P.b.b., Verlagspostamt 8020, Erscheinungsort Graz
Ausgabe #03/2015 Heft Nr. 58 Juni 2015 Euro 0,–
Casting FINISHER-TEAM INTERVIEWS
STÄTTMAN ERSTES RENNEN IN SÜDAFRIKA JOBERG2C
Ernährung ALLES, WAS MAN ÜBER DIE HITZE WISSEN SOLLTE - TEIL 2
70.3
ST. PÖLTEN, MALLORCA
KOLUMNEN
PAUL REITMAYR, LAURA PHILIPP, HASHTAG, BECKENRAND
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skinfit速 Tri Speed Suit - der neue hydrodynamische Wettkampfanzug www.skinfit.eu
Willkommen Die Saison hat jetzt endgültig gestartet und für manche ist der „Hauptwettkampf“ mit der QualifikationsMöglichkeit für die WM in Zell am See auch schon wieder vorbei. Diejenigen, die einen der begehrten Slots erkämpft haben, können einen weiteren Saisonhöhepunkt in ihre Planung aufnehmen, alle anderen werden ihre Wunden lecken und sich vermutlich neu orientieren. Vielleicht zu einem anderen späten Triathlon im Herbst oder gar eine komplett andere Idee? Auswahlmöglichkeiten gibt es mittlerweile ja wie Sand am Meer. Die Messer sind auf alle Fälle gewetzt, man schielt wieder vermehrt auf diverse OnlineErgebnislisten, um zu sehen, wie die Trainingskollegen abgeschnitten haben, und daraus eine Schlussfolgerung in Bezug auf die eigene Leistung zu ziehen – funktioniert garantiert immer!? Turbulente Zeiten liegen auch bereits hinter mir und der Redaktion. Wie ihr in der letzten Ausgabe vernommen habt, war ein kleines Redaktionsteam in Südafrika, um dort den Locals etwas auf den Zahn zu fühlen, wie es um deren Fähigkeiten am Mountainbike steht – ausgesprochen gut, so viel sei verraten. Dies ist allerdings wenig überraschend für die meisten. Für uns kam die gute Form der Südafrikaner allerdings doch etwas zu früh in der Saison und wir mussten körperlich und mental ganz schön ans Limit gehen; mehr dazu im Heftinneren. Außerdem waren wir bei den ersten großen Highlights der Saison (70.3 St. Pölten und 70.3 Mallorca) dabei. Und es freut uns besonders, dass FINISHER-Kolumnistin Laura Philipp hier ihr prophezeites Potenzial mit einem perfekten Tag in der niederösterreichischen Hauptstadt zum ersten Mal unter Beweis stellen konnte. Auch die Tricks und Tipps von Caroline Rauscher und Kathrin Pletschnig zur richtigen Ernährung bzw. Steigerung der mentalen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die euch im besten Fall zu euren persönlichen Bestleistungen katapultieren, dürfen in dieser Ausgabe nicht fehlen. Wir werden euch diesen Sommer wieder mit den wichtigsten Infos aus der Triathlonwelt versorgen und mit unserem Redaktionsmobil Die erste Station unseres Mountainbike-Abenteuers in Südafriauf einer Vielzahl von Wettkämpfen zu sehen ka. Die Freundschaft zischen mir und Martin hat gehalten, sein. Wie jedes Jahr freuen wir uns auf netten ganz im Gegensatz zu unseren Reifen, aber mehr dazu im HeftAustausch und Fachgesimpel und laden euch inneren. ein, mal vorbeizuschauen, wenn ihr das Mobil am Streckenrand seht, um Hallo zu sagen oder euch einfach ein kostenloses FINISHER-Magazin mitzunehmen. Wir freuen uns auf euer Kommen. Bis dahin – bleibt in Bewegung! Euer Max Hofstätter
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inhalt
FINISHER-Magazin #03| 2015
6 6
Ironman 70.3 Mallorca
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HotShots vom Rennen auf den Balearen
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female domination Kolumne von Erdinger-Pro Laura Philipp
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Triathlon als Wissenschaft Hitze und Performance – Teil 2
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Material World
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Gut geplant ist halb gewonnen Mentaltipps vom Teamcoach
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Casting-Team Folge drei: Interviews
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Hashtag Szenekenner Hill durchforstet die Social-Media-Welt
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Paul Kolumne von und mit Paul Reitmayr
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Beckenrand Bissige Kolumne von Triwig
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Ironman 70.3 St. Pölten
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Top Events
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Bike2015Projekt Erste Station in Südafrika beim Etappenrennen Joberg2C
HotShots Fotogalerie vom Schlagabtausch in Niederösterreich
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THOMAS COOK IRONMAN 70.3 DER STAR IST DIE STRECKE! UND ANDI DREITZ TEXT: MARTIN HILLBRAND FOTOS: MICHAEL RAUSCHENDORFER & WTC EUROPE
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M A L L E
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urch die Vielzahl der angebotenen Halbdistanzrennen im europäischen Raum fanden sich auch bei der heurigen Austragung des Thomas Cook Ironman 70.3 in Port d’Alcúdia die ganz großen Namen nicht auf der Startliste. Neben dem Halbdistanzexperten Michael Raelert und dem Vorjahressieger Andreas Dreitz beehrten dennoch einige schnelle Herren wie etwa Lokalmatador und Klagenfurt-Sieger Ivan Rana und die Schweizer Jan van Berkel und Manuel Küng die Nordküste der Baleareninsel. Das Damenfeld hatte mit Daniela Ryf eine klare Favoritin und wurde durch ein großes Aufgebot bun-
desdeutscher Athletinnen wie Julia Gajer oder Kristin Möller sowie der Niederländerin Yvonne van Vlerken verstärkt. Der österreichische Beitrag bestand aus PewagProfi Dani Niederreiter; Vorjahressiegerin Lisa Hütthaler war nicht zur Titelverteidigung angereist. Den allermeisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Rennens dürfte hingegen die Szenerie des Bewerbs deutlich vertrauter sein als die Palmarès der Pro-Athleten: Der Aufstieg zum Kloster Lluc, die anschließende Abfahrt nach Caimari sowie die Bucht von Alcúdia oder Polenca sind für viele Triathletinnen und Triathleten aus dem deutschen Sprachraum zu konstanten Begleitern in der alljährlichen Saisonvorbereitung geworden. Aus Sicht der Tourismusbranche erscheint es daher naheliegend, nicht nur auf Kundschaft zu schielen, die im März ihre Grundlagenkilometer abspulen will, sondern die Nebensaison Anfang Mai auch mit Athletinnen und Athleten (und natürlich auch deren Begleitpersonen) zu beleben. In Anbetracht der Temperaturen, bei denen die üblichen Saisonauftaktrennen hierzulande abgehalten werden, erscheint die Idee eines zweiten Aufenthalts
AUCH JAN VAN BERKEL KONNTE ANDI DREITZ NICHT WIRKLICH FOLGEN
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auf der Baleareninsel verlockend. Tatsächlich lockt die relativ ruhige Bucht mit perfekten Wassertemperaturen von etwa 20 Grad, die 1900 Meter hinter sich zu bringen. Auch das Radfahren gestaltet sich frühsommerlich und angenehm, lediglich in windgeschützten Anstiegen kann schlecht akklimatisierten Alpenbewohnerinnen und -bewohnern der sprichwörtliche Saft ausgehen. Spätestens auf der Laufstrecke stellt sich dann wirkliches Sommerfeeling ein, der hohe Asphaltanteil und die zumeist recht dichte Verbauung sorgen hier immer wieder für etwas zu viel Wärme ums Herz.
Oben: Zeitfahren unter Palmen in der Bucht von Alcúdia. Unten: Yvonne van Vlerken landete auf Rang drei.
Mit den lokalen Hafengesellschaften konnte ein Partner gewonnen werden, der neben dem Sponsoring auch Unterstützung für die reibungslose Abwicklung der sehr
aufwändigen Veranstaltung liefern kann: So sind die Wechselzonen, die Expo-Area sowie alle Anlaufstationen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fußläufig an der Hafenpromenade von Port d’Alcúdia erreichbar. Die gesamte Abwicklung verlief erstaunlich reibungslos; weder bei der Akkreditierung noch beim Einchecken waren längere Wartezeiten zu beobachten, zudem glänzten alle Ansprechpartner durch Mehrsprachigkeit und konnten sofort weiterhelfen.
TOPFAVORITIN DANIELA RYF ERSTMALS UNTER NEUEM TEAMNAMEN AM START
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DIE STRECKE AUF MALLE VERLANGT EINEM GANZ SCHĂ–N WAS AB, IST JEDOCH DEN MEISTEN ATHLETEN VON DIVERSEN TRAININGSCAMPS SEHR GUT BEKANNT.
Rechts: Mike Aigroz und Dani Niederreiter waren beide nicht besonders happy mit dem Rennverlauf. Unten: Julia Gajer hingegen war sehr zufrieden mit ihrem zweiten Gesamtrang.
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M A L L
Die 3800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sorgen neben dem größten Starterfeld einer Ironman-70.3-Veranstaltung für ein kaum auflösbares Problem hinsichtlich der Windschattenproblematik. Trotz Wellenstarts und einer sinnvoll gewählten Radstrecke, die relativ bald ins hügelige Terrain der Serra-TramuntanaAusläufer führt, lässt es sich einfach nicht vermeiden, dass immer
wieder größere Drafting-Pulks zusammenfinden und beschließen, gemeinsam etwas Energie zu sparen. Zudem sind die Mallorquiner offensichtlich zu gastfreundlich, um den zahlreichen Besuchern aus dem deutschsprachigen Raum, Skandinavien und dem Vereinigten Königreich Zeitstrafen auszusprechen.
Aber zurück zum Rennen der Profis. Wie auch schon bei der Austragung 2014 stieg Andreas Dreitz mit etwas Verspätung aus dem Mittelmeer, um mit der sofortigen Aufholjagd auf seiner Zeitfahrmaschine zu beginnen. Wie angekündigt, wählte er eine aggressive Fahrweise in den Bergen und hatte sehr schnell die Spitzengruppe gestellt und überholt. Einzig der als starker Radfahrer bekannte Manuel Küng konnte anfangs die Pace des Erdinger-Alkoholfrei-Athleten halten. Aber auch er musste diesem hohen Tempo Tribut zollen und bekam von Dreitz genau wie alle weiteren Mitfavoriten beinahe acht Minuten auf der Radstrecke aufgebrummt. Der Vorsprung für den Halbmarathon sollte also komfortabel sein. Dass Andreas Dreitz dennoch gut daran tat, mit einer niedrigen 1:19 einen für ihn soliden Halbmarathon zu laufen, zeigt die Tatsache, dass der Schwede Patrik Nilsson und David McNamee aus Großbritannien mit Fabelzeiten auf der Laufstrecke noch auf knapp zweieinhalb Minuten an den Deutschen herankamen und somit das Siegerpodest komplettierten. Leider einen nicht sehr guten Tag erwischte der Österreicher Dani Niederreiter vom Pewag Racing Team, der mit dem Nichterreichen eines Top-Ten-Ergebnisses äußerst unzufrieden war und den Kampf um die WM-Quali vertagen musste.
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Ähnlich souverän wie ihr männlicher Kollege beherrschte Top-Favoritin Daniela Ryf das Rennen der Damen. Bereits als Führende ging die Half-Iron-Weltmeisterin auf die Radstrecke durch die Tramuntana-Berge und konnte dort, durch eine engagierte Fahrweise wie jene von Andreas Dreitz, einen Polster von sechs Minuten zwischen sich und die Verfolgerinnen bringen. Braukunst auf höchster Stufe.
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EINIGE EINDRÜCKE VON DER STRECKE AUF DER BALEARENINSEL
Diesen Vorsprung baute sie noch auf beinahe zehn Minuten aus und feierte so einen klaren und deutlichen Favoritensieg. Weder Yvonne van Vlerken noch eine der starken deutschen Athletinnen konnten der Schweizerin gefährlich werden. Julia Gajer bestätigte mit soliden Leistungen auf allen drei Teilstrecken ihre aktuelle Form und konnte das Rennen in ihrem eigenen Rhythmus auf dem hervorragenden zweiten Platz sicher zu Ende bringen. Mit weiterem Respektabstand von etwas mehr als zwei Minuten konnte Yvonne 12 Finisher
van Vlerken noch den dritten Platz fixieren. Für einige Aufregung etwas abseits des Renngeschehens sorgte auch die Schweizer Hawaii-Zweite Daniela Ryf, die in Mallorca erstmalig in den Farben des „Bahrain Endurance 13 Team“ an den Start ging und dort offiziell als neues Teammitglied vorgestellt wurde. Seit Anfang Mai vergeht keine Woche, ohne dass ein weiterer großer Name in den „Al Khalifa’s 13“ auftaucht. Mit Jan Frodeno, Javier Gomez, Ben Hoffman und Jodie Swallow dürfte letztendlich auch
noch der regierende Langdistanzweltmeister Sebastian Kienle die von Scheich Nasser Bin Hamad Al Khalifa aus Bahrain gegründete Elite-Truppe verstärken. Dass der Teamchef großes Interesse am Triathlonsport hat, beweist die Tatsache, dass er selbst in Mallorca sein Team anführte und die Halbdistanz mit soliden 4:42 beendete. Wir dürfen gespannt auf die weiteren Entwicklungen rund um dieses Team sein.
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MALLORCA IST NICHT NUR EINMAL IM JAHR ERGEBNISSE
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FEMALE DOMINATION
VON UND MIT PROFITRIATHLETIN LAURA PHILIPP
Ja, so trocken schaut es aus, es handelt sich lediglich um unsere Verpackung. Wer denkt, die Aufgabe übernimmt die Haut, der hat sich getäuscht. Die Haut ist viel zu elastisch, um uns in Form zu halten. Es bedarf somit einer viel stabileren Struktur, nämlich der Faszie. Die Faszie ist plötzlich in aller Munde oder soll ich besser sagen, sie umhüllt alle unsere Muskeln und Organe und ist das Bindeglied aller Körperstrukturen. Diese Aufgabe erfüllt sie jedoch nicht erst seit ein paar Monaten, sondern seit dem Anbeginn der Menschheit. Was verbirgt sich also hinter all den Übungen, Rollen und Bällen, über die sich Triathleten gerne biegen und strecken, als sei es die vierte Disziplin? Alles nur Wahn oder wahnsinnig faszinierend? Es muss doch eigentlich jedem, der schon länger Sport treibt, auffallen, dass die „neuen“ Faszien-Übungen alle schon mal da waren. Da die Bewegungsspielräume des Körpers schon immer durch die gleichen Muskeln und das gleiche Nervensystem gesteuert und bestimmt werden. Übungen, die vor ein paar Jahren noch die Muskeln dehnten und kräftigten, werden heute schnell als Faszien-Training angepriesen, und in ein paar Jahren trainieren wir mit den gleichen Übungen wahrscheinlich das Nervensystem. Da sich alle drei Strukturen nicht losgelöst voneinander trainieren und denken lassen, könnte alles viel einfacher und günstiger sein. Wo können wir Triathletinnen und Triathleten nun also von dem Trend profitieren, und wo dürfen wir die Werbung und das Getöse der Magazine getrost links liegen
lassen und stattdessen das verlangte Geld zum Beispiel in Gerstensaft investieren? Fast alle Übungen haben ihren Ursprung in den traditionellen asiatischen Körperlehren/-übungen wie zum Beispiel Yoga und Qigong. Wenn in deiner Stadt nun neuerdings Faszien-Yoga oder Ähnliches angeboten wird, so kannst du getrost in deinem bisherigen Kurs verweilen, da hier vermutlich für weniger Geld das Gleiche geboten wird. Das Bewegungsspektrum der Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen ist jedoch vergleichsweise gering, sodass eine dauerhafte Ausübung zu einer Einschränkung der Bewegungsspielräume und somit zwangsläufig zu einer Einschränkung der Faszien-Beweglichkeit führt. Um unseren Sport gesund und auch schnell ausüben zu können, benötigen wir diese Spielräume aber. Es ist sinnvoll, egal auf welchem Wege, an der Beweglichkeit unseres Körpers (inklusive der Faszien) zu arbeiten. Deshalb ist das Thema für mich als Physiotherapeutin und Sportlerin wahnsinnig faszinierend, aber natürlich nicht neu. In jeder meiner Behandlungen wirke ich auch auf die Struktur der Faszien ein, die immerhin fast 20 Prozent unseres Körpers ausmachen. Die allseits gefürchtete Verklebung der Faszien kann durch gezielte Mobilisation meist effektiver gelöst werden als durch stundenlanges, meist sehr schmerzhaftes Rollen und Biegen. Also seid auch mal nett zu eurer Körperverpackung und gönnt ihr eine therapeutische Massage. Letztere gibt es natürlich auch als Faszien-Massage, diese kostet aber sicher extra :-) In diesem Sinne: Bleibt geschmeidig – auch im Kopf. Eure Laura
Das Faszinosum Körperverpackung 16 Finisher
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Wissenschaft
Triathlon
als Wissenschaft?
TEIL 2 – Bewältigungsstrategien bei Belastung in der Hitze: Akute Verhaltens-Vorgehensweise Hitze: Damit sie nicht zum Sargnagel eines Wettkampfs wird, ist es wichtig, dass sich der Athlet im Vorfeld darauf einstellt und seinen Körper entsprechend anpasst, um die Probleme, die durch Hitze entstehen können, zu bewältigen. Diese Adaptionen sind auf zwei Wegen zu erreichen: Physiologische Adaptionen = Hitzeakklimatisierung (Teil 1) Akute Verhaltens-Vorgehensweisen
Cooling-Strategien: „Keeping you cool“
Der Anstieg der Körpertemperatur macht vielen Athleten in der Belastung massive Probleme. Deshalb ist es wichtig, nach Möglichkeiten zu suchen, diesen kritischen Anstieg bis zur „Cut-off-Temperatur“ im Zaum zu halten. „Cut-off-Temperatur“, das ist die individuelle Körpertemperatur, bei der die Belastungsintensität automatisch reduziert werden muss, ohne dass der
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Athlet dies noch aktiv beeinflussen kann. Eine Art Schutzschalter, und er wird quasi automatisch betätigt. Cooling-Strategien werden eingesetzt, um schon vor Belastungsbeginn und während der Belastung einer Überhitzung vorzubeugen. Pre-Cooling: Kühlen vor einer Hitzebelastung Dadurch erhöht sich die Kapazität für Hitzespeicherung während der Belastung, verzögert sich die hitzeinduzierte Müdigkeit und verbessert sich die Leistung. Ein Wermutstropfen dabei ist allerdings, dass sich die Muskelfunktion möglicherweise verschlechtern kann. Das ist gerade bei intensiver Anfangsbelastung zu bedenken. Externe und interne Pre-coolingMethoden: • Kühlwesten • geeiste Handtücher/Kleidung • geeiste Getränke Die Auswahl der optimalen Methode richtet sich nach Dauer, Intensität und
Text: Caro Rauscher
Art der Belastung. Pre-Cooling: Kühlen während einer Hitzebelastung Ziel dieser Methoden ist es ebenfalls, die Kapazität für Hitzespeicherung zu erhöhen, den belastungsbedingten Temperaturanstieg zu verlangsamen und einen effizienten Hitzeverlust während der Belastung zu erreichen. Erreicht kann dies dadurch werden, dass der Athlet während des Wettkampfs kalte/eisige Getränke zu sich nimmt.
„Keeping you cool“
Hitzestress, verbunden mit Belastung in der Hitze, hat negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit. „Cooling-Strategien“ sind generell relativ schwierig umzusetzen, haben jedoch das Potenzial, wie Studien gezeigt haben, die Leistung im Wettkampf zu verbessern. Als besonders effektiv haben sich sogenannte „interne“ Kühlmethoden herausgestellt. Es lohnt sich also, mit kalten/eisi-
gen Getränken vor und während der Belastung in der Hitze zu experimentieren. Achtung: Im Training austesten!
„Neurotransmitterdoping“: Das Spiel mit dem Tod
Hitze und Dehydrierung beeinflussen die Leistungsfähigkeit des Gehirns negativ. An der Temperaturregulation im Hirn scheinen verschiedene Botenstoffe beteiligt zu sein. Gerät dieses fein aufeinander abgestimmte System aus dem Gleichgewicht, kommt es zu der sogenannten zentralen Ermüdung. Der Athlet reduziert die Belastungsintensität, d.h. unser Körper verfügt über sehr gute Schutzsysteme. Verabreicht man bei hohen Außentemperaturen bestimmte Medikamente, die diese Botenstoffe in ihrer Aufnahme beeinflussen, zögert sich die normalerweise einsetzende Ermüdung und die damit einhergehende Reduktion der Belastungsintensität hinaus, wie in Studien beobachtet wurde. Die Leistungsfähigkeit steigt an, die kritische Cut-off-Körpertemperatur
wird überschritten. Fazit: Der Schutzschalter „cut off“ wird außer Kraft gesetzt, was zum Tod des Athleten führen kann.
Optimale Hydrierung
Wichtig ist es für jede Art von Wettkampf, besonders aber in der Hitze, optimal aufgetankt an den Start zu gehen. Das betrifft die Bereiche „Kohlenhydrate“, „Flüssigkeit“ und „Elektrolyte“. Der Athlet sollte sich deshalb schon früh genug Gedanken über mögliche Ernährungsstrategien im Vorfeld eines Wettkampfs machen: Um Probleme mit der Magenentleerung zu vermeiden, ist auf einen guten Hydrierungsstatus während des Rennens zu achten. Dabei kommt es auf die richtige Trinkmenge an. Zu viel ist genauso schlecht wie zu wenig. Jeder Athlet sollte mit der Trinkmenge im Training experimentieren, um herauszufinden, welches Volumen gut verträglich ist, und auswerten, wie der Dehydrierungsgrad die Leistungsfähigkeit beeinflusst. Das verwendete Getränk sollte auch genügend Natrium enthalten. Das ist sehr wichtig im Hinblick auf die Kohlenhydrat- und Flüssigkeitsaufnahme im Darm.
Optimale KohlenhydratVersorgung
Um übermäßige Dehydrierung während eines Wettkampf zu vermeiden, bzw. um dieser schon im Vorfeld vorzubeugen, ist es sehr ratsam, zusätzlich zu einer optimalen Hydrierung auch auf eine ausreichende Kohlenhydratversorgung vor einem Hitzewettkampf zu achten. Warum? Sind die körpereigenen Glykogenspeicher perfekt gefüllt, dann verfügt der Körper automatisch auch über gewisse Wasserreserven. Glykogen in der Muskulatur lagert u.a. Wasser ein und stellt dieses dem Körper zur Verfügung, wenn es als Treibstoff abgebaut wird.
CARO RAUSCHER
Pharmazeutin und Spezialistin für Sporternährung. Mit ihrem fundierten Wissen in den Fachgebieten Biochemie und Leistungsphysiologie berät sie unter anderem das deutsche Biathlon- und Langlaufteam, ÖSV-Athleten wie Dominik Landertinger und Fritz Pinter sowie einige Triathleten wie Andreas Giglmayr, Eva Wutti, Andi Böcherer etc.
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SEBASTIAN KIENLE
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Checkliste: Ernährst du dich so, dass du bestens wettbewerbsfähig bist? Hast du ernährungsbedingte Ursachen für Ermüdungserscheinungen in früheren Wettkämpfen geklärt? Hast du die wichtigsten Faktoren identifiziert, durch die du den Zeitpunkt der Ermüdung hinauszögern kannst? Organisierst du dein Pre-Event-Trainingstapering und deine Essgewohnheiten so, dass du sicher sein kannst, dass deine Kohlenhydratspeicher sowohl in der Muskulatur als auch in der Leber groß genug sind, um die Anforderungen an einen Hitzewettkampf zu erfüllen? „Belädst“ du deine Muskelglykogenspeicher für lange Wettkämpfe mit einem speziellen Ernährungs- und Taperprogramm in den letzten 48 bis 24 Stunden vor dem Wettkampf? Stockst du deine Speicher in der Zeit vor dem Schwimmstart auf? Besonders wenn es ein langer Hitzewettkampf wird? Achtest du auf eine optimale Versorgung mit allen wichtigen Mikrostoffen im Vorfeld eines Wettkampfs? Bleibst du während des Wettkampfs durch genügend Flüssigkeitszufuhr davor, währenddessen und danach ausreichend hydriert? Hast du dazu einen erprobten Plan? Hast du einen individuellen Versorgungsplan entwickelt, der dich vor MagenDarm-Problemen in der Hitze schützt? Führst du während längerer Wettkämpfe ausreichend Nahrung zu, um die Muskulatur und das Gehirn ausreichend zu versorgen? Hast du deine Versorgungsstrategie bereits erprobt und ein Finetuning durchgeführt?
Pacing-Strategien für die Hitze:
Auch sehr wichtig im Hinblick auf Hitzebewältigung ist die Auswahl der richtigen Pacing-Strategie. Pacing ist von großer Bedeutung, egal wie die Außenbedingungen sind. In der Hitze kommt jedoch erschwerend dazu, dass der Athlet nicht mehr auf „normale“ Erfahrungen zurückgreifen kann, weil die Pacing-Strategie plötzlich verschiedenen Signalen folgt, die sich aus den Folgen der Hitze ergeben. Wählt der Athlet ein zu scharfes Tempo und hat nicht die Auswirkungen der Hitze auf den Körper im Hinterkopf, dann läuft er Gefahr, eine übermäßige Hyperthermie zu entwickeln. Darunter wird die Leistungsfähigkeit sicherlich enorm leiden. Es ist deshalb sehr ratsam, für sich das Tempo bei Trainingseinheiten in der Hitze herauszufinden, beim dem die Leistungsfähigkeit über die erforderliche Zeit gehalten werden kann. Automatisch eine bestimmte Geschwindigkeit bei moderaten Temperaturen auf Hitzebedingungen 1:1 zu übertragen, ist in den meisten Fällen nicht ratsam. Hitzewettkämpfe sind schwieriger, was die Vorbereitung und auch die Durchführung anbelangt, als solche bei gemäßigten Temperaturen. Trotzdem erfolgreich zu finishen, ist mit einer intelligenten und individualisierten Strategie keine Hexerei.
Nahrungsergänzungsmittel (NEM) während des Hitzerennens, was macht Sinn? NEM
Nutzen in der Hitze
BCAAs (Leucin, Isoleucin, Valin)
Nein Grund: Es ist belegt, dass eine Zufuhr keinen Nutzen im Bereich zentraler Ermüdung hat. Werden höhere Mengen zugeführt, steigt die Ammoniakproduktion während der Belastung an und die Aufnahme von anderen Aminosäuren wird behindert, die wiederum wichtig sind, um den Belastungs- und Hitzestress zu bewältigen.
Tyrosin (Aminosäure)
Unklar Momentan nicht zu empfehlen. Das positive Ergebnis einer einzelnen Studie war nicht reproduzierbar. Ansatz war, dass die Belastungskapazität in der Hitze ansteigt.
Natriumsalze (Natriumchlorid, Natriumbicarbonat)
Ja Grund: verbessert die Aufnahme von Kohlenhydraten und Wasser. Beugt Krämpfen vor, die durch Natriummangel ausgelöst werden.
Kohlenhydrate, auch als „mouth rinsing“
Ja Grund: zögern mentale und körperliche Ermüdung hinaus, halten die Leistung hoch, versorgen den Körper mit Wasser.
Koffein
Unklar bei Hitze Grund: Koffein hat belegbare positive Effekte auf das ZNS. Anscheinend sind diese Effekte in der Hitze nicht so offensichtlich.
Eiweiß
Nein Grund: Metaanalysen haben ergeben, dass Eiweißzufuhr während einer Belastung in der Hitze keinen positiven Effekt auf die Leistungsfähigkeit hat. Das Risiko von GIT-Problemen erhöht sich möglicherweise. Ausnahme: Einzelstarter beim RAAM (Ultraevents).
Magnesium
Nein Grund: Der Versorgungszustand muss schon vor dem Rennen optimal sein. Eine Zufuhr während des Rennens bringt nichts und erhöht sogar die Gefahr von GIT-Problemen.
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MATERIAL WORLD AIRSTREEEM AERO XTRASTIFF SCHEIBE
Österreichs Radschmiede Airstreeem bringt rechtzeitig vor der Langdistanzsaison ein neues Scheibenrad auf den Markt. Die in Österreich entwickelte Aero Xtrastiff Scheibe bringt mit 1050 Gramm ein absolutes Kampfgewicht in diesem Segment auf die Waage und punktet zudem mit hoher Antriebseffizienz und sehr guter Bremsleistung. Die Scheibe hat eine Breite von 20,5 mm und ist für Schlauchreifen (Tubular) in einem 3K-Matt-Carbon-Finish erhältlich. Außergewöhnlich ist die Garantieleistung von 6 Jahren bei einer Registrierung unter www.airstreeem.com sowie die 2-Jahres-Crash-Replacement-Garantie auch bei Renneinsatz – sollte man das Material im Renneinsatz durch ein Missgeschick zerstören, bekommt man für 40 Prozent des Neupreises gleichwertiges Ersatzmaterial, ebenfalls nur bei erfolgter Registrierung. Zu kaufen ist die Scheibe um € 1.699,- ab Anfang Juni über alle Airstreeem-Fachhändler sowie live zu testen: beim Airstreeem Bike Day am 11. Juni, Ironman-Klagenfurt-Messestand, 70.3 WM in Zell am See.
DAS MAXIMUM AN AERODYNAMIK MIT GLEICHZEITIG PERFEKTER BREMSLEISTUNG - HANDGEMACHT IN SALZBURG An drei von fünf Anströmwinkeln (Yaw-Winkeln) bei 45 km/h schneller als das schnellste Benchmarklaufrad. Im Kampf gegen die Uhr und auf dich alleine gestellt, ist der Luftwiderstand dein größter Gegner. Die Carbon Aero 85 wurden im Windkanal geboren und in zahlreichen Triathlon- und Zeitfahrevents zum Sieg gefahren. Die perfekte Wahl für schnelle und flache Kurse. Die Nanolight-Bremsbeschichtung sorgt darüber hinaus für überragende Bremsleistung. Steif, aerodynamisch und leicht. Die Mischung für Bestzeiten. Und als Option kann man die Felgen in der zum Bike passenden Wunschfarbe ordern. Maximales Benutzergewicht 110 kg Felge: Aero-Series – 50/85, 25 mm Breite, Draht- oder Schlauchreifen Bremsflanke: doppeldicke Nano-High-TemperatureBremsflankenbeschichtung Speichen: Straight-Pull-Speichen SAPIM CX-Ray, 20 Speichen vorne, 24 Speichen hinten Nabentechnologie: Airstreeem Double Bearing Extra Stiff Gewicht: 85/85 mm – 715 g/880 g = 1595 g TUBULAR 50/85mm – 580 g/880g = 1460 g TUBULAR Carbon Aero 50/85 Schlauchreifen inkl. Bereifung 1599 € Carbon Aero 85/85 Schlauchreifen 1599 € NEU, ab sofort als auch als Drahtreifenlaufradsatz erhältlich Carbon Aero 50/85 Drahtreifen 1999€ Carbon Aero 85/85 Drahtreifen 1999€
PROFILE DESIGN FC25 HYDRATION SYSTEM Seit 1988 bemüht sich der Aero-Spezialist aus Kalifornien, der energiesparenden Stromlinienform am Rad so nahe wie möglich zu kommen. Jetzt haben die Entwickler ein neues Trinksystem auf den Markt gebracht, welches diesen Ansprüchen mehr als gerecht wird. Das FC25 Hydration System begegnet den Erfordernissen der Nahrungsaufnahme während eines Wettkampfes mit einem All-inclusive-Trinksystem, mit dem der Athlet die so wichtige Aeroposition nicht verlassen muss. Mit Features wie dem Streamlined Storage, dem Forward Computer Mount, dem Convertible Straw oder dem No-Splash Refill Port punkten die Amerikaner auf allen Längen. Außerdem besticht das System mit einer optimalen Passform zwischen den Holmen des Aerolenkers. Erhältlich ist das gute Stück in zwei verschiedenen Größen: FC25 (739 ml) um € 79,95 bzw. FC35 (1035 ml) um € 89,95. Alle Einzelteile sind praktischerweise einzeln nachbestellbar. Infos unter: www.grofa.com www. profile-design.com/fcsystem
SKINFIT TRI SPEED SUIT Der neue Wettkampfanzug von Skinfit fördert die persönliche Geschwindigkeit mithilfe des hydrodynamischen Materials, der flachen Nahttechnik und der Teflonbeschichtung. Die körpernahe Passform bei gleichzeitiger Bewegungsfreiheit erlaubt sowohl schnelle Zeiten als auch einen hohen Tragekomfort. Der Tri Speed Suit verleiht der eigenen Leistungsfähigkeit Sogwirkung im Wasser, Rückenwind auf dem Rad und Leichtigkeit beim Laufen. Bei Neoverbot ist dieser Anzug ebenfalls die optimale Wahl. Erhältlich ist der neue Beschleuniger für € 219,- in allen Skinfit-Shops und unter www.skinfit.at.
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Racereport
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IRONMAN 70.3 AUSTRIA
LÄNDERMATCH VOR DER NV-ARENA
TEXT: MAX HOFSTÄTTER FOTOS: MAX HOFSTÄTTER
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Racereport
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er erste echte Saisonhöhepunkt im heimischen Kalender findet in der Heimat des Landesfürsten in St. P(r)ölten statt. Jedes Jahr ist dort die heimische Elite gefordert, ihre internationale Klasse gegen die meist überaus starke Konkurrenz aus den umliegenden Nationen unter Beweis zu stellen. Auch heuer hieß es wie so oft Deutschland vs. Österreich, und die Eidgenossen mischten auch gehörig mit. Gesperrte Autobahnen, das Weltkulturerbe Wachau mit kniffligen Anstiegen entlang der Rebenlandschaft, das Regierungsviertel, das Stift Göttweig und der Anstieg nach Gamsbach sind nur einige der markanten Punkte entlang der Ironman-70.3-Strecke in Niederösterreich. Rund um die NV-Arena tummeln sich im Mai jahrein, jahraus unzählige Triathleten zum Leistungsvergleich und werden dabei von nicht weniger Zusehern lautstark unterstützt. 2015 war für St. Pölten ein besonderes Jahr, da am 17. Mai für viele heimische Hobby- und Semiprofiathleten der Kampf um einen der begehrten WM-Slots für die 70.3-Heim-WM in Zell am See in vollem Gange war. Die kurze Anreise, der optimale Termin und die meist gute Streckenkenntnis lockte viele der bekanntesten Agegrouper Österreichs an den Ratzersdorfer See, die sich einen der sage und schreibe 75 Slots (über alle Altersgruppen verteilt) holen wollten. Natürlich wurden diese Startslots für Zell am See auch an internationale Athleten vergeben, was den Kampf darum nicht unbedingt vereinfachte.
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Das Profirennen. Als Favoriten galten die beiden bärenstarken Deutschen Nils Frommhold und Andi Böcherer. Letzterer ist nach einer absoluten Horrorsaison 2014 mit schwerem Radunfall und mehreren Verletzungen eindrucksvoll auf die Bühne des internationalen Mitteldistanzzirkus zurückgekehrt und siegte zwei Wochen vor St. Pölten beim Ironman 70.3 Aix-en-Provence vor Boris Stein (GER) und Jan van Berkel (SUI). Der Schweizer war auch in St. Pölten am Start und gehörte zum erweiterten Favoritenkreis fürs Podium. Die heimischen Herausforderer wurden angeführt von Startnummer eins, Michi Weiss. Der Niederösterreicher wollte nach überstandenen Knieproblemen zeigen, dass die Startnummer nicht ohne Grund an seinem futuristischen Zeitfahrhobel montiert ist. Die beiden ehemaligen Nationalteamkollegen Paul Reitmayr (Vorjahresfünfter) und Andi Giglmayr gehörten neben Weiss zu den heißesten Eisen des heimischen Starterfeldes. Das Schwimmen mit Laufunterbrechung sorgt in St. Pölten zwar für eine spannende Kulisse und möglicherweise bei dem ein oder anderen Athleten durch die Orthostase-Reaktion für einen etwas verschwommenen Blick, jedoch selten für eine Vorentscheidung. Auch heuer kamen alle nennenswerten Favoriten annähernd zeitgleich nach etwa 25 Minuten aus dem Wasser. Einzig Michi Weiss musste bereits drei Minuten Verspätung in Kauf nehmen, was einige Trainerlegenden unter den
Zaungästen mit den Worten „Das Schwimmen lernt er wohl nimmer, der Michi“ kommentierten. Weiss, der am Rad bekanntlich meist ziemlich flott unterwegs ist, konnte die Lücke zu der Gruppe mit Giglmayr, Reitmayr, van Berkel und Co jedoch relativ schnell schließen. Böcherer und Frommhold waren aber enteilt; ihre Taktik ging somit voll auf. Die beiden wechselten sich zu Beginn des Radkurses geschickt ab und konnten ihren Vorsprung auf die Verfolger kontinuierlich ausbauen. Andi Böcherer machte eindeutig den spritzigeren Eindruck und attackierte Nils Frommhold immer am Ende der vielen kurzen Anstiege: „Der Andi drückte jeden Anstieg dermaßen drüber, dass ich kaum folgen
TRIATHLONKOLLEKTION 2015
konnte, und immer oben, als es etwas flacher wurde, kamen einige Meter an Rückstand hinzu, bis er sich aus meinem Blickfeld verabschiedete“, so Frommhold nach dem Rennen. Dahinter versuchte Weiss alles Menschenmögliche, um an die Führenden heranzukommen, was Giglmayr und Reitmayr den Platz in der Verfolgergruppe kostete. Folgen konnten nur noch van Berkel und der Deutsche Per Bittner. Außerdem brachte sich ein absoluter Überraschungsmann mit einem enorm starken Radsplit in Stellung, um eventuell sogar ein Wörtchen im Kampf um den schnellsten Österreicher mitzureden – Christian Birngruber brauste vor auf Rang fünf.
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IRONMAN 70.3 WM ZELL AM SEE/KAPRUN
QUALIFIZIERT Alle Athleten des FINISHERRaums, die sich in St. Pölten für die 70.3-WM in Zell am See qualifiziert haben – herzlichen Glückwunsch!
ÖSTERREICH Lisa-Maria Dornauer, Simone Fürnkranz, Christiana Butter, Sabine Gastecker, Gabriele Pauer Caroline Krassnitzer, Erna Ortner Mario Strutzenberger, Michael Szymoniuk, Markus Polka, Thomas Gastecker, Gerald Ratschke Reinhard Winter, Roman Seigmann, Johann Markun, Arthur Winter, Franz Leitner, Alexander Frühwirth, Thomas Srb, Wolfgang Aigelsreiter, Ali Gruber, Harald Schrenk, Erwin Huss, Franz Grafeneder, Richard Spreitzgrabner
DEUTSCHLAND Tamara Hitz, Juliane Straub, Kerstin Troch, Bernadette Käferlein, Katja Werner Marc Rink, Manuel Sohr, Stefan Fußstetter, Steffen Kundel, JeanPierre de Lannoy, Wolfgang Teuchner, Jens Müller, Florian Schedlbauer, Thomas Reichel, Christian Haupt, Hans Mühlbauer, Zoltan Komaromi, Jürgen Baumann, Bernd Hagen, Nikos Bartlog, Martin Rohrbacher, Anselm Groda, Kai Krause, Josef Diephold, Johannes Dietrich, Howard Fordham
SCHWEIZ Diana Müller, Cécile Bernhard, Christian Fässler 26 Finisher
Böcherer wechselte mit etwas weniger als zwei Minuten Vorsprung auf Frommhold und konnte ihn aufgrund der beinahe identen Laufzeit auch bis ins Ziel halten. Weiss und van Berkel kamen zeitgleich zum Wechsel, was einen harten Kampf ums Podium versprach. Nach einem kleinen Wechselmissgeschick des Schweizers (er griff sich den falschen Wechselbeutel) verließ Michi Weiss als Dritter die T2. Van Berkel stürmte jedoch mit der Wut im Bauch hinterher und konnte den Lokalmatador bereits nach einem Kilometer wieder einholen, um sich mit ihm einen knappen Fight bis ins Ziel zu liefern. Van Berkel behielt Oberhand und sicherte sich Rang drei. Christian Birngruber konnte seine starke Performance auch beim Lauf aufrecht erhalten, schielte zwischenzeitlich sogar auf Rang vier und landete schlussendlich als zweitbester Österreicher auf Rang fünf, vor Bittner (GER), Giglmayr (AUT) und Reitmayr (AUT), der auf der Laufstrecke regelrecht explodierte, sich aber dennoch beachtlich ins Ziel rettete: „Ich habe versucht, das Höllentempo auf der B33 bis zum Anstieg nach Gamsbach mitzugehen, und das musste ich auf der Laufstrecke bitter büßen“, so Paul Reitmayr im Ziel, „ich bin aber aufgrund der Vorbereitung dennoch zufrieden mit dem Rennen, und das nächste Mal wird wieder ordentlich gelaufen.“ Die Jagd nach der Olympiasiegerin. Niemand Geringerer als die amtierende Olympiasiegerin von London führte das überaus starke Starterfeld bei den Damen an. Nicola Spirig Hug war die Frau, die es zu schlagen galt. Der Fokus der Schweizerin liegt zwar weiter auf der Kurzdistanz mit Blick auf die Titelverteidigung in Rio, sie hat jedoch auch bereits Erfahrungen auf der Mittel- und Langdistanz gesammelt und auch einen Ironman-Sieg in Cozumel 2014 zu Buche stehen. Die härtesten Konkurrentinnen hießen in St. Pölten Anja Beranek (GER), Dauergast Yvonne van Vlerken (NED), Kristin Möller (GER), Sonja Tajsich (GER), Erika Csomor (HUN) und FINISHER-Kolumnistin Laura Philipp (GER). Beranek und Spirig bestimmten das Rennen auch gleich vom Start weg und kamen mit bereits etwa drei Minuten Vorsprung auf die Verfolgerinnen aus dem Wasser. Spirig, die ohne Zeitfahrrad am Start war, musste Anja Beranek dann bereits auf der gesperrten Autobahn ziehen lassen. Die Deutsche attackierte vom ersten Radkilometer weg und brachte eine um die andere Minute zwischen sich und die Schweizerin. Dahinter kamen van Vlerken und Philipp, die nach dem Schwimmen noch die Österreicherin Bianca Steurer im Schlepptau hatten. Diese musste jedoch am Rad sofort reißen lassen. Die etwas langsameren Schwimmerinnen Csomor, Möller und Gehnböck (AUT) formierten sich am Rad zu einer spannenden Verfolgergruppe, vor allem Gehnböck drückte hier ganz ordentlich aufs Von oben nach unten: Drei der schnellsten Verfolgerinnen Yvonne v. Vlerken, Laura Philipp und Sonja Tajsich
Tempo. Vorne jedoch war Beranek eine Klasse für sich, sie fuhr unfassbare zehn Minuten schneller als die Olympiasiegerin. Möglicherweise war die Wahl des Rads doch nicht ganz die richtige: „Ich wollte bewusst auf ein Zeitfahrrad verzichten, da ich mich momentan in der Vorbereitung auf die European Games in Baku befinde, wo ich mich mit einem Sieg direkt für die Spiele in Rio qualifizieren könnte“, so Spirig, „außerdem lautete der Auftrag des Trainers, schnell zu laufen, was mir, denke ich, auch gelungen ist.“ Das muss man erst mal so stehen lassen, denn die Laufzeit von Spirig war mit 1:16:00 wie gewohnt überragend. Sie konnte jedoch den zehnminütigen Rückstand auf Anja Beranek nicht mehr ganz wettmachen, kam auf 1:10 Minuten heran und musste sich hinter der Deutschen mit Rang zwei zufrieden geben. Um Rang drei entwickelte sich ein Kampf zwischen Laura Philipp und Yvonne van Vlerken, den die Erdinger-Alkoholfrei-Athletin auf der Laufstrecke dann doch deutlich für sich entscheiden konnte. Neoprofi Philipp bestätigt ihren Aufwärtstrend und ließ Namen wie die bereits erwähnte Holländerin van Vlerken sowie Kristin Möller, Sonja Tajsich und Erika Csomor hinter sich. Die erste Österreicherin im Klassement war nicht wie vermutet Sylvia Gehnböck, sondern die als Agegrouperin startende Simone Fürnkranz, die als Gesamtsiebte in 4:32:48 noch vor Erika Csomor das Rennen beendete und sich natürlich souverän den Altersklassenslot für Zell am See holte.
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Agegrouper ist nicht gleich Agegrouper. Da es bekanntermaßen nicht ganz einfach ist, sich als Profiathlet für die inoffiziellen Weltmeisterschaften der WTC auf der Ironman- oder Ironman-70.3-Distanz zu qualifizieren, haben sich manche Profi- bzw. Semiprofiathleten überlegt, als Agegrouper an den Start zu gehen. Mit allen negativen Hürden des Anmeldungsprozedere, aber auch mit allen positiven Effekten der vermehrten Slots in den jeweiligen Altersgruppen. Um bei der ersten 70.3-WM außerhalb des amerikanischen Kontinents dabei zu sein, versuchen logischerweise auch schnellere Athleten anderer Länder, diese Regelengpässe der Pro-Qualifikation zu umgehen. Dies hat zur Folge, dass unbeschreiblich schnelle Zeiten in den Agegroups erzielt werden und die eigentlichen Hobbyathleten oftmals, was die Qualifikation betrifft, durch die Finger schauen. In St. Pölten gab es beispielsweise in einer der starterreichsten Agegroups M35-39 insgesamt elf Slots für die Herren. Der Sieger dieser Altersklasse finishte mit 4:13:42 und einer Laufzeit von 1:13:36, der letzte Slot ging mit 4:30:16 an Gerald Ratschke, der mit dieser Zeit als glücklicher Vierzehnter nach Zell am See reisen darf. Es bleibt abzuwarten, ob dies die richtige Entwicklung ist oder ob diverse Ex-Profis oder Leistungskaderathleten den Sinn der Agegroups etwas verfälschen. Und da war sie wieder – die Frage, die uns seit jeher begleitet: Was unterscheidet eigentlich einen Profitriathleten von einem Agegrouper ...?
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HOTSHOTS
Wie immer der erste groĂ&#x;e Schlagabtausch der Saison zwischen den heimischen Profiathleten und den Herausforderern aus den Nachbarländern.
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*Der Siegeranzug! Bereits in den Testjahren wurden mit dem Tri-Einteiler Olympia zahlreiche Meistertitel gewonnen. Der Tri-Einteiler Olympia ist das „must-have“ für alle ambitionierten Triathleten. Er ist auch in einer ITU-konformen Variante, Logo-Größen und Reisverschlusslänge betreffend, erhältlich. Super kombiniert.
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TOP EVENTS
7.6., Bad Schönborn, Deutschland
Ironman 70.3 Kraichgau
IM JUNI 2015 IM FINISHER-RAUM IM JUNI GEHT‘S SO RICHTIG AB. EIN EVENT JAGT DAS ANDERE, DIE ENTSCHEIDUNG, WO MAN HINFÄHRT, OB ALS ZUSEHER ODER TEILNEHMER, FÄLLT NICHT GANZ LEICHT. HIER EIN KLEINER ÜBERBLICK ...
Kienle gegen den Rest heißt es auch heuer wieder im Kraichgau. Aber auch das Damenfeld kann sich mehr als sehen lassen. Der Klassiker auf der Mitteldistanz ist ein Reise wert, ob als Zuseher oder Athlet. Heuer darf man am Kraichgauwochenende auf 5150 und DTU-Bundesliga auch noch einige Kurzdistanzstars beobachten. http://www.ironman.com/
KRAICHGAU DEUTSCHLAND
7.6., Rapperswil, Schweiz
Ironman 70.3 Switzerland
Das Highlight der Strecke ist die berühmt-berüchtigte „Stairway to Heaven“-Treppe, welche vom Markt hinauf zum Schloss von Rapperswil führt. Aber auch die restlichen Streckenabschnitte rund um den Züricher See sind äußerst sehenswert. Im Jahr 2015 werden hier übrigens 50 Slots für die 70.3-WM in Zell am See vergeben. http://www.ironman.com/
PESCARA ITALIEN
14.6., Pescara, Italien
Ironman 70.3 Italy
Ein Ironman im Meer in Europa hat eher Seltenheitswert. Beim 70.3 Italy gibt‘s das, außerdem führt die Laufstrecke am Strand entlang. Mal sehen, ob die zahlreichen italienischen Pros sich für die herbe Niederlage im Vorjahr revanchieren können? Pescara gilt ebenfalls als Special-Qualification-Race für Zell am See 2015, und es gibt 50 Quali-Slots. Und das Beste – man kann sich noch anmelden. http://www.ironman.com/
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RAPPERSWIL SCHWEIZ
28.6., Klagenfurt, Kärnten
Ironman Austria
Das Major-Race schlechthin in Österreich. Das „Who is Who“ der österreichischen Triathlonszene trifft sich am Wörthersee. Wer nicht am Start ist, steht am Streckenrand und feuert an. Gänsehautstimmung bis zum letzten Finisher. Für Spannung ist beim heurigen Starterfeld auch gesorgt. Unter anderen hat sich Seriensieger Marino Vanhoenacker angekündigt. http://ironmanklagenfurt.com
11. - 14.6., Schladming, Stmk
Alpentour Trophy
SCHLADMING STEIERMARK
Ein besonderer Leckerbissen am MTBRennkalender ist das Etappenrennen im Ennstal. Einige der besten Biker der Welt haben sich hier bereits in die Siegerlisten eingetragen. Das Event eignet sich jedoch auch besonders gut für einen Familienbesuch, da Startund Zielort immer in der WM-Stadt Schladming ist und die Family ins Freibad oder shoppen gehen kann, während der Papa oder die Mama in die Pedale tritt – und man muss wahrlich kein Profi sein, um dort zu starten. http://www.alpentour-trophy.at
GRUNDLSEE
STEIERMARK
KLAGENFURT KÄRNTEN
Gamsstadt Triathlon Challenge Kitzbühel
Der Tiroler Triathlonverband lädt am letzten Juniwochenende erneut in die vom Weltcup bereits Dreikampferprobte Gamsstadt. 2015 werden dort die österreichischen Meister auf der olympischen Distanz gesucht. Bleibt abzuwarten, wer an diesem Wochenende den Weg an den Schwarzsee findet, da es ja ein anderes kleines Rennen zur gleichen Zeit auch noch gibt! http://www.triathlon-tirol.at
KITZBÜHEL TIROL
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26.6. - 28.6., Kitzbühel, Tirol
4.7., Grundlsee, Steiermark
SOCIALMan
Der SOCIALMan ist ein EintagesPoint-to-Point-Rennen für ambitionierte und erfahrene Triathleten. Die Strecke führt vom geografischen Mittelpunkt Österreichs zum höchsten Punkt der Großglockner Hochalpenstraße, inmitten des Nationalparks Hohe Tauern. Insgesamt sind 215 km mit 4900 Höhenmetern zu bewältigen. Gleichzeitig ist der SOCIALMan ein Fundraising-Event. Athleten mit und ohne Behinderung stellen sich der Herausforderung dieses Triathlons und sammeln dabei Spenden für junge Sportler mit Behinderung. Der Reinerlös geht zu 100 % an die Initiative SOCIAL FRIENDS. http://www.socialmantriathlon.at
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9 TAGE UND BEINAHE SO VIELE NÄCHTE 32 Finisher
BE PART OF IT AND FOLLOW THE TEAM
#BIKE2015PROJEKT
2 FAHRER 4 RENNEN MAXHOFSTÄTTER MARTINFRIEDL
JOBERG2C SOUTH AFRICA ALPENTOUR TROPHY AUSTRIA SALZKAMMERGUT TROPHY AUSTRIA CROCODILE TROPHY AUSTRALIA TEXT: MAX HOFSTÄTTER UND MARTIN FRIEDL FOTOS: EMMA GATLAND UND KELVIN TRAUTMAN
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SNAPSHOTS VOM ERSTEN RENNEN
2 FAHRER 4 RENNEN MAXHOFSTÄTTER MARTINFRIEDL
JOBERG2C SOUTH AFRICA ALPENTOUR TROPHY AUSTRIA SALZKAMMERGUT TROPHY AUSTRIA CROCODILE TROPHY AUSTRALIA
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#BIKE2015PROJEKT
BE PART OF IT AND FOLLOW THE TEAM
Dein Rennen. Deine Belohnung.
100% Leistung. 100% Regeneration. Durch das enthaltene wertvolle Vitamin B12 wird der Energiestoffwechsel, die Blutbildung und das Immunsystem gefördert sowie die Müdigkeit verringert. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise Finisher sind 35 wichtig!
#BIKE2015PROJEKT Bei der Vorstellung unseres Bike15Projekts in der letzten Ausgabe waren ein paar Leser wohl etwas vor den Kopf gestoßen – warum steht denn jetzt plötzlich in einem Triathlonmagazin etwas übers Mountainbiken?! Ganz einfach, weil viele Triathleten alternative Trainingsund Wettkampfformen mit hohem Spaßfaktor suchen. Zudem blickt das FINISHER-Magazin auch schon mal weit über den Tellerrand des reinen Dreikampfes hinaus und versucht den treuen Lesern auch nach beinahe sechzig Ausgaben interessante Events und Locations vorzustellen. Der sportbegeisterte, zentraleuropäische Fernsehgast hat Südafrika klarerweise noch wegen der FußballWM 2010 im Hinterkopf. Wem aber ist mehr als der ohrenbetäubende Lärm der Vuvuzelas in Erinnerung geblieben? – Oder weiß noch jemand, welches das bestplatzierte Land des afrikanischen Kontinents war oder wie die Austragungsorte hießen? Zwei davon waren Johannesburg und Durban. Zwischen diesen beiden Städten wurden auch die Trails für das Joberg2C 2015 gemeißelt. Das Joberg2C wurde von uns deshalb als unser erstes Etappenrennen ausgewählt, da es in Europa kaum bekannt ist. Daher starten beim Joberg2C auch verhältnismäßig wenige Europäer. Heuer waren es genau 58 von insgesamt 800 Teilnehmern. So viel aber vorweg: Das Event kann der allseits bekannten Gegenveranstaltung in Cape Town definitiv in allen Belangen das Wasser reichen. Ausführliche Recherchen zum Rennen im Vorfeld, drei Telefonate mit der Mediacrew und den Organisatoren, ein Mausklick im Dezember – und schon steht man beinahe an der Startlinie. Es schien genug Zeit zu bleiben, um die Muskulatur an vergangene Zeiten zu erinnern und eine ansprechende Form bis zum Rennen wieder herzustellen. Oder doch nicht? Ein Blick auf den Kilometerstand am MTB im März ließ die Stirn in Falten schlagen, und abge-
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sehen davon gab es noch so manche unbeantwortete Frage. Mit welchem Drahtesel rollt man über die Trails und welches Outfit kaschiert dabei mögliche Leistungsdefizite? Darf man der Crew Glauben schenken, dass es eher ein gemeinsamer Ride durch beeindruckende Landschaften als ein Race ist? Wie schnell/langsam sollte man sich die einzelnen Etappen einteilen? Was und wie viel sollte man essen und welche Regenerationsmaßnahmen unmittelbar nach den einzelnen Etappen ergreifen? Aber eine der wichtigsten Fragen war wohl: Wie viel Chamois-Creme wird es brauchen, um die Reibung am Sitzfleisch in den Griff zu bekommen?? Mit dem Trainingslager in Finale Ligure war zumindest das Gewissen beruhigt, und die belegten Teigscheiben aus dem Holzofen sollten genügend Kraft für die folgenden Aufgaben geben. Dank MERIDA, GIRO, EVOC, ION, GARMIN und 226er haben wir es sogar geschafft, schon in Italien das komplette Rennequipment einzufahren, und eines war klar: Das Material ist top! Es war so weit, der obligate Schweinsbraten im Airbräu München wurde zur Energiesteigerung zugeführt, und nur zwölf Stunden später standen wir in Johannesburg im Bike-Shop des Serviceteams unseres Vertrauens. Was für eine Truppe rund um Craig und Josh! Tiefenentspannt lief auch die Registrierung und die Eröffnung im Kingsmead College ab – ganz ohne hektische Athleten in Kompressionsstulpen! Der erste Renntag lockte uns zeitig um 4:30 Uhr aus den Betten. Ausgerüstet mit Rucksack und Kamera standen mein Teamkollege Martin Friedl und ich um 6:20 Uhr an der Startlinie der ersten Etappe in Karan Beef, etwas südlich von Johannesburg. Wer denkt, dass wir für die Startzeit um 7 Uhr vielleicht etwas zu früh dran waren, der irrt – Startreihe 70 war das erste ernüchternde Ergebnis. Die Frage, ob es ein Rennen oder ein gemeinsamer Ausflug sein würde, hatte sich um 7:15 Uhr, unmittelbar
2 FAHRER 4 RENNEN MAXHOFSTÄTTER MARTINFRIEDL
JOBERG2C SOUTH AFRICA ALPENTOUR TROPHY AUSTRIA SALKAMMERGUT TROPHY AUSTRIA CROCODILE TROPHY AUSTRALIA
#JOBERG2C Auch in Südafrika sind die Temperaturen nicht immer nur hoch. In der Nacht kühlte es teilweise ganz ordentlich ab und durch die frühen Startzeiten wurde die wärmere Kombination öfter benötigt als gedacht. Da wir zu unserem Erstaunen die einzigen „Rucksacktouristen“ im vorderen Drittel des Feldes waren, war das Verstauen der überschüssigen Kleidung nach ein bis zwei Rennstunden überhaupt kein Problem.
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nach dem Start der ersten, noch dazu neutralisierten Etappe, sehr rasch beantwortet. Ein kurzer Blick zu meinem Teamkollegen und auf die Herzfrequenz, und uns war klar: Es ist ein Rennen, wie es im Verständnis jedes Ausdauersportlers gemeint ist. Sprich: Vollgas vom Anfang bis zum Schluss! Regen in der Vornacht hatte uns tiefen Matsch beschert, der zu allem Überfluss mit zahlreichen Treibsandpassagen durchsetzt war. Das sollte aber nicht der einzige Prüfstein gleich zu Beginn sein. Nein, das unfassbar hohe Tempo, mit dem die Locals in die ersten beiden Etappen starteten, war die eigentliche Herausforderung, die wir mental und körperlich meistern mussten. Denn nach der üblichen optischen Konkurrenzanalyse hätten wir uns zu Beginn des Rennens etwas mehr erwartet. Klar, die Damen und Herren aus dem Veranstalterland sind am Ende ihres Sommers. „Pretty good in shape“, lässt es sich da für 38 Finisher
FLOATING BRIDGES Eine besondere Herausforderung stellten die „Floating Bridges“ dar, welche oft hunderte Meter lang über das Wasser führten und besondere Konzentration und auch enormen Krafteinsatz forderten, da es auf diesen Brücken nicht besonders gut „rollt“.
Mehrfachteilnehmer auf bekanntem Terrain etwas leichter in die Pedale treten. Aber dass wir uns am Ende von Tag eins im Gesamtklassement gerade noch so unter den besten 200 Teams wiederfanden, überraschte uns schon. Die erste Conclusio wurde schnell gezogen – das Material im Rucksack auf das absolute Minimum reduziert, das abendliche Socializing-Bier gestrichen und das Prozedere in der Früh nach dem Aufstehen perfektioniert. Siehe da, eine Verbesserung der Startreihe in etwa auf Position 30 war das Ergebnis. Weiter vorne stehen heißt aber auch schneller wegfahren und mit deutlich schnelleren Gruppen den Tag verbringen. Was am Tag drei jedoch erstaunlicherweise plötzlich kein Problem mehr darstellte. Was war passiert? War es nur das nicht getrunkene Bier und die Stunde mehr Schlaf, die wir uns ehrfürchtig gönnten? Nein, so simpel kann man nicht resümieren. Das Terrain änderte sich am Tag drei deutlich, und wir begaben uns erstmals auf Single-Trails, die den un-
seren in Österreich sehr ähnlich sind. Anstelle von ewigen „Schmierern“ mit enorm viel Gegenwind wurde es nun technisch anspruchsvoll. Die flowigen Abfahrten, gespickt mit winkeligen Passagen und kurzen, knackigen Anstiegen, kamen uns zugute. Die zwei Meter großen und über 90 Kilo schweren Jungs (für die es übrigens eine eigene Wertung namens „Buffalos“ gab), die uns an den vorangegangenen Tagen das Leben mit ihren horrenden Absolutwattzahlen zur Hölle gemacht hatten, stießen hier an ihre Grenzen. Erstmalig kamen wir in diesem Rennen in den Genuss, zumindest teilweise das Tempo vorzugeben. Die Stimmung in unserem Duo stieg schlagartig, und der Gedanke, dass wir nach Tag drei noch sechs weitere harte Etappen vor uns hatten, konnte uns nicht mehr so viel anhaben wie noch am Abend zuvor. Der 15. Klassenrang im Tagesklassement brachte eine Verbesserung von mehr als 100 Plätzen in der Gesamtwertung mit sich – ein absoluter Motivationsschub. Finisher 39
#JOBERG2C HOTSHOTS In den nächsten Etappen schienen wir dann unseren „Rennrhythmus“ einigermaßen gefunden zu haben. Die Rollen im Team waren gut verteilt, jeder wusste, wie nahe der Partner gerade am Limit ist, und kam es zu zwischenzeitlichen Leistungslöchern, konnten wir uns gegenseitig helfen, diese durchzutauchen. Außerdem hatten wir unseren Platz im Rennen ganz gut gefunden. Wir schafften es, einzuschätzen, mit wem wir mitfahren konnten, wen wir ziehen lassen mussten und wen wir mit einer kleinen Attacke am Berg vielleicht sogar in Schwierigkeiten bringen konnten. Jetzt war es ein Etappenrennen nach unserem Geschmack, immer noch hart und anstrengend, aber mit den Reserven und Möglichkeiten, manche Tempoverschärfungen mitzugehen und manche selbst zu gestalten. 40 Finisher
Außerdem hob sich der Blick vom Hinterreifen des Vordermannes etwas und wir hatten sogar das Vergnügen, einige Blicke auf die tatsächlich atemberaubende Landschaft, durch die wir fuhren, zu erhaschen. Unglaubliche Bilder speichert man unterbewusst ab – wer wird bei seiner Ausfahrt schon minutenlang vom Heli verfolgt, fährt mitten durch ein Wolf Sanctuary, taucht in feinste Trails mitten in riesigen Pinienwäldern ein, fährt hunderte Meter über Floating Bridges, um unzählige Gewässer zu passieren, oder pedaliert eine steil abfallende Felskante entlang. Bei letzteren Streckenabschnitten lauert auch die größte Gefahr auf den 920 Kilometern quer durch Südafrika. Nur einmal die Konzentration zu verlieren und auf den unübersichtlichen Trails einen Stein oder ein Loch zu übersehen,
kann sehr schnell einen vorzeitigen, schmerzhaften Rennausstieg bedeuten. Übermütige Überholmanöver abseits des vorgegebenen Trails, auf dem meist wirklich nur ein Biker Platz hatte, entpuppten sich bei einigen unserer Mitstreiter als äußerst ungesund. In Etappe 6 wurden wir Augenzeuge eines Spurwechsels eines in unserer Gruppe fahrenden Kollegen, dem ein Salto inklusive kapitalem Abstieg über den Lenker folgte. Diesen Biker sahen wir weder an diesem noch an den darauffolgenden Tagen wieder – bad luck. So war auch uns klarer geworden: Risiko reduzieren und mit weitgehend unversehrtem Körper und Material einem Bier am Meer zusteuern. Das Geheimnis war also, möglichst smooth und ohne größere Aufregungen die letzten Tage zu überste-
hen. Aber wenn man einmal einen Rhythmus im Rennen gefunden hat, probiert man diesen eben mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten. Zwei Tage trafen uns mental dennoch besonders hart. Defektprobleme (Kettenrisse und „a lot of other f… flats“) machten so manche Rennsituation zu einem Elchtest für die Nervenbündel. Wem gefällt es schon, wenn man am Streckenrand Mechaniker spielt und die zuvor über Stunden mühsam abgeschüttelten Gruppen mit einem „U guys got everything?“ an einem vorbeiziehen. Logisch haben andere Mitstreiter auch mit Defekten zu kämpfen, in der Situation ist das allerdings kaum auszuhalten. Wie leicht es ist, solche Löcher wieder zu schließen, brauche ich hier wohl keinem erklären – Mentaltraining par excellence, das kann ich euch versichern. Klassement-
mäßig spülte es uns an den Tagen vier bis sieben vor bis Gesamtrang 62 und Klassenrang 17. Das konnten wir dann aufgrund des erhöhten CO2Patronen-Verbrauchs leider nicht ganz halten und rutschten schlussendlich auf Gesamtrang 90 und Klassenrang 20 zurück. Das Ergebnis ist für uns Hobbybiker dennoch ein persönlicher Erfolg. Wir sind überglücklich, das Rennen ohne gröbere Verletzungen gefinisht zu haben und erstmals ein MTB-Etappenrennen in unseren Palmarès eintragen zu dürfen. Fazit des Events. Das Joberg2C ist ein besonderes Rennen, das einem die Möglichkeit gibt, Südafrika fernab der Straßen auf dem Bike kennenzulernen. Außerdem führt es durch wirtschaftlich benachteiligte Gegenden, denen durch die
Organisation dieses Events und die Startgelder etwas unter die Arme gegriffen wird. Streckenwahl, Zielorte und Organisation sind absolut top. Für Orientierungsläufer ist es mit Sicherheit eine Trainingsalternative, denn Pfeile oder Markierungen an der Strecke sind rar gesät. Die GPS-Tracks sind grundsätzlich gut, Farmer Glen und Garry verzichteten jedoch ab und zu darauf, Wegpunkte zu setzen. Da hilft einem auch ein zuverlässiger GARMIN nicht viel, außer dass er dir nach einem kurzen Ritt in die falsche Richtung rät, zu wenden. Der Rennspaß war definitiv enorm, ob unterwegs in der Gruppe oder auch das eine oder andere Mal völlig allein auf weiter Flur.
NEXT STOP #ALPENTOUR TROPHY – C U IN SCHLADMING Finisher 41
G IN
UT
EPLANT EWONNEN
der letzten FINISHER-Ausgabe haben wir über die Vorteile einer Wettkampfplanung berichtet. Planung bewirkt zielgerichtetes Handeln und somit auch ein sehr effektives Training. Sie bietet Sinnerfahrung und motiviert mich, mein Training konsequent einzuhalten. Und zu guter Letzt gibt Planung eine Orientierung für die kommende Wettkampfsaison vor. Das Schönste an einer konkreten Zielplanung ist, die gesteckten Ziele zu erreichen. Durch Erfolgserlebnisse fühlt sich der Athlet bestärkt, zufrieden und motiviert – auch noch höhere Ziele zu erreichen. Wir wissen bereits, dass ein Sportler einen Plan braucht, um sein Ziel erreichen zu können. In dieser und der nächsten Ausgabe möchte ich gerne ein paar weitere Tipps geben, um den Weg zum Sieg zu vervollständigen.
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TEXT: KATHRIN PLETSCHNIG MMAG. KATHRIN PLETSCHNIG ist ausgebildete Sportwissenschafterin und Lehrerin. Sie arbeitet als Mentaltrainerin mit Einzel- und Mannschaftssportlern sowie mit Schülerinnen und Schülern. Sie ist Betreuerin des FINISHER-Casting-Teams und unterstützt nach Bedarf die FINISHERAthleten bei ihren Wettkämpfen. Ihre Methode basiert auf drei Komponenten: Beratung, Sport und Achtsamkeit. So versucht sie optimal auf die Bedürfnisse ihrer Klienten einzugehen. www.kathrinpletschnig.com
IST HALB
Finisher 43
MENTALES TRAININ TIPP EINS
POSITIVE EINSTELLUNG
Sportler sollten sich positiv auf Wettkämpfe einstellen können und negative Gedanken, Befürchtungen und Zweifel ausblenden. Negative Gedanken wirken leistungsmindernd, hingegen können positive Gedanken motivieren und das Selbstwertgefühl steigern. Schon Buddha sagte: „Was du heute denkst, wirst du morgen
sein!“ Gedanken haben einen enormen Einfluss auf unser Tun und unsere Leistung. Deswegen ist es im Wettkampf unerlässlich, negative Gedanken bewusst zu stoppen. Das kann ruhig ein lautes „Stopp“ oder Klatschen sein. Auch Chris McCormack, vierfacher Weltmeister, erklärt, dass er die Fähigkeit entwickelt hat,
ÜBUNG EINS
POSITIVE FORMULIERUNGEN IM TRAINING UND IM WETTKAMPF ÜBEN
NEGATIVE
POSITIVE
Ich fühle mich schlapp. Ich will meinen Trainer nicht enttäuschen
Ich weiß, dass ich gut trainiert habe und das schaffen kann. Ich vertraue mir!
Was denken sich bloß die anderen?
Ich bin okay, die anderen sind okay.
Ich muss perfekt sein. Was wenn ich wieder mein Ziel verpasse?
Nobody is perfect! Andere machen Fehler, auch ich darf welche machen. Heute ist eine neue Chance. Ich bin im Hier und Jetzt.
Die Bedingungen sind nicht perfekt für mich.
Ich habe Spaß am Triathlon.
TIPP ZWEI
KONZENTRATION
Wenn ihn negative Gedanken plagen, dann konzentriere er sich wieder auf seinen Atem, seinen Rhythmus, sagt Chris McCormack. Das hilft, gedanklich im Hier und Jetzt zu bleiben. Spekulationen über „Wenn“ und „Aber“ lenken ab und fressen wichtige Energie. Die Fähigkeit, permanente Konzentration auf die bevorstehende Aufgabe aufrechtzuerhalten, ist für eine gute Leistung von solch 44 Finisher
an nichts zu denken bzw. alle störenden Gedanken wie Wellen wegzuschieben und immer nur an positiven Erinnerungen festzuhalten. „Hätte ich doch nur mehr trainiert“ tauscht Chris McCormack zum Beispiel gegen eine Erinnerung an eine schöne und gute Trainingseinheit aus.
zentraler Bedeutung, dass dies gar nicht genug betont werden kann. Die Aufmerksamkeitskontrolle ist nichts anderes als die Fähigkeit, sich auf das einzustellen, was wichtig ist, und auszublenden, was unwichtig ist, und sich durch irrelevante Reize nicht stören zu lassen. Das Ziel ist eine auf einen Punkt zulaufende Konzentration. Das kann man sich bildlich auch als Scheinwerfer vorstellen. Ist der
WENN‘S MAL NICHT MEHR LÄUFT, BRAUCHT MAN EIN REZEPT IM KOPF Scheinwerfer eng eingestellt, wird nur ein kleiner Aspekt beleuchtet. Möchte ich meinen Fokus zum Beispiel auf meine Umwelt richten, weitet man die Einstellung des Scheinwerfers. Je nach Aufgabe sind im Sport unterschiedliche Ausrichtungen der Konzentration notwendig. Je mehr ein Sportler eintauchen kann in die relevanten Aspekte eines Wettkampfs, umso tiefer ist die Konzentration.
NG
ÜBUNG ZWEI 10 Minuten Atem-Meditation Suche dir einen gemütlichen Platz aus. Wichtig ist, dass du dich dort wohlfühlst und dich dort gerne aufhältst. An diesem Platz sollst du nun zehn Minuten nur für dich haben. Es gibt nichts und niemanden, der dich stört (keine Kinder, keine Kollegen, kein Handy ...). Setze dich nun bequem, aber aufrecht auf eine geeignete Unterlage. Das kann ein Stuhl sein, aber auch ein Sitzpolster. Suche dir eine Sitzposition, in der du zehn Minuten verharren kannst. Dein Körper ist nun ganz entspannt. Deine Schultern lässt du fallen, deine Wirbelsäule ist aufrecht,
dein Brustkorb geöffnet, dein Blick geht geradeaus. Deine Hände legst du einfach in den Schoß. Dein Gesamtgefühl ist entspannt. Jetzt kann es losgehen. Stell dir einen Wecker auf eine Minute und konzentriere dich in diesen 60 Sekunden nur auf deinen Atem. Zähle mit, wie oft du in dieser Minute einatmest. Jetzt weißt du die Anzahl deiner Atemzyklen für eine Minute. Zähle nun das Ganze zehnmal so oft. Beginne dabei immer wieder bei eins. Konzentriere dich ganz auf deinen Atem. Mache dir jede Ablenkung bewusst. Halte sie nicht fest, sondern lass sie vorbeiziehen und fokussiere wieder auf deinen Atem.
Nahrungsergänzung die wirkt Marino 'Bink' Vanhoenacker 6-facher IRONMAN Austria Sieger vertraut auf Produkte von NATURAL POWER
VISUALISIEREN Ereignis zu unterscheiden. Ein Vorstellungstraining ist umso wirkungsvoller, je lebhafter die vorgestellten Bilder sind. Vorstellungstraining ist grundsätzlich schnell zu erlernen. Trotzdem muss die Fähigkeit, eher in Bildern zu denken als in Worten, täglich für ein paar Minuten geübt werden, damit man davon profitieren kann.
ÜBUNG DREI Bevor losgelegt wird, hilft es vielen Athleten, vorher einen ruhigen Ort aufzusuchen und sich gut zu entspannen. Bei ungeübten Sportlern bietet es sich an, das Visualisieren anhand von Alltagsgegenständen auszuprobieren. Nimm einfach ein Objekt in die Hand, betrachte es ruhig und versuche dir alle Details einzuprägen. Was siehst du? Wie fühlt es sich an? Riecht es nach etwas? Im nächsten Schritt versuchst du dir das Objekt mit geschlossenen Augen vorzustellen. Diese Übung kannst du schnell steigern, indem du dich bei einer sportlichen Handlung vorstellst. Versuche alle Sinne miteinzubeziehen. Welche Muskeln benötigst du? Wichtig beim Vorstellungstraining ist nicht nur das Abbilden von Bewegungen, sondern auch, diese inneren Bilder zu verändern und zu kontrollieren. Das ist notwendig, um eine sport-
MENTALE VORSTELLUNG ENTWICKELN UND KONTROLLIEREN
liche Handlung optimal ausführen zu können. Versuche dir eine sportliche Handlung, die dir noch nicht perfekt gelingt, im Kopf fehlerfrei vorzustellen. Wie ist meine Haltung? Was fühle ich? Schließe auch hier wieder alle Sinne mit ein. Mentales Training ist ein Baustein der sportlichen Leistungsfähigkeit. So wie ich meine technischen Fertigkeiten und meine physische Leistung trainieren und üben muss, muss ich auch mentale Strategien trainieren. Auf jeden Fall hat sich eine zeitnahe Kombination aus mentalem und körperlichem Training in der Praxis bewährt. Für eine erfolgreiche Wettkampfsaison kann es also nicht schaden, zusätzlich mit mentalen Übungen zu beginnen. Also einfach mal ausprobieren und schauen, wie es wirkt. Viel Erfolg und gutes Gelingen!
T
Das Visualisieren ist eine der mächtigsten mentalen Trainingsstrategien, die bislang entdeckt wurden, um vorgestellte Wünsche in physische Leistung umzusetzen. Der Schlüssel liegt in der Tatsache, dass das zentrale Nervensystem unfähig ist, zwischen einer tief eingewurzelten Visualisierung und einem tatsächlichen physischen
SPOR
TIPP DREI
10 MINUTEN ATEM-MEDITATION
Hypotonic-Carbo-Drink liefert wertvolle Elektrolyte optimiert ihre Leistungsfähigkeit aspartam- und saccharosefrei frei von Lactose und Gluten
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FINISHE 46 Finisher
ER-TEAM 2015
Finisher 47
6 ATHLETEN 1 ZIEL #ROADTOPULA
FINISHER-TEAM 2015 FOLGE DREI INTERVIEW
Text: Georg Blinzer, Markus Ressler, Mariet van Buuren
Was hat sich in deinem Alltag seit Beginn des Trainings mit dem FINISHER-Team verändert? Babsi: Was sich auf jeden Fall verändert hat, ist das Radtraining, einfach aus dem Grund, dass ich vorher kein wirkliches Radtraining gemacht habe (lacht). Auch hat sich geändert, dass ich jetzt nach Herzfrequenz statt nach Gefühl trainiere. Ich habe gelernt: Gefühl muss nicht immer das Richtige sein. Zum Beispiel wäre ich im GA1Pulsbereich ohne Pulsmesser eher langsamer gelaufen. Am Rad war mein Pulsbereich ohne Uhr hingegen eher höher. Theresa: Mein Alltag ist sehr durchorganisiert geworden. Ich schau, was ich zu trainieren habe, und teile mir nach diesen Vorgaben den Tag ein. Ich fall auch am Ende des Tages voll müde ins Bett. Und was die Ernährung betrifft: Ich esse circa doppelt so viel! Martin: Eigentlich sehr viel. Ich habe jetzt geregelte Trainingszeiten, vorher habe ich nie nach einem Trainingsplan trainiert. Der Schwerpunkt im Alltag liegt auf dem achtsamen Training, da steckt echt was dahinter, und ich trainiere nicht mehr einfach nach Lust und Laune. Dadurch, dass ich momentan nicht arbeite, liegt der Fokus nur
THERESA RINDLER https://www.facebook.com/rosie.rin
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auf dem Training und ich lebe (fast) das Leben eines Profi-Triathleten.
Welche Rituale hast du vor einem Wettkampf?
Auf welche 3 Dinge freust du dich nach einer anstrengenden Trainingseinheit am meisten?
Stefan: Meistens kommt meine kleine Tochter mit, ihr muss ich dann zeigen, wo ich schwimme, Rad fahre und laufe und wo sie dann jeweils stehen soll, um mich anfeuern zu können. Sie erinnert mich dann immer, schön an die Finisher-Medaille zu denken, weil die muss ich nachher abgeben! Und 30 bis 40 Minuten vor dem Start suche ich mir einen ruhigen Ort und gehe im Kopf alles durch, die einzelnen Abschnitte der Disziplinen, das Wechseln … So werde ich die Hektik vor einem Bewerb los und bekomme Konzentration fürs Rennen. Babsi: Am Abend vor dem Wettkampf trinke ich einen (Weiß-)Wein oder einen Cocktail (Hugo). Nachdem mein Magen eher empfindlich ist, esse ich am letzten Tag vor dem Rennen und am Wettkampftag immer das Gleiche (Schonkost: Haferflocken, Nudeln, nichts Rohes). Theresa: Ein Essensritual. Vor einem Wettkampf am Abend esse ich gerne mit Familie und Freunden Nudeln. Auch schreibe ich gern Checklisten, damit ich nichts vergesse. Und klassisch: Ich schaue, dass ich früh ins Bett komme! Wenn dann der Start nicht
Fritz: Erstens auf meine „Safterl“. ☺ Ich habe nach meinen Einheiten schon ein Ritual bzw. es ist für mich schon fast Routine, meine regenerativen Produkte zu konsumieren. Es sind dies unter anderem Eiweißshakes, Regenerationsdrinks (Kohlenhydrate/ Eiweiß), Energieriegel, Eiweißriegel etc. Die Küche wurde für diese Produkte adaptiert, und so habe ich mir einen Sportler-„Apothekenschrank“ reserviert. Zweitens natürlich auf meine Frau, die schon 40 Jahre meine Sportaffinität unterstützt und mit der ich gerne im Garten sitze und meine Safterl genieß! Zu guter Letzt auf mein Lieblingsessen „Wurstnudeln“. Nils: Auf die kalte Dusche! Im Training schwitze ich recht viel und es wird mir sehr heiß, da belebt eine kalte Dusche dann noch mal richtig. Auch aufs Essen freue ich mich natürlich, und danach schaue ich sehr neugierig am PC die Auswertung meiner Trainingseinheit an, um zu sehen, wie es mir gegangen ist.
BABSI SCHECK https://www.facebook.com/babsi.scheck
MARTIN PICHLER https://www.facebook.com/martin.pichler
SCHWIMMAUSSTIEG AN DER ADRIA 70.3 PULA
#ROADTOPULA allzu früh ist, aktiviere ich mich gern mit ganz viel Lieblingsmusik. Welchen Triathlon-Pro würdest du gerne mal treffen und was würdest du sie/ihn fragen? Nils: Nils Frommhold möchte ich gerne mal treffen. Ich habe sehr viel Respekt vor ihm, und dass er nach seinen Rückschlägen doch immer wieder so weitermacht, finde ich toll. Und er hat denselben Vornamen wie ich! Ich würde ihn fragen, wie er mit den Motivationstiefs und den verletzungstechnischen Rückschlägen umgegan-
NILS VON MÜNSTER-KISTNER https://www.facebook.com/nils.v.munster
gen ist. Er hat schlechte Erfahrungen gemacht, wie hat er das verarbeitet? Stefan: Jan Frodeno, weil er schon sehr lange Triathlet ist, dadurch viel Erfahrung hat und weil er sich nach seinem großen Sieg in Peking 2008 noch motivieren hat können, weiterzumachen. Ich würde ihn fragen wollen, wie sein Alltag als Profi aussieht, und möchte gerne wissen, was er neben Triathlon in seiner Freizeit macht. Auch bin ich neugierig, welche Tipps er mir als berufstätigem Amateurathleten geben würde. Babsi: Ich würde gerne Faris AlSultan treffen – der taugt mir, weil
FRITZ KAMPUSCH https://www.facebook.com/friedrich.kampusch
er bodenständig ist und weil er nach einem Bewerb auch mal zu McDonalds fährt (lacht). Da er am Rad, in meiner schwächsten Disziplin, sehr stark ist, würde ich ihn fragen, was ich tun kann, um das zu ändern. Welche Tricks hast du, um den inneren Schweinehund zu überwinden? Fritz: Ich brauche keine Tricks, für mich ist es schon seit fast 50 Jahren immer wieder eine Belohnung, dass ich mich bewegen darf! Ich sehe Training und Wettkampf schon fast
STEFAN MÜLLNER https://www.facebook.com/stefan.muellner
6 ATHLETEN 1 ZIEL #ROADTOPULA Finisher 49
FINISHER-TEAM 2015 FOLGE DREI INTERVIEW als Beruf. Ich habe immer Sport betrieben, habe zusammen mit Walter „Schoko“ Schachner bei DSV Alpine in der obersten österreichischen Liga Fußball gespielt. Zu meiner Fußballerzeit war ich schon damals ein Semiprofi, ich musste bei der Voestalpine Donawitz nur bis 9 Uhr arbeiten und konnte so mit der Mannschaft zweimal am Tag trainieren! Natürlich gäbe es für jede Einheit mindestens zehn Ausreden, um sie nicht zu machen, aber so kommt man sicher nicht zu seinen selbst gesteckten Zielen. Speziell beim Antreten meiner Pension war es psychisch sehr wichtig, den Sport zu haben, damit habe ich ganz sicher den Fall in ein psychisches (Pensions-) Loch verhindert und konnte mit dem Triathlon neue Ziele verfolgen! Theresa: Das beginnt bei mir, dass ich abends den nächsten Tag plane. So stelle ich mich schon vorher genau auf die Trainingseinheit ein und erledige das dann auch. Während des Trainings habe ich auch mal ein Tief, da muss ich dann einfach durchbeißen und im Kopf stark bleiben! Vor allem nachher bemerke ich dann, wie wichtig dies für die mentale Stärke war. Martin: Ich benötige keine Tricks, das haut ohne ganz gut hin. Die Schoko-Belohnung nach dem Training bringt mich durch härtere Einheiten, und meinen inneren Schweinehund habe ich wohl einfach noch nicht kennengelernt!
Arbeit flexibel sein kann. Ich achte auf sinnvolle Trainingszeiten, wobei mir die Zeit für die Familie inklusive Ruhephasen genauso wichtig ist. Meine Motivation ist es, mir das Ziel ständig vor Augen zu halten. Babsi: Ganz kurz und einfach gesagt: Alles eine Sache der Einteilung. Was sagen deine Freunde und/ oder Arbeitskollegen zu deinem Vorhaben? Theresa: Die sind alle sehr begeistert! Ein paar Freunde und Familienmitglieder haben schon ausgemacht, dass sie einen kleinen Fanclub machen und mich anfeuern kommen. Und ein paar andere sagen: Du bist verrückt! Martin: Die sind durchwegs begeistert, ich bekomme auch viel Unterstützung im Training. Verschiedene Freunde begleiten mich bei Rad- und Laufeinheiten. Mein ganzes Umfeld ist positiv eingestellt und steht hinter mir. Wo würdest du gerne einmal einen Triathlon machen und warum?
Stefan: Ich möchte gerne mal auf Mallorca starten, weil ich dort schon sicher acht Mal auf Trainingslager war, ich bin ein Mallorca-Fan. Und an der Algarve würde ich gerne bei einem Triathlon an den Start gehen, einfach weil es dort so schön ist. Fritz: Ich habe zwei TriathlonbewerWie schaffst du es, Arbeit/Famibe, die ich noch unbedingt machen lie und Sport unter einen Hut zu möchte, zum einen wäre das das bekommen? europäische Hawaii, nämlich die Challenge Roth! Mich reizt der Solarer Stefan: Das ist eine gute Frage! RieBerg ungemein; wenn ich die Bilder senvorteil: Ich bin ein Frühaufsteher, im TV sehe, wo zigtausende Mensomit fange ich mein Training an, noch schen den Berg säumen, bekomme ich bevor alle wach werden. Die KerneinGänsehaut! Da kommt richtiges Tourheiten absolviere ich unter der Woche, de-France-Feeling auf, das möchte ich dabei hilft es sehr, dass ich in der unbedingt einmal erleben.
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Der zweite Triathlon, den ich unbedingt machen möchte, ist natürlich der Ironman auf Hawaii, gar nicht einmal wegen der Strecke, weil die soll ja gar nicht so schön sein, nein, ganz einfach weil dieses Rennen ein Mythos ist und jeder Triathlet dort einmal am Start gestanden sein sollte. Ich will dort nur an den Start gehen, wenn ich mich auch richtig qualifiziere, und möchte mich nicht über eine Lotterie oder sonst was „einkaufen“. Theresa: Mir fällt kein konkretes Land ein, aber ich möchte gern dort bei einem Triathlon starten, wo richtig viele Berge sind. Der spannendste Triathlon schaut für mich so aus: Schwimmen in einem eiskalten Bergsee, dann durch die Berge auf und ab radeln und zum Schluss ein Berglauf mit dem Ziel am Gipfel. Welches legale Motivationsdoping verwendest du? Nils: (lacht) Ich bleibe motiviert, indem ich mir meine Ziele vor Augen halte. Auf lange Sicht ist das Pula. Wenn dies nicht funktioniert, denke ich an Bewerbe aus der Vergangenheit, wo es mir sehr gut gegangen ist. Übers Trainingsportal von Markus kann ich jederzeit auf meine absolvierten Einheiten zurückschauen; so sehe ich, dass da was weitergeht, und das motiviert! Fritz: Im Rennen habe ich drei bis fünf Sprücherl, mit denen ich mich über schwierige Phasen hinwegrette. Zum Beispiel „Ich bin ganz ruhig“ oder „Meine Beine fühlen sich ganz locker an“ – dabei lenke ich mich von der Schwächephase sehr gut ab und merke diese oft auch gar nicht! Ich konzentriere mich da so auf die mentale Seite, dass ich nicht einmal mehr die Müdigkeit spüre! Mich motivieren natürlich auch die Erfolge, die ich durch mein
6 ATHLETEN 1 ZIEL #ROADTOPULA 1.9k | 90k | 21,1k gen werde zu leiden. Der Halbmarathon zum Schluss wird sicher ziemlich lang werden … Es wird eine komplett neue Erfahrung für mich. Ich habe so was noch nie gemacht und freue mich Worauf freust du dich am meisdarauf. ten, wenn du an den Ironman Martin: Süden, Meer und natürlich 70.3 Pula denkst? die sportliche Herausforderung. Ich freue mich darauf, mit dem ganzen Nils: Auf die schnelle Radstrecke und Team dort zu starten und gemeinsam auf die Atmosphäre dort. Ich habe unser Ziel zu erreichen, den Ironman noch nie einen Halb-Ironman ge70.3 Pula zu finishen. Dort bringen wir macht, also bin ich da sehr gespannt. dann unsere ganze Vorbereitung und Und ich bin neugierig, wann ich anfan- die Trainingsumfänge auf den Punkt! Training erreichen kann, und wenn ich 100 Prozent im Training gegeben habe, bin ich mit meiner Leistung im Wettkampf auch zufrieden.
Übersichtsgrafik Ergospirometrie
TRIALIZE-CHEFCOACH MARKUS RESSLER IST ZUSTÄNDIG FÜR DIE SPORTLICHE ENTWICKLUNG DES TEAMS.
TOLLER BEWERB VOR EINER TRAUMHAFTEN KULISSE… Der Faaker See PANACEO Triathlon zählt zu den Highlights im Triathlonjahr – organisatorisch, landschaftlich und streckentechnisch. Der Faaker See Triathlon ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Waren es 2007 bei der Erstauflage noch 520 Starter, ist die Teilnehmerzahl dann von Jahr zu Jahr kräftig gewachsen. Mittlerweile ist der Triathlon am Faaker See österreichweit zur größten Triathlonveranstaltung über die olympische Distanz herangewachsen. Los geht es am Freitag, den 28. August: Ab 16:00 Uhr matchen sich die jungen Athleten beim Faaker See Nachwuchs Aquathlon. Die Kids messen sich bei diesem Bewerb in den unterschiedlichen Altersklassen und Distanzen unter dem Motto „Mitmachen und Spaß haben – Jeder ist willkommen!“ Am Samstag, den 29. August ab 10:00 Uhr, starten der 3. AK Volkstriathlon (0,3 km/ 9km/ 4,8 km) und der Triathlon über die olympische Distanz (1,5km/ 38km/ 9,6 km). Für beide Bewerbe besteht die Möglichkeit als Einzelstarter oder im Team (3er Staffel) an den Start zu gehen.
BEISPIEL EINER ERGOSPIROMETRIE EINES TEAMMITGLIEDS AM LAUFBAND
Medizinische Beurteilung: Aus sportmedizinischer Sicht keine groben Auffälligkeiten. Alle Befunde o.B. Keine Einschränkungen für Leistungssport. Leistungsdiagnostische Beurteilung:
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_ @m hill77 HÄNGT IHN HÖHER ODER: VERDIENT JEDER EINE ZWEITE CHANCE? Diese etwas dramatisch klingende Frage lässt sich im Spitzensport nur sehr schwer beantworten. Die Rede ist von der nicht endenden Diskussion, ob des Dopings überführten Sportlern nach Ablauf ihrer Sperre eine Rehabilitation im Umfeld ihres bisherigen Lebensmittelpunktes gewährt werden sollte. Ich selbst hatte mir darüber längere Zeit keine Gedanken gemacht, wurde jedoch wieder einmal darauf aufmerksam gemacht, als kürzlich ein ehemaliger Tour-de-France-Etappensieger (dessen Sieg ihm allerding wieder aberkannt wurde) „thumbs up“ als Gewinner einer Jedermann-Radsportveranstaltung über die Ziellinie gefahren ist. Meines Erachtens eine völlig unnötige Aktion und ein ebenso unnötiges Signal. Wie an meinem eigenen Beispiel erkennbar, ein Wecken schlafender Hunde. Als Besitzer des größten Radgeschäfts Österreichs unter Umständen notwendige Präsenz? Aber gut, durch das Aussitzen seiner Sperre wäre er, ähnlich wie seine gleichaltrigen spanischen und italienischen Kollegen, die den Sport noch auf höchstem Niveau ausüben, sogar im Profipeloton noch startberechtigt. Diese Kollegen werden dort von weiteren Kollegen auch nicht unbedingt gemobbt und im Fall der gleichen Team-Angehörigkeit auch noch mit völliger Hingabe unterstützt. Hier herrschen im Triathlon andere Gesetze. Speziell in der Langdistanzszene teilen Profiathleten gerne ihre persönliche Meinung zu diesen „Rückkehrern“ mit und vertreten teilweise die Meinung „Einmal gedopt, immer gedopt“. Und zwar primär basierend darauf, dass diese Athleten, auch wenn sie heute sauber
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sind, noch immer davon profitieren und somit nicht mit gleichem Wasser kochen. Ohne Experte dafür zu sein, kann man dem durchaus einen logischen Zusammenhang abgewinnen. Der Umgang mit diesen Athleten ist nach wie vor fair, dennoch ist zu beobachten, dass der Erfolg anderen mehr gegönnt wird. An sich eine feine Art, das Thema abzuhandeln, eine 100-Prozent-Lösung scheint es aber auch nicht zu sein. Wie ist also mit Ex-Dopern umzugehen? Sie werden bestraft, müssen diese teilweise mehrjährigen Sperren absitzen und sind danach dem Gesetz nach wieder „freie“ Athleten mit allen Möglichkeiten. Nicht in jedem europäischen Rechtsstaat allerdings. Die Frage ist schwer genug zu beantworten, wenn man sich auf die ins Profilager zurückkehrenden Athleten beschränkt, wo auch der wirtschaftliche Aspekt ein großes Thema ist. Für Ex-Profis mit nicht lupenreiner Vergangenheit wäre es allerdings ein Leichtes, im Hintergrund zu agieren, auf den – vom Großteil des Starterfeldes nicht gegönnten – Sieg beim JedermannRennen zu verzichten und stattdessen die hoffentlich „saubere“ Form an einem oder mehreren Strava-Segmenten zu testen oder sich einfach an der persönlichen Gesundheit zu erfreuen und das Leben abseits des Rennstresses zu genießen. Und somit nicht weiter diese Diskussion anzuheizen. Übrigens: Der Veranstalter hat für 2016 das Reglement bereits so abgeändert, dass Athleten, die im Laufe ihrer Karriere mit einer Sperre belegt waren, nicht startberechtigt sind.
PAUL
R E D E T D R Ü B E R , WA S E R S I C H S O D E N K T Hallo zusammen!
Wer oder was ist überhaupt ein Triathlon-Profi?! In der Ironman-Serie kann jeder, der vom nationalen Verband ein Empfehlungsschreiben erhält, eine Profilizenz erwerben. Die Vorteile der Profilizenz (Anmeldung bis 2 Wochen vor einem Bewerb möglich und deutlich günstiger) locken auch Athleten, die vom Leistungsniveau definitiv bei den Amateuren besser aufgehoben wären. Die Spannweite im Triathlon reicht von männlichen Profis, die bereits nach 300 m Schwimmen von zwei Minuten später gestarteten Damen überholt werden, bis hin zu Amateuren, die monatelang auf Trainingslagern unterwegs sind, ihre Arbeit zugunsten des Triathlons deutlich zurückstecken und sich so vermarkten, dass der Eindruck entsteht, selbst ein Sebastian Kienle könnte gegen sie einpacken. Für mich kam nach dem Wechsel von der olympischen Distanz zum Ironman 70.3 nur eine Profilizenz in Frage. Meine Motivation war es immer, mich mit den besten Athleten der Welt zu messen und mit ihnen an den Start zu gehen. Ein Start als Amateur wäre daher ein völliger Widerspruch gewesen. Dennoch freue ich mich mit Altersklassen-Athleten über ihre erreichten Platzierungen, da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie sich so eine Belohnung für getane Arbeit anfühlt. Problematisch finde ich es nur, wenn die Grenzen verschwinden und Unwahrheiten verbreitet werden. Wenn in Zeitungen, sozialen Medien, Pressemappen etc. Erfolge in Altersklassen so dargestellt werden, als wären sie bei den Profis erreicht worden, habe ich kein Verständnis dafür, weil es die Leistung anderer Athleten schmälert und nicht den Tatsachen entspricht. Heuer finden in Zell am See erstmals die Ironman-70.3-Weltmeisterschaften in Österreich statt. Bei ca. 100 qualifizierten österreichischen Altersklassenathleten kann der Eindruck einer Triathlonnation Österreich über die 70.3-Distanz entstehen. Blickt man aber weiter zu den Profis, so besteht hier die (leider nicht einmal so unwahrscheinliche) Möglichkeit, dass kein einziger Österreicher am Start steht. Der Qualifikationsmodus über ein Punkteranking macht es für „Halb-Profis“ wie mich und den Großteil meiner österreichischen Profi-Kollegen fast unmöglich, sich zu qualifizieren. Der Großteil der Profis geht nebenbei einem Studium oder einer Arbeit nach, da es im Triathlon nur auf Weltklasse-Niveau möglich ist, vom Sport zu leben. Damit meine ich nicht nur Deckung der laufenden Kosten, sondern auch für die Jahre nach der aktiven Karriere vorzusorgen. Ich entschied mich, nach dem Wechsel von der Kurzdistanz und dem Wegfall der Förderung als Heeressportler mein Studium in den Vordergrund zu stellen, und konnte dies erfolgreich drei Tage nach dem Ironman 70.3 in St. Pölten abschließen. Abschließend möchte ich nochmals hervorheben, dass wir alle, egal ob Profi oder Amateur, Triathleten sind, weil es Spaß macht. Vielfach beobachte ich Amateure, die zu verbissen an die Sache herangehen, während es bei den Profis viel lockerer zugeht. Triathlon ist nur ein Teil unseres Lebens und sollte vor allem Spaß machen. Ich habe das Privileg, mit meinen Teamkollegen von Skinfit Racing ein Team um mich zu haben, in dem es nicht kompromisslos um das Erreichen von Ergebnissen geht. Im Vordergrund stehen der Teamgedanke und der gemeinsame Spaß am Sport. Wir haben mittlerweile erkannt, dass sich dadurch unsere Leistungen ebenfalls deutlich verbesserten. Zusätzlich habe ich das Glück, dass meine Trainingspartner in Dornbirn und davor in Innsbruck auch meine besten Freunde sind, daher genieße ich jedes Training, auch wenn es noch so hart ist. Daraus folgend kann ich nur jedem nahelegen, sich auf mein Motto „Hauptsach a Gaude“ zu besinnen und unseren Sport zu genießen. Wenn das gelingt, kommen auch Leistungssteigerungen ganz von alleine.
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WIEN P3 Trisport, Breitenfurterstraße 381a, 1230 Wien Bständig4sports, Teinfaltstraße 4, 1010 Wien Starbike, Lassallestraße 5, 1020 Wien Skinfit Shop, Schlachthausgasse 21, 1030 Wien Cocoon Shop, Margaretenstraße 91, 1050 Wien CICLOPIA Bikeshop, Stiegengasse 20, 1060 Wien Mountainbiker, Stadtbahnbögen 145-150, 1090 Wien RLS Sport, Josef-Palme-Platz 2, 1140 Wien NORA PURE SPORTS, Hernalser Gürtel 33, 1170 Wien Bernhard Kohl Fahrrad & Fitness, Triesterstrasse 282-284, 1230 Wien
SALZBURG Bikepalast, Bayerhamerstraße 20a, 5020 Salzburg Skinfit Shop, Vogelweiderstraße 48, 5020 Salzburg Radsport Grundtner, Metzgerstraße 2, 5400 Hallein Bergspezl/Bikepalast, Halleiner Landesstr. 116, 5412 Puch bei Hallein Michi’s Radladen, Markt 171, 5431 Kuchl Aqua Salza Golling, Möslstraße 199, 5440 Golling TRIALPIN, Stadtplatz 3, 5550 Radstadt TIROL
NIEDERÖSTERREICH JOLshop, Bickfordstraße 23, 7201 Neudörfl Bständig4sports, Hauptstraße 57, 2340 Mödling Bikestore, Weißes Kreuzstraße 3, 2103 Langenzersdorf Travel, Sports & Lifestyleclub, Schleinbacher Straße 25, 2122 Ulrichskirchen Tom’s Radhaus, Nordbahnstraße 19c, 2136 Laa/Thaya Sport and Design, Wiener Straße 20, 2320 Schwechat Mountainbiker , Wehrgasse 4, 2340 Mödling Bundessportzentrum Südstadt, 2344 Maria Enzersdorf EHZ Neunkirchen, Am Erholungszentrum 8, 2620 Neunkirchen Velodrom Bikeshop, Neunkirchnerstr. 57a, 2700 Wr. Neustadt Radsport Strobl, Unterwagramer Str. 50, 3100 Wagram Radstudio Herz, Kremser Landstr. 2-4, 3100 St. Pölten Skinfit Shop, Renkgasse 5 Top 2a, 3100 St. Pölten Radsport Ginner, Fabrikstraße 16a, 3300 Amstetten Radsport Ginner, Ybbstorgasse 5, 3340 Waidhofen/Ybbs Skinfit Shop, Fischauergasse 136, 2700 Wiener Neustadt
OBERÖSTERREICH Skinfit Shop, Tegetthoffstraße 42, 4020 Linz Natural Power Sportnahrung, Stummerstr. 1, 4060 Leonding Sport Kaiser, Betriebspark 3, 4451 St. Ulrich bei Steyr Fa. Hugo Mayer, Eisenstraße 25, 4463 Grossraming Sport Kaiser, Lumplgraben 4, 4463 Grossraming Schwimmzone, Zieglerstr.5, 4470 Enns [4]SPORTS, Salzburger Straße 72, 4600 Wels Skinfit Shop, Wiesenstraße 33, 4812 Pinsdorf Radsport Radpoint, Salzburgerstraße 48, 4840 Vöcklabruck MB-Biketech, Gmundner Strasse 99, 4840 Vöcklabruck Alpen-bike.com, Herzog-Odilo-Straße 52, 5310 Mondsee JOLshop, Magnolienweg 1a, 4209 Engerwitzdorf
JOLshop, Dorfstraße 18, 6323 Bad Häring Huys Coaching KG, Möslbichl 78, 6250 Kundl Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams TRIOUT, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck Rückenwind, Defreggerstraße 12, 6020 Innsbruck Skinfit Shop, Kranebitterallee 8, 6020 Innsbruck Toni’s Pro Shop, Bahnhofstraße 2, 6365, Kirchberg Radsport Stanger, Josef-Pirchl-Straße 42, 6370 Kitzbühel Skinfit Shop, Beda-Weber-Gasse 8, 9900 Lienz
VORARLBERG Skinfit Shop, Bundesstraße 55, 6710 Nenzing ME Sport, Im Bruel 12, 6710 Nenzing Cocoon Shop, Langgasse 108, 6830 Rankweil Skinfit Zentrale & Shop, Hinterfeld 1, 6842 Koblach Skinfit Shop, Klostergasse 2, 6850 Dornbirn Skinfit Shop, Sonnenstraße 15, 6875 Bizau Radshop Pro Cycle, Kornmarktstraße 9, 6900 Bregenz RADCULT GmbH, Im Dorf 1a, 6922 Wolfurt
BURGENLAND Radsport Waldherr, Hauptstr. 42, 7141 Podersdorf / See Radwelt Michi Knopf, Hauptstraße 1, 7210 Mattersburg
STEIERMARK Grimming Sport, Bad Mitterndorf 327, 8983 Bad Mitterndorf Bad zur Sonne, Feuerbachgasse 11, 8010 Graz Gigasport, Sackstraße 7 - 13, 8010 Graz Sportunion Steiermark, Gaußgasse 3, 8010 Graz Praxis Gemma, Idlhofgasse 63, 8020 Graz Bad Eggenberg, Janzgasse 21, 8020 Graz
Radsport Vychodil, Elisabethinergasse 15, 8020 Graz Skinfit Shop, Kärntner Straße 501, 8054 Graz-Seiersberg Praxis Gemma, Hauptplatz 4, 8111 Judendorf-Straßengel Bike-Shop Schmuck, Oberfeistritz 98, 8184 Anger Friesi´s Bikery, Edelseestraße 27, 8190 Birkfeld Friesi´s Bikery, Neugasse 6, 8200 Gleisdorf Sport 2000, Ludwig-Binder-Straße 14, 8200 Gleisdorf Radl Eck, Ledergasse 9, 8280 Fürstenfeld Radsport Caska, Ungarstraße 12, 8330 Feldbach Rad-Fuchs, Hauptstraße 227, 8401 Kalsdorf Cocoon Shop, Untere Aue 10, 8410 Wildon Drahteisel & Co, Hauptstraße 23, 8582 Rosental HN radcenter, Hauptstraße 64, 8641 St. Marein Radsport Illmaier, Waasenstraße 22, 8700 Leoben Sport Gruber, St. Lorenzen 85, 8715 St. Lorenzen / Knittelfeld Gigasport, Arena am Waldfeld 28, 8753 Fohnsdorf Skinfit Shop Liezen, Hauptstraße 2, 8940 Liezen Mandlers Bike & Run Klinik, Hauptstraße 37, 8793 Trofaiach JOLshop, Hauptstraße 75, 8650 Kindberg
KÄRNTEN Bikesport Ortner, Görzer Allee 4, 9020 Klagenfurt Gigasport, Heinrich-Harrer-Straße 1, 9020 Klagenfurt Skinfit Shop, Schleppe Platz 5, 9020 Klagenfurt Sportnahrung.at, Südpark 1, 1. Stock, 9020 Klagenfurt Trisports, Theatergasse 4, 9020 Klagenfurt Bikeshop Veratschnig, Klagenfurter Str. 25, 9170 Ferlach Sione Bikes - Sportart, Hauptstraße 187, 9210 Pörtschach Wolfsberger Stadtwerke, St. Michaelerstr. 2, 9400 Wolfsberg Gigasport, Bruno-Kreisky-Str. 25, 9500 Villach Skinfit Shop, Ossiacher Zeile 27, 9500 Villach Unlimited Sports Shop, Gerbergasse 25, 9500, Villach Triasport, Keutschacher Str. 179, 9535 Schiefling / See
DEUTSCHLAND JOLsport Berlin GbR, Karl-Marx-Str.6, 16540 Hohen Neuendorf Skinfit Shop, Burchardstraße 8, 20095 Hamburg Iron Trizone, Bischof-von-Henle-Str. 2, 93051 Regensburg Skinfit Shop, Böblinger Straße 32, 70178 Stuttgart Roy Sports, Obere Marktstraße 4, 71634 Ludwigsburg Radsport Sensz, Südenstraße 5, 76689 Karlsdorf-Neuthard Sport Bittl, Georg-Reismüller-Str. 5, 80999 München Skinfit Shop, Implerstraße 7, 81371 München MBZ Herrsching, Seestraße 38, 82211 Herrsching Bike Sport Mayer, Bahnhofstraße 2, 83329 Waging Bike and Parts Mitter, Am Haslnussberg 7, 83567 Unterreit Sport Allramseder, Adolf-Kolping-Str. 11, 84539 Simbach/Inn Radsport Pfeiffer, Am Griesfeld 1, 85435 Erding Edelrad, Bahnhofstraße 8, 86470 Thannhausen Skinfit Shop, Auf dem Bühl 89, 87437 Kempten Schindele Zweirad Fachmarkt, Im Schlegelwinkel, 88212 Ravensburg Fahrrad & Fashion Shop, Memminger Straße 18, 89257 Illertissen Skinfit Shop, Rheinstr. 72, 47799 Krefeld Sportpauli, Josef-Pöltl-Weg 4, 94034 Passau Radsportshop Schulz, Laubenstraße 5, 95339 Neuenmarkt Skinfit Shop, Bindstraße 64, 88239 Wangen im Allgäu Skinfit Shop, Holzer Weg 4-6, 51766 Engelskirchen Skinfit Shop, Reuterallee 8, 64297 Darmstadt
ITALIEN / SÜDTIROL Skinfit Shop, Messeplatz 1, 39100 Bozen Skinfit Shop, Via San Lorenzo 13d, 39031 Bruneck
SCHWEIZ Skinfit Shop, Luzernerstraße 15, 6204 Sempach Skinfit Shop, Auwiesenstraße 2, 8305 Dietlikon Skinfit Shop, Landstraße 21, 8633 Wolfhausen Skinfit Shop, Riedstraße 29a, 3626 Hühnibach Skinfit Shop, Rue de l´Oriette 141, 1170 Aubonne
LIECHTENSTEIN Skinfit Shop, Aspen 31, 9492 Eschen Bike Garage Anstalt, Landstraße 323, 9495 Triesen
Die nächste Ausgabe des Finisher - Das Triathlonmagazin aus Österreich erscheint im Juli 2015. 54 Finisher
d n a r n e k c Be
Die Saison ist da, Triathlon 2015! Der erste Saisonhöhepunkt – meist in Form einer Mitteldistanz in St. Pölten, Linz oder im Ausland – steht an. Nervös drücken wir die Tasten unserer Mäuse beim Studieren der Ergebnislisten des Vorjahres. Alle 346 Agegroup-Kollegen in der Startliste werden gegoogelt, um den Hauptgegner ausfindig zu machen. Was null bringt, denn dadurch werden wir nicht schneller. Die gewagte Finisherzeit-Hochrechnung beinhaltet natürlich auch einen schwindligen „Hätt i war i“-Koeffizienten. Nicht ganz zufrieden mit der an den Haaren herbeigezogenen Ergebnisprognose verfällt man ins Grübeln. Reicht es diesmal zur persönlichen Bestzeit? Hol ich mir den WM-Slot? Wie immer scheint es, dass wir sowohl im Schwimmen als auch beim Radfahren und Laufen mehr Kilometer im Training hätten schrubben müssen. Merke: Ein Triathlet hat immer zu wenig trainiert. Der 6-Stunden-Finisher in St. Pölten oder die Kienles, Giglmayrs, Jakobs, Gomezs, Joergensens … dieser Welt – alle werden vor dem Start auf die Frage, wie ihr Trainingszustand denn sei, antworten: „Gut, aber … verletzt, krank, Pressetermine, schwanger, Hausbau, Kinder, Wetter.“ Neu im Ausredenkabinett hinzugekommen sind in den letzten Jahren noch „Nahrungsunverträglichkeiten“ aller Art. Die hatten die Athleten der 1990er- und 2000er-Jahre auch. Allerdings erst nach dem zehnten Bier.
FINISHER ist ein Gratismagazin für triathloninteressierte Personen im deutschsprachigen Raum und erscheint sieben Mal jährlich von Februar bis Dezember. Die vorraussichtichen Erscheinungstermine für das Jahr 2015 sind: KW 11, KW 16, KW 20, KW 26, KW 35, KW 41, KW 48. Die Auflage beträgt mind. 20.000 Stück. Die Verteilung erfolgt über mehr als 180 ausgewählte Triathlon-Hot-Spots in ganz Österreich, Bayern, Baden-Württemberg, Schweiz, Leichtenstein und Südtirol: Sportfachgeschäfte, Trainingszentren, Fitness-Studios und Veranstaltungen. Die Vertriebsstellen sind auf der Homepage www.finisher-magazin.at und in jeder Ausgabe angeführt. FINISHER ist unabhängig von politischen Institutionen, Verbänden und anderen Interessensgruppen. Regionalität, Lesernähe und Objektivität werden bei FINISHER großgeschrieben. Das Hauptaugenmerk der inhaltlichen Gestaltung liegt auf der Wettkampfberichterstattung und den Geschehnissen in und um die österreichische und süddeutsche Triathlonszene.Einzelzusendungen von FINISHER per Post an private Adressen können über die Internetseite www.finisher-magazin.at als ABONNEMENT bestellt werden. ABONNEMENT für 7 HEFTE zum Preis von EUR 29,90 (Preis inkl. Mehrwertsteuer). ABOPREIS für Deutschland und das europäische Ausland: EUR 49,Die Meinung von Kolumnisten muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit „Werbung“ gekennzeichnete Beiträge erscheinen unter Verantwortung der Anzeigenleitung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. VERLEGER und ANZEIGENVERKAUF: Max Hofstätter, masea GmbH, Marketing-, Sport- & Eventagentur, Waldertgasse 9G/9, A-8020 Graz, Telefon: +43/664/9141655, E-mail: office@finisher-magazin.at, Internet: www.finisher-magazin.at.
Schlussendlich werden wir uns wie jedes Jahr wieder an einer bestimmten Stelle der Ergebnisliste finden, und zwar an jener, wo wir hingehören. Herr „Iron Gustl“, der 2015 eine 6:17:51 über seine Mitteldistanz auf den Asphalt brannte, wird sich nicht erwarten dürfen, plötzlich eine 4:17:51 realisieren zu können. Auch wenn wir Genmais und hormonbehandeltes Fleisch in rauen Mengen von unserer Lebensmittelindustrie vorgesetzt bekommen sollten: Unsere genetische Disposition wird sich dadurch nicht von „Hobbet“ auf „Champion“ verändern. Wir alle haben ein gewisses Potenzial in die Wiege gelegt bekommen. Im Sport gilt es, seine persönlichen Talente zu entdecken und auszuschöpfen. Wenn wir dabei Spaß haben und nicht ständig mit unseren erreichten Leistungen unzufrieden sind, ist jeder auf seine Weise ein Champion. In diesem Sinne: Gebt euer Bestes und seid zufrieden damit! Euer Triwig
FOTORECHTE: Covershot by Max Hofstätter, Hitze und Performance by getty images / Challenge Family, Bike2015Projekt by Emma Gatland & Kelvin Trautman, IM 70.3 Mallorca by Michael Rauschendorfer und WTC Europe, Gut geplant ist halb gewonnen by Michael Rauschenforfer und Delly Carr / ITU Media alle anderen Bilder by FINISHER Triathlonmagazin / Max Hofstätter, Lex Karelly www.lupispuma. com, Harry Tauderer www.haraldtauderer.com, privat von Athleten oder Vereinen zur Verfügung gestellt. REDAKTIONSTEAM: Max Hofstätter, Mag. Herwig Reupichler, Mag. Christian Jopp, DI (FH) Martin Hillbrand, Laura Philipp, Martin Konrad, Mag. Markus Ressler, Dr. Johannes Reiser, Mag. Martin Auferbauer, Paul Reitmayr. MITARBEITER DIESER AUSGABE: Lex Karelly, Harry Tauderer. LEKTORAT: Mag. Birgit Schweiger, PRODUKTION: Max Hofstätter; ART DIRECTION: Max Hofstätter; ANZEIGENLEITUNG: Mag. Mariet van Buuren, DRUCK: Offsetdruck DORRONG OG, Kärntner Straße 96, A-8053 Graz.
Finisher 55
5.000 TEILNEHMER 2 RENNEN 1 ZIEL www.ironman.com/zellamsee-kaprun70.3
29.08.2015 Zell am See-Kaprun, Austria DER KLASSIKER
Bereits zum 4. Mal heißt es 1,9km schwimmen, 90km Rad fahren und 21,1km laufen.
30.08.2015 Zell am See-Kaprun, Austria DIE WELTMEISTERSCHAFT
Die Besten der Besten kommen nach Zell am See und matchen sich um die Weltmeister-Krone.
PREMIERE IN EUROPA!
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56 Finisher
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