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Juwel in bester Lage erweitert
Blick von der Straße aus: Die bestehende Garage haben die Hauseigentümer in Holzrahmenbauweise aufgestockt und das neue Obergeschoss weiß verputzt.
Juwel in bester Lage
Eine Aufstockung der Garage kombiniert mit einem Umbau im Erdgeschoss machen aus einem Eigenheim zwei – für die Erbteilung.
Bereits 1780 erbaut, ist die zweieinhalbgeschossige Biedermeiervilla seit Mitte der 1930er-Jahre im Besitz von Familie Petzold. Schon die Großeltern von Michaela Petzold, die sie seit 1911 zunächst als Mieter bewohnten, wollten sie nach dem Kauf durch ein externes Treppenhaus erweitern. Allerdings warf hier bereits der Krieg seinen Schatten voraus, weshalb Baumaterial nicht zu bekommen war. So dauerte es bis 1976, bis die nächste Generation den Plan der vorherigen verwirklichte. Neben dem Treppenhaus bekam Haus Petzold damals einen neuen Windfang, ein Arbeitszimmer und eine angebaute Garage mit Werkstatt, die bis heute den Charakter auf der Straßenseite prägt. Auf dem Flachdach des seitlichen Anbaus wurde eine
Von der Dachterrasse führt eine Treppe hinunter in den idyllischen Garten. Unter der Dachterrasse im Erdgeschoss befindet sich das neue Schlafzimmer der Familie. Dachterrasse eingerichtet. Vor einigen Jahren dachten die Bewohner an eine erneute Erweiterung. Grund: Das Haus soll auch in nächster Generation in Familienbesitz bleiben.
Aufstockung mit Anbau
So entstand die Idee, das Objekt in zwei Wohnungen aufzuteilen und jeweils eine davon an jedes Kind zu vererben. Das Problem: „Wegen der klassischen Aufteilung unten Wohnen und oben Schlafen hatten wir im Obergeschoss keine Küche, während im Erdgeschoss ein Bad und ein Schlafzimmer fehlte“, erinnert sich die Hausbesitzerin. Einen Ausweg versprachen eine Teilaufstockung über der Dachterrasse sowie ein Anbau im Garten, allerdings wurden entsprechende Umbaupläne mehrmals vom Denkmalschutzamt abgelehnt. Erst als Familie Petzold erfolgreich gegen das Denkmalamt vor Gericht zog, konnte sie ihre Erweiterungspläne endlich in die Tat umsetzen.
Idealer Holzrahmenbau
Die Zimmermeister-Haus-Manufaktur Franz Wörndl bekam den Zuschlag für diesen Auftrag. Sie übernahm den Umbau als Generalunternehmer und beauftragte eine Massivbaufirma, die den Anbau im Garten hochmauerte. Die Aufstockung auf der Dachterrasse und den neuen Wintergarten neben dem Anbau führte die Firma Wörndl selbst in Holzbauweise durch. Letztere hatte den Vorteil, dass die leichte Holzrahmenkonstruktion für die Küche nur wenig Gewicht aufs Terrassendach brachte. Die bestehende Bausubstanz wurde durch die Aufstockung also nur gering belastet. ■
Weitere Informationen
Die Zimmerei Franz Wörndl, Mitglied bei der Schwäbisch Haller Zimmermeister-Haus-Gruppe, hat als Generalunternehmer die Aufstockung und den Anbau verantwortet. Zusätzliche Infos bei www.holzbau-woerndl.de sowie www.zmh.com.