2 minute read

Wissen: Im grünen Bereich

IM GRÜNEN BEREICH

Die heutigen gesetzlichen Mindestvorgaben an einen Neubau in puncto Energie sind hoch. Um künftig staatliche Förderung in Anspruch nehmen zu können, müssen diese sogar noch übertroffen werden. Was macht aber ein besonders energiesparendes und zukunftsfähiges Haus aus, wodurch wird es klimaschonend und effizient? Hier ein Überblick.

Tragendes Konstruktionsholz und dazwischenliegende Dämmung sorgen in der Holzfertigbauweise für sehr gute Dämmeigenschaften. Mit entsprechender PV-Anlage entstehen Fertighäuser, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. > www.weberhaus.de

Wer heute baut, muss bereits per Gesetz mindestens ein „Niedrigstenergiehaus“ bauen. So steht es im Gebäudeenergiegesetz (GEG), das Ende 2020 in Kraft trat. Das GEG, das an die Stelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) tritt und diese mit dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) vereint, legt also fest, welche energetischen Anforderungen Gebäude erfüllen müssen: Es enthält u.a. Vorgaben zur Heizungs- und Klimatechnik, zum Wärmedämmstandard und Hitzeschutz.

Laut GEG müssen alle Neubauten mindestens einen um 25 Prozent geringeren Jahres-Primärenergiebedarf als den eines definierten Referenzhauses erreichen – was in etwa dem früheren KfW-Effizienzhaus-Standard 70 entspricht. Der Jahres-Primärenergiebedarf bezeichnet den tatsächlichen Energieverbrauch in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m2a). Unter Primärenergie versteht man die gesamte Energie, die zur Deckung des Energiebedarfs eines Hauses – für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung – nötig ist. Dabei wird auch die Energie für Herstellung und Transport berücksichtigt. So kann er gewissermaßen auch Aufschluss über die CO 2-Bilanz bezüglich der Energienutzung geben.

Förderungen gibt es für den im GEG geforderten Mindeststandard nicht, sondern erst, wenn das Haus diesen übertrifft. Außerdem gibt das GEG für Neubauten vor, dass bestimmte Anteile ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden müssen: Bei Nutzung solarthermischer und Photovoltaikanlagen zu mindestens 15 Prozent, bei Geothermie und Umweltwärme, also Wärmepumpen, sowie Biomasse, sprich Pellettheizungen, zu je 50 Prozent.*

Für eine positive Bilanz

Welche Faktoren und Bauelemente Einfluss auf Energieverbrauch und Effizienz haben, zeigt auch der Blick auf die „Technische Ausführung des Referenzgebäudes“.* Eine dichte Gebäudehülle mit hoch gedämmten Außenwänden und Dach sowie Türen und Fenster mit Wärmeschutzverglasung und speziell gedämmten Rahmen bilden die Basis jedes effizienten Gebäudes. Außerdem sind Heizung, Warmwasserbereitung sowie eine bedarfsgeführte Lüftungsanlage von Bedeutung. Kein Wunder: Fallen allein über 60 Prozent des Energieverbrauchs in Wohngebäuden fürs Heizen an. Grundsätzlich sollte die Gebäudeform möglichst kompakt sein, um Wärmeverluste gering zu halten. Klimaanlage nein – PV-Anlage ja! Am besten auf einer möglichst unverschatteten, großen Süddachfläche: Dann lohnt sich die Investition. • cm

* Quelle: Gebäudeenergiegesetz; www.gesetze-im-internet.de Besonders guten Wärmeschutz bieten dreifachverglaste Fenster. Sie erreichen mit U-Werten von 0,7 bis 0,5 W/m2K einen fast doppelt so guten Schutz wie Zweifachgläser. Um diesen Dämmvorteil auf das gesamte Bauteil Fenster zu übertragen, muss auch auf einen gut gedämmten Rahmen geachtet werden: wie dieser Kunststoffrahmen mit äußerer Aluverkleidung. > www.schueco.com

Haustechnik, die regenerative Energiequellen nutzt, sorgt für eine Reduzierung des CO2 -Ausstoßes und verbessert den Primärenergiebedarf. Die Strahlungsenergie der Sonne lässt sich auf zwei Weisen nutzen: Mithilfe einer PV-Anlage lässt sich Sonnenenergie in Strom umwandeln oder über die Sonnenkollektoren einer Solarthermieanlage in Wärme.

Besonders ökologisch und sogar wirtschaftlich ist es, elektrisch betriebene Wärmepumpen mit selbst erzeugtem Strom von der eigenen PV-Anlage zu betreiben. Überschüsse vom Tag können für die Nacht mithilfe von Hausbatterien gespeichert werden oder indem der Warmwasserspeicher des Hauses „auf Vorrat“ aufgeheizt wird. > www.daikin.de

This article is from: