Tipworld 2014 - Pustertaler Zeitung

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Nur nicht locker lassen! D

ie heurige Auflage der Tipworld – die 36. in ihrer wechselvollen Geschichte – gehört mittlerweile der Vergangenheit an. Die größte Pustertaler Messe für Gastronomie, Hotellerie, Bauen und Wohnen ist mit einem guten Besucherresultat zu Ende gegangen. Der Eröffnungstag hat zwar etwas geschwächelt, doch die übrigen Tage waren super. Auffallend ist aber, dass die Anzahl der ausstellenden Betriebe seit fünf Jahren im Sinken begriffen ist. Für Messedirektor Reinhold Marsoner ein Alarmzeichen. Die Gründe führt er auf den doch relativ hohen Ausstellungspreis zurück, aber auch auf das mangelnde Interesse vor allem der Pustertaler Betriebe. Diese machen derzeit „nur“ mehr rund ein Drittel der Ausstellerbetriebe aus. „Zu wenig“, wie Marsoner befindet. Günther Gremes, Vizepräsident der Tipworld GmbH, relativiert. „Das Pustertal ist für viele Betriebe einfach ein wirtschaftlich interessantes Pflaster. Darüber hinaus könnten wir niemals nur mit Pustertaler Betrieben so eine Messevielfalt abdecken. Da braucht es schon auch die auswärtigen Betriebe“, ist er überzeugt. Dennoch müssten die Pustertaler Betriebe mehr Engagement zeigen, regt Marsoner an. Fakt ist, dass heuer mit 222 Ausstellern wiederum ein kleiner Rückgang registriert wurde. Das führte letztlich dazu, dass die Zeltstadt um einiges verkleinert werden konnte. Kosten konnten dadurch allerdings nicht eingespart werden, weil heuer erstmals das Zelt offiziell ausgeschrieben werden musste. Das führte dazu, dass unter dem Strich mit rund 260.000 Euro sogar mehr ausgegeben werden musste.

Die Bozner Messe organisiert nun schon zum fünften Mal die Tipworld. Sie haben es gut gemacht, haben professionell gearbeitet und neue Akzente gesetzt. Doch ohne die starke Schützenhilfe durch die Raiffeisenkasse Bruneck und diverser Betriebe würde es die Tipworld in dieser Form wohl nicht mehr geben. Das bestätigt indirekt auch Marsoner selbst. „Es war keine leichte Aufgabe, das Schiff wieder in ruhige Gewässer zu bringen“, sagt er immer wieder. Doch mit einem guten Team und guter Zusammenarbeit sei dies gelungen. Fakt ist aber auch: Trotz stagnierender Wirtschaft ist eine Mes-

se mit immerhin 222 Ausstellern doch eine sehr passable Plattform. Vor allem auch deshalb, weil die Aussteller mehrheitlich mit dem Messeerfolg zufrieden waren, wie eine Umfrage der PZ und auch der Messeleitung ergab. Günther Gremes, Vizepräsident der Tipworld GmbH, sagte es dann auch klipp und klar: „Diese Messe lassen wir mit Sicherheit nicht fallen.“ Allen Unkenrufen zum Trotz. Im Zweifel muss sie halt wieder in Pusterer || rewe Hände. Messedirektor Reinhold Marsoner, daneben VizePräsdident Günther Gremes. F.tos: sonja Unten: 22 Aussteller wurden für ihre Treue zur Tipworld ausgezeichnet. Einer von ihnen wurde sogar für 35 Jahre Treue ausgezeichnet. Die Ehrungen werden jedes Jahr durchgeführt und sind immer ein Highlight für die Aussteller. Geehrt werden jeweils runde Ausstellerjubiäen ab 10 Jahren Ausstellertätigkeit. F.to.: rewe

Reinhold Marsoner freute sich am Eröffnungstag auch über ein kleines Jubiläum.

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Kochkünste auf der Tipworld

Günther Gremes:

„Die Mischung macht’s!“ Sonja Beikricher nutzte die Gelegenheit, mit Günther Gremes auf der Tipworld folgendes Interview zu führen. PZ: Herr Gremes, welchen Gesamteindruck hat die diesjährige Tipworld bei Ihnen hinterlassen? Günther Gremes: Also ich habe einen sehr guten Gesamteindruck von der Messe erhalten. Die Stimmung war an allen Tagen hervorragend, das hat sich schon bei der Eröffnungsfeier klar bemerkbar gemacht. Welche Schwerpunkte deckte die Messe ab? Die Schwerpunkte waren, wie bereits in den vergangenen Jahren auch, die Bereiche Bauen, Wohnen, Handwerk, Gastgewerbe, Hotellerie und alles was damit verbunden ist. Die diesjährige Tipworld konnte ja auch mit einigen Neuigkeiten aufwarten. Besonders erwähnen möchte ich die „Roadshow Elektromobilität 2014“, die auf der Tipworld zu Gast war. Das Projekt entstand mit dem Ziel, Südtirol zur Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität zu machen und fand großen Anklang. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Fahrzeuge am ersten Tag der Messe von allen Interessierten kostenlos getestet werden konnten. Weiter hat mich insgesamt die Qualität der ausgestellten Produkte und Dienstleistungen sehr beeindruckt. Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass „nur“ etwa ein Drittel der Aussteller Pustertaler Unternehmen waren? Man muss bedenken, dass die Vielfalt der Messe niemals nur von den Pustertaler Ausstellern allein abgedeckt werden könnte. Wir brauchen auch Aussteller aus den übrigen Landesteilen und aus dem Ausland. Es würde ja wenig bringen, die Messe kleiner werden zu lassen, nur damit sich der Prozentsatz der Aussteller anders verteilt. In der Halle drei ist es uns zudem gelungen, eine wunderbare Ausstellung der Handwerker zu positionieren. Allein dort zeigen 30 Handwerker und 115 Berufsschüler ihre Produkte und ihr Können. Das ist vor allem für unsere Jugend enorm wichtig. Ist es doch ein starkes Signal, dass auch in Zeiten steigender Jugendarbeitslosigkeit das Handwerk gute Berufschancen zu bieten hat und auch die Rahmenbedingungen bei solchen Berufen einwandfrei sind.

Der Südtiroler Köcheverband ist ein Fixanker auf der Tipworld. Der Verband ist ehrenamtlich tätig. Eine der Kernaufgaben ist es, die Vielfalt des Kochberufs in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf der heurigen Auflage der Tipworld ist das laut Aussage von Landesobmann Reinhard Steger wieder „vorzüglich gelungen“. „Wir haben es geschafft, den Kochberuf in seiner ganzen Vielfalt zu präsentieren“, so Steger. Die Stimmung sei sehr gut gewesen. An den vier Messetagen waren insgesamt 122 Lehrlinge, Jungköche, Köchinnen und Küchenchefs sowie Gastronomen am SKV-Stand in Kochkleidung ehrenamtlich tätig. Es gibt aber auch Schattenseiten. Weniger gut sei gewesen, dass durch den großen Ansturm an Besuchern zum Teil nicht jedes Mitglied optimal betreut werden konnte. „Das ist sehr schade und muss geändert werden“, so Steger. Für die Zukunft soll daher noch mehr gezielt auf die aktuellen Bedürfnisse eingegangen und das „Erlebnis Küche“ noch mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. || rewe

Eine Spitzenleistung Der ASV Stegen betreute auch heuer wieder das Messerestaurant. ASV-Präsident Pepi Schacher und sein organisatorischer Leiter, Helmuth Bacher, haben pro Tag 16 Gerichte aufgetischt. Die vielen Helfer wurden pro Tag in jeweils zwei Turnusse zu je 40 bzw. 22 Leuten eingeteilt. Insgesamt wurden rund 3.000 Menüs verabreicht, daneben noch viele kleine Speisen. Unter anderem auch über eine selbst gezimmerten Versorgungskarren, mit dem die verschiedenen Messezelte besucht wurde. So konnten auch jene schnell etwas zu sich nehmen, die ihren Stand nicht verlassen konnten. Das Essen war richtig gut, die Wartezeiten nur an den absoluten Stoßzeiten etwas zu bemerken. Ansonsten ging es wirklich flott über die Bühne. Darüber hinaus wurden alle Gäste direkt am Tisch bedient, was eben|| rewe falls positiv aufgenommen wurde.

Herr Gremes, vielen Dank für das Gespräch!

Das Küchenteam des ASV Stegen F.to: rewe

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Bei den Ausstellern nachgefragt

Die Stimmung ist positiv Die Aussteller sind mit der heurigen Auflage zufrieden. Das zeigte die traditionelle Ausstellerbefragung der PZ. Ein ähnliches Bild wird durch die Umfrage der Messeleitung bestätigt. Dennoch gibt es Verbesserungspotential. So mancher regt auch an, die Messe wieder in „Pustertaler Hände“ zurückzuführen. Die meisten werden im nächsten Jahr wieder mit dabei sein.

Manfred Eigner (Imperial)

Die Messe ist aus seiner Sicht gut verlaufen. Er ist nun schon bald seit 30 Jahren mit dabei und wird wohl auch im kommenden Jahr mit von der Partie sein. Positiv findet er die Aufteilung der Messetage (2 x Wochenende und 2 Arbeitstage). Aus seiner Sicht war heuer eine gute Mischung aus privaten Besuchern und Fachpublikum anwesend, was sich auch auf die Auftragsbücher ausgewirkt habe.

Lorenz Steiger (Alaska Kühlung)

Auch er spricht von einem „guten Verlauf“. Er ist heuer das 20. Mal ununterbrochen dabei und wurde dafür auch geehrt. Er hat heuer einige spezielle Neuheiten auf der Messe lanciert, unter anderem die Energieeinsparungsmodule bei Küchengeräten. „Das hat enorm großes Interesse hervorgerufen“, bilanziert er der PZ gegenüber. „Das Interesse der Kunden war förmlich greifbar“, meinte er. Er wird schon bald den Stand für die nächste Auflage buchen.

me. „Es lohnt sich in jedem Fall“, ist er überzeugt. Die Kosten seien durchaus überschaubar und sollten nicht als Scheinargument missbraucht werden.

Priska Schwärzer (Schmiede Schwärzer)

Ihr ist aufgefallen, dass ihre beiden feschen jungen Gischten eine Menge junges Publikum angezogen haben. Kein Wunder! Doch Spaß beiseite: Es kamen durch einen flotteren und jugendlicheren Messeauftritt auch neue Kunden an den Stand, was sie sehr positiv findet. Sie ist mit dem Messeauftritt durchwegs zufrieden. Verbesserungspotential sieht sie vor allem beim Ausstellerparkplatz.

Gerd Pupp (Tischlerei Pupp)

„Die Messe soll wieder in Pustertaler Hände“, redet Gerd Pupp nicht lange um den heißen Brei herum. Ihm ist aufgefallen, dass immer mehr Pustertaler Traditionsbetriebe wegfallen. „Das ist ein bedeutendes Signal, das mit den Kosten kaum etwas zu tun hat“, ist er überzeugt. Er regt an, dass sich in Zukunft die Handwerksbetriebe so >>

Gerd Fischer, Gerd und Florian Pupp

Lorenz Steiger, Helmuth Stocker und Leni Oberhollenzer

Hermann Falkensteiner (Falkensteiner Zäune)

Auch er hat eine absolute Messeneuheit präsentiert und zwar den stählernen „Blumenzaun“. Ihm ist aufgefallen, dass heuer am Eröffnungstag, also am Samstag, im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger los war. Die anderen Tagen waren dagegen super. Am Montag und Dienstag war „weniger Jahrmarkt, dafür mehr Fachpublikum“, sagte er. Verbesserungswürdig wären zum einen die Zufahrt zum Ausstellerparkplatz und zum anderen die große Staubbelästigung. Er rät allen Pustertaler Betrieben zu einer Messeteilnah-

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organisieren, dass sie auch in der Zeltstadt mit ihrem Leistungspaket optimal aufeinander abgestimmt sind. „So entsteht ein stimmiges Gesamtbild für den Besucher“, ist er überzeugt. Sein Bruder Florian regt auch an, die alten Lampen im Zelt endlich zu tauschen. „Die fressen viel zu viel Strom und geben vor allem Hitze ab“. Auch müsse die Internetverbindung verbessert werden.

Innerhofer Bruneck

Die Firma Innerhofer war nach vielen Jahren wieder auf der Messe vertreten. Die Messeverantwortlichen sind mit dem Erfolg zufrieden. Die Firma war mit vielen Neuheiten vertreten, unter anderem mit einer Staubsaueranlage, die als Eigenmarke kreiert wurde. Der Messeauftritt wurde als Kunden- und Imagedienst gewertet und wird wohl weitergeführt.

Georg Gruber (LVH-Ortsobmann)

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Er ist ein absoluter Messefan. Ursprünglich war eine Reduktion der Ausstellungsfläche geplant, aber er war froh, dass sie doch die

große Fläche genommen hatten. Als nicht ideal bewertet er den Eingang in das Handwerkszelt. Um dorthin zu gelangen, musste man durch das Messerestaurant. „Viele Leute dachten, dass im Restaurant die Ausstellung zu Ende sei“, so Gruber. Ihm macht auch zu denken, dass viele treue und gute Pustertaler Aussteller immer öfter fernbleiben. Dieser Trend sei auch im Möbel- und Tischlereibereich zu bemerken. Es sei aber wichtig, dass auch diese Aussteller mit dabei sind. Auch gehe der Trend eindeutig in Richtung Handwerksschau. Er regt daher an, die Bereiche noch besser zu gliedern. Als absolut problematisch wertet er eine eventuelle Verlegung der Tipworld nach Bozen. „Das können und werden wir nicht zulassen“, so Gruber resolut. Im Pustertal braucht es unbedingt eine derartige Messe. Und zwar in dieser Größenordnung. Sollte sich die Bozner Messe aus verschiedenen Gründen zurückziehen, müssen eben die Pusterer selbst wieder ran, meint er. Wichtig sei nun, nicht noch weitere Aussteller zu verlieren. Die Messe sei darüber hinaus eine Charaktermesse. So haben sich zwischen den Ausstellern echte Freundschaften entwickelt. || rewe

Provex Industrie beliefert Abgeordnetenhaus des Bayrischen Landtages Das Abgeordnetenhaus des bayrischen Landtages in München, aus dem Jahr 1896, wurde vor Kurzem einer Gesamtsanierung unterzogen. Grund dafür war die Anforderung zur Optimierung der Nutzung als Übernachtungsmöglichkeiten für die Abgeordneten und die zeitgemäße Anpassung an barrierefreie Sanitäranlagen.

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