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Alpen
S P E Z I A L 1/ 2 012
frankreich 10 Touren 100+ Tipps
extratour: route des grandes alpes
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pyrenäen
el s a ss-vog e sen
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TOURGUIDE | Franche-Comté
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Fotos: Fennel (3); Krämer; Beelitz; Creative Commons 3.0
TOURGUIDE | Elsass/Vogesen
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TOURGUIDE | Loire
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EXTRA-TIPP | Route des Grandes Alpes
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ALPEN
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Editorial Inhalt Vorschau/Impressum ALPEN
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tourer RUBRIKEN
tourer INTRO
Bikertraum Frankreich ist das Traumziel Nummer Eins für viele Biker. Kaum verwunderlich, denn an landschaftlicher Vielfalt, kulturellem und kulinarischem Genuss ist das Land nicht zu übertreffen. ALPEN
tourer SPEZIAL PYRENÄEN
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Mittelmeer & GEBIRGE – Zum Einfahren AUSFLUG IN DIE VORZEIT – Höhle von Niaux KULINARIK – Devise, deftig! WEIN – Gute Tropfen GRATE & GEBIRGSTÄLER – Abgefahren HASSLIEBE – Tour de France Geier, Adler & Bären – Geschützte Natur Unterkunft – Gut gebettet pic du midi & Atlantik – Rausgefahren DEUTSCHLAND-PYRenäen – Wie kommt man hin? SERVICE – Was muss man wissen?
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CEVENNEN & PROVENCE – Alles im Lot? HAUTE Provence – Das Ziel vor Augen
ALPEN
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tourer SERVICE
LITERATUR – Neues vom Büchermarkt GUt zu wissen – Französisches Straßennetz und dazu alle Infos zu den gesetzlichen Neuerungen: Alkoholtester und reflektierende Kleidung ALPEN
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MARKENTREFFEN – Alternativ-Gefährt ALPEN
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tourer TOURGUIDE
Elsass & Vogesen – Krieg und Frieden Franche Comté – Verkanntes Land Loire – Am großen Fluss ALPEN
tourer EXTRA-TIPP Rhône-Alpes
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TOR ZUM SÜDEN – Frankreichs vielfältigste Region
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eindrucksvoll – Französische Hochalpenstraße
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tourer EXTRA-TIPP Route des Grandes Alpes
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ALPENTOURER spezial
spezial pyrenäen
Zum Einfahren
Wie eine gewaltige Mauer trennen die Pyrenäen die iberische Halbinsel vom restlichen Europa ab. Wer vom Mittelmeer aus in das Gebirge fährt, kann sich ganz allmählich in eine Landschaft vortasten, die noch viel mehr zu bieten hat als Gipfel und Grate.
Links der Fels, rechts der Abgrund: In den Pyrenäen fährt das Abenteuer häufig mit. 14
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yon, Avignon, Nimes. Vor dem Fenster des Autoreisezugs ziehen die Bahnhöfe der französischen Städte und die rebbestandenen Hänge des Rhônetals vorbei. Das Schöne dabei ist: Ich kann mich immer noch einmal umdrehen und im Kissen vergraben. Erst die Weichen im Bahnhof von Montpellier rütteln mich wieder aus dem Schlaf. Die Sonne scheint auf ein paar karge Felsen, Zypressen biegen sich im leichten Wind, warme Luft weht durch das Fenster hinein. Auf der anderen Seite sind für einen Augenblick die Wellen des Mittelmeers zu sehen. Zeit zum Aufstehen! Der Meinung ist auch Walter, mit dem ich die kommenden Tage durch die Pyrenäen kreuzen werde. Kaffee und Croissant sind genau die richtige Einstimmung auf einen Morgen im Süden Frankreichs. Noch am Abend zuvor hatte es vor der Abfahrt des Zuges in Neu-Isenburg Bockwurst gegeben. Krasser könnte der Unterschied kaum sein ... Noch ist es ein Stück bis Narbonne, dem Tor in die Pyrenäen. Da reicht die Zeit aus, um auf der Karte den ersten Teil der Route zu besprechen. Einige Fixpunkte gibt es, doch ansonsten sind wir beide keine Freunde genauester Routenplanung; wir lassen uns lieber durch die Landschaft treiben. Der Zug wird langsamer, kommt schließlich zum Stehen. Türen klappern. Wir sind da! Gedränge in den Gängen, Koffer stoßen gegen Helme, Jacken baumeln von der Schulter, schließlich breitet sich die Hitze des Südens auch im Zug aus. Erst einmal das Gepäck an den Rand des Bahnhofs stellen. Es dauert noch ein bisschen, bis die Waggons mit den Motorrädern an die Rampe rangiert werden. Helm auf, Kopf einziehen und in gebückter Haltung hinausgleiten in die Freiheit.
Narbonne ist zum Glück keine Großstadt, der Weg hinaus aufs Land dank Navi daher schnell gefunden. Erst einmal gemütlich durch das Land cruisen, so der Plan. Wir gewöhnen uns schnell an den rauen Asphalt, auch an die karge Landschaft mit mittlerweile abgeernteten Feldern. Es ist September, ein langer Sommer hat das Land ausgedörrt. Die Luft flimmert über den Kiefern. Walter winkt, wendet. „Kaffee?“, fragt er durchs Visier seines Helmes. Gerade hatten wir das Schild zur Abbaye de Fontfroide passiert. Fahren zurück zum Abzweig, holpern über ein schmales Sträßchen zum Kloster, suchen uns einen Platz
Fotos:Thomas Krämer
Raus aufs Land!
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ALPENTOURER spezial
spezial pyren채en
Rausgefahren Zwischen dem Pic du Midi und den Wogen des Atlantiks liegen etliche Kilometer und viele Kurven, die nicht nur imposante Einblicke in das Hochgebirge, sondern auch in Geschichte und Religion gew채hren.
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Das Panorama des Cirque de Gavarnie wird mit kleinen Wolken garniert – obwohl es kurz zuvor noch geregnet hatte.
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ALPENTOURER spezial
südFRANKREICH haute provence
Das Ziel vor Augen Auch mit Rollern kann man herrlich durch Südfrankreich cruisen. Auf seiner Honda Silver Wing 600 entdeckte unser Autor bei seiner Runde in der Haute Provence nicht nur Pässe und Schluchten, sondern erreichte auch das „Dach der Alpen“.
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egen 17 Uhr starte ich mit dem Autoreisezug von Hildesheim. Am frühen Morgen des folgenden Tages erreiche ich Avignon. Die ersten 1 000 Kilometer sind damit schon geschafft. Bei strahlend blauem Himmel und 38 Grad im Schatten wird die Siwi abgeladen und kurz getankt. Oops. 14,4 Liter – und das bei einem 15 Liter Tank. Dann bin ich endlich auf der D 28 Richtung Osten unterwegs. Von Venasque aus, das wie ein verwegenes Bergnest auf einem hohen Felsen über der Ebene von Carpentras liegt, führt eine schmale Straße, vorbei an zahlreichen Picknickplätzen, zum 627 Meter hohen Col de Murs hinauf. Gegen Mittag erreiche ich Murs, wo ich meine Freunde Karl-Heinz, Wolfram und Günni treffe. Sie haben sich mit ihren Mopeds drei Tage durch die Schweiz hierher durchgeschlagen, um mich abzuholen. Oliven, Wein und Lavendel prägen auf unserem weiteren gemeinsamen Weg das Landschaftsbild. In hübschen, oft etwas verschlafen wirkenden Orten, laden die Terrassen kleiner Bars zur Kaffeepause ein.
Am späten Nachmittag erreichen wir nach rund 160 Kilometern das Städtchen La Motte du Caire im idyllischen Vallee du Grand Vallon. Umgeben von Apfelplantagen befindet sich hier unsere Unterkunft „Maison Saint Georges“ in einem Garten mit altem Baumbestand. Nach einer ausgiebigen Dusche klingen die letzten Stunden des Tages in geselliger Runde bei leckeren Lammsteaks und französischem Rotwein aus. Vive la France! Da Flachländer nicht genug von Kurven und Kehren bekommen können, bauen wir tags darauf zwischen Sisteron und Serres im Pays du Buech schnell noch eine Schleife über die Berge und durch die Schluchten der Méouge ein. In schönsten Kurven schlängelt sich die Straße durch die kleine, reizvolle Schlucht. Der Belag ist griffig, die Sonne scheint. Im Weiler La Calandre gibt es bei einer kleinen, netten Oma ein zweites Frühstück mit Baguette, Käse und hausgemachter Salami. Herz, was begehrst du mehr. Im winzigen Ort St. Auban an der Ouvèze, etwa 15 Kilometer flussaufwärts von dem mehr oder weniger bekannten Touristenort Buis-les-Baronnies entfernt, biegen wir zum Col de Perty (1 302 Meter) ab. Die enge Straße führt als Buckelpiste durch eine liebliche, mediterrane Landschaft. Einige hundert Meter geht es geradeaus, dann kommt eine scharfe Kurve. So gelangten wir zum Pass. Herrliche alte Bäume am Straßenrand spen-
Fotos: Ralf Beelitz
Umgeben von Apfelplantagen
Das Tal der Var bildet zwischen Daluis und Guillaumes einen tief eingeschnittenen Canyon: die „Gorges de Daluis“. 65
extra-tipp auvergne
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er ALPENTOURER ist und bleibt ein Magazin für Motorradliebhaber aller Couleur. Dennoch haben wir Euch in den vergangenen Ausgaben immer wieder auf Alternativen aufmerksam gemacht. Diesmal widmen wir uns dem CanAm Spyder Roadster. Dieser präsentiert sich mit einer durchaus sehenswerten Y-Architektur: Zwei Räder befinden sich vorne, eines hinten. Als Antriebsaggregat dient ihm ein Rotax 990 V-Twin-Motor mit 106 PS und hohem Drehmoment Interessant ist das Konzept durchaus. Vor allem im Hinblick auf das sich immer wieder stellende Problem: Wohin mit dem Gepäck auf einer mehrwöchigen Reise?
Dreirad mit Kultcharakter: Die CanAm Spyder Roadster Celebra tion 2012 lockte hunderte Fans in die Auvergne. 74
Wer ein solches Gefährt sein Eigen nennt, schwört: Man sitzt wie auf einem Motorrad und es fährt sich wie ein Motorrad. Und Fans gibt es erstaunlich viele. Obwohl es die dreirädrigen Power-Maschinen gerade einmal seit rund vier Jahren in Deutschland käuflich zu erwerben gibt, hat sich um sie herum eine beachtenswerte Community gebildet. Von Benzingesprächen via Internet über Clubabende bis zu gemeinsamen Ausfahrten und organisierten Großevents – das Gemeinschafts gefühl wird – ähnlich wie bei uns Tourenfahrern – groß geschrieben.
Bereits zum dritten Mal veranstaltete Bombardier Recreational Products Inc. (BRP), das Unternehmen, das für Design, Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Vermarktung dieser motorisierten Freizeitfahrzeuge zuständig ist, eine „Spyder Roadster Celebration“. Fanden die ersten Ausgaben noch in Österreich und danach in Italien statt, durfte die VulkanRegion Auvergne vom 18. bis 19. Mai 2012 das Megaevent erstmals auf französischem Boden ausrichten. Die Fans ließen sich nicht lange bitten: Über 650 Spyder-RoadsterFahrer aus 21 Ländern mit insgesamt mehr als 400 CanAm Spydern reisten aus ganz Europa an. Besonderen Respekt verdiente sich dabei eine
Alternativ-Gefährt
Man sitzt wie auf einem Motorrad, es fährt sich wie ein Motorrad, dennoch ist ein CanAm Spyder-Roadster natürlich kein Motorrad. Spaß macht der Ritt auf der dreirädrigen Power-
Maschine dennoch, besonders bei einer Fan-Veranstaltung in der Auvergne.
Liga blieb die Burg unversehrt. Später ließ Jean d’Estaing ein Renaissance-Pavillon am Fuße der inneren Burg errichten. Das Schloss wurde in Folge aufgegeben.
Wie auch bei uns Bikern, sind die Geschmäcker was Fahrerlebnisse betrifft durchaus unterschiedlich. So nutzte ein Teil der Fans, vor allem die Neulinge, die vor Ort angebotenen Fahrsicherheitstrainings. Geschwindigkeitsfanatiker konnten sich auf der Rennstrecke „Circuit de Charade“ nach Herzenslust austoben.
Im Vorfeld hatte der Veranstalter den Teilnehmer ein kleines Roadbook mit einigen Vorschlägen und eine Liste mit kooperierendem Hotels und sonstigen Unterkünften übermittelt. Einige von diesen sind im kleinen Örtchen Murol im Dèpartement Puy-de-Dôme gelegen, das mit seinen zurzeit nicht einmal mehr 600 Einwohnern nicht weiter erwähnenswert wäre, wenn es nicht das Château de Murol als sehenswertes Ausflugsziel anzubieten hätte, mit dem man in das vergangene Leben des Mittelalters eintauchen kann. Das Château de Murol ist eine Burg, die über die Stadt Murol ragt. Die erste Festung wurde auf einer Basaltkuppel im 12. Jahrhundert ge-
Tourer unter den Spyder-Fans machten sich bei trockenem, sonnigem, aber noch nicht zu warmen Spätfrühlingswetter auf, die mondänen Städtchen, abgelegenen Dörfern und vor allem kleinen Straßen der für viele bis dato noch unbekannten Region Auvergne auf verschiedenen kleinen Touren zu entdecken.
baut. Das spätere Schloss war im Besitz der Familie d‘Estaing, als die Alleinerbin, Jehanne de Murol, Gaspard d’Estaing im 15. Jahrhundert heiratete. Die Burg wurde in dieser Zeit reich verziert und unter François d’Estaing im 16. Jahrhundert mit hohen Türmen und Mauern versehen. Während der Katholischen
und gehört zu den Tourismusattraktionen der Region. Von der Spitze des Bergfrieds reicht der Blick weit über die Stadt Murol, das Couze Valley, den See Chambon, den Monts Dore und den Tartaret Vulkan. Zudem ist es Murol ein hervorragender Standort, um die Region zu entdecken. Eine, mit kleinen Abste-
Gruppe von russischen Spyder Fahrern. Mehrere tausend Kilometer und rund drei Wochen Anreise nahmen sie auf sich, um sich im Zentral massiv der Grande Nation mit Gleichgesinnten zu treffen, zu feiern, fachzusimpeln und natürlich das Fahrerlebnis miteinander zu teilen.
Während der französischen Revolu tion sollte die Burg zerstört werden. Doch dank des hohen Ansehens der Familie d’Estaing blieb dieses traurige Schicksal der Burg von Murol erspart. Nachdem sie viele Jahre als Gefängnis genutzt wurde und schließlich als Versteck für Banditen während der Revolution diente, zerfiel das Anwesen im 19. Jahrhundert. Einheimische plünderten die Burg. Heute ist sie im Besitz der Gemeinde Murol
Prachtstück: Die Tourervariante Spyder RT macht auch vor herr schaftlicher Kulisse etwas her (unten).
Fotos: Unternehmensbilder
Nach Herzenslust austoben
Versteck für Banditen
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ALPENTOURER spezial
tourguide loire In Oussan-surLoire beginnt unsere Reise entlang der Flusslandschaft mit all ihren kulturellen Highlights.
Am großen Fluss Eigentlich könnte diese Geschichte auch „Orte seiner Jugend“ heißen. Cheffe hatte beschlossen, das Loire-Tal zu besuchen. An Frankreichs Schlösser-Fluss und seinen Nebenläufen hatte er schon viele erfreuliche Motorradrunden gedreht. Mal sehen, was er zu erzählen hat…
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atsächlich, da werden Erinnerungen wach! Schon bei der Planung dieser Tour schweiften meine Gedanken ein ums andere Mal ab. Ich ertappte mich dabei, wie ich leicht debil grinsend durch den Flur lief, weil mir wieder ein allzu fröhliches Erlebnis von einer meiner ersten großen Motorradausfahrten in den Sinn gekommen war. Rückblende: Im November 1979 nimmt das Umglück seinen Lauf. Der graue Lappen – die Fahrerlaubnis der Klassen 1 und 3 – fällt mir in die Hände. Kaum treiben die Blüten Knospen, rollt mein erstes Motorrad auf den Hof, eine Yamaha Virago 250 (das hämische Grinsen hab ich gesehen…). Keine 24 Stunden später haben mein Kumpel und ich unsere Bikes mit dem Allernotwendigsten bepackt und machen uns auf gen Frankreich, Stoßrichtung Loire-Region, Ziel: ein Campingplatz an den Ufer des Cher. An Autobahnfahrt ist natürlich nicht zu denken. Wegen der chronischen Ebbe in der Kasse (Mautgebühren), aber auch mangels Leistung: brüllende 22 PS in meinem Single, ebensolche, dafür umso schluckfreudigere Ackergäule in der RD 200 neben mir. Und so sprinten wir in 90Kilometer-Etappen (mehr gab der RD-Tank nicht her) über französische Nationalstraßen unserem Reiseziel entgegen. Immerhin 800 Kilometer lagen vor uns. Und natürlich wurden die an einem Tag runtergerissen.
Zum Abi-Abschluss hatte ich diesen Campingplatz in Chissay-en-Tourraine kennengelernt. Dabei hab ich mich gleich mal in das kleine Dörfchen und sein Pendant am anderen Ufer – St. Georges-sur-Cher – vernarrt. Es folgte die besagte erste Motorrad-Reise sowie noch viele weitere. Erst der Wechsel von der Uni ins Berufsleben setzte diesem fast quartalsweise anstehenden Treiben ein Ende. Mit dem Frankreich-Spezial kam die Erinnerung an jene Zeiten zurück, verbunden mit dem typischen Wunsch alternder Männer, ein bisschen Jugend wieder aufleben zu lassen. Der Kumpel von früher stand nicht zur Verfügung, da musste halt der eigene Bruder einspringen. Wieder nahmen wir nicht die Autobahn, sondern rauschten über die endlosen Geraden der einschlägigen Nationalstraßen. Die Ebbe in der Reisekasse hat sich seit damals nur unwesentlich gebessert. Die Leistung der Bikes hingegen ist über jeden Zweifel erhaben. Vor allem die neue 1000er Versys Tourer lässt bereits den einen oder anderen Glanz in Bruders Augen erkennen.
Fotos: Stephan Fennel
Quartalsweise anstehendes Treiben
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extra Route des Grandes Alpes
Die Route des Grandes Alpes Nirgendwo sonst wird einem die wahre Größe der Alpen so ein drucksvoll vor Augen geführt, wie bei einer Reise über die fran zösische Hochalpenstraße – die Route des Grandes Alpes. 122
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ls ich das erste Mal so richtig über diese Straße rockte, hatte ich stets ein Lied im Kopf: Chris Rea, Road To Hell. Aber die Route des Grandes Alpes ist nicht der Weg in die Hölle, sondern führt uns Biker direkt in den Motorrad-Himmel! Dafür sorgen natürlich die 16 Pässe auf den knapp 700 Kilometern vom Genfer See bis ans Mittelmeer. Aber auch eine Landschaft, die häufig genug abrupt wechselt, ein Belag, der besten Grip verspricht (und hält) oder schlicht die Tatsache, dass es auf weiten Strecken dieser himmlischen Route kaum Verkehr gibt… Was auch immer man sich von einer Reise auf der Routes des Grandes Alpes verspricht – ich 123
tourer
ALPEN
DAS MOTORRAD�TOURENMAGAZIN
DIE THEMEN
Impressum
Kurzfristige Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten
Foto: Lundgren
ALPENTOURER spezial
vorschau alpentourer 4/2012
Titelthema
CHEFREPORTER Thomas Krämer | kraemer@alpentourer.eu Foto: Nendwich
Piemont
Foto: Krämer
Monte Grappa
Foto: Nendwich
HERAUSGEBER | CHEFREDAKTEUR Stephan Fennel (v.i.S.d.P.) STV. CHEFREDAKTEURIN Snežana Šimičić | simicic@alpentourer.eu
Bella Italia
Dolomiti Bellunesi
VERLAG | REDAKTION MoTourMedia e.K. | Inh. Stephan Fennel Hastener Straße 140 | 42349 Wuppertal T +49 (0)2 0 2 94 6 0 02 26 | F 94 60 0 2 2 9 redaktion@alpentourer.eu | www.alpentourer.eu
Berner Oberland
Natürlich ist die Sella-Runde in den DOLOMITEN grandios. Doch was nützt es, wenn sie ständig verstopft ist? Außerdem gibt es viele Alternativen in der norditalienischen Region – und wir verraten euch, wo diese zu finden sind. Im PIEMONT haben unsere Autoren nicht nur Dehnbarkeit ihrer Mägen trainiert – die Region gilt nicht umsonst als Paradies für Trüffel- und Weinenthusiasten – sondern haben euch die interessantesten Routen zum nachreisen mitgebracht. Zudem laden wir euch ein, mit uns eine Tour zum MONTE GRAPPA zu unternehmen. Außerdem haben wir mal abgecheckt, welche interessanten Ziele die Schweiz noch so im Angebot hat. So viel sei verraten: überraschend viele.
Gepäck-Systeme
WEITERE MITARBEITER DIESER AUSGABE Ralf Beelitz; Andrea Hiller; Nils Gessinger; Frank Sachau; Manfred Fennel ANZEIGENMARKETING VERLAGSVERTRETUNG DEUTSCHLAND Ralf Zawatzky corps. Corporate Publishing Services GmbH T 02 11 54 2 2 76 62 ralf.zawatzky@corps-verlag.de hotelpartner DEUTSCHLAND Nica Schmidt corps. Corporate Publishing Services GmbH T 02 11 54 2 2 76 6 0 nica.schmidt@corps-verlag.de VERLAGSVERTRETUNG österreich Wilfried Floriani X-trem Werbeagentur | Obsteig/Tirol T +43 (0)52 64 84 74-0 wilfried.floriani@x.trem.at Frankreich eagle marketing | Wilhelmshaven T +49 (0)44 21 3 006012 info@eaglemarketing.eu Schweiz | italien | slowenien | kroatien MoTourMedia e.K. | Wuppertal T +49 (0)2 0 2 94 6 0 0 2 26 anzeigen@alpentourer.eu VERTRIEB VU Verlagsunion | Walluf DRUCK Brühlsche Universitätsdruckerei | Gießen EINZELVERKAUFSPREISE SPEZIAL D | A EUR 7.50; CHF 12.50; LUX EUR 8.90
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ALPENtourer 4/2012 ist ab Mitte August im gut sortierten Zeitschriftenhandel verfügbar. Oder auch im Internet auf
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