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Hans Strothoff – ein Unternehmer schreibt Geschichte
„Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die anderen erst einmal reden.“ (John F. Kennedy)
Vor einem Jahr verstarb der Visionär und erfolgreiche Selfmademan Hans Strothoff. Ein Jahr nach seinem Todestag erfolgte die offizielle Ehrung der Lebensleistung des AusnahmeEntrepreneurs durch die Stadt Dreieich: Im Rahmen eines feierlichen Festakts wurde aus der Frankfurter Straße 155, dem Sitz der MHK Europazentrale, der HansStrothoffPlatz 1. Der Platz trägt damit den Namen eines Mannes, der in einer Branche, innerhalb des deutschen Unternehmertums und gesellschaftspolitisch Geschichte geschrieben hat.
FEIERLICHE ENTHüLLUNG – Jutta Strothoff, Martin Burlon und Werner Heilos
Es sind bewegende Momente, welche die 80 geladenen Gäste und die via Video-Stream zugeschalteten Mitarbeiter, die dem Festakt beiwohnen, durchleben. Andächtig lauschen die Zuhörer der Darbietung des Violinisten-Duos „Twinolins“, das durch seine Interpretation der Kompositionen von Astor Piazolla, „Adios Noninio“, und Antonio Vivaldi, „Frühling“, versinnbildlichen, was viele, die Hans
Strothoff und sein Lebenswerk kennen und schätzen, empfinden: Den
Verlust eines wertvollen Menschen, des Vaters, des Großvaters, des
Wegbegleiters, des Mit- oder auch Gegenstreiters und den Wunsch, dessen Lebenswerk in seinem Sinne in eine erfolgreiche Zukunft fortzuführen.
Martin Hecht, der seit vielen Jahren die Jahreshauptversammlungen der MHK-Group moderiert, beschreibt in seiner Ansprache den Anlass des Festakts, wie man es nicht besser tun kann: „Straßen tragen die Namen von Menschen, die uns mit ihren Visionen Orientierung gegeben haben, die neue Wege gegangen sind, die eingetretene Pfade verlassen haben, nicht immer von allen verstanden, jedoch von allen respektiert.“ Hans Strothoff war eine solche Persönlichkeit.
Als Jutta Strothoff, die Frau, die immer an der Seite ihres Mannes stand, die Bühne betritt, gibt es wohl niemanden, der ihre Stärke nicht bewundert: „Heute vor einem Jahr ist mein Mann von uns gegangen.
Das war und ist ein schmerzlicher Verlust für mich.“ Er fehle ihr sehr, aber ebenso seiner Familie, seinen Freunden und nicht zuletzt auch seinen Mitarbeitern, bekräftigte sie während ihrer Ansprache.
Der Festakt solle jedoch nicht im Zeichen der Trauer stehen, sondern vielmehr im Zeichen des freudigen Gedenkens an Hans Strothoff. Man wolle sich mit einem Lächeln an ihn erinnern – an das, was er geschaffen habe und wofür er sich engagiert und voller Leidenschaft eingesetzt habe. „Ich bin sicher“, betonte sie, „dass mein Mann sich über diese Würdigung sehr gefreut hätte. Es hätte ihm sicher sehr gefallen, dass der Beschluss einstimmig erfolgte und von allen Fraktionen gleichermaßen getragen wurde. „Wer ihn kannte“, beschreibt sie mit einem leichten Lächeln, „weiß, dass er einstimmige Beschlüsse über alles liebte.“
„dEr mENScH iSt, waS Er alS mENScH SEiN Soll,
ErSt durcH bilduNg.“ (gEorg wilHElm friEdricH HEgEl) „Hans Strothoff war ein Unternehmer im besten Wortsinn, der über die Grenzen der Stadt Dreieich hinaus gewirkt hat“, stellte Landrat Oliver Quilling in seiner Ansprache fest und resümierte: „Der gebürtige Bremer hat im Alter von 30 Jahren mit MHK ein Unternehmen gegründet, das sich in rund vier Jahrzehnten zu einem inhabergeführten Konzern mit europaweiter – man kann schon sagen weltweiter Bedeutung – entwickelt hat.“ Insbesondere habe sich Hans Strothoff zudem auch für das Gemeinwesen engagiert und viel Gutes getan. Bildung und berufliche Qualifikation standen für ihn ganz oben auf der Agenda. Bestes Beispiel dafür sei die Strothoff International School. Seit dem Jahr 2009 ist dieses außergewöhnliche Schulungsangebot auf dem Campus der Schule des Lebenslangen Lernens in Dreieich beheimatet. Der Landkreis Offenbach verdanke Hans Strothoff ein außergewöhnliches Bildungsangebot. „Die Strothoff International School ist für uns ein wichtiger Standortfaktor im Wettbewerb rund
PROF. RAINER KIRCHDöRFER, Aufsichtsratsvorsitzender der MHKGroup OLIVER QUILLING, Landrat Kreis Offenbach
um die Ansiedlung internationaler Unternehmen.“ Gut ausgebildete Menschen seien das Wichtigste in unserer Gesellschaft, erinnerte sich Oliver Quilling an ein Gespräch, das er mit Hans Strothoff einst zum Thema Bildung geführt hatte und zitiert ihn weiter: „Ich musste von Null anfangen und habe in meinem Leben Einiges erreicht, auch weil ich an der einen oder anderen Stelle viel Glück gehabt habe. Nun möchte ich dem Land und der Gesellschaft etwas zurückgeben. Deshalb setze ich mich für den Nachwuchs ein.“ Für sein vielfältiges Engagement hat die Goethe Universität Hans Strothoff im Jahr 2008 die Ehrensenator-Würde verliehen. „Sein Wirken für den Öffentlichen Bereich hat uns alle reicher gemacht“, betonte Oliver Quilling. Das gelte nicht nur im materiellen, sondern auch im immateriellen Sinne. Dies führe allen vor Augen, was ein Einzelner bewirken kann. Die enge Verbindung zwischen Dreieich und dem Unternehmer hob auch Dreieichs Bürgermeister Martin Burlon hervor. Die Würdigung der Lebensleistung sei allen Vertretern in Magistrat und Stadtparlament eine Herzensangelegenheit gewesen, betonte das Stadtoberhaupt. In seinem Ehrenamt als Gründer und Vorsitzender des Vereins Zukunft Dreieich sei es Hans Strothoff in einzigartiger Weise gelungen, engagierte Bürger der Stadt zusammenzuführen. Mit seinem Namen seien untrennbar die Wiederherstellung eines Landschaftsschutzgebietes und die Erstellung eines Masterplans als Impuls für die Stadtentwicklung verbunden. „Sein Wirken hat Spuren auch in unserer Stadt hinterlassen, die noch lange sicht- und wahrnehmbar sein werden“, so Martin Burlon. endlich und rückblickend müsse man würdigen, dass Hans Strothoff seine Wahlheimat Dreieich außergewöhnlich geprägt habe. Das markante Gebäude der MHK Europazentrale präge nicht nur das Stadtbild von Dreieich-Sprendlingen, sondern sei auch Symbol der Schaffenskraft von Hans Strothoff und stehe für sein Lebenswerk.
EiN kämpfEr uNd StrEitEr „Auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel konnte man mit ihm leidenschaftlich streiten und ich gebe zu, das vermisse ich“, betonte Oliver Quilling. „Herr Strothoff sagte einmal zu mir: ,Herr Quilling, Sie sind schlimmer als mein schlimmster Lieferant.‘ Ich habe diese Wertung stets als Auszeichnung empfunden.“ Viele seiner Ideen hätten für Diskussionen in der Stadt gesorgt, aber letztEiN wEgbErEitEr Hans Strothoff sei ein „unvergesslicher Unternehmer und echter Selfmademan“ gewesen, unterstrich Prof. Rainer Kirchdörfer, Aufsichtsratsvorsitzender der MHK-Group. Die Benennung eines öffentlichen Platzes nach einer bedeutenden Persönlichkeit der Zeitgeschichte sei in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Einen Konsens zu finden, der den unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Strömungen und vor allem auch den Befindlichkeiten der Bürger einer Gemeinde gerecht wird, sei nur noch in wenigen Fällen möglich. „Deshalb“, so Prof. Rainer Kirchdörfer, „ist es sehr erfreulich und spricht für Hans Strothoff, dass das Stadtparlament die Namensgebung einstimmig beschlossen hat. Es macht uns alle stolz.“ Nach einem Jahr der Trauer wolle man jetzt den Blick auf alles, was bleibt, richten und in die Zukunft schauen. „Denn alle, die Hans Strothoff kannten, haben eine sehr lebendige Erinnerung an ihn und ich bin sicher, dass diese für uns alle und auch für die Geschicke der MHK weiter von tragender Nachhaltigkeit sein wird.“ Denn während Büsten und Straßenbeschilderungen statischer Natur sind, war Hans Strothoff ein dynamischer Unternehmer, geprägt von Charaktereigenschaften wie Authentizität und Geradlinigkeit, eine Persönlichkeit mit dem Grundverständnis eines hanseatischen Kaufmanns, bei dem ein Handschlag mehr zählt als der schriftliche Vertrag, ein Unternehmer mit einem vielfältigen und breiten Engagement, für den im Unternehmen wie in der Gesellschaft „der Mensch das Maß aller Dinge“ war. „Und so liegt es an uns“, betonte Prof. Rainer Kirchdörfer, „sein Andenken immer wieder neu mit Leben zu erfüllen und BETTINA SCHMITT, JUTTA STROTHOFF, MARTIN BURLON es nicht nur statisch zu bewahren.“
