"PASSIV-PLUS-SONNIG-NIEDRIG" - 01.02.2012 Deutsches Architektenblatt

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Passiv – Plus – Sonnig – Niedrig Posted By mgoldmann1 On 1. Februar 2012 @ 00:36 In Ausbau,Gebäudetechnik,Rohbau,Technik+Innovation | No Comments

Die Entwicklung energieeffizienter Büro- und Verwaltungsgebäude schreitet rapide voran. Ein aktueller Überblick über die gängigsten Standards und Techniken | Von Rupert S. Haslinger Für Planung und Bau energieeffizienter Büro- und Verwaltungsgebäude gibt es keine standardisierten Konzepte. Denn die Bandbreite der Möglichkeiten ist vor allem durch die Einbindung regenerativer Energiequellen — Biomasse, Solar- oder Geothermie sowie die passive Nutzung von Solarwärme — enorm gewachsen. Jeder Büro- oder Verwaltungsbau erfordert deshalb neben dem individuellen architektonischen Entwurf die objektspezifische Planung der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik. Bevor erste Entwurfspläne aufgestellt werden, sollten Architekt und Bauherr klären, welchen energetischen Standard das Gebäude aufweisen soll. Hierbei ist auch zu klären, welche regionalen Energiequellen vorhanden sind und inwieweit sich diese wirtschaftlich nutzen lassen. Für ein energieeffizientes Büro- und Verwaltungsgebäude gibt es verschiedene Ansätze. Bisher haben sich grundsätzlich vier Konzepte etabliert: das Niedrigenergiehaus, das Sonnenhaus, das Passivhaus und das Plusenergiehaus. Sie haben sich auch bei Büro- und Verwaltungsgebäuden durchsetzen können; allerdings lassen sich die Standards nicht so klar voneinander abgrenzen wie im Wohnungsbau. Primäres Ziel ist es, Energie möglichst effizient zu nutzen und die verbleibende Energie regenerativ bereitzustellen. Bei jedem Konzept müssen Investitions- und Lebenszykluskosten einbezogen werden.

Entscheidend bei Passivhäusern: Wärmerückgewinnung

[1]

Oststeiermarkhaus: Dem Firmengebäude der Haas Fertigbau GmbH & Co. KG in der Südoststeiermark ist eine Glasfassade vorgelagert, die über automatisch betriebene Lüftungsklappen belüftet wird. Dadurch lassen sich die dahinterliegenden Büros ohne große Wärmeverluste über die Fenster belüften. Architekt: Erwin Kaltenegger, Passail, Österreich

Die Errichtung von Büro- und Verwaltungsgebäuden im Passivhaus-Standard — in der Regel ohne aktives separates Heizsystem oder Klimaanlage – nimmt deutlich zu. Ein komfortables Raumklima wird durch guten Wärmeschutz, passive Solarenergienutzung durch Dreifach-Verglasungen, die Ausrichtung des Gebäudes nach Süden, eine hochwirksame Rückgewinnung von Wärme aus der verbrauchten Luft sowie einer passiven Vorerwärmung der Frischluft erreicht. Demnach sind Rückgewinnung von Wärme aus der verbrauchten Luft im Winter und die unmittelbare Zufuhr von Frischluft im Sommer die Hauptaufgaben des Belüftungssystems. Bei größeren Gebäuden muss im Winter die Luft vorgewärmt werden. Thomas Wittmann, Geschäftsführer der Augsburger Holzhaus GmbH, bestätigt dies: „In unserem Passivhaus-Ausstellungszentrum steht ein Scheitholzofen um, die offenen Ausstellungsflächen während der kalten Jahreszeit zu wärmen. Dies ist aber nur nach den Wochenenden notwendig, wenn das Gebäude leicht ausgekühlt ist. Um die Büroräume zu erwärmen, genügt die Wärmezufuhr durch die Nutzer, die Elektrogeräte und durch die kontrollierte Belüftung.“ Die aktive Kühlung eines Passivhaus-Bürogebäudes ist bis auf die Serverräume nicht notwendig. Die Brauchwassererwärmung erfolgt durch elektrische Durchlauferhitzer oder mittels Elektroboiler. Gerade

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