Große Große Gruppen Gruppen (30 (30 +) +) Konzepte, Konzepte, Methoden Methoden und und Instrumente Instrumente für für die die Praxis Praxis Leipzig, am 28. September 2009
Dr. Frank Rötzsch Diplompsychologe dr.roetzsch@proconsult.cc Kochstraße 66 04275 Leipzig Tel +49 34 13 01 80 78 Fax +49 34 13 01 80 79 Funk +49 171 26 31 564 www.proconsult.cc
„Wer als Werkzeug nur einen Hammer kennt, sieht überall Nägel.“ Mark Twain
Möglicher Nutzen
Sie erfahren in diesem Netzwerk-Treffen,...
•
welche Chancen und Möglichkeiten große Gruppen bieten.
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welche Risiken und Grenzen große Gruppen haben.
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worauf bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung zu achten ist.
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wann welche Großgruppenmethode geeignet ist.
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Agenda des Abends
1. Potenziale von Großveranstaltungen 2. Typologien in Großgruppen 3. Gefahren in Großgruppenveranstaltungen (Auswahl) 4. Die Balance zwischen den Polen Erfolg und „Katastrophe“ 1. Großgruppenmethode: „Open Space Technology“
6. Großgruppenmethode: „Projektmarkt“
2. Großgruppenmethode: „World Café“
Großgruppenmethoden (Auswahl) 5. Großgruppenmethode: „Szenariomethode“
3. Großgruppenmethode: „Zukunftskonferenz“
4. Großgruppenmethode: „Real Time Strategic Change“
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Grundsätzliches über Großgruppen
1. Potenziale von Großveranstaltungen Großveranstaltungen sind wirkungsvoll, weil sie...
• zur Energiearbeit und Vitalisierung des Systems dienen • den Multiplikatoreneffekt der Teilnehmenden nutzen • übliche Informations- und Kommunikationsmuster durchbrechen und dadurch Impulse zur Weiter-entwicklung setzen • ein Gemeinschaftserlebnis ermöglichen • Wissen (besonders implizites) generieren Wie unterscheiden sich Groß- von Kleingruppen? Ab 30 Teilnehmenden sprechen wir von Großgruppen, da zwar noch eine Face-to-Face-Kommunikation mit allen Teilnehmenden möglich ist, nicht jedoch die gemeinsame Arbeit an einem Thema und - wichtiger noch - der Nachvollzug der emotionalen Entwicklung der Großgruppe! www.proconsult.cc
Grundsätzliches über Großgruppen
2. Typologien in Großgruppen Die Leistung einer Großgruppenarbeit ist mehr als die Summe der Teilleistungen ihrer Mitglieder. Welche Ergebnisse eine Großgruppe hervorbringt, hängt stark von ihrer Zusammensetzung ab. HALTUNG PRO
NICHT FESTGELEGT
CONTRA
Innovative Personen „Macher“
Distanzierte (aber engagierte) Personen
Boykottierende und Dogmatische Personen
Assistierende und Produzierende Personen
Mitlaufende Personen „Träge Masse“
Skeptische Personen „Kopf im Sand“
AKTIVITÄT AKTIV
PASSIV
Im Verlauf einer Großgruppenveranstaltung verkörpern Personen nicht zwingend nur einen Typus. So ist es zum Beispiel möglich, dass innovative Personen (β) zu Boykottierenden (Ω) werden, weil ihre Ideen in der Gruppe auf Ablehnung stoßen.
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Grundsätzliches über Großgruppen
Gruppendynamisches Modell nach Kurt Lewin
Jede Gruppe entwickelt mehr oder weniger bewusst eine Struktur, die durch 4 Positionen beschrieben werden kann: Alpha = Diese Position ist gekennzeichnet durch die Führungsrolle. In Hierarchien ist diese Funktion gesetzt. Gamma = Diese Position ist gekennzeichnet durch die Unterstützung von Alpha. Diese Anhänger identifizieren sich mit allen positiven Eigenschaften von Alpha und stärken diese Position. Beta = Diese Position ist gekennzeichnet durch die Spezialistenrolle. Diese fachliche Sonderstellung ermöglicht eine gewisse Neutralität und emotionale Außensicht. Omega = Diese Position ist gekennzeichnet durch die Projektion des Negativen auf diese Person. Diese unbequeme Person verhält sich entgegen der Gruppenmeinung und gilt in Gruppen als besonders störend.
α
Ziel/Thema
β γ www.proconsult.cc
Ω
Grundsätzliches über Großgruppen
3. Gefahren in Großgruppenveranstaltungen (Auswahl) Beginn der Veranstaltung
Mangelnde Vorarbeit mit wichtigen Schlüsselpersonen (z. B. Vorständen). Die Einstellung der „Kulturträger“ bezüglich der Großgruppenveranstaltung beeinträchtigt die emotionale Einstimmung der Teilnehmenden. Schlüsselpersonen sind oft Verhaltensmodelle. Am Anfang einer Großveranstaltung fördern authentisch-erfolgsorientierte Reden dieser Personen auch die Erfolgserwartungen in der Großgruppe. www.proconsult.cc
Während der Veranstaltung
Ende der Veranstaltung
Grundsätzliches über Großgruppen
3. Gefahren in Großgruppenveranstaltungen (Auswahl) Beginn der Veranstaltung
Während der Veranstaltung
Das Risiko wird durch Reflexionsmangel gesteigert, im Sinne unzureichender Rückmeldungen und Thematisierung der/ des Moderierenden bezüglich Stimmung und Gefühl in der Gruppe. Unkontrolliertes Aufbrechen von verborgenen Themen und Gefühlen Angst, Wut, Trauer, illusionäre Euphorie (z.B. durch Aggression Showeffekte, Mangel Feindbilder (meist an Echt-heit) Nicht-Anwesende) werden für negative Gefühl des Unbehangens, Gefühle Gefühl, betrogen verantwortlich worden zu sein gemacht Arbeit auf Sachebene (Thema, Problem etc.) nicht mehr möglich www.proconsult.cc
Ende der Veranstaltung
Grundsätzliches über Großgruppen
3. Gefahren in Großgruppenveranstaltungen (Auswahl) Beginn der Veranstaltung
Während der Veranstaltung
Ende der Veranstaltung
Übersteigerte Erwartungen bezüglich der Umsetzung von entworfenen Visionen und Handlungsplänen können zu Enttäuschung führen und die Motivation der Teilnehmen- den für zukünftige Veranstaltungen mindern.
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Grundsätzliches über Großgruppen
4. Die Balance zwischen den Polen Erfolg und „Katastrophe“ Beides liegt in Großveranstaltungen eng beieinander. Denn in Großgruppen gibt es starke Polarisierungen, zwischen denen ein sensibles Gleichgewicht bestehen muss. Die Arbeit mit Großgruppen braucht:
Struktur
Spontanität
• • • •
• flexibel agieren • Kreativität zulassen • unvorhersehbare Reaktionen aufgreifen
genauer Zeitplan TN kennen Zeitplan Sitzarrangement Rollenklarheit
Passivität Unaufmerksamkeit Langeweile
Chaotik Verunsicherung Unklarheit
Bei Überwiegen einer Komponente kippt das System.
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Grundsätzliches über Großgruppen
4. Die Balance zwischen den Polen Erfolg und „Katastrophe“ Die Arbeit mit Großgruppen braucht:
Positiver Zukunftsorientierung • Zuversicht vermitteln
Show Propagandaveranstaltung Illusionäre Euphorie
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Negativer Problemorientierung • Probleme/ Ängste thematisieren
Misserfolgsorientierung Zukunftspessimismus Schwarzmalerei
Grundsätzliches über Großgruppen
4. Die Balance zwischen den Polen Erfolg und „Katastrophe“ Die Arbeit mit Großgruppen braucht:
Person
Kollektiv
• Raum für individuelle • Raum für Gedanken und Gefühle Gemeinschafts • feste Kleingruppen gefühl und • dialogische Kommunikation Synergieeffekte • Zeit für Reflexion, Distanz • Raum für • Raum für Unterschiede gemeinsame Interessen
Vereinzelung Fehlende Vernetzung
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Verlust der Individualität Einseitige Ideenfindung Herdenphänomene
Grundsätzliches über Großgruppen
4. Die Balance zwischen den Polen Erfolg und „Katastrophe“ Die Arbeit mit Großgruppen braucht:
Gedanklichen Elementen (ratio)
Gefühlshaften Elementen (emotio)
• Infos geben/ erhalten • soziale Begegnungen • Vorträge Erleben/ Verhalten beobachten
Ermüdung Kalte Atmosphäre
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Reflektionsmangel Herdenphänomene
Grundsätzliches über Großgruppen
4. Die Balance zwischen den Polen Erfolg und „Katastrophe“ Die Arbeit mit Großgruppen braucht: Spannung • „es steht viel auf dem Spiel“ • Aktivitätsphasen (Gruppenarbeiten, Dialoge, Präsentation)
Ruhe • Raum für Gemeinschaftsgefühl und Synergieeffekte • Raum für gemeinsame Interessen
Langeweile
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Grenzenloser
Körperliche und
Aktionismus
geistige Lethargie
Großgruppenmethoden-Übersicht
1. Großgruppenmethode: „Open Space Technology“
6. Großgruppenmethode: „Projektmarkt“
2. Großgruppenmethode: „World Café“
Großgruppenmethoden (Auswahl) 5. Großgruppenmethode: „Szenariomethode“
3. Großgruppenmethode: „Zukunftskonferenz“
4. Großgruppenmethode: „Real Time Strategic Change“
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Großgruppenmethoden-Übersicht
MERKMAL METHODE
THEORETSCHER HINTÈRGRUND
Systemtheorie, Kyber- netik und Theorien zur Gruppendynamik 1. GM: OPEN SPACE TECHNOLOGY
z.B. ein Grundelemente der Dynamik: Atem: Einatmen (TN kommen zusammen) vs. Ausatmen (TN ge- hen in einzelne Workshops)
Theorien zum „Kollektivem Wissen“
2. GM: „WORLD CAFÉ“
z.B. Kollektives Wissen der Gruppenmehrheit/ Allen bewusst machen, um neue kreative Wissensverknüpfungen zu ermöglichen.
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IST WENIGER SINNVOLL (z.B.)...
IST SINNVOLL (z.B.)...
für Prozesse, deren Erfolg von der Akzeptanz und Beteiligung vieler Personen abhängt
bei sehr spezifischen, vorstrukturierten Themen
wenn von höherer Hierarchieebene bereits Problemlösungen/ Antworten vorgegeben sind
zur Lösung von Beziehungskonflikten
für lösungsorientiertes Arbeiten für schnelle und qualitative Veränderungen von Organisationen, Prozessen etc.
außergewöhnliche Lösungen gefunden werden sollen
bereits Problemlösungen/ Antworten vorgegeben sind
die Sicht aller zu einem Thema deutlich werden soll
Beteiligung der TN unerwünscht ist
Beziehungen zwischen Mitgliedern einer Gruppe zu vertiefen und die Identifikation mit den Gruppenzielen zu steigern ist
detaillierte Maßnahmenpläne zu vereinbaren sind
DAUER
TN (MIN/ MAX)
3 Tage (optimal)
10/ 750+
2h-2 Tage
12/ 750+
Großgruppenmethoden-Übersicht
MERKMAL METHODE
THEORETSCHER HINTÈRGRUND
Systemisches Denken und Konstruktivismus
3. GM: „ZUKUNFTSKONFERENZ“
4. GM: „REAL TIME STRATEGIC CHANGE“
z.B. Übereinstimmungen/ Unterschiede in der Wahrnehmung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie deren Konsequenzen erkennen
Rahmenmodell für Veränderungsprozesse
z.B. U × V × E = W → Unzufriedenheit gepaart mit einer Vision und Ersten Schritten auf dem Weg zur Vision reduziert Widerstand
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IST WENIGER SINNVOLL (z.B.)...
IST SINNVOLL (z.B.)...
wenn zahlreiche Personen eine Vorstellung von der Zukunft des „Systems“ bekommen sollen und deren Realisierung motiviert und eigenständig leisten sollen
bereits Problemlösungen/ Antworten vorgegeben sind
das System sich im Zustand „satter Zufriedenheit“ befindet
den TN keine Unterstützung zur Fortführung des Prozesses zugestanden werden kann
Fragen nicht fundamentaler Natur sind
die Führenden nicht offen sind für Beiträge über die Zukunft der Organisation
die Organisationsleitung nicht von der Machtverteilung überzeugt ist
Maßnahmenpläne zur Erreichung komplexer Zukunftsvorstellungen zu entwickeln sind
Menschen schnell und nachhaltig auf vordefinierte Ziele, Strategien und Prozesse auszurichten sind gegenwärtige Fähigkeiten und Kompetenzen unzureichend sind und Menschen neue Kompetenzen brauchen
DAUER
TN (MIN/ MAX)
3 Tage
60/ 80
RTSCKonferenz: 3-4 Tage
10/ 750+
Weitere Aktionen: mehrere Wochen/ Monate
Großgruppenmethoden-Übersicht
MERKMAL
THEORETSCHER HINTÈRGRUND
METHODE
IST WENIGER SINNVOLL (z.B.)...
IST SINNVOLL (z.B.)...
Szenariotrichter
wenn die Vielfalt möglicher und wahrscheinlicher Zukünfte sichtbar gemacht werden soll
für die Bewältigung komplexer, vernetzter und langfristiger Zukunftsfragen
zur systematischen Abbildung der Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Faktoren, welche die Erreichung bestimmter Zustände/ Ziele beeinflussen
für die Analyse komplexer Zusammenhänge und Wechselwirkungen
die Umsetzung bereits geplanter Aktionen und die Verwirklichung bereits beschlossener Ziele.
Extremszenario
für die Erstellung von Zukunftsprognosen, denn Szenarien beschreiben nur grob die Bedingungen der heute denkbaren und als möglich angesehenen Zukünfte
wenn kurzfristige Aussagen zur Zukunft zu treffen sind, welche von wenigen gut bekannten Umweltfaktoren abhängen
wenn Personen ein tiefes Verständnis für ihre gemeinsame Vergangenheit und ihre gegenwärtige Situation erarbeiten sollen oder eine gemeinsam beschlossene/ getragene Vision zu entwickeln ist
Trendszenario
Störereignis
5. GM: „SZENARIOMETHODE“
t0 Gegenwart
Maßnahmen
t1
Extremszenario
tj
tn Zukunft
z.B.: Extremszenarien: der jeweils die bestbzw. die schlechtestmögliche Zukunftsentwurf. Trendszenario: ist der dem Entwicklungstrend der Vergangenheit entsprechende Zukunftsentwurf. keine spezifische Theorie
6. GM: „PROJEKTMARKT“
Die Methode ist eine Form des Projektmanagements.
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DAUER
TN (MIN/ MAX)
Einzelschritte bis zu 2 Tage; zwischen Einzelschritten oft Pausen von 1-2 Wochen
6/ 30
1 Tag
20/ 30
Anhang
Literaturauswahl Autor
Buch
Holman, Peggy & Devane, Tom
Change Handbook – Großgruppenmethoden
Königswieser, Roswitha & Exner, Alexander
Das Feuer großer Gruppen
Klett-Cotta
Owen, Harrison
Open Space Technology – Ein Leitfaden für die Praxis
Klett-Cotta
zur Bonsen, Matthias
Real Time Strategic Change – Schneller Wandel mit großen Gruppen
Klett-Cotta
Albers, Olaf
Gekonnt moderieren: Zukunftswerkstatt und Szenariotechnik: schnell, innovativ die Unternehmenszukunft gestalten
Fit for Business
Königswieser, Roswitha & Exner, Alexander
Systemische Intervention – Architekturen und Designs für Berater und Veränderungsmanager
Klett-Cotta
Lipp, Ullrich & Will, Herrmann
Das große Workshop-Buch - Konzeption, Inszenierung und Moderation von Klausuren, Besprechungen und Seminaren
Beltz-Verlag
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Verlag Zukunftsorientierte
Carl-Auer-SystemeVerlag
Alles bleibt anders. Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Wolf Biermann
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! sagt Frank Rötzsch www.proconsult.cc