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Wasserstoff Stromrechnung: 0 Euro
Stromrechnung: 0 Euro
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PILOTPROJEKT
Der Energiebedarf der Familie wird auch mit Wasserstoff gedeckt. Damit das klappt, haben Haus- und Speicherhersteller kooperiert.
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„Ein Jahr wohnen wir jetzt hier und haben keinen Strom aus dem Netz gekauft”, erzählt Fatih Karadeniz. Er und seine Familie setzen in ihrer neu gebauten Stadtvilla auf eine Kombination aus Photovoltaik-Anlage, Stromspeicher und Brennstoffzelle. Bilder: HPS / Philipp Bögle
Ob sie für die Autarkie auf irgendwas verzichten müssen? „Nein”, sagt der Vater eines Sohnes. Die Familie nutzt Strom weiter wie bisher. Sie schaltet das Licht ein, wenn es dunkel ist, wäscht die Wäsche, schaut fern. „Wir leben ganz normal, und sind trotzdem autark”, erklärt Fatih Karadeniz stolz. Sein Stromspeicher „picea” ist sozusagen ein doppeltes Speichersystem. Mit Sonnenstrom, den die Familie nicht selbst verbrauchen kann, wird der Stromspeicher geladen. Ist der voll, produziert der Elektrolyseur aus dem übrigen Sonnenstrom mit Wasser grünen Wasserstoff. Der wiederum landet im Saisonalspeicher vor dem Haus der Familie. Im Winter, wenn die Sonne nicht genug Kraft hat, um das Haus mit Energie zu versorgen, nutzt der Stromspeicher den Wasserstoff, um daraus Energie zu gewinnen.
Unauffällig
Von all den technischen Prozessen bekommen die drei so gut wie nichts mit. Fatih Karadeniz schaut dennoch immer wieder gerne auf sein Tablet. Dort sieht er genau, wie viel Strom seine Photovoltaik-Anlage produziert und was damit geschieht. „Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man von den großen Stromanbietern unabhängig ist”, erzählt er. Und wenn einmal etwas nicht funktioniert? Durch die Fernwartung kann der Hersteller auf das System zugreifen. Sehr nütz draußen spielt und versehentlich den Not-AusKnopf drückt, dauert es keine 15 Minuten, dann ruft einer an. Dann muss man das Gerät neu starten und es läuft wieder.”
Einer der ersten
„Wir hatten die Idee ein Haus zu bauen. Über meinen Arbeitgeber wurde mir dann der Speicher vorgeschlagen, der hier im Gebäude verbaut ist”, erzählt Fatih Karadeniz. Die Familie hat sich früh für den Speicher entschieden. Der Bauherr begutachtete das Produkt selbst am Standort des Herstellers in Berlin. „Danach war eigentlich klar, dass wir das machen”, erzählt er. Im Rahmen eines Pilotprojekts haben Haus- und Speicherhersteller die innovative Haustechnik dann bei der Familie verwirklicht. Deutschlandweit laufen mehrere solcher Feldtests. Gefördert werden sie vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. (alj)
1 | HAPPY FAMILY
Der Strom, den die Familie Karadeniz verbraucht, kommt von der Sonne. Die drei sind unabhängig von den Energiepreisen der Versorger.
2 | SAISONAL
Die Gasflaschen vor dem Haus enthalten Wasserstoff. Den erzeugt die Haustechnik mit überschüssigem Solarstrom.
TECHNIKFAN
Fatih Karadeniz ist stolz auf seinen Speicher.