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Wissen: Terrasse & Outdoorküche

DER TERRASSENBODEN Gute Gr undlage

Für viele Terrassenliebhaber ist ein Boden aus Holz die erste Wahl. Hier reicht das Spektrum von einheimischem Nadelholz über thermisch oder chemisch modifiziertes Holz (z.B. Lunawood, Kebony, Accoya u.v.a.) bis zu tropischem Hartholz. Haltbarkeit und Kosten nehmen, vereinfacht ausgedrückt, in dieser Reihenfolge zu. Dielen aus dem Holz-Kunststoff-Gemisch WPC (Wood Plastic Composite) oder BPC (Bamboo Plastic Composite) können eine hochwertige Alternative sein. Art und Ausführung der Unterkonstruktion sowie das Befestigungssystem müssen auf den Belag abgestimmt sein. Höhenunterschiede im Gelände können mit Stelzlagersystemen ausgeglichen werden. Für Holzterrassen mit normaler Beanspruchung reichen als Auflager meist Gehwegplatten, die in einem Sandbett verlegt werden. Für höhere Anforderungen oder in schwierigem Gelände empfiehlt sich das Betonieren von Punktfundamenten.

Auch bei Steinterrassen gibt es eine große Bandbreite an gestalterischen Möglichkeiten. Von den Materialien her unterscheidet man kostengünstige Betonsteinplatten, Feinsteinzeug (Fliesen für außen) und edle Natursteinplatten. Die Vor- und Nachteile liegen vor allem in der optischen Wirkung, im Verlegeaufwand und bei den Kosten. Verlegt werden die Platten in der Regel im Splitbett. Passend verlegte oder einbetonierte Randsteine geben der Fläche Halt, auch optisch.

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1 So lässt sich der Sommer genießen: Terrasse mit einer Kombination aus Stein- und Holzboden sowie komfortablem Sonnenschutz > www.somfy.de

2 Seien Sie kreativ! Systeme wie z.B. „Cewo-Deck“ von Osmo erlauben es, unterschiedliche Beläge auf der gleichen Unterkonstruktion zu verlegen. > www.osmo.de 3 Dauerhafte Alternative: „Lunawood“ ist ein thermisch modifiziertes Terrassenholz aus Skandinavien. > www.lunawood.com

4a + 4b Mit Dielen aus dem Holz-Kunststoff-Verbundmaterial WPC lassen sich hochwertige Terrassen gestalten. WPC gibt es als Vollkernmaterial oder als Hohlkammerdiele. > www.deceuninck.de

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TIPPS

Foto: Duplio by Saika Design

> Bei Terrassendielen entscheidet die Dauerhaftigkeitsklasse (1-5) über die Haltbarkeit. Einheimisches Nadelholz liegt bei 3-4, das entspricht einer Haltbarkeit von ca. 10 Jahren. Eiche liegt bei 2, tropische Harthölzer erreichen teilweise 1. > Mit thermisch behandeltem Nadelholz lässt sich Dauerhaftigkeitsklasse 2 erreichen – eine gute, einheimische Alternative zum interessanten Preis! (siehe Bild re.) > Terrassen müssen ein Gefälle von 2-3 Prozent aufweisen, damit Wasser sicher ablaufen kann. Terrassendielen idealerweise so verlegen lassen, dass sie vom Haus wegführen. > Die Verlegung auf Stelzlagersystemen erlaubt den einfachen Ausgleich von Höhenunterschieden. Auf dem gleichen System können unterschiedliche Beläge eingesetzt werden. (siehe Bild re.) > Terrassendielen aus WPC (Holz-Kunststoff-Gemisch) sind pflegeleichte Alternativen zu Holz. In der Regel handelt es sich um sehr hochwertige Systeme mit Unterkonstruktionen aus Aluminium, die ihren Preis haben.

www.vivagardea.de

www.proline-systems.com

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„Ein Haus mit dem wunderbaren Werkstoff Holz schenkt seinen Bewohnern ein unnachahmliches Raumklima, eine Quelle der Kraft, und einen Ort, an den man sich sicher und geborgen fühlt.”

INFOS: Tel.: +49 2247 9172-30 www.stommel-haus.de

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1 Viel Schatten für wenig Geld: Gelenkarmmarkisen sind zeitlose Klassiker. > www.markilux.com

2a + 2b Bei Vollkassettenmarkisen sind Tuch und Gelenkarme in eingefahrenem Zustand bestens geschützt. > www.markilux.com

3 Premiumlösungen wie z.B. das Lamellendach „Lamaxa“ von Warema verlängern den Terrassenspaß über den Sommer hinaus. > www.warema.com

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4 Flexible, schwebende Sonnenschutzlösungen bieten Sonnensegel des Programms „Sonea“. Sie können ihrem jeweiligen Standort individuell angepasst werden. > www.warema.com

SICHT- UND SONNENSCHUTZ Aber sicher

Um sich auf der Terrasse vor der Sonne zu schützen, gibt es viele Möglichkeiten. Los geht es mit dem Klassiker „Gelenkarmmarkise“. Diese preiswerte Lösung gibt es von sehr klein für den Balkon bis hin zu Maximalgrößen von circa 7 x 4 Meter für die Beschattung großer Flächen. Neben offenen Gelenkarmmarkisen gibt es Halbkassettenmarkisen: Hier ist das Tuch im eingefahrenen Zustand vor Wind und Wetter geschützt. Die Premiumvariante ist die Vollkassette, bei der auch die Gelenkarme beim Einfahren in der Kassette verschwinden.

Alle Ausführungen können manuell mit Kurbel, motorisch über einen Wandtaster oder per Fernbedienung gesteuert werden – je nach Komfortwunsch und Geldbeutel des Kunden. Motorisch gesteuerte Markisen lassen sich mit Zeitsteuerung, Sonnen-, Regen- und Windsensor ausstatten. So fährt die Markise z.B. bei aufkommendem Wind automatisch ein und ist sicher vor Beschädigungen. Motor und Steuerung lassen sich auch nachrüsten.

Für sehr tiefe Terrassen und in windreichen Regionen sind Pergolamarkisen eine Option. Hierbei sorgen Pfosten für Stabilität und das Tuch ist seitlich sicher geführt. Apropos Tuch: Markisenstoffe sehen heute nicht nur gut aus, es sind wasser- und schmutzabweisende HightechTextilien mit eingebautem Blend- und UV-Schutz. Die Pergola- Lösungen einiger Hersteller können mit seitlichen Elementen z.B. in Form von Sichtschutzlamellen oder Glasfaltwänden ausgestattet werden und so die Terrassennutzung über den Sommer hinaus verlängern.

DIE OUTDOORKÜCHE Lecker!

Der Traum vieler Garten- und Terrassenbesitzer ist eine Outdoorküche, mit der sich das Grillen und Kochen im Freien so richtig zelebrieren lässt. Gartenküchen sind im Trend, das Angebotsspektrum ist entsprechend groß. Die Verwendung wetterfester Komponenten und Materialien wie z. B. Aluminium, Edelstahl, Keramik oder Naturstein ist Pflicht, das macht Outdoorküchen zu einem Vergnügen, das seinen Preis hat. Belohnt wird man mit einem Ort, der Spaß macht und garantiert der Mittelpunkt jeder Gartenparty sein wird. Geselliger geht es kaum: Als Gastgeber oder Gastgeberin befindet man sich auch beim Vor- und Zubereiten jederzeit mitten im Trubel.

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1 „Drop“ heißt dieses Küchenmodul für draußen des dänischen Anbieters Cane-line. > www.cane-line.de

2 Luxus pur: Mit dem „Freiluftfeuer“ wird die Terrasse zum Wohnzimmer unter freiem Himmel. > www.freiluftfeuer.com

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3 Die Gäste können kommen: Outdoorküche mit viel Ablagefläche von Röshults. > www.roshults.com

4 + 5 Die Gartenküchen von Outdoor Cooking Queen sind ein besonderer Blickfang auf jeder Terrasse. > www.o-c-q.com

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Trend

Nadine Pollex ist Inhaberin des Unternehmens OCQ in Esslingen. OCQ steht Gartenk üche für „Outdoor Cooking Queen“: Unter diesem Label vertreibt sie seit über zehn DAS SAGT DIE OUTDOOR COOKING QUEEN … Jahren Küchen für den Außenbereich. > www-o-c-q.com

F rau Pol lex , f ü r wen is t ei ne Out doork üche i nteressa nt? Eigentlich für alle, die gerne kochen und grillen. Und fast noch wichtiger: für alle die gerne Gäste haben und es gesellig mögen!

Wa s gehör t i n ei ne zeit gem ä ße Out doork üche? Zentral ist die Kochstelle. Hier fällt die Wahl der allermeisten Kunden natürlich auf den Grill, aber auch Kochfelder sind zu haben. Darüber hinaus ist ein Spülbecken sinnvoll, sowie Arbeits- und Ablagefläche. Praktisch, aber kein Muss, ist ein Kühlschrank. Handelsübliche Kühlschränke mit Kühlflüssigkeit sind jedoch nicht frostfest, das heißt, sie müssen im Winter ausgebaut werden. Die Alternative sind winterfeste Modelle. Ein Tresen an der Rückseite der Zeile ist eine schöne Sache, um beim Kochen mit den Gästen ins Gespräch zu kommen.

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Wa s spr icht f ü r ei nen Hol zkoh le-, wa s f ü r ei nen Ga sg r i l l? Die meisten Kunden entscheiden sich für Gas, das ist nun mal deutlich einfacher zu handhaben. Eine tolle Sache ist auch ein Kamadogrill aus Keramik. Als Problemlöser werden zuweilen auch Elektrogrills eingesetzt.

W iev iel Plat z benöt igt m a n f ü r ei ne Out doork üche? Auf einer Länge von drei Metern bekommt man die Kochstelle, eine Spüle und etwas Arbeitsfläche unter. Bei vier bis fünf Metern Länge hat man natürlich mehr Arbeits- und Ablagefläche zur Verfügung, was das Hantieren vereinfacht.

Welche Mater ia l ien kom men z u m Ei n sat z? Wir setzen bei einfacheren Modellen filmbeschichtetes Sperrholz oder HPL-Vollkernplatten ein, bei hochwertigen Modellen Keramik und Naturstein. Von Edelstahl halte ich nichts, wer schon mal versucht hat, eine der Witterung ausgesetzte Edelstahl fläche zu putzen, weiß, wovon ich rede.

W ie sieht der idea le St a ndor t f ü r ei ne Out doork üche aus? Kurz gesagt: überdacht und frei stehend. Überdacht hat den Vorteil, dass man die Außenküche auch mal bei schlechtem Wetter oder im Winter nutzen kann. Frei stehend ist geselliger als an der Hauswand, da man dann als Hausherr/-in beim Zubereiten nicht permanent auf die Wand starrt. Welche A n sch lüsse werden benöt igt? Wird die Außenküche bei einem Neubau direkt mitgeplant, lassen sich meist problemlos alle gewünschten Anschlüsse wie Gas, Wasser, Abwasser und Strom an der richtigen Stelle platzieren. Beim nachträglichen Einbau wird meist Flaschengas verwendet, Wasser kommt schon mal vom Außenwasserhahn und das Abwasser wird in einem Behälter aufgefangen. Schöner ist es, sich die Leitungen von einem professionellen Installateur verlegen zu lassen. Das gleiche gilt für Strom, falls dieser benötigt wird, z.B. für den Kühlschrank oder Beleuchtung.

Wa s kos tet ei ne Out doork üche? Grundsätzlich muss man sagen, dass Außenküchen keine billige Angelegenheit sind. Es werden nur wetterfeste Materialien und hochwertige Komponenten verwendet, die Stückzahlen sind noch klein. Bei uns geht es mit dem Einsteigermodell ab circa 6 000 Euro los, das gleiche Modell in robustem HPL liegt bei 12 000 Euro. Nach oben hin gibt es je nach Ausstattung und Material keine Grenze.

Wa s m acht m a n m it der Out doork üche, wen n sie gerade n icht genut z t w i rd? Wird die Außenküche länger nicht genutzt, sollte man sie mit einer Abdeckhaube schützen. Bitte darauf achten, dass die Haube atmungsaktiv ist und die Luft unter der Haube zirkulieren kann.

V ielen Da n k f ü r da s G espräch .

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