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Smarte Heizungssteuerung
NEUE TECHNIK, NIEDRIGE HEIZKOSTEN
Energie wird immer teurer! Ein Verbot für die heiße Dusche im Winter braucht es aber trotzdem nicht. Viel sinnvoller ist es, die eigene Gebäudetechnik zu modernisieren, und dabei auf eine PhotovoltaikAnlage, Wärmepumpe, Energiemanagementsystem und smarte Thermostate zu setzen.
WENIGER AUFWAND
Mit dem Wärmepumpenheizkörper „x-fl air” können Modernisierer beim Umstieg auf eine Wärmepumpe den Heizkörper einfach austauschen und müssen keine Fußbodenheizung verlegen. Ein smartes Thermostat fi ndet am Heizkörper problemlos Platz. Kermi
AUTOMATISCHER ABGLEICH
Das Heizkörperthermostat „Evo” führt automatisch einen dynamischen und adaptiven Abgleich durch. Damit wird der hydraulische Abgleich an der Heizung stark vereinfacht, was deren Effi zienz erhöht. eQ-3
Traumszenario: Ihr Haus ist gut gedämmt, verfügt über eine Flächenheizung und eine Wärmepumpe. Der Gaspreis kann Ihnen dann egal sein, denn Sie brauchen Strom, um zu heizen. Den gibt es kostengünstig von der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Dadurch sinken die Betriebskosten der Wärmepumpe zusätzlich, da der selbst verbrauchte Solarstrom nur mit rund zehn Cent pro Kilowattstunde zu Buche schlägt. Der Clou: Der Eigenverbrauch der Photovoltaik-Anlage steigt in Kombination mit einer Wärmepumpe um rund 15 Prozent. Dadurch amortisiert sich die Photovoltaik-Anlage schneller, da Anlagenbesitzer pro selbst verbrauchter Kilowattstunde rund 27 Cent sparen. Noch weiter lässt sich die Eigenverbrauchsquote erhöhen, wenn Sie ein Energiemanagement-System nutzen. Das vergrößert die Synergieeffekte zwischen Wärmepumpe und Solarkraftwerk nämlich zusätzlich. (Mehr zu Photovoltaik-Anlagen und Stromspeichern gibt es ab Seite 34.)
Strom verteilen
Damit Sie Ihre Wärmepumpe mit so viel Sonnenstrom wie möglich versorgen
© Masaki Okumura, M-Agency, Marion Leflour, Fred Raynaud 1988 and WeSoundCompany
können, brauchen Sie ein Heizgerät, das die Leistung seines Kompressors über einen Inverter anpasst. Dadurch kann die Wärmepumpe den Sonnenstrom auch dann nutzen, wenn die Anlage nur eine geringe Menge Strom produziert. Es muss also nicht gewartet werden, bis genügend Strom für eine Vollauslastung der Wärmepumpe bereitsteht. Ein Inverter reduziert die Drehzahl des Kompressors, und der Energiehunger des Heizgerätes sinkt gleich mit. Wie aber weiß die Wärmepumpe, wie viel Energie sie zu welchem Zeitpunkt verbrauchen darf? Hier kommt das EnergiemanagementSystem ins Spiel, das den Solarstrom passgenau verteilt. Das System hält sich dabei an festgelegte Hierarchien. Die könnte so aussehen: Sobald die Anlage mehr Strom produziert, als die Verbraucher im Haus benötigen, kommt dieser der Wärmepumpe zugute. Ist das Heizgerät voll ausgelastet, lädt die PV-Anlage den Stromspeicher. Erst wenn kein Eigenverbrauch mehr möglich ist, wird Energie in das Netz eingespeist. Eigenverbrauch wird also immer priorisiert. Das ist von Vorteil, denn Sie sparen bei jeder selbst verbrauchten Kilowattstunde bis zu 27 Cent und bekommen für jede eingespeiste Kilowattstunde nur etwa acht Cent. Übrigens: Auch Wärmepumpen ohne Inverter lassen sich mit Solarstrom betreiben. Das funktioniert über einen Schwellenwert: Immer, wenn Ihre PV-Anlage genug Strom produziert, bekommt die Wärmepumpe ein Signal und beginnt mit ihrer Arbeit. Diese Technik ist zwar günstiger in der Anschaffung, jedoch weniger wirtschaftlich.
Smart Energiesparen
Bevor Sie einen kompletten Heizungstausch in Angriff nehmen: Vielleicht können Sie schon mit smarten Thermostaten genug Energie einsparen? Die digitalen Geräte senken Ihren Verbrauch um bis zu 30 Prozent. Das Besondere dabei ist, dass Sie trotz der Einsparung keinen Nachteil in Sachen Komfort haben. Die Idee hinter den digitalen Wärmewächtern ist simpel: Wenn Sie die Wärme nicht brauchen, muss die Heizung sie nicht bereitstellen. Per App können Sie festlegen, wann die Heizung wie viel Wärme produzieren soll. Wenn Sie um 7:30 Uhr aufstehen, kann ihr Heizgerät beispielsweise schon um 7:10 die Küche vorheizen, so dass Sie bei angenehmen Temperaturen frühstücken. Die Heizung können Sie natürlich auch spontan regulieren, was gerade bei unregelmäßigen Tagesabläufen von Vorteil ist. Vielleicht arbeiten Sie im Schichtdienst und haben jede Woche andere Arbeitszeiten. Dann können Sie auf dem Heimweg einstellen, wie warm das Wohnzimmer sein soll und kommen in eine vorgeheizten Wohnung nach Hause. Wenn Sie Ihr Thermostat bedienen wollen, brauchen Sie nicht unbedingt das Smartphone. Die meisten Thermostate lassen sich über Knöpfe oder Rädchen bedienen. Und es gibt noch einen Vorteil: Wenn Sie das Fenster zum Lüften öffnen, schalten die kleinen Geräte die Heizung automatisch ab. So entweicht die kostbare Heizwärme nicht einfach aus dem Fenster. Das klappt dank eines integrierten Sensors oder lässt sich über externe Fenstersensoren nachrüsten. Wenn sie ein smartes Thermostat installieren möchten, brauchen Sie weder Handwerker noch eine entsprechende Ausbildung. Es reicht, wenn Sie die alten Thermostate abschrauben und die neuen anbringen. Dazu reicht eine Rohrzange.
AUTO-ADAPT
Das Thermostat berechnet den Einschaltzeitpunkt von selbst. Dafür nutzt das Gerät Daten über die Dämmung des Hauses und die Außentemperatur. Netatmo
IMMER PASSEND
Mit der einstellbaren Routine „Home-Office“ beheizt das smarte Thermostat das Arbeitszimmer. Und wenn die Hausbewohner doch ins Büro gehen? Dann stellen Sie einfach auf die outine „Büro” und die Heizung bleibt aus. Rademacher
SICHER
Sollte im Haus ein Feuer ausbrechen, kann das smarte Thermostat die Gasheizung automatisch deaktivieren. Dadurch können schwerwiegende Schäden verhindert werden. AVM
Die richtigen finden
Smartes Thermostat ist nicht gleich smartes Thermostat. Die Heizhelfer un-
Fünf Tipps
So optimieren Sie Ihr Heizverhalten und sparen Energie.
1. Richtig heizen: Im Wohnbereich liegt die Wohlfühltemperatur zwischen 20 und 22 Grad. Im Flur hingegen reichen 15 Grad.
Stellen Sie sicher, dass die Heizung nur so viel arbeitet, wie sie wirklich muss.
2. Heizung muss frei bleiben: Heizwärme staut sich hinter Möbeln oder Vorhängen und wird so nicht richtig an das Zimmer abgegeben. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Heizkörper frei bleiben.
3. Richtig lüften: Wenn Sie keine Lüftungsanlage haben, sollten Sie mehrmals täglich Stoßlüften und die mit Feuchtigkeit gesättigte
Raumluft komplett austauschen.
4. Rollläden nachts schließen: Wenn Sie die Rollläden nachts schließen, entsteht eine zusätzliche Dämmschicht. Dadurch bleibt mehr Wärme im Haus. Ihre Rollläden können Sie, genau wie die
Heizung, automatisieren.
5. Türen schließen: Das Schlafzimmer und der Flur können kühler sein. Damit die Wärme des Wohnbereiches nicht in die kühleren
Zimmer verschwindet, lohnt es sich, die Türen im Winter immer geschlossen zu halten.
SPRACHSTEUERUNG „Alexa, guten Morgen” – schon beginnt das smarte Thermostat damit, das Wohnzimmer aufzuheizen, die Rollläden fahren nach oben und das Radio startet. Schellenberg
GÜNSTIG HEIZEN
Die Wärmepumpe nutzt Strom aus der Photovoltaik-Anlage. Damit beide Bauteile optimal zusammenarbeiten, braucht es ein Energiemanagement. Daikin terscheiden sich in ihrem Funktionsumfang. Die einfachste Variante sind programmierbare Thermostate. Das bedeutet, Sie können am Thermostat den gewünschten Tagesablauf einstellen. Dann sind es von Montag bis Freitag morgens um 7:30 Uhr 22 Grad im Wohnzimmer und um 8:30 Uhr, wenn Sie aus dem Haus gehen, schaltet sich die Heizung ab. Thermostate mit App-Steuerung erlauben es, die Heizung ortsunabhängig via Smartphone anzusteuern. Dann können Sie auf dem Heimweg aus dem Urlaub per App einstellen, dass Ihr Eigenheim Sie, wenn Sie zuhause ankommen, mit Wohlfühltemperaturen begrüßt. Außerdem können Sie die Heizung in ein Smart-Home-System einbinden. Dazu brauchen Sie meistens eine Kommunikationseinheit, die die Thermostate und andere Geräte steuert. Diese Zentrale erlaubt Ihnen verschiedene Geräte zu Szenerien zu bündeln. Sie können etwa
mieren. Dann heizt das Thermostat wie gewöhnlich und die Sicherheitssysteme an den Fenstern sind deaktiviert. Bei der aktiv und die Thermostate werden ausgeschaltet. Neben den bereits beschriebenen Funk-Thermostaten gibt es intelligente Thermostate. Diese lernen über einen bestimmten Zeitraum die Heizgewohnheiten der Bewohner kennen. Wie soll die Temperatur morgens beim Frühstücken sein? Was ist die Wohlfühltemperatur in den Abendstunden? Ungefähr nach einer Woche haben sich die intelligenten Thermostate die Heizgewohnheiten der Bewohner eingeprägt. Dann funktionieren sie vollkommen automatisch. Das bedeutet: Sie müssen weder irgendetwas einstellen, noch am Regler des Thermostats drehen. Das Gerät sorgt von selbst für Ihre Wohlfühltemperatur. Dabei sind Sie natürlich nicht in einem bestimmten Tagesablauf gefangen. Sollte sich etwas ändern, können Sie das dem Thermostat mitteilen und es übernimmt die Änderungen. Übrigens: Smarte Thermostate gibt es auch für Fußbodenheizungen. Hier gilt es, die Eigenheiten des Heizsystems mitzudenken. Es ist träge, deshalb dauert es, bis es in der Wohnung warm wird. Die Fußbodenheizung beim Öffnen des Fensters abzustellen, macht darum keinen Sinn. Allerdings kann sich auch die Fußbodenheizung an Ihren Tagesablauf anpassen und nur dann heizen, wenn Sie die Wärme brauchen.
Smartes Flammenspiel
Wer im Winter gemütlich auf dem Sessel im Wohnzimmer sitzt und verträumt in das Flammenspiel des Holzofens schauen möchte, der stößt auf andere Probleme. Für die perfekte Verbrennung braucht es die richtige Menge Luft und in der Brennkammer muss genau die passende Menge Brennmaterial liegen. Ansonsten beginnen Sie zu frieren oder Sie müssen im Winter das Fenster öffnen und das überhitzte Wohnzimmer herunterkühlen. Digitale Pelletöfen unterstützen die Verbrennung dank der automatischen Regelung der Luftzufuhr. Dadurch können Sie die Temperatur im Raum einfach per Smartphone einstellen und anpassen. Ihr Brennstoffverbrauch sinkt, da So sparen Sie Kosten. Damit das Feuer nicht ausgeht, informiert Sie der smarte Ofen, wann es Zeit ist, den Vorratsbehälter aufzufüllen. Ein weiterer Vorteil: Ein moderner Pelletofen übernimmt das Anzünden des Feuers für Sie. Dann können Sie den Ofen per Smartphone entspannt vom Sofa starten. (alj)
VERBINDET
Die Heizungssteuerung ist Teil des Smart-Home- Systems „coviva“. Das ist explizit für die Nach- rüstung oder Moderni- sierung gedacht und basiert auf Funk. Hager
Wallbox witty solar Sonne
auf Vorrat tanken.
Optimiert laden mit dynamischer
Phasenumschaltung. Mit witty solar werden Ladeströme optimiert und Kosten gespart: Die dynamische Phasenumschaltung der Ladesäule sorgt für die effizienteste Nutzung des PV-Stroms. witty solar passt permanent den Ladestrom an die aktuelle Leistung der Solaranlage an. So entsteht die optimale Vollladung bei geringen Stromkosten.