ALPENTOURER 1003 (Auszug) by Stephan Fennel

3/2010

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ALPEN

EUR 5.00

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ALPEN

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5. Jahrgang | No. 12 | ISSN 1611-4183 | 1 53 63

Aug. | Sept. | OKT.

3/2010

Alpen

kroatien: Dalmatien · österreich Salzburger Land · Steiermark · Tirol · tschechien · serbien | montenegro: Geheimtipp · SERVICE Textilkleidung · Verkehrsregeln

MOTORRADTOUREN ZWISCHEN ALPEN UND ADRIA

spezial

KROATIEN

geheimtipp

serbien

die schönsten routen an dalmatiens küste

eine tour ins unbekannte

n d k a r te d : n u n e t GPS-Da tis-downloa zu m g r a p e n t o u r e r . e u w w w. a l

österreich innviertel salzburger land salzkammergut tirol west

tschechien

böhmische dörfer

sommerthema: tex tilkleidung

•

verkehrsregeln

ALPENtourer 1003

inhalt 3/2010

DIE THEMEN 3/2010 Seite 12 12

dalmatien

Foto: Šimičić

insel braČ

Foto: Fennel

insel HVAR

Foto: Fennel

insel korČula

kroatien

Foto: Fennel

Foto: Schederin

Folgen Sie uns auf eine Reise ins Unbekannte: Die Tour durch Serbien und seine Nachbarn Montenegro sowie BosnienHerzegowina erfordert Planung. Belohnt wird man für die Mühe mit sensationellen Eindrücken. 4

Titelfoto: Werk

serbien

Foto: Krämer | tk-press

Wir haben Österreich für Sie erkundet: das traditionsreiche Lungau, das grüne Herz der Steiermark und das Bikerparadies Tirol West. Außerdem lesen Sie, was Theo Keltz an seiner Heimat Kärnten fasziniert und wie viel Mut die erste Alpentour erfordert.

Foto: Nendwich

österreich

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Editorial Inhalt Vorschau/Impressum Leserservice Bestellkarte

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6 10

News & Infos Reise, Bekleidung, Technik, Zubehör, Termine, Events ALPENTOURER SAISONFINALE 2010 Kommt mit uns ins Kaunertal – 30.09. bis 03.10.2010!

tourer SPEZIAL KROATIEN

ALPEN

12 20 22 24

DALMATIEN – Cruise Croatia INSEL BRAČ – Hoch hinaus INSEL HVAR– Promi-Eiland INSEL KORČULA – Südliche Perle

a r te n en und k t a D S P a d: G -downlo is t a r g zu m r e r .e u lpe n to u a . w w w ALPENtourer TOURGUIDE 26 34 38 44 48 62 70 76

SERBIEN | MONTENEGRO – Eine Reise ins Unbekannte ÖSTERREICH | LUNGAU – Eine traditionsreiche Region als Ausgangspunkt für genussvolles Touren in Zentralösterreich ÖSTERREICH | Salzburger land – Als AlpenFrischling auf und rund um den Großglockner unterwegs ÖSTERREICH | steiermark – Ins grüne Herz Österreichs ÖSTERREICH | kärnten – Unterwegs mit Theo Kelz ÖSTERREICH | tirol west – Auf Tour im Bikerparadies WEEKEND | innviertel – Kunst und Kultur im Grenzgebiet zwischen Bayern und Oberösterreich tschechien – Böhmische Dörfer

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ALPENtourer 1003e

vent alpentourer saisonfinale 2010

Ihr habt uns dazu aufgefordert – und wir haben reagiert. ALPENTOURER ruft erstmals zu einem Leser-Treffen auf! Das ALPENTOURER Saisonfinale findet vom 30.09. bis 03.10. im Kaunertal in Westtirol statt. Mit dem Hotel Weisseespitze

eit dem erfolgreichen Pässe-

im Kaunertal bevölkern und von

marathon aus dem letzten

dort aus gemeinsam auf Tour ge-

Jahr bekommen wir immer wieder

hen. Es gibt zwei Packages für In-

Anfragen von Euch, ob es nicht mal

teressenten – einmal mit Anreise

an der Zeit für ein Treffen zwischen

am Donnerstag, das zweite mit An-

Verlag, Redaktion und den Lesern

reise am Freitag.

10: 0 2 . 0 1 . 3 0 30.09. bis • 2 Touren e 3 Nächt viel spass • 1 Part y

von ALPENTOURER ist. Nun – es

Wer später anreisen muss, ver-

ist! Da wir aber mit unserer Pla-

passt zwar den Halbtagesausflug

nung für den Sommer 2010 schon

auf der Kaunertaler Gletscher-

zu weit fortgeschritten waren,

straße, denn das ist unser Pro-

haben wir mit einigen Partnern

grammpunkt für Freitag. Grämen

lich der Jaufenpass und eine Fahrt

Kein Treffen ohne Party! Die

gesprochen und als Idee das

muss sich aber niemand, denn das

über die alte Brennerstraße bis

Saisonabschlussfeier steigt am

ALPENTOURER Saisonfinale

Highlight folgt am Samstag: die Ti-

kurz vor die Tore Innsbrucks. Zum

Samstagabend. Mehr wird aber

entwickelt.

roler Königsetappe. Sie führt über

Abschluss steht noch das Kühtai

noch nicht verraten. Programm

Der Termin steht: Vom 30. Sep-

die Piller Höhe durch das Ötztal

an, bevor uns einmal mehr die Pil-

details, Preise, Optionen und Bu-

tember bis 3. Oktober 2010 wer-

aufs Timmelsjoch – und damit hin

lerhöhe ins Kaunertal und damit

chungsmöglichkeit gibt‘s auch auf

den wir das Hotel Weisseespitze

ein nach Südtirol. Es folgen natür-

zu unserem Hotel zurück führt.

www.alpentourer.eu im Web.

• nachmittags Kaffee und Kuchenoder Jausenbuffet • ein 4-Gang-Wahlmenü am Abend • Nutzung der Freizeiteinrichtungen wie Hallenbad, Sauna, Dampfbad, Kneippanlage und Fitnessraum • einen Tiroler Spezialitäte-Abend am Donnerstag • eine Grillparty (bei passender Witterung) mit Live-Musik am Samstag • ein paar Überraschungen… :-))

• eine Halbtagestour Kaunertaler Gletscherstraße/Tiroler Oberland (nur für Teilnehmer mit Anreise Donnerstag) inkl. Mautgebühren • eine Tagestour "Tiroler Königsetappe" inkl. Mautgebühren. Alle Touren werden von Chefredakteur Stephan Fennel persönlich geführt. Anreise, Kraftstoffkosten und sämtliche Ausgaben persönlicher Natur sind Sache der Teilnehmer.

Paketpreise

Zum ALPENTOURER Saisonfinale haben wir gemeinsam mit dem Hotel Weisseespitze**** Angebote aufgelegt, die auf www.alpentourer.eu buchbar sind. Alle Packages enthalten: • täglich reichhaltiges Frühstücksbuffet mit Bio-Ecke

Foto: Kaunertaler Gletscherbahnen

haben wir ein wunderbaren Treffpunkt gefunden.

■

2 Übernachtungen inkl. HP (Fr-So) € 228,– p.P. im DZ / € 258,– im EZ. 3 Übernachtungen inkl. HP (Do-So) € 288,– p.P. im DZ / € 318,– im EZ. ALTERNATIVE: Übernachtung am Campingplatz inkl. HP und Nutzung der Hoteleinrichtungen € 45,– pro ÜN / p.P. –> zzgl. € 90,– Event-Pauschale p.P. Anzahlung bei Buchung: € 50,– p.P.

aUf einen BlicK • unvergleichliche Lage in unverbauter natur, vom dorf Feichten ca. 2 km entfernt

• 170 betten in fünf verschiedenen Kategorien

für 2 bis 6 Personen, gemütliche stuben und speisesäle mit nichtraucherbereichen, gesellige hausbar, seminar- und schulungseinrichtungen

• 600 m2 Wellnessbereich mit hallenbad, große Finnische sauna, dampfbad, Kneippanlage und ruheraum • Gepflegte Gartenanlage, Liegewiese, 2

Tennis-Freiplätze, Kinderspielplatz, Kinderspielraum, Parkgaragen

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• bikerhimmel immitten der alpen, nahe bei

südtirol und dem engadin. Mit den schönsten Pässen, hunderten Kurvenparadiesen und zahlreichen Tourenhighlights

• rukka-Testbekleidung, helme, handschuhe, stiefel

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Perfect.Biker.Hotel Kaunertal. exklusive ist hier inklusive!

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„Zuhause bei Freunden“ ist das Motto dieses top-ausgestatteten 4-sternehotels im Kaunertal. du kommst an und ganz plötzlich ist urlaub. ein frohes Lächeln, ein herzliches hallo - hier fühlt man sich zuhause. egal, ob man nun im hotel oder am angrenzenden, hauseigenen Campingplatz urlaubt! Was den legendären ruf der Weisseespitze als „Perfect biker hotel“ begründet, ist das rundum-angebot: das sind die professionelle inszenierung und die einzigartigen inklusivleistungen. unvergesslich sind die „Let‘s bike Together - Touren“ mit dem Wirt und Motorradfreak Charly, die Feste und das besondere bikerflair. dann sind da die überkomplette ausstattung, das offizielle bMW-Testride-Center, Mitglied der Cabrio-hotel-Gruppe, die hervorragenden roadbooks, die gute Küche, die vielfältige Kinderbetreuung ... Tourenhighlights sind die Pässe Tirols, der schweiz und in südtirol.

• Wöchentliche von hotelchef Charly

hebebühne, druckluft mit Tester

• hauseigenes roadbook mit 40 (!) ausgewählten Touren (insidertouren auf „schleichwegen“ inklusive)

• spezielle Tourenkarten begleitete Touren!

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stets aktueller und permanent wechselnder Testpool mit den neuesten Modellen von bMW. ab eUR 66,- pro Tag

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stellplatzgebühr auf dem Campingplatz Weisseespitze-Verwöhnpension im Hotel Nutzung aller Aktiv- und Wellnesseinrichtungen kostenloser Garagen-Stellplatz für Motorrad!

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Hotel Weisseespitze & Camping Kaunertal Charly und Karin hafele a - 6524 Kaunertal / Tirol, Platz 30 Tel. +43 (0) 54 75 - 316, Fax +43 (0) 54 75 - 316 - 65 e-Mail: info@weisseespitze.com

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Fotos: Fennel; Schederin; Simicic

ALPENtourer 1003

spezial kroatien | dalmatien

usgerechnet ein Cruiser! Ich weiß gar nicht mehr, wie lange es her ist, dass sich zuletzt auf einem solchen Motorrad gesessen habe. Lange jedenfalls. Und nun sollen wir auch noch zu zweit und mit reichlich Gepäck gute 1 600 Kilometer durch Kroatien cruisen. Nun denn… Dabei war die Motorradwahl aus der Not heraus geboren. Produktionsstress bis zur allerletzten Minute vor dem Tourtermin, keine Zeit – und zugegeben auch wenig Lust – zur Selbstanreise, die noch einmal 3 000 Kilometer obendrauf gelegt hätte. Da waren wir doch ganz froh herauszufinden, dass es in Kroatiens Hauptstadt Zagreb seit kurzem eine Motorradvermietung gibt: Rent-a-Chopper. Schon der Name macht klar, um welche Modell auswahl es hier geht. Aber in der Not… Zunächst durften wir uns aber mit einem weiteren Problem herumschlagen. Die gute alte Lufthansa hatte unser Gepäck beim Transfer in München nicht mehr rechtzeitig zum Croatia-Flieger geliefert. Da saßen wir nun, beim x-ten Kaffee, und warteten auf unsere Fahrerausstattung. Sieben Stunden später kam auch sie dann an.

Jetzt aber los. Es sollten noch 400 Kilometer zu unserem Treffpunkt in Split sein. Also nichts mit Cruisen. Mit 150 Sachen ohne Windschutz über Kroatiens Highways, dass die Fingerkuppen nach kurzer Zeit nicht mehr zu spüren waren und sich Krämpfe im Oberschenkel einstellten. Hungrig, müde, sauer, gar ein wenig verzweifelt erreichten wir das Hotel Park im Dunkel der Nacht. Immerhin gab es noch ein paar Bier und eine schmackhafte Brotzeit mit Pršut, typisch dalmatinischer Kobasica sowie würzigem Schafskäse. Eingenommen auf der Terrasse des Hotels bei einem lauen Sommerlüftchen und zu den musikalischen Klängen einer Hochzeitsfeier versöhnte dieser Mitternachtssnack uns schnell wieder mit unserem Schicksal.

Cruise Croatia Von Zagreb bis in den südlichsten Zipfel Dalmatiens sollte

die Reise gehen. Ausgerechnet mit einem Cruiser! Aber am Ende waren – fast – alle Vorurteile besiegt.

Einmal mit Herz und Seele in Dalmatien angekommen entpuppt sich ein Cruiser als gar nicht so schlechte Wahl fĂźrs motorisierte Sightseeing, etwa auf BraÄ? (alle Bilder). 13

tourguide serbien | montenegro

ALPENtourer 1003

Road to Nowhere Es ist noch immer eine Reise ins Unbekannte, wenn man sich in die ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken und nunmehr unabhängigen Staaten Serbien, Montenegro sowie Bosnien-Herzegowina aufmacht. Und es bedarf einiger Vorplanung. Dann aber überraschen Gastfreundschaft, Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft – und sensatio-

nelle Eindrücke von Natur und Kultur.

Auf kaum befahrenen Straßen geht es durch idyllische Landschaft den schneebedeckten Gipfeln des Durmitor-Gebirges in Montenegro entgegen. 26

s ist der Reiz des Unbekannten, die Aussicht auf Touren abseits der Motorradkarawanen der Alpen, auf Zeugnisse einer geschichtsträchtigen Kultur und einzigartigen Natur, was uns nach Serbien, im weiteren Verlauf auch nach Montenegro und Bosnien zieht. Niš in Südost-Serbien wird Ausgangspunkt unserer Touren sein. Das Motorrad auf den Anhänger verladen und ab in Richtung Balkan. Kaum angekommen, scheint sich das Wetter hier verschworen zu haben. Kälte, heftige Regenfälle, Überschwemmungen und Murenabgänge sowie Schneefälle in den Bergen lassen Zweifel aufkommen, ob unsere geplanten T o u r e n auch durchführbar sein wer-

den. Das Schlechtwetter wird zu weiteren Tourenvorbereitungen genützt. Auch ein Navi mit detailliertem Kartenmaterial vom Balkan lässt sich hier auftreiben. Dann bessert sich das Wetter etwas. Nichts wie ab auf das Motorrad. Schon kurve ich mit meiner Frau Svetlana in Richtung Stara Planina, dem Grenzgebirge zwischen Serbien und Bulgarien mit Gipfeln bis zu 2 200 Metern. Von Niš fahren wir die gut ausgebaute und kurvenreiche E771 in Richtung Knjaževac, wo wir Kurs auf das Grenzgebirge nehmen. Die Straßen durch die abgelegenen sow ie verlassen wirkenden Dörfer werden schlechter und las-

sen rasches Vorwärtskommen schon bald nicht mehr zu. Mit jedem Höhenmeter kommen die grauen Wolken näher und versprühen dann auch noch leichten Regen. Die sonst glasklaren Bergbäche neben der Straße sind durch die Regenfälle zu braunen Flüssen angeschwollen. Eine fehlende Brücke, weggerissen von den Fluten der vergangenen Unwetter, kann über einen kleinen Weg umfahren werden. In den Bergen herrscht dichter Nebel, nur schemenhaft lässt sich die alpine Landschaft erkennen. Schade, es muss hier wunderschön sein. An der Schneegrenze angekommen drehen wir schließlich um und hoffen auf besseres Wetter.

Theo Kelz ist so etwas wie eine Legende unter den Motorradfahrern (rechts). Auf sonntäglicher Pilgerfahrt durch Kärnten ist auch Maria Saal ein Ziel – am frühen Morgen beim Kirchtag (unten).

Ziel“, oder wie es Theo Kelz sagt: „Ich rase nicht, ich reise.“ Der Motorradfan fühlt den Wind im Haar, die Freiheit und die Straße unter sich, ebenso der Pilger. Der Biker ist unter seinem Helm alleine und in Gedanken ganz bei sich, wie in einer Meditation. Dem Wallfahrer geht es ähnlich, ob er nun betet oder nicht. Beides miteinander zu verbinden, scheint also nach anfänglicher Skepsis auch irgendwie logisch. Als ich Theo Kelz bitte, mein Reiseleiter auf einer Route der Heiligen Hemma quer durch Kärnten zu sein, ist er spontan begeistert.

ALPENtourer 1003

tourguide österreich | kärnten

Fotos: Springer; Kärnten Werbung

Polizist mit Leib und Seele

Auf Pilgerfahrt Es gibt Motorradfahrer und es gibt besondere Biker. Mit Theo Kelz, der als erster Mensch mit zwei transplantierten Unterarmen die Welt umrundete, unternahm Katharina Springer eine Tour auf den Pilgerwegen der Heiligen Hemma, quer durch Kärnten.

s scheint wagemutig, sich momentan positiv zu traditionellen Einrichtungen der katholischen Kirche, egal wo in Europa, zu äußern. Ich finde Dome, Heiligenverehrung und den dazu passenden Weihrauch sympathisch.

Es klingt komisch, wenn man die sich selbst erklärenden Begriffe wie Pilgern (zu Fuß) und Motorradfahren (eben nicht zu Fuß) nebeneinander stellt. Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten. Für den Biker, wie für den Pilger gilt: Der „Weg ist das

Nullneunhundertdreißig Abfahrt in Klagenfurt. Theo Kelz ist Polizist, mit Leib und Seele. Pünktliches, gut ausgerüstetes Erscheinen ist Pflicht, auch sonntags und bei dreißig Grad im Schatten. Ich kenne Theo Kelz Geschichte seiner Weltumrundung 2006, einen routinierteren Fahrer kann man sich nicht wünschen. Er holt mich mit seiner nagelneuen BMW R 1200 ab, Kilometerstand 74, alles ist blitzblank, noch kein einziger Kratzer zu erkennen. Er hat die Maschine etwas tiefer legen lassen und mit drei Koffern ausgestattet. Ein tiefes Grollen geht durch den Motorblock, ein paar Hinweise für die Mitfahrerin: „Nicht herumzap-

peln, erst aufsteigen, wenn ich es sage!“ und dann „Gute Fahrt!“ in Richtung Maria Saaler Dom, dem ersten Etappenziel.

Am Dorfplatz ist Kirchtag Im spärlichen Morgenverkehr setzt sich die BMW durch das Zollfeld in Bewegung. Die Kornkammer Kärntens wird diese Ebene genannt, schon seit der Steinzeit besiedelt. Von hier sieht man die beiden Türme vom Maria Saaler Dom bereits in der Ebene aufragen. Am kleinen Dorfplatz ist Kirchtag. Goldhaubenfrauen und Lederhosenträger versammeln sich zum Gottesdienst vor dem mächtigen, dunklen Kirchenschiff. Spätgotik und Barock sind die prägenden Baustile innerhalb der „Maria Saalerin“. Herr Kelz zieht mit 100 PS elegant hügelauf und -abwärts. Wir passieren das Freilichtmuseum. Ganze Bergdörfer mit Heuschober, Getreidespeicher und Werkstätten hat man vom ganzen Land hierher transportiert, dann original, Holznagel für Holznagel, wieder aufgebaut und mit viel Liebe und bäuerlichem Inventar ausgestattet. In der Ferne erhaschen wir einen Blick auf die Burg Hochosterwitz, auf ihrem 160 Meter hohen Felskegel uneinnehmbar für Jahrhunderte. 14 Tore schützten die Burganlage vor feindlichen Angreifern, ein Unikum in

der Geschichte des Burgenbaues, bis heute im Privatbesitz der Familie Khevenhüller. Wir lassen heute den Anstieg aus, obwohl der Ausblick sagenhaft schön ist. Am Fuße des Magdalensbergs blicken wir kurz nach oben – die Ausgrabungen aus der Römerzeit locken bei hochsommerlichen Temperaturen wenig Touristen an. Der geschichtsträchtige Helenenberg wurde von Kelten besiedelt, später von Römern. Häuser, Tempel und Schmieden wurde freigelegt, nachdem ein Bauer durch Zufall vor etwa 20 Jahren beim Ackern ein paar Eisentöpfe „freipflügte“. Doch dieser Berg ist auch von großem religiösem Interesse: Jedes Jahr setzen sich hier am zweiten Freitag nach Ostern um Mitternacht an die 6 000 Pilger in Bewegung, um über vier Berge und 52 Kilometer bis auf den Lorenziberg zu wallfahrten. Diese spektakuläre Massenveranstaltung heißt „Vierbergelauf“ und ist die größte Prozession in Österreich. Leider kann man diese Wanderung nicht mit dem Motorrad nachfahren, daher besuchen wir St. Georgen, blicken von der Terrasse des Stiftcafés sitzend auf den schilfumkränzten Längsee und beobachten ein paar Golfer beim Abschlag.

Mächtige Stiftsanlage Das Stift ist Seminarort, Hotel und Kloster in einem. Groß, ja mächtig, thront die vierseitige barocke Stiftsanlage über den gemähten Wiesen, auf denen ein paar Kühe friedlich grasen. Ein Mann spricht Herr Kelz an: „Sind Sie nicht der mit den Händen?“ Er bleibt freundlich, er kennt das gut. „Ja, der bin ich.“ Etliche Male wird Theo auf der Rundfahrt begrüßt und gefragt, wie es ihm geht. Er ist eine Lokalberühmtheit, eine medizinische und menschliche Sensation, aber auch ein sensationell sicherer Biker, was aufgrund sei-

Das Leben des Theo Kelz

er 56-jährige wurde in der Nähe von Feldkirchen/Kärnten geboren. Gottesfürchtig erzogen war er viele Jahre Ministrant, als gläubigen Menschen bezeichnet er sich heute noch. „Gott hat für jeden Menschen einen Rucksack gepackt, mit so viel Leid, wie der Einzelne (er)tragen kann. Mein Rucksack war wohl besonders schwer.“ Diesen Leitspruch hat Kelz zu Recht. Am 24. August 1994 sollte sich das Leben des Polizisten und begeisterten Bikers für immer verändern. Bei einer Briefbombenexplosion am Klagenfurter Flughafen verlor er beide Hände und Unterarme, auch die Augen wurden schwer verletzt. Der Bombenleger Franz Fuchs hatte ganz Österreich noch vier Jahre in Angst und Schrecken versetzt, bis man ihn stellte und er sich dabei selbst beide Hände wegsprengte. Groll empfand Kelz für seinen inzwischen verstorbenen Peiniger nicht. Nach seiner Genesung lernte Theo Kelz so gekonnt mit seinen Prothesen umzugehen, dass er wieder arbeiten und sogar Motorradfahren konnte. Doch er wollte mehr und schrieb 50 Kliniken weltweit an, um die Ärzte zu einer völlig neuen Operation zu überreden. Im März 2000 wurden ihm in Innsbruck als erstem Menschen weltweit zwei neue Spenderhände transplantiert – noch heute die erfolgreichste Operation dieser Art. Monatelang musste er Therapien absolvieren, um das Gefühl für seine neuen Hände und die Motorik, zumindest eingeschränkt, wieder zu erlangen. Kelz wurde zum weltweiten Medienstar, reiste mit Vorträgen durchs Land und ist zehn Jahre danach noch immer ein beliebter Motivationstrainer. Der Kärntner Sturschädel rettete nicht nur sein eigenes Leben, sondern ist auch für viele andere ein Vorbild. Mit seinen neuen Händen trat er im Jahr 2006 zu einer MotorradWeltumrundung an, die es so noch nie gegeben hatte. Eine unfassbare Leistung, wenn man bedenkt, was für eine Anstrengung es für Kelz bedeutet, das Motorrad zu halten und zu drehen. 500 Kilogramm wog die aufgepackte Maschine damals. Nur einmal hatte er einen Unfall in Südamerika, unverschuldet. Beim Röntgen war da schon etwas Erklärungsbedarf gegeben. Passiert ist ihm nichts. Seither hat er etliche weitere Touren unternommen. Und Theo Kelz hat inzwischen Bikerfreunde auf der ganzen Welt. ■

Gemeinsam mit Bürgermeister Pavel Pavel (Bild rechts, 4. v. links) und seinen Mitarbeitern besichtigt die internationale Biker-Truppe die Burg von Strakonize, bevor sie sich im Anschluss alleine auf die weitere Erkundungstour durch Böhmen macht (unten).

Fotos: van Dam

ALPENtourer 1003

tourguide tschechien

Böhmische Dörfer

Tschechien – unser direkter Nachbar – hat viel Historie aufzuweisen. Neben den schmucken Bauten und anregenden Kultur-Highlights lohnt ein Blick auf die glorreiche Vergangenheit der Motorrad-Industrie. Also gehen wir auf Spurensuche.

ir bilden eine komische Gruppe: Martin, der Tscheche, auf seiner Moto Guzzi Griso, Igor, der Kroate, auf der XT 660 und ich, der Holländer, auf der zumindest gewöhnungsbedürftigen Honda DN-01. Mein stiller Wunsch, die Maschinen wenigstens gelegentlich tauschen zu können, geht leider nicht in Erfüllung, denn die Guzzi gehört Martin persönlich. Von ihr möchte er sich schon deshalb nicht trennen, weil er sich vorgenommen hat, die gerade neu montierte Supertrappanlage auszuprobieren. Igor passt wegen seiner Länge ganz einfach besser auf die hochbeinige XT. Daher bleibt für mich nur jene Maschine übrig, die in

mir schon bei der ersten Begegnung die Assoziation weckte, eine nicht richtig gelungene Mischung aus fernöstlich anmutender Arlen Ness Kopie und überdimensioniertem Star Wars Spielzeug zu sein. So machen wir uns gut gelaunt von Prag aus auf den Weg in Richtung Süden. Dieses Gebiet heißt seit alters her Böhmen – und auch der Begriff Bohème für intellektuelle Subkultur hat hier seinen Ursprung: Ab dem 15. Jahrhundert wurden die aus Böhmen nach Frankreich eingewanderten

Zigeuner als bohémiens bezeichnet. Heute assoziiert man damit eher Genussmenschen, lustige Vagabunden oder flotte Brüder. Mit dem Image kann auch unsere DreierGruppe bestens leben. Noch bevor wir Prag ganz verlassen, treiben wir die Bikes durch grüne Landschaft mit sanften Hügeln. Vielleicht ist sogar der ehemalige

Präsident Vaclav Havel schon diese Strecke abgefahren, denn laut diversen Nachrichtenmeldungen soll er sich ab und zu auf sein Motorrad gesetzt haben, um im Fahrtwind Regierungskummer und Stress hinter sich zu lassen. Es würde uns nicht wundern, wenn er dabei ein Modell tschechischer Herkunft fuhr, denn vor allem die Marken Jawa und CZ genießen bei den stolzen Tschechen bis heute Kultstatus.

Übermächtige Jawa-Präsenz Das erleben wir hautnah im kleinen, verschlafenen Ort Netvořice, wo wir dem örtlichen Museum einen Besuch abstatten. Übermächtig ist hier die Präsenz der Marke Jawa, deren traditionelle Modellfarbe bis heute rot ist. Dementsprechend ist der gesamte Innenraum des Museums von dieser Farbe dominiert. Weiter südlich fahren wir an einem Stausee an der Moldau vorbei. Der Fluss hat die Landschaft weithin geändert, denn ursprünglich stand die Burg Orlik einst hoch auf einem Felsen über dem Wasser, heutzutage schwappt das Wasser fast gegen die Mauer. Nur etwas später landen wir in Strakonice. Dies ist der Ort, in dem einst Motorräder der Marke ČZ hergestellt wurden. Unsere kleine, aber feine Motorradkarawane wird am Werkstor von einer offiziellen Delegation der Stadt und der Fabrik empfangen.

Der Mann, der Statuen laufen ließ Überraschenderweise ist sogar der stellvertretende Bürgermeister dabei: Ingenieur Pavel Pavel. Weltweit bekannt wurde er durch seine Zusammenarbeit mit Thor Heyerdal und der Lösung für folgendes Problem: Wie kann man auf den Osterinseln massive Statuen transportieren? Seine Theorien hielten dem Praxis-Test stand. Seither beweist sich „der Mann, der Statuen laufen ließ“ nicht

nur in seiner Gemeindetätigkeit, sondern auch als Geschäftsführer einer Firma, die sich auf Schwertransporte spezialisiert hat. Während unserer Führung durch das Werksmuseum lernen wir einiges in Sachen ČZ- Geschichte: Die Firma wurde 1919 in Pilsen unter dem Namen Jihočeská zbrojovka (deutsch: Südböhmische Rüstungswerke) gegründet. Zwei Jahre später siedelte der Betrieb nach Strakonice um und 1955 wurde die Firma in České závody (Kurzform: ČZ) umbenannt. Bis heute wird hier produziert, allerdings vor allem Munition und Waffen.

Der Zukunft entgegen im Automobil – und nicht auf einem Motorrad In den 1970er Jahren trafen die politischen Führer der Volksrepublik Tschechoslowakei die Entscheidung, dass eine Planwirtschaft keine zwei Motorradwerke benötige. Daher wurden die Produktionen von Jawa und ČZ zusammengelegt. Dies ist der Grund, warum auch im ČZWerksmuseum die rote Jawa-Farbe zu finden ist. Ganz offenbar konnte sich das offizielle Kommunistenherz nicht mit dem zweirädrigen Kraftfahrzeug anfreunden, schließlich ließ die Parteiführung offiziell verlautbaren: „Der kommunistische Mensch fährt der Zukunft im Automobil entgegen, nicht auf einem Motorrad.“ Von dieser Entscheidung konnte sich das Unternehmen bis heute nicht erholen. Zwar kam es kurz nach Zusammenbruch des Regimes zu einer Zusammenarbeit mit der italienischen Marke Cagiva. Doch das Joint Venture misslang und be-

deutete im Jahre 1997 für die ČZMotorräder das endgültige Aus. Eigentlich schade, denn in guten Zeiten wurden hier stolze 100 000 Maschinen pro Jahr produziert. Im Werk wird bis heute an anderen technischen Produkten gearbeitet. Aber keiner glaubt noch ernsthaft an eine Wiederbelebung der schönen Serienmotorräder und Prototypen, die im Werksmuseum auf Podesten zu bewundern sind. Gemeinsam mit dem Bürgermeister und seinen Kollegen statten wir im Anschluss auch noch der Burg Strakonize aus dem 13. Jahrhundert einen Besuch ab. Sie fesselt uns mit ihrem durchaus interessanten Hei-

Im örtlichen Museum von Netvořice ist die Präsenz der Marke Jawa nicht zu übersehen.

In Strakonice wurden einst Maschinen der Marke ČZ hergestellt – im früheren Werk können einige Maschinen noch bewundert werden.

tourer

DIE THEMEN 4/2010

ALPEN

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Impressum Foto: Andreas Nendwich

ALPENtourer 1003

vorschau 4/2010

Titelthema

ADria

HERAUSGEBER | CHEFREDAKTEUR Stephan Fennel (v.i.S.d.P.)

Foto: Julian Nitzsche

Montenegro

Foto: Ramirez HUN

Bosnien-Herzegowina

Mazedonien

Foto: www.ikarus.com

Mostar

Nach den Beiträgen zu Kroatien, Serbien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina in dieser Ausgabe setzen wir unseren Adria-Rundflug im nächsten ALPENTOURER fort. Mazedonien steht auf der Routenkarte, weitere Ziele in Montenegro wie auch in Bosnien-Herzegowina. Und natürlich die Fortsetzung der Kroatien-Tour! Es gibt viel zu entdecken an und abseits der wunderbaren Adria-Küste.

Tirol

Foto: Fennel

Wenn der nächste ALPENTOURER erscheint, ist die Saison in unser aller Lieblingszielgebiet fast vorbei. Tagesaktuelle Infos zur Befahrbarkeit und zu den Wintersperren auf über 200 Alpenpässen und Alpenstraßen gibt es auf www.alpentourer.eu im Netz. Zusätzlich führen wir einmal alle Wintersperren in den Alpen auf. Damit man sich auf die neue Saison schon wieder richtig intensiv vorbereiten kann. Ende September treffen wir uns – zum ALPENTOURER Saisonfinale im Kaunertal. Einer der Höhepunkte wird unsere Tagestour über die Tiroler Königsetappe sein: Timmelsjoch, Jaufenpass, Brenner, Kühtai, Piller Höhe. Und für alle, die nicht kommen können, gibt es die Tour zum Nachfahren im nächsten Jahr – mit GPS-Daten und Karte zum Download im Portal.

SERVICE: Wintersperren

ALPENtourer 4/2010 ist ab 19. November 2010 im gut sortierten Zeitschriftenhandel verfügbar. Oder auch im Internet auf

S H O P. D P K G . D E

STV. CHEFREDAKTEURIN Snežana Šimičić | simicic@alpentourer.eu CHEFREPORTER Thomas Krämer | kraemer@alpentourer.eu WEITERE MITARBEITER DIESER AUSGABE Carolin Badtke; Thomas Brüderl; Susanne Kohlbacher; Petra Lupp; Andreas Nendwich; Peter Petzl; Katharina Springer; Michiel van Dam ANZEIGENMARKETING touristik | slowenien | kroatien Sabine Roelle-Schermer T +49 (0)2 02 94 60 02 26 anzeigen@alpentourer.eu markenartikel motorrad Petra Lupp | Grünstadt T +49 (0)63 59 92 44 22 lupp@alpentourer.eu italien Konkret Werbung | Bozen T +39 (04 71) 91 91 15 info@konkret.it schweiz Airpage AG | Uster-Zürich T +41 (43) 3 11 30 00 furrer@airpage.ch Hotelpartner TVV Touristik Verlag GmbH | Fuldatal T +49 (0)5 61 40 08 5-0 hotelpartner@alpentourer.eu VERTRIEB VU Verlagsunion | Walluf EINZELVERKAUFSPREISE EUR 5.00; CHF 8.80; IT EUR 6.00 LESERSERVICE | ABONNEMENTS Nachbestellung je Ausgabe EUR 5.00 frei Haus Jahresabo (4 Ausg.) EUR 18.00 | CHF 35.00 leserservice@dpkg.de | shop.dpkg.de HINWEIS

Namentlich gekennzeichnete Beiträge von Mitarbeitern geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Sämtliche Informationen wurden nach bestem Wissen recherchiert; für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr gegeben werden. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos übernehmen Verlag und Redaktion keine Haftung. In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Nachlieferung und Rückzahlung des Bezugspreises. ©2010 DP Destination Publishing KG

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Seit 2006 gibt es mit AlpenTOURER – Motorradtouren in den Alpen – ein Magazin, dass die schönsten Routen zwischen Bergen und Meer für Motorradreisende zum Inhalt hat. Die bisher erschienen Ausgaben sind weitgehend noch lieferbar – für nur EUR 5,00 je Ausgabe inkl. Versandkosten. Bestellung per Postkarte im Heft und im MEDIENSHOP! Im Abonnement gibt es 4 Ausgaben frei Haus für nur EUR 18,00! Erhältlich per Postkarte hier im Heft und im MEDIENSHOP: shop.dpkg.de

2007-8

AlpenTOURER 1/09

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02.06.2010 12:23:27 Uhr