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Wissen: Jeder Tropfen zählt
from bauen.6/7-2022
JEDER TROPFEN
Foto: www.stock.adobe.com, Chinnapong
Reines, gut aufbereitetes Trinkwasser ist in Deutschland zwar keine Mangelware. Trotzdem sollten wir der Umwelt zuliebe darauf achten, es nicht zu verschwenden. Mit diversen Sparmaßnahmen und dem Einsatz von Regenwasser gelingt dies ohne Einschränkungen an Komfort.
Gutes Wasser ist eine limitierte Ressource und steht uns in Deutschland zwar im Großen und Ganzen in ausreichender Menge zur Verfügung, aber nicht überall und zu jeder Zeit. Auch bei uns gibt es inzwischen Regionen, die von Dürreperioden betroffen sind, und die deshalb sparsam mit dem kostbaren Nass umgehen müssen. Aus Umweltschutzaspekten sollten wir jedoch nicht nur dort, sondern alle umsichtig mit der Ressource Wasser umgehen und diese nicht verschwenden.
SPARPOTENZIALE IM GARTEN
Ein Bereich, in dem sich ohne persönliche Einschränkungen große Sparpotenziale eröffnen, ist der Hausgarten. Zum einen können Sie bei der Bepflanzung auf trockenresistente Arten und Sorten achten und z. B. statt eines wasserhungrigen englischen Rasens lieber eine pflegeleichte Blumenwiese ansäen. Zum anderen können Sie den Wasserbedarf Ihres grünen Paradieses mit Regenwasser decken.
Die klassische Tonne, heute meist aus Kunststoff, ist die einfachste Art, Regen zu sammeln. Sie wird in verschiedenen Größen und zahlreichen Gestaltungsvarianten angeboten, ist schnell aufgestellt, verfügt aber nur über ein begrenztes Fassungsvermögen von 250 bis 300 Litern.
Mehr Speicherkapazität bieten unterirdische Tanks, die etliche tausend Liter bevorraten. Damit gestaltet sich die Gartenbewässerung komfortabel: Einfach den Schlauch mit einer handelsüblichen Kupplung anschließen, eine Tauchpumpe liefert den Druck und schon kann man losspritzen. Wird der Hahn zugedreht oder ist der Tank leer, schaltet sich die Pumpe automatisch ab. Als Zubehör gibt
ZÄHLT!
es unterschiedlich designte Wasserzapfsäulen, die nach Wunsch im Garten angebracht werden.
REGENWASSER IM HAUS
Noch mehr Einsparmöglichkeiten erschließt die Regenwassernutzung im Haus. Sie muss jedoch auf hygienisch unbedenkliche Bereiche wie die Toi lettenspülung, fürs Putzen und mit Einschränkung fürs Wäschewaschen begrenzt bleiben. Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten auf Letzteres sicherheitshalber verzichten. Von ökologischem Vorteil ist der geringere Verbrauch an Waschmittel, weil Regenwasser keinen Kalk enthält.
Im Vergleich zu einer reinen Gartenbewässerung erfordern die Installation und die Technik mehr Aufwand. So verlangt die Trinkwasserverordnung ein getrenntes, klar markiertes Leitungssystem. Für Mangelzeiten muss außerdem eine automatische Trinkwassernachspeisung vorgesehen werden. Zudem muss eine Systemsteuerungseinheit sicherstellen, dass immer der richtige Druck in der Leitung herrscht.
Kernelement einer Regenwasseranlage ist der Tank. Bezüglich Material, Größe und Form stehen diverse Optionen zur Auswahl. Grundsätzlich wird zwischen Zisternen aus Beton und Kunststoff unterschieden. Beide Materialien haben ihre Vorzüge. Zisternen aus Stahlbeton verfügen über eine hohe Stabilität, sind dadurch befahrbar und somit auch unter der Garageneinfahrt oder dem Carport problemlos positionierbar. Während ihr hohes Gewicht bei Transport und Einbau nachteilig ist, bringt es Vorteile in Bezug auf das Auftriebverhalten bei hohem Grundwasserspiegel oder in Überschwemmungsgebieten. Wer über die Anschaffung einer Betonzisterne nachdenkt, sollte prüfen, ob die vorgesehene Grube gut für den Lade-
Tröpfchen für Tröpfchen werden die Pflanzen mit Nass versorgt. Das ist besonders effektiv. Am Wasserzähler „AquaCount“ lässt sich der Verbrauch genau ablesen. > www.gardena.de Regenwasserzisternen aus Beton gibt es als fugenlose Fertigelemente, die auf der Baustelle per Kran in die vorbereitete Baugrube gesetzt werden. > www.mall-zisterne.de
INFOTIPP
Informationen zu über 420 Produkten rund um das Thema Regenwassernutzung finden Sie in der Broschüre „Marktübersicht Regenwassernutzung und Regenwasserbewirtschaftung“, die der Bundesverband für Betriebs- und Regenwasser herausgegeben hat. Sie kann für 7,90 Euro bestellt werden unter: www.platzregen.info. Das kostenlose E-Paper gibt‘s unter: > www.fbr.de
Gesetzlicher Rahmen
Eine Baugenehmigung wird für die Einrichtung einer Regenwasserzisterne unter 50 Kubikmetern Inhalt im Allgemeinen nicht benötigt, aber der Wasserversorger und das Gesundheits amt sind in Kenntnis zu setzen. Außerdem müssen folgende Punkte beachtet werden: Eine Verwechslung von Trink- und Regen wasser muss ausgeschlossen sein. Deshalb sind Leitungen im Haus entsprechend zu kennzeichnen und Zapfstellen in Haus und Garten mit Hinweisschildern zu versehen und z. B. mit abnehmbarem Steckschlüssel oder abschließbarem Ventiloberteil vor einer unbeabsichtigten Wasserentnahme zu sichern. Es darf keine direkte Verbindung zwischen den Leitungsnetzen für Regenwasser und Trinkwasser bestehen. Dies muss insbesondere bei Trinkwasser-Nachspeisung in der Regenwasseranlage beachtet werden.
Der 230-Liter- Regenwasserspeicher „Timber“ aus langlebigem Kunststoff lässt sich mit einem Deckel sicher verschließen. > www.graf.info Komplettpakete für die Regenwassernutzung in Haus und Garten beinhalten Zisterne, Filter, Pumpe sowie eine Systemsteuerung, die dafür sorgt, dass das benötigte Wasser bei WC und Waschmaschine landet. > www.graf.info
kran zugänglich ist – vor dem Haus ist das meist kein Problem.
Kunststoffzisternen, die meist aus Polyethylen bestehen, sind vergleichsweise leicht und damit einfacher zu transportieren. Manche Modelle lassen sich sogar mit reiner Muskelkraft bewegen und nicht nur mit Baukran oder Bagger. Kunststoffzisternen werden in unterschiedlichen Formen gefertigt und für den Einbau in Einfahrten in befahrbaren Varianten. Rundtanks benötigen eine tiefere Grube, was beim Neubau in der Regel kein Problem darstellt.
WEBTIPP
Informationen sowie sechs Tipps zur Regenwassernutzung finden Sie auf: www.HausbauHelden.de, Such begriff „Regenwasser“. 128 LITER – JEDEN TAG
Im Haus gibt es ebenfalls viel Sparpotenzial. Tag für Tag verbraucht jeder Mensch in Deutschland laut statistischem Bundesamt im Durchschnitt 128 Liter Trinkwasser. Dabei entfällt der geringste Teil auf die Menge, die wir trinken beziehungsweise zum Kochen benutzen. Der Löwenanteil geht mit circa einem Drittel für die Körperhygiene drauf, während die Toilettenspülung mit etwa einem Viertel zu Buche schlägt. Der Rest kommt beim Spülen, Wäsche waschen und Putzen zum Einsatz.
Moderne Haushaltsgeräte tragen erheblich zu einem sparsamen Umgang mit dem kostbaren Nass bei. So konnten Waschmaschinen verglichen mit älteren Modellen ihren Wasserbedarf auf die Hälfte reduzieren. Und gute Geschirrspüler benötigen für eine komplette Ladung unter zehn Litern. Mit so wenig würde man das nie von Hand im Spülbecken schaffen. Auch Küchenarmaturen steuern ihren Teil bei. Mit einem elektronischen Sensor laufen sie nur so lang, wie unbedingt nötig. Was außerdem
WEBTIPP
Mit dem OnlineWasch-Rechner können Sie ermitteln, wie viel Wasser, Energie und Kosten Sie pro Jahr sparen, wenn Sie Ihr Waschverhalten ändern oder sich eine neue verbrauchsgünstige Waschmaschine anschaffen. > www.forum-waschen.de/ online-waschrechner.html
Während eine zehn Jahre alte Waschmaschine im Schnitt 84 Liter Wasser pro Ladung schluckt, benötigen moderne Geräte nur 49 Liter. Bei einer Waschladung pro Woche summiert sich der Unterschied auf circa 2 000 Liter im Jahr. Zudem verfügen heute viele Maschinen über eine Mengenautomatik, d. h. sie können feststellen, wie viel ihr Inhalt wiegt und dosieren die Wassermenge entsprechend. Oder Sensoren messen die Trübung und Verschmutzung des Wassers und steuern die Anzahl der erforderlichen Spülungen entsprechend. Aber auch mit dem persönlichen Nutzungsverhalten lässt sich der Wasserverbrauch minimieren. So sollte die Maschine nur voll beladen in Gang gesetzt und keine Vorwäsche verwendet werden.
Dampfen statt Waschen: Wenig getragene Wäsche lässt sich wassersparend mit der „Pro Steam“-Funktion auffrischen. > www.aeg.de
Sauber, auch mit wenig Wasser WIR BAUEN IHR ZUHAUSE
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INDIVIDUELL · NACHHALTIG · INNOVATIV Das beste Baumaterial kommt aus der Natur, darum bauen wir mit Holz – weil es nachwächst und CO2 bindet. Damit set zen wir das Fundament für Nachhaltigkeit und den ökologischen Fußabdruck. In unseren drei Hausbau-Manufak turen in Deutschland bauen wir Lebensräume, in denen Sie sich wohl und geborgen fühlen.
Wir waren die Ersten in der Branche, die Plusenergie konsequent in den Serienstandard erhoben haben. Die per fek t gedämmte Gebäudehülle und das optimal abgestimmte Energiemanagement machen K AMPA Bauherren zu Selbst versorgern und sichern höchste staatliche Förderung. Das innovative K AMPA E&H System wurde sogar mit dem einzigar tigen Systemzer tifikat von Viessmann ausgezeichnet.
Besser als von Hand – Geschirrspüler der Serie „G 7000“ kriegen ihren Inhalt schon mit 8,4 Litern Wasser sauber. > www.miele.de
AUS HOL Z
Kein Tropfen umsonst: „Atlas Neo Sensor“ lässt sich berührungslos aktivieren und stoppen – selbst mit eingeseiften Händen. > www.franke.de
Effiziente Spülung
Während früher bei jedem Toilettengang bis zu 15 Liter kostbares Trinkwasser in den Abfluss rauschten, kommen moderne Toilettenspülungen mit 3 bis 6 Litern aus. Außerdem haben sie je eine Taste für das große und das kleine Geschäft oder eine Stopfunktion, sodass die Spülmenge an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden kann. Dank speziell geformter Toilettenschüsseln reichen schon kleine Wassermengen, um alle Hinterlassenschaften restlos zu beseitigen, ein Beispiel dafür ist die „Turbo Flush“-Spültechnik. Auch Spezialbeschichtungen sind sehr nützlich. Sie machen die Oberfläche nahezu porenfrei und extrem glatt. Dadurch bleiben kaum Rückstände haften, sodass weniger nachgespült werden muss, um das WC sauber zu bekommen.
Die asymmetrische, randlose „TurboFlush“-Spültechnik sorgt mit ihrer kraftvollen spiralförmigen Wasserbewegung für eine gründliche und flüsterleise Entleerung des WCs. > www.geberit.com hilft: Gewohnheiten ändern, z. B. größere Mengen Obst und Gemüse nicht unter fließendem Strahl abwaschen, sondern in einer gefüllten Schüssel – oder Stopfen rein ins Spülbecken.
Paradebeispiel für einen hohen Wasserverbrauch im Badezimmer ist das warme Wannenbad. Für eine Füllung werden im Schnitt 180 Liter Wasser benötigt, während man für fünf Minuten Duschen mit wassersparender Armatur und Duschkopf nur circa 30-40 Liter verbraucht. Aber es gibt auch clevere Wannengeometrien, die ein entspannendes Vollbad schon mit nur rund 50 Litern ermöglichen.
Mit entsprechenden Sanitärobjekten lässt sich der Verbrauch generell prima reduzieren, ohne einen Verlust an Komfort hinnehmen zu müssen. Das umfasst Einrichtungen wie Perlatoren am Wasserauslauf, Toilettenspülungen mit Spartaste für das kleine Geschäft. Thermostate, die im Handumdrehen die gewünschte Temperatur liefern, vermeiden ebenfalls unnötigen Wasserverbrauch.
Leicht antippen und „Visign for More 204“ setzt die Spülung in Gang, kurz für die kleine und lang für die große Menge. > www.viega.de
Die Armatur „Ixmo solo“ erfüllt die Vorgaben WELL (Water Efficiency Labelling) des europäischen Armaturenherstellerverband EUnited. > www.ixmo.de
Zieht man von den 115 Litern Raum inhalt der Wanne „Seed“ noch das Volumen der badenden Person ab, genügen circa 50 Liter Wasser für ein Vollbad – das ist kaum mehr als für eine Dusche. > www.repabad.de
Als komfortabel und wirtschaftlich können sich dezentrale Lösungen der Warmwasserbereitung erweisen, besonders bei abgelegenen Räumen wie Gästetoi lette und Hobbyraum, die über lange Leitungen angeschlossen sind. Das Waschbecken wird mit einem Kleinspeicher ausgestattet, der dank kurzer Rohrwege ohne langen Vorlauf schnell Warmwasser liefert. So muss nicht minutenlang Wasser ungenutzt in den Abfluss rauschen, bis es in der gewünschten Temperatur aus dem Hahn fließt – ein weiterer Baustein, für einen sorgfältigen und sparsamen Umgang mit diesem kostbaren Gut. • bs
Dank der gradgenauen digitalen Einstellung fließt das Wasser ohne langes Probieren mit der Wunschtemperatur. > www.grohe.de
Durchfluss begrenzen
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Wasser-Output an der Zapfstelle zu begrenzen. Zum einen mit Strahlreglern oder Perlatoren, die Luft zumischen. Dadurch verlangsamen und verbreitern sie den Strahl, der aus der Armatur tritt. Viele Modelle sind bereits standardmäßig damit ausgerüstet. Um die einwandfreie Funktion zu gewährleisten, sollten Strahlregler regelmäßig abgeschraubt und entkalkt werden. Möglichkeit zwei ist der Wassermengenregler. Er kann in der Zuleitung montiert werden oder ist Bestandteil sogenannter „PCA“-Strahlregler. Er dient dazu, die Durchflussmenge zu begrenzen und unabhängig von Druckschwankungen gleichmäßig zu regulieren.
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