P.b.b., Verlagspostamt 8020, Erscheinungsort Graz
Ausgabe #02/2016 Heft Nr. 64 Juni 2016 Euro 0,–
AUF IN DEN SOMMER
Jetzt ist sie da, die Innovation schlechthin: maximale Hydrodynamik einer Swim Skin kombiniert mit dem Komfort eines Triathlon Anzuges. Der skinfit® Tri Suit Torpedo schlägt eine Brücke zwischen Wasser und Land. Schnell, unglaublich leicht und dennoch angenehm zu tragen wird der Torpedo zur ultimativen „Waffe“ im Kampf gegen die Zeit – und dies auf sämtlichen Triathlondistanzen.
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Willkommen Zuallererst möchte ich mich bei allen Leserinnen und Lesern entschuldigen, und zwar für die fehlende Ausgabe, die eigentlich zum Ironman 70.3 St. Pölten erscheinen hätte sollen. Erfahrenen Expo-Besuchern wird außerdem aufgefallen sein, dass das Redaktions-Wohnmobil des FINISHER-Magazins in St. Pölten nicht zugegen war. Für beides gibt es einen Grund. Kurz vor dem Triathlonwochenende in der niederösterreichischen Hauptstadt, mitten in der Produktionsphase der zweiten Ausgabe, hatte ich einen relativ heftigen Sturz mit dem Mountainbike, welcher mit einem Helikopterflug und einer Notoperation endete. Als ich im LKH Graz wieder aufwachte, waren ein 43 Zentimeter langer Titannagel und ein paar Schrauben in meinem linken Oberschenkelknochen. Das erklärte dann auch, warum mein Unterschenkel und mein Knie am Waldboden liegen geblieben waren, während ich unmittelbar nach dem Sturz versuchte, aufzustehen. An den Rest erinnere ich mich nur sehr schwammig. Bis auf die Tatsache, dass ich jetzt zu wissen glaube, was eine 10 auf der Schmerzskala zu bedeuten hat. Aufgrund dieses Zwischenfalls war unser Redaktions- und Eventplan in den letzten Wochen etwas über den Haufen geworfen. Auch die neuerlich geplante Teilnahme an der Alpentour Trophy musste kurzfristig von den Kollegen allein in Angriff genommen werden. Anscheinend lässt die Knochendichte ab einem Alter von 35+ tatsächlich rapide nach, was auch die drei Knochenbrüche innerhalb der letzten eineinhalb Jahre erklären würde. So eine Zwangspause hat kaum etwas Gutes, meint man im ersten Moment, aber nach und nach kommt man auf so manches drauf, wenn man mit großen Schmerzen und wenig Privatsphäre in einem völlig veralteten Krankenhauszimmer sein Dasein genießt. Nämlich, was wichtig ist und was nicht. Dem Großteil unserer Partner möchte ich an dieser Stelle für die Genesungswünsche und ihr großes Verständnis in dieser Situation danken. Das war eine große Erleichterung, gefesselt ans Krankenbett zu wissen, dass man sich auf seine Businesspartner verlassen kann – absolut top! Das hört sich jetzt etwas pathetisch an, aber wenn man am Trail mit der Ungewissheit, ob das Bein nach dem Aufwachen noch dran ist oder nicht, vom Notarztteam narkotisiert wird, löst das unterbewusst gewisse Prozesse aus, die einem durchaus zu denken geben. Einer meiner vielen Freunde, die mich dankenswerterweise im Krankenhaus besucht haben, hat mich gefragt, was wir daraus lernen. Ich antwortete ihm: „Hoffentlich nichts“, da ich wusste, dass seine Frage auf die dadurch veränderte Art, Sport zu treiben, abzielte. Da halte ich es mit dem EM-Motto der isländischen Fußballnationalmannschaft: „Wer die Gefahr fürchtet, ist in Gefahr.“
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Also lasst euch von kleinen Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen oder noch schlimmer: aufzwingen, wie ihr euren Spaß in Zukunft leben sollt. Macht das, was euch wichtig ist, und zwar mit den Leuten, die euch am Herzen liegen, und zwar genau JETZT. Denn eines hab ich in den letzten Wochen wieder mal schmerzlich erfahren dürfen, es reicht oft ein Bruchteil einer Sekunde, um alles zu verändern. Passt auf euch auf, aber lebt euer Leben. Viel Spaß dabei. Euer Max Hofstätter
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Athleten & Athletinnen: Openwater-Swim von Sailfish-Pro-Athleten Foto: Sailfish Wetsuits
IMPRESSUM FINISHER ist ein Gratismagazin für triathlon- und ausdauersportinteressierte Personen im deutschsprachigen Raum und erscheint sechs Mal jährlich von April bis Dezember. Die voraussichtlichen Erscheinungstermine für das Jahr 2016 sind: KW 14, KW 21, KW 26, KW 35, KW 43, KW49. Die Auflage beträgt mind. 20.000 Stück. Die Verteilung erfolgt über mehr als 180 ausgewählte Triathlon-Hot-Spots in ganz Österreich, Bayern, Baden-Württemberg, Schweiz, Liechtenstein und Südtirol: Sportfachgeschäfte, Trainingszentren, Fitness-Studios und Veranstaltungen. Die Vertriebsstellen sind auf der Homepage www.finisher-magazin.at und in jeder Ausgabe angeführt. FINISHER ist unabhängig von politischen Institutionen, Verbänden und anderen Interessensgruppen. Regionalität, Lesernähe und Objektivität werden bei FINISHER großgeschrieben. Das Hauptaugenmerk der inhaltlichen Gestaltung liegt auf der Wettkampfberichterstattung und 4 Finisher den Geschehnissen in und um die österreichische und süd-
deutsche Triathlonszene.Einzelzusendungen von FINISHER per Post an private Adressen können über die Internetseite www.finisher-magazin.at als ABONNEMENT bestellt werden. ABONNEMENT für 6 HEFTE zum Preis von EUR 29,90 (Preis inkl. Mehrwertsteuer). ABO-PREIS für Deutschland und das europäische Ausland: EUR 49,Die Meinung von Kolumnisten muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit „Werbung“ gekennzeichnete Beiträge erscheinen unter Verantwortung der Anzeigenleitung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. VERLEGER und ANZEIGENVERKAUF: Max Hofstätter, masea GmbH, Marketing-, Sport- & Eventagentur, Waldertgasse 9G/9, A-8020 Graz, Telefon: +43/664/9141655, E-mail: office@finisher-magazin.at, Internet: www.finisher-magazin.at.
FOTORECHTE: Covershot by Sailfish, Update by getty images / Challenge Family & WTC Europe, Alpentour by Regina Stanger & Sportograf.com, alle anderen Bilder by FINISHER Triathlonmagazin / Max Hofstätter, Lex Karelly www.lupispuma.com, Harry Tauderer www.haraldtauderer.com, privat von Athleten oder Vereinen zur Verfügung gestellt. REDAKTIONSTEAM: Max Hofstätter, Mag. Herwig Reupichler, Mag. Christian Jopp, DI (FH) Martin Hillbrand, Laura Philipp, Martin Konrad, Dr. Johannes Reiser, Mag. Martin Auferbauer, Philipp Tichy. LEKTORAT: Mag. Birgit Schweiger, PRODUKTION: Max Hofstätter; ART DIRECTION: Max Hofstätter; ANZEIGENLEITUNG: Max Hofstätter, DRUCK: Offsetdruck DORRONG OG, Kärntner Straße 96, A-8053 Graz.
Inhalt Ausgabe # 2- 2016
OLYMPICSEASON MATERIAL WORLD INTERVIEW: THOMAS SPRINGER TRIMOTION SAALFELDEN IRONMAN 70.3 MALLE UPDATE – IRONMAN PRO NEWS INTERVIEW: PHILIPP AUF DER ÜBERHOLSPUR KOLUMNE: FEMALE DOMINATION MTB-STAGE-RACE: ALPENTOUR PRODUKT CHECK: AQUILO TRAINING IN DER WM-REGION GEWINNSPIEL # HASHTAG Seite 6
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#OLYMPICSEASON #RIOBOUND WER IST FIX DABEI?
TEXT: MAX HOFSTÄTTER FOTOS: ITU MEDIA
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WTS GOLD COAST
ROAD2RIO
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WTS ABU DHABI
09 | 04 | 2016 WTS CAPE TOWN
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den letzten Rennen entschieden – oder auch nicht!?
SCHWEIZ
DAS LEGENDÄRE „SHAKEHANDS“ ZWISCHEN ALISTAIR BROWNLEE (GOLD) UND JAVIER GOMEZ (SILBER) UNMITTELBAR NACH DER ZIELLINIE – WER WERDEN IHRE HERAUSFORDERER BEI DEN SPIELEN IN RIO? Die Qualifikationsdeadline in Yokohama ist Geschichte, und es stellt sich natürlich die alles entscheidende Frage: Wer hat’s geschafft und wer nicht? Wir haben in der letzten Ausgabe versucht, den Modus möglichst simpel zu erklären, was zugegebenermaßen dem Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten gleicht, für die auf manchen Hochschulen vor einigen Jahren noch Diplome verliehen wurden. Banal gesagt ist es so: Wer nach dem WTSRennen in Yokohama ausreichend Punkte auf seinem Konto hatte, um
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einen der internationalen Quotenplätze zu belegen, zudem die verbandsinternen Richtlinien erfüllt hat und anschließend von dem Fachverband in seinem jeweiligen Land dem Nationalen Olympischen Komitee für eine Entsendung vorgeschlagen wurde, der/die ist dabei. Im FINISHER-Raum interessiert uns natürlich besonders, wer für Österreich, Deutschland und die Schweiz in Rio an den Start gehen wird. Einige der Athleten waren ja bereits bei unserem letzten Bericht mehr oder weniger fix. Bei anderen hat es sich tatsächlich mit
KOM‘ ON AND FOLLOW US
Beginnen wir mit den Eidgenossen. In der Schweiz läuft wie gewohnt alles nach Plan. Vermutlich zwei Damen und zwei Herren werden am Zuckerhut das Schweizerkreuz aufstellen. Die Gretchenfrage war, ob „Defending Champion“ Nicola Spirig nach ihrer Verletzung an der Hand rechtzeitig fit werden würde. Diese Frage kann inzwischen mit einem Ja beantwortet werden, da sich Spirig zwar in jüngster Vergangenheit dem Kurzdistanz-Schwimmgetümmel noch entzieht, allerdings beim 70.3 auf Mallorca mit Rang zwei und dem Sieg beim 70.3 Pescara ihre Fitness
WTS HAMBURG
16 | 07 | 2016 END OF QUALIFICATION PERIOD
WTS LEEDS
18 | 08 | 2016 WTS STOCKHOLM
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02 | 07 | 2016 eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Rad- und Laufform stimmen bei der sympathischen Schweizerin sowieso immer, hat man das Gefühl. Mit ihr werden Jolanda Annen im Damenrennen sowie der Routinier Sven Riederer und Andrea Salvisberg im Herrenrennen an den Start gehen. Die 23-jährige Annen konnte in Huatulco (MEX) ihren ersten Weltcupsieg feiern, erfüllte somit das Selektionskriterium der Schweizer und ist fix dabei. Riederer und Salvisberg standen aufgrund ihrer konstanten Ergebnisse im Verlauf des Qualifikationszeitraums eigentlich nie zur Debatte.
OLYMPIC GAMES RIO DE JANEIRO
DAS ENDGÜLTIGE TEAM RIO DES ÖTRV BESTEHT AUS DEN BEIDEN KÄRNTNERINNEN LISA PERTERER UND SARA VILIC SOWIE DEM SALZBURGER THOMAS SPRINGER. JETZT HEISST ES DAUMEN DRÜCKEN FÜR DIE DREI.
ÖSTERREICH Bei den Österreichern war eines von vornherein klar: die Tatsache, dass diejenigen, die nach dem Quali-Zeitraum einen der internationalen Quotenplätze belegen, vom ÖTRV dem ÖOC für die Entsendung vorgeschlagen und somit auch nach Rio mitgenommen werden. Schlussendlich wurden es zwei Plätze bei den Damen und einer bei den Herren. Im Herrenrennen wären zwei Quotenplätze natürlich schön gewesen, wobei es tatsächlich knapp war, überhaupt diesen einen in trockene Tücher zu bringen. Lisa Perterer und Sara Vilic mussten aufgrund einer sehr
starken Quali eigentlich kaum um ihre Tickets bangen. Perterer schnappte sich Quali-Slot 14 in der ITU-Rangliste und Vilic Rang 31. Für Julia Hauser ging es sich trotz ansteigender Formkurve knapp nicht aus für Rio, die 22-Jährige wird, sofern die sportliche Entwicklung so weitergeht, sicher noch das eine oder andere Mal die Chance auf die Olympia-Qualifikation bekommen. Bei den Herren krallte sich Thomas Springer nach einem irren Wettkampfpensum der letzten Wochen den heiß ersehnten Platz an der Sonne, der ihn dazu befähigt, nach Rio reisen zu dürfen, um dort Österreich im olympischen Herrenren-
www.strava.com/clubs/finishermagazin
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ITU WC CHENGDU
07 | 05 | 2016
ITU WC NEW PLYMOUTH
ROAD2RIO
ITU WC MOOLOOLABA
12 | 03 | 2016
03 | 04 | 2016
„Das Prozedere der Nominierung ist in den offiziellen Nominierungskriterien ganz klar geregelt. Das DTU-Präsidium wird dem DOSB-Vorstand einen Nominierungsvorschlag machen, der dann die finale Entscheidung treffen wird. Für diesen Vorschlag werden wir natürlich auch die sportfachliche Beratung DEUTSCHLAND des DTU-Leistungssportausschusses Kommen wir nun zum größten Sorberücksichtigen, dem auch die Trainer genkind, unserem erfolgsverwöhnten angehören“, so Reinhold Häußlein; er Nachbarn Deutschland. Erfolgsverist im Präsidium der DTU Vizepräsident wöhnt deshalb, weil die deutschen für den Leistungssport. Die DTU wollte Athleten in den letzten Jahren die Kurzdistanzszene mit Weltmeistertiteln alle Ergebnisse bis 16. Juni 2016 mit und einem Olympiasieger entscheidend in die Entscheidung einfließen lassen, bis Redaktionsschluss war jedoch noch mitgeprägt haben. Doch wo ein Hoch, da auch ein Tief, sagt man – und genau keine Entscheidung gefallen. Fix ist nur, dass die DTU über drei in diesem befindet sich die Deutsche Damen- und zwei Herrenstartplätze Triathlon Union momentan. Aufgrund verfügt. Den dritten Herrenstartplatz der letzten Ergebnisse und des Formverlor Deutschland an Kanada, welches verlaufs des deutschen Elite-Kaders Schwarz-Rot-Gold nun auch in der ITUschwante einem vor wenigen Wochen schon Böses, und genau diese heikle Si- Punkterangliste überholte. tuation ist nun eingetreten. Außer Anne Der Verband hat nun die Qual der Haug besitzt nämlich niemand ein per- Wahl, wen er noch nach Rio mitnehmen wird. Die größten Hoffnungen sönliches Startrecht für Rio. Das heißt dürfen sich dabei Rebecca Robisch, im Klartext: Nur die Elfte der SommerHanna Philippin, Anja Knapp und spiele von London hat die internen Richtlinien des deutschen Verbandes in- Sophia Saller bei den Damen machen. klusive Bestätigung erfüllt und darf die Wobei natürlich „nur“ zwei weitere Koffer für Rio packen. Wer sie begleiten Startplätze zusätzlich zu jenem von Anne Haug vergeben werden. Bei den wird, hielt sich die DTU noch offen, da Herren dürfen die Funktionäre nun es jetzt einzig am Verband liegt, wen zwischen Steffen Justus, Gregor Bucher für die Entsendung noch empfiehlt. nen zu vertreten. Es war ein Dreikampf um das Ticket, bei dem Luis Knabl und Lukas Hollaus leer ausgingen. Mehr zu Österreichs Olympiastarter Thomas Springer in einem ausführlichen Interview im Anschluss.
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AND WIN
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16 | 04 | 2016 ITU WC HUATULCO holz und Justus Nieschlag wählen. Dennoch darf man gespannt sein, wie die DTU mit der prekären Situation umgehen wird und ob sie über ihren internen Kriterien-Schatten springt und trotz nicht erfüllter Auflagen die Startplätze besetzt – wundern würde es uns, wäre es nicht so.
PROMINENTE ZUSEHER. Die Kanadierin Paula Findlay beispielsweise wird in Rio nicht mit von der Partie sein. Die Seriensiegerin aus den Jahren 2010 und 2011 (unter anderem zweimal in Folge in Kitzbühel) ist erst 27 Jahre alt, konnte aufgrund einiger Verletzungen in den letzten Jahren jedoch nicht an ihre früheren Leistungen anknüpfen und belegte im ITU-Ranking „nur“ Platz 67. Die amerikanische Kurzdistanzlegende Hunter Kemper hat im zarten Alter von 40 Jahren sein Ziel, zum fünften Mal in Folge bei den Olympischen Spielen an den Start zu gehen, leider verpasst. Kemper ist einer von nur drei Triathleten weltweit (Anja Dittmer, GER, & Simon Whitfield, CAN), die vier Starts bei den Spielen geschafft haben, und das in einem enorm starken amerikanischen Team. Dieses ist Kemper zum Verhängnis geworden, denn Greg Billington, Joe Maloy und Ben Kanute bekamen aufgrund ihrer Leistungen die drei Plätze
ITU WC KITZBÜHEL
08 | 05 | 2016
END OF QUALIFICATION PERIOD
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ITU WC TISZAUJVAROS
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ITU WC CAGLIARI
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OLYMPIC GAMES RIO DE JANEIRO
DAS GEBEUTELTE DEUTSCHE TEAM NOMINIERTE ZUSÄTZLICH ZU ANNE HAUG KURZ VOR REDAKTIONSSCHLUSS NOCH FOLGENDE ATHLETINNEN TROTZ VERPASSTER QUALIFIKATION: LAURA LINDEMANN, ANJA KNAPP, STEFFEN JUSTUS UND GREGOR BUCHHOLZ. LAUT DTU-PRÄSIDIUM HAT DIESE ENTSCHEIDUNG „TEAMTAKTISCHE UND VERBANDSPOLITISCHE GRÜNDE“. vom amerikanischen Verband. Kemper belegte im ITU-Quali-Ranking Platz 72 und darf sich somit nicht als alleiniger Rekordhalter in die Geschichtsbücher eintragen. Aus heimischer Sicht ist der Tiroler Luis Knabl das prominenteste Quali-Opfer. Knabl kam im abschließenden ITURanking nur zwei Plätze und hinter Thomas Springer zum Stehen und muss sich die Spiele somit im TV ansehen. Aber auch Knabl wird die Chance auf Olympia noch nicht aufgeben, denn er ist erst 24 Jahre alt und hat alle Zeit der Welt, sich für Tokio 2020 oder die Spiele 2024 zu qualifizieren. Außerdem
ist er Österreichs größte Hoffnung auf der Kurzdistanz und weit und breit der schnellste Mann in seiner Altersgruppe. Jonathan Zipf wird aus deutscher Sicht wohl der prominenteste Zuseher werden. Man kann eigentlich davon ausgehen, dass der einstige Hoffnungsträger für die Zeit nach Jan Frodeno nicht nominiert werden wird. Jonathan Zipf hat ein paar echte Seuchenjahre hinter sich und kämpft seit einer dubiosen Knieverletzung, welche eigentlich mit einer Wurzelbehandlung eines Zahns zu tun hatte, um den Anschluss an die Weltspitze, in der er in den vorolympischen Jahren vor London 2012 einer
der Hauptprotagonisten war. Nun ist er nicht mal mehr zweite, sondern eher schon dritte Wahl, aber der 29-Jährige denkt noch nicht ans KurzdistanzKarriereende: „Solange es mir Spaß macht und ich immer noch den Ehrgeiz habe, mich sportlich weiterzuentwickeln, werde ich versuchen, wieder mit den schnellsten Jungs mithalten zu können.“ Nach dem, was Zipf in den letzten Jahren durchgemacht hat, darf man gespannt sein, ob er den Anschluss noch einmal schaffen wird.
A GARMIN EDGE 520
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MATERIAL WORLD AMEO POWERBREATHER
Der AMEO POWERBREATHER ist ein mehrfach international prämiertes, innovatives Sportgerät für den Schwimm- und Triathlonsport. Aufgrund des AMEO FRESH AIR SYSTEMS atmet der Schwimmer ausschließlich frische Luft ein – die bei konventionellen SchwimmSchnorcheln übliche leistungsmindernde „Pendelatmung“ (negative CO2-Anreicherung der Atemluft) existiert nicht mehr. Dadurch ist erstmals ein intensives Kraft-/Ausdauertraining dank permanenter Frischluft sowie ein gezieltes Techniktraining zur Optimierung der Schwimmlage und -effizienz möglich. Außerdem kann man ein Lungenmuskulatur-Training zur Steigerung des Atemvolumens mit einem Trainingsgerät Performance-erhöhend praktizieren. Ein Training, welches auch zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit in den Disziplinen Laufen und Radfahren führt. Der Ironman-Weltmeister Jan Frodeno schwört auf das futuristisch anmutende Atemgerät und trainiert seit 2014 erfolgreich mit dem Powerbreather. Erhältlich ist die Wunderwaffe in drei verschiedenen Ausführungen ab € 89,- Alle Infos und Videos sowie einen Online-Shop findet ihr unter: www.powerbreather.com
COCOON RAZOR AERO-SUIT Der neue COCOON Razor Aero-Suit bietet die optimale Kombination aus Aerodynamik, Komfort und Bewegungsfreiheit. Das Hauptmaterial besteht aus recyceltem „Econyl“ (aus weltweit gesammelten und wiederverwerteten Polyamid-6-Abfällen, z.B. Fischernetze). Ein texturiertes Material im Arm- und Schulterbereich sorgt auch beim Razor Aero-Suit für eine bessere Luftströmung, die den Luftwiderstand verringert. Der durchgehende Reißverschluss kann vollständig geöffnet werden, Netzeinsätze unterhalb der Arme und seitlich bieten eine optimale Kühlung des Körpers, zwei Taschen im Rückenbereich sind aerodynamisch optimiert und beim Laufen komfortabel und leicht erreichbar. Ein bi-elastischer Performance-Sitzpolster ist leicht nach vorne versetzt: für optimalen Komfort in der Aero-Position am Rad. Der Aero-Anzug ist in den Größen XS bis XL unisex zu haben und geht für € 209,- über den Ladentisch. www.cocoonsports.com
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Jan Frodenos Geheimwaffe – der 2XU Compression Full Zip Slvd Trisuit Dieser Trisuit ist die Weiterentwicklung des Race-Einteilers, mit dem Jan Frodeno 2015 den Ironman Hawaii gewonnen hat. Zum Einsatz kommt kraftvolles Material. Der Hersteller verspricht, dass der Anzug durch die Kompression die Muskeln unterstützt, die Blutzirkulation erhöht und enorme Rumpfstabilität bietet. Eine Besonderheit sind die Ärmel des Tri-Einteilers, sie erhöhen die Windschnittigkeit und bieten zudem UV-Schutz. Das Sensor-Mesh-X-Material garantiert beste Atmungsaktivität und das ICE-X-CTMaterial kühlt den Körper bei heißen Wetterbedingungen. Der durchgehende Frontreißverschluss ermöglicht individuelle Belüftungsvariationen. Der Raglanschnitt und die ultraflachen Flatlocknähte sorgen für angenehmen Tragekomfort. Die Silicone Gripper an den Arm- und Beinabschlüssen garantieren einen sicheren Sitz. Mit zwei rückwärtigen Taschen kann man für die gute Versorgung sogar Gels oder Riegel einstecken. Erhältlich ist der Trisuit für Männer und Frauen in verschiedenen Farbkombinationen. Aktuelle Kataloge und Händlerlisten findet man unter: www.2xu.de
2XU TRISUIT
NATURAL POWER ISO FIT SPORT Das Iso Fit Sport von Natural Power ist ein optimales isotonisches Getränk, welches bei länger andauernder körperlicher Betätigung (z.B. beim Ausdauersport) den Körper mit allen wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen, die durch Schwitzen verloren gehen, versorgt. Durch seine ausgewogene Zusammensetzung reguliert Iso Fit Sport den Wasserhaushalt im Körper und wirkt so Ermüdungserscheinungen, Leistungsabfall und Muskelkrämpfen entscheidend entgegen. Iso Fit Sport ist frei von Saccharose (weißer Zucker), schließt dadurch eine Übersäuerung des Verdauungsapparates (Sodbrennen) aus und ist somit der ideale Durstlöscher für alle sportlichen Menschen. Der Drink zeichnet sich außerdem durch seine hohe Ergiebigkeit aus und verfügt dadurch über ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Aufgrund der hohen Qualität der Inhaltsstoffe sowie seiner hervorragenden Löslichkeit kann Iso Fit Sport kalt wie auch warm getrunken werden und ist in den köstlichen Geschmacksrichtungen Blutorange, Ananas, Kirsch, Zitrone, Mango, Himbeere, Grapefruit, Schwarze Johannisbeere, Grüner Apfel sowie Grüne Melone erhältlich – es kann also ein wenig dauern, bis man bei dieser Auswahl seinen Liebling gefunden hat. www.naturalpower.at
SAILFISH REBEL SUUNTO SPARTAN ULTRA Die Spartan Ultra ist eine Premium-GPS-Uhr für Sportler und Abenteurer, die über zahlreiche voreingestellte Modi für spezifische Trainingsformen und Aktivitäten verfügt. Dank ihrer einzigartigen Features ist sie für Athleten oder Abenteurer gleichermaßen gemacht. Die Uhr überzeugt durch einen langlebigen Farb-Touchscreen, Saphirkristallglas und eine Edelstahl- oder Titan-5-Lünette. Für Multisport-Abenteuer bietet die SUUNTO Spartan Ultra Navigationsmöglichkeiten, einen barometrischen Höhenmesser und einen digitalen Kompass. Durch die Verknüpfung zur erneuerten Online-Plattform Movescount.com können die Nutzer auf die zahlreichen Community-Vorteile zurückgreifen. Die lang erwartete, nächste Generation der Multisport-Uhren von SUUNTO ist ab Herbst 2016 im Handel erhältlich. www.suunto.com
Der sailfish Rebel ist ein Schwimmanzug der neuesten Generation. Er besteht zu 100 Prozent aus textilen Materialien und ist damit wohl eines der schnellsten legalen Hilfsmittel im Wasser für alle „non wetsuit races“. Durch eine spezielle Oberflächenbehandlung wird der Wasseraufnahmekoeffizient um ein Vielfaches reduziert und verhilft dem Anzug zu einem extrem geringen Eigengewicht und zu hervorragenden Gleiteigenschaften. Der körperzonenorientierte Panel Cut garantiert eine optimale Passform, und durch den unterlegten, inversen Rückenreißverschluss ist ein schnelles und bequemes Ausziehen gewährleistet. Dieser Speedsuit ist ein Muss für jeden ambitionierten Triathleten, der auch bei „non wetsuit races“ mit guten Schwimmzeiten glänzen will. www.sailfish.com
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#riobound
Nach unzähligen Verletzungspausen und schmerzhaften Rückschlägen zeigte Thomas Springer mit dem ersten Weltcup-Podium eines österreichischen Triathleten seit 15 Jahren bereits im Juni 2015 in Huatulco (MEX), dass er bei der Olympiaqualifikation ein Wörtchen mitreden will. Mit dem Ziel fest vor Augen absolvierte der 31-Jährige seit Anfang des Jahres eine unfassbare Punkteaufholjagd. Springer stand bei allen vier WM-Serien-Rennen in Abu Dhabi, an der australischen Gold Coast, in Kapstadt und in Yokohama sowie bei den Weltcups in Mooloolaba, New Plymouth, Chengdu und Huatulco am Start. Neben drei Top-10-Platzierungen war er dabei immer bester Österreicher. Nach diesem Mammutprogramm konnte Springer in Yokohama den heiß begehrten Quotenplatz für Rio fixieren.
INTERVIEW: MAX HOFSTÄTTER FOTOS: THOMAS SPRINGER; ITU MEDIA 14 Finisher
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FINISHER: Thomas, du bist Österreichs einziger Athlet im olympischen Herrenrennen in Rio – Gratulation zur erfolgreichen Qualifikation. Du hast mit einem unglaublichen WettkampfProgramm den Zug nach Rio erwischt, und das nach einem zweijährigen Qualifikationsmodus, der ebenso lang wie für den Laien undurchschaubar war. Konntest du bei all dem Hin und Her den Überblick bewahren und wusstest du immer, wie es um deine Chancen steht? Wir offen gesagt nicht. Springer: Der Traum ist der Anfang der Wirklichkeit, jede Idee ist zunächst ein Traum. Olympia ist so ein Mythos. Meine Olympiaqualifikation ist für mich einmal mehr der unglaubliche Beweis, dass im Sport alles möglich ist. Der Weg dorthin ist für mich eigentlich unfassbar, aber er beschreibt ganz gut meine Laufbahn! Ich hatte einen Oberschenkelhalsbruch und konnte in der ersten Phase der Qualifikation keine Punkte sammeln. Ich habe acht Weltcup- beziehungsweise WM-Serien-Rennen in zwei Monaten auf vier Kontinenten absolviert, um die Qualifikation noch möglich zu machen. Dabei war ich immer bester Österreicher und konnte mehrere Top10-Ergebnisse erzielen. Ich war einmal sieben Sekunden am Podium dran. Doch bei so einer Masse an Wettkämpfen sind keine 100 Prozent möglich, dafür konstante 90 Prozent über zwei Monate. Das Ziel war die Olympiaquali – das habe ich erreicht! FINISHER: Nach deinen unzähligen Rückschlägen und den damit verbundenen Trainingspausen gab es nicht mehr viele Fachleute, die dir eine Teilnahme an den Olympischen Spielen zugetraut hätten. Sei ehrlich, warst du immer davon überzeugt, es noch zu schaffen? Springer: Natürlich wusste ich zu Beginn dieses Jahres, dass ich eine unglaubliche Aufholjagd geplant hatte, deren Ende noch nicht absehbar war. Allerdings hatte ich in meiner Laufbahn immer wieder absolute Top-Resultate, die mir zeigten, dass so viel möglich ist. Es fehlten immer wieder Kleinigkeiten. Ich konnte in meiner Laufbahn mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber, dem GuillainBarré-Syndrom und dem Oberschen16 Finisher
kelhalsbruch mehr als vier Jahre lang meinen Sport nicht ausüben, und dennoch habe ich im Weltcup sowie in der WM-Serie Spitzenergebnisse. Ich wusste, wenn ich gesund bleibe, ist alles möglich. Ich hatte die Jahre nach meiner dreijährigen Wettkampfpause mit dem Oberschenkelhalsbruch immer wieder Probleme, doch diese wurden immer weniger, es ging bergauf. Zusammen mit meinem engen Umfeld habe ich immer an mich geglaubt und hatte stets das Ziel vor Augen. Wie gesagt, spätestens nach meiner Podiumsplatzierung im Weltcup vergangenen Sommer wusste ich: Alles ist möglich!
THOMAS SPRINGER BEI EINEM SEINER LIEBLINGSRENNEN IN KITZBÜHEL. HOFFENTLICH LIEGT IHM DIE STRECKE IN RIO ÄHNLICH GUT WIE DIE IN DEN TIROLER BERGEN.
FINISHER: Ein geborener Deutscher, der die Alpenrepublik am Fuße des Zuckerhuts im Rennen um Gold, Silber und Bronze vertritt, das ist zugegebenermaßen schon unterhaltsam. Wie groß ist die Genugtuung, es zu den Spielen geschafft zu haben, in einer Phase, in der es beispielsweise deinem ehemaligen Verband alles andere als rosig geht? Springer: Ich war bei den Junioren Vizeeuropameister und Europacupgesamtsieger, bei der U23 Sechster in der Weltmeisterschaft und ich holte nach Daniel Unger und Jan Frodeno den Deutschen Meister bei den Männern – ich hatte eine gute Zeit in Deutschland. Doch vor acht Jahren änderte ein Trainingslager in Österreich mit Andreas Raelert alles: Ich lernte die Liebe meines Lebens kennen und zog in meine neue Heimat. Ich bin seit knapp sechs Jahren Österreicher. Heimat ist nichts, was man von heute auf morgen mal so „verpflanzt“, doch inzwischen fühle ich mich hier sehr wohl, bin angekommen und finde, der rot-weiß-rote Anzug steht mir sehr gut (lacht). Ich bin quasi ein gelungenes Beispiel für Integration ... Ich bin ein sehr traditionsbewusster Mensch, Authentizität
ist für mich ganz wichtig. Ich lebe, wohne und trainiere hier, bin seit acht Jahren mit meiner Freundin zusammen und werde auch hier meine Zukunft gestalten. Ein Start für Deutschland wäre nicht mehr authentisch. Mein Lebensmittelpunkt ist ein ganz anderer. FINISHER: Du hast im Herbst 2015, mitten im Quali-Zyklus, deinen Trainer gewechselt und bist seither in einer Trainingsgruppe mit Mario Mola (ESP) und Richard Murray (RSA), die beide als Medaillenhoffnungen für Rio gelten. Ein sehr mutiger Schritt, wie ich finde. Was war der Grund dafür und hat sich in deinem Training seither sehr viel verändert? Springer: Mit Louis Delahaye hatte ich über 13 Jahre den gleichen Trainer. Doch wir konnten uns die letzten Jahre unserer Zusammenarbeit nur einmal jährlich sehen. Mein „alter“ und mein neuer Trainer verstehen sich sehr gut, teilen
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oft das Hotelzimmer und stehen ständig in Kontakt. Das war für mich natürlich ein Glücksfall! So beschloss ich, zusammen mit meinem damaligen Trainer und nach Gesprächen mit Freunden, Familie und Verband einen neuen Impuls zu setzen, etwas Grundlegendes zu ändern. Joel Filliol hat in der Triathlonszene auf der olympischen Distanz den Namen als Trainer. Ich wollte sehen, was meine Zeiten im Training im Vergleich zu den besten der Welt
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wert sind. Ich bekam die Chance, im August 2015 bei einem Trainingslager von Filliol mitzumachen, und durfte danach in der Gruppe bleiben. Heute denke ich, dass es eine der besten Entscheidungen in meinem TriathlonLeben war. Die Gruppe, das Training … es ist eine absolute Knochenarbeit, doch ich weiß, der Input lohnt sich, ich bekomme sehr viel zurück! Wir haben die gleiche Philosophie: Alles oder nix, und es kommt nicht auf
die Kleinigkeiten an, sondern nur auf das Training. Geht nicht gibt’s nicht. FINISHER: War dieser Wechsel für deine erfolgreiche Qualifikation notwendig? Springer: Joel Filliol und meine Trainingsgruppe waren ein ganz wichtiger Schritt, ein Puzzleteil zur Qualifikation. Doch ich denke, das alleine ist nur die halbe Wahrheit. Es war auch der richtige Zeitpunkt, und mein Körper
war bereit für diesen Wechsel. Ich wurde Siebter beim WMRennen in Kitzbühel – das bisher beste Ergebnis eines männlichen österreichischen Triathleten bei einem WM-Rennen. Dies nach einem verheerenden Radsturz in der Türkei, welcher einen Oberschenkelhalsbruch zur Folge gehabt und mich zu einer dreijährigen Wettkampfpause gezwungen hatte. In diesen Jahren hörte ich immer wieder die Sätze: „Das wird nichts mehr. Sport ist vorbei.“ Ich hatte damals noch jede Menge Schrauben und Nägel im Körper, die gerade beim Radfahren durch die ständige Sturzgefahr ein großes Risiko darstellten, aber auch große Schmerzen bereiteten. Drei Tage nach dem WM-Rennen in Kitz wurden sie entfernt. Danach hatte ich immer wieder Probleme, die von Jahr zu Jahr weniger wurden. Ich bin seit letztem Jahr komplett schmerzfrei und kann wieder extreme Umfänge trainieren. Alles braucht seine Zeit, doch ich bin ja Ausdauerathlet und vielleicht sogar ohne Start schon ein halber Ironman.
AUFGEBEN WAR KEINE OPTION, AUCH WENN DER WEG NOCH SO STEINIG WAR UND ES IMMER WIEDER ZU RÜCKSCHLÄGEN KAM. FINISHER: Es gibt wohl kaum jemanden in der WTSSzene, der eine ähnliche Achterbahnfahrt im Laufe seiner Karriere hingelegt hat wie du. Die Aufs und Abs, die unter anderem dazu führten, dass du in diverse Kader aufgenommen und wieder rausgeflogen bist. Du bist allerdings DAS Stehaufmännchen schlechthin und hast dich in unfassbarer Manier zurückgekämpft. Warst
du eigentlich jemals kurz davor, einfach alles hinzuschmeißen und etwas völlig anderes zu machen? Springer: Nein, niemals! Ich wollte als Kind immer Profisportler werden. Die freie Natur war schon immer mein siebter Himmel! Hier kann ich meinem Tatendrang freien Lauf lassen, mich spüren und verausgaben – Herz, was willst du mehr? Ich liebe extreme Bergfahrten, steile oder äußerst schnelle Läufe und Wetterverhältnisse, bei denen die meisten bereits Fenster und Türen verriegeln. Aufgeben war also keine Option, auch wenn der Weg noch so steinig war und es immer wieder zu Rückschlägen und Verzögerungen kam. Diese Gedanken würden einem nur Kraft und Energie ziehen, und die benötigt man bei diesen Talfahrten wirklich für andere Dinge. Aber ich habe einen Traumberuf für die Zeit nach dem Triathlon: Ich möchte gern als Physiotherapeut mit heilenden Händen arbeiten, den Patienten mit meinen Erfahrungen helfen sowie das Beispiel sein, dass man mit
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Glauben und Willen Unmögliches möglich machen und Träume verwirklichen kann. FINISHER: Ich bin ein ähnlicher Verletzungsspezialist wie du und hab mir erst kürzlich beim Mountainbiken den linken Oberschenkelknochen gebrochen – in der Zeit im Krankenhaus hatte ich Gelegenheit, über so einiges nachzudenken. Gibt es irgendetwas Spezielles, das du für dich aus den Verletzungspausen gelernt hast und was dir jetzt rückblickend in deiner sport20 Finisher
lichen oder menschlichen Entwicklung vielleicht sogar geholfen hat? Springer: Es sind die Kleinigkeiten, die zählen. Triathlon ist ein extrem egoistischer Sport. Doch du bekommst so viel zurück, wenn du gibst! Familie und Freunde sind das größte Hab und Gut! Sie waren es auch, die mir immer wieder Zuversicht, Kraft und Durchhaltevermögen gaben. Geduld und Glaube spielen in dieser Phase eine absolute Schlüsselrolle. Der Glaube, dass es immer wieder weitergeht, dass sich eine Lösung finden lässt und dass du Menschen begegnest, die
GEDULD UND GLAUBE SPIELEN EINE ABSOLUTE SCHLÜSSELROLLE.
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DIE REISE VON THOMAS SPRINGER GEHT TROTZ VIELER RÜCKSCHLÄGE UNAUFHALTSAM WEITER – GOOD LUCK FOR RIO, THOMAS !
dir wieder weiterhelfen können. Die Geduld, anzunehmen, dass das keine Von-heute-auf-morgenAktion sein kann. Daran lässt sich gemeinsam leichter festhalten. FINISHER: Einige Eintragungen in den sportlichen Geschichtsbüchern des ÖTRV hast du bereits sicher: • 7. Platz beim WTSSerien-Rennen in Kitzbühel 2013 mit dem besten Ergebnis, das jemals ein ÖTRV-Athlet erreichte • 3. Platz beim Weltcup in Huatulco (Mexiko) 2015 und gleichzeitig erster
Weltcup-Podestplatz eines Österreichers seit 15 Jahren • 2016 acht Wettkämpfe innerhalb von zweieinhalb Monaten auf vier Kontinenten mit mehreren Weltcup-Top-10-Platzierungen. Welche weiteren dürfen wir uns von dir noch erwarten? Springer: Es gibt so unglaublich viele Ziele … … weitere Top-3-Weltcup-Plätze sowie Top-10-WM-Serien-Platzierungen. Der erste männliche österreichische Triathlet mit zwei Olympia-Teilnahmen zu sein. … ein unglaubliches Ironman-
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DER IRONMAN AUSTRIA UND NATÜRLICH HAWAII SIND EIN TRAUM VON MIR – UND BISHER HAB ICH MIR NOCH ALL MEINE TRÄUME ERFÜLLT ! Debüt. … als Heilmasseur in der kommenden Zeit meine Weiterbildung zum Physiotherapeuten abzuschließen, mit der Osteopathie zu beginnen. … vom Sport leben zu können. FINISHER: Wahrscheinlich war es in deiner Laufbahn nicht immer einfach mit den Sponsoren und Unterstützern. Hat sich das jetzt mit dem „Lauf“, den du gerade hast, gebessert? Springer: Meine Situation ist extrem schwierig. Die anderen männlichen Triathleten waren die vergangenen zwei Jahre im Team Rio, sind Mitglieder im Bundesheer und erhalten zusätzlich noch eine monatliche Sporthilfe-Förderung. Der Triathlon-Verband unterstützt mich, sowie das Sportland OÖ. Bei meinen Partnern aus der Wirtschaft handelt es sich größtenteils bereits um mehrjährige Zusammenarbeiten. Viele glaubten an mich auch in Zeiten, in denen es alles andere als einfach war. Ich bin daher überzeugt, sie waren stets zufrieden mit dieser Partnerschaft. Es freut mich so sehr, dass wir es nun gemeinsam geschafft haben! Triathlon an der Weltspitze ist allerdings ein derart kostenintensiver Beruf – Reisen über Reisen, Trainingslager, Wettkämpfe, Material … Oft ist nicht klar, ob ich mir das alles überhaupt weiter finanzieren kann. Ich habe die Vision, dass
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ein Riesenerfolg meine Situation ändert. Meine Geschichte ist so unglaublich, bietet extrem viel Stoff, ist interessant für die Medien – eigentlich perfekt für eine Partnerschaft! FINISHER: Thomas, wir wünschen dir weiterhin eine gute Vorbereitung für Rio und klopfen auf Holz, dass diese ohne Zwischenfälle über die Bühne geht und dass du das Rennen deines Lebens in Rio machst. Passiert noch irgendetwas Spezielles in der Vorbereitung oder lässt du dir nicht in die Karten schauen? Springer: Ich habe in den letzten Wochen meine Trainingszeit in Österreich genossen. Nun bin ich für sieben Wochen im Höhentrainingslager in Frankreich. Dieses werde ich aber zum Beispiel für das WM-Serien-Rennen in Hamburg, die Olympiaeinkleidung und die Verabschiedung in OÖ für vier bis fünf Tage unterbrechen, um dann wieder zurück ins Camp zu fliegen. Dort trainiere ich mit meiner internationalen Trainingsgruppe um den Vizeweltmeister Mario Mola und den WM-Vierten Richard Murray. Wir haben unsere absolute Ruhe, können den Kopf auch noch etwas frei kriegen ... ideale Bedingung fürs Quälen. Landschaftlich hat es dort große Ähnlichkeit mit Österreich. Ich liebe die Berge. Es ist, bis auf die täglich drei bis vier Einheiten, in denen du denkst, mehr Schmerz geht nicht, beinahe wie Urlaub mit viel Sport. FINISHER: Abschließend noch eine Frage, Tom. Hawaii ist ein erklärtes Ziel von dir, wann dürfen wir mit deinem ersten Start beim Ironman Austria rechnen? Springer: Der Ironman Austria und natürlich Hawaii sind ein Traum von mir. Träume sollen nicht ihre Kraft verlieren, weil man zu viel darüber spricht. Ich gehe davon aus, dass Olympia 2016 nicht meine letzten Spiele sind. Ich werde immer wieder auf
einen Wechsel angesprochen, da ich ein sehr guter Radfahrer und Läufer bin. Die WM-Serie in Kitzbühel, bei der es auf das Kitzbüheler Horn ging, beendete ich als Siebter. Beim Ironman ist gerade das Radfahren von besonderer Bedeutung. Doch im Moment reizt mich die Schnelligkeit. Mein Trainer meint, ich habe noch viele Bonusjahre und nicht das Trainingsalter der anderen, da ich wegen der gesundheitlichen Probleme ja insgesamt fünf Jahre keinen Sport ausüben konnte. Deshalb bin ich noch so hungrig und gierig auf Erfolg! Trotzdem versuche ich, mich immer wieder in Geduld und Bescheidenheit zu üben. Ich sehe an meinem ehemaligen Trainingskollegen Andreas Raelert, was alles möglich ist. Alles hat seine Zeit, so halte ich es auch mit dem Ironman – und trotz meiner vielen Rückschläge: Bisher habe ich mir noch alle meine Träume erfüllt!
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Racereport
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ereits vor zehn Jahren konnte der legendäre und allseits bekannte Faris Al-Sultan die Trimotion in Saalfelden am Steinernen Meer für sich entscheiden. Damals gewann der deutsche Paradeathlet als amtierender Hawaii-Champion deutlich mit über acht Minuten Vorsprung auf Österreichs Ironman-Ass Werner Leitner über die Mitteldistanz. Seit dieser Austragung hat sich im Pinzgau viel getan. Einige nationale und internationale Topathleten konnten dem Rennen ihren Stempel aufdrücken, der Bewerb wurde immer populärer. Auch ein paar Veränderungen wurden vorgenommen: Die
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Veranstalter entschlossen sich, ein gesamtes Triathlonwochenende mit reichlich Show über die unterschiedlichsten Distanzen und Ausführungen des Triathlonsports anzubieten. Den Anfang machte heuer der „Trimotion Speed Team“, eine in Österreich ziemlich einzigartige Konkurrenz über 3 x (200 m Schwimmen und 1 km Laufen). Jedes Team bestand dabei aus einem Schwimmer sowie einem Läufer. Zahlreiche Zuschauer säumten die Rennstrecke am Freitagabend und sahen den Sieg der beiden Deutschen Julian Erhardt und Jonas Fischer, welche auch noch beim 55.5-Bewerb am darauffolgenden Tag in Erscheinung
TRIMOTION SPEED TEAM 3 x 200m + 1km
TRIMOTION 111 1km + 100km + 10km
TRIMOTION 55.5 500m + 50km + 5km
TRIMOTION KIDS ALTERSGRUPPENADÄQUAT
TRIMOTION SAALFELDEN
DEUTSCHE
FESTSPIELE TEXT: PHILIPP TICHY FOTOS: TRIMOTION – GEPA
BERGE BERGE BERGE – WER SICH ZU SCHADE IST FÜR EIN PAAR HÖHENMETER AUF DEM RAD, DER/DIE KANN GLEICH ZU HAUSE BLEIBEN – FLACH IST NICHT IN SAALFELDEN.
treten sollten. Der Samstag sollte das Highlight des Wochenendes werden, und zunächst brachte der Tag auch das passende Wetter hierzu: Kaiserwetter! 111 Kilometer, verteilt auf einen Kilometer Schwimmen, 100 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen, warteten auf die Starter des Hauptbewerbs, der Trimotion 111. Die exakte Hälfte der Distanz absolvierten die Athleten in der Trimotion 55.5. Der Ritzensee zeigte sich wohlgewärmt und die Athleten fanden optimale Verhältnisse für ein Schwimmen im Neoprenanzug vor. Um 13 Uhr war es so weit und die Starter über die lange Strecke stürzten sich ins Abenteuer. Knapp 14 Minuten später war der Wasserspaß für den Ersten auch schon wieder vorbei und Sebastian Neef aus Deutschland beendete den Schwimmpart, immerhin eine halbe Minute vor dem Steirer Vincent Rieß vom Pewag Racing Team und weitere 30 Sekunden vor dem Regensburger Nicolas Daimer. Die Italienerin Michela Tessaro zeigte den meisten Männern, wo der Schwimm-Hammer hängt, und stieg als Gesamt-Sechste nach 15:22 Minuten aus dem Wasser. Nun begann der Hauptteil dieses Rennens: das Radfahren! Circa 1400 beinharte Höhenmeter warteten auf die Sportler, aufgeteilt auf sechs Runden durch die wunderschöne Berglandschaft. Während die Langdistanzler also schon fleißig auf der für den Verkehr komplett gesperrten Radstrecke kurbelten, begaben sich die Athleten der Kurzdistanz erst einmal an die Startlinie. Nach einer 500 Meter langen Seerunde führte der junge Julian Erhardt aus Bayern das Feld souverän an und baute diese Führung kontinuierlich bis ins Ziel aus. Vor allem am Rad dominierte der Athlet des Triathlonteams Grassau und nahm seinen Konkurrenten die entscheidende Zeit ab. Im Vorjahr noch auf Platz 2, gewann Erhardt nach 1:42 Stunden heuer souverän vor dem Österreicher Philipp Tichy (SU Tri Styria) und seinem deutschen Landsmann Kilian Limmer (TriBee Triathlon Team). Das Damenrennen blieb in Salzburger Hand, die Halleinerin Anna Hettegger gewann mit der schnellsten Laufzeit vor den beiden deutschen Nachbarinnen Lorena Erl und Daniela Dihsmaier. Mittlerweile näherten sich die schnellsten Herren der Trimotion 111 auch schon der zweiten Wechselzone. Sebastian Neef, der 2015 sogar als Profi bei der Ironman-70.3-WM in Zell am See gestartet war, hatte mit einer defekten Vorderbremse zu kämpfen, erreichte aber dennoch gemeinsam
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Racereport
mit Nicolas Daimer T2. Dahinter folgten mit Respektabstand Florian Huber aus Bayern und der beste Österreicher Thomas Angerer (X3 Team Austria). Auf der sehr selektiven Laufstrecke erwies sich Neef als der absolut Stärkste und gewann das Rennen schließlich souverän mit über fünf Minuten Vorsprung auf Daimer und weitere fünf Minuten vor Huber. Ex-FINISHER-Castingteam-Mitglied Angerer kämpfte tapfer und verteidigte den Titel des besten Österreichers sowie den vierten Gesamtplatz vor seinem Clubkollegen Daniel Grabner. Zeitgleich mit dem Kampf um den Sieg war es dunkel um Saalfelden geworden und eines der zahlreichen Gewitter der letzten Zeit drohte direkt über dem Eventgelände am Ritzensee abzugehen. Zuerst galt es aber noch die Siegerin der Damenwertung zu ermitteln. Die starke Schwimmerin aus Italien war inzwischen etwas zurückgefallen, und ein spannender Dreikampf um den Sieg hatte sich entwickelt. Gemeinsam erreichten Sandra Rehrl aus Österreich und Melanie Braunmüller aus Deutschland das Ziel der Radstrecke, etwa zwei Minuten dahinter lauerte die Münchnerin Elisabeth-Maria Haas. Und diese sollte ein besonders schnelles Paar Laufschuhe in das Wechselsackerl gepackt haben. Haas rannte noch drei Minuten schneller als Rehrl und gar deren zehn schneller als Braunmüller. Somit kürte sie sich zur Damensiegerin der Trimotion 111 und machte den Doppelsieg der österreichischen Lieblingsnachbarn perfekt. Schließlich erreichte das Gewitter den Ort der Triathlonaustragung. Es stürmte heftig, der Donner grollte und Blitze schlugen ein. Das Veranstalterteam um Christian Rothart entschloss sich, den Bewerb abzubrechen, und wertete alle Athleten, welche noch auf der Strecke waren, mit nur einer Laufrunde. Im Sinne der Sicherheit der Athleten wohl die richtige Entscheidung.
Nach einer schönen Siegerehrung und Party am Samstagabend bildete der Sonntag den Abschluss der Triathlonfestspiele in Saalfelden. Die Kinder und Jugendlichen waren an der Reihe und kürten in diversen Altersklassen die Sieger und Siegerinnen der Trimotion Kids. Das Wetter hatte sich wieder ins bewährte Kaiserwetter verwandelt, und so kämpften die Kinder nicht gegen Blitz und Donner, sondern eher mit der stechenden Hitze. Es war faszinierend, welchen Einsatz und welche Begeisterung die Kids zeigten, somit war ein fantastisches Ende des Wochenendes gesichert. Generell gilt es zu erwähnen, dass die Trimotion nach wie vor ein Topevent neben den ganz großen Events der bekannten Serien ist. Die Organisation läuft reibungslos, das Panorama ist atemberaubend, die sind Strecken beinhart und die Distanzen ungewöhnlich. Wer all dies zu schätzen weiß und dabei die Grenzen seines Körpers spüren will, der soll sich 2017 nach Saalfelden aufmachen und dabei sein, wenn eine weitere Austragung der Trimotion in bewährter Manier abgehalten werden wird.
PERSÖNLICHES ENGAGEMENT UND VIEL HERZBLUT STECKT IN DER TRIMOTION – DAS MERKT MAN DER TRADITIONSVERANSTALTUNG AUCH AN – WEITER SO!
Ein Triathlonwochenende am Fuße des Steinernen Meers. Die Trimotion Saalfelden bietet ein traumhaftes Panorama und Triathlonwettkämpfe für jeden Geschmack. Kurz, lang, im Team oder alleine und auch für den Nachwuchs gibt es das passende Event.
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MALLORCA HAT EINEN NEUEN TEXT: MARTIN AUFERBAUER FOTOS: MAX HOFSTÄTTER
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KÖNIG
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D
ie trink- und schlagerorientierten Gäste der Baleareninsel Mallorca sehen die dort verbrachte Zeit wohl oftmals als Gegenpol zu ihrem sonstigen Leben: Dementsprechend ist Mallorca – wie Weihnachten – für sie „nur einmal im Jahr“. Die am Ausdauersport und Triathlon orientierten Gäste hingegen haben öfters Grund, den (Billig-)Flieger zu besteigen: Neben dem Sammeln von Grundlagenkilometern im Frühjahr gibt es mit zwei Ironman-Bewerben auf der Insel auch noch die Gelegenheit, früh in die Saison zu starten oder diese in den Herbst zu verlängern. Auch wenn es zudem noch einen Stadtmarathon, Crossläufe, Triathlons anderer Veranstalter sowie spektakuläre Rennradabenteuer gibt (zur Wahl stehen etwa die Inselumrundung mit mehr als 300 Kilometern oder ein wilder Ritt durch die Serra de Tramuntana mit 4500 Höhenmetern) – die meisten Athletinnen und Athleten werden von der Mitteldistanz im Mai und der Langdistanz im September angelockt. Den Startern versprechen die Rennen ein besseres Wetter als zu Hause und – ebenso wie den Touristikern – die Verlängerung ihrer Saison. Beide Rennen sind in Alcúdia angesiedelt. Neben der traumhaften Bucht spricht dafür die Nähe zu den Anstiegen der Sierra de Tramuntana und die Möglichkeit, Strecken zu sperren, ohne gröberes Verkehrschaos (womöglich noch in Flughafennähe) zu provozieren. Nachdem die Mitteldistanz in Aix-enProvence in der Woche zuvor nur als Rad-Lauf-Bewerb ausgetragen werden konnte, wurde dem Thomas Cook Iron-
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DIE WASSERSCHLACHT BEGANN BEREITS BEIM SCHWIMM-EXIT. KAUM AUS DEM WASSER, WAR MAN SCHON WIEDER NASS.
NACH DEM SCHWIMMEN HATTE LAURA PHILIPP ETWA 2 MINUTEN RÜCKSTAND, DER AUF DER RADSTRECKE ALLERDINGS SEHR SCHNELL SCHMOLZ. man 70.3 die Ehre zuteil, den Reigen der mittlerweile mehr als 40 europäischen Ironman-Veranstaltungen zu eröffnen. Das Rennen hat sich innerhalb weniger Jahre zum Event mit dem größten Starterfeld aller 70.3-Veranstaltungen weltweit entwickelt. Dies hat neben dem Reiz, den die Umgebung üblicherweise ausstrahlt, auch mit der vergleichsweise guten Erreichbarkeit Mallorcas und den ausreichenden Kapazitäten der Tourismusindustrie zu tun: Bei den insgesamt 14 Millionen Touristen (jeder Siebente entscheidet sich dabei für die Betreuung durch Thomas Cook) fallen die 4500 Starterinnen und Starter anscheinend nicht weiter ins Gewicht. Da zahlreiche Starter in Begleitung anreisen und den Aufenthalt mit ihrer Familie gleich verlängern, kommen hier in der Nebensaison schon einige Nächtigungen zusammen. Insbesondere auf Menschen von den britischen Inseln, aus Skandinavien
MICHI HERLBAUER WAR NACH DEM SCHWIMMEN NOCH SEHR GUT PLATZIERT.
NICOLA SPIRIG ERHOB SICH ALS ERSTE AUS DEM WASSER, DER VORSPRUNG WAR JEDOCH VERSCHWINDEND GERING.
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ALS FÜHRENDE WECHSELTE LAURA PHILIPP VOM RAD UND KONNTE DEN VORSPRUNG BIS INS ZIEL HALTEN.
MITFAVORITIN NATASCHA SCHMITT LANDETE AUF DEM UNDANKBAREN PLATZ VIER.
und dem deutschen Sprachraum übt Mallorca einen besonderen Reiz aus. In den Cafés und beim Frühstücksbuffet zeigte sich zum Renntag hin dann eine zunehmende Präsenz von Personen mit Oberbekleidung eines deutschen Reiseveranstalters mit Schwerpunkt auf einem pazifischen Atoll: Wer hat, der hat – wer war, der zeigt! Am Renntag selbst prallen dann Triathlonwelten aufeinander: Neben einem sehr prominent besetzten Profi-Starterfeld (sicherlich eines der stärksten außerhalb von Welt- und Kontinentalmeisterschaften) wagen
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sich immerhin erstaunliche 45 Prozent der Teilnehmer zum ersten Mal auf eine Mitteldistanz. Die Masse der 4500 Starterinnen und Starter bringt es mit sich, dass sehr üppige Wechselzonenbereiche notwendig und lange Wege zu bewältigen sind. Von der Logistik und Organisation her läuft jedoch alles wie am sprichwörtlichen Schnürchen: Die Schlangen abends vor den Restaurants waren meist länger als die beim BikeCheck-in! Während es für die Pros einen klassischen Start „on the gun“ gab, wurden die Agegrouper in Startwellen zu Wasser gelassen. Durch die flache
AUF DIE NASSKALTEN BEDINGUNGEN DER SONNENINSEL WAREN NICHT ALLE ATHLETINNEN VORBEREITET.
DER BRITE TIM DON KURZ VOR SEINER AUFGABE. MAN KONNTE IHM DIE KÄLTE FÖRMLICH VON DEN LIPPEN ABLESEN.
Ausprägung der Bucht war das Wasser auf für die Jahreszeit beachtliche 19 Grad erwärmt. Neoprenverwendung war dadurch optional, wobei schon aufgrund der Außentemperaturen kaum jemand auf die Idee gekommen wäre, die wärmende Schicht im Hotelzimmer zu lassen. Pünktlich zum Rennwochenende hatte sich nämlich vor Valencia ein stattliches Tiefdruckgebiet gebildet, das sich dann den ganzen Renntag über im Norden von Mallorca ergoss. Die Vorhersage im Autoradio wurde von den alpin geprägten Wetterexperten noch mit dem Hinweis kommentiert,
dass Prognosen für Inseln schwer zu erstellen seien und der Frühsommer ja nicht von einem Tag auf den anderen beendet sein könne: Welch ein Irrtum! In erstaunlicher Unablässigkeit goss es wie aus Kübeln. Der damit einhergehende Temperatursturz wurde dem Co-Favoriten Tim Don (GBR) und der österreichischen Geheimfavoritin (zumindest aber jene der Herzen) Lisi Gruber auf der Abfahrt vom Kloster LLuc zwar nicht zum Verhängnis, aber immerhin zum Grund für das vorzeitige Ende im Bewerb. Zu stark war die Unterkühlung, nicht einmal an ein
zeitsparendes Zurückrollen zum StartZiel-Bereich war mehr zu denken – für manche nicht mal mehr ans selbstständige Zum-Mund-Führen der Teetasse. Besser zurecht kamen mit den widrigen Bedingungen die Deutsche Laura Philipp und ihr Landsmann Andreas Dreitz. Dreitz, der bei seinen bisherigen Starts auf Mallorca noch nicht zu schlagen war (Sieg 70.3 im Jahr 2014 und Sieg Ironman 2015), wollte das Triple perfekt machen und war dementsprechend zuversichtlich vor dem Rennen: „Das Terrain auf Mallorca liegt mir und
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BART AERNOUTS KÄMPFTE SICH DURCH DEN NEBEL UND WURDE MIT DEM ZWEITEN PLATZ BELOHNT.
THOMAS STEGER KÄMPFTE VERBISSEN MIT SICH UND DEN VERHÄLTNISSEN UND HOLTE VÖLLIG VERDIENT SEIN ERSTES PODIUM BEI EINEM IRONMAN 70.3.
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MAN KONNTE KAUM ERKENNEN, OB DIE ATHLETEN VERBOTENERWEISE IM WINDSCHATTEN DES MITSTREITERS HINGEN ODER NICHT. EIN BLINDFLUG AUCH FÜR UNS AM KAMERA-MOTORRAD.
DANIELA SÄMMLER MUSSTE DAS RENNEN WIE VIELE ANDERE VORZEITIG BEENDEN – IHR HATTE JEDOCH EIN DEFEKT EINEN STRICH DURCH DIE RECHNUNG GEMACHT.
ich starte echt gerne hier, außerdem kann ich mich auf der Strecke voll und ganz auf meine Stärken am Rad verlassen.“ Gesagt, getan. Der 27-Jährige kam zwar „nur“ als Dreizehnter mit etwa 1:13 Minuten Rückstand aus dem Wasser, zündete dann aber den Turbo und konnte mit schnellster Rad- und Laufzeit den Malle-Hattrick eintüten – um in der gängigen Landessprache zu bleiben. Schönwetter-Racer Don beendete wie bereits erwähnt völlig unterkühlt sein Rennen im kleinen Örtchen Caimari. Bart Aernouts (BEL) und Thomas Steger (AUT) kämpften gegen die unwirtlichen Wetterverhältnisse und die Übermacht von Dreitz – und konnten Erstere besiegen, fanden in dem Deutschen jedoch ihren Meister. Für den jungen Thomas Steger wurde es schlussendlich das erste Podium bei einem 70.3-Rennen. Der Weg des Tirolers geht offenbar weiter steil nach oben. Bei den Damen verließ Olympiasiegerin Nicola Spirig (SUI) als Erste die Bucht von Alcùdia, gefolgt von der Niederländerin Mirjam Weerd und der jungen Britin Emma Pallant. Laura Philipp stieg als Zehnte mit etwa zwei Minuten Rückstand auf Spirig aus dem Wasser, um dann eine enorme Aufholjagd zu starten. Während Philipp auf dem Weg
ORGANISATION – MAKELLOS, WETTER – MIT ENTWICKLUNGSPOTENZIAL, LEISTUNGEN – BEACHTLICH, EMPFEHLUNG FÜR EINEN FRÜHEN FORMCHECK ODER EIN RENNEN MIT ANSCHLIESSENDEM FAMILIENURLAUB – DEFINITIV JA. hinauf zum Kloster LLuc Minute um Minute gutmachte, war das Rennen für die Mallorca-Ironman-Siegerin vom Herbst 2015 Daniela Sämmler bereits am Rad nach einem Defekt zu Ende. Auch Kristin Möller (GER) musste am Rad aufgeben, Elisabeth Gruber ereilte das Don-Syndrom und sie musste aufgrund einer Unterkühlung ihr erstes DNF in ihrer Laufbahn hinnehmen, tat dies aber mit Würde. Zurück zur Spitze: Philipp fuhr sechs Minuten schneller am Rad als die Olympiasiegerin und ihre bis dahin auf Podiumskurs liegende Landsfrau Natascha Schmitt. Spirig konnte zwar beim Laufen noch minimal aufholen, aber Laura Philipp kontrollierte das Rennen von der Spitze und konnte überglücklich ihren ersten Sieg bei einem Ironman 70.3 einfahren. Die junge Britin Pallant fing sich auf der Laufstrecke wieder und schnappte Natascha Schmitt in einem Sekundenkrimi noch
das Podium weg, immerhin mit einem Halbmarathon in 1:19:41. Die Frau kommt übrigens von der Kurzdistanz – welch Wunder. Michaela Herlbauer landete als beste Österreicherin nach einem eher gebrauchten Tag auf Rang neun. Malle präsentierte sich an diesem Renntag von einer Seite, die man bisher kaum kannte. Ein Wetter wie im hohen Norden auf der Baleareninsel. Ein paar durch das Schlechtwetter angeschwemmte Feuerquallen als Motivationsspritze für schnelle Schwimmzeiten und „Liquid Sunshine“ so weit das Auge reichte, der einigen Pressefotografen einen sehr teuren Arbeitseinsatz bescherte. Als Verhöhnung hat sich der zuständige Wetterbeauftragte gedacht, er lässt am nächsten Tag die Wolken wieder im Requisitenschrank und packt das typische Inselwetter aus – wolkenloser Sonnenschein. Keine Ahnung, welche Laus dem am Renntag über die Leber gelaufen war. Fazit: Organisation – makellos, Wetter – mit Entwicklungspotenzial, Leistungen – beachtlich, Empfehlung für einen frühen Formcheck oder ein Rennen mit anschließendem Familienurlaub – definitiv JA.
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ECHTES SAUWETTER AUF MALLORCA – DAS KONNTE MAN NUN WIRKLICH NICHT ERWARTEN. GROSSEN RESPEKT VOR ALL JENEN, DIE DIESEN BEWERB FINISHTEN.
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WAS PASSIERTE AUF MITTEL- UND LANGDISTANZ? TEXT: MAX HOFSTÄTTER Seit der letzten Ausgabe des FINISHERMagazins fanden einige Wettkämpfe auf der Mittel- und Langdistanz statt, die für den FINISHER-Raum relevant waren. Wir haben die Augen offen gehalten, um die wichtigsten Ereignisse für euch festzuhalten. Chronologisch beginnen wir mit der Challenge auf Fuerteventura. In einem äußerst spannenden Rennen konnte sich Andi Böcherer (GER) auf der zweitgrößten Insel der Kanaren durchsetzen. Der Mitteldistanzspezialist eröffnete mit diesem Triumph eine wahre Siegesserie, aber dazu später mehr. Der Brite Will Clarke aus dem BMC-Etixx-Uplace-Rennstall und Timo Bracht (GER) belegten Rang zwei und drei. Wie knapp es dabei zuging, beweist die Zeit des Viertplatzierten Andi Dreitz, der nur 2:30 Minuten Rückstand auf den Sieger hatte. Das Damenrennen konnte Anja Beranek (GER) vor der Schweizerin mit britischen Wurzeln Emma Bilham und Emma Poo-
WILL CLARKE MUSSTE SICH AUF FUERTEVENTURA NUR DAUERSIEGER ANDI BÖCHERER GESCHLAGEN GEBEN.
ley (GBR) für sich entscheiden. Sollten Sie Emma Bilham noch nicht kennen: Sie war immerhin Zehnte bei der 70.3-WM in Zell am See und wird sie im Laufe des Berichts noch mit dem ein oder anderen guten Ergebnis überraschen. Das nächste Event im dicht beschriebenen Kalender war der Ironman 70.3 Mallorca. Da dieser jedoch als größter 70.3 weltweit einen besonderen Stellenwert genießt, widmen wir ihm an anderer Stelle im Heft einen eigenen Rennbericht. Ein Topergebnis sowohl für Deutschland als auch für die Schweiz und Österreich – so viel sei verraten. Am gleichen Wochenende fand an der Adriaküste die Challenge Rimini statt. Kritiker sagen, dass an dem MallorcaWochenende das Starterfeld bei anderen Events dementsprechend kleiner ist und auch die Qualität darunter leidet. Wenn man sich das Podium von Rimini heuer ansieht, kann man aber durchaus behaupten, dass ausreichend Qualität vorhanden war. Dass sich die Profis bei solch einer Vielzahl an Bewerben geschickt verteilen, ist logisch. Giulio Molinari heißt der Sieger der diesjährigen Challenge Rimini. Der Walchsee-KaiserwinklSpezialist (Sieger 2014 und 2015) aus Italien verwies Per Bittner (GER) und Filip Ospaly (CZE) auf die Ränge, und zwar deutlich. Vor allem am Rad war Molinari ein Klasse für sich und distanzierte das
DIE DEUTSCHSPRACHIGEN ATHLETEN MISCHEN ORDENTLICH MIT IM KAMPF UM DIE WERTVOLLEN WMPUNKTE. Feld um mehr als sieben Minuten. Da heuer die ETU-Europameisterschaften auf der Mitteldistanz in Walchsee ausgetragen werden, stehen die Karten gut für Molinari, dort seinen zweiten EM-Titel nach 2014 zu holen. Stefan Hehenwarter (AUT) aus dem Erdinger Perspektivteam konnte mit dem sechsten Gesamtrang erstmals 2016 anschreiben und sich noch einige Ränge vor Vincent Rieß (Gesamtrang 10) platzieren. Prominent war auch das Damenpodium. Yvonne van Vlerken war als Siegerin wieder einmal besser platziert als ihr Lebensgefährte (er landete auf Rang zwei bei den Herren), somit muss der Per womöglich wieder mal die Räder waschen und den Einkauf erledigen, um den Haussegen wieder geradezurücken. Der „Dutch Dynamo“ verwies die hochdekorierte Leanda Cave auf Rang zwei. Für die jüngeren Leserinnen und Leser: Diese Dame beherrschte einige Jahre lang die Mitteldistanz-Szene in Amerika nach Belieben und krönte sich dann 2012 zur Ironman-70.3- und Ironman-Weltmeisterin. Dritte wurde die Deutsche Julia Viellehner, die mit der schnellsten Zeit in ihrer Paradedisziplin, dem Laufen, den Podiumsplatz holen konnte. Das nächste große Eventwochenende war dann am 21. und 22. Mai. An diesen beiden Tagen gingen nicht weniger als drei große Rennen unter dem IronmanLabel über die Bühne, nämlich die Langdistanz auf Lanzarote, der 70.3 in
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MEET US IN KLAGENFURT: - Strandbad: next to Pewag Lounge - Shop (Expo area): P3 Trisports
T1:STEALTH TOP: QUEEN K AND WIND TUNNEL TESTED. Save over six minutes in your next Ironman. CASTELLI-CYCLING.COM/TRIATHLON Finisher 39
JESSE THOMAS ÜBERRASCHTE JAN FRODENO BEI DESSEN COMEBACK NACH SEINER VERLETZUNGSPAUSE.
St. Pölten und der 70.3 in Barcelona. Wir beginnen mit dem Ironman Lanzarote. Die größte Schlagzeile vor dem Rennen war der Start des Hawaii-Champions – Jan Frodeno. Wenige Wochen zuvor hatte er noch seine Teilnahme in Südafrika aufgrund einer kleinen Verletzung absagen müssen. Auf den Kanaren wagte sich der Ausnahmeathlet bei seinem Comeback auf eine der wohl härtesten Ironman-Veranstaltungen, die es gibt – mutig. Mehr als 2500 Höhenmeter auf der Radstrecke tragen maßgeblich dazu bei, dass dieser Bewerb ganz ordentlich in die Beine geht. Schwimmen und Radfahren waren gewohnt stark, doch beim Marathon merkte man dem Weltmeister noch ein wenig Trainingsrückstand an, wenngleich er mit einer Marathonzeit von 2:50:03 bereits wieder konkurrenzfähig war. Gewonnen hat jedoch ein anderer. Jesse Thomas (USA) konterte Frodeno mit einem 2:46:56-Marathon und war schlussendlich etwa zwei Minuten schneller als der Deutsche. Thomas ist der absolute Wildflower-King, seit 2011 ist er bei diesem Klassiker am Lake San Antonio ungeschlagen!!! Dieser
JAN FRODENO WURDE ZWEITER AUF LANZAROTE – BEIM COMEBACK. 40 Finisher
Wettkampf zählt mit etwa 7500 Athleten und 30.000 Zuschauern zu den weltweit größten Triathlon-Veranstaltungen. Dritter wurde übrigens David McNamee (GBR). Timo Bracht (GER), der lange Zeit das Tempo von Jesse Thomas mitging, wurde schlussendlich Sechster. Bei den Damen war ausnahmsweise mal keine deutschsprachige Athletin am Podium. Dieses zierten Tine Holst (DEN) als Siegerin, flankiert von Alexandra Tondeur (BEL), die wir bereits von ihrem Auftritt beim Glorian Ironman 70.3 in der Türkei kennen, und Lucy Charles (GBR). Am Sonntag jenes Wochenendes standen dann zwei größere 70.3-Bewerbe am Programm. Der Ironman 70.3 Barcelona muss deswegen an dieser Stelle erwähnt werden, da die Vorarlbergerin Bianca Steurer sensationell ihr erstes Podium bei einem 70.3-Rennen holen konnte. Sie wurde nur von der jungen Britin Emma Pallant und einer gewissen Emma Bilham (SUI) geschlagen, die sich nach ihrem zweiten Platz auf Fuerteventura nun den Sieg in Barcelona holte – ihr neuer Trainer Brett Sutton dürfte die richtigen Dinge in ihren Trainingsplan schreiben. Bei den Herren schaffte mit Maurice Clavel ein Deutscher den Sprung aufs Podium. Er musste lediglich Patrick Nilsson (SWE) den Vortritt lassen. Mit einem Respektabstand von sechs Minuten folgte Sylvain Sudrie (FRA) auf Rang drei. Nun zum heimischen Highlight, dem Ironman 70.3 St. Pölten. Zum ersten Mal seit zehn Jahren war die FINISHER-Redaktion aus den im Editorial beschriebenen Gründen nicht vor Ort – und daher gibt es auch keinen eigenen Rennbericht über den großen Season-Opener. Wenn man sich die Ergebnislisten ansieht und mit einigen der heimischen Pros spricht, weiß man gar nicht genau, wo man bei einer solchen Kurzzusammenfassung anfangen soll. Am besten bei dem Mann, der als Erster aus dem Wasser kam. Martin Bader war „first out of the water“. Ein gewohntes Gefühl für den starken Schwimmer, einzig Titelverteidiger Andi Böcherer (GER), Ruedi Wild (SUI) und Paul Reitmayr (AUT) konnten den Anschluss einigermaßen halten. Am Rad musste Bader dann aber reißen lassen, kam aufgrund eines soliden Halbmarathons aber noch in die Top 10 und wurde Neunter. Vorne gab ein Mann das Tempo vor – Andi Böcherer – und keiner konnte folgen. Wild und Reitmayr verloren etwa drei Minuten auf den Deutschen. Die beiden Pewag-Profis Thomas Steger und Christian Birngruber sogar fünf bzw. acht Minuten. Böcherer ließ sich diesen Vorsprung bis ins Ziel nicht mehr nehmen, verteidigte seinen Titel (sein insgesamt achter Sieg bei einem Ironman 70.3) und bestätigte somit seine starke Form von Fuerteventura. Der Schweizer
YOU’RE
FASTER THAN YOU THINK
DAS GEFÜHL, ALS ERSTER ÜBER DIE ZIELLINIE ZU LAUFEN, KENNT ANDI BÖCHERER MITTLERWEILE GUT. Ruedi Wild kam ihm mit einer 1:12:55 am Halbmarathon jedoch noch gefährlich nahe und finishte auf Rang zwei. Mit einem hervorragenden Rennen konnte sich Österreichs momentan stärkster Mitteldistanzathlet Paul Reitmayr den letzten verbleibenden Platz auf dem Podium sichern und führte ein starkes Österreichpaket an. Steger finishte auf Rang vier, Birngruber auf Rang fünf und Paul Ruttmann kämpfte sich nach einem Schwimmrückstand noch auf Rang sechs vor. Im Damenrennen strahlten drei bekannte Gesichter vom Podium. Vorjahressiegerin Anja Beranek (GER) finishte auf Rang drei, St.-Pölten-Dauergast Yvonne van Vlerken war knappe fünf Sekunden vor Beranek, musste sich aber der überragenden Laura Philipp (GER) geschlagen geben. Für Philipp war es nach ihrem ersten 70.3-Triumph auf Mallorca bereits der zweite Sieg in Folge, da scheint der Knoten endgültig aufgegangen zu sein. Die besten Österreicherinnen in St. Pölten waren Simone Fürnkranz auf Rang sieben und Sylvia Gehnböck auf Rang neun. Zwei Wochen nach St. Pölten standen mit dem Ironman Nizza, dem Ironman 70.3 Rapperswill, dem Ironman 70.3 Kraichgau und der Challenge Venice gleich vier Rennen auf dem Wettkampfkalender. Venedig wurde erstmalig
BIANCA STEURER BEIM FLEISSIGEN PUNKTESAMMELN.
STEUER, REITMAYR UND STEGER SAMMELN FLEISSIG PUNKTE. SO WIE IN DEN LETZTEN WOCHEN DARF ES AUS UNSERER SICHT WEITERGEHEN. ausgetragen und war möglicherweise deshalb und aufgrund der hochdekorierten Konkurrenzveranstaltungen nicht ganz so hochkarätig besetzt. Die Ungarin Erika Csomor konnte bei den Damen ganz knapp vor Martina Dogana gewinnen, und die Niederländerin Carla van Rooijen wurde Dritte. Das Herrenrennen entschied Dirk Wijnalda (NED) klar vor Sergio Marques (POR) und dem Deutschen Malte Bruns für sich. Der Ironman Nizza ist im Gegensatz zu Venedig ein echter Klassiker. 1982 entstand hier an der Côte d’Azur das erste Langdistanzrennen Europas. Sechsmal war Nizza bereits Host-City der ITULangdistanz-Weltmeisterschaften. Seit 2005 findet Nizza unter dem M-DotLabel statt und erfreut sich dennoch oder gerade deshalb größter Beliebtheit bei den Athleten. 2016 entschied den Klassiker ein ehemaliger Mountainbiker, nämlich der Spanier Victor del Corral Morales, für sich. Es war del Corrals bereits vierter Ironman-Sieg – erstaunlich, da er erst mit 30 Jahren zum Triathlon konvertiert war. Der Mann ist hinter Ivan Rana immerhin zweitschnellster Spanier auf dieser Distanz, noch vor Eneko Llanos. Auf den Rängen folgten James
GHST Wetsuit
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WAS PASSIERTE AUF MITTEL- UND LANGDISTANZ?
SIEG IM KRAICHGAU, BORIS STEIN IST MITTLERWEILE EINE ECHTE NUMMER IM STARKEN DEUTSCHEN PROFIFELD.
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Cunnama (RSA) und Pewag-Neo-Profi Stefan Schmid (GER). Schmid erreichte bei seinem 14. Ironman-Start seinen vierten Podiumsplatz und rangiert im Kona-Pro-Ranking somit auf dem hervorragenden Platz 23. Das Damenrennen ging an die belgische Nizza-Spezialistin Tine Deckers, ihr bereits fünfter Sieg in Frankreich: Was Vanhoenacker für Klagenfurt ist, scheint Deckers für Nizza zu sein. Auf Rang zwei folgte die uns bereits bekannte Schweizerin Emma Bilham vor der ebenfalls sehr bekannten Leanda Cave (GBR). Rapperswill und Kraichgau waren aus deutschsprachiger Sicht wie in den letzten Jahren auch ein voller Erfolg. In der Schweiz setzte sich bei den Damen die Lokalmatadorin, Top-Favoritin und Weltmeisterin auf dieser Distanz Daniela Ryf klar durch. Ihr Start-Ziel-Sieg war nie in Gefahr und sie konnte mit einem gigantischen Vorsprung von über 15 Minuten finishen. Ein gefühlte Ewigkeit nach ihr erreichten Emma Pooley (GBR) und Regula Rohrbach (GER) auf Rang zwei
BARCELONA, RAPPERSWILL, KRAICHGAU, ST. PÖLTEN – DER MITTELDISTANZ-FRÜHSOMMER HATTE ES IN SICH. und drei das Ziel. Bei den Herren ging es etwas enger zu. Neo-Erdinger-Athlet Nils Frommhold (GER) war hier lange Zeit gleichauf mit Manuel Küng (SUI), konnte diesen beim Laufen jedoch abschütteln und sich nach dem Triumph beim CityTriathlon Ludwigsburg den zweiten Sieg in Erdinger-Blau holen. Küng wurde sogar noch von seinem Landsmann Ruedi Wild, welcher den schnellsten Halbmarathon lief, von Rang zwei verdrängt und musste sich mit Bronze begnügen. Für
ZWEITER SIEG IN BLAU: NILS FROMMHOLD TRIUMPHIERT BEIM IM 70.3 RAPPERSWILL.
Wild war es nach St. Pölten die zweite Silberne in Folge – nur noch ein Frage der Zeit, bis der Mann ganz oben steht!? Zwei österreichische Profis waren in Rapperswill auch am Start. Martin Bader, der seine ansteigende Form nach St. Pölten konservieren konnte und das Rennen auf Rang sieben beendete, und Andreas Giglmayr, der unmittelbar hinter Bader den achten Rang belegte. Am gleichen Tag im Kraichgau kämpften vorrangig die deutschen Top-Athleten um Punkte. Unumstrittener Star und Favorit des Events war Sebi Kienle. Für den Ironman-Weltmeister 2014 war es bereits der dritte 70.3-Bewerb in diesem Jahr. In St. George (USA) war Kienle Zweiter geworden und das Rennen in Chattanooga hatte er gewinnen können – alles andere als ein Sieg in der Heimat wäre also eine Überraschung, war die Vermutung. Doch da haben die Fachleute die Rechnung wohl ohne Boris Stein gemacht. Der Europameister auf der 70.3-Distanz 2015 hat sich in den letzten Jahren im Schatten von Kienle, Frodeno und Co zu einem echten Siegläufer entwickelt. Kaum ein Antreten auf der Mitteldistanz, bei dem der Skinfit-Athlet nicht unter den Top 5 oder sogar auf dem Podium finisht. Da im Kraichgau keine absolute Rakete im Wasser am Start war, kamen Stein und Kienle im vorderen Feld aus dem Wasser und lieferten sich fortan einen harten Kampf, den Stein schlussendlich mit einer drei Minuten schnelleren Laufzeit für sich entscheiden konnte. Kienle landete überraschend auf Rang zwei und der eher unbekannte Belgier Pieter Heemeryck auf Rang drei. Bei den Damen war das Profifeld dünn besiedelt, wenngleich die einzigen fünf klassifizierten Pro-Damen im Ziel keine unbekannten waren. Anja Beranek (GER) holte sich ihren ersten Sieg im Kraichgau vor der beinahe schon ewigen Zweiten Yvonne van Vlerken (NED). Auf den Rängen drei bis fünf folgten die Deutschen Astrid Stienen, Natascha Schmitt und Ricarda Lisk. ErdingerProfi Julia Gajer musste das Rennen am
PAUL REITMAYR HOLTE IN DEN LETZTEN WOCHEN ZWEI PODIUMSPLÄTZE IN ST. PÖLTEN UND IN PESCARA. Rad drei Wochen nach ihrem Sieg beim Ironman Texas vorzeitig beenden: „Dass eine Mitteldistanz nur drei Wochen nach einem Ironman auch schiefgehen kann, war mir vorher bewusst. Wenn dann aber noch ein Infekt hinzukommt, ist man chancenlos“, so die nun in Österreich lebende Gajer zu ihrem DNF. Das letzte Rennen, das wir in unserem Update behandeln, ist der Ironman 70.3 Italy. Der Bewerb in Pescara war bereits 2015 ein guter Boden für Rot-WeißRot, und so sollte es auch bleiben. Paul Reitmayr hatte im Vorjahr den ersten Sieg eines Österreichers bei einem 70.3-Rennen überhaupt gefeiert und ging infolgedessen mit der Startnummer eins als Titelverteidiger ins Rennen. Mit der Verteidigung des Titels wurde es aufgrund des längst überfälligen Sieges des Schweizers Ruedi Wild dieses Mal nichts, aber Reitmayr konnte seinen Podiumsplatz von St. Pölten wiederholen und belegte in Italien Rang zwei. Gleich hinter dem Vorarlberger finishte sein Landsmann Thomas Steger. Der Tiroler hatte nach dem Schwimmen etwas Rückstand auf Reitmayr, konnte das Loch mit dem schnellsten Radsplit des Tages aber schließen. Schlussendlich fehlten Steger genau 43 Sekunden auf Reitmayr, beide waren mit dem Podium aber hoch
DIE FORMKURVE VON THOMAS STEGER GEHT STEIL NACH OBEN.
KURZ VOR DER HAUPTSAISON LIEGEN DIE HEIMISCHEN ATHLETEN IN AUSSICHTSREICHEN POSITIONEN UM DIE WM-QUALIFIKATIONEN. zufrieden. Auch bei den Damen kam die Siegerin aus der Schweiz. Olympiasiegerin Nicola Spirig war in Pescara eine absolute Klasse für sich und konnte das Rennen überlegen gewinnen. Mit mehr als 22 Minuten Vorsprung deklassierte sie die Konkurrenz, die wiederum angeführt wurde von der Skinfit-Teamkollegin Reitmayrs, nämlich Bianca Steurer. Die fleißige Punktesammlerin Steurer kam etwa sieben Minuten vor der Deutschen Carina Brechters ins Ziel und bekräftigte ihre Ambitionen, als Profi nach Hawaii zu fahren. Lisa-Maria Dornauer (AUT) belegte Rang sieben. Österreichs Mittel- und Langdistanzszene erfuhr in den letzten beiden Jahren einen deutlichen Aufschwung; es scheint, als wären die Dürrejahre vorbei – das freut uns natürlich sehr und wir freuen uns auch auf weitere Top-Ergebnisse der heimischen Athletinnen und Athleten und darauf, doch vielleicht wieder mal ein paar mehr Profis auf Hawaii zu sehen. Abschließend wollen wir euch noch einen Einblick in das Kona-Pro-Ranking und das 70.3-Ranking geben: KPR-HERREN: http://bit.ly/28Oj7ab KPR-DAMEN: http://bit.ly/28JySje 70.3-HERREN: http://bit.ly/28L28t0 70.3-DAMEN: http://bit.ly/28K9KHG
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DIE BESTEN SHOTS DER LETZTEN WOCHEN.
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HOTSHOTS
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Interview
Exklusiv-Interview mit dem Shootingstar der Saison 2016 Laura Philipp
Auf der Überholspur
Laura Philipp befindet sich seit geraumer Zeit auf der Überholspur. Sie ist definitiv mit einer anderen Geschwindigkeit unterwegs als der Rest, was sich 2016 bereits mit drei Siegen auf der Mitteldistanz zu Buche schlägt. Interview: Max Hofstätter FINISHER: Hallo Laura, es freut mich sehr, dass wir mal etwas mehr Zeit haben, um ein wenig zu plaudern. Die letzten Wochen waren, nehme ich an, mit die turbulentesten in deiner jüngeren Vergangenheit, oder? Philipp: Hallo Max, ja, die Wochen waren wirklich sehr ereignisreich und ich hatte viele Termine, aber es ist absolut positiver Stress, über den man sich als Athlet freut. Er bedeutet nicht zuletzt eine Anerkennung der eigenen Leistungen. FINISHER: Nachdem dein Saisonstart in Übersee – nach den Verletzungsproblemen am Ende der Saison 2015 – schon recht ansehnlich verlief, waren die letzten beiden Rennen geradezu sensationell. Ein Sieg auf Mallorca beim größten 70.3 der Welt, gefolgt von einem Sieg beim Ironman 70.3 in St. Pölten. Wo kommt denn plötzlich das
Sieger-Gen her? Philipp: Ich denke, das Gen habe ich schon vorher in mir getragen, aber ich bin noch sehr jung im Triathlon und die Leistung entsteht über kontinuierliches Training über mehrere Jahre. Wenn man von keiner der drei Sportarten kommt, sondern so wie ich vom Klettersport, darf man natürlich nicht gleich von null auf hundert die Umfänge hochschrauben. Mein Trainer Philipp Seipp kennt mich sehr gut und hat das perfekte Händchen dafür, mich fit zu bekommen, aber auch meine Weiterentwicklung im Auge zu behalten, sodass ich noch lange nicht mein volles Potenzial ausgeschöpft habe. Ich denke, meine Leistungsentwicklung hat sich bereits 2015 mit meinem Sieg bei der Challenge Heilbronn angedeutet, nur leider wurde ich kurz darauf, für den Rest der Saison, von einem Radsturz ausgebremst. Die lange Pause hat jedoch letztendlich dafür gesorgt, dass ich einen sehr
Laura Philipp beim Einschwimmen am Tag vor ihrem Sieg beim Ironman 70.3 Mallorca. Die Gewitterwolken im Hintergrund ließen zu diesem Zeitpunkt bereits auf das schlechte Wetter am Renntag schließen.
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soliden, aber auch behutsamen Formaufbau machen konnte, von welchem ich nun profitiere. FINISHER: Zwei Rennen, die dir aufgrund der hügeligen Radstrecke besonders in die Karten spielten? Philipp: Der Ironman 70.3 auf Mallorca und auch in St. Pölten sind beides tolle Veranstaltungen, welche durch ihre wunderschönen Strecken die lange Anreise verschmerzen lassen. Die Radstrecken haben beide über 900 Höhenmeter und einige technische Passagen, was mir in jedem Fall in die Karten spielt. Ich konnte dieses Jahr jedoch beim topfebenen Ironman 70.3 Texas mit einer sehr schnellen Radzeit beweisen, dass ich auch dies kann. Denn in Hinblick auf die Ironman-70.3-WM in Mooloolaba muss ich genau dies beherrschen. Ich finde bergige Rennen zwar reizvoller, versuche aktuell aber stark meine Drückerqualitäten für flache Rennen zu steigern. FINISHER: Was war ausschlaggebend für die beiden Siege? Lag es „nur“ an der Strecke oder an deiner Überform oder waren die Konkurrentinnen schlichtweg zu schwach, um dich zu schlagen? Philipp: Ich denke, ich darf mit Stolz behaupten, in beiden Rennen sehr starke Konkurrenz geschlagen zu haben. Zu schwach oder zu stark lässt sich so einfach nicht sagen, jedes Rennen und jeder Rennverlauf ist anders. Aber ich denke, ich konnte im letzten Jahr einiges an Erfahrung sammeln und diese langsam auch in meine Renngestaltung einbringen. Dazu kamen einige Umstellungen im Training, sodass ich meine Radleistung deutlich steigern konnte, ohne zu viel von der Laufperformance einzubüßen. Dies scheint sich langsam auszuzahlen,
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LAURA PHILIPP
FACTS
GEBURTSTAG: 23. APRIL 1987 WOHNORT: SCHWÄBISCH GMÜND
HOBBY: MÄNNER ÜBERHOLEN SPONSOREN: ERDINGER ALKOHOLFREI, HAERO CARBON, LEICHT, UVEX, SAILFISH, SKINFIT, NEWTON, GRÖSSTE ERFOLGE: SIEG IRONMAN 70.3 MALLORCA, SIEG IRONMAN 70.3 ST. PÖLTEN, DEUTSCHE MEISTERIN MITTELDISTANZ 2016
was mich natürlich sehr, sehr glücklich macht. Die Form sollte theoretisch aktuell noch keine Überform sein, da ich nach der Challenge Heilbronn eine Pause einlege und auch nochmal drei Wochen im Engadin ins Trainingslager fahren werde, um langsam für die zwei Saisonhöhepunkte an einer sehr guten Form zu feilen. In Wiesbaden und in Australien hätte ich dann nichts gegen die Überform und werde diese dort auch sicher dringend brauchen. Denn die Konkurrenz und Leistungsdichte wird auch bei uns Frauen immer größer, was durchaus positiv zu sehen ist. FINISHER: Nicht nur wir staunten nicht schlecht, als du den unwirtlichen Bedingungen auf Mallorca getrotzt hast und dir Nässe und Kälte im Tramuntana-Gebirge trotz deiner zierlichen Figur scheinbar wenig anhaben konnten. Ich kann mich an ein Rennen auf Rügen 2014 erinnern, bei dem wir mit der Redaktion auch vor Ort waren – es wartete mit einem ähnlichen Wetter auf die Athleten. Bist du die Schlechtwetterqueen oder warum kommst du mit diesen Bedingungen so gut zurecht, verfolgst du da ein Geheimrezept – literweise Franzbranntwein oder …? Philipp: Ich denke, in St. Pölten konnte ich zeigen, dass ich auch bei Sonnenschein ein Rennen gewinnen kann. Aber du hast Recht, schlechte Witterungsbedingungen machen mir recht wenig aus. Vielleicht liegt dies in meiner Vergangenheit, da ich wirklich bei jedem
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ANDREAS RAELERT 5x Hawaii Podium Weltbestzeit 7:41:33
G-RANGE 5x Award-Gewinner Das sailfish Flaggschiff
sailfish.com
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„
Triathlon und das Training können den ganzen Tag beherrschen und omnipräsent sein. Dies ist teilweise schön, kann aber auch gefährlich sein, da man sich seinen Mitmenschen gegenüber nachlässig verhält und nur noch mit sich beschäftigt ist.“ Wetter ganzjährig ab der Oberstufe mit dem Rad zur Schule gefahren bin (30 Kilometer pro Strecke). Davon bin ich abgehärtet und weiß mich auf schlechtes Wetter auch mental einzustellen. In dieser Zeit habe ich auf dem Rad viele Selbstgespräche geführt und auch ein Lied gedichtet, welches sich im Großen und Ganzen mit der Strophe „Regen ist nur Wasser und nass nur ein Gefühl“ zusammenfassen lässt. Ich denke, es hängt stark von der inneren Einstellung gegenüber den Verhältnissen ab. Ich versuche mir
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wenig Gedanken zu machen und die Gegebenheiten einfach so zu akzeptieren, wie sie sind. Ich kenne mein Material gut und weiß, wie ich mich bei Regen z.B. in Kurven zu verhalten habe. Dies beruhigt mich dann für den Wettkampftag und hilft mir, mich auf meine Rennleistung zu konzentrieren. Statt literweise Franzbranntwein würde ich sehr, sehr viele Kohlenhydrate vorschlagen, das ist vielleicht mein Geheimrezept. Viele nehmen glaube ich auf dem Rad zu wenige Kohlenhydrate zu sich und dann wird einem auch schneller kalt. Ich hingegen
stopfe mich bis oben hin voll und habe das Gefühl, dadurch wenig Energie und Kälteverlust zu erleiden. FINISHER: Die „Liquid Sunshine“-Taktik klingt stark nach mentalem Training. Was hältst du von der mentalen Vorbereitung auf ein Rennen oder eine harte Trainingsphase und wie viel Zeit investierst du dafür? Philipp: Mentales Training ist, denke ich, schon sehr wichtig. Ich habe jetzt keinen Mentaltrainer oder so, aber das Gespräch mit mir selbst und
das Visualisieren des Rennens und möglicher Verläufe im Vorfeld bringt mir schon sehr viel. Auch dass man sich mal damit beschäftigt, womit man sich gedanklich während so eines Rennens pusht. Die Zusammenarbeit mit einem Mental Coach wär sicher auch spannend, vielleicht probier ich das auch mal aus. Man muss ja immer noch Verbesserungspotenzial haben. FINISHER: Das WM-Ticket für Mooloolaba (AUS) hast du mit deinen jüngsten Ergebnissen bereits in der Tasche. Kann man davon ausgehen, dass jetzt in der zweiten Saisonhälfte alles auf die WM ausgerichtet wird, damit du dort „on the top“ performen kannst? Probierst du dabei irgendetwas Spezielles in der Vorbereitung? Philipp: Durch meine Verletzung konnte ich leider keine Punkte aus dem Vorjahr mitnehmen, umso schöner ist es für mich, die Quali schon im ersten Durchlauf geschafft zu haben. Australien wird meine erste 70.3-WMTeilnahme, und ich bin sehr gespannt und voller Vorfreude auf das Rennen. Wie vorab schon erwähnt, werden wir nach Heilbronn versuchen, meine Form weiter anzuheben. Sie soll für Wiesbaden schon richtig gut sein und natürlich würde ich in Australien dann nochmal eins draufsetzen. Das Training in der Höhe hat mir in der Vergangenheit immer sehr gutgetan und mir viel Kraft und Fitness geschenkt. Deshalb werde ich darauf in der Vorbereitung für Wiesbaden zurückgreifen. Nach Australien reise ich schon drei Wochen vor Rennstart an, sodass die finale Vorbereitung auf australischem Boden passiert. Die Gold Coast gilt ja als Triathlonmekka, und ich freue mich, diesen Flecken Erde kennenzulernen. FINISHER: Die Mitteldistanz ist momentan dein absolutes Steckenpferd, wird das so bleiben oder zieht es dich auch in Richtung längerer Bewerbe? Philipp: Diesem Thema wollte ich in näherer Zukunft sogar eine Kolumne widmen. Ich finde es amüsant, dass ich diese Frage so häufig gestellt bekomme. Ist es denn wirklich so, dass der nächste Schritt immer die Langdistanz sein
muss? Ich bewundere besonders schnelle sportliche Leistungen. Die Anmut von Geschwindigkeit ist atemberaubend und bewundernswert. Mein Streben ist, schnell zu werden und zu den Besten auf der Mitteldistanz zu gehören. Die Kurzdistanz ist auch ein tolles Format, aber leider lassen meine fünf Jahre Schwimmpraxis keine Erfolge in diesem Format zu. Wenn ich meinen Speed vorangetrieben habe und mich auch mental bereit für längere Distanzen fühle, möchte ich es nicht ausschließen, da ich größten Respekt vor allen Langdistanzlern habe, aber ich möchte bereit dazu sein und vor allem den nötigen Speed mitnehmen, um ein super Debüt abliefern zu können. Wann dies sein wird und ob überhaupt, steht noch in den Sternen.
MEIN STREBEN IST, SCHNELL ZU WERDEN UND ZU DEN BESTEN AUF DER MITTELDISTANZ ZU GEHÖREN. FINISHER: Eigentlich bist du eine „spätberufene“ Triathletin, da du, soweit ich weiß, erst mit 25 Jahren deinen ersten Wettkampf gemacht hast. Warum genau Triathlon und wie bist du innerhalb so kurzer Zeit an die Weltspitze gekommen? Philipp: Ich erwähnte vorhin schon kurz, dass ich in meiner Schulzeit, ohne es zu wissen, bereits einige wichtige Radkilometer gesammelt habe. Da ich morgens gerne zu spät dran war, musste ich auch häufig Gas geben und habe eine Freude am „Drücken“ entwickelt. Dazu kam sporadisches Laufen mit unserem Familienhund, da dieser jeden Tag viel Auslauf brauchte. Auch beim Laufen habe ich anscheinend, ohne es damals
zu wissen, schon ein gescheites Tempo an den Tag gelegt und den Hund das ein oder andere Mal zum Hecheln gebracht. In meiner Heimatstadt Heidelberg habe ich dann eines Tages den „HeidelbergMan“, eine sehr bergige Kurzdistanz, beobachtet. Mir gefiel das Treiben der Sportler und ich fragte mich, ob ich dies wohl auch schaffen könnte. Das größte Hindernis war jedoch das Schwimmen, das konnte ich wirklich gar nicht. Mit Wasser hatte ich bis dato eigentlich nur beim Duschen Kontakt gehabt. Ich legte jedoch auf eigene Faust los, bekam hier und da mal einen Tipp und wurde nach und nach besser. Und so nahm ich eines Tages an meinem ersten Triathlon teil, leckte direkt Blut und konnte sogar erste kleine Erfolge einfahren. Mit der Aufnahme ins Erdinger Alkoholfrei Perspektivteam wurde mir dann ein professioneller und leistungsbezogener Umgang mit dem Sport ermöglicht, und ich wollte herausfinden, wie gut ich werden kann. Viel Spaß, ein natürlicher Drang, mich zu bewegen, mein Trainer und meine Partner haben dann dazu beigetragen, dass ich mich über die Jahre kontinuierlich entwickeln konnte. Und so schaffte ich 2015 dann den Sprung ins Erdinger Alkoholfrei Profiteam und darf seit letztem Jahr meinen Lebensunterhalt mit dem Triathlon verdienen. Manchmal kommt mir all das immer noch unwirklich vor, dass ich Rennen gewinnen kann und so wertvolle Sponsoren an meiner Seite habe. Ich denke jedoch, dass die Zeit der Triathlonquereinsteiger langsam angezählt ist, denn die Leistungsdichte wird immer größer und man darf sich als Profi kaum mehr eine Schwäche leisten. Immer mehr Kurzdistanzler wechseln auf die Non-drafting-Formate und bringen eine unglaubliche Ausgeglichenheit und einen sensationellen Speed mit. Waren bei den Frauen auf der Mitteldistanz vor ein paar Jahren noch Laufzeiten von 1:30 Stunden gang und gäbe, muss man mittlerweile schon eine 1:20 oder schneller rennen können, um vorne dabei zu sein. Das macht mein persönliches Projekt natürlich noch spannender, da ich
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schauen möchte, wie lange und wie weit ich mit diesen Spezialistinnen mithalten kann. FINISHER: Über den Weg des „Quereinsteigers“ oder „Umsteigers“ kommen ja sehr viele (Hobby-)Sportler zum Triathlon. Was würdest du denen als Tipp mit auf den Weg geben? Philipp: Triathlon ist eine tolle Sportart, die jeder, der sich gerne bewegt, erlernen kann. Gerade im Radfahren und Laufen macht man häufig schnell Fortschritte, was natürlich immens motiviert. Schwimmen ist eine der schönsten Sportarten für mich, aber ich finde sie sehr undankbar, besonders wenn man es erst in spätem Alter erlernt. Die Fortschritte sind häufig nur Nuancen und man muss sich mit Sekunden statt Minuten Verbesserungen zufriedengeben. Mein Tipp ist jedoch, einfach mal loszulegen, nicht zu viel nachzudenken und die Bewegung zu genießen. Das Training in den drei Disziplinen macht einen gesund, stark und leistungsfähig, und allen Berufstätigen hilft es, einen Ausgleich zum vielen Sitzen zu finden. Außerdem ist das Training häufig sehr kommunikativ und man kann etwas mit Freunden unternehmen und sich gegenseitig motivieren und voneinander lernen. Es wird einem nie langweilig, da man ständig eine andere Sportart trainieren kann, und wer einmal Wettkampfluft geschnuppert hat, will sicher mehr davon. Und ganz wichtig ist auch, dass man bei seinem ersten Triathlon ruhig
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brustschwimmen kann und noch kein teures Rad braucht, sondern einfach mal mit dem loslegt, was gerade da ist. FINISHER: Gibt es für die vielen ambitionierteren Hobbytriathleten auch im relativ hohen Alter noch die Chance, es zu einer ernsthaften Profikarriere zu schaffen? Wovon hängt das deiner Meinung nach ab? Philipp: Was heißt relativ hohes Alter? Ich denke, grundsätzlich hat jeder, der etwas unbedingt möchte, die Möglichkeit, dies auch zu erreichen. Wie ich jedoch vorher schon erwähnt habe, glaube ich, dass die Zeit der Quereinsteiger, zumindest wenn man keinen Schwimmbackground hat, angezählt ist. Die Leistungsdichte ist sehr hoch und häufig liegen auch bei den Langdistanzen nur noch Sekunden zwischen den Podiumsplatzierungen. Da die Preisgelder im Triathlon nicht so hoch sind wie in großen Sportarten, können vermutlich nur die wenigsten Profis wirklich gut von ihrem Sport leben. Wenn man also risikofreudig und abenteuerlustig ist und am besten noch einen sicheren finanziellen Hintergrund hat, dann kann man den Schritt ruhig mal wagen. Es kann sich ja jeder eine Profilizenz ziehen, ohne große Nachweise erbringen zu müssen. Dies ist jedoch eine Tatsache, die meiner Meinung nach nicht nur positiv zu sehen ist. FINISHER: Laura, in deiner Kolumne vermittelst du den Leserinnen und Lesern, dass du
dir auch abseits der Wettkämpfe und deiner Leistungen viele Gedanken über den Dreikampf machst und sich bei dir dennoch nicht alles um die drei „wichtigsten“ Dinge im Leben dreht. Was, denkst du, sollten die Triathletinnen und Triathleten ernster nehmen, und wobei sollten sie etwas mehr Gelassenheit an den Tag legen? Philipp: Triathlon und das Training dafür können den ganzen Tag beherrschen und omnipräsent sein. Dies ist teilweise schön, kann aber auch gefährlich sein, da man sich seinen Mitmenschen gegenüber nachlässig verhält und nur noch mit sich und seiner Leistung beschäftigt ist. Ich denke, man sollte seinen Sport genießen und natürlich ernst nehmen, aber die Lockerheit nicht verlieren. Wenn die Einheit mal nicht so klappt wie vorgegeben oder wenn die Einheit mal kürzer wird, sollte man nicht zwanghaft versuchen, noch ein paar Meter dranzuhängen, sondern die Zeit für etwas anderes nutzen. Sich ein paar andere Hobbys zu bewahren und auch sein Hirnschmalz zu fordern, kann ich auch nur empfehlen.
VON UND MIT PROFITRIATHLETIN LAURA PHILIPP Auf diesen vermeintlich witzigen Vergleich bin ich in den vergangenen Wochen mehrfach gestoßen, und obwohl diejenigen, die ihn äußerten, viel Zuspruch ernteten, wollte ich mich damit nicht so recht anfreunden oder gar darüber lachen. Auch wenn ich als Mädel Fußball nicht zu meinen größten Interessen zähle und des Öfteren vorm Fernseher lautstarke und handgreifliche Diskussionen führe, ob nun Topmodels oder Fußball geschaut werden soll, habe ich großen Respekt vor der sportlichen Leistung der Spieler. Doch was sagt dieser Vergleich eigentlich aus: 1. Fußball ist einfach 2. Triathlon ist anspruchsvoll 3. Derjenige, der die Aussage tätigte, scheint ein gewisses Bild von Fußball zu vertreten 4. Es scheint Neid auf die andere Sportart zu geben 5. Humor ist fraglich So weit und so nüchtern erst mal meine Betrachtung. In jedem Scherz steckt ja bekanntlich auch immer ein kleiner Funke Ernsthaftigkeit. Genau diese versuche ich hier und heute ans Tageslicht zu holen. Meiner Meinung nach schwingen in diesem Fall folgende Aussagen mit: - Ich mache etwas Besseres - Ich mache etwas Anspruchsvolleres - Ich bin etwas Besseres - Ich fühle mich neben dem großen Fußball minderwertig, und das kann mein großes Triathleten-Ego gar nicht so gut ab … Genau dieser Subtext passt mir nicht so recht, zeigt doch auch unser Triathlon-Alltag immer wieder, dass einige von uns diejenigen sind, die einen Sonderweg beanspruchen. Ich sag nur: „Ich muss meine Abgangszeiten einhalten“, „Wir müssen nach meinen Trainingsbereichen Rad fahren/laufen“ etc. Sich so wichtig zu nehmen, halte ich für gefährlich, besonders im Triathlon, da wir ohnehin um die elitäre Versammlung in unserer Sportart wissen. Triathlon ist sehr kostspielig, und die alljährliche Materialschlacht rund um die Wettkämpfe verdeutlicht, dass Triathleten zu den Gewinnern des Kapitalismus zählen, welche nicht genug von Wachstum, Konsum und Vergleich bekommen können. Ich selbst bin natürlich auch Triathletin, aus Leidenschaft und voller Überzeugung von unserer schönen Sportart. Natürlich würde ich als Profi auch gerne häufiger TV-Berichterstattungen über Triathlonwettkämpfe sehen und mir einen Bruchteil der Gelder, die im Fußball stecken, für Investitionen in unseren Sport wünschen. Dennoch bin ich der Meinung, dass es wichtig ist, dass wir um unsere Makel wissen und nicht vor Neid oder übertriebenem Egoismus unseren Weltgeist und unsere Offenheit gegenüber anderen Sportarten und Leistungen verlieren. Wie anfangs schon erwähnt, bin ich kein Fußballfan, aber ich liebe jede Art von Bewegung und muss für meine Lieblingssportart Triathlon weder einen Sonderweg konstruieren noch ihr Ansehen durch Herabwürdigung anderer verbessern. In diesem Sinne bleibt mir nur noch zu sagen: „Train smart, race hard“ – und kommt aus dem Tunnel heraus, wenn ihr nicht gerade im Wettkampf seid. ;-) Beim nächsten Mal wird es wieder humorvoller, aber ich denke, man sollte das Jahr auch mal mit ein bisschen Ernsthaftigkeit beginnen können. Eure Laura
„Wenn Triathlon einfach wäre, dann würde es Fußball heißen“ Finisher 53
MTB-Stage-Race
ALPENTOUR TROPHY
MOUNTAINBIKE PROFIFEELING VOR DER
TEXT: MARTIN AUFERBAUER, MARTIN KONRAD FOTOS: REGINA STANGER, SPORTOGRAF
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HAUSTÃœRE
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MTB-Stage-Race
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tappenrennen boomen in der Mountainbike-Szene seit geraumer Zeit: Von den Pyrenäen bis zu den Karpaten sowie in Südafrika oder Australien finden sich immer mehr derartige Veranstaltungen. Statt einen Marathon in der näheren oder weiteren Umgebung zu fahren, entschließen sich immer mehr Enthusiastinnen und Enthusiasten des Geländeradfahrens für ein längeres Format. Die Idee, sich wie ein echter Berufsradfahrer mehrere Tage hintereinander im Renngeschehen durch malerische Umgebungen zu bewegen, sich dabei nur auf den Sport zu konzentrieren, hat etwas für sich. Das war auch der Grund dafür, dass wir uns für die Alpentour Trophy anmeldeten. Auch wenn es der erste Augenschein beim Einfahren nicht wirklich nahelegte: Neben dem Profi-Rennen gab es auch ein
großes Feld von Hobbysportlern, die sich vier Tage lang an die gleiche Startlinie wie der Marathonweltmeister stellen wollten. Auffällig ist, wie international das Rennen besetzt ist: Auch im Amateurbereich kommen die Starterinnen und Starter mehrheitlich aus den Benelux-Staaten, aus Deutschland sowie unseren östlichen Nachbarländern. Die Internationalität ist einerseits sehr erfreulich, gleichzeitig ist es aber doch überraschend, dass das Rennen von den heimischen Fahrern nicht so stark angenommen wird. Fahrtechnisch ist es sicher fordernd, aber nicht wirklich schwieriger als auf den gängigen Marathonstrecken. Auch wenn man ein bisschen Zeit auf die Tagesschnellsten verlieren und wohl keinen neuen KOM auf Strava erwerben wird, lohnt es sich sicher, einmal das Feeling eines Etappenrennens auf sich
wirken zu lassen. Neben der spektakulären Kulisse der Urlaubsregion SchladmingDachstein war es für uns auch ein Argument, dass sich das Unterfangen mit denkbar geringem logistischen Aufwand erledigen ließ. Jeden Tag vom gleichen Apartment oder Hotelzimmer aus starten zu können, erleichtert das Handling und steigert den Komfort enorm. Im Gegensatz zu den meisten Mehrtagesveranstaltungen ist der Start- und Zielort aller vier Etappen der gleiche: das Planai-Stadion am Fuße des gleichnamigen Skigebietes. Tatsächlich ist es aber wohl zunehmend treffender, von der Planai nicht in der Funktion als Ziel des winterlichen Stangenfahrens auf Kunstschnee im Flutlicht zu sprechen, sondern als BikeRegion, die neben der Alpentour Trophy auch noch den UCI Downhillcup zu Gast hat. Nicht
Die beinahe märchenhafte Landschaft rund um Schladming ist kitschig und man kommt sogar während des Rennens ins Staunen.
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Foto: Gerald Horvath
Nahrungsergänzung die wirkt
Die Alpentour Trophy verspricht auf den vier Etappen ein abwechslungsreiches Programm, das dank einer Menge UCI-Punkte die Stars der MountainbikeMarathon-Szene anlockte: Das „Einrollen“ am ersten Tag über den Hauser Kaibling (mit 53 Kilometern und 2400 Höhenmetern) wurde bei den Herren klar von den Italienern dominiert. Der italienische Marathonmeister Samuel Porro (Trek Selle San Marco) kam mit den tiefen Verhältnissen am besten zurecht und siegte vor seinem Landsmann Daniel Mensi (Soudal Parkpre Racing Team). Bester Österrei-
cher wurde Hermann Pernsteiner (Centurion Vaude) auf Rang drei. Österreichs heißestes Eisen für den Gesamtsieg, Alban Lakata (Topeak Ergon Racing Team), kam mit knapp einer Minute Rückstand auf Rang fünf ins Ziel. Der Weltmeister war bei der Reifenwahl zu optimistisch gewesen und musste die Führungsgruppe beim letzten Downhill ziehen lassen. Bei den Damen siegte die Lokalmatadorin Christina Kollmann von Trek Selle San Marco vor Karen Brouwer (KMC Racing) und Sharon Laws (Podium Ambition). Am zweiten Tag folgte mit der Fahrt zu den Giglachseen das „Dach der Alpentour Trophy“; hier sind 58 Kilometer und 2900 Höhenmeter zurückzulegen, die aber aufgrund der spektakulären Landschaft entlang der Gebirgsseen alle Tragepassagen gleich wieder vergessen lassen. Kaum entschädigt dürfte sich allerdings die Spitzengruppe der Herren gefühlt haben. Mehr als zehn Mann, inklusive den Topplatzierten Porro, Mensi, Pernsteiner und Lakata bogen in der ersten Abfahrt falsch ab und fanden erst Minuten später wieder auf die Rennstrecke. Diesen Fehler machte sich der Vorjahressieger Tony Longo (Wilier Force Squadra) zunutze und holte sich den Etappensieg und das Trikot des Gesamtführenden.
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erst der letzte Winter mit seiner – höflich gesagt – schwierigen Schneesituation hat die Tourismusverantwortlichen der Region zur Erkenntnis kommen lassen, dass auf den Hängen nicht nur Skifahrer abfahren sollten, um Gondelkabinen und Betten zu füllen. Dementsprechend stehen Mountainbikerinnen und Mountainbikern in der Region satte 930 ausgeschilderte Bike-Kilometer zur Verfügung. Uphillorientierte Menschen haben damit die Möglichkeit, 25.000 verschiedene Höhenmeter zu fahren, während die Gravity-affinen Sportler drei Downhill-Strecken sowie einen Dirt Park zur Verfügung haben.
T
Bei der Alpentour-Adventure geht es um die Teamfähigkeit zweier Fahrer. Es wird immer die Zeit des zweiten Fahrers, der die Ziellinie überquert, gewertet. Da muss man schon mal anpacken, wenn einer der beiden einen „Hungerast“ oder Ähnliches hat.
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MTB-Stage-Race
Links oben: Alban Lakata tat sich heuer schwer und musste auch aufgrund einer schlechten Reifenwahl die Gesamtwertung frĂźh abschreiben.
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Rechts: Am Ende der ersten drei Etappen steht eine lohnende Abfahrt Ăźber die Bikepark-Strecke ins PlanaiZielstadion. Lohnend, wenn trocken!
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THE NEW „RAZOR“ IT TRIATHLON AERO SU + Aerodynamik + Bewegungsfreiheit + Geringerer Luftwiderstand + Optimaler Komfort am Rad Bei den Damen blieb die Gesamtwertung unverändert. Kollmann baute mit einem weiteren Etappensieg ihren Vorsprung in der Gesamtwertung auf knapp sieben Minuten aus. Die dritte und längste Etappe wurde ganztags von Regen begleitet. Zudem zeigten sich aufgrund der Belastungen der beiden vorangegangenen Tage und wegen der 3100 Höhenmeter auf 71 Kilometern schon gröbere Verschleißerscheinungen auf dem Weg zur Türlwandhütte an der Dachstein-Südwand. Auch an diesem Tag nimmt die Dominanz der Italiener kein Ende. Daniel Mensi holt sich den Etappensieg. Für das Pech der letzten Tage wird Alban Lakata ein wenig entschädigt: Er holt sich Rang zwei vor Landsmann Pernsteiner. Die Gesamtführung bleibt bei Tony Longo, der nur mit wenigen Sekunden Rückstand den vierten Etappenplatz holt. Etappensieg Nummer drei bei den Frauen holte sich Christina Kollmann, die nun mit einem komfortablen Vorsprung die finale Etappe in Angriff nehmen konnte. Die vierte Etappe, die als Bergeinzelzeitfahren auf die Schafalm hoch über Schladming geführt wurde, war
Lisi Gruber | Pro-Athlete www.cocoonsports.com
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MTB-Stage-Race mit 14 Kilometern und 1300 Höhenmetern zwar recht kompakt ausgeschrieben, konnte aber durchaus ihre Länge entfalten, wenn Vorbelastung und Topografie den einen oder die andere Teilnehmer/in das Sportgerät schiebend Richtung Ziel bewegen ließen. In der Gesamtwertung brachte das jedoch keine Veränderungen mehr. Christina Kollmann sicherte sich mit dem vierten Tagessieg souverän die Gesamtwertung. Auch Tony Longo konnte seinen Vorsprung verteidigen und darf sich nach 2015 wieder Sieger der Alpentour Trophy nennen. Der abschließende Kampf gegen die Uhr brachte auch den einzigen Sieg der EliteHerren für Österreich. Hermann Pernsteiner unterbot den aktuellen Streckenrekord und erreichte nach knapp 48 Minuten die Schafalm. Durchwegs stark waren zudem
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die Leistungen der österreichischen Amateurinnen und Amateure. Nicht weniger als fünf Klassen (Sportklassen, Masters und Teamwertungen) gingen an heimische Athleten oder Teams. Gerhard Schönbacher und Regina Stanger sorgten für eine exzellente Organisation, wie sie halt zwangsläufig entsteht, wenn bei einem ehemaligen Profifahrer und einer Eventmanagerin Routine bezüglich der Durchführung zahlreicher Formate wie etwa der Crocodile Trophy entsteht. Vom Check-in bis zur Siegerehrung verlief alles unkompliziert und auf höchstem Niveau – internationales Radsportfeeling inklusive. Die abendlichen Ehrungen der Tagesschnellsten wurden kulinarisch auf hohem Niveau begleitet und luden durchaus dazu ein, sich im Austausch mit Gleichgesinnten Bierspezialitäten aus Schladming sowie aus dem
Land der Flamen und Wallonen einzuverleiben. Das bietet dann vielleicht ein bisschen Trost hinsichtlich der deutlichen Zeitdifferenz zur Spitze. Wir sind uns sicher, dass sich die Alpentour Trophy auf diesem hohen Standard wachsender Beliebtheit erfreuen wird. Hoffentlich verstärkt auch in Österreich: Gerade Triathletinnen und Triathleten, die die Herausforderung, sich mit den Weltbesten auf der gleichen Strecke zu messen, gut kennen, empfehlen wir diesen Reiz zum Ausbau der Tempohärte mit gleichzeitiger Rundumversorgung!
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PRODUKT-CHECK AQUILO - COOL THE PAIN AWAY TEXT: MARTIN HILLBRAND
„Ich lege mich jetzt drei Tage in die Eistonne, und dann werden wir das Spiel in Ruhe analysieren“
ten Entwicklung, einem sogenannten Kryokompressionsanzug, auf den Markt. „Unsere Prämisse ist anspruchsvoll, Aquilo muss reproduzierWir alle erinnern uns an die Worte baren und überlegenen Erholungservon Per Mertesacker, Deutschlands In- folg erzielen, und das in den härtesten nenverteidiger, der nach einem harten und anspruchsvollsten Sportarten. 120-Minuten-Match gegen Algerien Dennoch soll das System einfach zu bei der WM 2014 – körperlich sichtlich benutzen sein“, so die hohen Anforgezeichnet – seinen Emotionen freien derungen an das entwickelte Produkt. Durch das Vereinen von Kühlung und Lauf ließ. Das Gefühl brennender, Kompression gelang es Aquilo, ein schmerzender Muskeln kennen aber bisher einzigartiges Regenerationssysnicht nur Deutschlands Innenverteidiger, sondern auch hart trainierende tem zu entwickeln, das den Regenerationsprozess beschleunigt. Studien Triathleten sowohl im Profi- als auch an amerikanischen Universitäten (z.B. im Amateurbereich. So auch die Ohio State University) brachten die Sehnsucht nach der angesprochenen wissenschaftliche Erkenntnis, dass Eistonne, nach dem oft nicht vorhandenen klirrend kalten Gebirgsbach schnellere Detoxifikation, bessere oder einer entspannenden Massage. Sauerstoffversorgung und verlangsamter Zellstoffwechsel den Abbau von z.B. Milchsäure unterstützen DAS SYSTEM: und somit Entzündungsprozesse im Aquilo Sports hat dieses Problem Muskel verringern. Schmerzende erkannt und drängt mit seiner neues-
Muskeln oder Muskelkater sollen der Vergangenheit angehören. Das System besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: der „Power Unit“, die mit Eis befüllt werden muss, und der Kryokompressionshose mit ihren unzähligen kleinen Kanälen für den Transport des Eiswassers. Durch die eng anliegende Hose und das durchströmende Eiswasser soll eine für den Regenerationsprozess optimale Temperatur erreicht und der Sauerstofftransport in den Blutgefäßen erhöht werden.
FINISHER-REDAKTIONSTEST: Um die versprochene Wirkung zu testen, wurde uns vom Hersteller ein Komplettsystem für Testzwecke zur Verfügung gestellt, die Teilnahme an der Classic-Distanz eines Mountainbike-Marathons der Challenge-Serie sollte die Basis für entsprechende „Muskelschädigung“ bilden. Dreieinhalb Stunden Mountainbike
MIT EIN PAAR WENIGEN HANDGRIFFEN UND DER PASSENDEN MENGE EIS IST DAS SYSTEM BETRIEBSBEREIT
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im Rennmodus mit einem Training Stress Score von 270 bzw. einem Extreme Suffer Score auf Strava führten tatsächlich zur erhofften Test-Ausgangssituation. Nach dem üblichen „Post Race“-Prozedere wie lockerem Ausrollen und Konsum von Altfuschler Blau-Silber war die Vorfreude auf die portable und einfach anzuwendende „Eistonne“ in Form des AquiloKomplettsystems durchaus vorhanden. Da dieses vor der Anwendung mit Eiswürfeln befüllt werden muss, war noch ein kurzer Stopp in der CaféBar eines Vereinskollegen notwendig, wo auch der obligatorische Espresso – aus Sicht der Redaktion eine ebenso wichtige Regenerationsmaßnahme – eingenommen werden konnte. Dabei kam uns der Gedanke, dass die tragbare, sehr stylisch ausgeführte Power Unit alternativ auch zur Kühlung der Lieblingsflasche Crement verwendet werden kann. Entsprechend der Zielsetzung des Herstellers ist die Handhabung des Systems wirklich einfach und nach nur wenigen Minuten Vorbereitung liegt man bereits entspannt auf der Couch, in der Hängematte oder sonstigem bevorzugten Mobiliar. Nach einigen Testanwendungen in der Woche vor dem Wettkampf gingen die Vorbereitungen inzwischen routiniert von der Hand. Eiswürfel und Wasser in die Power Unit, Hose angezogen
PERFEKTES ALTERNATIVEINSATZGEBIET DER STYLISCHEN POWER UNIT. NACH DER KÜHLUNG DER BEINE KOMMT DIE KÜHLUNG DER LIEBLINGSFLASCHE CREMENT.
EIN FÜR UNS TYPISCHES EINSATZGEBIET DES AQUILO-SYSTEMS: NACH DER TRAININGSEINHEIT VOR DEM FERNSEHER AUF DER COUCH – ABCHILLEN, DIE HIGHLIGHTS VOM LETZTEN TRIAHTLON REINZIEHEN UND GLEICHZEITIG REGENERIEREN AUF HÖCHSTEM NIVEAU: TOP. und schon liegt man für die empfohlenen 20 Minuten entspannt da, um die Regeneration zu beschleunigen und, wie es der Hersteller verspricht: „den Schmerz wegzukühlen“. Nach dem Einschalten des Systems setzt unmittelbar die kühlende Wirkung an den Beinen ein. Das Geniale am System von Aquilo ist die absolut lokale und anhaltende Wirkung der Kühlung an den Muskeln, sodass die für die Regeneration notwendigen 20 Minuten ganz leicht ertragen bzw. genossen werden können. Die Kühlung ist enorm und die Wirksamkeit der Schmerzlinderung des ermüdeten und beanspruchten Muskels ist sofort spürbar und angenehm. Die „Tiefkühlung“ der Beine bleibt nach dem Beenden der Regenerationseinheit noch länger wirksam. Eine kurze Aufwärmphase nach der Anwendung hat sich im Test bewährt. Gleich nach dem Ausziehen der Hose wirkten die ersten Schritte etwas steif, nach kurzer Anpassung an die normale Körpertemperatur stellte sich allerdings tatsächlich ein sehr entspanntes Gefühl ein und die Müdigkeit in den Muskeln war wie weggeblasen. Neben dem täglichen Einsatz nach z.B. harten HIIT Einheiten findet dieses System wahrscheinlich auch bei Mehrtagesevents oder Trainingslagern den perfekten Einsatzort. Sicherlich auch mit ein Grund, warum das UCI-World-Team
Movistar vor kurzem mit Aquilo einen neuen Partner gefunden hat. Die Herren Valverde und Quintana werden während der Tour de France sicherlich sehr viel Freude damit haben.
FAZIT: Profiathleten und ambitionierte Agegrouper wissen schon lange, dass Training alleine nicht zum Erfolg führt, sondern entsprechende Regeneration bzw. Erholung zum eigentlichen Ziel, der Leistungssteigerung, führt. Neben regelmäßigen Einheiten beim Physiotherapeuten und der professionellen Herangehensweise im Bereich der Sporternährung haben sich mittlerweile viele Maßnahmen für die Optimierung der Erholungszeiten auch bei Hobbyathleten durchgesetzt. Genau hier findet man nun mit der neu entwickelten Kryokompressionstechnologie ein System, das die Leistungssteigerung vorantreiben kann. Das gesamte System, bestehend aus Power Unit und Hose, hat natürlich seinen Preis. Knapp 2000 Euro müssen für die portable Version investiert werden. Wir sind gespannt, wie dieses Produkt in der Szene aufgenommen und ob es auch von der breiten Masse eingesetzt werden wird. Rest is a Weapon, davon sind nicht nur wir in der FINISHER-Redaktion überzeugt.
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Reisereport
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WENN MAN IN DER WM-ERPROBTE GEGEND TARINIERT, KOMMT MAN AUS DEM STAUNEN NICHT MEHR RAUS – FANTASTISCH.
TRAINING IN DER WM-REGION
DIE WILDROMANTISCH. LAUFSTRECKE ENTLANG DES ZELLERSEE´S GEFIEL AUCH JAN FRODENO BEIM WM-TITEL 2015.
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Die Region Zell am See, Kaprun, ist für zwei Dinge bekannt: Wintersport & Triathlon. Die verantwortlichen Bürgermeister und Tourismusverbandsvorsitzenden setzen seit einigen Jahren alle Hebel in Bewegung, um die Region den Sommersportlern schmackhaft zu machen – mit Erfolg! Die FINISHER-Redaktion machte sich auf den Weg, dies zu testen.
as Örtchen Zell am See liegt inmitten der Alpen nördlich der Talfurche der Salzach, etwa 60 Kilometer Luftlinie südsüdwestlich der Landeshauptstadt Salzburg, 100 Kilometer östlich von Innsbruck und 30 Kilometer nördlich vom Dach Österreichs, dem Großglockner. Der Triathlonszene ist der Urlaubsort im Pinzgau nicht zuletzt durch die Ironman 70.3-WM 2015 bekannt. Dass sich die Region nicht nur perfekt für die Austragung von Veranstaltungen eignet, sondern auch ein riesiges Potenzial für Trainingslager und jegliche Ausdaueraktivitäten hat, ist jedoch noch ein kleines Geheimnis. Triathleten auf der Suche Es ist hinlänglich bekannt, dass Ausdauerathleten, im Speziellen Dreikämpfer, sehr wählerisch sind, was die Art ihrer Trainingsreize betrifft, vor allem aber, was die Art der Gestaltung eines Trainingslagers angeht. So gibt es ganz bestimmte Eigenschaften, welche die ausgewählte Destination zur Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit mit sich bringen muss. Das wären zum einen Schwimmmöglichkeiten, sowohl im Becken als auch im Freiwasser. Zum anderen Radstrecken, die sowohl ein Training im Grundlagenbereich als auch Bergintervalle zulassen, wenngleich man auch einen Anstieg mit maximal sechs Prozent Steigung für
Text: Max Hofstätter
das Kraftausdauertraining benötigen würde. Laufstrecken fernab vom Verkehr und von zu viel Publikum, um auch das vom Trainer eingetrichterte Lauf-ABC ohne fragende Blicke der Passanten absolvieren zu können. Und nicht zuletzt braucht es eine Unterkunft, die sowohl den kulinarischen Gepflogenheiten eines Hochleistungsrennpferdes als auch den finanziellen Anforderungen entspricht und in der man gleichzeitig alles, was man für Pflege und Service des Carbonboliden benötigt, anfindet. Außerdem hat man ja auch noch die Familie im Schlepptau, deren Aufenthalt trotz der unzähligen Trainingsstunden von Papa oder Mama ebenfalls so angenehm wie möglich sein sollte. Abschließend kommt natürlich noch eine möglichst stabile Wetterlage hinzu, um viele Trainingsstunden ohne die Gefahr einer Erkältung in Angriff nehmen zu können. Kriterien, deren Erfüllung nicht gerade einfach scheint. Sucht man nach Unterkünften mit Affinität zum Sport, nah an der Natur und dennoch mitten im urbanen Geschehen, dann sind die charaktervollen Hotels in der Region Zell am See-Kaprun die perfekte Wahl. Top ausgestattet und den Sportlern gegenüber sehr wohl gesonnen – das findet man nicht überall. Eine abwechslungsreiche KulinarikSzene, stimmungsvolle Bars und Cafés, spannende Party-Locations – Finisher 65
Reisereport
nichts, das man in der Region Zell am See-Kaprun vermissen würde. Falls es abseits des Trainings auch noch etwas Unterhaltung sein darf. Das Element Wasser hat in der Region Zell am See-Kaprun viele Facetten: Im Tal ist es der erfrischende Zeller See mit Trinkwasserqualität und oben am Gipfel das Kitzsteinhorn in Form von Eis und Schnee. Für das Training im kühlen Nass hat die Region gleich mehrere Möglichkeiten anzubieten. Zeller See: Outdoor-Liebhaber ziehen im kristallklaren See ihre Runden. Dass der Ansporn zu Höchstleistungen angesichts der fantastischen Alpenkulisse noch etwas höher ist als sonst, ist nicht ausgeschlossen. Tauern Spa Kaprun: Ideale Bedingungen warten auf Schwimmer und Triathleten auch im 25 Meter langen Sportpool. Möchte man das Schwimmtraining zwischendurch unterbrechen, findet man Abwechslung bei Workouts, wohltuenden MassageTreatments oder einem Spezialaufguss in der Saunawelt. Wer Lust hat, übernachtet hier auf Vier-SterneSuperior-Niveau. Herausfordernde Steigungen, flotte Abfahrten und dazu reizvolle Landschaften, die mit der imposanten Bergwelt und dem Zeller See einiges zu bieten haben. Egal, wo man auf dem Bike auch unterwegs sein mag, das sportliche Erlebnis ist zugleich ein Fest für alle Sinne. Ironman 70.3 World Championship – 90 km: Nicht nur die 90 Kilometer-Runde, bei der insgesamt 900 Höhenmetern absolviert werden, hält für jeden Geschmack etwas bereit: Rasante Passagen auf der Schnellstraße, der anspruchsvolle Berganstieg auf den Hochkönig und die anschließende Abfahrt lassen Sportlerherzen höher schlagen. Passiert werden die Orte Zell am See, Kaprun, Saalfelden am Steinernen Meer, Maria Alm, Dienten, Taxenbach und Bruck. Zu den landschaftlichen Highlights zählen die Abschnitte rund um das Tal bei Dienten, der Filzensattel als höchster Punkt der Strecke mit 1280 m sowie die Burg in Kaprun. Tour auf das Dach Österreichs: Vom Ortszentrum in Bruck an der
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FÜR EINE TOPERHOLUNG NACH DEN TRAININGSEINHEITEN IST EBENFALLS GESORGT. Glocknerstraße startend fährt man auf der berühmten Großglocknerhochalpenstraße bis hinauf zur Edelweißspitze auf 2571m Seehöhe. Die Strecke schlängelt sich über 28 Kilometer und 1758 Höhenmeter auf den höchsten Punkt der Tour. Mit einer durchschnittlichen Steigung von 8% und einer maximalen Steigung von 14% darf man ohne schlechtes Gewissen eine Compact-Kurbel am Rad montieren. Jeder der diese Tour bewältigt ist ein GLOCKNERKÖNIG. Tipp: Wer will kann die Tour verlängern bis zum Hochtor oder sogar bis Heiligenblut. Laufstrecken kann man unzählige wählen, egal ob rund um den Zeller See oder von Kaprun rauf zum Schmelzwassersee des Kitzsteinhorns, der Beliebigkeit sind kaum Grenzen gesetzt. Fazit: Je länger man in der Region verweilt lässt, desto schwerer fällt die Fahrt zurück nach Hause. Die ungeahnte Zahl an Möglichkeiten erleichtert einem die Wahl des Reisegepäcks nicht unbedingt. Wer tatsächlich noch darüber nachdenkt, ob man in der WM-Region auch ordentlich trainieren kann ...
UNZÄHLIGE RADSTRECKEN GIBT ES IN DER REGION, UNTER ANDEREM DIE WMSTRECKE ODER DIE GROSSGLOCKNERHOCHALPENSTRASSE.
Saalfenden am Steinernen Meer
Bike course
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Bike course / Radstrecke Aid station / Verpflegungsstation
Filzensattel Höchster Punkt 1.280 m
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hm
Dienten am Hochkönig
1.300
Maria Alm
1.100 900 700
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SaalbachHinterglemm
Viehofen Maishofen
Zell am See
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START
Transition Area Niedernsill
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Fürth 168
Lend/Embach
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Piesendorf Kaprun
Tauern Spa
Flugplatz Zell am See
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Taxenbach
Bruck an der Großglocknerstraße 107
Fusch an der Glocknerstraße
Rauris
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WIEN P3 Trisport, Breitenfurterstraße 381a, 1230 Wien Bständig4sports, Teinfaltstraße 4, 1010 Wien Starbike, Lassallestraße 5, 1020 Wien Skinfit Shop, Vorgartenstraße 204, 1020 Wien Cocoon Shop, Margaretenstraße 91, 1050 Wien CICLOPIA Bikeshop, Stiegengasse 20, 1060 Wien Mountainbiker, Stadtbahnbögen 145-150, 1090 Wien RLS Sport, Josef-Palme-Platz 2, 1140 Wien NORA PURE SPORTS, Hernalser Gürtel 33, 1170 Wien Bernhard Kohl Fahrrad & Fitness, Triesterstrasse 282-284, 1230 Wien
NIEDERÖSTERREICH Bständig4sports, Hauptstraße 57, 2340 Mödling Bikestore, Weißes Kreuzstraße 3, 2103 Langenzersdorf Travel, Sports & Lifestyleclub, Schleinbacher Straße 25, 2122 Ulrichskirchen Tom’s Radhaus, Nordbahnstraße 19c, 2136 Laa/Thaya Sport and Design, Wiener Straße 20, 2320 Schwechat Mountainbiker , Wehrgasse 4, 2340 Mödling Bundessportzentrum Südstadt, 2344 Maria Enzersdorf EHZ Neunkirchen, Am Erholungszentrum 8, 2620 Neunkirchen Velodrom Bikeshop, Neunkirchnerstr. 57a, 2700 Wr. Neustadt Radsport Strobl, Unterwagramer Str. 50, 3100 Wagram Radstudio Herz, Kremser Landstr. 2-4, 3100 St. Pölten Skinfit Shop, Renkgasse 5 Top 2a, 3100 St. Pölten Radsport Ginner, Fabrikstraße 16a, 3300 Amstetten Radsport Ginner, Ybbstorgasse 5, 3340 Waidhofen/Ybbs Skinfit Shop, Fischauergasse 136, 2700 Wiener Neustadt JOLshop, Heidenreichsteinerstraße 26/2, 3830 Waidhofen/Thaya
OBERÖSTERREICH Skinfit Shop, Tegetthoffstraße 42, 4020 Linz Natural Power Sportnahrung, Stummerstr. 1, 4060 Leonding Sport Kaiser, Betriebspark 3, 4451 St. Ulrich bei Steyr Fa. Hugo Mayer, Eisenstraße 25, 4463 Grossraming Sport Kaiser, Lumplgraben 4, 4463 Grossraming Schwimmzone, Zieglerstr.5, 4470 Enns [4]SPORTS, Salzburger Straße 72, 4600 Wels Skinfit Shop, Wiesenstraße 33, 4812 Pinsdorf Radsport Radpoint, Salzburgerstraße 48, 4840 Vöcklabruck MB-Biketech, Gmundner Strasse 99, 4840 Vöcklabruck Alpen-bike.com, Herzog-Odilo-Straße 52, 5310 Mondsee JOLshop, Magnolienweg 1a, 4209 Engerwitzdorf
SALZBURG Bikepalast, Bayerhamerstraße 20a, 5020 Salzburg Skinfit Shop, Vogelweiderstraße 48, 5020 Salzburg Radsport Grundtner, Metzgerstraße 2, 5400 Hallein Bergspezl/Bikepalast, Halleiner Landesstr. 116, 5412 Puch bei Hallein Michi’s Radladen, Markt 171, 5431 Kuchl Aqua Salza Golling, Möslstraße 199, 5440 Golling TRIALPIN, Stadtplatz 3, 5550 Radstadt TIROL JOLshop, Dorfstraße 18, 6323 Bad Häring Huys Coaching KG, Möslbichl 78, 6250 Kundl Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams TRIOUT, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck Rückenwind, Defreggerstraße 12, 6020 Innsbruck Skinfit Shop, Kranebitterallee 8, 6020 Innsbruck Toni’s Pro Shop, Bahnhofstraße 2, 6365, Kirchberg Radsport Stanger, Josef-Pirchl-Straße 42, 6370 Kitzbühel Skinfit Shop, Beda-Weber-Gasse 8, 9900 Lienz
VORARLBERG Skinfit Shop, Bundesstraße 55, 6710 Nenzing ME Sport, Im Bruel 12, 6710 Nenzing Cocoon Shop, Langgasse 108, 6830 Rankweil Skinfit Zentrale & Shop, Hinterfeld 1, 6842 Koblach Skinfit Shop, Klostergasse 2, 6850 Dornbirn Skinfit Shop, Loco 910, 6863 Egg Radshop Pro Cycle, Kornmarktstraße 9, 6900 Bregenz RADCULT GmbH, Im Dorf 1a, 6922 Wolfurt JOLshop Lauterach, Karl-Höll-Straße 16, 6923 Lauterach
BURGENLAND Radsport Waldherr, Hauptstr. 42, 7141 Podersdorf / See Radwelt Michi Knopf, Hauptstraße 1, 7210 Mattersburg JOLshop, Bickfordstraße 23, 7201 Neudörfl
STEIERMARK Grimming Sport, Bad Mitterndorf 327, 8983 Bad Mitterndorf Bad zur Sonne, Feuerbachgasse 11, 8010 Graz Gigasport, Sackstraße 7 - 13, 8010 Graz Sportunion Steiermark, Gaußgasse 3, 8010 Graz Praxis Gemma, Idlhofgasse 63, 8020 Graz
Bad Eggenberg, Janzgasse 21, 8020 Graz Radsport Vychodil, Elisabethinergasse 15, 8020 Graz Skinfit Shop, Kärntner Straße 501, 8054 Graz-Seiersberg Praxis Gemma, Hauptplatz 4, 8111 Judendorf-Straßengel Bike-Shop Schmuck, Oberfeistritz 98, 8184 Anger Friesi´s Bikery, Edelseestraße 27, 8190 Birkfeld Friesi´s Bikery, Neugasse 6, 8200 Gleisdorf Sport 2000, Ludwig-Binder-Straße 14, 8200 Gleisdorf Radl Eck, Ledergasse 9, 8280 Fürstenfeld Radsport Caska, Ungarstraße 12, 8330 Feldbach Rad-Fuchs, Hauptstraße 227, 8401 Kalsdorf Cocoon Shop, Untere Aue 10, 8410 Wildon Drahteisel & Co, Hauptstraße 23, 8582 Rosental HN radcenter, Hauptstraße 64, 8641 St. Marein Radsport Illmaier, Waasenstraße 22, 8700 Leoben Sport Gruber, St. Lorenzen 85, 8715 St. Lorenzen / Knittelfeld Gigasport, Arena am Waldfeld 28, 8753 Fohnsdorf Skinfit Shop Liezen, Hauptstraße 2, 8940 Liezen Mandlers Bike & Run Klinik, Hauptstraße 37, 8793 Trofaiach JOLshop, Hauptstraße 75, 8650 Kindberg
KÄRNTEN Bikesport Ortner, Görzer Allee 4, 9020 Klagenfurt Gigasport, Heinrich-Harrer-Straße 1, 9020 Klagenfurt Skinfit Shop, Schleppe Platz 5, 9020 Klagenfurt Sportnahrung.at, Südpark 1, 1. Stock, 9020 Klagenfurt Trisports, Theatergasse 4, 9020 Klagenfurt Bikeshop Veratschnig, Klagenfurter Str. 25, 9170 Ferlach Sione Bikes - Sportart, Hauptstraße 187, 9210 Pörtschach Wolfsberger Stadtwerke, St. Michaelerstr. 2, 9400 Wolfsberg Gigasport, Bruno-Kreisky-Str. 25, 9500 Villach Skinfit Shop, Ossiacher Zeile 27, 9500 Villach Unlimited Sports Shop, Gerbergasse 25, 9500, Villach Triasport, Keutschacher Str. 179, 9535 Schiefling / See
DEUTSCHLAND Skinfit Shop, Burchardstraße 8, 20095 Hamburg Iron Trizone, Bischof-von-Henle-Str. 2, 93051 Regensburg Skinfit Shop, Böblinger Straße 32, 70178 Stuttgart Roy Sports, Obere Marktstraße 4, 71634 Ludwigsburg Radsport Sensz, Südenstraße 5, 76689 Karlsdorf-Neuthard Sport Bittl, Georg-Reismüller-Str. 5, 80999 München Skinfit Shop, Implerstraße 7, 81371 München MBZ Herrsching, Seestraße 38, 82211 Herrsching Bike Sport Mayer, Bahnhofstraße 2, 83329 Waging Bike and Parts Mitter, Am Haslnussberg 7, 83567 Unterreit Sport Allramseder, Adolf-Kolping-Str. 11, 84539 Simbach/Inn Radsport Pfeiffer, Am Griesfeld 1, 85435 Erding Edelrad, Bahnhofstraße 8, 86470 Thannhausen Skinfit Shop, Auf dem Bühl 89, 87437 Kempten Schindele Zweirad Fachmarkt, Im Schlegelwinkel, 88212 Ravensburg Fahrrad & Fashion Shop, Memminger Straße 18, 89257 Illertissen Skinfit Shop, Rheinstr. 72, 47799 Krefeld Sportpauli, Josef-Pöltl-Weg 4, 94034 Passau Radsportshop Schulz, Laubenstraße 5, 95339 Neuenmarkt Skinfit Shop, Bindstraße 64, 88239 Wangen im Allgäu Skinfit Shop, Holzer Weg 4-6, 51766 Engelskirchen Skinfit Shop, Reuterallee 8, 64297 Darmstadt JOLsport Baden-Württemberg, König-Wilhelm-Platz 8, 71672 Marbach am Neckar
ITALIEN / SÜDTIROL Skinfit Shop, Messeplatz 1, 39100 Bozen Skinfit Shop, Via Novara 89, 20153 Milano
SCHWEIZ Skinfit Shop, Luzernerstraße 15, 6204 Sempach Skinfit Shop, Auwiesenstraße 2, 8305 Dietlikon Skinfit Shop, Landstraße 21, 8633 Wolfhausen Skinfit Shop, Riedstraße 29a, 3626 Hühnibach Skinfit Shop, Rue de l´Oriette 141, 1170 Aubonne
LIECHTENSTEIN Skinfit Shop, Aspen 31, 9492 Eschen
Die nächste Ausgabe des Finisher - Magazins erscheint zum Ironman 70.3 Zell am See. 70 Finisher
_ @m hill77 IF IT’S NOT ON STRAVA, IT NEVER HAPPENED TRAINING BEKOMMT ENDLICH SINN Dass ein weiteres soziales Netzwerk speziell für Ausdauerathleten jemals den Weg in den Athletenalltag finden würde, konnte man, auch als bereits aktiver Facebook-User, Twitterati und Instagramer, nicht erahnen. Mittlerweile gibt es kaum noch Profis oder Hobbysportler, die nicht zumindest die Basisfunktionen von Strava nutzen. Wikipedia lehrt uns, dass Strava ein soziales Netzwerk zum internetbasierten Tracking von Radtouren oder Laufeinheiten ist. Der kalifornische Entwickler hat es inzwischen geschafft, beinahe die gesamte Szene für sich zu gewinnen, wobei man in den letzten beiden Jahren den größten Hype beobachten konnte. Kaum zu glauben, dass es Strava seit 2009 gibt. Fast alle renommierten Trainings-Apps und Sportelektronikhersteller bieten eine direkte Schnittstelle an – mit ein Grund, warum viele Sportler zur Trainingsdokumentation auf Strava umsteigen. Reine Online-Plattformen waren früher zu diesem Zweck verpönt, durch die ständige Verfügbarkeit des Internets sind jegliche Zweifel ausgeräumt. Aber es sind nicht allein die reinen Analysefunktionen der Plattform, die uns tagtäglich das „Dashboard“ kontrollieren lassen. Neben vielen Profiathleten speziell aus dem Lauf-, Rad- oder Triathlonsport, die versuchen, sich hier als „gläserne Athleten“ zu präsentieren, stellen auch Hobbyathleten und Agegrouper ihre Trainingseinheiten online, um sie ihren Followern zugänglich zu machen. Der Kampf um die täglichen Kudos (= Strava-Like) wirkt hier durchaus als Motivation für die Durchführung von extra langen, extra harten oder anderweitig speziellen Trainingseinheiten. Nicht zu vergessen die automatisch
erstellten „Personal Records“ oder „King of the Mountains“. Speziell Letztere, die sogenannten KOMs, lassen einen schon einmal das ursprüngliche Trainingsvorhaben bzw. die geplante Route verlassen, um schnell ein sogenanntes Segment zu holen bzw. sich daran zu versuchen. Im Falle guter Beine idealerweise auch von Erfolg gekrönt, sichert es Abwechslung im Trainingsalltag. Bitter nur, wenn tags darauf ein E-Mail mit der Nachricht „Somebody has stolen your KOM“ im Posteingang auftaucht. Im Prinzip gab es diese Art des Leistungsvergleichs ja schon zu Vor-Internet-Zeiten, wo auf lokal bekannten Streckenabschnitten auf das Stundenmittel geachtet bzw. an Anstiegen die Zeit gemessen wurde – nur nicht so transparent. Bekannt waren die Bestzeiten und deren Halter aber dennoch. Ein zusätzlicher nostalgischer Blick auf die Uhr sei aber auch weiterhin empfohlen, durch leichte Abweichung der GPS-Aufzeichnung oder schlechten Satellitenempfang kann es in seltenen Fällen passieren, dass sich die erbrachte Fabelleistung dann doch nicht in der automatischen Auswertung wiederfindet. Für den fanatischen Stravaisti ein absolutes Horrorszenario. Für alle Leser und Fans des FINISHER haben wir einen sogenannten Strava-Club gegründet und laden euch alle ein, einzutreten und eure Swims, Runs und Rides mit anderen FINISHER-Lesern zu teilen. Weil auch wir der Meinung sind: If it’s not on Strava, it never happened. www.strava.com/clubs/finishermagazin
Finisher 71
04. Process oil
05. Sulphur
01. Natural rubber
11. Silica
06. Stearic acid
12. UV agent
14. Kevlar bead
07. Zinc oxide
02. Standard Rubber #5
08. Accelerator
09. Carbon black
03. Butadiene rubber
10. Aging agent
13. 120 TPI nylon casing
15. S-Works Turbo tire
Gripton
®
Was macht einen Reifen zum schnellsten seiner Art? „Ist es geringer Rollwiderstand? Mehr Haftung? Hohe Geschmeidigkeit? Im Idealfall eine Kombination aus all diesen Punkten, die jedoch leider schwer zu erreichen ist. Deswegen setzen viele Hersteller auf Kautschukmischungen, die zwar in einer Sache richtig gut sind, unter sich verändernden Bedingungen aber schnell ihre Schwächen offenbaren. Ein wirklicher Zielkonflikt, mit dem wir uns nicht zufriedengeben wollten. Unsere Lösung haben wir mit einem einzigen, witzig klingenden Wort benannt: Gripton®. Erfunden und entwickelt wurde der patentierte Mix aus Synthesekautschuk-Materialien und Silika von einem Team marktführender Wissenschaftler und Ingenieure. 72 Finisher
Mit den daraus entstandenen Reifen konnten unsere Fahrer bereits spektakuläre Siege einfahren – unter den unterschiedlichsten Bedingungen. Man erinnere sich an die verregnete Weltmeisterschaft in Spanien, als die Entscheidung auf einer nassen Abfahrt gefallen ist. Das war Gripton®. Oder man denke an Richmond, als sich Peter Sagan am Anstieg der Governor Street absetzen konnte. Wieder Gripton®.
„ Alchemie oder schwarze Magie? Diese Frage stellt man sich bei einem derart fein austarierten Handwerk wie der Reifenentwicklung.“ Unsere Mischung mit einer offeneren molekularen Porenstruktur sorgt für weniger Energieverlust beim
Rollen. Verformt sich der Reifen, entsteht weniger innere Reibung und somit weniger Hitze und Energieverlust. Über die sogenannte „Hysterese“ gäbe es noch viel mehr zu sagen. Ebenso könnten wir ausholen und unseren dreistufigen Mischprozess im Detail erklären. Aber was dich wahrscheinlich am meisten interessiert, ist das Ergebnis: Verglichen mit anderen Reifen auf dem Markt bieten unsere Reifen einen mindestens zehn Prozent geringeren Rollwiderstand, eine 30 Prozent höhere Nasshaftung sowie ein geschmeidigeres, schnelleres Abrollverhalten. Du bist skeptisch? Nun, am besten du überzeugst dich selbst!
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