P.b.b., Verlagspostamt 8020, Erscheinungsort Graz
Ausgabe #03/2016 Heft Nr. 65 September 2016 Euro 0,–
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Willkommen Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Großteil der Triathlon-Community die beiden olympischen Triathlon-Entscheidungen, so gut es möglich war, vor dem TV-Bildschirm verfolgt hat: zwei Rennen, die aufgrund der Leistungen der Athleten sehr beeindruckend waren und zugleich einige Fragen nach dem Vermarktungspotenzial der Sportart Triathlon aufwerfen. Einige Fallbeispiele haben in der Vergangenheit gezeigt, dass Personen, denen diese Sportart nicht so viel bedeutet wie uns „Süchtigen“, es kaum schaffen, länger als zehn Minuten vor dem TV-Gerät auszuharren, um sich – vor lauter Aufregung fingernägelkauend – anzusehen, wer denn jetzt was gewinnt oder verliert. Im Klartext: Das Format ist dafür einfach zu langweilig. Nationenübergreifende Teamtaktiken, Windschattenorgien wie in den hinteren Agegroup-Feldern bei diversen Langdistanzen und im Prinzip eineinhalb Stunden, in denen sich eigentlich nichts Entscheidendes im Rennen ändert – TV-untauglich. Daher darf man sich auch nicht wundern, warum die Fernsehstationen die Berichterstattung in den letzten Jahren drastisch gesenkt haben. Auch Starcoach Brett Sutton kritisierte kürzlich die Entscheidungsträger in den Verbänden aufs Schärfste, die es nicht geschafft haben, funktionierende spannende Formate, wie es sie bereits in den 90ern in Australien gegeben hat, ins neue Medienzeitalter zu transferieren. Einige neue Ideen zur Steigerung der Attraktivität werden beispielsweise bereits in der deutschen Bundesliga und im österreichischen Vereinscup ausprobiert. Da gibt es schon mal eine Österreichische Meisterschaft im Aquathlon für Erwachsene oder einen Teamsprint. Denn eigentlich ist es schon auch ziemlich beschämend, dass eine Sportart wie Triathlon bei Olympischen Sommerspielen genau 1, in Worten: eine, Medaillenentscheidung hat. Im Vergleich zu den Schwimmern ist die Chance auf olympisches Edelmetall, aber auch die Präsentationsfläche für die ebenso hart trainierenden Athleten verhältnismäßig gering. Warum nicht mehr Entscheidungen, Teamsprints, Staffeln, einen olympischen Crosstriathlon, warum nicht Vorläufe und Semifinals, warum nicht ... Ich vergleiche Triathlon nicht aufgrund der hohen Verwechslungshäufigkeit bei den vielen „Ungläubigen“ in letzter Zeit oft mit Biathlon. Eine der massen- und medienwirksamsten Wintersportarten, die es aktuell gibt. Unfassbare Zuschauerzahlen in den Stadien rund um die Schießplätze und an der Strecke, Fernsehpräsenz zu den besten Sendezeiten in einem Umfang, der selbst die Alpinen die Nase rümpfen lässt. All das für eine Sportart, die vor 15 Jahren an einem ähnlichen Punkt stand wie der Triathlon jetzt. Zu lange Distanzen, kaum Veränderungen im Rennverlauf und kaum öffentliche Wahrnehmung. Dann haben sich ein paar findige Damen und Herren an einen Tisch gesetzt, alles über den Haufen geworfen, das Reglement in seinen Grundfesten erschüttert und Konzepte erarbeitet, um diese Sportart für Medien und Live-Publikum interessanter zu machen. Und siehe da, mittlerweile hat es der Biathlon mit seinen Protagonisten an die Stammtische Mitteleuropas geschafft und viele der Stammtisch-Sportler kennen die Namen Fourcade, Birnbacher, Björndalen, Landertinger usw., aber von einem Alistair Brownlee hat dort noch niemand etwas gehört. Und ganz nebenbei wäre es für potenzielle Sponsoren auch wieder interessanter, ihr Geld in den Triathlon zu werfen, wenn die Input-Output-Analysen für Logopräsenz im TV wieder etwas bessere Quoten auswiesen. Ich denke, dass es an der Zeit ist, sich für den Triathlon etwas zu überlegen, ohne dabei auf Traditionen zu vergessen – aber nicht, um krankhaft daran festzuhalten. Nicht nur, um den hart arbeitenden Athleten den Respekt und die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie verdienen; auch, um das Gleiche für diese schöne Sportart zu tun. Wär doch gelacht, wenn es nicht gelänge, die kuhglockenläutenden Fanscharen in die Triathlon-Stadien rund um die Wechselzonen dieser Welt bewegen zu können. Euer Max Hofstätter
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COVERFOTO
Athleten & Athletinnen: Marino Vanhoenacker Foto: Max Hofstätter - FINISHER Magazin
IMPRESSUM FINISHER ist ein Gratismagazin für triathlon- und ausdauersportinteressierte Personen im deutschsprachigen Raum und erscheint sechs Mal jährlich von April bis Dezember. Die voraussichtlichen Erscheinungstermine für das Jahr 2016 sind: KW 14, KW 21, KW 26, KW 35, KW 44, KW50. Die Auflage beträgt mind. 20.000 Stück. Die Verteilung erfolgt über mehr als 180 ausgewählte Triathlon-Hot-Spots in ganz Österreich, Bayern, Baden-Württemberg, Schweiz, Liechtenstein und Südtirol: Sportfachgeschäfte, Trainingszentren, Fitness-Studios und Veranstaltungen. Die Vertriebsstellen sind auf der Homepage www.finisher-magazin.at und in jeder Ausgabe angeführt. FINISHER ist unabhängig von politischen Institutionen, Verbänden und anderen Interessensgruppen. Regionalität, Lesernähe und Objektivität werden bei FINISHER großgeschrieben. Das Hauptaugenmerk der inhaltlichen Gestaltung liegt auf der Wettkampfberichterstattung und 4 Finisher den Geschehnissen in und um die österreichische und süd-
deutsche Triathlonszene.Einzelzusendungen von FINISHER per Post an private Adressen können über die Internetseite www.finisher-magazin.at als ABONNEMENT bestellt werden. ABONNEMENT für 6 HEFTE zum Preis von EUR 29,90 (Preis inkl. Mehrwertsteuer). ABO-PREIS für Deutschland und das europäische Ausland: EUR 49,Die Meinung von Kolumnisten muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit „Werbung“ gekennzeichnete Beiträge erscheinen unter Verantwortung der Anzeigenleitung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. VERLEGER und ANZEIGENVERKAUF: Max Hofstätter, masea GmbH, Marketing-, Sport- & Eventagentur, Waldertgasse 9G/9, A-8020 Graz, Telefon: +43/664/9141655, E-mail: office@finisher-magazin.at, Internet: www.finisher-magazin.at.
FOTORECHTE: Mr-. Unbesiegbar by getty images / WTC Europe & Skinfit International, Interview Triathlonpaar Herlbauer by Skinfit International & Heiko Mandl, Olympic Season by ITU Media, alle anderen Bilder by FINISHER Triathlonmagazin / Max Hofstätter, privat von Athleten oder Vereinen zur Verfügung gestellt. REDAKTIONSTEAM: Max Hofstätter, Mag. Herwig Reupichler, Mag. Christian Jopp, DI (FH) Martin Hillbrand, Laura Philipp, Martin Konrad, Dr. Johannes Reiser, Mag. Martin Auferbauer, Philipp Tichy. LEKTORAT: Mag. Birgit Schweiger, PRODUKTION: Max Hofstätter; ART DIRECTION: Max Hofstätter; ANZEIGENLEITUNG: Max Hofstätter, DRUCK: Offsetdruck DORRONG OG, Kärntner Straße 96, A-8053 Graz.
Inhalt Ausgabe # 3- 2016
MR. UNBESIEGBAR HOT SHOTS IMA INTERVIEW: TRI-PAAR HERLBAUER CHALLENGE SAMORIN ZU BESUCH BEI SPECIALIZED DAS VERFLIXTE SIEBTE OLYMPIC SEASON: DER GROSSE SHOWDOWN INTERVIEW: KONA-HOFFNUNG JULIA GAJER FEMALE DOMINATION DOD-STAATS LITSCHAU HOT SHOTS AUS LITSCHAU # HASHTAG Seite 6
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MR. UNBESIEGBAR IRONMAN AUSTRIA TEXT: MAX HOFSTÄTTER FOTOS: GETTY IMAGES - IRONMAN EUROPE & SKINFIT INTERNATIONAL
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K L A F U
Es gibt einen Mann, der, wenn er in Klagenfurt am Start steht, einfach nicht zu schlagen ist. Er hält seit seinem Sieg in Kärnten 2011 mit 7:45:48 die Weltbestzeit bei einem Ironman-Rennen (nicht zu verwechseln mit dem Weltrekord auf der Langdistanz, der liegt mittlerweile bei Jan Frodeno mit einer Zeit von 7:35:39 in Roth 2016). Außerdem gehört er zum erlauchten Kreis jener, die es geschafft haben, ein und dasselbe IronmanRennen achtmal oder öfter zu gewinnen. Ronnie Schildknecht gelang dieses Kunststück 2016 bei seinem Heimrennen in Zürich und unangefochtener Rekordhalter ist der Neuseeländer Cameron Brown, der sein Heimrennen im März 2016 bereits zum zwölften Mal gewinnen konnte. Der 43-Jährige schaffte es zudem, seinen eigenen Rekord als ältester Ironman-Sieger aller Zeiten erneut zu überbieten. Aber jener Mann, von dem wir und alle anderen in Bezug auf den Ironman Austria reden, heißt natürlich Marino Vanhoenacker. Er kommt nicht nach Klagenfurt, um zu verlieren, das hat er bereits mehrmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt, doch heuer war es enger, als es zuerst ausgesehen hatte. Vanhoenacker stieg mit der siebtschnellsten Schwimmzeit im Spitzenfeld aus dem Wasser – und dann das gewohnte Bild: Marino ballerte am Bike, was das Zeug hält, und fuhr mit 4:19:57 die schnellste Radzeit des Tages, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 41,55 km/h auf 180 Kilometern entspricht. Am ehesten folgen konnten ihm die beiden Österreicher Michi Weiss und Ironman-Debütant Paul Reitmayr. Reitmayrs Aggressivität am Rad trotzte dem Champ bei der AfterRace-Pressekonferenz sogar noch einiges an Respekt ab: „Ich hab mich eh schon oft gefragt, warum
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das keiner probiert – mich am Rad mal zu attackieren.“ Unglücksvogel Reitmayr kollidierte allerdings auf der zweiten Radrunde mit einem Agegrouper und verlor nicht nur einige Minuten, sondern auch komplett seinen Rhythmus. Vanhoenacker attackierte indes zum gefühlten hundertsten Mal und sprengte das Feld auf der zweiten Radrunde dann doch noch auf. Nach dem zweiten Wechsel zweifelte eigentlich niemand mehr daran, dass der Belgier seinen achten Sieg in Kärnten feiern würde. Auch die Konkurrenz schien sich der erneuten Stärke des Königs von Klagenfurt bewusst. Marino
musste allerdings dem hohen Radtempo etwas nachgeben und schaltete beim Marathon einen Gang zurück, um nicht doch noch irgendein Problem zu riskieren. Unbeachtet wegen des ganzen Trubels um den Seriensieger lief ein gewisser Viktor Zyemtsev aus der Ukraine ein hervorragendes Rennen. Der mittlerweile 43-jährige Ironman-Austria-Sieger der Jahre 2002, 2003 und 2004 kam Vanhoenacker noch gefährlich nahe und setzte mit einer unfassbaren Marathonzeit von 2:39:58 ein echtes Ausrufezeichen hinter seine Leistung. Zyemtsev wurde schlussendlich Zweiter und verwies den Italiener Degasperi auf Rang drei. Weiss wurde als bester Österreicher Vierter und Paul Reitmayr kämpfte sich nach seinem Malheur am Rad noch auf Rang sechs ins Ziel.
FAVORITENSIEG AUCH BEI DEN DAMEN. Die große Gejagte war die Australierin Mirinda Carfrae. Bei ihrem ersten Start in Klagenfurt war die Ironman-Weltmeisterin von 2013 und 2014 von Beginn an rennbestimmend und feierte überglücklich einen mehr oder weniger Start-Ziel-Sieg. Unter den Augen ihres Ehemanns und Be-
MARINO WEISS MITTLERWEILE WIE MAN SICH VOM KLAGENFURTER PUBLIKUM FEIERN LÄSST.
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te sich nach mäßigem Schwimmen und Radfahren mit einer Marathonzeit von 3:01:58 noch auf Rang drei vor.
ÖSTERREICHISCHE STAATSMEISTERSCHAFTLANGDISTANZ ODER AUCH DAS RENNEN IM RENNEN.
Grundsätzlich ist es sehr zu begrüßen, eine Staatsmeisterschaft an DAS Rennen des Jahres über die Langdistanz zu vergeben. Wenngleich dies mit einigen Tücken versehen ist, von denen anscheinend nicht alle im Vorfeld bedacht
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Oben: Carfrae wird bei ihrem überlegenen Sieg gefeiert. Unten: Michi Herlbauer erstmals Staatsmeisterin auf der Langdsitanz.
treuers Tim O’Donnell (ebenfalls Profitriathlet) kontrollierte „Rinny“ das Geschehen, war in keiner Phase des Rennens in Gefahr und siegte mit mehr als 16 Minuten Vorsprung. Hinter Carfrae machten die beiden Österreicherinnen Michi Herlbauer und Lisi Gruber ein hervorragendes Rennen. Herlbauer wohl sogar das Rennen ihres Lebens. Sie stieg gemeinsam mit Carfrae aus dem Wasser, folgte ihr dann einige Kilometer auf dem Rad und verlor nur knappe sechs Minuten auf die Australierin. Beim Marathon kamen dann zwar noch einige hinzu, aber Carfrae wäre mit ihrer Marathonzeit wieder im Spitzenfeld der Profi-Herren gewesen. Herlbauer absolvierte die 42,195 Kilometer unter drei Stunden (2:59:23) und landete knapp unter neun Stunden auf Rang zwei. Lisi Gruber kämpf-
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Oben: Mirinda Cafrae ließ keinen Zweifel daran, dass der Sieg nur an sie gehen konnte. Rechts: Auf das Foto mit dem Überholmanöver reagierte Marino via Social-Media auf der Facebookseite von Paul Reitmayr wie folgt: „Der Prinz guckt wie es der König macht, denn am Ende wird der Prinz immer der König und dann muss er es selbst machen.“ Unten: Michi Herlbauer vor ihrem perfekten Tag: „es ging alles so auf wie ich mir das erträumt hatte.“
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A U S T R I
MIRINDA UND MARINO GABEN IN KLAGENFURT WIE ERWARTET DEN TON AN. BEI DEN HERREN WAR ES JEDOCH KEINE „GMAHTE WIESN“ UND DER KÖNG MUSSTE SICH STRECKEN.
KEEP TIME wurden. Angefangen bei der Anmeldung ist das Procedere etwas komplizierter als beispielsweise bei einem Rennen, welches nicht der IronmanSerie angehört. Ein Jahr vorher sollte man da schon wissen, ob man bei der Staatsmeisterschaft antreten will oder nicht, sonst wird es mit einem Startplatz womöglich schwierig. Das weitaus schwerwiegendere Problem liegt in der
unterschiedlichen Regelauffassung der WTC im Vergleich zu den nationalen Verbänden. Die Profis starteten aufgrund der Wassertemperatur des Wörthersees ohne Neoprenanzug einige Minuten vor den Agegroupern, darin auch einige Österreicher, die bei der Staatsmeisterschaft wertungsberechtigt waren. Insgesamt waren über 300
Athleten wertungsberechtigt, ein Großteil von ihnen startete jedoch aufgrund der Ironman-AgegroupRegelung mit Neoprenanzug und im Rolling-Start-Prinzip. Grundsätzlich kein Problem, aber eigentlich sind es zwei komplett verschiedene Rennen. So passierte der kuriose Sachverhalt, dass beispielsweise Christoph Schlagbauer, der als Profi startete, in der Ergebnisliste des Ironman Austria auf Rang 14 als drittbester Österreicher zu finden ist – in der Staatsmeisterschaftswertung ist er allerdings nur 13. und nicht mal in seiner Altersklasse auf dem Podium. Hier wäre eine Regelung für Elite-Athleten, die um die Staatsmeisterschaft kämpfen, und eine Agegroup-Kategorie für jene, die um die österreichischen Meisterschaftsmedaillen kämpfen, möglicherweise eine vorteilhaftere und fairere Lösung gewesen. Außerdem will man doch auch irgendwie den Überblick behalten können, wer denn nun im Rennen um den Titel des österreichischen Staatsmeisters vorne liegt – oder nicht? Bei den Herren ging der Titel des österreichischen Staatsmeisters dann an Michi Weiss vor Paul Reitmayr und Bernhard Goll. Bei den Damen war das etwas weniger konfus, die drei Erstplatzierten starteten alle in der Profiwertung. Michi Herlbauer holte sich den Titel vor Lisi Gruber und Michaela Rudolf. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Konstrukt der Titelkämpfe bei einem WTC-Rennen weiterentwickelt. Alle Ergebnisse des Ironman: http://bit.ly/2bOeDRH und der Staatsmeisterschaftswertung: http://bit.ly/2bOR7Ha
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Interview
Interview mit dem wohl schnellsten Triathonehepaar Österreichs Michaela und Daniel Herlbauer
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Ehepaare gibt es im österreichischen Triathlonzirkus einige, aber kaum eines, das so schnell ist wie die „Herlis“, wie sie oft liebevoll genannt werden. Michaela und Daniel Herlbauer haben sich beim Dreikampf kennengelernt und sind mittlerweile seit fünf Jahren verheiratet. Seit 2012 (Daniel) bzw. 2013 (Michaela) besitzen die beiden eine TriathlonProfilizenz und leben auch, wie es sich dafür gebührt. Die sportlichen Ziele der beiden waren entsprechend groß, und in den letzten beiden Jahren ist der sprichwörtliche „Knopf aufgegangen“ – zumindest bei einem der beiden. Ich war bei den Herlbauers in Hallein zu Gast und wir plauderten vergnüglich bei einem selbst gemachten Zwetschkenfleck über dies und das, auch ein wenig über Triathlon, wie ihr den folgenden Zeilen entnehmen könnt: Interview: Max Hofstätter Fotos: Skinfit International & Heiko Mandl
FINISHER: Michi, du hast eine tolle Saison hinter dir, die zwar etwas zäh gestartet ist, aber dann mit den beiden Podestplätzen beim Ironman Austria und Ironman Zürich fulminant einschlug. Michi: Ja, das ist wahr, das Frühjahr lief noch nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Mit dem Regenrennen auf Mallorca und der anschließenden Erkrankung wurde mein ursprünglicher Plan etwas durcheinandergerüttelt. Ich musste einiges umändern, um einen neuen guten Formaufbau für das Hauptrennen in Klagenfurt hinzubekommen.
FINISHER: Was hattest du bzw. hattet ihr denn vor? Michi: Na ja, der Plan, den wir beide vor zwei Jahren ins Auge gefasst hatten, war, uns als Profis für Hawaii zu qualifizieren. Und nach dem turbulenten Herbst bzw. Winter 2015 und den fehlenden Punkten war uns klar, dass wir viele, sehr erfolgreiche Rennen benötigen werden, um dieses Ziel Wirklichkeit werden zu lassen – und da kann man eine Pause durch Verletzung oder Erkrankung gar nicht gebrauchen.
Dani: Wir hatten vor, ein spätes Rennen 2015 zu starten, um bereits einige Punkte für das Kona Pro Ranking (KPR) 2016 zu sammeln. Das ging dann leider nicht so auf, wie wir uns das erwünscht hatten. Michi erreichte „nur“ Rang acht und ich musste aufgrund meiner Rückenprobleme leider aufgeben. Das heißt, für das KPR blieb da leider nicht viel hängen. Und dann kam da natürlich auch noch die veränderte Situation im Team dazu, die uns im Winter etwas zum Nachdenken brachte.
FINISHER: Was heißt turbulenter Winter?
FINISHER: Heißt das, ihr habt sogar mit dem Ende eurer Triathlonlaufbahn spekuliert? Dani: Triathlonlaufbahn würde ich nicht sagen, aber es hing am seidenen Faden, ob wir weiterhin als Profis aktiv sein können oder nicht. FINISHER: Okay, klären wir das mal ein wenig auf. Ihr wart beide in den Jahren 2013 und 2014 Mitglieder des Erdinger-Alkoholfrei-Perspektivteams, habt dann aber leider den Sprung ins Profiteam nicht geschafft. Michi: Genau, wir hatten 2013 gemeinsam mit einigen anderen Athletinnen und Athleten, darunter auch Philipp Podsiedlik oder Andi Dreitz, die Möglichkeit bekommen, im Perspektivteam dabei zu sein und mit den namhaften Profis zu trainieren und von ihnen zu lernen, was uns enorm
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viel gebracht hat. Dani: Vor allem was die Ausrüstung und den professionellen Umgang mit dem Sport betrifft, konnten wir von den erfahrenen Kollegen und auch von der Wenke (Teammanagerin Wenke Kujala, Anm. d. Red.) sehr viel profitieren. Michi: Aber den Sprung ins Profiteam haben wir leider trotz ganz guter Ergebnisse verpasst. Den schafften dann, völlig verdient, Andi Dreitz und Laura Philipp. FINISHER: Danach kam ein kurzes Engagement beim Team Mohrenwirt, welches aber bereits nach einem Jahr wieder vorbei war? Dani: Da wir zum Jaki (Jakob Schmidlechner – Inhaber Mohrenwirt) schon lange ein sehr gutes Verhältnis haben und die Entscheidung bei Erdinger sehr spät im Jahr 2014 kam, waren wir sehr glücklich, dass sich diese Möglichkeit für uns geboten hat, und nahmen sie auch dankend an. Der Entschluss, das Team Mohrenwirt wieder zu verlassen, fiel dann ebenfalls sehr spät. Wir mussten uns wie schon erwähnt Gedanken machen, ob wir, vor allem aus finanzieller Sicht, den Sport auf professionellem Niveau 16 Finisher
weiterführen können, da uns das Team Mohrenwirt eher eine Plattform als die Strukturen eines richtigen Profiteams zur Verfügung stellte. Daher haben wir uns in Form eines Managers Hilfe geholt. Gemeinsam setzten wir einige Hebel in Bewegung und Ende 2015 bzw. Anfang 2016 ergab sich dann die Möglichkeit, mit unserem neuen Hauptsponsor Silberpfeil sowie einigen anderen Partnern wie dem Autohaus Walter Aigner zusammenzuarbeiten, was allerdings nicht mehr mit der Teamphilosophie des Team Mohrenwirt zusammenpasste. Und seien wir uns ehrlich, ein zweiter Energydrink mitten in Fuschl – das geht halt gar nicht. Somit entschieden wir uns, das Team zu verlassen und unser eigenes Ding durchzuziehen. Michi: Wir haben aber immer noch ein gutes und freundschaftliches Verhältnis zum Jaki und trainieren immer noch gerne bei ihm am Fuschlsee. FINISHER: Nach drei Jahren in einer Teamstruktur seid ihr also jetzt euer eigener Boss und müsst nicht nach der Pfeife von anderen tanzen. Hat sich dadurch etwas in Sachen Druck, Erwartungshaltung etc. verändert? Michi: Also, Druck hatten wir eigentlich beim Jaki nie wirklich, im Erdin-
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... eine Wiese vom Sportzentrum Rif entfernt wo wir wirklich perfekte Trainingsbedingungen vorfinden – ich könnte sogar im Bademantel über den Feldweg zu meiner Schwimmeinheit rübergehen ger-Team schon eher. Ich persönlich habe jetzt weniger Druck, aber das hat halt auch mit meinen Ergebnissen der letzten Monate zu tun. FINISHER: Dani, wie geht’s dir dabei? Für dich ist die Situation aufgrund des DNF in Arizona und des DNS in Klagenfurt etwas heikler, nehme ich an? Dani: Na ja, nicht wirklich. Wir sind immer mit der Philosophie an die Sache herangegangen, alles dafür zu tun, dass unser Projekt „Profi-Triathlon-Ehepaar“ erfolgreich ist, auch wenn es „nur“ einer von uns beiden schafft. Dass die Michi das größere Potenzial von uns beiden hat, ist mir schon länger bewusst, und ich bin da nicht eifersüchtig oder dergleichen. Dennoch sehen wir es weiterhin als Teamprojekt. Die Aufgaben werden sich künftig vielleicht noch etwas mehr verändern als bisher. Ich werde wie schon bei den letzten beiden Rennen immer mehr in die Betreu-
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errolle wechseln, was den Stress bei den Rennen ehrlich gesagt um einiges reduziert. Außerdem geht mir vielleicht auch noch der Knopf auf, man weiß ja nie. Michi: Der Dani ist halt auch ein unfassbar wichtiger Teil in der ganzen Geschichte. Nicht nur, weil ich durch ihn meine bereits beendete Triathlonkarriere wieder fortgesetzt habe, sondern auch, weil er mir den nötigen Rückhalt und Beistand in schwierigeren Situationen gibt und mein wichtigster Trainingspartner ist. Wir machen fast 80 Prozent des Trainings gemeinsam.
betreuen. Wäre das nicht ein Modell, das bei euch funktionieren könnte? Dani: Das ist natürlich die Optimalvariante, aber in den letzten Jahren hatten wir leider nicht den finanziellen Background, dass wir uns jeweils verschiedene wichtige Saisonrennen aussuchen, wo nur einer von uns startet und der jeweils andere betreut. Das heißt, aufgrund der Anreise- und Unterkunftskosten blieb uns nichts anderes übrig, als immer gemeinsam zu starten, außer natürlich, es ist einer verletzt oder krank – wie in Klagenfurt und Zürich zum Beispiel. Michi: Einmal haben wir probiert, am gleichen Tag an völlig unterschiedlichen Orten zu starten. Das hat überhaupt nicht funktioniert und wird als einmaliger Versuch in die Geschichte eingehen. Dani: Da kamen wir ins Ziel und der Partner ist nicht da und du kannst deine Emotionen, egal ob positiv oder negativ, mit niemandem teilen. Das
FINISHER: In Klagenfurt hatte ich die Gelegenheit, mit Mirinda Carfrae und Tim O’Donnell zu sprechen. Das ist eines der wenigen Ehepaare, die sogar noch schneller sind als ihr beide. Sie verfolgen die Taktik, nie ein Rennen gemeinsam zu starten und sich immer gegenseitig zu
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Michi: Ja, das ist richtig. Vor ein paar Tagen, als ich das Ranking per E-Mail bekam, fehlten mir 25 Punkte auf einen Startplatz. Da hab ich mir schon gedacht, das gibt’s ja nicht, hätte ich doch nur ein 70.3-Rennen statt meinem Start in Linz vor Klagenfurt gemacht. Und dann bekomme ich justament heute das E-Mail mit der Bestätigung, dass ich aufgrund einer Absage meinen Startplatz für Kona fix habe. Ein Traum – ich freu mich total.
hat sich einfach nicht richtig angefühlt, und deshalb werden wir das sicher nicht mehr machen. FINISHER: Zurück zum Saisonverlauf, Michi. In Klagenfurt Zweite und gleichzeitig Österreichische Staatsmeisterin auf der Langdistanz und vier Wochen danach Dritte beim Ironman Zürich – das kann sich sehen lassen, oder? Michi: Ja, ich bin überglücklich über diese beiden Ergebnisse. Bei beiden am Podium zu finishen, war schon echt gut, vor allem nach dem durchwachsenen Start. Ich hatte schon ein bisschen einen Stress vor Klagenfurt, da ich mir aufgrund meines Trainingsrückstands, den ich mit der Erkrankung aufgerissen hatte, nicht sicher war, ob sich das alles noch so ausgeht. Das DNS in St. Pölten trug auch nicht gerade zum besseren Selbstbewusstsein bei, aber umso schöner ist es dann, wenn es bei zwei so wichtigen und so kurz aufeinanderfolgenden Rennen so gut hinhaut. Auch wenn es in Zürich so was von hart war, da wollte ich schon fast aufgeben, einzig und allein meine mentalen Fähigkeiten haben mich dort ins Ziel gebracht. FINISHER: Und dadurch hast du auch gerade noch die Quali für Hawaii in der Tasche.
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FINISHER: Wir uns mit dir, Michi. Das heißt, du wirst dich jetzt mit der verbleibenden Energie, die dir nach dieser Saison noch zur Verfügung steht, voll auf Kona vorbereiten? Michi: Genau, ich werde auf jeden Fall hinfliegen und starten und wenn möglich ein paar Punkte und Erfahrung sammeln. Mal sehen, was noch im Tank ist und wie es mir bei meiner Premiere gehen wird, aber die Freude und die Motivation sind auf jeden Fall groß. Dani: Das ist schon ein großer Traum, der da für uns beide in Erfüllung geht – auch wenn man sich natürlich eingestehen muss, dass es die Michi mit den beiden harten Rennen in den Beinen sehr schwer haben wird, auf Kona in jenen Rängen mitzumischen, die die fetten Punkte bringen. FINISHER: Geht’s jetzt noch irgendwohin auf Trainingslager oder bleibt ihr zu Hause oder fliegt ihr ein paar Wochen vorher schon rüber? Dani: Wir werden schon zeitig nach Kona reisen, circa drei Wochen vorher, um uns gut zu akklimatisieren bzw. uns auf die Insel einstellen zu können. Aber zunächst werden wir uns in unserem gewohnten Umfeld darauf vorbereiten. Wir wohnen ja sozusagen nur eine Wiese vom Sportzentrum Rif entfernt und finden da wirklich perfekte Trainingsbedingungen vor – ich könnte sogar im Bademantel über den Feldweg zu meiner Schwimmeinheit rübergehen (lacht). FINISHER: Wahrscheinlich ist das auch schon vorgekommen, oder? Dani: Wer weiß, wer weiß. Michi: Solange er die Badehose drunter anhat, darf er auch im Bademantel hinüberspazieren! FINISHER: Dann wünschen wir euch noch ein paar gute Wochen bis dahin – und Michi, dir alles Gute für deinen ersten Hawaiistart! Dani und Michi: Vielen Dank!
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„MAN OF THE RACE“ WAR EINDEUTIG DER IRONMAN-WELTMEISTER AUS DEM JAHR 2013. DER BELGIER FREDERIK VAN LIERDE DOMINIERTE DIE 70.3-PREMIERE IN DER TÜRKEI.
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N I E R B O O M R A RALP S E G N E E N L E L G CHA UNGENE ON (MARTIN SIDORJAK) GEXTL: PHILIPP TICHYEMENTS PRODUCTI TE TO EL O H P : FOTOS
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mmer wieder hatte es Spekulationen gegeben, heuer war es schließlich so weit und die Challenge Family präsentierte ihre eigene Weltmeisterschaft „The Championship“. Im Jahr 2017 wird die Erstauflage im slowakischen Samorin ausgetragen. Grund genug für uns, die Generalprobe im August, die Challenge Samorin-Slovakia, für unsere Leser zu testen. Hier unsere Soft- und Hardfacts:
DIE QUALIFIKATION: Die Quali-Richtlinien sind denkbar einfach. Jeder Mensch, der im Zeitraum zwischen der Challenge Fuerteventura 2016 und der Challenge Rimini 2017 einen Platz unter den ersten sechs Athletinnen oder Athleten seiner jeweiligen Kategorie (Altersklasse) erreicht, qualifiziert sich für die WM. Es gibt keine Startplätze für Nachrücker und es ist egal, ob man das geforderte Ergebnis bei einer Halb- oder einer Langdistanz erreicht. Eine Slot-Vergabe existiert nicht, jeder qualifizierte Athlet erhält einen Anmeldecode, mit welchem eine OnlineAnmeldung für „The Championship“ möglich ist.
DIE ANREISE: Das Städtchen Samorin liegt an der Donau, knapp 20 Kilometer von der slowakischen Hauptstadt Bratislava entfernt, und ist daher insbesondere für Ostösterreicher sehr gut mit dem Auto erreichbar. Von Wien benötigt man etwa eine Stunde, bis man an Ort und Stelle ist. Außerdem befinden
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sich die Flughäfen von Wien-Schwechat und Bratislava in der Nähe, sodass auch eine Anreise per Flugzeug wunderbar möglich sein sollte. Der Twin-City-Liner kann einen auf dem Wasserweg von Wien nach Bratislava bringen – das Eventzentrum wird asap mit einer eigenen Anlegestelle versehen.
DAS AMBIENTE: Das Rennen findet in der „x-bionic sphere“ statt, einem 1.000.000 Quadratmeter großen Sportkomplex, der für sage und schreibe 27 verschiedene Sportarten weltmeisterschaftstaugliche Sportstätten bietet. Das Ganze kann man getrost als Disneyland für Sportverrückte bezeichnen. Die Zimmer sind riesig, es befinden sich zwei Fernseher mit dutzenden Sportsendern in verschiedensten Sprachen darin, ein reichhaltiges Frühstücksbuffet füllt die leeren Sportlermägen und auch für den abendlichen Absa-
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cker ist mit der hoteleigenen Sportbar gesorgt.
DIE STRECKE: Das Schwimmen findet in der Donau statt. Genauer gesagt in der Kormoran-Lagune, einer Art Neue Donau ohne Strömung. Es wird eine große Runde geschwommen. Heuer präsentierte sich das Wasser relativ kalt, sodass das Schwimmen mit Neoprenanzug ausgetragen wurde. Einem kurzen Läufchen in die erste Wechselzone folgt eine topfebene Radstrecke. Nur etwa 74 Höhenmeter stellen sich den Athletinnen und Athleten entge-
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gen. Als Highlights des Radrennens entpuppten sich die geile Ortsdurchfahrt von Horny Bar, die Überquerung der äußerst breiten Donau sowie das Entlangfahren an der Donau. Die Strecke ist topografisch gesehen natürlich äußerst schnell, allerdings durchaus windanfällig und somit fordernd für Körper und Geist. Bei der Auflage im August 2016 konnte man keine großen Drafting-Probleme erkennen. Man kann nur hoffen, dass dies auch bei einer größeren Starterzahl im Jahr 2017 so bleibt. Nach ein paar Kurven durch den Ort geht es zurück in T2, und nach dem bewährten Challenge-
Sackerl-System können im Wechselzelt die Laufschuhe geschnürt werden. Vier Laufrunden durch das Gelände inklusive der großen Pferdebahn bilden den Abschluss dieses Bewerbs. Der Kurs ist abwechslungsreich, führt über verschiedenste Untergründe (Gras, Schotter, Asphalt), und die Labestationen hatten ein reichhaltiges Angebot (genau wie die Pasta-Party am Abend vor dem Rennen). Schließlich endet die Challenge Samorin mit dem Zieleinlauf unter der Haupttribüne der Pferdebahn. Weiters ist hervorzuheben, dass bei der heurigen Austragung die Streckenlängen der
DAS RENNEN: Einige Stars verschlug es schon heuer in die Slowakei: Der frühere St.-Pölten-Dominator Filip Ospaly fungiert gar als Testimonial der x-bionic sphere. Er, der Vielstarter Petr Vabrousek aus Tschechien und der Paraderadler Massimo Cigana aus Italien waren wohl die bekanntesten Größen im
Männerrennen. Bei den Damen galt Helle Frederiksen aus Dänemark als die haushohe Favoritin. Der erfahrenen Ungarin Erika Csomor, Mirjam Weerd aus den Niederlanden sowie der Polin Ewa Bugdol konnte man Außenseiterchancen auf den Sieg zugestehen. Ospaly entstieg der Donau in der Spitzengruppe, musste aber den Holländer Evert Scheltinga bald am Rad ziehen lassen. Dieser fuhr mit 2:10 h die zweitbeste Radzeit des Tages und behauptete sich an der Front. Der Deutsche Matthias Knossalla kämpfte sich am schnellsten durch den Sturm
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Rad- bzw. der Laufdistanz nahezu perfekt stimmten. Man sollte annehmen, dass das selbstverständlich sei, erfahrene Triathleten wissen aber wohl, dass es keineswegs immer so ist.
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und den mittlerweile aufgekommenen Regen und legte mit 2:06 h eine Topzeit auf den Asphalt. Ospaly verlor mit einer Zeit von 2:15 h etwas an Boden, dafür schuf sich der relativ unbekannte Pole Tomasz Szala eine gute Ausgangsposition für den abschließenden Lauf. Massimo Cigana lauerte noch dahinter. Unterm Strich mussten alle Pro-Athleten dem Wind auf der Radstrecke Tribut zollen und die Laufzeiten waren sehr ähnlich. Scheltinga, der für das Team4Talent startet, rettete sich mit einem 1:20er-Halbmarathon als Erster ins Ziel und feierte einen tollen Sieg. Knossalla konnte seinen Schwimmrückstand auch noch beim Laufen verringern und sicherte sich Rang zwei. Den letzten Podiumsplatz gewann der Pole Szala, knapp vor Altmeister Ospaly, welcher nicht ganz an frühere Laufsplits anschließen konnte. Bester Österreicher wurde der in Ungarn lebende Pro Roman Thürauer auf Position 13. Das Rennen der Damen entwickelte sich zu einer One-Woman-Show der Dänin Helle Frederiksen. Die frühere ITUKurzdistanzathletin dominierte das Schwimmen, knallte die schnellste Radzeit auf die slowakischen Straßen und festigte mit der Laufbestzeit ihren ungefährdeten Triumph. Nach einigen Rückschlägen und Verletzungen war dieser Sieg wohl Balsam auf der Seele der Sportlerin, welche nach Jahren im BMC-Uplace-Team nun eigene Wege geht. Nahezu ebenso souverän auf Rang zwei präsentierte sich Mirjam Weerd aus den Niederlanden. Die 41 Jahre alte Athletin zeigte keine Schwäche, lag im Ziel sieben Minuten hinter Frederiksen und sieben Minuten vor der Drittplatzierten. Die dritte Podiumsplatzierung gehörte der früheren Siegerin des Ironman Austria Erika Csomor aus Budapest. Die Ungarin hatte nur eine Woche davor den zweiten Platz bei der Challenge Regensburg über die Langdistanz belegt – eine erstaunliche Leistung der Dauerbrennerin. Ewa Bugdol folgte auf Rang vier. Die beste Platzierung einer deutschen Athletin erreichte Ulrike Schwalbe mit Rang acht. Beste Österreicherin wurde die Age-Grouperin Lilli Seebacher mit dem zwölften Platz. Nun liegt es also an euch, ob ihr nächstes Jahr an diesem schönen Rennen teilnehmen könnt. Eine Reise dorthin lohnt sich allemal – wenn schon nicht als Athlet, dann zumindest als Zuseher, wenn sich nächstes Jahr das Who is Who der Triathlonszene in Samorin ein Stelldichein geben sollte.
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scheinbar endlos langer Zeit gibt es im Spätsommer eine Radmesse namens Eurobike in Friedrichshafen am deutschen Ufer des Bodensees. Infrastrukturell nicht ganz optimal erschlossen, zeigt sich dort alljährlich das Phänomen eines flächendeckenden Staus auf allen Straßentypen in allen Richtungen. Trotzdem waren auf dieser Messe bislang alle Hersteller, die im Business etwas zu melden haben (wollen), vertreten. Offiziell ist es eine reine Händlermesse, auf der die Radgeschäftbesitzer ihre Bestellungen für die nächste Saison abgeben und die Presse den ersten Blick auf die Neuheiten erhascht. In den letzten Jahren ist die Veranstaltung mehr und mehr zum „Schwanzvergleich und Wettbrüsten“ zwischen den Global Playern
der Branche geworden – „bigger is better“. Riesige Promotion-Stände in den Hallen waren das Ergebnis und die Kosten für die Firmen explodierten. Ein weiterer riesiger Nachteil des Eurobike-Formats ist der enorme Zeitdruck, der aufgrund des engen Messezeitplans entsteht. Vorvereinbarte Termine waren die Regel, lockerer Austausch die Ausnahme in den fünf Messetagen. Als einer der ersten Branchenriesen hat sich die Marke Specialized dazu entschlossen, bei dem Wahnsinn nicht mehr mitzumachen. Ein Raunen ging damals durch die Szene, und der Schock der EurobikeMesseverantwortlichen aufgrund der fehlenden Einnahmen war vermutlich relativ groß. Immerhin war der SpeciStand eines der Highlights auf der Eurobike, und alle ZweiradenthusiastInnen wollten zumindest einmal die gesammelte S-Works-Galerie auf sich wirken lassen. Dieser ungewöhnliche Rückzug warf die Frage auf: Warum lässt ein absoluter Branchenprimus die weltgrößte Fahrradmesse außen vor? Die Antwort ist relativ einfach – weil er es kann. Die Kultmarke aus Morgan Hill hat sich in den letzten Jahrzehnten einen entsprechenden „Fame“ aufgebaut, und frei nach dem Motto „Nomen est omen“ wird sie diesem auch gerecht. Statt auf der Messe einer unter vielen zu sein, feiert sie nun in Form eines vierwöchigen „Retailer Events“ ihre eigene spezielle Party.
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Ein Arbeitsplatz von dem wohl manch einer träumt, das Arbeitsgerät unmittelbar zur Hand und der PC ist auch nicht weit weg...
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Marke veranstaltet für alle ihre Händler eine eigene kleine Messe, auf der die Produkte in aller Ruhe begutachtet und vor allem auch in ihrem natürlichen Lebensraum getestet werden können. Die meisten Händler und auch einige wenige Pressevertreter folgen der Einladung und haben dadurch in aller Ruhe Zeit, sich mit den Spezialisten bei einer Radtour, einem Burger oder einem SuperfoodMüsli untertags auszutauschen. Beim abendlichen Empfang im örtlichen Schlösschen wird der Gedankenaustausch vertieft und geht vielleicht vom Tech-Talk, dem neuen Roubaix und der Schaltlogik der Sram Etap zu Peto Sagans Frisur über. In den Vorjahren waren die Kalifornier immer zu Gast in Österreich, was unserer Redaktion aufgrund der Heimatverbundenheit und natürlich der kurzen Anreise besonders gut gefiel. Heuer ging es jedoch ins schöne, wenngleich nicht sehr nah gelegene ’s-Heerenberg in den Niederlanden. Dort befindet sich nämlich das Headquarter von Specialized Europe. Jetzt mag man sich vielleicht fragen, wo man denn dort die Räder gebührend testen kann. Diese Frage haben wir uns auf der kurzweiligen 1000-kmAnreise auch mehrmals gestellt und siehe da, unmittelbar neben dem Headquarter befindet sich ein von Trails und Wegen durchzogener Wald mit Wurzel- und Sandboden, der sowohl für MTB-Testfahrten wie auch für den Ausritt mit dem Crosser hervorragend geeignet ist. Wer zuvor gesagt hat, da kann ich ja das neue Enduro nicht artgerecht ausführen, der müsste auch bereit sein, den Sechsmeter-Gap zu springen, den die Jungs dort kurzerhand ins Gelände gezimmert haben. Straßen und Radwege fürs ausgiebige Testen der neuen Renn- und Triathlonräder findet man in Holland ohnedies ausreichend. Dämpfungseigenschaften der RennräFinisher 31
DIE EINRICHTUNG DES HEADQUARTERS WURDE MIT VIEL LIEBE ZUR MARKE UND ZUM DETAIL GEPLANT.
Das Specialized Headquarter vermittelt Begeisterung für den Radsport. Und es wird auch gelebt – Lunchrides und Tüfteleien im Hauseigenen Suspension-Center stehen hier an der Tagesordnung.
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der sowie der Sitz der Zahnplomben können auf reichlich Kopfsteinpflaster überprüft werden. Einzig die Alpenpässe für eine standesgemäße Abfahrt, um das neue Venge ViAS Disc auf Herz und Nieren zu prüfen, sucht man in ’s-Heerenberg vergebens. Dies werden wir jedoch in den österreichischen Bergen nachholen, damit wir sehen, um wie viel später man den Bremspunkt im Vergleich zur Felgenbremse ansetzen kann, um die Kurve noch zu kriegen. Der Hauptgrund, warum das Retailer-Event heuer in Holland zu Gast war, liegt jedoch in der Absicht von Specialized, seinen Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern die Möglichkeit zu bieten, jene Damen und Herren, mit denen sie üblicherweise laufend per Telefon und E-Mail zu tun haben, auch persönlich kennenzulernen. Ihnen zu zeigen, wie im Headquarter gearbeitet wird und wer dort überhaupt in der Buchhaltung und in der Service-Abteilung sitzt. Nämlich Radverrückte wie du und ich. Alle haben ihr „Arbeitsgerät“ direkt neben dem Schreibtisch stehen, um in der Mittagspause eine kleine Runde zu drehen oder nach Feierabend den Heimweg mit dem Tarmac, Roubaix oder Epic anzutreten. Eine Kraftkammer und eine Umkleidekabine, die einem Fußballklub zur Ehre gereichen würde, zeugen von einer guten WorkBike-Balance! Die Verbundenheit mit dem Sport (und auch mit der Marke) ist unübersehbar, und sei es zum Teil auch Marketing, so wirkt sie dennoch sehr glaubwürdig. Neben dem Suspension-Servicecenter wurde das Headquarter auch um einen eigenen Showroom erweitert, der im Zuge des Events gleich mal ordentlich eingeweiht wurde. Das Vorbild Specialized mit seinem
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DIE HIGHLIGHTS AUS DEM SHOWROOM MÖCHTEN WIR AUCH NATÜRLICH AUCH NICHT VORENTHALTEN
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eigenen „Messe-Event“ fand bereits einige Nachahmer und wird sich in vielen Bereichen bestimmt wiederholen. Der Aufwand, einige Wochen am Stück in Holland offene Türen zu haben und die Gäste im Regelfall drei Tage lang zu bewirten, ist sicherlich nicht zu unterschätzen – der Effekt, die Händler noch näher zur Marke zu holen, aber ebenfalls nicht. Ein weiser Vertreter einer Konkurrenzmarke hat einmal gesagt, dass die Hersteller die Endkunden nicht vergessen dürfen, da sie es sind, die die Produkte am Ende des Tages kaufen sollen. Diesbezüglich haben die Kalifornier einige Testevents für Kaufwillige und solche, die es noch werden könnten, organisiert. Diese Events finden ebenfalls noch vor der Eurobike statt und lassen alle Interessierten in den Genuss kommen, die neuen Produkte live zu begutachten und vor allem auch in geeigneter Umgebung bewegen zu können, um selbst einen Eindruck vom Wunschrad oder -helm zu erhalten. Fazit der Retailer-Event-Idee: Rundum geglückt, wir würden wieder 1000 Kilometer auf uns nehmen!
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TRUMER TRIATHLON
DAS VERFLIXTE SIEBTE TEXT: MAX HOFSTÄTTER FOTOS: MAX HOFSTÄTTER
WER vor dem Jahr 2010 von Obertrum sprach, tat dies hauptsächlich, um von der ortseigenen Brauerei und dem dort erhältlichen Bier zu erzählen. Wer nun von Obertrum spricht, tut dies mit großer Wahrscheinlichkeit, um vom Triathlon und seinen Protagonisten zu erzählen. Aus Österreichs Dreikampf-Szene ist das Event seit seiner Erstaustragung 2010 logischerweise nicht mehr wegzudenken, aber auch über die Grenzen hinaus macht sich das Triathlonfestival im Flachgau zusehends einen Namen. Mittlerweile gibt es gemeinsam mit den Traditionsbewerben Chiemsee Triathlon und Trans Vorarlberg unter dem Mantel Alpen Ass eine Cupwertung, welche durchaus einige Starter mehr an den Trumer See lockt. An der Auswahl
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an Bewerben mangelt es DreikampfNeulingen, aber auch arrivierten Athleten in Obertrum nicht. Zwischen nicht weniger als zehn Wertungsbewerben an drei Tagen kann man wählen. All jene, die an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Wettkampfmodus performen können, werden in der sogenannten Triple-Wertung, die aus Seecrossing am Freitag, der Sprintdistanz am Samstag und der Mitteldistanz am Sonntag besteht, ausgezeichnet. Diese Ehre wurde in diesem Jahr immerhin 23 Personen zuteil. In einer Couple-Wertung kann man sich in Obertrum gemeinsam mit der besseren Hälfte – oder auch mit der zukünftigen – beim Funtriathlon und der Mitteldistanz versuchen. Von einer Partnerfindungsbörse ist uns noch nichts bekannt, was man aller-
dings bei einer der geselligen Abendveranstaltungen mit der dazugehörigen Portion Mut selbst in die Hand nehmen kann. Wenn man auf die Ergebnislisten blickt, kann man sehen, dass sich die drei Hauptbewerbe Sprinttriathlon, Kurzdistanz und Mitteldistanz in Bezug auf die Finisher-Zahlen von je etwa 300 die Waage halten. Der Funtriathlon sowie das Seecrossing, welches am Freitag stattfindet, sind beinahe ebenso gut besucht. Alles in allem erfreuen sich an einem Wochenende über 1600 Athleten an der – trotz einer gewissen eingetretenen Routine – immer noch perfekten und vorbildlichen Organisation der Veranstalter. Es bleibt die Frage, was dem Event fehlt, dass es trotz des tollen Feed-
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backs der Athleten, des Preisgelds für die Topplatzierten und des traumhaft gelegenen Sees bisher zu keiner echten Großveranstaltung mit +3000 Finishern wurde. Der Weg, sich keiner großen Serie anzuschließen und somit seine USP zu verlieren, gibt den Organisatoren grundsätzlich Recht. Denn Ironman-Veranstaltungen gibt es viele, aber den Trumer Triathlon gibt es nur einmal. Dennoch ist nicht zu leugnen, dass die großen Serien trotz ihrer mittlerweile unverschämt hohen Startgelder und der teils unpersönlichen Organisation eine gewisse Strahlkraft auf das Triathlonpublikum ausüben. Liegt das rein an dem hochkarätigen Starterfeld, welches bei manchen M-Dot-Bewerben der Mitteldistanz ehrlich gesagt keineswegs namhafter ist als in Obertrum? Oder nur an der Möglichkeit, sich für eine „inoffizielle WM“ qualifizieren zu können? Oder aber daran, dass man im Büro mit der M-Dot-Medaille seine unwissenden Arbeitskollegen beeindrucken kann? Lauter Tatsachen, gegen die der Trumer Triathlon möglicherweise nicht ankämpfen kann und es auch gar nicht versucht.
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Was er jedoch kann, ist, ein alleinstehendes Event auf die Beine zu stellen, welches vom Umfeld, den Wettkampfbedingungen und der Schönheit des Rennens her den Großserien mehr als nur ebenbürtig ist.
CHRONOLOGISCHE ABFOLGE DER RENNEN. Den ersten Titel im drei Kilometer langen Seecrossing am Freitagabend holten sich der österreichische Mitteldistanzstar Paul Reitmayr, welcher nur wenige Wochen nach seinem tollen Rennen in Klagenfurt noch etwas schwere Beine hatte und sich somit nur für das Schwimmen entschied, sowie die Deutsche Iris Keis. Unmittelbar danach konnte sich Triathlonurgestein Renate Forstner den Sieg im Ladies Run über 4,1 Kilometer holen. 130 Kinder kämpften in den beiden Kids-Bewerben um das Ansehen des Publikums und sorgten vor allem auch für einen erhöhten Herzschlag ihrer Eltern. Silas Schneider, Ella Rohrmoser, Samra Fürrutter sowie David Lewis waren die Schnellsten ihrer Klassen. Der Teamkollege von Reitmayr und Weltcup-Starter Philipp Pertl hol-
te sich den Sieg im Funtriathlon vor seinen beiden Verfolgern Peter Luftensteiner und dem noch in der Schülerklasse startenden Elias Mayer aus Saalfelden. Ebenfalls in der Schülerklasse startete die Siegerin im Funtriathlon bei den Damen Anna Hochleitner; verfolgt von Lisa Hufnagl und Sanne Kaindl setzte sich die Halleinerin knapp durch. Die Sprintdistanz ging mit etwa eineinhalb Minuten Vorsprung an Johann Grundbichler, der Sebastian Hanusch trotz dessen bester Laufzeit in Schach halten konnte. Der ehemalige österreichische Zeitfahrmeister Rupert Probst landete bei einem seiner seltenen Triathlonexkurse auf Rang sieben, hatte aber zu seinem eigenen Erstaunen nicht die schnellste Radzeit, diese hatte sich der Sieger geholt. Bei den Damen war Jacqueline Kallina vom ASV TRIA Stockerau erfolgreich und hatte die beiden Nachwuchsathletinnen Hannah Moser (Wave Tri Team TS Wörgl) und Julia Bauböck (Trumer Tri Team) vor allem am Rad im Griff. Grundbichler und Bauböck wurden ganz nebenbei Salzburger Landesmeister.
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Das verflixte siebte Jahr hielt für die Veranstalter eine Überraschung bereit – schlechtes Wetter. Nasse und relativ kühle Bedingungen warteten auf die Athleten am Sonntag, und das zum ersten Mal in der Geschichte des Trumer Triathlons. Aber ein bisschen Regen kann in Salzburg natürlich niemanden aus der Ruhe bringen und so wurde es dennoch ein gelungener Wettkampftag. Die Kurzdistanz war heuer zugleich
die österreichische Meisterschaft auf dieser Distanz, nicht zu verwechseln mit den Staatsmeisterschaften. 270 Athleten kämpften um Edelmetall in ihren jeweiligen Altersklassen. Gesamtsieger wurde der ehemalige Ruderer und mittlerweile schon etablierte Triathlet Paul Ruttmann vom PSV Tri Linz vor dem deutschen Profiathleten Markus Fachbach vom Team Mohrenwirt und dem in der österreichischen Szene gut bekannten
Niko Wihlidal. Der Damengesamtsieg ging an die Senkrechtstarterin Simone Kumhofer (Adler Pharma Bikeexpress) vor Anna Przybilla (Tri Team Wels) und der Freundin von Paul Reitmayr, Katharina Schelling (Tri Dornbirn). Das ist zum Beispiel schon ein Couple, welches wohl schwer zu schlagen ist. Auf der Mitteldistanz gab es den gleichen Sieger wie in den beiden
ERGEBNISSE
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Jahren zuvor. Thomas Steger vom Pewag Racing Team gewann zum dritten Mal en suite die Mitteldistanz in Obertrum. Steger war erneut am Rad und beim Laufen eine Klasse für sich und distanzierte Erdinger-Perspektivteam-Athlet Stefan Hehenwarter und Ex-Nationalteam-Kurzdistanzler Franz Höfer auf die Plätze. Höfer, der als Erster aus dem Wasser stieg, präsentierte sich wieder einmal vor heimischem Publikum und entkräftete somit jegliche Spekulationen um sein Karriereende, war allerdings nicht in der Lage, die beiden Jungspunde Steger und Hehenwarter zu schlagen und so seinen Sieg aus dem Jahr 2011
zu wiederholen. Somit ging auch der Salzburger Landesmeistertitel auf der Mitteldistanz an Stefan Hehenwarter. Bei den Damen musste sich Trum-Spezialistin Simone Fürnkranz um etwa drei Minuten der Steirerin Romana Slavinec geschlagen geben. Slavinec dominierte von Beginn an und ließ der Konkurrenz eigentlich keine Chance. Sylvia Gehnböck schob sich nach mäßigem Schwimmen zwischenzeitlich mit enormer Radpower an Fürnkranz vorbei, musste diese dann aber beim Laufen wieder passieren lassen und wurde schlussendlich Dritte.
Ein Großteil der Teilnehmer verlässt Obertrum mit einem Lächeln. Auch die Redaktion freut sich bereits auf 2017, wenn in Obertrum für ein Wochenende wieder die Triathlonszene zu Gast ist und das Team um Sepp Gruber den Ort in ein gemütlich-chilliges Ausdauermekka verwandelt. Auch das SUP werden wir beim nächsten Mal im Kofferraum haben, um euch noch bessere Bilder vom Schwimmevent präsentieren zu können.
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#OLYMPICSEASON #RIO2016 DER GROSSE SHOWDOWN
TEXT: MAX HOFSTÄTTER FOTOS: ITU MEDIA
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BRÜDERPOWER IN RIO. ALISTAIR UND JONATHAN BROWNLEE SIND DAS ERSTE GESCHWISTERPAAR, WELCHES GOLD UND SILBER IM OLYMPISCHEN TRIATHLONRENNEN GEWINNT. Copacabana – der Schauplatz so vieler unvergesslicher Geschichten. Im Zuge der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro kam da sicher die eine oder andere hinzu. Neben den vielen Medaillenentscheidungen und Stories hinter den Protagonisten wohl auch die eine oder andere sozioökonomischer Natur, deren Darstellung sich durchaus mehr Platz in der Fernsehberichterstattung verdient hätte. Zurück zum Kern unserer OlympicSeason-Serie. Die Vorgeschichten über Qualifikationen bzw. Nicht-Qualifikationen sowie über das Chaos, welches sich bei der DTU und dem DOSB abgespielt hatte, sind zwar in einigen Köpfen noch sehr präsent, müssen allerdings unter der Rubrik Kuriositäten ad acta gelegt werden. Die Konzentration der letzten Tage galt den beiden Triathlon-Olympiarennen der Damen und Herren. Vier Jahre nach dem fulminanten Spektakel in London war man gespannt, ob es den Verantwortlichen in Rio gelingen würde, diese Stimmung von London auch an den Streckenrand der Bewerbe an der Copacabana zu bringen. Das gelang nicht nur aufgrund der Tatsache, dass Rio eine lange Tradition von Triathlon-Weltcuprennen hat, sondern auch aufgrund dessen, dass nur im Zielstadion, in dem sich auch die Wechselzone befand, Eintritt verlangt wurde und die Zuseher an der Strecke kosten44 Finisher
los in den Genuss von Medaillenentscheidungen kamen. Dementsprechend groß war dann auch die Kulisse. Neben den Umgebungsphänomenen interessierten das Fachpublikum allerdings vor allem zwei Fragen: Ist es möglich, die Brownlees zu schlagen? Und wer wird die Nachfolgerin von Nicola Spirig – vielleicht sogar sie selbst? Bereits bei den Streckenbesichtigungen wurde den Athleten klar, dass dieses Rennen aufgrund der 310 Meter langen und bis zu 13 Prozent steilen „Rampe“ in den Hochhäuserschluchten von Rio, welche einmal auf jeder der acht Radrunden zu überwinden war, kein Zuckerschlecken am Fuße des gleichnamigen Hutes werden würde. Die Medaillentaktik hieß: mit den Favoriten aus dem Wasser steigen und dann so lange es geht in der Gruppe bleiben.
SPAZIERGANG ZU GOLD Ein olympisches Rennen ist, so möchte man meinen, oft von viel Taktik geprägt. Die taktische Raffinesse der beiden Brownlee-Brüder machte sich bereits bei der Wahl des Startplatzes bemerkbar. Sie wählten den vermeintlich weiteren Weg zur ersten Boje, um unmittelbar neben den beiden starken Schwimmern Richard Varga (SVK) und Henri Schoeman (RSA) zu stehen. Beinahe alle anderen Favoriten wählten die andere Seite mit dem kürzeren Weg
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zur ersten Boje. So auch die beiden großen Konkurrenten um Edelmetall Mario Mola (ESP) und Richard Murray (RSA). Beide kamen mit einem Rückstand aus dem Wasser: Mola mit etwa 15 Sekunden und Murray gar mit 55 Sekunden. Der zweite taktische Schachzug der Brownlees ist weniger raffiniert als einfach nur erstaunlich. Sie ballerten vom ersten Kilometer an am Rad aus allen Rohren, wechselten einander geschickt bei der Führungsarbeit ab und ließen die Verfolgergruppe um Mola nicht und nicht herankommen. Dass die beiden Briten laufen können, weiß mittlerweile auch jedes brasilianische Kind. Der Ausgang des Rennens war somit bereits nach der ersten Laufrunde klar. Erneut Gold für Alistair, der seinen Bruder nach
WÄHREND EINIGE DER FAVORITEN AM START DER PERFEKTEN TEAMTAKTIK AUF DIE ANDERE SEIT
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02 | 07 | 2016 sechs Laufkilometern stehen ließ und spazierend die letzten Meter bis ins Ziel unter dem Applaus der Menge genießen konnte. Silber für den Jüngeren der beiden – Jonathan. Dahinter entbrannte noch ein Kampf um die verbleibende Medaille. Henri Schoeman schaffte schlussendlich die Sensation und holte sich Bronze. Er überlief den etwas einbrechenden Vincent Luis (FRA) und konnte sich gerade noch gegen seinen heranstürmenden Landsmann Richard Murray und den Portugiesen Joao Pereira durchsetzen. Murray, der aufgrund einer Verletzung kurz vor den Spielen froh war, überhaupt dabei zu sein, lief fantastische 30:34 und finishte auf Rang vier. Mitfavorit Mola erreichte Rang acht und musste im Ziel konsterniert feststellen: „Ich fühlte mich gut,
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DAS ÜBERGLÜCKLICHE DAMENPODIUM. NICOLA SPIRIG-HUG (SUI), GWEN JORGENSEN (USA) UND VICKY HOLLAND (GBR). ALLE DREI FREUTEN SICH WIE DIE KLEINEN KINDER ÜBER DAS BAND UM IHREN HALS.
aber die Jungs da vorne waren heute einfach besser.“
LUTSCHEN, WENN ES ERLAUBT IST.
T GANZ LINKS STANDEN, STELLTEN SICH DIE BROWNLEES MIT TE ZU DEN STARKEN SCHWIMMERN SCHOEMAN UND VARGA.
Die Damenentscheidungen waren in den letzten beiden Jahren geprägt von der Übermacht der Amerikanerin Gwen Jorgensen. Sie beherrschte die Szene beinahe nach Belieben und hat bereits 17 WCS-Siege auf ihrem Konto. Nicola Spirig Hug war jedoch bereit, den Kampf aufzunehmen und ihre Goldene von London zu verteidigen. „Ich bin die fitteste Athletin im Feld“, so die Schweizerin selbstbewusst vor dem Start. Das zeigte sie auch im Rennen. Voll motiviert übernahm sie, nachdem eine große Gruppe von etwa 20 Athletinnen gemeinsam aus dem Wasser gekommen war, die Verantwortung und führte das
Feld gefühlte 95 Prozent der Raddistanz an. Immer wieder versuchte sie sich mit Tempoverschärfungen von der Gruppe zu lösen, was ihr jedoch nicht gelang. Die meisten Mitfavoritinnen konnten immer wieder aufschließen und die kleine Lücke zu Spirig zufahren, um danach in ihrem Windschatten wieder Kraft zu sparen. Doch der große Einsatz war nicht ganz umsonst: Bei jeder Attacke der Schweizerin fielen zwei bis drei Athletinnen aus der Gruppe hinaus und der Kreis der Medaillenanwärterinnen verkleinerte sich sukzessive. Es befanden sich am Ende des Rad-Parts jedoch immer noch Kaliber wie die Silberne von London Lisa Norden (SWE), Barbara Riveros (CHI), Emma Moffatt (AUS), Rachel Klamer (NED), die beiden Britinnen Stanford und Holland, Multitalent Flora Duffy
DIE GRUPPE UM RICHARD MURRAY UND MARIO MOLA KÄMPFTE VERBISSEN, SCHAFFTE DEN ZUSAMMENSCHLUSS AM RAD JEDOCH NICHT UND MUSSTE MIT RÜCKSTAND AUF DIE LAUFSTRECKE. EINZIG DER SÜDAFRIKANER MURRAY KONNTE NOCH AN DEN MEDAILLEN SCHNUPPERN, MUSSTE SIE DANN ABER DOCH SEINEM TEAMKOLLEGEN ÜBERLASSEN.
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12 | 03 | 2016 (BER) und auch die Bronzemedaillengewinnerin von London Erin Densham (AUS) darin. Doch ab Kilometer null auf der Laufstrecke war klar, dass das Duell um Gold Schweiz gegen USA bzw. Spirig Hug gegen Jorgensen hieß. Wie von Bahnradsprintbewerben bekannt, sah man die beiden diskutierend und mit anschließenden Stehversuchen, doch auch hier war Spirig die Initiativere der beiden und übernahm den Großteil der Führungsarbeit. Jorgensen hing wie schon am Rad im Windschatten und drehte den Hahn erst etwa zwei Kilometer vor dem Ziel voll auf. Das war der Todesstoß für Spirig VIHug, die zu viele Körner auf der Strecke gelassen hatte und nicht in den gewünschten Zielsprint mit Jorgensen kam. Die Dominatorin Gwen Jorgensen holte sich den ersehnten Olympiasieg und brach vor Erleichterung im Ziel in Tränen aus. Der Druck war enorm gewesen, alles andere als Gold hätte eine Enttäuschung für die amerikanischen Medien bedeutet. Spirig Hug freute sich über ihre zweite Olympiamedaille, nach Gold in London nun Silber in Rio. Bronze wurde zum WG-Duell zwischen Non Stanford und Vicky Holland (beide GBR). Zweitere sprintete ihre Wohnungskollegin um eine Sekunde ab und darf nun das Edelmetall an den Kühlschrank hängen. Der Staubsaug-Plan für die nächsten
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Monate ist damit wohl auch geklärt.
DEUTSCHSPRACHIGE BILANZ. Das Resümee aus deutschsprachiger Sicht ist zugegebenermaßen durchwachsen. Die Schweiz als kleinster Vertreter hat es wieder einmal geschafft, die beiden Nachbarn Österreich und Deutschland alt aussehen zu lassen. Silber für Spirig Hug ist zweifelsfrei überragend, Rang 16 für Andrea Salvisberg bei den Herren ist zwar nicht ganz das, was sich die Eidgenossen bei den Herren erhofft hatten, aber dennoch die beste Platzierung eines deutschsprachigen Athleten bei den Spielen. Sein Teamkollege Sven Riederer holte bei seinen letzten Olympischen Spielen Rang 19. „Vielen Dank für den unglaublichen Support in den letzten Jahren. Ich bin sehr glücklich über meine lange Karriere als Kurzdistanzathlet, nun ist es aber an der Zeit zu zeigen, was ich bei längeren Distanzen zu leisten im Stande bin“, so Riederer unmittelbar nach dem Rennen in Rio. Während die Schweizer zufrieden die Heimreise antreten, macht sich in Deutschland maximale Ratlosigkeit breit. „Ich hab alles rausgehauen, was drinnen war, und das kam dabei raus“, so Medaillenhoffnung Anne Haug nach ihrem Zieleinlauf. „Ich hab keine Ahnung, woran es gelegen hat. Heute war
ITU WC HUATULCO ich die ganze Zeit am Limit, aber leider nicht schnell.“ Haug war bereits mit ordentlicher Verspätung (2:10) aus dem Wasser gestiegen und konnte dann mit der winzigen Radgruppe am Ende des Feldes nichts mehr ausrichten. Rang 36 war das Resultat am Ende. Nachwuchshoffnung Laura Lindemann, die nach dem Nominierungs-Hickhack bei den Deutschen nachnominiert wurde, zeigte ihr Potenzial beim Schwimmen, konnte aber den Anschluss zur ersten Radgruppe gerade so nicht halten und musste in Radgruppe zwei den Topstars hinterherfahren. Rang 28 beim Olympia-Debüt ist für die erst 20-jährige Berlinerin, für die diese Spiele wohl noch etwas zu früh gekommen waren, dennoch ein durchaus positiver Abschluss. Österreichs Olympia-Fazit lässt auf den ersten Blick die Schlussfolgerung zu, dass es beim Schwimmen noch nicht zur Weltspitze reicht. Thomas Springer musste sich nach dem Aussteigen aus dem Atlantik mit einem gehörigen Rückstand (2:30) alleine auf die Verfolgung der Gruppen vor ihm machen. Auf dem schwierigen Radkurs kämpfte Springer verbissen, konnte jedoch den Anschluss nach ganz vorne nicht mehr herstellen und eine Überrundung, die zugleich das Ende des Rennens bedeutet hätte, gerade noch abwenden. Auf der Laufstrecke war es dann jedoch ge-
SARA VILIC ARBEITETE VIEL AM RAD, KONNTE ABER DIE LÜCKE ZUR ERSTEN GRUPPE NICHT MEHR SCHLIESSEN. IM ZILE ÜBERKAMEN SIE DANN DIE EMOTIONEN ALS DER DRUCK NACH DEM LANGEN WEG NACH RIO PLÖTZLICH VON IHREN SCHULTERN VIEL.
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DIE DAMEN WURDEN REGELRECHT AN LAND GESPÜLT BEVOR SIE AN DER COPA AUF DIE RÄDER WECHSELTEN.
GWEIN JORGENSEN KONNTE IHRER FAVORITENROLLDE GERECHT WERDEN UND HOLTE GOLD IN RIO. IHRE RENNTAKTIK WIRD JEDOCH NOCH LÄNGER FÜR DISKUSSIONEN SORGEN, DA SIE BIS AUF WENIGE METER BEIM LAUFEN DIE KOMPLETTE FÜHRUNGSARBEIT IHRER GROSSEN KONKURRENTIN SPIRIG HUG ÜBERLIESS – SCHÖN WAR ES NICHT, ABER ERFOLGREICH. schehen und die Brownlees überrundeten den gebürtigen Hallenser in Runde zwei. Springer, dessen Olympiastart nach seinem unfassbar schwierigen Leidensweg bereits der größte Erfolg war, bilanziert wie folgt: „Das Ende ist immer gut, und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. Ich habe nach dem extremen Frühjahr nochmal alles versucht, um fit zu werden ... Ich kann mir nix vorwerfen.“ Bei den österreichischen Damen war nach der verletzungsbedingten kurzfristigen Absage von Lisa Perterer der Schock groß. Kurzerhand wurde Julia Hauser nachnominiert und kam in den Genuss, sich das Abenteuer Olympische Spiele von der Startlinie aus anzusehen. Für die Wienerin endete das Abenteuer jedoch abrupt. Sie kam mit drei Minuten Rückstand aus dem Wasser und wurde aufgrund einer Überrundung in der fünften Radrunde aus dem Rennen genommen. „Ich habe durch einen schlechten Start eine Gruppe verloren. Wir waren dann zu dritt, haben uns aber gegenseitig mehr behindert als geschaut, dass wir gemeinsam noch einmal hinkommen“, so Hauser, die künftig mehr ins Schwimmen investieren will: „Wenn du da nicht in der Spitzengruppe bist, bist du draußen. Man sieht, die vorne bereiten sich vier Jahre lang darauf vor. Jetzt habe ich auch vier Jahre Zeit.“ Für die Villacherin Sara Vilic lief es besser, wenngleich auch nicht ganz
nach Wunsch. Die eigentlich starke Schwimmerin verpasste den Zug der ersten Gruppe und musste sich im Feld dahinter mühen, um den Anschluss wiederherzustellen. „Ich hatte einen guten Start und habe geglaubt: ‚Jawohl, ich habe es geschafft.‘ Dann bin ich aber ein bisschen ins Gedränge gekommen. Und nach der ersten Boje war ich dann plötzlich in der zweiten Gruppe“, so Vilic nach dem Rennen. „Auf dem Rad habe ich mich gut gefühlt, viel Arbeit verrichtet, was aber Kraft gekostet hat. Das habe ich auf den ersten fünf Laufkilometern ordentlich gespürt, dann ist es wieder gegangen.“ Mit dem Ergebnis ist die Kärntnerin „sicher nicht zufrieden“, aber die Erfahrungen, die sie bei ihren ersten Olympischen Spielen gesammelt hat, sind unbezahlbar. „Es ist mit diesem Rennen ein großer Traum in meinem Leben in Erfüllung gegangen. Ich habe für Österreich starten dürfen und im Ziel haben mich dann auch noch die Emotionen übermannt – es war toll.“
BLICK IN DIE ZUKUNFT. Was Sven Riederer macht, scheint klar, Andrea Salvisberg wird seine Kurzdistanzkarriere vermutlich fortsetzen, was Vorzeigeathletin Nicola Spirig Hug macht, steht in den Sternen. Die 34-Jährige hat jedoch in den letzten Jahren bereits mehrmals ihr Können auf der Mittel- und Langdistanz unter Beweis gestellt, somit liegt der Verdacht nahe, dass sie sich künftig darauf kon-
zentrieren wird. In Deutschland und Österreich werden die Verbandsverantwortlichen in den nächsten Wochen wohl die Köpfe zusammenstecken müssen, die Ergebnisse und Entwicklungen ausgiebig analysieren und zu irgendwelchen Schlüssen kommen. Denn der Anspruch beider Nationen ist nicht nur wegen der Olympischen Goldmedaillen in der Vergangenheit deutlich höher als das Ergebnis der letzten beiden Spiele. In Deutschland zeichnet sich jedoch ein großer Cut ab, denn einige der Nationalteam-Athleten haben doch bereits ein zu fortgeschrittenes Alter erreicht, um den nächsten Olympia-Zyklus noch einmal mitzumachen. Die österreichischen Athleten haben hinsichtlich des Alters noch alle Möglichkeiten. Einzig Routinier Thomas Springer wäre bei den Spielen in Tokio 2020 bereits 35 Jahre jung; bleibt abzuwarten, ob sich der Wahlsalzburger bis dahin noch einmal motivieren kann. Seine erste Aussage deutet jedenfalls darauf hin. Wie es mit dem nun ehemaligen „Team Rio“ weitergeht und wie die Pläne für die Zukunft im österreichischen Kurzdistanzlager aussehen, versuchen wir in einer der nächsten FINISHER-Ausgaben für euch zu recherchieren.
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Interview
Exklusiv-Interview mit Erdinger-Alkoholfrei Profi Julia Gajer
Quereinstieg in die Weltspitze Julia Gajer ist Triathletin. Das jedoch noch nicht sehr lange. Und dennoch hat sie es in der verhältnismäßig kurzen Zeit, in der sie diesen Sport ausübt, bereits sehr weit gebracht. Einen Platz in einem Profiteam, einige potente Sponsoren, auch der ein oder andere Ironman-Sieg war da bereits dabei. Jetzt wohnt die gebürtige Hannoveranerin am Fuße des Pendling in der Nähe von Kufstein und setzt ihren Aufstieg weiter fort. Grund genug für uns, ihr dort einen Besuch abzustatten und über bereits Geschehenes und noch Kommendes zu plaudern. Interview: Max Hofstätter FINISHER: Hallo Julia, was verschlägt dich eigentlich in die Kufsteiner Gegend? Gajer: Mein Mann ist jetzt hier beruflich tätig, und da ich kein besonderer Freund des Pendelns bin und eigentlich überall trainieren kann, bin ich mit ihm hierhergezogen. Wir haben vorher im Raum Stuttgart gelebt, und das ist dann doch je nach Verkehr mindestens vier Autostunden entfernt. Das war uns beiden deutlich zu viel. FINISHER: Und hast du dich bereits gut eingelebt? Gajer: Ja, das hab ich, immerhin sind wir ja jetzt schon seit Jänner hier, auch wenn ich zwischendurch immer wieder mal auf Trainingslager oder bei einem Rennen war. Die Gegend um Kufstein ist ein Traum, und da ich
sowieso kein Stadtmensch bin, hat mir dieser Ort sofort zugesagt. Einzig mit dem Dialekt der Einheimischen hab ich noch so meine Verständnisprobleme. Hilfreich war auch Eva Dollinger, die auch hier in der Gegend wohnt. Sie hat mir anfangs sehr viele Tipps gegeben, was Trainings-Spots hier in der Gegend betrifft.
dies. Trotz des schneearmen Winters konnte ich hier von Januar bis März super trainieren. Einziger kleiner Schwachpunkt sind die Wasserflächen im Winter; der Sommer ist perfekt mit den Freibädern und Seen. Das hatte ich vorher ja gar nicht, da musste ich 50 Kilometer bis zum nächsten See fahren.
FINISHER: Wie sieht es mit den Trainingsbedingungen hier in Tirol aus? Gajer: Ich finde es hier viel besser, als ich es zuvor hatte. Allein beim Radfahren hast du hier alle Möglichkeiten, das bringt super viel Abwechslung ins Training. Du kannst dir Berge ohne Ende geben, aber du kannst auch regenerativ in der Ebene fahren. Und da ich im Winter sehr gerne Langlaufen gehe, bin ich hier ja im Para-
FINISHER: Hast du dich eigentlich schon mit einem Verein in der Umgebung ausgetauscht, ob es eine passende Trainingsgruppe für dich gibt? Gajer: Mein Mann ist mittlerweile Mitglied beim Tri Team Wörgl, aber ich hab leider noch keine richtig passende Leistungsgruppe für mich gefunden. Ich hab schon ein paar Einheiten mit Carina Wasle trainiert, das passt ganz gut, aber eine fix organisierte Trainingsgruppe gibt’s wahrscheinlich nur im Schwimmverein.
Laura Philipp beim Einschwimmen am Tag vor ihrem Sieg beim Ironman 70.3 Mallorca. Die Gewitterwolken im Hintergrund ließen zu diesem Zeitpunkt bereits auf das schlechte Wetter am Renntag schließen.
FINISHER: Julia, du bist ja sehr spät zum Triathlon gekommen. Gajer: Das ist richtig, ich hab erst mit 25 meinen ersten Triathlon gemacht. Und dann ging es sehr straight. Mein dritter Triathlon war gleich Mitteldistanz, da mir von vornherein klar war, dass ich eher längere Distanzen mag; bei den kurzen komm ich nicht in Gang. Ich war ja als Kind im Schwimmverein und bin damals schon eher die langen Distanzen geschwommen. FINISHER: Und wie ging es nach deiner ersten Mitteldistanz weiter? Gajer: 2010 in Wiesbaden bin ich bei einer weiteren Mitteldistanz glaub
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JULIA GAJER
FACTS
GEBURTSTAG: 5. AUGUST 1982 WOHNORT: LANGKAMPFEN AUSBILDUNG: PROMOVIERTE PHARMAZEUTIN SPONSOREN: ERDINGER ALKOHOLFREI, CERVELO, SWISSSIDE, GIRO, DURACELL, SKINFIT, NEW BALANCE, SAILFISH
GRÖSSTE ERFOLGE: SIEG IRONMAN TEXAS, SIEG IRONMAN ARIZONA, 6. PLATZ IRONMAN HAWAII, DEUTSCHE MEISTERING LANGDISTANZ 2013 + 2014
ich Fünfte geworden und daraufhin wurde ich 2011 im Gründungsjahr des Erdinger Perspektivteams eingeladen, dort mitzumachen. Ich durfte dann gleich Anfang 2011 mit den Profis ins Trainingslager fahren und war schon hin und weg, dass ich mit ihnen an einem Tisch sitzen durfte. Als ich dann merkte, dass ich trainingsmäßig einigermaßen mithalten kann, war das ein enormer mentaler Schub für mich. Generell wäre ich ohne die Struktur und die guten Kontakte, die Erdinger hat, nie so schnell vorangekommen und bin super dankbar für diese Chance. Noch dazu geben die erfahrenen Athleten dir Feedback und Tipps, und das ist unbezahlbar. Mittlerweile gebe ich meine Erfahrungen an die jetzigen Perspektivathleten weiter. FINISHER: Dann ging es in deiner sportlichen Entwicklung gleich mit einer Langdistanz weiter. Gajer: Ja, das war auch 2011, und es war eigentlich gleich ziemlich flott (Anm. d. Red.: Julia wurde bei ihrem Langdistanzdebüt Zweite in Roth mit einer Zeit von 8:56:23). Ich weiß noch ganz genau, als mir jemand in Roth am Streckenrand zugerufen hat, dass ich locker unter neun Stunden bleiben könnte – und zu dem Zeitpunkt war ich bereits hinter Chrissie Wellington auf Rang zwei und davon schon komplett überwältigt. Und ich dachte mir nur: „Oh nein, bitte nicht, das möchte ich mir doch gern für meine zweite oder dritte Langdistanz aufheben.“ FINISHER: Aber das war dein Durchbruch und eigentlich ein Sensationsdebüt. Gajer: Ich bin damals halt hin, ohne groß nachzudenken, das ist das
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Megacoole an der ersten Langdistanz. Du machst es halt einfach, so wie du dir denkst. Das funktioniert leider nur einmal, denn ab dann weißt du, was dich bei einer Langdistanz erwartet, und außerdem entsteht dann auch ein anderer Druck. FINISHER: Druck von dir selbst oder von außen? Gajer: Beides, würde ich sagen. Denn mittlerweile ist es natürlich so, dass ich mir auch sage, bei dem Rennen möchte ich aufs Podium oder sollte eigentlich gewinnen – und dann agiert man halt schon anders. Wenn ich damals in Roth komplett eingebrochen wäre, hätte vermutlich kein Hahn danach gekräht. Aber wenn mir das jetzt passiert!? Somit wachsen natürlich auch der Druck und die Erwartungshaltung von außen. Aber der Druck von mir selbst ist definitiv größer. FINISHER: Weil wir gerade beim Druck sind: Deine Saisonhighlights mit einem starken Starterfeld liegen ja noch vor dir. EM in Walchsee und Hawaii. Gajer: Genau, das ganz große Highlight ist natürlich Hawaii, aber die Europameisterschaft in Walchsee ist mir nicht nur aufgrund der geografischen Nähe zu meinem Wohnort sehr wichtig. Und sie passt mir außerdem sehr gut als ernsthafter Formcheck für Hawaii. FINISHER: Was darf man auf Hawaii von dir erwarten? Gajer: (lacht) Hoffentlich das beste Rennen, das ich je hatte. Ich mein, ich hab ja auf Hawaii 2014 mit einem sechsten Platz super angefangen. Letztes Jahr wollten wir dann ein wenig zu viel, da ich ein sehr, sehr gutes Rennen in Frankfurt hatte – und dann haben wir im Training ein wenig überzockt. Auf Hawaii war ich dann sowohl mental als auch physisch komplett platt. Ich weiß aber, wenn ich meine Daten aus dem Training mit jenen von vor zwei Jahren vergleiche, dass noch Luft nach oben ist. Das große Ziel ist es, dies auf Hawaii zu zeigen. Ich fühle mich deutlich frischer als letztes Jahr, vor allem auch im Kopf. FINISHER: Es ist natürlich per-
fekt, wenn das erste Saisonrennen so aufgeht, wie dir das beim Ironman in Texas mit deinem souveränen Sieg gelang. Wenn das nicht so ist, bekommt man aufgrund der Punkteregelung womöglich nicht die Gelegenheit, eine kurze Trainingspause und einen neuen Formaufbau zu machen, da man eigentlich bereits wieder bei einem Rennen starten sollte – und der Zeitdruck wächst? Gajer: Definitiv, das war mit ein Grund, warum ich mich für Texas entschieden habe, denn wenn das Rennen schiefgegangen wäre, hätte ich immer noch eines der europäischen Rennen machen können. War ein kleiner Sicherheitsweg. FINISHER: Andi Raelert wäre dies heuer beinahe zum Verhängnis geworden und dein neuer Teamkollege Nils Frommhold wird es heuer leider nicht auf Hawaii schaffen. Gajer: Ich freu mich so für den Andi, dass er es jetzt noch gepackt hat. Beim Nils kam jetzt auch noch ein Ermüdungsbruch hinzu, somit ist Hawaii kein Thema mehr. FINISHER: Eine Schlussfolgerung in Bezug auf das oft kritisierte Qualifikationssystem? Fehlende Punkte, zu viele Rennen in kurzer Zeit und keine Zeit mehr für einen ruhigen, geordneten Trainingsaufbau führen
dann oft zu Verletzungen. Gajer: Ja klar, es summiert sich. Ein, zwei Rennen sind nicht so punktereich, wie man sich das vorstellt. Man nimmt sich nicht mehr die Zeit, um mal drei oder vier Wochen rauszunehmen, sondern macht gleich den nächsten Langen drauf, und dann führt eins zum anderen. Nils ist ja auch nicht der erste Athlet, dem das passiert. Man muss teilweise echt viele Rennen machen, um sich zu qualifizieren, und wenn du dann bereits fünf oder mehr Rennen in den Beinen hast, brauchst du eigentlich fast nicht mehr nach Hawaii. Die WTC will einen halt zwingen, ihre Rennen zu machen, wenn man nach Big Island will. Man darf kein Rennen links und rechts machen, sonst funktioniert’s möglicherweise nicht. FINISHER: Wer ist bei dir deroder diejenige, die dich gegebenenfalls bremst oder wieder anstachelt, um zu trainieren? Gajer: Mein Trainer Wolfram Bott. Aufgrund von vielen Gesprächen und seinen Expertisen liegt er da eigentlich immer ganz gut. Außerdem ist er bei sehr vielen meiner Rennen und Trainings dabei und hat somit auch das persönliche Feedback. Er ist sehr akribisch und war auch mit auf Trainingslager und fährt dann mit dem Rad bei einer Laufeinheit mit, saugt alle Eindrücke auf, reicht Gels und Getränke und greift schon auch mal motivierend oder eben bremsend in eine Einheit ein. FINISHER: Die Trainingsgruppe von Wolfram besteht ja – beispielsweise mit den Raelerts und Nils Frommhold – aus mehreren Athleten. Gibt es im Trainingslager viele gemeinsame Einheiten? Gajer: Ja, da gibt es dann auch mal Intervalle mit den Jungs auf einer Laufrunde, auf welcher der Wolfram dann vor- und zurückfährt und meist selbst auf das Trinken und Essen vergisst, weil er so konzentriert auf den Trainingsinhalt ist. Was ich an Wolfram auch extrem cool finde, ist, dass er sich – wenn ich beispielsweise in ein Trainingslager mit Athleten, die er nicht betreut, gehe – mit anderen Trainern abstimmt, um möglichst viele Kompromisse ma-
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Wenn du immer wüsstest, dass du mit deinem Trainingsumfang um die neun Stunden schaffst und damit aufs Podium kommst, ist der Reiz doch irgendwie bald weg, oder?“ chen zu können und einige Einheiten gemeinsam zu trainieren. Er sagt, es gibt letztendlich keine Trainingsgeheimnisse, man muss halt wissen, was der Athlet wann braucht, um die Form aufzubauen. Außerdem überlässt er den Athleten auch eine gewisse Eigenverantwortung – sind ja mündige Bürger (lacht). FINISHER: Julia, merkst du aufgrund deines späten Einstiegs in den Triathlonsport einen Unterschied zu anderen Athleten auf deinem Niveau?
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Gajer: Ja. Ich habe wenige Trainingsjahre und bin daher relativ frisch, gerade was beispielsweise die Verletzungsresistenz betrifft. Da ich ja in meinem Schwimmverein früher nie so hart trainiert habe und eigentlich auch viel zu schlecht war, um es in irgendwelche Kader zu schaffen, bin ich auch mental gesehen noch sehr unverbraucht. FINISHER: Glaubst du, dass es künftig noch möglich sein wird, als Quereinsteiger und Spätstarter so weit wie du zu kommen?
Gajer: Puh, ich denke, es wird immer schwieriger. Ich hatte aber auch das Glück, dass ich bereits gut schwimmen konnte und damals bereits als Dritte oder Vierte aus dem Wasser kam. Aber in den letzten Jahren entwickelte sich das Niveau – vor allem auch im Damenfeld – enorm, denn meine Schwimmperformance wurde viel besser und ich investiere viel mehr Zeit ins Schwimmtraining, aber weiter vorne komme ich dennoch nicht aus dem Wasser. FINISHER: Branchenführerin
und erfolgreiche Umsteigerin von der Kurzdistanz Daniela Ryf hat diesbezüglich ja ein neues Kapitel aufgeschlagen. Gajer: Ja, die ist momentan in einer anderen Welt. Die Leistung ist echt krass, die fährt fast wie die Männer am Rad, ich hab noch keine Leistungsdaten gesehen, aber das ist schon sehr beeindruckend, was sie zum Beispiel in Roth mit 4:31 am Rad abgeliefert hat – Wahnsinn. FINISHER: Ist diese Tatsache eher etwas, das dich motiviert, oder ist es negativer Druck? Gajer: Ganz klar positiver Druck, denn wenn die Mädels zeigen, dass es geht, warum soll ich es dann nicht auch können. Warum sollte man sich eigene Grenzen setzen? Wobei ich denke, dass die Daniela im Moment schon eine Sonderstellung einnimmt, das muss man ganz klar sagen. Die generelle Leistungsentwicklung im Damenfeld ist aber schon ein Ansporn, auch mal neue Sachen auszuprobieren. Wenn du immer wüsstest, dass du mit deinem Trainingsumfang um die neun Stunden schaffst und damit aufs Podium kommst, ist der Reiz doch irgendwie bald weg, oder? FINISHER: Neue Sachen ausprobieren: im Training oder im Wettkampf? Gajer: Also, probiert wird hauptsächlich in Vorbereitungsrennen, nicht grad in einem wie Hawaii, weil es einfach zu wichtig ist. FINISHER: Aber es wäre ja auch eine Taktik, die Konkurrenz aus dem Konzept zu bringen oder mental zu beschäftigen, wenn man in einem Rennen wie Hawaii was völlig Ungewöhnliches umsetzt. Gajer: Ja, ich denke schon, dass man Risiken eingehen muss, wenn man auf Hawaii aufs Podium kommen will, auch wenn es etwas über dem Limit ist oder unrhythmischer, als man das eigentlich vorhatte. Aber man muss eine Balance finden zwischen dem eigenen Rennen und einer Risikovariante. Vor allem braucht man auch die Form, um sich taktische Spielereien überhaupt leisten zu können. Und meine Stärke liegt eher in der Ausgeglichenheit der drei Disziplinen. Ich bin nicht jemand,
der auf dem Bike einen Punch hat wie ein Kienle oder durchs Wasser zischt wie eine Jodie Swallow. Ich kann also nicht in einer Disziplin mal schnell das Frauenfeld zerlegen, das wird nicht gut funktionieren. Und man sollte dann doch auch darauf achten, ins Ziel zu kommen, um die nötigen Punkte zu sammeln. FINISHER: Da sind wir wieder bei der heiklen Punktesammlerei. Ist das gut oder schlecht für die Entwicklung des Langdistanztriathlons? Gajer: Es ist ein bissl Fluch und Segen zugleich, würde ich sagen. Natürlich garantiert es ein mega Starterfeld auf Hawaii, aber ich finde, die Schere geht immer weiter auf. Die Topathleten, die im Vorjahr auf Hawaii schon gut waren, brauchen danach eigent-
ICH DENKE MAN MUSS RISIKEN EINGEHEN, WENN MAN AUF HAWAII AUF DAS PODIUM KOMMEN WILL. lich „nur“ noch ein Finish, sprich: die können was ausprobieren, aber junge, aufstrebende Athleten, die erst mal durch diese Qualimaschinerie durchmüssen, sind dann durch die vielen Rennen oft so müde, dass es auf Hawaii nicht mehr für ein gutes Ergebnis reicht. Es entsteht dadurch eine Ungleichverteilung. In Kona treten nicht 40 Frauen mit der gleichen Voraussetzung an, da sich die eine bereits sehr früh bei einem Rennen im Dezember qualifiziert hat und die andere vom Sommer fünf Rennen in den Beinen hat. Andererseits hat es den Sport professionalisiert, die Dichte erhöht und dadurch haben sich vermutlich auch die Leistungen entwickelt. Und Profi ist man halt nur, wenn man es voll und ganz macht und davon leben kann,
und es ist wiederum sehr leistungsabhängig, bei den Rennen ans Preisgeld zu kommen. FINISHER: Wobei du das große Glück hast, mit dem Erdinger Alkoholfrei Team ein sehr loyales Gefüge zu haben, das auch zu den Athleten steht, wenn sie mal ein gröberes Verletzungsproblem oder Formtief haben. Gajer: Definitiv, darüber bin sehr glücklich. Das ist vor allem auch ein riesiger mentaler Vorteil, wenn du nicht racen musst, um zu überleben, sondern auf größere Dinge fokussieren kannst. FINISHER: Du bist promovierte Pharmazeutin und musst dir eigentlich in Bezug auf dein Leben nach dem Sport keine großen Sorgen machen, oder? Gajer: Das ist schon richtig. Ich denke, dass ich relativ leicht einen Job finden werde, wenn es dann mal so weit ist, und das nimmt mir schon den Druck. Ich hab bei meinem Start im ErdingerTeam gesagt, dass ich es als Profi versuchen möchte, aber auch mal sehen muss, ob mich das überhaupt ausfüllt und glücklich macht, da ich ja vorher bereits ganz normal gearbeitet hab und das schon ein grober Cut ist, wenn man nur fürs Schwimmen und Radfahren aufstehen muss. Außerdem sehe ich mich langfristig schon in der Pharmazie, da mich das sehr fasziniert. Ideal wäre, wenn man Sport und Pharmazie kombinieren kann und eventuell die Nada berät oder ernährungsberatend arbeitet. FINISHER: Tüftelst du, was die Ernährung betrifft, viel herum? Gajer: Ich denke, dass die Ernährung im Langdistanztriathlon unfassbar wichtig ist. Ich hab bei meinen ersten langen Bewerben auch die Riegel auf dem Oberrohr gehabt, aber das war so mega eklig. Ich dachte mir danach, dass es doch besser gehen müsste, und bin bei meiner Recherche auf Caroline Rauscher gestoßen, von der ich mich seither beraten lasse, da es für mich gigantisch gut funktioniert. Sowohl im Wettkampf als auch im Training hat sich meine Leistung durch die Konzepte von Caro enorm gesteigert. Ich habe kaum noch Leistungslöcher, in denen ich mich schlapp und müde
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fühle, die Einheiten sind nicht mehr so hart wie früher und die Regeneration ist auch viel besser. Wir konzentrieren uns auf die einzelnen Einheiten, um mit Getränkemischungen die Speicher schnell wieder aufzufüllen, aber sie schreibt mir jetzt nicht auf, wie viele Scheiben Brot ich essen darf oder so. Wir führen alles, was geht, über normale Lebensmittel zu und supplementieren nur, wenn es wirklich sein muss. FINISHER: Das heißt, du hast dein Spezialistenteam, welches dich betreut, und drehst sehr akribisch an den einzelnen Stellschrauben, um dich zu verbessern? Gajer: Ja genau, ich versuche in der letzten Zeit, alle Möglichkeiten auszuloten, um mich weiterzuentwickeln. Beispielsweise war ich erst kürzlich mit meinem Laufradpartner im Windkanal, um verschiedene Dinge wie Helme, Bekleidung, Laufräder und deren Auswirkung auf die Aerodynamik zu testen. Den Bereich hatte ich ganz groß auf meiner To-do-Liste für heuer, da ich beim Material noch nicht am
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Limit war. Und wenn du irgendwo 10 bis 15 Watt einsparen und dennoch mit der Gruppe mitfahren kannst, hilft dir das hinten raus sicher. Ich hatte mir ehrlich gesagt gar nicht so einen großen Effekt erwartet. FINISHER: Würdest du sagen, dass du alle leistungsbestimmenden Faktoren so professionell bearbeitest, dass du damit zufrieden bist? Gajer: Material ja, Training und Ernährung auch. Ich glaube, wo ich vielleicht noch nicht professionell genug unterwegs bin, ist die mentale Komponente, die mir hin und wieder zum Verhängnis wird. FINISHER: Hast du dir da auch bereits einen Spezialisten gesucht? Gajer: Ich finde es ehrlich gesagt schwierig, sich in dem Bereich auf jemanden einzulassen, den man nicht so gut kennt. Dieser Thematik haftet auch noch der Ruf an, dass ich schwach bin, wenn ich mir da jetzt Hilfe suche – das ist natürlich Blödsinn, und dennoch existiert die Mei-
nung in meinem Unterbewusstsein. FINISHER: Ist die mentale Betreuung im Langdistanzsport generell noch zu wenig Thema? Gajer: Das denke ich schon. Ich kann mir zwar vorstellen, dass einzelne Athleten an dem Bereich arbeiten, aber es wird unter ihnen vielleicht aufgrund der Vorurteile totgeschwiegen und auch in der Presse liest man kaum darüber. Eigentlich seltsam, da der Kopf bei harten Rennen so wichtig ist und man frisch sein muss in der Birne, um sich neun Stunden in der Hitze zu quälen. Vielleicht werde ich mir da bald mal was überlegen und das als nächsten Punkt auf meine Todo-Liste setzen. FINISHER: Julia, vielen Dank. Wir wünschen dir für die nächsten beiden großen Aufgaben in Walchsee und auf Hawaii alles Gute und freuen uns darauf, über deine Taten zu berichten. Gajer: Danke, ich werde mein Bestes geben und euch am Laufenden halten.
VON UND MIT PROFITRIATHLETIN LAURA PHILIPP Reges Treiben auf der Straße weckt mich – habe ich verschlafen? Ist der Jetlag so schlimm? Der Blick auf die Uhr relativiert meine Sorge; es ist 5:30 Uhr am Morgen. Normalerweise drehe ich mich um diese Zeit nochmals für mindestens eine Stunde auf die andere Seite, es sei denn, die Nada steht vor der Tür. Die Geräusche sind mehr als ein langsames Erwachen einer Stadt, es klingt, als seien alle hellwach und bereit für den Tag. Also lasse ich mich von meiner Neugierde leiten und trete die 100 Meter von meinem Bett an den Strand an. Dort angekommen, traue ich meinen Augen nicht: Mindestens 30 Menschen sind bereits im Wasser und schwimmen im leicht welligen Pazifik in den Sonnenaufgang. Einige Senioren sind auf Stand-up-Paddle-Brettern unterwegs, weiter draußen entdecke ich Menschen in Kajaks und an der offenen Seite der Bucht sichte ich die ersten Surfer. Auf der Promenade hinter mir kommen in kurzen Abständen Läufer vorbei, und die Cafés sind von fröhlich aussehenden Menschen, die im Sonnenaufgang ihren Kaffee genießen, gut besucht. Ich lasse mich von der schönen Morgenstimmung anstecken und vergesse dabei die mir entgangene Stunde Schlaf schnell. – Nochmal schnell zurück ins Appartement und schon bin ich eine der Läuferinnen im Sonnenaufgang. Selbstverständlich habe ich das Geld für das anschließende Frühstück in einem der stylischen Surfercafés nicht vergessen – schon fühle ich mich dazugehörig. Um 17:30 Uhr meines ersten Tages erlebe ich die zweite Überraschung: Die Sonne verschwindet, um 18 Uhr ist es stockfinster. Mir dämmert der Grund für den frühen Tagesstart. Ich nehme mir vor, gleich am nächsten Tag in den australischen Lifestyle einzusteigen. In wenigen Tagen ist mir der Rhythmus bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Er gefällt mir sogar so gut, dass ich mir den Import nach Mitteleuropa überlege. Wer macht mit? Schwimmtraining ab 20:30 Uhr fällt sicher nicht nur mir schwer. Da fällt mir doch direkt ein weiteres Importprodukt ein: Schwimmbäder mit Leinen auf allen Bahnen. Der Triathlon führte mich in diesem Jahr nach Spanien, in die USA, die Schweiz und nun nach Australien; in wirklich allen diesen Ländern fand ich tolle Schwimmbedingungen vor, auch in einfachen „Dorfschwimmbädern“ in der Provinz. Für alle war es selbstverständlich, auf Bahnen mit Leinen zu schwimmen. Starke Schwimmer gesellten sich zueinander, Seniorenbahnen waren selbstverständlich und der Bademeister bat, sollte sich doch mal jemand verirrt haben, denjenigen höflich, die Bahn zu wechseln. In meinen Augen war das ein schönes Miteinander – ich denke, viele von euch kennen das Laisser-faire im Schwimmbad und dessen Nachteile. Diese Dinge durfte ich auf meinen Reisen kennen und schätzen lernen. Vielleicht schaffen wir es, Gelingendes abzuschauen – den Linksverkehr lasse ich dann aber doch lieber down under. Eure Laura
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SOLLEN ZU HAUSE BLEIBEN TEXT: PHILIPP TICHY FOTOS: MAX HOFSTÄTTER
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utscher sollen zu Hause bleiben!“ So lautet der Slogan des Waldviertler Eisenmanns in Österreichs nördlichster Stadt, Litschau in Niederösterreich. Viele der potenziellen „Lutscher“ bleiben wohl auch wegen der langwierigen Anreise ins äußerste Waldviertel lieber daheim, gemeint ist mit dem Motto aber klarerweise die beinharte Strecke dieses Bewerbs, welche Windschattenfahren nahezu unmöglich macht. Den zwei Schwimmrunden im langgezogenen Herrensee folgen eine selektive Radstrecke mit etwa 400 Höhenmetern und eine ebenso durchaus kupierte Laufstrecke um den See. Schnelle Zeiten gibt es zwar sicher nicht, gestartet wird auch nicht „gerollt“, aber die Anmeldung kostet zum richtigen Termin 110 Euro, das Preisgeld kann sich sehen lassen und im Startgeld inkludiert ist eine hervorragende Pasta am Tag vor dem Wettkampf. Gekrönt wird das
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Ganze vom wunderbaren FinisherBuffet im Ziel. Zum wiederholten Male war der Eisenmann im Jahr 2016 Austragungsort der Österreichischen Staatsmeisterschaften über die Double Olympic Distance, zu Deutsch: Mitteldistanz. Man sollte glauben, dass diese Fakten Hundertschaften von Athleten ins Waldviertel locken sollten. Letztlich schafften es 130 Triathleten an die Startlinie der Mitteldistanz (ein Sprint wurde am selben Tag auch ausgetragen). Wie immer stellt sich die Frage, warum bei Staatsmeisterschaften regelmäßig nicht alle „besten Österreicher“ am Start sind. Ich persönlich habe mittlerweile aufgehört, mir über die Antwort Gedanken zu machen. Wer den Titel nicht will, bekommt ihn halt auch nicht. Dennoch ist es schade, wenn einige Größen nicht am Start sind bzw. sogar am selben Wochenende einen
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ALS FÜHRENDER IN WECHSELZONE EINS UND SCHLUSSENDLICH DRITTER:: ALEXANDER FRÜHWIRTH.
DER SALBURGER LANDESMEISTER ÜBER DIE MITTELDISTANZ STEFAN HEHENWARTER WAR AUCH IN LITSCHAU BÄRENSTARK.
Start im nahen Budapest vorziehen. Christian Birngruber (Pewag Racing Team) galt vor dem Rennen neben dem Salzburger Stefan Hehenwarter (Tri Team Hallein) als der klare Topfavorit. Hinter diesen beiden Athleten war vieles möglich, und ein Haufen arrivierter Athleten der „ÖTRV-Tour“ kämpfte um die Topplatzierungen. Das Rennen verlief dann auch ziemlich nach Plan: Birngruber und Hehenwarter entstiegen gemeinsam mit Altmeister Alexander Frühwirth (URC Sparkasse Langenlois) dem Herrensee in der Spitzengruppe. Dahinter wurde es eng in
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der Wechselzone und ein Feld von etwa 15 Akteuren startete mit knapp zwei Minuten Rückstand in den Rad-Part. Der oberösterreichische Pewag-Profi Birngruber dominierte in weiterer Folge das Radfahren und den Lauf, erzielte in beiden Disziplinen die Bestzeit und gewann souverän den Staatsmeistertitel. Auch der Youngster aus Hallein, welcher für das Perspektivteam des Erdinger-Rennstalls aktiv ist, setzte sich am Rad von den anderen Konkurrenten ab, zeigte einen soliden Lauf und lief mit 16 Minuten Rückstand auf einen schönen Silberrang. Frühwirth wurde
auf der Radstrecke zwar mehr oder weniger gestellt, wechselte aber noch immer an dritter Stelle und sicherte diesen Platz mit einem couragierten Halbmarathon. Damit gewann der Lokalmatador aus dem Waldviertel im Alter von 47 Jahren eine weitere Staatsmeisterschaftsmedaille – sensationell! Das Rennen der Damen konnte mit einer bärenstarken Besetzung aufwarten, und ein ebenso tolles Rennen entwickelte sich. Simone Fürnkranz (Top Team Tri Niederösterreich) stieg in einer Spitzengruppe aus dem Wasser und hatte als Lokalmatadorin nun das
DRESS FOR SPEED.
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CHRISTIAN BIRNGRUBER WAR IN LITSCHAU EINE KLASSE FÜR SICH, ER DOMINIERTE AB DEM RADFAHREN.
LITSCHAU WURDE FÜR EINEN TAG ZUM TRIATHLONNABEL ÖSTERREICHS.
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SIMONE FÜRNKRANZ VERSUCHTE SICH ZU BEGINN DER RADSTRECKE ABZUSETZEN WURDE SCHLUSSENDLICH ABER GESTELLT.
ÜBERRASCHUNGSSIEGERIN SIMONE KUMHOFER WAR IN LITSCHAU NICHT ZU BIEGEN – AUCH WENN ES ZUM SCHLUSS VERDAMMT KNAPP WURDE.
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ELISABETH GRUBER KAM MIT BEINAHE CHON GEWOHNTEM RÜCKSTAND AUS DEM WASSER, STARTETE DANACH EINE TOLLE AUFHOLJAGD UND VEPASSTE DEN SIEG UM GERADE MAL 25 SEKUNDEN.
DIE ZEIT AM RAD KONNTE SICH SEHEN LASSEN, KUMHOFER DEMOLIERTE DIE DAMENKONKURRENZ AUF IHREM LAPIERRE.
ORGANISATION – MAKELLOS, WETTER – MIT ENTWICKLUNGSPOTENZIAL, LEISTUNGEN – BEACHTLICH, EMPFEHLUNG FÜR EINEN FRÜHEN FORMCHECK ODER EIN RENNEN MIT ANSCHLIESSENDEM FAMILIENURLAUB – DEFINITIV JA.
WEIT UND BREIT KEIN KONKURRENT IN SICHT. CHRISTIAN „BIRNI“ BIRNGRUBER KONNTE AUF DER LAUFSTRECKE BEREITS IN DEN REGENERATIONSMODUS SCHALTEN. Heft in der Hand. Die mehrfache Staatsmeisterin zeigte auch ein starkes Radrennen, doch an diesem Tag sollte dies nicht reichen. Newcomerin Simone Kumhofer (TV Zell am See) schockierte die arrivierten Damen und radelte Fürnkranz, Lisi Gruber (SU Tri Styria) und Kamila Polak (Team milliSPORTS) um circa zehn Minuten davon. Die Salzburgerin hatte zuvor zwar einen kleinen Schwimmrückstand gehabt, doch der Vorsprung in T2 auf die Verfolgerinnen war mächtig. Beim Laufen schlug die Stunde von Ironman-
Athletin Elisabeth Gruber. Die Steirerin lief die sechstbeste Laufzeit overall und konnte Kumhofer beinahe noch stellen. Läppische 25 Sekunden betrug der Rückstand im Ziel. Die Salzburgerin musste auf der anspruchsvollen Runde um den Herrensee dem Radtempo Tribut zollen und rettete um Haaresbreite ihren verdienten Staatsmeistertitel. Bronze sicherte sich Simone Fürnkranz mit einer sehr guten, soliden Gesamtperformance. Die Teamwertung gewann das Top Team Tri Niederösterreich.
Insgesamt präsentierte sich der vom Wiener Tri Team Chaos organisierte Waldviertler Eisenmann als hervorragender, liebevoll aufgezogener Bewerb. Die beinharte Strecke und das nette Ambiente würden jedenfalls etwas mehr Starter verdienen, also seid dabei, wenn es im nächsten Sommer wieder heißt: „Die Lutscher sollen zu Hause bleiben!“
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HOTSHOTS
DAS WALDVIERTEL WAR MIT TRAUMHAFTEN BEDINGUNGEN EIN WÜRDIGER GASTGEBER FÜR DIE STAATSMEISTERSCHAFT DER DOUBLE OLYMPIC DISTANCE.
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Dein Rennen. Deine Belohnung.
100% Leistung. 100% Regeneration. Durch das enthaltene wertvolle Vitamin B12 wird der Energiestoffwechsel, die Blutbildung und das Immunsystem gefÜrdert sowie die Mßdigkeit verringert. Finisher Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise65 sind wichtig!
_ @m hill77 RULE: XX THE CORRECT NUMBER OF BIKES IS N+1
Wie uns die geschätzten Kollegen der großartigen Plattform velominati – the keepers of the rules lehren, hat man eigentlich immer ein Rad zu wenig. Sprich, der Markt muss ständig sondiert werden, neue Anwendungsgebiete müssen gefunden werden. Die meisten Leser dieses Magazins werden wahrscheinlich die Variable n durch 3 oder 4, zumindest aber 2 ersetzen können. Aktuell. Der durchschnittliche Altersklassentriathlet nennt ein Zeitfahr- bzw. Triathlonrad für den Einsatz auf der Langdistanz und ein klassisches Rennrad für Draftingbewerbe und den Großteil des Radtrainings sein Eigen. Die immer beliebter werdenden Crossbewerbe verlangen zusätzlich dann auch noch nach einem MTB, welches auch gerne in der Off-Season – hierzulande dem Herbst – zum Einsatz kommt. Wären wir bei drei zweirädrigen Fahrzeugen, die bewegt, gewartet und auch sicher aufbewahrt werden müssen. Das sollte doch langen. Diese drei wohlbekannten Radkategorien werden aktuell von den Radherstellern zum einen noch etwas feiner unterteilt, zum anderen aber auch noch feiner unterteilt. So gibt es in der Kategorie Rennrad die mittlerweile etablierte Unterkategorie „aerodynamisches Rennrad“, Rennrad mit Scheibenbremsen und meistens auch noch ein Komfortrad. Den Beweis für die Daseinsberechtigung liefern unsere überzeugenden Tests des Specialized Venge ViAS sowie des Tarmac Pro Disc. Den Luxus eines kompletten Fuhrparks werden sich aber dennoch die wenigsten von uns leisten, weshalb eine sorgfältige Auswahl entscheidend ist. Ich selbst tendiere immer dazu, die Anschaffung eines Crossers (diesbezüglich ist die Redaktion gerade bemüht, ein entsprechendes Special vorzubereiten) oder eines Gravel-Bikes – dem neuesten Segment auf dem Markt – zu rechtfertigen. Speziell die Argumente hinsichtlich
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Gravel-Bike sind mehr als überzeugend, zumal der Einsatz während der Wintermonate mehr als gerechtfertigt erscheint. Die gänzlich veränderte Sitzposition sollte man dabei vermutlich etwas außer Acht lassen. Als großer Fan der Eintagesrennen im europäischen Frühling wollte ich während eines Kurztrips in die Toskana ein Gefühl für eines der jüngsten dieser Rennen, dem „Strade Bianche“, bekommen und gleichzeitig die Strecke des berühmtesten Nostalgierennens, dem L’Eroica, kennenlernen. Da die Berufsradfahrer diese Strecke, die mit mehreren einige Kilometer langen Schottersektoren versehen ist, mit ganz normalen Rennmaschinen in Angriff nehmen, war dies auch meine Wahl. Als geringfügige Veränderung zog ich den entsprechenden 27 mm breiten Reifen. Anfangs noch recht überzeugt von meinem selbstgebauten Gravel-Bike und begeistert von dem Terrain, musste ich nach ca. 100 km bereits erste Ermüdungserscheinungen in der HWS sowie in beiden Handballen (im Sommer wird ohne Handschuhe gefahren) hinnehmen. So war er wieder präsent, der Gedanke, dass so ein Gravel-Bike oder Crosser vielleicht doch in den Fuhrpark gehört. Ich denke, ähnlich geht es auch jedem, der einmal eine richtig flotte, flache Runde mit einem aerodynamischen Rennrad gefahren oder bei Regen einen längeren Pass mit Scheibenbremsen hinuntergefahren ist. Somit kann nur gesagt werden: „Obey the rules!“
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WIEN P3 Trisport, Breitenfurterstraße 381a, 1230 Wien Bständig4sports, Teinfaltstraße 4, 1010 Wien Starbike, Lassallestraße 5, 1020 Wien Skinfit Shop, Vorgartenstraße 204, 1020 Wien Cocoon Shop, Margaretenstraße 91, 1050 Wien CICLOPIA Bikeshop, Stiegengasse 20, 1060 Wien Mountainbiker, Stadtbahnbögen 145-150, 1090 Wien RLS Sport, Josef-Palme-Platz 2, 1140 Wien NORA PURE SPORTS, Hernalser Gürtel 33, 1170 Wien Bernhard Kohl Fahrrad & Fitness, Triesterstrasse 282-284, 1230 Wien
NIEDERÖSTERREICH Bständig4sports, Hauptstraße 57, 2340 Mödling Bikestore, Weißes Kreuzstraße 3, 2103 Langenzersdorf Travel, Sports & Lifestyleclub, Schleinbacher Straße 25, 2122 Ulrichskirchen Tom’s Radhaus, Nordbahnstraße 19c, 2136 Laa/Thaya Sport and Design, Wiener Straße 20, 2320 Schwechat Mountainbiker , Wehrgasse 4, 2340 Mödling Bundessportzentrum Südstadt, 2344 Maria Enzersdorf EHZ Neunkirchen, Am Erholungszentrum 8, 2620 Neunkirchen Velodrom Bikeshop, Neunkirchnerstr. 57a, 2700 Wr. Neustadt Radsport Strobl, Unterwagramer Str. 50, 3100 Wagram Radstudio Herz, Kremser Landstr. 2-4, 3100 St. Pölten Skinfit Shop, Renkgasse 5 Top 2a, 3100 St. Pölten Radsport Ginner, Fabrikstraße 16a, 3300 Amstetten Radsport Ginner, Ybbstorgasse 5, 3340 Waidhofen/Ybbs Skinfit Shop, Fischauergasse 136, 2700 Wiener Neustadt JOLshop, Heidenreichsteinerstraße 26/2, 3830 Waidhofen/Thaya
OBERÖSTERREICH Skinfit Shop, Tegetthoffstraße 42, 4020 Linz Natural Power Sportnahrung, Stummerstr. 1, 4060 Leonding Sport Kaiser, Betriebspark 3, 4451 St. Ulrich bei Steyr Fa. Hugo Mayer, Eisenstraße 25, 4463 Grossraming Sport Kaiser, Lumplgraben 4, 4463 Grossraming Schwimmzone, Zieglerstr.5, 4470 Enns [4]SPORTS, Salzburger Straße 72, 4600 Wels Skinfit Shop, Wiesenstraße 33, 4812 Pinsdorf Radsport Radpoint, Salzburgerstraße 48, 4840 Vöcklabruck MB-Biketech, Gmundner Strasse 99, 4840 Vöcklabruck Alpen-bike.com, Herzog-Odilo-Straße 52, 5310 Mondsee JOLshop, Magnolienweg 1a, 4209 Engerwitzdorf
SALZBURG Bikepalast, Bayerhamerstraße 20a, 5020 Salzburg Skinfit Shop, Vogelweiderstraße 48, 5020 Salzburg Radsport Grundtner, Metzgerstraße 2, 5400 Hallein Bergspezl/Bikepalast, Halleiner Landesstr. 116, 5412 Puch bei Hallein Michi’s Radladen, Markt 171, 5431 Kuchl Aqua Salza Golling, Möslstraße 199, 5440 Golling TRIALPIN, Stadtplatz 3, 5550 Radstadt TIROL JOLshop, Dorfstraße 18, 6323 Bad Häring Huys Coaching KG, Möslbichl 78, 6250 Kundl Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams TRIOUT, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck Rückenwind, Defreggerstraße 12, 6020 Innsbruck Skinfit Shop, Kranebitterallee 8, 6020 Innsbruck Toni’s Pro Shop, Bahnhofstraße 2, 6365, Kirchberg Radsport Stanger, Josef-Pirchl-Straße 42, 6370 Kitzbühel Skinfit Shop, Beda-Weber-Gasse 8, 9900 Lienz
VORARLBERG Skinfit Shop, Bundesstraße 55, 6710 Nenzing ME Sport, Im Bruel 12, 6710 Nenzing Cocoon Shop, Langgasse 108, 6830 Rankweil Skinfit Zentrale & Shop, Hinterfeld 1, 6842 Koblach Skinfit Shop, Klostergasse 2, 6850 Dornbirn Skinfit Shop, Loco 910, 6863 Egg Radshop Pro Cycle, Kornmarktstraße 9, 6900 Bregenz RADCULT GmbH, Im Dorf 1a, 6922 Wolfurt JOLshop Lauterach, Karl-Höll-Straße 16, 6923 Lauterach
BURGENLAND Radsport Waldherr, Hauptstr. 42, 7141 Podersdorf / See Radwelt Michi Knopf, Hauptstraße 1, 7210 Mattersburg JOLshop, Bickfordstraße 23, 7201 Neudörfl
STEIERMARK Grimming Sport, Bad Mitterndorf 327, 8983 Bad Mitterndorf Bad zur Sonne, Feuerbachgasse 11, 8010 Graz Gigasport, Sackstraße 7 - 13, 8010 Graz Sportunion Steiermark, Gaußgasse 3, 8010 Graz Praxis Gemma, Idlhofgasse 63, 8020 Graz
Bad Eggenberg, Janzgasse 21, 8020 Graz Radsport Vychodil, Elisabethinergasse 15, 8020 Graz Skinfit Shop, Kärntner Straße 501, 8054 Graz-Seiersberg Praxis Gemma, Hauptplatz 4, 8111 Judendorf-Straßengel Bike-Shop Schmuck, Oberfeistritz 98, 8184 Anger Friesi´s Bikery, Edelseestraße 27, 8190 Birkfeld Friesi´s Bikery, Neugasse 6, 8200 Gleisdorf Sport 2000, Ludwig-Binder-Straße 14, 8200 Gleisdorf Radl Eck, Ledergasse 9, 8280 Fürstenfeld Radsport Caska, Ungarstraße 12, 8330 Feldbach Rad-Fuchs, Hauptstraße 227, 8401 Kalsdorf Cocoon Shop, Untere Aue 10, 8410 Wildon Drahteisel & Co, Hauptstraße 23, 8582 Rosental HN radcenter, Hauptstraße 64, 8641 St. Marein Radsport Illmaier, Waasenstraße 22, 8700 Leoben Sport Gruber, St. Lorenzen 85, 8715 St. Lorenzen / Knittelfeld Gigasport, Arena am Waldfeld 28, 8753 Fohnsdorf Skinfit Shop Liezen, Hauptstraße 2, 8940 Liezen Mandlers Bike & Run Klinik, Hauptstraße 37, 8793 Trofaiach JOLshop, Hauptstraße 75, 8650 Kindberg
KÄRNTEN Bikesport Ortner, Görzer Allee 4, 9020 Klagenfurt Gigasport, Heinrich-Harrer-Straße 1, 9020 Klagenfurt Skinfit Shop, Schleppe Platz 5, 9020 Klagenfurt Sportnahrung.at, Südpark 1, 1. Stock, 9020 Klagenfurt Trisports, Theatergasse 4, 9020 Klagenfurt Bikeshop Veratschnig, Klagenfurter Str. 25, 9170 Ferlach Sione Bikes - Sportart, Hauptstraße 187, 9210 Pörtschach Wolfsberger Stadtwerke, St. Michaelerstr. 2, 9400 Wolfsberg Gigasport, Bruno-Kreisky-Str. 25, 9500 Villach Skinfit Shop, Ossiacher Zeile 27, 9500 Villach Unlimited Sports Shop, Gerbergasse 25, 9500, Villach Triasport, Keutschacher Str. 179, 9535 Schiefling / See
DEUTSCHLAND Skinfit Shop, Burchardstraße 8, 20095 Hamburg Iron Trizone, Bischof-von-Henle-Str. 2, 93051 Regensburg Skinfit Shop, Böblinger Straße 32, 70178 Stuttgart Roy Sports, Obere Marktstraße 4, 71634 Ludwigsburg Radsport Sensz, Südenstraße 5, 76689 Karlsdorf-Neuthard Sport Bittl, Georg-Reismüller-Str. 5, 80999 München Skinfit Shop, Implerstraße 7, 81371 München MBZ Herrsching, Seestraße 38, 82211 Herrsching Bike Sport Mayer, Bahnhofstraße 2, 83329 Waging Bike and Parts Mitter, Am Haslnussberg 7, 83567 Unterreit Sport Allramseder, Adolf-Kolping-Str. 11, 84539 Simbach/Inn Radsport Pfeiffer, Am Griesfeld 1, 85435 Erding Edelrad, Bahnhofstraße 8, 86470 Thannhausen Skinfit Shop, Auf dem Bühl 89, 87437 Kempten Schindele Zweirad Fachmarkt, Im Schlegelwinkel, 88212 Ravensburg Fahrrad & Fashion Shop, Memminger Straße 18, 89257 Illertissen Skinfit Shop, Rheinstr. 72, 47799 Krefeld Sportpauli, Josef-Pöltl-Weg 4, 94034 Passau Radsportshop Schulz, Laubenstraße 5, 95339 Neuenmarkt Skinfit Shop, Bindstraße 64, 88239 Wangen im Allgäu Skinfit Shop, Holzer Weg 4-6, 51766 Engelskirchen Skinfit Shop, Jahnstraße 1-5, 64285 Darmstadt JOLsport Baden-Württemberg, König-Wilhelm-Platz 8, 71672 Marbach am Neckar
ITALIEN / SÜDTIROL Skinfit Shop, Messeplatz 1, 39100 Bozen Skinfit Shop, Via Novara 89, 20153 Milano
SCHWEIZ Skinfit Shop, Luzernerstraße 15, 6204 Sempach Skinfit Shop, Auwiesenstraße 2, 8305 Dietlikon Skinfit Shop, Landstraße 21, 8633 Wolfhausen Skinfit Shop, Riedstraße 29a, 3626 Hühnibach Skinfit Shop, Rue de l´Oriette 141, 1170 Aubonne
LIECHTENSTEIN Skinfit Shop, Aspen 31, 9492 Eschen
Die nächste Ausgabe des Finisher - Magazins erscheint Anfang November. Finisher 67
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