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Schluss

Schluss

Ich verfluche den österreichischen Staat. Er will wohl, dass die Muslime den Preis dafür zahlen, dass er die Juden einem Genozid unterzogen hat.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan zur israelischen Flagge am Kanzleramt

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Kurz-muss-weg-Hysterie

Die österreichische Innenpolitik gibt wieder einmal ein katastrophales Bild ab. Die Opposition bezichtigt den Bundeskanzler der vorsätzlichen Falschaussage im Untersuchungsausschuss und hat ihn daher bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Nun fordert sie seinen Rücktritt, weil die Staatsanwaltschaft dieser Anzeige tatsächlich nachgeht, anstatt sie ohne eingehende Prüfung zu verwerfen. Die SPÖ wiederum tut alles, um die türkisgrüne Bundesregierung zu destabilisieren. Nachdem das nun erstmals tatsächlich zu gelingen scheint, fordert Parteichefin Pamela Rendi-Wagner im OE24-Interview dreist eine stabilere Regierung. Aber nicht nur die Rolle der Opposition ist hinterfragbar. Auch die Justiz agiert dubios. Denn dass die geringfügigen Verdachtsmomente gegen die ÖVP tatsächlich Hausdurchsuchungen, die Beschlagnahmung von Mobiltelefonen und Laptops sowie die Auswertung von WhatsApp-Chats und des gesamten Mailverkehrs rechtfertigen, ist mindestens so umstritten wie die Anzeigenflut der Opposition, der inzwischen jedes Mittel recht zu sein scheint, um den Kanzler loszuwerden. Und tatsächlich zeigt die Teflonschicht, die Kurz nachgesagt wird, unter dem Dauerbeschuss Wirkung.

Die ÖVP hat ein Problem mit der Justiz und damit mit dem Rechtsstaat

Unabhängig davon scheint die ÖVP tatsächlich ein Problem mit der Justiz und damit mit dem Rechtsstaat zu haben. Das ist spätestens seit dem Verhalten von Finanzminister Gernot Blümel im IbizaAusschuss klar, als der es sogar auf einen Exekutionstitel durch den Verfassungsgerichtshof ankommen ließ. Blümel wollte – aus zwar nachvollziehbaren, aber rechtlich völlig irrelevanten Gründen – nicht einsehen, dass er der Aufforderung des UAusschusses auf Herausgabe des gesamten, höchst sensiblen E-Mail-Verkehrs des Finanzministeriums Folge zu leisten hat. Selbst wenn das Verhalten von FPÖ, SPÖ und Neos im U-Ausschuss tatsächlich der »Kurz-muss-weg-Hysterie« geschuldet Hat Bundeskanzler Sebastian Kurz tatsächlich ein Problem mit dem Rechtsstaat, wenn er trotz im Raum stehender Anklage nicht an Rücktritt denkt?

sein mag, kann das niemals als Grund dienen, die Aushändigung von Unterlagen rechtswidrig zu verweigern oder auch nur zu verzögern. Blümel unternahm den legitimen Versuch, die Opposition die E-Mails des Ministeriums in einem gesicherten Datenraum nach gemeinsam erarbeiteten Suchphrasen durchforsten zu lassen. Als diese sich weigerte und weiterhin auf die physische Übergabe des gesamten E-MailBestands beharrte, spielte Blümel jedoch auf Zeit und stellte die zuvor von ihm als geheim klassifizierten E-Mails völlig unübersichtlich in ausgedruckter Form und nicht auf einem Datenträger bereit.

Unabhängig vom Ausgang wird sich die Spaltung vertiefen

Aus heutiger Sicht sind die langfristigen Folgen der beinharten Auseinandersetzung zwischen ÖVP und Opposition auf Politik, Gesellschaft und vor allem auf die Justiz noch gar nicht abschätzbar. Sollte die Justiz nämlich nur halb so parteiisch sein, wie die ÖVP behauptet, wird es unweigerlich zur Anklageerhebung gegen den Bundeskanzler wegen einer Falschaussage im U-Ausschuss kommen. Selbst in diesem Fall gilt für ihn die Unschuldsvermutung. Obwohl die politische Verantwortung etwas anderes erfordert, wird Kurz erst dann zurücktreten, wenn er tatsächlich verurteilt werden sollte. Das ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlich, aber nicht undenkbar. Denn dazu müsste ihm ein Vorsatz zur Falschaussage nachgewiesen werden, was aber sehr schwierig werden dürfte. Eine »falsche Beweisaussage vor Gericht« – so auch vor einem U-Ausschuss – wird in Österreich mit bis zu drei Jahren Haft bestraft. Aber selbst eine objektiv unrichtige Aussage ist nur dann strafbar, wenn zumindest ein bedingter Vorsatz nachgewiesen werden kann. Von einem bedingtem Vorsatz spricht man, wenn jemand die schädlichen Folgen seines Handelns zwar nicht will, aber in Kauf nimmt.

Kurz schlüpft wieder in die Märtyrerrolle

Sebastian Kurz wird, selbst wenn er freigesprochen wird, seine weiße Weste nicht zurückerhalten. Daher wird er wieder in die Märtyrerrolle schlüpfen. Dass er das gut kann, hat er schon 2019 bewiesen, als er nach Bekanntwerden des Ibiza-Videos die türkisblaue Regierung platzen lassen musste und die SPÖ und die FPÖ Kurz einzig und allein, um ihm die Möglichkeit zu nehmen, als Bundeskanzler in den Wahlkampf zu ziehen, mit einem Misstrauensvotum aus dem Kanzleramt warfen. Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass sich die ÖVP in der Frage, ob eine Anklage gegen Kurz für einen Rücktritt ausreichen sollte, nicht spalten lassen wird. Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) führt die geeinte Phalanx der ÖVPLandeshauptleute an. Er spricht in diesem Zusammenhang sogar von einer »Menschenhatz der Sonderklasse« und

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MIT JOHANNES TANDL

gibt sich überzeugt, dass sich die Vorwürfe in Luft auflösen werden. In Österreich würden inzwischen nämlich Abneigung und blanker Hass regieren.

Was muss die ÖVP den Grünen geben, damit diese bei der Stange bleiben?

Die Grünen stehen vor dem Problem, dass sie die Früchte ihrer Regierungsarbeit erst ernten können, wenn diese reif sind. Dazu müssen sie ihrem türkisen Regierungspartner trotz großer Widerstände in der eigenen Basis den Rücken stärken. Denn die Regierung steht nicht nur bei der Pandemiebekämpfung vor einem Durchbruch. Erstmals bewegt sich das Land auch im Klimaschutz auf einem von den Grünen geplanten Weg. Dem grünen Vizekanzler Werner Kogler wird zwar des Öfteren mangelnde Durchsetzungskraft nachgesagt. Aber allein die Tatsache, dass er die Kurz-Gegner in der eigenen Partei bisher erfolgreich unter Kontrolle halten konnte, beweist, dass das nicht stimmt. Daher sollte sich niemand wundern, wenn Kogler die nächsten Wochen intensiv nutzt, um das politische Gewicht innerhalb der Koalition erfolgreich in Richtung Grüne zu bewegen. Dazu wird er die ÖVP nicht nur bei Klimafragen, sondern auch im Sozialbereich unter Druck setzen. Die rechtliche Malaise des Kanzlers könnte den Grünen das Durchsetzen ihrer Standpunkte in nächster Zeit daher deutlich erleichtern. Offiziell wird es zwar bei Koglers schmallippigem »Abwarten, was die Ermittlungen noch zu Tage fördern« und beim »Lassen wir die Justiz unbeeinflusst arbeiten« bleiben. Hinter den Kulissen wird er sich dieses Abwarten von der ÖVP mit Zugeständnissen bezahlen lassen.

Das Match Rendi-Wagner gegen Doskozil geht in die nächste Runde

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) befindet sich auch nach seinem Rückzug aus den SPÖBundesgremien im Dauerclinch mit Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Kürzlich hat sie ihm ja den Rücktritt nahegelegt, sollte Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek fordert angesichts des Antisemitismus unter Moslems die rasche Abschiebung von Radikal-Islamisten.

er wegen einer Falschaussage im burgenländischen Commerzbank-U-Ausschuss tatsächlich angeklagt werden. Rendi-Wagner sprach von roten Linien, deren Überschreiten keine Alternative zum Rücktritt offenließ. Mit diesen gezielt gesetzten Nadelstichen gegen Doskozil tut sie genau das, was ihre Anhänger von ihr erwarten. Doskozil sagte dazu nur, dass ihm angesichts der Rücktrittsaufforderung aus Gründen der Parteiräson die Worte fehlen würden. Rendi-Wagner habe ihm erst kürzlich ausgerichtet, er würde mit seiner Öffnungspolitik die Gesundheit der Burgenländer gefährden, und auch das habe sich als völlig falsch erwiesen.

Antisemitismus: Kunasek sieht ÖVP, SPÖ und Grüne in der Verantwortung

Es sei nicht von der Hand zu weisen, dass durch die von ÖVP, SPÖ und Grünen tolerierte Massenzuwanderung aus islamisch geprägten Staaten auch Antisemitismus und eine ablehnende Haltung gegenüber unserem Wertesystem nach Österreich importiert wurden, stellte der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek kürzlich fest. Kunasek verwies auf die Aslan-Studie, die 2018 ergeben habe, dass 44,2 Prozent der muslimischen Asylwerber die jüdische Religion als schädlich für die Welt empfinden. »Wir haben ein veritables Problem mit dem Radikal-Islam und dem dort vorherrschenden Antisemitismus«, so der steirische FPÖ-Chef. Er fordert einen völligen Zuwanderungsstopp aus islamischen Ländern. Außerdem seien entsprechende Regelungen notwendig, um Radikal-Islamisten künftig schnellstmöglich aus Österreich abzuschieben.

Recht haben

Gewährleistungsansprüche von Wohnungseigentümern bei Bauträgerprojekten

Häufig treten geraume Zeit nach der Fertigstellung eines Bauträgerprojektes Mängel an den allgemeinen Teilen der Liegenschaft auf. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, von wem die daraus resultierenden Ansprüche geltend zu machen sind: vom einzelnen Wohnungseigentümer, der Eigentümergemeinschaft oder dem Bauträger. Das Gesetz sieht vor, dass der einzelne Wohnungseigentümer seine »die Liegenschaft betreffenden Schadenersatz- und Gewährleistungsansprüche« der Eigentümergemeinschaft abtreten kann. Dies wird in der Praxis sehr häufig auch so gehandhabt, nicht zuletzt weil damit auch die Kostenfolgen von der Eigentümergemeinschaft getragen werden und eine Geltendmachung der Ansprüche dadurch wesentlich erleichtert wird. Nicht alle Ansprüche können jedoch an die Eigentümergemeinschaft abgetreten werden, da diese nur bedingt rechtsfähig ist. Von der Eigentümergemeinschaft dürfen nur solche Ansprüche geltend gemacht werden, welche die Verwaltung der Liegenschaft betreffen. In Bezug auf auftretende Mängel anders gesagt: Es muss einen Konnex zwischen den abgetretenen Ansprüchen und der Erhaltung allgemeiner Teile der Liegenschaft geben; die Durchsetzung der Ansprüche muss also auch den Gemeinschaftsinteressen dienen. Gegenstand der Abtretung können nach ständiger Rechtsprechung etwa Ansprüche des einzelnen Wohnungseigentümers gegen seinen Vertragspartner, also den Bauträger sein, sofern allgemeine Teile der Liegenschaft betroffen sind. Anders verhält es sich jedoch bei Gewährleistungsansprüchen gegenüber den Werkunternehmern, derer sich der Bauträger bedient hat. Hierbei – und das hat der OGH in der Entscheidung 6 Ob 26/20x nun auch nochmals klargestellt – handelt es sich um Ansprüche des Bauträgers gegen Dritte, welche selbst dann nicht der Eigentümergemeinschaft samt Kostenrisiko »umgehängt« werden können, wenn der Bauträger noch Eigentümer von WEObjekten ist. Die Ansprüche auf eine mangelfreie Herstellung des Bauwerks sind sohin von den Wohnungseigentümern (bzw. nach einer Abtretung zur gemeinsamen Geltendmachung von der Eigentümergemeinschaft) gegenüber dem Bauträger zu betreiben. Der Bauträger kann sich in weiterer Folge bei den Werkunternehmern regressieren.

Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz. KSKP Rechtsanwälte, 8010 Graz, Am Eisernen Tor 2/II Telefon 0316/8525850, kskp.at Um die Abgeordneten mit Expertise zu klimafreundlichen Technologien zu konfrontieren, lud Klubobfrau Barbara Riener den Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des HyCentA (TU Graz), Alexander Trattner, den Vice President von AVL, Jürgen Rechberger, und WKOEnergiehandelsobmann Jürgen Roth zur Klubsitzung ein.

VP-Club widmet sich Innovation und erneuerbaren Energien

Im ÖVP-Landtagsklub Steiermark wurden wichtige Themen in Zusammenhang mit Innovation und erneuerbaren Energien präsentiert und diskutiert. Zu Besuch in der Klubsitzung waren Alexander Trattner, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des HyCentA (TU Graz), AVL-Vice-President Jürgen Rechberger und der WKO-Fachgruppenobmann des Energiehandels, Jürgen Roth, um ihre Expertise mit dem VP-Landtagsklub zu teilen.

Die Klubsitzung mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft hat uns Abgeordneten gezeigt, wie viele verschiedene Technologien, zum Beispiel im Bereich erneuerbarer Energien und Antriebsmöglichkeiten, tatsächlich schon ausgereift in der Schublade liegen. Diese technologischen Innovationen müssen Österreich und die Steiermark auf dem Weg zum Erreichen der Klimaziele 2030 unbedingt nutzen. Dafür braucht es die entsprechende Unterstützung auf allen Ebenen! Mit Jürgen Roth haben wir einen guten Kommunikator zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik“, so VP-Klubobfrau Barbara Riener. Für den VP-Klub ist klar, dass politische Verantwortungsträger offen gegenüber jeder Art von Technologie und Antrieb bleiben müssen, ob das nun Elektro, Wasserstoff oder E-Fuels betrifft. Die Steiermark ist mit ihrer hohen F&E-Quote EU-weit Vorreiter in Sachen technologischer Innovation. „Wir haben wirklich tolle, zukunftsorientierte Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, wie beispielsweise zwischen der TU Graz und AVL, die ihre Ideen und Produkte in die ganze Welt exportieren. Das ist ein klarer Auftrag für die Zukunft“, so Riener. Die Politik müsse Rahmenbedingungen für die Umsetzung neuer Ideen und Innovationen sowie Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft schaffen – ein ganz klares Ja zum Klimaschutz und zum Green Deal, aber ohne Einschränkung von Technologien.

SPÖ -Klubobmann Michael Ehmann im Gespräch mit Anrainern für eine autofreie Annenstraße

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SP-Initiative für autofreie Annenstraße abgelehnt

Die immer wieder gestellte Forderung nach einer weitgehend verkehrsberuhigten Annenstraße besteht seit über 20 Jahren. Alle entsprechenden Projekte bleiben allerdings kurzlebig. In den Bezirken Lend und Gries fanden sich im April Mehrheitsbeschlüsse für eine autofreie Annenstraße – im Lend sogar mit den Stimmen der VP.

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Doch die Hoffnung, die seit Jahren an Attraktivität einbüßende Straße wieder zu beleben, währte nur kurz. Obwohl beide Bezirksvertretungen mehrheitlich für eine Verkehrsberuhigung der Annenstraße stimmten, wurde im Grazer Gemeinderat der dringliche Antrag der SP, diese Idee einer Überprüfung zu unterziehen, abgelehnt. Das SP-Konzept sah Ausnahmen für Zulieferung, Taxis und Anrainer vor, ebenfalls sollten die Querverbindungen ab der Traungauergasse quer über die Annenstraße erhalten bleiben. „Wir haben erst unlängst unser Verkehrskonzept für eine Mobilitätswende vorgestellt. Verkehrsberuhigte Bereiche, wie in der Annenstraße, sind ein wesentlicher Teil davon, um Graz vor dem Verkehrsinfarkt zu retten“, so SPÖ Klubobmann Michael Ehmann. Die Situation ist sowohl aus gesundheitlicher wie wirtschaftlicher Sicht wenig erfreulich: „Die Luftqualität ist durch den Individualverkehr schlechter als in den meisten Teilen von Graz. Dieser Umstand wirkt sich negativ auf Anrainer und auf Wirtschaftstreibende aus. Denn die Straße lädt nicht zum längeren Verweilen ein, was weniger Konsum und Lebensqualität bedeutet“, erklärt SPÖ-GRin Anna Robosch. „Derzeit stehen 27 Geschäftsflächen leer, ein Resultat verfehlter Stadtplanung und Verkehrspolitik, in der die Bedürfnisse der Menschen ignoriert werden“, ergänzt die Gries SP-Bezirksvorsteherin Nina Wolf. Die Initiatoren zeigen sich enttäuscht von dieser Absage der Stadtpolitik an die Bezirksdemokratie, Bürgerbeteiligung und die Wünsche der Bevölkerung.

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Griechische Inselträume ab Graz

Die griechischen Inseln Paros, Skiathos und Naxos werden im Sommer 2021 wöchentlich ab Graz angeflogen. Andrea Springer betont: „Unser Ziel ist es, maßgeschneiderten Urlaub für Kärnten und die Steiermark anzubieten. Springer Reisen hebt wöchentlich von Juni bis September ab. Geflogen wird mit der griechischen Privatfluglinie „Sky express“ mit maximal 58 Sitzplätzen.“ „Springer Reisen ist seit vielen Jahren ein wichtiger Partner für den Flughafen Graz, der auch in herausfordernden Situationen immer wieder Neues wagt“, erklärt Wolfgang Grimus, GF Flughafen Graz. „Mit Naxos und Paros haben wir zwei Destinationen im Portfolio, die von keinem anderen Flughafen in Österreich angeboten werden!“

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Modernes Mobilitätsangebot nun auch am Griesplatz

Mit der Eröffnung des neuen „tim“-Knoten am Griesplatz bekommt das europaweit einzigartige Mobilitätsprojekt ab sofort einen zusätzlichen Standort auf einem der belebtesten Plätze inmitten von Graz. Den Kunden stehen am neuen multimodalen Standort zwei elektrisch betriebene tim-Carsharing-Autos inklusive Ladeinfrastruktur und zwei fossil betriebene Fahrzeuge, ein Mietauto für längere Fahrten sowie Fahrradabstellplätze zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es zwei Stellplätze mit einer öffentlichen Ladesäule für das Laden von privaten E-Autos. Der tim-Knoten am Griesplatz ist der bereits elfte multimodale Mobilitätsknoten in Graz und Teil des Regionsprojektes REGIOtim.

„recreation“ – alles neu in der Saison 20/21

Heuer begeht das Orchester „recreation“ sein 20-jähriges Jubiläum. In der zweiten fußfreien Saison wird der Stefaniensaal in Doppelvorstellungen am Montag und Dienstag ohne Pausen bespielt. Der Saal ist mit Einzelsesseln bestuhlt und die Konzerte sind daher in fußfreiem Modus bequem und sicher zu erleben. Neu hinzukommen zwei Sonntagsvorstellungen am Nachmittag und frühen Abend. In der Zusammenarbeit mit der neuen Chefdirigentin MeiAnn Chen wird „recreation“ in drei Projekten pro Saison neue Akzente setzen. Und neu ist auch die Serie „Am Set“. Die drei Konzerte im Februar („Gershwin“), April („Ring ohne Worte“) und Mai („Aus der Neuen Welt“) werden für das neue styriarte Medienhaus aufgezeichnet.

Erfolgsprojekt „Solido“ hilft Wohnungslosen

Mit dem Projekt „Solido“ der VinziWerke haben seit 2017 insgesamt 42 großteils wohnungslose Menschen ihren Weg zu einer nachhaltigen Wohnsituation gefunden. Der Projektleiter Andreas Kleinegger und die Sozialarbeiterin Mirjam Bauer erhalten dabei Unterstützung vom Sozialressort des Landes Steiermark. Für LR Doris Kampus ist das ein sehr erfolgreicher Weg: „Die Corona-Pandemie hat beim Thema Wohnen die Probleme verschärft. Ohne Wohnung zu sein, ist ein ganz tiefer Fall. Niemand lebt gerne auf der Straße. Housing first wie im Projekt Solido kann Menschen aus der Wohnungslosigkeit herausführen und ihnen wieder ein Stück Würde zurückgeben. Zudem werden die Betroffenen in vielerlei Hinsicht unterstützt.“

Neuer Aufsichtsrat bei der Steiermärkischen

Mit der HV der Steiermärkische Bank und Sparkassen AG vom 11. Mai 2021 wurde Christian Knill, CEO der Knill Holding Energy GmbH, neu in den Aufsichtsrat gewählt. Er folgt damit Ilse Bartenstein nach, die aus eigenem Wunsch aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist. Christian Knill, geb. 1970 in Weiz, ist CEO der Knill Holding Energy GmbH und übt weitere Funktionen in namhaften Unternehmen aus. Die Knill Gruppe, die sich aus der Knill Energy Holding GmbH und der Rosendahl Nextrom GmbH zusammensetzt, wird in bereits zwölfter Generation von den Brüdern Christian und Georg Knill geführt. Neben dieser Funktion ist Christian Knill u.a. Obmann des Fachverbandes Maschinen- & Metallwarenindustrie der WKO Österreich.

„Sureal“ im Designforum Graz

Am 8. Mai wurde die Ausstellung „Sureal. Sustainable Responsive Art Lab“ des Künstler- und Designduos Itshe Petz und Io Tondolo im designforum Steiermark am Andreas-Hofer-Platz eröffnet. Mit ihrer nachhaltigen und sozialen Herangehensweise haben sie für die außergewöhnliche Gestaltung des Innenbereichs des neuen Merkur Campus in Graz gesorgt. Die Ausstellung im Rahmen des Designmonat Graz demonstriert ihre Konzepte. Die Ausstellung ist bis zum 28. Mai jeweils Di. bis So. von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet (Andreas-Hofer-Platz 17). Nur ein paar Schritte weiter wartet ein weiteres Highlight: An den Wänden der Contipark Garage wird bis zum 6. Juni Plakatdesign mit ökologischer Message gezeigt.

Kurz im Gespräch mit

Helmut Neukam,

Inhaber und GF des Novapark Flugzeughotel Graz

Mit welchen Erwartungen sehen Sie der Wiederöffnung von Gastronomie und Hotellerie entgegen? Meine Mitarbeiter und ich sind über die Öffnung und die Rückkehr zu einer angemessenen Normalität sehr froh. Endlich können wir uns wieder als WohlfühlGastgeber beweisen und jedem das Gefühl geben, bei Freunden in der Steiermark anzukommen. Die Bereiche des NovaparkFlugzeughotel sind noch nicht bestens gebucht, aber doch so, dass wir unsere Ziele für Juni und Juli erreichen können.

Vieles hat sich in diesen Monaten auf Online-Meetings verlagert, wie machen Sie den Firmenkunden wieder „reale“ Treffen wieder schmackhaft? Der Wunsch nach physischer Präsenz ist deutlich zu spüren. Man glaubt gar nicht, welche enorme Bedeutung die direkte Kommunikation und das Umfeld der Veranstaltung haben. Natürlich haben wir auf die zunehmende Digitalisierung reagiert und unser Portfolio um hybride Veranstaltungen erweitert. Doch das gemeinsame Mittagessen, den gemütlichen Ausklang an der Piano Bar Corrida oder schlicht das Umsorgtwerden ersetzt das nicht.

Mountainfilm Festival Graz 2021

Außergewöhnliche Situationen verlangen außergewöhnliche Maßnahmen. So zeigt sich 2021 das internationale Filmfestival Mountainfilm Graz am 9. bis 12. Juni von einer neuen, vielfältigeren Seite – Online-Filmvorführungen, ein neues Sonderprogramm und eine zusätzliche Veranstaltungsstätte setzen neue Akzente. „Als verlässliche Partnerin des Festivals geht die Steiermärkische Sparkasse auch diesen neuen Weg gerne mit. Wir freuen uns mit dem Publikum auf das Entdecken neuer Welten, das Kennenlernen fremder Kulturen, abenteuerliche Expeditionen, athletische Herausforderungen und feinfühlige Menschenporträts, um gemeinsam über unsere Welt zu staunen“, so Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse.

Komödie Graz startet Spielbetrieb wieder

Endlich geht der Vorhang für die Kultur wieder auf! Ab 19. Mai startet die Komödie Graz neu: Mit einem Programm bester Unterhaltung. Die Theatermacher freuen sich schon sehr auf die Besucher und Besucherinnen − und auf ihr Lachen! Das umfangreiche Sicherheits-Konzept sorgt dafür, dass das Publikum einen entspannten Abend voll Humor und Unterhaltung im Theater verbringen kann, u.a. mit Big-Band-Gala mit Sigi Feigl „Songs for Swingin’ Lovers“ (28.5.), „Cover Girls“ mit dem neuen Konzert-Programm „Nie wieder Waldemar“ (29.5.) sowie Gernot Haas mit Comedy-Programm „Vip, Vip, Hurraaa!!!“ (11.6.) und Johannes Silberschneider und „Stub’n Tschäss“ (18.6.) jeweils 19:30 Uhr.

ORF-Teich wird Schritt für Schritt zum Naturparadies

Natur in allen Facetten: Der Teich im ORF-Funkhauspark Graz wird eine Oase des Lebens. Umweltschonende Maßnahmen, Trockenlegung in der Frostperiode und der Fischbesatz sind Schritte zur Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichtes. Zusätzlich zu Binsen, die zur Wasserreinigung beitragen, werden im Uferbereich heimische Wildpflanzen gesetzt. Der Blutweiderich wird mit seinen leuchtend dunkelrosa Blüten für schöne Farbakzente sorgen. Als wertvoller Nektarspender werden seine Blüten von Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlingen besucht. Christine Podlipnig, Projektleitern der Aktion Wildblumen: „Damit bleibt dieses natürliche Kleinod ein Hotspot der Artenvielfalt im Grazer Stadtgebiet.“

Coole Architektur für die Feuerwache Ost

Der Architekturwettbewerb für die Feuerwache Ost beim Dietrichsteinplatz sorgt für ein gutes Klima. Denn die Feuerwache Ost, die bis Ende 2023 neu entsteht, wird in puncto klimafreundliche und nachhaltige Baustandards neue Maßstäbe setzen. Diese Vorgaben hat beim EU-weiten Wettbewerb von 38 TeilnehmerInnen das Grazer „BuerosuedOst“ von Architekt Burkhard Schelischansky am besten umgesetzt. Für Bgm. Siegfried Nagl ist der Neubau ein sichtbares Zeichen für gelungene Umsetzung: „Ich bin stolz auf das Projekt. Es zeigt, dass wir im innerstädtischen Bereich nicht nur eine moderne Arbeitsstätte für die Berufsfeuerwehr bauen können, sondern von Klimaschutzmaßnahmen auch Menschen und Umwelt profitieren.“

Volksbank WeizGleisdorf bietet noch mehr Service

Mit Anfang Mai 2021 startete die Volksbank im Filialverbund Weiz-Gleisdorf mit dem „GoLive“ der neuen Servicezone. Der Service beginnt beim Betreten der Filiale mit einem herzlichen Empfang durch den Servicemanager. Er hilft den Kunden bei den Selbstbedienungsgeräten, unterstützt als digitaler Botschafter bei Themen, wie z. B. dem Hausbanking, und nimmt Telefon- oder Terminvereinbarungen vor. Die drei neuen Kernelemente sind ein Servicepult, ein digitaler Info-Point und ein „Hausbankerl“. Diese Kassa der Zukunft ist eine Kombination von Servicepult und Servicemanager. Bei Transaktionen, die vom Kunden nicht zu 100 % über ein SB-Gerät durchgeführt werden können, bietet der Servicemanager die Lösung.

Kunsthaus-Direktorin Steiner wechselt nach Dessau

Seit 2016 hat die Kunsthistorikerin Barbara Steiner im Kunsthaus Graz eine Reihe von international beachteten Ausstellungen realisiert und auch neue architektonische Akzente gesetzt. Ende dieses Jahres verlässt sie Graz und wird die Leitung der Stiftung Bauhaus Dessau in Sachsen-Anhalt übernehmen. Kulturlandesrat Christopher Drexler: „Ich danke Barbara Steiner schon jetzt herzlich für ihr professionelles Wirken für das Kunsthaus Graz. Sie hat großartige Ausstellungsprojekte in das Kunsthaus, eines der architektonischen wie auch künstlerischen Flaggschiffe der Steiermark, gebracht.

Die zukünftige Gestaltung der Kaiserfeldgasse soll eine reine Fußgängerzone sein, wie von Arsim Gjergij gefordert wird.

Kaiserfeldgasse wird ab Sommer zur Begegnungszone

Seit dem Lockdown im vergangenen Frühjahr hat sich die Diskussion um eine weitgehend autofreie Innenstadt wieder belebt. Konkrete Maßnahmen bleiben aber bis jetzt die Ausnahme und so ist eine Gruppe von Unternehmern für eine autofreie Kaiserfeldgasse vorgeprescht. Der Initiator Arsim Gjergji, Betreiber des Restaurants „Eleven“, kämpft seit über fünf Jahren für die autofreie Gasse und hat sich mit anderen Unternehmern und auch zahlreichen Anrainern dafür starkgemacht. Bei einem gemeinsamen Auftritt ging man im April demonstrativ im wahrsten Sinne des Wortes für einen Fototermin „auf die Straße“. Mit dabei waren Ilona und Michael Eitel von der Parfümerie Dr. Ebner, die Eisperlen-Chefin Mariane Leyacker-Schatzl, Simon Lackner vom Café Kaiserfeld sowie Claudia und Julia Günzberg vom La Meskla und viele andere. Gjergji steht dabei für die Position einer Maximallösung mit einer Fußgängerzone in Rauber- und Kaiserfeldgasse. Parken soll es nach diesem Konzept künftig nur für Anrainer geben, der Zulieferverkehr müsste neu organisiert werden. „Es ist einfach schade um so eine schöne Gasse mit den alten Bäumen, die eine richtige Erholungsoase inmitten der Stadt werden könnte“, erklärt Gjergij. Der Wunsch wurde jetzt schneller als erwartet in die Realität umgesetzt, wenn auch nur auf Zeit. Auf Initiative von Grünen-Klubchef Karl Dreisiebner und ÖVP-Verkehrssprecher Georg Topf wurde Ende April im Gemeinderat für die Kaiserfeldgasse eine Begegnungszone beschlossen. Demnach soll ab dem Sommer die Kurzparkzone aufgelassen werden, mit Ausnahme für Behinderten- und Anrainerparkplätzen, dazu soll es klar definierte Ladezonen geben. Damit soll vor allem die Durchfahrt Parkplatzsuchender drastisch reduziert werden. Die Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) ist inzwischen gefordert, bis zum Sommer ein Gesamtkonzept für den Abschnitt Eisernes Tor und Neutorgasse vorzulegen.

Kurz im Gespräch mit

Klaus Scheitegel,

Gen-Dir. Grazer Wechselseitige Versicherung AG

Wie hat sich die Bilanz der Grazer Wechselseitigen Versicherung im Jahr 2020 entwickelt? Die Grazer Wechselseitige Versicherung konnte auch im Jahr 2020 ein solides Wachstum verzeichnen. Sie steigerte 2020 sowohl ihre Prämieneinnahmen um 3,3% auf 649,8 Mio. Euro als auch ihren Gewinn um 8,3% auf 65,2 Mio. Euro. Durch eine hohe Anzahl von Sturmschäden, Betriebsunterbrechungsschäden und einigen Großschäden sind die Schadenleistungen um 6 % auf 306 Mio. Euro gestiegen. In den LV-Verträgen wurden über 122 Mio. Euro ausbezahlt. Unsere langfristige und nachhaltige Geschäftsstrategie hat sich auch in der aktuell herausfordernden Zeit bewährt.

Mit welchen Herausforderungen war die Grawe in den vergangenen 14 Monaten unter dem Vorzeichen der Corona-Pandemie konfrontiert? Die Grawe-Unternehmen waren gefordert, ihre internen und externen Prozesse zu einem großen Teil in die virtuelle Welt zu verlagern. Telefon- und Videokonferenzen, E-Kommunikation, Home Office und Webinare haben sich mittlerweile gut eingespielt. Einige Digitalisierungsprojekte wurden durch die COVID-19-Krise beschleunigt. Gefragt waren vor allem einfache und flexible Lösungen. Zudem galt es, unseren Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern als starker Partner begleitend und unterstützend zur Seite zu stehen.

Fazitgespräch

Von Johannes Tandl und Fabio Schaupp mit Fotos von Erwin Scheriau

Mister Nice

Roland Fink ist IT-Unternehmer. Seine Firma heißt Niceshops und betreibt 40 Shop-Portale in 16 Sprachen. Im Vorjahr erzielten die Niceshops 100 Millionen und heuer wahrscheinlich 160 Millionen Euro Umsatz.

Niceshops sitzt nicht im Silicon Valley, sondern in Saaz bei Feldbach.

Wir sind noch einige Kilometer von Saaz entfernt, doch das riesige weiße Gebäude mit dem daran angebrachten orangen Smiley – dem Niceshops-Logo –ist bereits gut erkennbar. Beim kurzen Fußmarsch vom Parkplatz in Richtung Empfang kommen wir an einer wegen des Regenwetters verwaisten Chill-out-Area samt Pool und Beachvolleyballfeld für die Mitarbeiter vorbei.

Beim Weitergehen treffen wir einige Angestellte, die bei einem Becher Kaffee auf einer überdachten Terrasse sitzen. Wir werden freundlich begrüßt und betreten das Gebäude. Der Empfang ist leer. Daher rufen wir den CEO am Handy an. Der hebt auch sofort ab und bittet uns, kurz zu warten. Während der Wartezeit starren wir ungläubig auf zwei riesige Flatscreens hinter dem Empfangstresen.

Auf einem poppt in einer Art Liveticker auf, wer gerade etwas bei einem der Niceshops bestellt. Auf dem anderen sehen wir die Umsätze, die die Shops an diesem Tag bereits erzielt haben. Es sind mehrere Hunderttausend Euro, und die Zahl steigt kontinuierlich in raschen Hundertersprüngen. Da hören wir auch schon Roland Fink aus dem Obergeschoß rufen. »Griaß Eich, kommt’s bitte rauf!«

Wir wollen klimapositiv und der beste Arbeitgeber in Europa sein.

Roland Fink

Herr Fink, Jeff Bezos war vor seinem Entrepreneurship Investmentbanker, Sie sind Jurist und hatten mit »Datenkraft« bereits ein großes Unternehmen für Onlinemarketing und Webdesign. Warum trifft man mit dieser Basis die strategische Entscheidung, im Onlinehandel tätig zu werden? Eine kleine Richtigstellung vorab: Ich bin ein gescheiterter Jurist, ein Studienabbrecher der Telematik und der Rechtswissenschaften – nach jeweils einem Abschnitt. Aber das hatte einen Grund: Datenkraft kam mir dazwischen, was auch sehr viel Spaß gemacht hat. Ich war im Jahr 1996 Webdesigner, damals war das kein weitverbreiteter Beruf und wir haben daher richtig coole Projekte realisiert – etwa für Grundig Australien. Aber zur Frage nach dem Warum: Die Motivation für den Weg in den Handel war, dass Dienstleistung oder Beratung sehr arbeitsintensiv sind. Ich wollte etwas anderes machen und Handel war insofern naheliegend, als ich mir gedacht habe, dass das ein einfaches Geschäftsmodell ist. Außerdem wollte ich nicht von einzelnen Kunden abhängig sein. Datenkraft war keine kleine Agentur, wir hatten 80 Mitarbeiter, und ein Schlüsselerlebnis war, dass wir damals einen Kunden verloren haben und daraufhin 20 Leute kündigen mussten. Niceshops hat über eine Million Kunden, das macht es leichter.

Wir haben gelesen, es seien sogar vier Millionen. In den letzten zwölf Monaten etwas bestellt haben etwa eine Million Menschen. Datensätze haben wir tatsächlich vier Millionen.

In Österreich gab und gibt es Tausende Onlineshops, aber sehr viele kamen nie richtig vom Fleck. Was hat Niceshops besser gemacht? Das ist eine Frage, die ich mir immer wieder stelle. Wir haben zum Beispiel eine breite Produktpalette. Im Naturkosmetikbereich sind wir etwa in Italien Marktführer, im 3D-Druck sogar in vielen europäischen Märkten. Marktführer heißt, dass wir in dieser Kategorie tatsächlich mehr Umsätze machen als Amazon. Wir haben großen Respekt vor Amazon, die machen einen guten Job. Aber die Frage, die sich stellt, ist: Warum kann man trotzdem gegen Amazon reüssieren? Wir glauben, dass unser Erfolgsgeheimnis der Umgang untereinander sowie mit gesellschaftlichen Themen und dem Klimaschutz ist. Wir verfolgen nicht nur monetäre Ziele. Wir wollen zum Beispiel klimapositiv und der beste Arbeitgeber in Europa sein.

Und ihr wollt Spaß haben bei der Arbeit. Ja. Ich glaube, dieser Faktor wird von vielen Unternehmen unterschätzt, weil er eigentlich direkt auf den wirtschaftlichen Erfolg einzahlt und die Leistungsfähigkeit der Kollegen beeinflusst. In der Logistik sind wir über allen Benchmarks, die es gibt. Bei Amazon gibt es etwa ein System, das sagt: Diese Person arbeitet unter dem Schnitt und muss gekündigt werden. Wir haben kein Tablet, wo ein Timer runterläuft, der dir sagt, wie schnell das nächste Produkt verpackt sein muss. Sogar in der Logistik gibt es gewisse Freiheiten. Es ist interessant, dass unser Zugang zu so einer Performance führt.

Ist das ein gewachsener Prozess, der sich weiter in diese Richtung entwickelt? Ja. Wir hatten über die Jahre immer wieder Berater, die uns erklärt haben, dass es so nicht funktioniert, weil wir diese oder jene Personal- oder Bestellgrenze überschreiten. Heute sind wir 450 Menschen – und wieder heißt es, es wird bei 1.000 Kollegen nicht funktionieren. Wir werden sehen, ob sie Recht behalten. Bisher hat es immer noch funktioniert. Prozessweltmeister sind wir jedenfalls nicht.

Wichtig für den Onlinehandel ist nicht nur die Logistik, sondern auch ein gewaltiges Produkt-Know-how. Niceshops braucht mit Sicherheit überragende Einkäufer, um sich, etwa in einem Bereich wie 3D-Drucker, gegen Amazon durchzusetzen. Was wir schon gesehen haben über die Jahre: Wir sind gescheitert, wenn wir niemanden hatten, der hinter dem Produkt gestanden ist. Wir haben Menschen, die weniger den Einkauf als die Produkte selbst lieben. Außerdem haben wir ein bisschen Glück. Wenn eine Naturzahncreme bei uns 2,39 kostet und beim Mitbewerb 2,29, ist es kein großer Unterschied. Sind das Direktvertriebsprodukte, die sie ohne Vertriebsstufen, also mit viel höherer Marge, verkaufen? Nein, ganz normale Handelsprodukte. Es sind Marken, die beim dm oder Bipa auch stehen. Grundsätzlich war auch Internationalisierung ein Thema, das uns immer begleitet hat.

War das von Anfang an geplant? Es ging relativ schnell, weil hier im Dreiländereck mit Ungarn und Slowenien schnell irgendwo ein Bekannter sitzt. Slowenien war unser erster Markt – kein großer Markt, aber trotzdem funktioniert er. Italien ist schnell dazugekommen und war lange der größte Markt. Und jetzt sind wir stark in Deutschland, weil viel Speditionsware wie Pools dorthin verkauft wird, was logistisch leichter ist.

Unlängst ist mir passiert, dass ich erst bei der Zahlung des Produkts erkannt habe, dass es ein Niceshop ist. Ist das ein bewusster Zugang, die Dachmarke zu verbergen? Niceshops ist für uns im Hintergrund eine Marke, die in der Steiermark vielleicht etwas bekannter ist, aber es ging immer darum, die Handelsmarken in den Vordergrund zu stellen. Denn wenn du glaubwürdig sein willst, musst du Experte sein. Da passt das Pferdefutter nicht zum 3D-Drucker, das glaubt einem niemand.

Amazon nehmen wir aber ab, Experte für alles zu sein. Nein, eigentlich auch nicht. Da kauft man eher auf Preis und Verfügbarkeit. Man kann bei Amazon aber nicht nachfragen, welche Düse die richtige ist für diesen speziellen 3D-Drucker.

Warum hat Niceshops einen so mächtigen Investor wie die Müller-Holding an Bord genommen? Wir hatten schon vorher Investoren. Mit Müller war es so, dass uns Thomas Spann [Anmerkung: der Geschäftsführer der Kleinen Zeitung] vor drei Jahren angerufen hat und meinte, Müller würde sich gerne mit uns treffen. Es kommen viele Unternehmer zum Austausch zu uns, auch dieses Treffen war gut – und für Müller war unsere Unternehmenskultur eine ganz andere Welt. Es hat mich gewundert, dass ein paar Monate später ein Anruf bezüglich einer tiefergehenden Kooperation einging. Wir haben die Idee sehr attraktiv gefunden, weil wir auf das gesamte Müller-Sortiment zugreifen können. In Zahlen: auf etwa 160.000 Artikel. Wir haben dadurch Spielzeug und Parfümerie im Portfolio. Auch aus strategischer Sicht ist die Kooperation interessant, weil ich als Niceshops weniger erreiche, wenn ich bei Lego oder Sony anrufe, als wenn es Müller tut, weil er einer der größten Händler in Europa ist. Dadurch bekommen wir auch bessere Preise. Der Austausch mit einem Konzern dieser Größenordnung ist zusätzlich gut für uns, weil dort viele Prozesse bereits optimal geregelt sind, die wir erst regeln müssen.

Wickelt Niceshops auch den Onlinehandel für Müller ab? Wir beraten in Form einer gemeinsamen Gesellschaft.

Müller wird auch etwas eingezahlt haben. [lacht] Logisch. Und das macht vieles leichter. Was wir hier machen, ist sehr kapitalintensiv. Wir haben einen Lagerstand von 15 Millionen Euro und der wird nicht weniger, wenn man so schnell wächst, wie wir es tun.

Finanziert sich Niceshops über regionale Banken? Ja. Vor ein paar Jahren war die Finanzierung sehr herausfordernd, weil niemand an die Story geglaubt hat. Mittlerweile ist es leichter, weil die Kennzahlen passen. Die Frage ist immer, ob dir dein Businessmodell geglaubt wird, wenn du es gerade aufbaust. Noch dazu, wenn du es in Saaz machst.

Warum sitzt Niceshops übrigens in der Nähe von Feldbach und nicht in der Umgebung von Warschau oder Bukarest? Das hat ausschließlich einen persönlichen Hintergrund. Wir waren auf dem Sprung nach Wien, aber meine Frau hat einen Job in Feldbach angenommen, wo sie Partnerin in einer Steuerbera-

Schütze dich, schütze andere!

FFP2-Masken schützt den Träger schützt das Umfeld

Vor dem Aufsetzen und nach dem Absetzen gründlich Hände waschen!

Vermeiden Sie während des Tragens, die FFP2Maske anzufassen.

Ziehen Sie die FFP2-Maske oben aufs Nasenbein und drücken Sie den Nasenbügel fest.

Beim Abnehmen möglichst die Außenseiten nicht berühren.

tungsfirma wurde. Mir war es egal, wo wir hingehen, weil ich nur einen Laptop gebraucht habe, und so wurde es eben Saaz.

Wie sehr eignet sich die Österreich steuerlich als Standort für ein digitales Handelshaus? Die gesetzlichen Regelungen sind so, wie sie sind. Es gibt ein großes Möbelhaus, das die Steuern in Malta zahlt. Dort sind die Steuern mit der Behörde aushandelbar. Ob es korrekt ist oder nicht, ist so lange keine Frage, solange die Gesetze so sind. Auch, wenn es moralisch nicht korrekt sein mag. Wenn man sich Amazon anschaut: Letztes Frühjahr gab es arbeitsrechtliche Überprüfungen und viele Anzeigen wegen Zustellern, die als Vertragspartner eingesetzt waren. Amazon sagt, das seien keine Angestellten, sondern es sind Selbstständige – dann muss man ehrlich sagen: Das ist eine Augenauswischerei, natürlich haben sie gewusst, was hier passiert.

Warum geht Amazon überhaupt auf die letzte Meile der Zustellkette? Die letzte Meile ist noch nicht gut gelöst. Der gelbe Zettel und die unterschiedlichen Services sind nicht zufriedenstellend, auch wenn die Post viel versucht. DHL hat vor drei Jahren gesagt, sie haben keine Angst vor Amazon, aber drei Monate später ist der DHL-Chef gegangen, weil Amazon 20 Prozent des DHL-Umsatzes übernommen hat.

Jetzt soll in der Nähe von Graz ein riesiges Verteilerzentrum von Amazon gebaut werden, nur um den Großraum Graz zu versorgen. Ist das für Niceshops irgendwann auch denkbar? Ja, das ist ein Thema. Für Graz, Wien, Linz, Salzburg und München werden wir sogar heuer noch etwas realisieren zusammen mit Veloblitz. In Graz erfolgt ein Teil der Zustellung schon jetzt durch Fahrradboten. Zustellung ist einfach ein Thema und ich bin als Versandhändler immer der, der das Paket bringt. Und in dieser Rolle will ich nicht, dass es, wenn an der Lieferadresse niemand anzutreffen ist, in irgendeiner Bude hinterlegt wird, deren Besitzer neben seinem Kerngeschäft halt auch einen Vertrag mit einem Zusteller hat. Aktuell arbeiten wir mit der österreichischen Post zusammen und in den anderen Ländern mit lokalen Partnern wie DHL bzw. der Schweizer oder slowenischen Post.

Niceshops baut jetzt in Graz das Roseggerhaus um. Was passiert dort? Wir siedeln von der Reitschulgasse, die schon viel zu klein ist, und nur wegen Home Office und Corona noch Platz genug bietet, an diesen neuen Standort. Das wird ein attraktiver Bürostandort mit 250 Arbeitsplätzen. Wird es dort auch ein Ladengeschäft geben? Nein, nur eine Möglichkeit zur Abholung. Wir haben überlegt, ein Geschäft zu machen, aber da gibt es bessere Standorte in Graz. Wir glauben an Modelle wie jenes, das wir bei E-Bikes von Geero haben, wo online konfiguriert wird und in der Grazer Reitschulgasse abgeholt werden kann.

Sind das dann auch Stadterneuerungsprojekte? Eines unserer Ziele ist, stationär Flächen zu attraktiveren, und wir wollen nicht in Einkaufszentren gehen. Ich glaube, es gibt viel

KRÄFTE BÜNDELN. MEHRWERT SCHAFFEN.

HYPO und Raiffeisen sind seit Jahren eng verbunden. Jetzt werden die Kräfte unter der Marke Raiffeisen-Landesbank Steiermark vereint. Willkommen an Bord – gemeinsam gestalten wir die Zukunft!

Potenzial für Click & Collect und eine neue Art von Erlebniseinkauf. Wir probieren da bereits einiges aus.

Der Onlinehandel ist ein Gewinner der Pandemie. Wie können stationärer und Onlinehandel gemeinsam leben? Wenn wir in die mittelbare Zukunft schauen – ein oder zwei Jahrzehnte –, dann sind wir in einer Situation, wo der Onlinehandel von 15 auf 40 bis 50 Prozent steigen wird. Das bedeutet einen massiven Strukturwandel. Einige stationäre Händler finden die richtige Antwort mit Flagship- oder Marken-Stores, die allerdings auch Gefahren bergen. Dem stationären Handel muss man vorwerfen, dass er von wenig Innovation geprägt ist. Onlinebestellungen sind nicht gerade eine neue Entwicklung. Bei manchen Geschäften denke ich mir: Das kann nicht sein. Es gibt Mitarbeiter in Baumärkten, die sagen: Ruf bei Poolshop (Anmerkung: ein Niceshops-Portal) an, weil dort gibt es die Ersatzteile. Da frage ich mich schon, ob die Kunden bei diesem Händler richtig abgeholt werden.

Warum bleibt der stationäre Handel so – regelrecht – nostalgisch? Es gibt viele, die sich nicht mit dem Thema Innovation beschäftigen wollen, sondern ihre Geschäfte so weiterbetreiben wollen, wie sie es schon immer getan haben.

Jetzt gibt es einen Megatrend, der sich mit Regionalisierung umschreiben lässt. Viele stationäre Händler versuchen, sich dadurch vom bösen globalisierten Onlinehandel zu differenzieren. Plant Niceshops auch so etwas? Wir haben 80 Prozent Exportanteil. Das heißt, wir haben große Märkte in der Schweiz, Slowenien, Deutschland und Italien. Vor drei Jahren haben wir mit der Handelskammer Schweiz eine Umfrage gestartet, wo es darum ging, herauszufinden, wie wichtig regionale Herkunft für das Kaufverhalten ist und woher die besten Produkte kommen. Das Ergebnis war, dass die regionalen

Roland Fink wurde am 17. August 1971 geboren und lebt mit seiner Familie in Riegersburg. Er maturierte 1993 am BORG Feldbach und begann danach ein Telematik Studium an der TU Graz sowie ein Jusstudium an der Uni Graz. Fink brach beide Studien ab und startete seine berufliche Karriere als Projektleiter bei einem Grazer IT-Unternehmen. 1999 gründete er das Unternehmen »Datenkraft« und baute es zu einer der größten Onlineagenturen des Landes aus. 2005 startete er das E-Commerce-Portal »VitalAbo«, einen Onlineshop für Nahrungsmittelergänzungen und Sportnahrung. 2010 gründete er die Niceshops GmbH als Dachgesellschaft für etwa 40 Shoppingportale in 16 Sprachen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 450 Mitarbeiter und erzielte im Vorjahr einen Umsatz von 100 Millionen Euro.

Mir war es egal, wo wir hingehen, weil ich nur einen Laptop gebraucht habe.

Roland Fink

Produkte die wichtigsten sind und alles möglichst von zu Hause gekauft wird. In Deutschland hatten wir ein ähnliches Ergebnis. Darauf haben wir reagiert und die Produktherkunft klar ausgewiesen. Gekauft wurde trotzdem genau gleich wie vorher. Die Regionalisierung ist attraktiv, wir gehen darauf ein, aber ich kaufe keinen Ramsch, nur weil er von zu Hause kommt.

Wie wichtig ist der Versand von Lebensmitteln für Ihr Unternehmen? Wir werden heuer etwa zehn Millionen Umsatz mit Lebensmitteln erzielen. Das ergibt sich aus verschiedenen Projekten wie Vulkanland oder den Genussregionen, die auch über andere Shops erreichbar sind. Im Sortiment haben wir vor allem Frischfleisch. Nicht nur Almo und Co., sondern auch Lamm oder andere spezielle Fleischarten, die nicht in jedem Geschäft einfach zu bekommen sind. Die Logistik ist auch nicht besonders problematisch, weil wir Spezialverpackungen haben, die 48 Stunden lang die Temperatur halten.

Wird der Lebensmittelhandel intensiver darauf einsteigen? Es gibt in Wien Unternehmen, die innerhalb von drei Stunden die gewünschten Artikel in die Wohnung liefern. Da stellt sich die Frage: Warum soll ich noch einkaufen gehen? Ich glaube, das Thema wird sehr stark aufkommen.

Die meisten Technologieunternehmen suchen händeringend nach gut ausgebildeten IT-Leuten und geben immer mehr Geld für ihr Employer Branding aus. Wie reagiert Niceshops darauf? Uns geht es ausgezeichnet, weil wir ein attraktiver Arbeitgeber sind. Wir sind cool, haben lässige Benefits und schaffen eine tolle Arbeitsumgebung. Da darf ich nicht mitjammern. Eventuell könnte es sein, dass sich einige Arbeitgeber in diesem Bereich mehr anstrengen müssen. Wir haben auch bei der IT ein Team von 50 Leuten, und soweit ich das mitbekomme, brauchen wir keine Personalvermittler in diesem Bereich.

Wenn der Anteil des Onlinehandels tatsächlich auf bis zu 50 Prozent steigt in den nächsten 15 Jahren, wird sich Niceshops dann auch verdrei- oder vervierfachen? In diesem Zeitraum werden wir hoffentlich noch viel stärker wachsen – so wie wir aktuell auch kontinuierlich und über dem Markt größer werden. Vor sechs Jahren waren wir bei 10 Millionen Euro, letztes Jahr bei 100 Millionen, heuer werden wir bei 160 Millionen ankommen.

Steht irgendwann der Sprung nach Übersee an? Wir überlegen das immer wieder, weil wir gerne wissen würden, ob unser Portfolio dort auch funktioniert. Aber konkrete Pläne gibt es nicht.

Was denkt ein Pionier wie Roland Fink von Niceshops eigentlich über das »Kaufhaus Österreich«? Jede Aktion, die dem österreichischen Handel zugutekommt, ist zu begrüßen. Das ist die diplomatische Antwort. Aber ja, es war ein Rohrkrepierer, eine teure Fehlentscheidung und hat nichts gebracht. Das wissen wir heute. Wir als Niceshops haben das Kaufhaus jedenfalls nicht gespürt.

Niceshops wird immer mit Amazon verglichen – hat Amazon von euch etwas übernommen? Ich glaube nicht. Aber der Vergleich kommt immer wieder, ja, das ist für uns allerdings wirklich keine Auszeichnung, weil wir eine ganz andere Strategie verfolgen. Der Umgang, den Amazon mit Menschen hat, ist von geringer Wertschätzung gekennzeichnet. Das wird ihnen irgendwann auf den Kopf fallen. Oft wird es schon auch schlechter dargestellt, als es ist, und doch wird vieles falsch gemacht. Der Mensch ist unterschiedlich leistungsfähig. Das muss berücksichtigt werden. Uns ist wichtig, dass ein Mitarbeiter eine Leistung bringt, aber wenn er dazu nicht fähig ist, ist er trotzdem gleich viel wert, weil er sein Bestes gibt. Das Thema wird aber ohnehin mehr aufkommen, weil die jungen Menschen andere Ansprüche an ihren Arbeitsplatz haben.

Zum Abschluss noch eine Frage, Herr Fink: Wann haben Sie persönlich das letzte Mal bei Kastner & Öhler eingekauft? Da muss ich überlegen, weil wegen Corona so lange alles zu war. [denkt nach] Es war schon vor der Pandemie. Aber ich habe dazwischen online beim Kastner bestellt – ich wollte Turnschuhe. Die konnten dann aber nicht geliefert werden, weil sie nicht verfügbar waren. [lacht]

Herr Fink, vielen Dank für das Gespräch!

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