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On Tour: Luxemburg

FACES ON TOUR:

LUXEMBURG

Auf dem Rad oder zu Fuß? Kultur oder Kulinarik? Großstadt-Feeling oder doch lieber romantische Landschaften? In Luxemburg kommt vom Shopaholic bis zum Adrenalin-Junkie jeder auf seine Kosten, denn obwohl gerade mal 630'000 Menschen stark, hat das Land zwischen Belgien, Frankreich und Deutschland so viel zu bieten, dass man glatt wiederkommt. FACES macht sich auf die Suche nach den besten Trails, den coolsten Museen und den schönsten Orten, mit deren Fotos man den Instagram-Feed zum Bersten bringt.

Text: Marina Warth Fotos: Sandrine Feyereisen, Thomas Jutzler, Véronique Kolber, Thomas Linkel, Pierre Pauguay, Sofiya Petkova, Alfonso Salgueiro, A. Schösser, Christof Weber

Beinahe über den Wolken: Schloss Vianden.

Luxemburgs Nationalmuseum für Geschichte und Kunst, kurz MNHA. Ob gemütlich oder auf Tempo: In Luxemburg gibt’s zahlreiche Wege für jede Art von Radfahrer.

Besonders eifrig verschlingt der Culture Enthusiast jegliche Literatur, die er zur Historie und der Kultur eines Landes in die Finger kriegt. Glasklar, dass er auf seiner Reise kein Museum auslässt.

Why here?

So viel Kultur auf so kleiner Fläche: Kein Wunder, durfte sich Luxemburg Stadt 2007 doch mit dem Titel Kulturhauptstadt Europas schmücken, 2022 wird zudem die südliche Metropole Esch-sur-Alzette dieselbe Auszeichnung tragen.

Where to go?

An Sehenswertem nicht zu übertreffen, ist ganz klar die Hauptstadt mit ihren Museen, in denen man Tage verbringen könnte. Geprägt von den verschiedensten Kulturen und Epochen fi nden sich hier mittelalterliche Relikte genauso wie modernste Architektur. Zu den wichtigsten Anlaufstellen für Kulturfritzen gehören hier das MUDAM, die Philharmonie und das Casino Luxembourg.

Good to know:

Mit den Hop-on-Hop-off-Bussen in Luxemburg Stadt und dem in ganz Luxemburg kostenlosen öV lassen sich schnell und bequem alle Museen und KulturHighlights abklappern, wenn einen die Füße mal nicht mehr tragen sollten. Ein Abstecher in die Theater und Konzertsäle ist ein Muss, handelt es sich hier doch um architektonische Meisterwerke, die nicht selten denkmalgeschützt sind.

Specialty:

An kaum einem anderen Ort fühlt man sich so schnell in eine andere Zeit versetzt wie in Luxemburg, das dank seinen zahlreichen Burgen und Schlössern anmutet wie eine Kulisse aus einem Märchen der Gebrüder Grimm. Auf Schloss Beaufort in der Nähe von Echternach, der ältesten Stadt des Landes, wird der Johannisbeerlikör „Casséro“ hergestellt, und Burg Bourscheid ist die größte Burg Luxemburgs. Ebenfalls toll: Schloss Vianden, architektonisch ein wahr gewordener Traum.

Not to forget:

Wie frisch aus einem MadMax-Streifen: die Hochöfen von Belval. 180 Stufen und eine Höhe von 40 Metern sind zu bezwingen, um vom Hochofen A über das gesamte Viertel Belval und dessen Umge bung zu blicken. Wer Luxemburg besucht, der darf zudem die Foto-Ausstellung „The Family of Man“ in Clervaux nicht verpassen. Am liebsten will der Adrenaline Junkie ganz hoch hinaus und die Orte erkunden, die der 0815-Touri links liegen lässt. Fahrrad oder Mountainbike sind dabei seine Wahl und neben der eigenen Muskelkraft besonders sein verbissenes Gemüt der Antrieb.

Why here?

Über 600 Kilometer Rad- und über 700 Kilometer Mountainbikewege stehen bereit, um erkundet zu werden. Und: Die Luxemburger lieben ihre Drahtesel und frönen in ihrer Freizeit nur zu gerne dem Rad sport.

Where to go?

Ein Trail mit Rundblick ist die Strecke Bavigne-Boulaide, und auf der 18 Kilometer langen Beckerich-Route fährt man schon mal durch den Fluss. Zu den absoluten Highlights gehören Strecken wie Ellergronn im Minett, dem Land der roten Erde. Wen der Ehrgeiz packt, der meldet sich für den Mill Man Trail in Echternach an, eine Rundfahrt ohne Zeitnahme über Distanzen von 40 bis 100 Kilometern, wo man jeden Frühling seine Kräfte mit anderen messen kann.

Good to know:

Verfahren im Nirgendwo oder ständig von Autofahrern ins Abseits gedrängt? Passiert hier beides nicht, sind die Luxemburger Radwege doch gut beschildert und liegen größtenteils abseits vom Straßenverkehr. Wer lieber in der Gruppe denn alleine strampelt, bucht bei den regionalen Tourismusverbänden eine Tour und lässt sich die schönsten Ecken von erfahrenen Radlern zeigen.

Specialty:

Aufgrund der Vielfalt der Möglichkeiten sind die Touren in Luxemburg oft thematisch eingeteilt. So führt beispielsweise der Vennbahn Radweg, einer der längsten Bahntrassenradwege Europas, neben Luxemburg auch durch Belgien und Deutschland und das auf 125 Kilometern, und wer das Strampeln mit Kultur verbinden will, wählt die UNESCO Bike Tour in Luxemburg Stadt.

Not to forget:

Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist in Luxemburg kostenlos. Perfekt also, um auch weiter entfernte Routen zu wählen und einen Teil des Trails mit dem Zug zurück zu legen.

Das ist mal ’ne Skyline!

In der Rue du Nord gibt’s immer was zu sehen. Der Foodie entdeckt ein Land am liebsten mit Löffel, Messer und Gabel und schnabuliert sich von einem zum nächsten Restaurant.

Why here?

Luxemburg gehört zwar fl ächenmäßig zu den Kleinsten, spielt in Sachen Kulinarik aber bei den ganz Großen mit. Seiner Vielzahl von 170 Nationalitäten hat es das Land zu verdanken, dass hier wirklich jeder

Gaumen auf seine Kosten kommt.

Where to go?

Für Weine und Crémants durchkämmt man das Moseltal, wo zahlreiche Winzer in ihren Weinstuben Verkostungen anbieten. Natürlich kommt das Währschafte hier nicht zu kurz, und so landen in dieser Region besonders häufi g Friture auf dem Teller, kleine gebackene Moselfi sche. Tee-Fans verschlägt es in den Naturpark Obersauer, und besondere Öle hälts das Ourtal bereit.

Good to know:

Gleich neun Luxemburger

Restaurants landen im Guide

Michelin und dürfen sich mit Sternen schmücken. Im Gegensatz zu anderen so hoch gehandelten Küchen in anderen Ländern kriegt man in Luxemburg einen Platz, ohne erst tagelang auf der Warteliste verharren zu müssen.

Specialty:

Die Luxemburgische Küche besteht traditionell zwar aus vielen Fleischgerichten, doch Spitzenköche wie etwa René Mathieu auf Schloss Bourglinster zelebrieren Gemüse in Höchstform. Die Spezialitäten des Landes: gepökelter und geräucherter Schweinenacken mit Saubohnen, Träipen, eine gebratene Blutwurst mit Kartoffeln und Apfelmus, Bouneschlupp, eine grüne Bohnensuppe, oder Feierstengszalot, ein schmackhafter Rindfl eischsalat.

Not to forget:

Bierbrauen, Schnapsbrennen, Winzern: Die Luxemburger vergöttern einen guten Tropfen. Nicht ohne Grund sacken die heimischen Weine regelmäßig internationale Preise ein. Vorwiegend weiße Rebsorten wie Riesling oder Grauburgunder werden entlang der 42 Kilometer langen Mosel angebaut, die die Reben mit Wasser versorgt. Ganz besonders: der Luxemburger Crémant, einer der am lautesten gefeierten Schaumweine Europas. Ohne Souvenirs kriegt man den Shopaholic kaum raus aus dem Land, das er gerade bereist. Ihn fi ndet man dort, wo das Geld die Hände wechselt und das Rückgeld im Hosensack klimpert.

Why here?

Selten fi ndet man eine solche Vielfalt an Geschäften auf einem so kleinen Flecken Erde. Das Gute: Selbst der hartnäckigste Shopaholic behält den Überblick und wird so vom Angebot nicht komplett erschlagen.

Where to go?

Neben den Winzereien, Höfen und Traditionsbetrieben, wo man deren Spezialitäten nicht nur degustieren, sondern auch erwerben kann, bietet die Hauptstadt mit über 1'000 Shops den besten Ort, um seiner Kaufl ust zu frönen. In Luxemburg Stadt ziehen sich von der Oberstadt bis hin zum Hauptbahnhof diverse Einkaufsstraßen wellenförmig durch die verschiedenen Stadtviertel. In der malerischen Altstadt reiht sich Boutique an Boutique, in der Rue Philippe II und deren Seitenstraßen fi nden sich die Geschäfte von LuxusBrands des ganzen ABCs, und im Bahnhofsviertel sind zahlreiche unabhängige Geschäfte angesiedelt, vornehmlich in der Avenue de la Liberté und rund um den Bahnhof.

Good to know:

In Luxemburg herrscht der Euro, was das Einkaufen für Europäer besonders angenehm macht. Davor bezahlte man mit dem Luxemburgischen Franken, dessen hübsche Noten und Münzen 2002 dem Euro gewichen sind.

Specialty:

Schokolade oder Wein gehören zu den offensichtlichen Souvenirs, das Péckvillchen, die traditionelle Vogel-Pfeife aus Terracotta, zu den Must-Buys. Darüber hinaus ist Luxemburg ein guter Ort, um seine Schmuckschatulle mit Geschmeide zu füllen, sind hier doch besonders viele Schmuckdesigner und Uhrmacher zuhause.

Not to forget:

Wer vom Drinnen die Nase voll hat, der schlendert über einen der zahlreichen Märkte in Luxemburg Stadt. Hier gibt’s etwa frisches Obst und Gemüse, Blumen, Süßwaren oder Marmeladen. Im Zentrum fi ndet zudem jeden ersten Sonntag im Monat ein Flohmarkt statt, der Feilscher und Schnäppchenjäger gleichfalls glücklich macht.

Rein, umsehen und wieder raus: Das ist der City Lover, der sich eine Stadt gerne mal eben übers Wochenende ansieht und dabei etwas Großstadtluft schnuppert.

Why here?

Mit einer Fläche von knapp 52 Quadratkilometern ist Luxemburg Stadt ein überschaubares Fleckchen Erde. Die Hauptstadt ist ein Ort mit Kontrasten, der seine Geschichte zelebriert, es jedoch auch nicht scheut, Schritt für Schritt in die Zukunft zu gehen.

Where to go?

Rund um den Place d’Armes steppt der Bär – und zwar tagsüber wie abends. Bars befi nden sich in der Unterstadt Grund und Clausen, besonders gehypt wird derzeit Les Rives de Clausen, das ehemalige Indrustriegelände, das gerade gemeinsam mit Hollerich zu den Hipster-Vierteln Luxemburgs aufsteigt.

Good to know:

Der Skatepark Péitruss und der Kyosk auf Kirchberg gehören zu den schönsten Plätzen der Stadt, wo man inmitten modernster Architektur das Leben genießen kann. Vom Ausgehviertel Les Rives de Clausen hat man den besten Blick auf die Stadt und schießt sicherlich eines der schönsten Panorama-Fotos, das Luxemburg zu bieten hat.

Specialty:

Digitalität erleichtert den Alltag, und wer vom Angebot Luxemburgs erschlagen ist, der wirft einfach einen Blick auf die VisitLuxembourg-App. Hier sind alle Highlights versammelt, Touren und Besichtigungen lassen sich bequem direkt buchen, und Locals geben ihre Tipps zum Besten.

Not to forget:

Die Dichte an lokalen Märkten ist in Luxemburg Stadt besonders groß. Neben den Bauernmärkten lohnen sich auch die Flohmärkte, etwa derjenige im Zentrum, der jeden ersten Sonntag im Monat stattfi ndet, oder der auf dem Place d’Armes, auf dem man zwei Mal monatlich Schnäpp chen jagen kann. Stundenlang durchs Museum schlendern ist nichts für den Energetic, er braucht ordentlich Bewegung, die er sich am liebsten beim Wandern und Spazieren holt.

Why here?

Alte Ruinen, malerische Ortschaften und Panoramen, die einem den Atem verschlagen: Luxemburg ist zu Fuß mit am besten zu erkunden, und wer sein Vesperbrot nicht ständig mitschleppen will, der macht an einem der Gasthöfe halt und lässt sich die lokalen Spezialitäten schmecken.

Where to go?

Sich für eine Route zu entscheiden, ist in etwa gleich schwierig wie das Verständnis der Luxemburgischen Sprache. In der Region Éislek gibt es den Escapardenne, der die beiden Trails Lee und Éislek beinhaltet, die mit 52 bzw. 106 Kilometern Länge aufwarten. Beide gehören zu den Quality Hiking trails – best of Europe und bestechen durch ihre atemberaubenden Landschaften. Die Mosel hält die drei Rundwege Palmberg (9 km), Schengen (7,7 km) und Manternacher Fiels (9,6 km) bereit, auch Traumschleifen genannt.

Good to know:

Wessen Wanderschuhe und Waden es zulassen, der wählt eine der 40 bis 60 Kilometer langen Routen und übernachtet in einem der malerischen Orte. Für jede Region gibt es eigene Karten, die beim Tourismusbüro abzuholen sind.

Specialty:

Nix da mit asphaltierten Straßen: In Luxemburg kommen Naturliebhaber ganz auf ihre Kosten, sind die meisten Wege doch naturbelassen, wenn auch so gepfl egt, dass normale Wanderschuhe reichen, um diese zu bezwingen.

Not to forget:

Mit 112 Kilometern ist der Mullerthal Trail einer der bekanntesten Wanderwege, wobei sich dieser in die drei Routen 1 bis 3 unterteilt. Den Übernamen „Luxemburgs kleine Schweiz“ hat sich die Mullerthal-Region redlich verdient, durchquert man hier doch Schluchten, wandert durch Wälder und vorbei an Canyons und trifft immer mal wieder auf kleine Dörfer, die verstreut in der Landschaft liegen. Besonderes Highlight: die Mullerthal-Route 2 mit dem Aussichtspunkt Trooskneppchen, der Wollefsschlucht, wo früher tatsächlich Wölfe lebten, der Höhle Hohllay und spektakulären Felsformationen. Nachts entfaltet das erleuchtete Grund in Luxemburg Stadt seine komplette Magie.

Nicht umsonst gehört der Mullerthal Trail zu den schön sten Wanderwegen Europas.

FACES’ FAVOURITES IN LUXEMBOURG

FOOD

Brasserie du Cercle, 2a Rue des Capucins, 1313 Luxembourg, brasserie-du-cercle.lu Brasserie Guillaume, 12 Pl. Guillaume II, 1648 Luxembourg, brasserieguillaume.lu Brasserie Siegfried, 41 Allée Scheffer, 2520 Luxemoburg, siegfried.lu Chocolate House, 20 Krautmarkt, 1728 Luxembourg, chocolate-house-bonn.lu

Hitch, 21-25 Allée Scheffer, 2520 Luxembourg, hitch.lu

Kamakura, 4 Rue Münster, 2160 Luxembourg, kamakura.lu

Mosconi, 13 Rue Münster, 2160 Luxembourg, mosconi.lu

Namur, diverse Standorte, namur.lu

Oberweis, diverse Standorte, oberweis.lu

Tempo, 1 Pl. de l’Europe, 1499 Luxembourg, tempobaroumanger.lu

Um Plateau, 6 Plt Altmuenster, 1123 Luxembourg, umplateau. lu

CULTURE

Burg Bourscheid, Schlasswee, 9140 Buerschent, Luxembourg, castle-bourscheid.lu Casino Luxembourg, 41 Rue Notre Dame, 2240 Luxembourg, casino-luxembourg.lu

Europa Museum Schengen,

6 Rue Robert Goebbles, 5444 Schengen, Luxembourg, visitschengen.lu Hochöfen Belval, Avenue du Rock’n’Roll, 4361 Esch-surAlzette, Luxembourg, visitminett. lu MUDAM Luxembourg, Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, 3, Park Dräi Eechelen, 1499 Luxembourg-Kirchberg, mudam. com Museum Dräi Eechelen, 5, Park Dräi Eechelen, 1499 Luxembourg Philharmonie Luxembourg,1, Place de l’Europe, 1499 Luxembourg, philharmonie.lu Schloss Beaufort, 24 Rue du Château, 6310 Beaufort, beaufortcastles.com The Family of Man, Mnt du Château, 9712 Clervaux, steichencollections-cna.lu Bevölkerung: ............................................................................634'730 Fläche: ..............................................................2'587 Quadratkilometer Landessprachen: ..................... Luxemburgisch, Französisch, Deutsch Hauptstadt: ....................... Luxemburg Stadt mit 124'500 Einwohnern Staatsform: ................................................Konstitutionelle Monarchie Währung: .......................................................................................Euro Ankunft: ............................................................Flughafen Luxemburg, Swiss fl iegt fünf Mal pro Woche nonstop von Zürich nach Luxemburg, Luxair fl iegt vier Mal pro Woche nonstop von Berlin nach Luxemburg

HIKING

Mullerthal Trail, 112 km, Routen 1 bis 3, ExtraTour A bis D, Schwierigkeitsgrad: herausfordernd, mullerthal.lu

Dream Loops Mosel,

Manternach (9,6 km), Schengen (7,7 km) und Ahn (9 km), Schwierigkeitsgrad: mittel, visitmoselle.lu

Escapardenne Éislek Trail,

106 km, mehrere Etappen, Schwierigkeitsgrad: schwer Escapardenne Lee Trail, 52 km, 3 Etappen, Schwierigkeitsgrad: erfahren, visit-eislek.lu/de Wenzel Rundweg, 5,5 km, Schwierigkeitsgrad: gemütlich, visitluxembourg.com RIDING

Fahrradweg des Trois Rivières

(PC3), Schengen – Vianden, 89 km, Schwierigkeitsgrad: mittel

Fahrradweg Vennbahn,

Vennbahn Aachen – Troisvierges (Ulfl ingen), 125 km, Schwierigkeitsgrad: leicht

MTB Trail Bavigne – Boulaide,

35 km, Anstieg: 748 m, Schwierigkeitsgrad: mittel

RedRock MTB Trail Lalléngerbierg – Gaalgebierg,

35,5 km, Anstieg: 1’115 m, Schwierigkeitsgrad: erfahren UNESCO Bike Tour, 9,5 km, Schwierigkeitsgrad: leicht Alle Fahrradwege und Trails sowie deren Routen und Startpunkte und zudem die Adressen aller Fahrradverleihe gibt’s auf visitluxembourg.lu

PLACES

Graffi ti-Dorf Kahler,

makekolerkooler.com Skatepark Péitruss, 2 Rue Saint-Quirin, 2327 Luxembourg Kyosk auf Kirchberg, 10 Rue Léon Hengen, 1745 Luxembourg, kyosk.lu

SHOPPING

100% Luxemburg, 23 Route de Trèves, 6793 Grevenmacher, Luxembourg, genoss.lu Luxembourg House, 2 Rue de l’Eau, 1449 Luxembourg, luxembourghouse.lu Einen Überblick über alle Märkte in Luxemburg Stadt gibt’s auf luxembourg-city.com/de

Weitere Informationen zu Luxemburg, seinen Highlights und den schönsten Seiten des Landes fi nden Sie unter visitluxembourg.com

Valentino Cassanelli

Neben Modena und mit der italienischen Küche aufgewachsen, hat ihn seine Passion fürs Kochen nach London geführt. Dort hat sich Valentino Cassanelli unter anderen im NOBU seine Sporen abverdient, bevor es ihn zurück nach Italien zog. Mehrere Preise säumten seinen Weg durch die Küchen der besten Restaurants des Landes, bevor er 2017 seinen ersten Michelin-Stern erhielt. Heute arbeitet der 36-jährige Cassanelli im Lux Lucis in Forte dei Marmi und begeistert die Gäste mit seinen kulinarischen Kreationen.

Sternfänger

Forte dei Marmi liegt vor der Tür, während Valentino Cassanelli in der Küche zaubert. Weiche Matratzen, poliertes Silberbesteck? Brauchen wir alles nicht. Wir wollen Gastgeber, die auf unsere Meinung mehr geben als auf Michelin-Sterne und Hotel-Awards, die für das leben, was sie in der Pfanne brutzeln oder noch immer jedes Mal stolz die Brust schwellen, wenn sie ihre eigenen Hotelzimmer betreten. Wir zeigen Ihnen die coolen Socken unter den Hoteliers, Küchenchefs und Restaurantbesitzern, deren Rüstung unter Hemd oder Schürze blanker glänzt als der hellste Kronleuchter.

Interview: Marina Warth – Fotos: Lido Vannucchi

Mit seinen Locken sieht Valentino Cassanelli eher aus wie ein Rockstar als ein Küchenchef. Und irgendwie ist er das auch, rockt er doch die Teller des Restaurants Lux Lucis in Forte dei Marmi wie Mick Jagger die Bühne des Madison Square Gardens. Weil nicht nur die Gäste von Cassanellis Gerichten begeistert sind, sondern auch diejenigen, deren Beruf das Essen ist, krönt seit 2017 ein Michelin-Stern die Arbeit des 36-jährigen Italieners.

FACES: Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?

VALENTINO CASSANELLI: Ich wollte schon immer Küchenchef werden. Ich liebe Essen und die gastronomische Welt, schon seit ich ein kleiner Junge war. Früher habe ich meiner Großmut-

Der Michelin-Guide schickt einen ins Lux Lucis, von dessen Terrasse man die Umgebung genießt.

ter bei der Zubereitung von Tortellini und Lasagne geholfen und ab und zu die Füllung für die Tortellini gestohlen. Ich war so neugierig auf deren Geschmack und die Aromen! Von da an begann ich das Glück zu schätzen, das man beim Kochen für andere empfi ndet, und das ist der Hauptgrund, warum ich beschlossen habe, Koch zu werden.

F: Wie würden Sie Ihr Restaurant Lux Lucis in einem Satz beschreiben?

VC: Als freien Ausdruck der italienischen Küche.

F: Von der Idee über das Konzept bis hin zum fertigen Restaurant: Wie lange hat es gedauert, bis Sie das Lux Lucis eröffnen konnten?

VC: Es ist die Arbeit eines ganzen Lebens: ein ständiges Bemühen, mein Zuhause und mich selbst im fertigen Gericht und in einer kompletten Speisekarte zu repräsentieren. Daher ist der Prozess immer in der Entwicklung.

F: Weshalb sollte man unbedingt in Ihrem Restaurant speisen?

VC: Wegen des einzigartigen und persönlichen gastronomischen Angebots, das in all seinen Aspekten sowohl Gourmets, die auf der Suche nach dem ultimativen kulinarischen Erlebnis sind, als auch Gäste anspricht, die einfach etwas Zeit für sich haben und einen besonderen Moment genießen möchten.

F: Worüber machen Sie sich zu viele Gedanken?

VC: Im Mittelpunkt all unserer Aktivitäten stehen die Zufriedenheit der Gäste und ein freier Ausdruck. Ich würde nicht sagen, dass ich mir zu viele Sorgen um sie mache, aber diese beiden Elemente beschäftigen meinen Geist defi nitiv die meiste Zeit. Was diese beiden Punkte betrifft, kann es beängstigend sein, sich persönlich einzubringen, aber das Engagement aus erster Hand ist notwendig, um seine eigenen Ideen einbringen zu können.

F: Wie sind Sie als Chef?

VC: Ich bin streng, entschlossen und leidenschaftlich. Darüber hinaus mag ich es, mit einem motivierten Team zu arbeiten, in dem ein gesunder Wettbewerb herrscht, das aber immer das große Ganze im Blick behält und gemeinsam dasselbe Ziel verfolgt.

F: Welche Eigenschaften braucht ein guter Gastgeber?

VC: In erster Linie muss Leidenschaft für die Gastfreundschaft vorhanden sein, aber auch der Wunsch, Kultur und Glück zu teilen. Und natürlich dürfen auch Managementfähigkeiten nicht fehlen.

F: Welche Gäste mögen Sie am liebsten?

VC: Ich mag jeden einzelnen unserer Gäste, von den diskretesten bis zu den exzentrischsten. Jeder, der sich für uns entscheidet, teilt ein Stück seines Lebens mit uns, und dafür bin ich wirklich dankbar. Ich genieße es, die Freude derer zu sehen, die uns regelmäßig besuchen und unsere neuen Menüs und Projekte verfolgen.

F: Was mögen Sie an Gästen nicht?

VC: Nichts Bestimmtes. Generell die Unfähigkeit, damit den Moment zu genießen.

F: Was sind Ihre Erwartungen an Ihr Restaurant, und wie haben sich die Erwartungen Ihrer Gäste in den vergangenen Jahren verändert?

VC: Die Erwartungen und das Bewusstsein sind in den vergangenen Jahren exponentiell gewachsen. Wir alle sind besser informiert, wenn auch nicht immer auf die richtige Art und Weise. Deshalb ist es jedermanns Pfl icht, ständig an seiner Vision festzuhalten, um das beste Essenserlebnis zu zaubern, das man auf einer persönlichen Ebene bieten kann.

F: Als Gastgeber erleben Sie einen spannenden Alltag. Welche Geschichte müssen Sie uns unbedingt erzählen?

VC: Das Leben ist voller Anekdoten. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, wie ich an meinen ersten Tagen in London den Auftrag bekam, etwas zu holen. Zu diesem Zeitpunkt sprach ich noch kein Englisch und verstand nicht ganz, was sie von mir wollten. Das Ende vom Lied: Ich verirrte mich in den Kühl- und in den Lagerraum und trug zig Kisten hoch, von denen ich dachte, dass sie nützlich sein könnten.

F: Was halten Sie von Take-away?

VC: Ich bin nicht besonders angetan davon, aber in dieser Zeit ist es nach wie vor die beste Lösung, unsere Gäste und Freunde auf Distanz zu bekochen. Dort zu essen, wo auch gekocht wird, miteinander am selben Tisch zu sitzen und gemeinsam ein Abendessen zu genießen, ist unbezahlbar, egal ob es sich um Fine Dining oder Street Food handelt.

F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst auswärts essen?

VC: Auf Geschmack und Schönheit. Ich suche nach Einzigartigkeit und Emotionen.

F: Welches ist das beste Restaurant der Welt, in dem Sie je selbst gegessen haben?

VC: Es ist schwer zu sagen, welches das beste ist. Jedes Restaurant hat sein eigenes Konzept und eine individuelle Vorstellung vom perfekten Geschmack. Woran ich mich jedoch gerne erinnere, ist das Alinea in Chicago.

F: Was kochen Sie für sich selbst?

VC: Gut durchgebratenen Toast mit geröstetem Schinken und geschmolzenem Käse.

F: Welches ist Ihr liebstes Fertigprodukt?

VC: Schinken, Käse, und ein gutes Glas Wein.

F: Wo steht Ihr eigenes Bett?

VC: In einer kleinen Stadt, fünf Minuten vom Meer entfernt, in einer Wohnung mit herrlichem Blick auf die Apuanischen Alpen.

Im Hotel Principe Forte dei Marmi wird nicht nur königlich gespeist, sondern auch auf Adelsniveau entspannt.

LUX LUCIS

Ein Michelin-Stern krönt das Restaurant Lux Lucis, das Küchenchef Valentino Cassanelli im italienischen Forte dei Marmi führt. Auf die Teller kommen modern interpretierte Gerichte, die lokale Ingredienzen und den Geist der italienischen Küche zelebrieren. Inspirieren lässt sich der Chef von seinem Maître Sommelier Sokol Ndreko und dessen Weinen, die Cassanelli nicht selten in seine Kreationen miteinfließen lässt. Das Lux Lucis befindet sich auf dem Dach des Hotels Principe Forte dei Marmi, zwischen den Apuanischen Alpen und dem Tyrrhenischen Meer.

LUX LUCIS, FORTE DEI MARMI, TOSKANA, ITALIEN, PRINCIPEFORTEDEIMARMI.COM/EN/ RESTAURANTS-BARS/LUX-LUCIS-RESTAURANT/ AVOCADO: Gemüseliebe

TOAST HAWAII: Experimentelles MOLEKULARE KÜCHE: interessante Techniken

SPRÜHSAHNE: nie wieder

VORGESCHNITTENEM BROT: niemals ohne

TOFU: die Konsistenz!

NOSE TO TAIL: Geschmack und kein Abfall

NUTELLA: kann süchtig machen (bei mir nicht)

THERMOMIX: sehr nützlich

MIKROWELLE: unbedingt notwendig

CHIA: Superfood

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