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Glücksmomente garantiert - Jugendarbeit in der Surfschule Norderney

Wer die Norderneyer Surfschule an einem ganz normalen Ferientag besucht, trifft auf zahlreiche Kids, Jugendliche und Erwachsene, die einen Surfkurs gebucht haben, sich ein Board ausleihen möchten oder sich für eines der vielen anderen Angebote interessieren, wie Kajakfahren, Kitesurfen oder Wellenreiten. Einige genießen auch einfach die entspannte Atmosphäre auf dem Gelände und schauen den Surfern auf dem Wasser zu. Etwas anders sieht es im Mai, Juni oder September aus. Dann tummeln sich überwiegend Schulklassen im stehtiefen Wasser des Surfbeckens und erproben ihr Können auf dem Board. Der Mehrzahl der Norderneyer und Urlauber bleibt meistens verborgen, in welchem Umfang die Surfschule mit ihrem Angebot auch eine wichtige Jugendarbeit leistet – weit über den Sport hinaus.

Foto. Carsten Muecke

Foto. Carsten Muecke

„Es sind vor allem Schulen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, die bei uns Surfkurse buchen“, berichtet Gunther Baade, der die Surfschule gemeinsam mit seiner Frau Claudia Baade seit mehr als zwei Jahrzehnten leitet. „Von der 5. Klasse bis zur Abschlussfahrt, von der Förderschule bis zum Gymnasium sind bei uns alle vertreten.“ Um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, bietet die Surfschule ein flexibles Programm. Das kann der Schnuppertag sein oder ein dreitägiger Surfkurs mit abschließendem, international anerkanntem Surfschein – je nach Zeit und Budget.

Foto. Carsten Muecke

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20 Surflehrer, 240 aufgebaute Surfsegel und 170 Bretter stehen den Schülern zur Verfügung, die meistens in Gruppen von bis zu zehn Kindern eingeteilt werden und nach einer kurzen Einführung an Land die ersten Surfversuche auf dem Wasser starten. „Für die Schüler ist das immer etwas Besonderes. Die Lehrer erzählen, dass sich die Kinder hier komplett anders verhalten als in der Schule. Viele blühen auf und werden richtig selbstbewusst, Spannungen lösen sich und natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz“, erzählt Claudia Baade. Die Gründe für derlei positive Wirkung können vielfältig sein: die frische Luft, die körperliche Herausforderung oder auch einfach die Tatsache, dass alle gemeinsam eine neue Erfahrung machen – nämlich Windsurfen lernen. Dazu gehört nicht zuletzt, unzählige Male am Tag ins Wasser zu fallen und wieder aufzustehen – doch am Ende steht immer ein Erfolgserlebnis, wenn man sich zum ersten Mal ohne Probleme auf dem wackeligen Brett vom Wind über die Wellen treiben lässt. „Einige Schüler waren vorher noch nie am Meer, für die ist dieses Erlebnis natürlich besonders intensiv.“

Foto. Carsten Muecke

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Die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen spiegelt sich in der Tatsache, dass in den vergangenen Jahren zunehmend mehr Schulen nach Norderney kommen und einen Kurs buchen – Ergebnis von Mund zu Mund Propaganda und ein verlässliches Indiz für die Qualität der Arbeit, die Claudia, Gunther und das Team leisten. Aber auch auf Norderney selbst engagiert sich die Surfschule in der Jugendarbeit. Bereits seit 20 Jahren stehen Surf-AG‘s für die Grundschule und die Gesamtschule auf dem Programm, die vor allem von den unteren Klassen stark nachgefragt werden. „Windsurfen zählt auf Norderney zum kulturellen Angebot“, sagt Gunther Baade. „Sich wie wir den Wind zunutze zu machen, das haben früher schon die Fischer getan.“

Foto. Carsten Muecke

Auch während der Schulferien prägen junge Leute das Bild der Surfschule. Claudia und Gunther Baade wissen , dass viele Familien nicht zuletzt deshalb auf Norderney Urlaub machen, weil die Kinder surfen oder ihre Zeit an der Surfschule verbringen möchten. Hier lernen sie Gleichaltrige kennen, es finden Partys und Grillabende statt - und tagsüber jede Menge Action. Manchmal lassen sich auch die Eltern zum Sport animieren und belegen gemeinsam mit ihren Kindern einen Surfkurs. Altersmäßig besteht nach oben keine Begrenzung. Gunther erzählt von einer 82jährigen Dame, die kürzlich bei ihm gewesen sei, um mal wieder die Atmosphäre auf dem Surfschulgelände zu genießen. Bis zu ihrem 78. Lebensjahr stand sie noch selbst auf dem Surfbrett und jetzt zehrt sie von den schönen Erinnerungen – wie sicherlich auch so mancher Schüler, wenn er zu Hause in der Schule wieder im ganz normalen Unterricht sitzt.

SURFSCHULE NORDERNEY - Am Hafen 17 – 26548 Norderney – (04932) 648 – www.surfschule-norderney.de

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