Handout Leadership 3.0 «Der Mensch im Fokus – jetzt erst recht!»

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«Der Mensch im Fokus – jetzt erst recht!» Leadership 3.0

Sinnorientierung Innovation

HWZ-Arena vom 26. Oktober 2015

Networking

Nachhaltige Motivation


Leadership 3.0: «Der Mensch im Fokus – jetzt erst recht!» Angesichts sinkender Margen, Frankenstärke, fehlender Innovationen, Wettbewerbsdruck und zunehmender Digitalisierung scheint der Mensch auf der Strecke zu bleiben. Eine Studie des Instituts für strategisches Management: Stakeholder View der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich sowie eine Umfrage im Rahmen der HWZ-Arena vom 26. Oktober 2015 beschäftigen sich mit der Frage, was ein erfolgreiches Führungsverständnis in verschiedenen Branchen ausmacht. Und eines ist klar: Gerade jetzt muss der Mensch im Fokus stehen.

Wer war an der Studie beteiligt? n Center und Institute an der HWZ n Michael Grund, Center for Marketing n Peter Ilg, Swiss Real Estate Institute n Constantino Lanni, Center for Financial Studies n Cyril Meier, Center for Communications n Matthias Mölleney, Center for HR & Leadership n Manuel Nappo, Center for Digital Business n Sybille Sachs, Institute for Strategic Management n Gabriella Signer, Center for Business Engineering n Peter Wittlin/Markus Stauffer, Center for Health Care Management

n Teilnehmer/innen der Mini-Leadership-Konferenzen: pro Branche 4 bis 6 Führungspersönlichkeiten (total über 40 Führungsverantwortliche aus acht verschiedenen Branchen) n Über 100 Teilnehmer/innen der Umfrage «Wie zeichnet sich zukunftsfähiges Leadership aus?» im Rahmen der HWZ-Arena.

Welches sind die strategischen Herausforderungen?

Digitalisierung

51%

Kostendruck

46%

Beschleunigung und Wandel

43%

Innovationskraft

41%

Demografischer Wandel

36%

Sinkende Margen

31%

Fachkräftemangel

29%

Kulturelle Herausforderungen

23%

Professionalisierung Internationaler Wettbewerb / Globalisierung Ageing Workforce

22% 19% 17% 2


Innovation

%

8%

Was ist erfolgreiches Führen? 96%

90%

e ich zu

h zu

Stimme ich nicht zu Stimme ich nicht zu

9% 14% 4%

11%

Sonstige

Sinnorientierung

Unternehmen erbringen mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zur Lebensqualität der 77% Menschen. An diesem Anspruch muss sich Führung messen.

11%

85%

Stimme ich zu

4%

Sonstige

Stimme ich nicht zu

Sinnorientierung Networking

85%

Sonstige

1% 3%

2%

nachhaltige motivation

8%

ich zu

2%

8%

ich zu

Sonstige

Bringen Unternehmen ihre Ressourcen (z. B. Wissen, Infrastruktur, Personen) zusammen, teilen sie und/oder entwickeln sie weiter, werden Innovationen gefördert.

96%

90%

me ich zu

14%

Innovation

Stimme ich nicht zu

Stimme ich nicht zu

Sonstige

4%

1% 3%

2%

mme ich zu

Kooperationen in Netzwerken steigern die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

85% Stimme ich nicht zu

Stimme ich zu

Stimme ich zu Stimme ich nicht zu Sonstige

14%

Networking Sinnorientierung

77%

11%

e ich zu

90%

Sonstige

Networking

Stimme ich nicht zu

Stimme ich zu Stimme ich nicht zu Sonstige

Innovation

9%

9%

Stimme ich zu Stimme ich nicht zu Sonstige

77%

Sonstige

Stimme ich nicht zu

Nachhaltige Sonstige Motivation

8%

Die Grundlage des unternehmerischen Erfolges sind nachhaltig motivierte Menschen.

96%

1% 3%

Stimmenachhaltige ich zu motivation Stimme ich nicht zu Sonstige

Innovation

96%

90% Stimme ich nicht zu

Sonstige

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Die wichtigsten Aspekte pro Branche Banking & Finance Führungskräfte sind in dieser Branche gefordert, das Wissen von Leuten, die schon mehr als eine Bankenkrise bewältigt haben, und die Innovationskraft von jungen Arbeitskräften produktiv in einem Team zu vereinen. Die Grösse der Banken erschwert Veränderungen wie z. B. Strukturen aufzubrechen und Wertmassstäbe zu verändern, bei Rekrutierungen nicht althergebrachte Denkmuster anzuwenden und das Hinterfragen der Kompensationsprozesse. Teamstrukturen werden heute aber überdacht, es gibt Ausbildungscurricula für Manager, Sozialkompetenzen werden gefördert, die Führungsleute begleitet.

Digital Business Es geht in einer digitalisierten Welt nicht darum, Ideen alleine zu generieren und für sich zu behalten, weil Wissen Macht bedeutet. Sondern die Ideen werden geteilt , damit sie weiter entwickelt werden. Das Netz wird zur Plattform für Wissensmanagement. Wie können wir nun von kleinen Unternehmen lernen und deren Ideen in ein mittleres Kader einbringen, damit diese Leute selbst wieder unternehmerisch tätig werden und für den Wandel einstehen? Eine Möglichkeit ist sicher, dass man wirtschaftlich aufzeigen kann, dass eine Unternehmung anschlussfähiger ist und innovativere Produkte herstellt. Es braucht auch Raum für Entrepreneurship. Mut soll belohnt und nicht bestraft werden. Das unternehmerische Denken muss gefördert werden, nicht nur das Thema Digitalisierung.

Gesundheit Das Gesundheitswesen hat einen jährlichen Personal Turnover von 20 Prozent und mehr. Besonders problematisch ist die Fluktuationsrate im Führungsbereich. Verbindlichkeit kann nur durch Kontinuität gelebt werden und Verbindlichkeit ist wichtig für das Vertrauen und die Beziehungspflege. Für Führungskräfte ist die Beziehungspflege zwischen den einzelnen spezialisierten Akteuren in einem multiprofessionalen Umfeld zentral. Beziehungspflege kann man lernen, aber man muss es wollen! In dieser Branche ist auch der grosse administrative Aufwand von zentraler Bedeutung, der den Mitarbeitenden zu wenig Zeit lässt, ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen.

IT Die Erwartungshaltung vom Business muss durch die IT-Führungskräfte besser abholt werden, indem man das Management mehr einbindet. Es muss im Business die Bereitschaft vorhanden sein, sich in die IT-Welt hinein zu denken: Von Seiten der Geschäftsleitung braucht es IT-Kompetenzen, um Mitverantwortung übernehmen zu können. Und auf Seiten der IT braucht es einen IT-Architekten, der das Business versteht.

Kommunikation Es entsteht eine neue Generation von Wirtschaftsführern, die die Kommunikation selber in die Hand nehmen. Kunden, aber auch Mitarbeitende können mit den Firmenchefs über

die sozialen Medien in Kontakt treten. Junge Menschen denken heute viel weniger in Hierarchien. So ist nicht selbstverständlich, dass je höher in der Hierarchie jemand sitzt, desto mehr Wissen vorhanden ist. Junge Menschen denken in Netzwerken und holen sich dort ihre Antworten. Leadership in der Kommunikation bedeutet: Coaching und Motivation von Führungskräften in der Kommunikation sowie die Positionierung des Unternehmens mit wesentlichen Botschaften in der Öffentlichkeit.

Marketing Die Firmen sind auf gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende angewiesen. Ziel ist es, Mitarbeitende möglichst langfristig zu behalten. Es ist oft eine Gratwanderung zu entscheiden, wann man etwas fordern kann und wann man nachgeben soll. Leadership ist viel komplexer geworden. Man wird einerseits als Freund angesehen, muss aber andererseits auch die Rolle des Chefs und Auftraggebers vertreten. Das erfordert immer einen Spagat zwischen Nähe und Distanz. Fördern fällt in diesem Umfeld einfach, Fordern ist manchmal etwas schwieriger.

Retail Die wirtschaftliche Entwicklung fordert häufig Einsparungen auch bei schwach qualifizierten Mitarbeitenden – darunter auch vielen Frauen. Diese Entwicklung ist für die Attraktivität als Arbeitgeber eine Herausforderung. Der Retail hat aber auch eine wichtige gesellschaftspolitische Rolle übernommen. Die Branche beschäftigt viele Personen mit und ohne Migrationshintergrund sowie viele Personen ohne Grundbildung. Sie investiert daher viel in Aus- und Weiterbildungen, fördert Personen aus den eigenen Reihen für Führungsaufgaben. Eine schlecht performende Filiale wird mit einem guten Chef schnell eine gut performende Filiale: Gute Führungskräfte bringen ihren Mitarbeitenden Wertschätzung entgegen. Zufriedene Mitarbeitende arbeiten motivierter, gehen engagierter auf Kundenwünsche ein. Zufriedene Kunden generieren mehr Umsatz.

Real Estate Professionelle Dienstleistungen werden als Chance für die Branche angesehen. Führungskräfte sollen die unterschiedlich qualifizierten Mitarbeitenden gemäss ihren Bedürfnissen motivieren. Sinnstiftende Arbeit mit einem hohen Freiheitsgrad und angemessene Entrepreneurship-Möglichkeiten sollen sicherstellen, dass sich die Mitarbeitenden wohlfühlen. HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich Institut für strategisches Management: Stakeholder View fh-hwz.ch/stakeholderview peopleforpeople.ch

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