alpenTOURER 3/2011 trauminseln: Sardinien · Korsika · SCHWEIZ: Vierwaldstätter See · ÖSTERREICH: Kunst am Reschenpass · SÜDTIROL: Für Entdecker · EVENTS: Pässemarathon · Saisonfinale
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D € 5.00 | A /I/LUX € 5.90 | CHF 9.50 | Z15363 www. alpenTOURER.eu | vol 6 | Nr 15 |
3/2011
Alpen
da s motorr ad-tourenmaga zin
L A I C E P S SOMMER
trauminseln die schönsten sonnenziele:
wir feiern
sardinien KORSIKA
schweiz
maritime gefühle am vierwaldstätter see
kunst am reschenpass • südtirol für entdecker
5 Jahre
d i e t h e m e n 3 / 2 0 11
w w w. a l p e n T O U R E R . e u
Fotos: Dotzauer; Krämer; Unternehmensbilder | Titelfoto: Thomas Krämer
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inhalt 3/2011
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sommerspecial | Trauminseln
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tourguide | Vespatour Gardasee
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tourguide | Südtirol für Entdecker
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tourguide | Kul-Tour Nauders
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im WINN be AUPTGE : DER H HON 2 011 EMARAT S S PÄ m
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tourguide | Vierwaldstätter See
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event | Pässemarathon 2011
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ALPEN
DAS MOTORRAD�TOURENMAGAZIN RUBRIKEN
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Editorial Inhalt Kolumne – Colonel on tour Kolumne – Rennerles Welt Kurzmeldungen Vorschau/Impressum
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Service – High-Bike im Paznaun Service – Kärnten-App als Planungshilfe zubehör – Touratech Tankrucksack motorrad – Indian-Übernahme bekleidung – Nolan-Helm N 71 Service – Mauttickets zu Sparpreisen zubehör – Wunderlich Tankrucksack Mammut
INTRO
special trauminseln
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I | sardinien – Kontrast-Programm F | korsika – Korsische Kurvenjagd münchen-mittelmeer – Der Weg ist das Ziel
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I | rollertour – Rock ‘n Roll zum Gardasee I | südtirol – Kleine Straßen, großartige Entdeckung! A | tirol – Kul-Tour ins Dreiländereck CH | vierwaldstätter see – Tour de Tell
TOURguide
service
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fähren – Verbindungen nach Korsika und Sardinien literatur – Neue Bücher, aktuell rezensiert jubiläum – 5 Jahre ALPENTOURER
Vorfahrt für Ihr Motorrad: Ab 99 Euro durch Deutschland mit Autozug-Spezial.
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pässemarathon 2011 – Aktuelle Infos pässemarathon 2011 – Die Preise nachtrag hotelpartner – Bikerhotel Toresela FACEBOOK – Die ersten Foto-Postings saisonfinale 2011 – Das Programm
Das Angebot gilt für einen Einzelplatz im Liegewagen, die Motorradmitnahme ist inklusive. Mitfahrer zahlen nur 60 Euro. Nur solange der Vorrat reicht. Buchung überall, wo es Fahrkarten gibt, oder unter www.bahn.de/autozug.
Die Bahn macht mobil.
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Fotos: Nendwich
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trauminseln sardinien Serpentinen in den Bergen (gr. Bild) und Kurven an der K端ste (unten). Kein Wunder, dass dieses Verkehrsschild (links) das mit Abstand am meisten verwendete auf der MittelmeerInsel Sardinien ist.
Kontrast-Programm Sardinien ist das Paradies f端r Biker, egal ob Kurvensammler oder Genuss-Fahrer. Den besonderen Reiz macht aber der Kontrast zwischen Traumstrecken f端r Motorradfahrer und Traumstr辰nden f端r Urlauber aus. Wer mag sich da entscheiden?
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trauminseln korsika
Korsische Kurvenjagd Wenn die Tage wieder länger werden und die Krokusse schon sprießen, können viele Motorradfahrer einen Wunsch kaum noch unterdrücken: „Ich will hier raus“. Ein ideales Ziel, um das eingemottete Motorrad wieder in die Gänge zu bekommen, sind die Kurven im Südwesten der Insel.
Korsika empfängt seine Gäste mit knackigen Kurven auf der Küstenstraße (oben) und feinen Pässen im Gebirge (rechts). 24
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in frischer Wind weht die Autoabgase aus dem Bauch der Nachtfähre. In das Brummen der Lkw- und Pkw-Motoren mischt sich auch das Tuckern von Einzylindern und das Schnurren der Mehrtöpfer. Über die Rampe der
Fähre geht es hinunter auf die Insel der Schönheit, nach Ajaccio – hinein in das Frühjahr. Zuerst gilt es jedoch die Herausforderung „Berufsverkehr in Ajaccio“ zu meistern. Die Straßen von Napoléons Heimatstadt sind einfach zu schmal für die Autos. Das Motorrad hat den unschlagbaren Vorteil, die verbleibenden Zentimeter zischenden Fahrspuren effektiv nutzen zu können – aber mit aller Vorsicht! Unbeherrscht war nicht nur der berühmteste Sohn der Stadt, so sind hier auch einige Verkehrsteilnehmer … Und ganz, ganz wichtig: Die Hupe nicht vergessen. Die verschafft Respekt! Wir beziehen erst einmal unser Quartier in Scudo direkt am Ufer des Golfes von Ajaccio. Trinken einen starken Kaffee, essen ein paar knusprig-frische Croissants. Das ist Frankreich – auch wenn Korsika nach Meinung mancher Inselbewohner nichts mit dem Land nördlich der Insel zu tun hat. Das Koffein wirkt genauso aufmunternd wie die Vorfreude auf schöne Kilometer auf der „Insel der Schönheit“, wie Korsika auch genannt wird. Doch die will erst einmal erobert werden – wieder müssen wir in das Verkehrsgetümmel der Stadt. Schon wenige Kilometer außerhalb des Zentrums der Küstenstadt verflüchtigt sich das 25
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tourguide münchen-mittelmeer
Durch den Schnee in die Sonne – solche Gegensätze machen den Reiz einer frühsommerlichen Alpendurchquerung in Richtung Mittelmeer aus. 32
Der Weg ist das Ziel Eine Woche Urlaub – und kein Sommer abzusehen? Da machen sich Anneliese und Claus Possberg auf den Weg Richtung Süden – Sonne tanken. Und so ganz nebenbei gerät die Tour durch die Alpen bis nach Korsika zum Shopping-Trip – für beide…
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tourguide vespatour gardasee
Rock‘n Roll zum Gardasee Wohin soll die erste große Tour dieses Jahr führen? Keine Frage für die begeisterten Rollerfahrer und
Alpentourer-Leser Ewald und Susanne aus München: In das Heimatland der Vespa, an den Gardasee! Sieht auf der Karte schön aus. Also los!
Mit dem Roller in den Schnee: ungewohnte Begegnung am Campo Carlo Mango (oben). Die Vespa-Sitzbank wird zum Picknicktisch (rechts). 56
Fotos: Ewald & Susanne Dotzauer
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as Ziel war somit klar, nur die Route musste noch gefunden werden. Vielleicht über den Jaufenpass, Meran, Lana, Gampenpass, Madonna di Campiglio, Gardasee und zurück via Dolomiten und Felbertauern? Es ist noch früh am Morgen, als wir von München aus entlang der Isar nach Bad Tölz rollen, dann hinauf zum Sylvensteinspeicher und zum Achensee. Die erste Pause an dem Alpengewässer ist mittlerweile schon zu einem Stück Tradition geworden. Noch sind wir nicht weit von zu Hause weg, aber der Magen knurrt – immerhin hatten wir kein Frühstück. Die Sitzbank der GTS 250 ABS wird zum Tisch, auf dem das reichhaltige Mal ausgebreitet wird.
Noch ein Tankstopp, dann geht es steil bergab ins Inntal und weiter nach Innsbruck. Wer Zeit hat, meidet dort auf dem Weg nach Süden die Brennerautobahn und auch die Landstraße, nimmt stattdessen diese schöne Alternativstrecke auf der östlichen Seite des Wipptals mit wenig Verkehr auf kleiner Straße, für die man aber ein wenig Muße mitbringen muss. Wir surren über steile Almen hinweg, baden im Sonnenschein, der gerade jetzt im Frühjahr hochwillkommen ist. Erst in Matrei endet dieser schöne Streckenabschnitt, wir müssen uns in den Verkehr hinauf zum Brenner einfädeln. Weiter geht die Berg- und Talfahrt – diesmal über etliche Kehren hinauf auf den Jaufenpass. Frisch ist es hier oben, das Thermometer zeigt gerade einmal einstellige Werte. Trotzdem setzen wir uns – wie viele der anderen Gäste auch – auf die Terrasse, lassen uns die Frühjahrssonne ins Gesicht scheinen. Schon im vergangenen Jahr waren wir in dem auf 2 094 Meter gelegenen Pass-Restaurant eingekehrt und hatten den leckeren Erdbeerkuchen noch in bester Erinnerung. Wir werden nicht enttäuscht, und nach einer zweiten Tasse Kaffee geht es bestens gelaunt die gut ausgebaute und schön befahrbare Südflanke des Jaufen hinunter. Anfangs noch oberhalb der Baum grenze zieht sich die Straße
Straßen unterwegs. Wir kommen gut voran auf einer herrlichen Strecke, die historischen Spuren folgt. Bereits im Jahre 800 wandelte hier Kaiser Karl der Große auf seinem Weg nach Rom, wo er
talwärts, stets gut gesichert… Gut gesichert? Na, immerhin: Es hat Pfeile! Was will man denn mehr…?
sich zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs krönen ließ. Der Campo Carlo Mango - „Kaiser Karl der Große-Pass“, wie er seit her genannt wird, liegt zwischen den Brenta-Dolomiten im Osten und der Adamellogruppe im Westen. Die Straße führt hinauf auf 1 682 Meter über dem Meer. Und das bedeutet an Ostern, dass zwei Welten aufeinandertreffen: Zweiradfahrer auf der Straße und Skifahrer, die sich die Pisten oberhalb des Wintersportortes Madonna di Campiglio hinunterstürzen. Dieser ungewöhnliche Anblick muss natürlich festgehalten werden – wir posieren auf der Passhöhe für die Kamera, die noch verschneite Brentagruppe als Hintergrund.
Auf der Spur von Karl dem Großen
Vom Winter in den Frühling
Am nächsten Morgen geht es nach einer erholsamen Nacht in Lana weiter. Erstes Etappenziel das Gampenjoch. Die Fahrt ist ein kontrastreiches Erlebnis! Bergstrecken-Abschnitte mit Steilwänden, Tunneln und genialen Ausblicken in die Tiroler Berge wechseln sich ab mit lichten Wäldern und weiten Frühlingswiesen, auf denen Blumen in vielerlei Farben blühen. Trotz des Feiertags – heute ist Karfreitag – sind nur wenige Autos auf den
Von der Passhöhe sind es nur ein oder zwei Kilometer bis nach Madonna di Campiglio. Hier beginnt das Sarcatal, durch das eine der beeindruckendsten Passstraßen weit und breit führt. Weniger wegen der Kurven – von denen gibt es auf der gut ausgebauten Straße nur wenige. Aber der Blick, es ist der Blick auf die vor uns liegende fantastische Bergkulisse, der begeistert. In Riva am Gardasee prallen wir unvermittelt auf den
Führlingsgefühle bei einem Stopp am Gardasee (oben).
Karte und GPS-Daten zu diesem Beitrag stehen kurz nach Erscheinen im ALPENTOURER Portal zum kostenlosen Download bereit: www.alpentourer.eu 57
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tourguide nauders | tirol
Kul-Tour ins Dreiländereck Grenzartig ist das, was der Hotelier Kurt Kleinhans alljährlich veranstaltet. Dann wird aus dem Nauderer Hof am Reschenpass ein Freiluft-Kunstatelier. Die Kultur von Malern und Bildhauern lässt sich wunderbar mit der Fahrkultur im Grenzdreieck Österreich, Schweiz und Italien verbinden.
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ist alles andere als eine Erfindung der Neuzeit. Um unter dem Torbogen der Brücke über den Inn zu kommen, mussten die Fuhrwerke tiefergelegt werden. Und das machte man mit kleineren Wagenräder, die gegen die „Serienversion“ ausge-
Fotos: Thomas Krämer
Fantastische Bergkulisse am Ofenpass (oben). Alte Gemäuer an der Innüberquerung von Finstermünz (rechts).
inunter ins Allgäu, hinauf auf den Fernpass, in Imst nach rechts abbiegen und gemütlich über die Straße cruisen, die oberhalb der grünen Wiesen des Tales verläuft. Dabei immer den Tacho im Auge behalten, denn die Straße reizt zum Gas geben. Und das wiederum reizt die österreichischen Polizisten, aus einem Versteck heraus die Radarpistole zu zücken. Also gemach gemach, ich habe Zeit – und will die Kultur der Gegend entdecken. So wie die von Finstermünz. Das kennt heute kaum noch jemand. Dabei war dieser Übergang einst wichtiger als der Brenner. Dem Fels abgewrungen hatten diese Passage vor zwei Jahrtausenden einmal die Römer. Später querten täglich bis zu 400 Fuhrwerke am Tag die Brücke. Und dass man für die Straßenbenutzung zahlen muss,
tauscht wurden. Und dafür musste natürlich bezahlt werden. Auch für die größeren Räder, die anschließend wieder montiert wurden. Aber die Händler waren ja reiche Leute. Vom Parkplatz bis hinunter in die Schlucht läuft man eine Viertelstunde – und gelangt dabei
kurze Abendrunde nicht bereuen“ sagt er und fährt – die Zöllner grüßend – am Grenzhaus vorbei in die Eidgenossenschaft. Steil geht die Straße hinauf, schwingt mal nach links, mal nach rechts. Und dann ist Schluss. Die Motoren ersterben, es wird ruhig. Irgendwo kräht ein Hahn, ein Hund bellt. Sonst nichts. Wir gehen an alten Häusern vorbei. Das Holz dunkel, von Wind und Wetter gegerbt wie das Gesicht eines älteren Mannes, das in einem der kleinen Fenster erscheint. Fremde finden den Weg in dieses abgelegene Schweizer Bergdorf, in dem immer noch rätoromanisch gesprochen wird, nicht so oft.
Der deutsche Bergbierbrauer
in eine komplett andere Welt. Und die war sogar einmal eine Filmwelt. Einige Szenen aus dem Film „Der Rebell“ von Luis Trenker wurden hier gedreht. „Dort sind Steine über die Abhänge heruntergeprasselt“ erzählt Führer Hermann und zeigt nach oben. Auch einige Aussteiger hätten sich in den alten, an den Felsen klebenden Gebäuden ihre eigene Welt gebaut. „30 Jahre lang haben die hier gewohnt, Strom gab es keinen, dafür Licht aus Petroleumlampen und Wasser aus einer Quelle“, sagt er. Als der Finstermünz-Verein 2002 begonnen habe,die alte Festung wieder herzurichten, hätten die sich umgedreht, seien gegangen und nie wiedergekommen.
Ein Fehler. Eine Fahrt in das Dorf lohnt sich nicht nur, weil es in Tschlins einfach schön ist. Für den zweiten Grund steht stellvertretend Florian Geyer: Der kommt aus Deutschland und ist Braumeister. Aus dem hier angebauten Braugetreide wird in der kleinen Dorfbrauerei seit sieben Jahren wieder Bier produziert. Klein aber fein, könnte man sagen. Denn gerade mal 80 000 Liter des „Biera Engiadinaisa“ werden im Jahr in die Flaschen abgefüllt. Manchmal pur, mal verfeinert mit Honig oder Bergkräutern. Und immer gut! „Unser Bier ist im Gegensatz zu den Industriebieren gerade einmal drei Monate haltbar“, erzählt Florian, der auf Konservierungsmittel verzichtet. Aber es ist ohnehin kaum vorstellbar, dass das köstliche, vollmundig schmeckende Getränk im heimischen Keller alt wird. Wir kön-
Reines Bier aus den Bergen: Bierbrauer Florian Geyer aus Tschlins.
Abendrunde ohne Reue Es ist mittlerweile später Nachmittag. Kurt Kleinhans vom Hotel Naudererhof hat noch einen Geheimtipp für einen kurzen Ausflug. Der führt in der Schweiz – und damit just in eine Gegend, der man sich früher eigentlich nicht näherte, obwohl sie ums Eck liegt. „Es gab kaum eine geistige Verbindung in das Nachbarland“, sagt er. Die habe schon eher in dieser Region zwischen Österreich und Norditalien bestanden. „Aber Ihr werdet die 69
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tourguide vierwaldstätter see
Tour de Tell
Die Region im Süden des Vierwaldstätter Sees ist wie geschaffen für Zweirad-Entdecker. Kleine Straßen führen durch das Herz der Schweiz hinauf ins Gebirge oder zu fantastisch gelegenen Seen. Tolle Ausblicke inklusive.
In Schräglage vor den Gipfeln der Berner Alpen.
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anoramastraße. Das klingt doch ziemlich gut. Auch in den Ohren unserer gemischten kleinen Gruppe mit Bikern aus den Niederlanden, Italien sowie Deutschland. In Buochs hatten wir uns getroffen – einem kleinen Ort am Südende des Vierwaldstätter See. Es sollte nicht darum gehen, Profil zu verlieren. Eher darum, Eindrücke zu bekommen von einer Gegend, die auf dem Weg in den Süden wahlweise links oder rechts liegen gelassen wird. Werner Häcki-Habegger, der Wirt vom Sternen und selbst Motorradfahrer, hatte uns eine ganze Reihe von Tourenvorschlägen gegeben. Die hatten jedoch oft den Nachteil, dass sie uns weit weggeführt hätten vom See. Und wegen des von vier Kantonen umstandenen Gewässers waren wir ja gekommen. Also war die Wahl auf die Panoramaroute gefallen, kombiniert mit einem Ausflug in die Schweizer Mitte – wie passend zum Eidge-
nössischen Herz, das hier besonders kraftvoll schlägt. Immerhin gehören Unterwalden, Uri und Schwyz zu den Urkantonen, die vor mehr als 700 Jahren die Eidgenossenschaft gründeten. Wenig spektakulär die ersten Kilometer. Es geht am Flugplatz von Stams vorbei, der einst Drehort des Bond-Films Goldfinger war, dann weg vom See hinauf nach Kerns. Dort muss sogleich die Karte zu Hilfe gezogen werden. Zu unserem geplanten Zwischenstopp auf der Ällgialp führt keine breite Kantonsstraße. Es ist eher ein landwirtschaftlicher Weg, allerdings gut asphaltiert, der einige Hundert Meter oberhalb des Sarner Sees über grüne Wiesen führt. Mal an einem kleinen, nach Harz duftenden Wäldchen vorbei, dann am Misthaufen eines einsamen Hofes oder ein paar Obstbäumen. Ich bremse, lenke die Honda ein wenig zur Seite. Das Sträßlein ist sehr schmal, so schmal, dass selbst Auto und Motorrad einander ausweichen
»Das Sträßlein ist sehr schmal, so schmal, dass selbst Auto und Motorrad einander ausweichen müssen.«
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Der Weg zum Mittelpunk der Schweiz fängt am Ufer des Vierwaldstätter Sees als bestens zu fahrende Landstraße an und endet als spannender Almweg für Fahrer mit Sinn für das Abenteuer.
müssen. Und es wird noch enger, als die Route weiter hinauf ins Gebirge führt.
Lebkuchen in der Mitte der Schweiz Fotos: Thomas Krämer
Dann der erste Verhauer. Also rumdrehen und an der Gabelung nicht rechts, sondern links fahren. Das könnte passen, denn es geht weiter aufwärts und nicht hinunter ins Tal. Ein Wolkenfetzen legt sich mystisch über die Almwiesen. Die Kühe sind nur noch zu hören, nicht mehr zu sehen. Dann lugt wieder die Sonne hervor: Das Wetter wechselt so schnell wie die Aussicht auf die umliegenden Berge, die die 2 500-Meter-Marke schon knacken. Je höher wir kommen, desto schlechter wird das Sträßlein – und desto größer wird der Spaß an dieser Gebirgsstrecke. In den Fels hinein geschlagen haben die Eidgenossen das holprige Asphaltband, es in enge Kurven gelegt und an den kniffligsten mit Geländer gesichert, damit im Falle eines Falles möglichst doch niemand hinunterfällt. Im ersten Gang geht es hinauf, bisweilen jubelt man auch im zweiten oder dritten hinauf, um dann unvermittelt vor einer engen, unüber-
sichtlichen Kehre wieder hinunterzuschalten. Und dann ist Schluss. Nach einem letzten steilen Anstieg öffnet sich das Gelände, wird der Blick frei auf eine sattgrüne Almwiese, die mit Fels blöcken und Kühen durchsetzt ist. Darüber ein zackiger Grat aus grauem Kalkgestein – und das alles in schönstem Sonnenschein. Die Wolkenschicht haben wir unter uns gelassen. Waren wir seither im Herz der Schweiz unterwegs, sind wir nun zusätzlich im Mittelpunkt des Landes. Und das ist zweifellos eine Einkehr auf der Ällgialp wert. Süß oder salzig? Die Frage ist angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht eindeutig zu beantworten, und so fällt die Stärkung herzhaft bis nahrhaft aus: Gulaschsuppe 75
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vorschau 4/2011
DIE THEMEN 4 /2011
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Drôme
Fotos: Krämer; Schederin
Dordogne
Auch außerhalb der Hochalpen-Region hat Frankreich Motorrad-Reisenden viel zu bieten. Die Drôme mit ihrer faszinierenden Schluchtenlandschaft sowie die ArdÈche mit abgelegenen Dörfern und verkehrsarmen Strecken waren die erste Voralpen-Ziele. Dann zogen unsere Autoren westwärts. Sie wurden fündig: in den Vulkanbergen der Auvergne und selbst in der eher flachen Dordogne, die als Teil der Aquitaine dafür mit allerlei kulinarischen Genüssen punktet.
genuss.tour
Foto: Archiv Genuss.fleisch.pur
Die französische Küche zählt unbestritten zu den besten der Welt. Aber nicht alles ist für jeden Geschmack geeignet. Damit Ihr Euch in den kulinarischen Stolperfallen besser zurecht zu findet, haben wir einen schlemmerguide rhônealpes erstellt. Ein perfekter Einblick in eine außerordentlich spannende Regionalküche…
Motorradfahren und Essen haben etwas gemeinsam: einen hohen Genussfaktor! Was gibt es daher schöneres, als beides miteinander zu verbinden? Deshalb gingen wir mit unseren Kollegen vom GENUSS.Magazin über Strecken wie der Salz burger Dolomitenstraße, der Tauplitzalm oder der Postalm auf kulinarische Motorradtour. 82
Schlemmerguide
ALPENtourer 4/2011 ist ab 29. JULI 2011 im gut sortierten Zeitschriftenhandel verfügbar. Oder auch im Internet auf
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