Bauen & architektur Winter 2013 | #5
HOLZ
TILLA THEUS | DIE GRANDE DAME DER ARCHITEKTUR 9 772296 069405
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RENAISSANCE IM URBANEN RAUM
ÖKOLOGISCHES DESIGN | VOM BAUM ZUM DESIGN-OBJEKT STEFAN CADOSCH | SUFFIZIENZ FÜR DIE SCHWEIZ VORBILDLICHE PROJEKTE | LEBENSQUALITÄT UND MINERGIE
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004Rover Sport 3.0 L SDV6 Autobiography Dynamic: Gesamtverbrauch 7.5 l/100 km (Benzinäquivalent 8.4 l/100 km). Range Ø CO2-Emission 199 g/km. Energieeffizienz-Kategorie E. Ø CO2-Emission aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeuge 153 g/km.
#5 Editorial
Eine Symbiose von Natur und Architektur ... Seit jeher hat der Mensch zum Material Holz eine emotionale Beziehung. Holz hat eine Geschichte, denn manche Bäume wachsen jahrhundertelang, bis sie der Säge zum Opfer fallen. Während einige Bäume als Brennholz enden, landen auch viele Bäume in jenen Händen, die aus dem Material innensowie aussenarchitektonische Konzepte entwerfen. Wir zeigen zudem, dass der Baum nicht nur im Aussenraum in Betracht zu ziehen ist, denn längst hat das Material Holz auch im Innenraum einen modernen Platz gefunden. Experimentierfreudige Designer wie der Holländer Piet Hein Eek erlangten internationale Bekanntheit mit ihren Möbeln aus Abbruchholz und zeigen, dass Holz in verschiedene Formen verarbeitet werden kann. Ferner erfreut sich der «Chalet Chic» einer wachsenden Beliebtheit. Inspiriert wird er von der Bergwelt, mit rustikalen Holz, Fellen und Accessoires. Der klassische Baustoff Holz ist heute Hightech und zudem ressourcenschonend. Holz ist inzwischen einer der bevorzugte Baustoffe für energieeffizientes Bauen. Wir präsentieren dazu einige wegweisende Beispiele. Im Zeichen der Energiewende kommen auch auf die Baubranche einige Herausforderungen zu. Mit Stefan Cadosch, dem Präsidenten von SIA führten wir ein Interview, in dem eine erfolgreiche Suffizienzstrategie skizziert wird. Die Architektin Tilla Theus hat einen weiten Handlungsrahmen. Sie befasst sich mit der Sanierungen denkmalgeschützter Objekte, mit Neubauten und der Innenarchitektur. Tilla Theus als die Grande Dame der Schweizer Architektur zu bezeichnen, ist sicher nicht untertrieben. Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen. Ihre Rückmeldungen können Sie uns zum Beispiel an der Swissbau übermitteln.
Francesco J. Ciringione Verleger
Lone Katrine Halvorsen Chefredaktorin
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#5 | Winter '13
Inhalt 010
HOLZ bauen 010 neues bauen mit einem alten baustoff 012 Gestern, heute und morgen 018 Holz kommt in die stadt zurück 020 vorbildliches referenz beispiel 024 gütesiegel der holzbaubranache 028 prima klima in zwillikon 032 holzbau mit leidenschaft 034 warum schweizer holz? 038 druckimprägniertes holz 042 integration von natur in architektur 046 holzbau und brandschutz
holz wohnen
058 050
050 das edle material 052 chalet chic
design 058 vom baum zum design-objekt
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062 interior design 064 trend holzlampen 068 der verfechter der glühbirne 072 licht und porzellan
architektur 074 die architektin tilla theus 080 transparenz in ihrer schönsten form 082 wintergartenland
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The new maximalism. Die neue S-Klasse und Sui He. Fotografiert von Max von Gumppenberg und Patrick Bienert, inszeniert von Carine Roitfeld und Stephen Gan. www.mbfashiondays.ch
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#5 | Winter '13
Inhalt 092
084 naturnaher lebensraum 086 eine wohlfühloase 088 holz, technologie, energie & gesundheit
innenarchitektur 092 holz unter den füssen 098 sauna chalet aus zirbenholz 100 wellness im trend 104 stilvolle metallgewebe
122 112
106 kachelöfen in modernem ambiente
intelligentes wohnen 112 design lab 2013 116 energieeffizienz in fahrstühlen 118 smart living in der praxis
küche & Bad 122 grüne haushaltsgeräte 126 angesagter combi-steam
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130 so kann wasser fliessen
nachhaltiges bauen 138 stefan cadosch fordert suffizienz 144 herausforederungen der energiewende 150 über das einzelne gebäude hinaus 152 die oase von tägerwilen 154 minergie eco in der praxis 160 vorschau & impressum
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nachhaltiges bauen
im dialog
Sandra Meier, BIM Planerin aardeplan ag, Baar
«...denn wir sprechen nicht nur über BIM – wir planen mit BIM.»
Im direkten Dialog mit ArchiCAD Umsteigern an der Swissbau, Halle 4.1, Stand B20. Sandra Meier und das IDC-Team freuen sich, Sie persönlich zu begrüssen. Mehr erfahren: www.archicad.ch
www.aardeplan.ch
www.idc.ch 009
nachhaltiges holz bauen bauen
Neues Bauen mit einem alten Baustoff Die Renaissance von Holz Georg Lutz |
Holz ist eines der ersten Materialien, mit denen Menschen vor Tausenden von Jahren angefangen haben Werkzeuge zu erstellen und Hütten und Häuser zu bauen. Auch noch vor 200 Jahren war Holz das zentrale Baumittel. Häuser aus Stein waren den Reichen und Schönen vorbehalten. Im zwanzigsten Jahrhundert geriet der Baustoff Holz in die Defensive. Beton, Stahl und Glas liefen ihm den Rang ab. Holz galt als Baumaterial von gestern und hatte den Charme von rustikalen Blockhütten. Heute erobert das Holz wieder den urbanen Raum. Inzwischen sind mit neuen Technologien und Architektursprachen wieder mehrgeschossige Häuser, die auch aktuellen Feuerschutzbestimmungen Stand halten, en vogue. Holz ist Hightech und zudem ressourcenschonend. Es ist ein bevorzugter Baustoff für energieeffizientes Bauen. Wir präsentieren in unserem Themenschwerpunkt wegweisende Beispiele. www.cree.at
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cree
nachhaltiges bauenin HolzIn Vorarlberg in Dornbirn steht das erste achtgeschossige BĂźrohaus Hybrid-Bauweise. Ein sogenannter LifeCycleTower, der hĂśchste Energieeffizienz, kurze Bauzeit und minimalen Ressourceneinsatz verbindet.
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Š Kindt, Otelfingen/LIGNUM
nachhaltiges holz bauen bauen
Gestern, heute und morgen Bauen mit Holz Christoph Affentranger
Der Baustoff Holz hat eine lange Tradition. Im zwanzigsten Jahrhundert verlor er an Bedeutung. Heute erlebt er aber wieder eine Renaissance. Christoph Affentranger ist Dipl. Architekt ETH SIA und stellt die Situation vor.
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istorisch gesehen war die Stadt in erster Linie schon immer aus Holz gebaut. Wir alle kennen die klassischen Fachwerkbauten der reicheren Bürger in den aufstrebenden Manufakturund Handelsstädten. Zumindest überall dort, wo Holz in ausreichendem Mass zur Verfügung stand, war der beliebte Baustoff erste Wahl. Holz war bis in die Neuzeit hinein einfacher zu bearbeiten und leichter zu transportieren als Stein. Und umgekehrt. Der Stein war das edlere Baumaterial, weil es sich nur die Wohlhabenden, meist Adlige in ihren Schlössern, den Mehraufwand leisten konnten. Entsprechend sind unsere Altstädte geprägt von den profanen Bauten in Holz und den Kulturbauten und Palazzi in Stein, auch wenn das auf den ersten Blick nicht immer wahrnehmbar ist. Denn schon früher wurde gerne geprahlt und der Block- oder Riegelbau mit Putz überzogen.
FACHPARTNER
Die Vorteile von Holz Das Bild der steinernen Stadt hält sich bis heute, auch unter den dem Holz wohlgesinnten Fachleuten. Holz gehört nicht in die Stadt, ist nicht städtisch, ist nicht der Baustoff einer Hochkultur, sondern der Werkstoff des einfachen Mannes. Richtig. Die Gotik baute mit Sandstein Meisterwerke und Michelangelos David ist aus Marmor gemeisselt. Mit Stein zu arbeiten, ist weitaus schwieriger als mit Holz. Holz kann man reparieren, ein Stein bricht nur einmal. Holz ist linear, überbückt so grössere Distanzen und kann sowohl auf Zug wie auf Druck belastet werden. Stein hingegen ist nur als sehr schwerer Monolith linear, lässt sich daher eigentlich nur schichten und nicht auf Zug belasten. Das gilt auch für Beton, den hier übernimmt der Stahl (oder, ganz modern, Fasern aus Kunststoff) die Zugkräfte, und natürlich auch für den Backstein. Kurzum, eigentlich ist ein Nonsens, überhaupt mit Stein bauen zu wollen. Kommt dazu, das Holz ein nachhaltiger Werkstoff ist. Einer der Gründe, weshalb in unseren Breitengraden bis in die Neuzeit nicht mit Backstein gebaut wurde, war der, dass die Energie in Form von Holz zum Brennen der Backsteine für ein Haus (ohne Böden und Decken, für die eh nur Holz zur Verfügung standen) die Menge an Holz übertraf, die für den Bau des ganzen Hauses in Holz benötigt wurde, einschliesslich der Böden und Decken. Weniger Energie bedeutet
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Bauen mit Holz hat eine lange Tradition.
weniger Kosten, beides klassische Dimensionen der Nachhaltigkeit. Die schier unbegrenzte Menge an billiger Energie in Form von Kohle und später von Öl hat im zwanzigsten Jahrhundert das ökonomische Gleichgewicht, unter Ausschluss der monetarisierten Umweltbelastung weg vom Holz verschoben. Trotzdem ist Holz nie aus der Stadt verschwunden. Bis in die Nachkriegszeit wurden die Geschossdecken mehrheitlich in Holz ausgeführt, auch in den städtischen Gebieten. Das in der Schweiz, im Gegensatz zu unseren Nachbarländern, auch nach dem Krieg die Schrägdächer in Holz ausgeführt wurden, hat dem Holzbaugewerbe hierzulande überhaupt das Überleben gesichert.
Eckpfeiler der Renaissance von Holz Der Wiederaufstieg von Holz als trendiger Bauwerkstoff der Architekten in der Schweiz und dem weiteren Umfeld erfolgte in den 80er Jahren entlang von herausragenden Bauten, wie zum Beispiel dem Wohnhaus im Hof in Basel von Herzog & de Meuron und den Werken von Peter Zumthor in und um Chur. Einige der Werke dieser Zeit stehen durchaus im städtischen Kontext, doch für eine Wende hin zum Holzhaus in
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der Stadt reichte ihre Vorbildkraft nicht aus. Dazu war im Schatten der Trendsetter der Wandel auf Seiten der Holzbauer der ausschlaggebende Faktor. Sie lösten sich vom Ständerbau und nahmen neue Ideen auf, darunter die Holzrahmenbauweise und, dank computergesteuerten Produktionsanlagen, die Vorfabrikation. Parallel dazu wurden die aus der Nachkriegszeit stammenden Brandschutzvorschriften überarbeitet und erlaubten neu den mehrgeschossigen Holzbau. Als dritter Eckpfeiler entpuppte sich in der Rückschau der Verein Minergie, der mit seinem Label den Nerv der
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Einfamilienhaus von Renggli in Meilen.
Zeit und damit der Bauherren traf. Waren es erst die Einfamilienhausbesitzer, die für einen ökologischen Mehrwert zu zahlen bereit waren, so kommt heute kein Investor mehr an einer Haltung zur Nachhaltigkeit vorbei. Und da gehört Holz dazu. Den im Bereich der grauen Energie, die für das Erreichen der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft relevant ist, ist Holz kaum zu schlagen. Es überrascht deshalb nicht, dass moderne Holzbauten vor allem dort zu finden sind, wo Kommunen sich diesem Ziel verpflichtet haben.
Wegweisende Beispiele Doch in Umkehrung vergangener Tage ist Holz nicht mehr der Werkstoff erster Wahl für Böden und Decken, sondern vor allem für Aussenwände und Flach-Dächer. In Anlehnung an die verputzten Häuser im Mittelalter sind also auch die grossen Bauprojekte der Gegenwart im Holz im städtischen Raum auf den ersten Blick nicht immer als solche erkennbar und Mischbauweisen, wie ehedem. Beispiele dafür sind das Wohn- und Geschäftshaus von pool Architekten an der Badenerstrasse in Zürich oder die Überbauung Hegianwandweg in Zürich von EM2N Architekten. Holz an
der Fassade sichtbar zeigen ist im städtischen Umfeld eher die Ausnahme. Der Alterungsprozess von unbehandeltem Holz führt zu einem sich stetig verändernden Fassadenbild, das zudem auf jeder Seite eines Gebäudes anders ausfällt. Mittels Vorvergrauung kann dieser Prozess besser, wenn auch nicht perfekt gesteuert werden. Beispiel dafür sind das neue Betriebsgebäude der Sanitätspolizei Bern von Müller Truniger Architekten, die Wohnüberbauung Eulachhof in Winterthur von Dietrich Schwarz oder das Wohnbauprojekt Schorenstadt in Basel von Burckhardt + Partner Architekten.
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Beeindruckend, aber kein Leuchtturmprojekt, da schwierig zu kopieren: Das Bürogebäude von Tamedia.
Fehlende Anbindung
Ein Leuchtturmprojekt
Diese Projekte haben aber ein Manko. Sie sind sowohl in der Stadt, aber auch an der Peripherie zu finden. Ihnen fehlt das entsprechende Umfeld. Vielleicht die extremsten Beispiele in dieser Kategorie sind die Interkantonale Försterschule in Lyss von Itten Brechbühl Architekten und die Holzfachschule in Biel von Marcel Meili und Markus Peter.
Das Bauen mit Holz tatsächlich auch an zentralster Lage ganz normalsein kann, demonstriert der Neubau Mühlebachstrasse in Zürich von Kämpfen Architekten. Das Gebäude fügt sich dezent zeitgenössisch in den Bestand ein, ohne Laut zu werden. Dem Schweizer Holzbau und seinen Exponenten ist zu Wünschen, dass sie an diesem Beispiel anknüpfen können. Wir stellen das Projekt auf den folgenden Seiten vor. www.affentranger-architekt.ch
Beides Gebäude im innerstädtischen Massstab und entsprechenden Qualitäten, aber ohne zugehörige Stadt. Diese Eingrenzung gilt für das neue Bürogebäude der Mediengruppe Tamedia am Stauffacher in Zürich von Shigeru Ban definitiv nicht mehr, zumindest nicht in Schweizer Augen. Hier wird Bauen mit Holz auf höchstem Niveau zelebriert. Der Nachteil des gekonnten Entwurfs liegt aber in seinem «Bilbao-Effekt»: Einmalig, aber nicht multiplizierbar.
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nachhaltiges gestern, heute und morgen bauen holz
„In der Schweiz entwickelt und hergestellt“ elegant
mehr Licht
weniger Energie
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Holz kommt in die Stadt zurück Siebengeschossiger Holzbau von Tamedia Georg Lutz |
Blumer Lehmann
Das neue Bürogebäude der Tamedia AG mitten in Zürich überzeugt durch die Gestaltung des japanischen Architekten Shigeru Ban und aussergewöhnliche technische Details. Seit Frühjahr 2013 haben Mitarbeiter des Medienhauses die neuen Räumlichkeiten bezogen.
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us Holz zu konstruieren und zu bauen, ohne Metall zu verwenden, ist eine jahrhundertealte japanische Tradition. Shigeru Ban nahm diese Tradition auf und hat sie auf einen grossvolumigen, mehrgeschossigen Bürobau im städtischen Kontext angewendet. Er wollte, dass die statische Struktur gut sichtbar ist und die Materialien auch im fertigen Bau gut sichtbar bleiben. Die Tragkonstruktion des Gebäudes ist deshalb nur «zusammengesteckt». Durch die Vernetzung von Ingenieursleistungen und Know-how im Holzbau finden grossvolumige Gebäude aus Holz heute ihren Weg zurück in die Stadt. Sie sind nachhaltig, schnell gebaut und auch in grossen Dimensionen und komplexer Bauweise plan- und umsetzbar.
Der Bau ist eine sogenannte Rahmenkonstruktion. Zehn Rahmen bilden zusammen mit ovalen Querbalken das Gerüst für den gesamten Bau. Ein einzelner Rahmen besteht aus vier 21 Meter hohen Stützen und fünf 17.4 Meter langen Doppelzangen und wiegt 24 Tonnen. Die 5.5 Meter langen Querbalken werden jeweils in die Knotenpunkte aus Stützen und Zangen gesteckt. Die Bauteile wurden in Gossau geplant, konstruiert und auf CNC-Anlagen millimetergenau gefräst. Danach wurden sie just in time zur Baustelle transportiert und montiert. Die 1 500m3 tragenden Holzbauteile wurden in acht Monaten vorproduziert, auf 3 500m2 zwischengelagert und dann innerhalb von nur vier Monaten montiert. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Projekt aus Leuchtturmprojekt entwickelt, dessen Ausstrahlung auch andere Investoren, Bauunternehmer, Architekten und Bauherren inspiriert.
Zusammengesteckte Tragkonstruktion ist gut sichtbar.
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Vorbildliches Referenzbeispiel Holzbau für den urbanen Alltag Georg Lutz |
kämpfen für architektur
An innerstädtischer Lage in Zürich, direkt beim Bahnhof Stadelhofen, entstanden zwei Bauten mit Pioniercharakter für nachhaltige Baukultur. Die beiden sechsgeschossigen Wohn- und Bürohäuser sind konstruktiv in vorfabrizierter Holzbauweise erstellt und wurden Minergie-P-Eco zertifiziert.
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er Trend unter einem Dach verschiedenste Lebens- und Arbeitsbereiche unter einen Hut zu bringen, gewinnt an Bedeutung und sind für Architektinnen und Architekten eine Herausforderung. In Zürich gibt es jetzt zwei neben einander liegende Referenzbeispiele, die in mehrfacher Hinsicht überzeugen.
Gut integriert Das Haus an der Mühlebachstrasse schliesst eine, das Strassenbild der Gründerzeit störende Baulücke, in der Blockrandbebauung. Dank seiner klar strukturierten Fassade mit grossen Fensteröffnungen und kleinteiligen Naturschieferplatten kommuniziert das Haus zwischen den Nachbarn – einem Jugendstilhaus mit Sichtmauerwerk und einem Bürohaus aus den siebziger Jahren. Es entwickelte sich so zu einer architektonischen Vermittlungsinstanz zwischen zwei sehr unterschiedlichen Stilen. An der Hufgasse bildet ein ebenfalls sechsgeschossiger, leicht gerundeter Bau den Abschluss der in den vierziger Jahren begonnenen Häuserzeile.
Innen flexibel Beide Gebäude sind konstruktiv ähnlich ausgeführt, liegen aber an unterschiedlicher städtebaulicher Lage, was zu verschiedenen Grundrissen führte. An der Mühlebachstrasse sind Grundrisse flexibel, sie können sowohl als Büroräume als auch für Wohnzwecke genutzt werden. Zurzeit werden die drei unteren Geschosse als Büroflächen verwendet, während in den drei oberen Geschossen Wohnungen eingebaut sind. Dank dem Holzsystembau können die Flächen später mit relativ geringem Aufwand umgenutzt werden.
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Mit Holzsystembau können im Innenraum Flächen schnell umgenutzt werden.
Beton und Holz Die tragenden Aussenwände bestehen aus grossflächigen Holzrahmenelementen mit integrierten Stützen in Brettschichtholz. Die meisten Innenwände sind nicht tragend, um eine hohe Nutzungsflexibilität zu gewährleisten. Vorfabrizierte Holz-Beton-Verbundelemente mit sichtbarer Holz-Unterschicht bilden die Geschossdecken. Die Treppenhäuser, der Liftschacht und sämtliche erdberührenden Wände des Untergeschosses sind in sichtbarem Recycling-Beton ausgeführt. Der Energieverbrauch dieser Häuser liegt bei einem Bruchteil eines konventionellen Gebäudes. Das Projekt zeigt, dass Bauten mit einem sehr geringen, fast bei null liegenden Energieverbrauch dank einer ausgeklügelten Nutzung der Solarenergie auch in innerstädtischen Verhältnissen möglich sind. www.kaempfen.com
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Tradition meets Innovation
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Auf sicherem Boden Gütesiegel der Holzbaubranche Stefan Strausak |
Holzbau Plus
Holzbau Plus ist das Qualitätslabel für eine partnerschaftliche Unternehmenskultur und Personalführung in der Holzbaubranche. Holzbau Plus® bietet eindeutige Mehrwerte sowohl für Betriebe, ihre Mitarbeitenden als auch für die Kunden. Bis heute haben insgesamt 23 Schweizer Holzbau Betriebe das Label Holzbau Plus erworben. Im folgenden Beitrag beleuchtet Stefan Strausak, Geschäftsführer der Schweizerischen Paritätischen Berufskommission Holzbau, die Ziele und Herausforderungen.
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ie Holzbaubranche wächst und Holzbau liegt im Trend. Dem Gesamtarbeitsvertrag Holzbau unterstehen rund 1 300 Unternehmen mit über 14’000 Beschäftigten. Im 2012 legte die Branche im Einfamilienhausbau im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent zu. Jedes fünfte neue Einfamilienhaus und jeder dritte Umbau wird mittlerweile mit einer Holzbautragkonstruktion realisiert (Quelle: Woodmonitoring 2012). Entsprechend gesucht sind professionelle und engagierte Zimmerleute. Das Wachstum der Branche braucht, wenn es nachhaltig sein will, eine sichere Grundlage, in diesem Fall ein Label: Label Holzbau Plus. Die Ziele sind hoch gesteckt. Es gilt einen Kulturwandel in Gang zu setzen und dem Stolz einer gesamten Holzbranche ein prägnantes und prägendes Gesicht zu verleihen, denn kulturelle Innovation ist die Basis für ein gesundes Marktwachstum.
Zufriedener Kunde als Erfolgsfaktor Aus einem mehrjährigen und intensiven Entwicklungsprozess, getrieben von den Sozialpartnern im Holzbau, entstand ein in der Schweiz, in Europa und international einzigartiger Gesamtarbeitsvertrag. Ein Bestandteil davon ist das Qualitätslabel Holzbau Plus, welches partnerschaftliche Unternehmensführung auszeichnet – denn die Basis für nachhaltigen Unternehmenserfolg in der Holzbaubranche bilden partnerschaftliche Zusammenarbeit, eigenverantwortliches Verhalten und gegenseitiges Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden.
Die Holzbaubranche hat dies erkannt und rückt mit dem Label Holzbau Plus das Bedürfnis der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite nach marktfähigen und florierenden Unternehmen einerseits und engagierten und zufriedenen Mitarbeitenden andererseits ins Zentrum. Das Gütesiegel steht für die gemeinsamen Bemühungen für eine kunden- und mitarbeiterorientierte Unternehmensgestaltung. Es sorgt für Motivation aber auch für die Verpflichtung, die Betriebe gemeinsam weiterzubringen. Als solches orientiert sich Holzbau Plus am fundamentalen Paradigmenwechsel weg von der reinen Bestimmung der minimalen materiellen Anstellungsbedingungen hin zu gemeinsam erzielten und geteilten Erfolgen. Die hohe Arbeitszufriedenheit fördert die Leistungsbereitschaft gegenüber dem Kunden und bewirkt so auch eine hohe Kundenzufriedenheit.
Der Weg zum erfolgreichen Label Die Idee eines GAV-Labels war bereits bei der Entwicklung des GAV Holzbau in den Jahren 2005 und 2006 berücksichtigt. Mit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung Ende 2007 konnte mit dessen Umsetzung begonnen werden. Zuerst wurden die klassischen Säulen des GAV-Vollzuges aufgebaut (Kontrollen, Beratung, Schulung) – immer mit dem Leitgedanken einer lernenden Organisation vor Augen. Jedoch erst nach der Etablierung der Paritätischen Kommission 2010 konnte die Planung des Qualitätslabel Holzbau Plus in Angriff genommen werden. Im Mittelpunkt der Einführung eines Labels standen zwei Herausforderungen:
Am 6. September 2013 wurde am Impulstag von Holzbau Schweiz in Zug neun Betrieben der Award feierlich überreicht.
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1. Effizienz dank vorbildlich gelebter Unternehmenskultur Unternehmenskultur und Personalführung verharren teils im traditionellen handwerklichen Denken. Die informellen Strukturen sind bei einem handwerklich geprägten Betrieb vielleicht noch Wettbewerbsvorteil. Wenn sich der Betrieb aber entwickelt und komplexeren Aufgaben widmen will, können diese Strukturen zum Klotz am Bein werden. Nur wer auch dem Faktor «Soziales» einen hohen Stellenwert einräumt, wird längerfristig erfolgreich sein.
2. Wahrnehmung von Sozialpartnerschaft schärfen Sozialpartnerschaft ist ein eminent wichtiges, vielschichtiges, teilweise aber auch intransparentes Thema. Wenn in den Medien über Sozialpartnerschaft berichtet wird, sind meist Fahnen zu sehen, Trillerpfeifen zu hören und kaum verständliche, verklausulierte Formulierungen zu lesen. Gelebte Sozialpartnerschaft, wie sie im Gesamtarbeitsvertrag Holzbau GAV verankert ist, geht einen anderen Weg. Mit der Einführung des Labels wurde eine neuartige Plattform geschaffen. Auf Seite der Betriebe entsteht ein Mehrwert, der die Reputation über den Standort hinaus stärken kann.
Gemeinsame Werthaltung durch ein Gütesiegel Aktuell sind 23 Betriebe mit dem Label ausgezeichnet und verpflichten sich auf die fünf folgenden Werthaltungen zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden:
Unternehmenskultur Es herrscht ein faires, konstruktives und offenes Arbeitsklima. Der Arbeitgeber informiert konsequent über die betrieblichen Ziele und den Geschäftsgang. Dies gibt Mitarbeitenden die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen und über ihr persönliches Engagement zum betrieblichen Erfolg beizutragen.
Arbeitsbedingungen Es werden gute Anstellungs- und Arbeitsbedingungen geboten und arbeitsvertragliche Bestimmungen konsequent eingehalten. Das Arbeitszeitsystem lässt Flexibilität für die Mitarbeitenden sowie für den Arbeitgeber zu. Mit einem innovativen Lohnsystem werden sowohl Erfahrung als auch Leistung angemessen berücksichtigt.
Aus- und Weiterbildung Mitarbeitende werden in ihrer beruflichen Entwicklung gefördert und entsprechend in einer gezielten Aus- und Weiterbildung unterstützt.
Partnerschaft Es wird Wert auf eine langfristige Partnerschaft gelegt, in der die Mitarbeitenden Verantwortung übernehmen und interessante Aufträge und Arbeitsaufgaben erfüllen können.
Identifikation Es gibt gemeinsame Perspektiven – und diese führen gemeinsam zum Erfolg. Mitarbeitende bilden die wichtigste Ressource im Holzbau. www.holzbau-plus.ch
Folgende Unternehmen agieren unter dem Dach von Holzbau Plus A. Steiner Zimmerei & Schreinerei AG Artho Holz- und Elementbau AG Aurelio Pagnamenta SA Beer Holzbau AG Bernhard Holzbau AG Bianchi Holz- und Treppenbau AG Bornhauser AG Holzbau Boss Holzbau AG Brunner Zimmerei & Holzbau GmbH Feldmann & Co. AG Frei Holzbau AG Haudenschild AG Hecht Holzbau AG Sursee Herzog Bau & Holzbau AG, Zimmerei Holzbau Erni AG Josef Rohrer AG Kobelt AG Köfler Holzbau Röthlisberger Zimmerei AG Schäfer Holzbautechnik AG Strüby Holzbau AG Tschopp Holzbau AG Walter Lüthi Holzbau AG
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Bedeutung von Holzbau Plus für den Bauherrn, die Bauleitung und den Architekten Bei der Realisation eines Bauvorhabens (Eigenheim, Aus- oder Anbau) sind die Partner ein wichtiger Erfolgsfaktor. So gilt es bei der Wahl des richtigen Holzbauers aus der Region neben den Offerten auch qualitativen Kriterien zu berücksichtigen. Das Holzbau Plus Label steht dabei als Garant einer Werthaltung, die zeitgemässe Arbeitszeitmodelle sowie ein faires Lohnsystem im Betrieb sicherstellt.
Gemütlichkeit am
wärmenden Feuer
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Prima Klima in Zwillikon Köfler Holzbau in der Praxis Ueli Köfler Eidg. dipl. Zimmermeister |
Köfler Holzbau
Moderner Massivholzbau ist mehr wie ein Trendprodukt. Das Beispiel des «Klimaholzhauses» in Minergie-P Standard von Köfler Holzbau verdeutlicht dies.
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illkommen in der Welt des Holzhausbaus! Mehr als 4 000 Gebäude wurden seit 1993 mit dem patentierten, bauaufsichtlich zugelassenen MassivholzBausystem des Lignotrend-Klimaholzhauses, mit dem auch Köfler Holzbau arbeitet, gebaut. Bauen mit Massivholz hat viele Vorteile: Gesundes Raumklima, dank der grossen Holzmasse in Wänden und Decken, lückenloser Wärmeschutz, Diffusionsoffenheit und dadurch bauphysikalische Sicherheit gehören ebenso dazu wie hohe Wertbeständigkeit und massive Bauweise. Dank der grossen Holzmasse in den Wänden und Decken erreicht ein Lignotrend-Klimaholzhaus ein ganzjährig ausgeglichenes Wohnraumklima, was sich positiv auf das Wohlbefinden und damit auf die Gesundheit auswirkt. Die Holzblocktafeln des Klimaholzhauses für Wände, Decken und Dach bestehen aus kreuzweise verleimten, formaldehydfreien Fichtenhölzern und vereinen die hervorragenden ökologischen und bauphysikalischen Eigenschaften von Holz mit den Anforderungen, die Architekten, Verarbeiter und Bauherren an moderne Baustoffe stellen: Sie sind standardisiert und dadurch berechenbar, zeichnen sich durch hohe Formstabilität und Belastbarkeit aus, und sie ermöglichen sicheres, wertbeständiges Bauen bei absolut freier Planung und gesundem Wohnklima. Dank der Nature-Plus-Zertifizierung der Holzelemente ist eine ökologische und wohngesunde Holzbauweise garantiert.
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Ökologische und wohngesunde Holzbauweise kann ihre Vorteile ausspielen.
Kurzbeschrieb des Klimaholzhauses Grundsätzlich wird das Haus mit einer sehr guten Wärmedämmung ausgestattet. Die Dämmwerte übertreffen die Grenzwerte des Kantons Zürich bei weitem. Die Anforderungen nach Minergie-P, welche sehr strenge Anforderungen an die Gebäudehülle und den daraus resultierenden Energieverbrauch stellt, sind erfüllt. Das Kellergeschoss wird betoniert, welches auf allen Seiten (auch unter der Kellerbodenplatte) 30 cm gedämmt ist. Ab dem Kellergeschoss wird das Klimaholzhaus erstellt, ebenfalls mit 32 cm Dämmung. Die Fassade wird in moderner Holzoptik gestaltet. Auf dem Dach ist eine integrierte Photovoltaikanlage geplant, welche den eigenen Strombedarf abdeckt. Das Heiz- und Lüftungssystem besteht
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aus dem Enervent Greenair Kompaktgerät. Mit diesem Gerät wird gelüftet und geheizt. Dieses hocheffiziente Kompaktgerät kann lastabhängig betrieben werden und ist so das energiesparendste Zentralgerät für Heizung, und Lüftung zugleich.
Wissenswertes für den Bewohner Die Klimaholzhauswände bestehen aus Holz, dem einzigen nachwachsenden Baustoff überhaupt. Holz ist ein Naturprodukt: Risse, ungleichmässige Maserungen oder vereinzelte, ausblühende Harzgallen sind natürlich und beeinträchtigen die Eigenschaften des Holzes in keiner Weise. Knarrgeräusche können vor allem in der ersten Heizperiode entstehen, da sich die Holzwände an die neuen Feuchteeigenschaften einstellen müssen. Diese sind ebenfalls normal.
Minergie-P und das Klimaholzhaus In aller Munde sind Schlagwörter wie Energieknappheit, CO2, graue Energie, Ökologie und Ölvorräte. Mit unserem Gebäudekonzept sind Sie für die Zukunft gerüstet: Das Haus wird mit sehr viel Holz erstellt, dem eigentlichen Superzehnkämpfer unter allen Baustoffen; ist es doch CO2neutral, stabil, feuerschützend, ästhetisch, kostengünstig hergestellt, leicht bearbeitbar und beständig. Der Baustoff Holz in der richtigen Menge eingebaut, ist der Garant für ein angenehmes und wohngesundes Wohnraumklima. Das Klimaholzhaus, erstellt im Minergie-Standard, ist die Bauweise der Zukunft. www.koefler-holzbau.ch
Gewobene Metallvorhänge edel und einzigartig. nachhaltiges bauen
Metallvorhänge ermöglichen eine stilvolle Raumgestaltung. Zahlreiche Variationsmöglichkeiten lassen keine Wünsche offfen. metallpfister.ch
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Als erfahrener Spezialist für Streckmetall, Metallgewebe und Spiralgeflechte haben wir für Sie die individuelle Lösung für transluzente Metallvorhänge im Innen- und Aussenbereich. E. Pfister & Cie AG
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Holzbau mit Leidenschaft Boss Holzbau im Fokus Georg Lutz |
Boss Holzbau
Das Bauen mit Holz unter dem Label von Holzbau Plus erfordert mehrere Komponenten. Das Unternehmen Boss Holzbau AG ist ein erfolgreiches Beispiel.
Neue Bauten aus Holz in ihrer attraktiven AusfĂźhrung.
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ie Firma Boss Holzbau AG wurde am 01. Juli 1981 gegründet. Im ersten Geschäftsjahr bestand die Familien-AG aus zehn männlichen und einer weiblichen Angestellten. Schon im zweiten Geschäftsjahr wurde mit der Lehrlingsausbildung begonnen – auch heute noch ein wichtiges Anliegen der ganzen Betriebsgruppe. Inzwischen hat sich die Firma Boss Holzbau AG zu einer kleinen Generalunternehmung im Bereich Holzbau entwickelt und der Personalbestand ist auf 62 männliche und drei weibliche Angestellte angewachsen. Cornelia Boss aus der Unternehmensleitung verdeutlicht die Grundphilosophie: «Unser Leitbild, dem wir seit unserem 25-Jahre-Jubiläum im Jahr 2006 folgen, sagt eigentlich alles über unsere Grundwerte aus». Und weiter betont sie: «Mit unseren eigenständigen Unternehmungen – der Boss Holzbau AG, dem HRB Ingenieurbüro für Holzbau und dem Abbundwerk Espace Holz – welche sich vom Leistungsspektrum her optimal ergänzen, sind wir in der Lage, ganzheitliche Aufgabenstellungen kompetent und effizient zu lösen. Als Problemlöser unterstützen wir unsere Kunden von der Planung ihres Vorhabens bis zur Übergabe des Werks. Dabei steht die Zufriedenheit unserer Kunden im Zentrum unseres täglichen Handelns bei allen unseren Mitarbeitern».
Attraktivität für Kunden Mit herausragender Qualität zu konkurrenzfähigen Preisen, sowie mit einer umfassenden Flexibilität, die auf Kundenwünsche eingeht, stärken die Verantwortlichen der Boss Holzbau die Wettb ewerbsfähigkeit über die Wertschöpfungsketten hinweg. Durch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess reduziert das Unternehmen seine Kosten und erhöht dadurch die Attraktivität für Kunden, Lieferanten und langjährige Mitarbeiter. Boss Holzbau konzentriert sich primär auf regionale Märkte, wobei die Verantwortlichen in ihrer Branche Schweiz weit eine Spitzenposition anstreben.
Reputation festigen Das Unternehmen erwirtschaftet einen Gewinn, der es ihm erlaubt, die Existenz und die langfristige Weiterentwicklung des Unternehmens zu sichern und eine angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals zu ermöglichen. Weiterentwicklung bezieht sich sowohl auf den technischen wie auch in personeller auf den personellen Bereich.
Ebenen des Unternehmens erachten sie als pure Selbstverständlichkeit.
Teamgeist leben
Neue Technologien in unserem Umfeld verfolgt die Unternehmensleitung aktiv und setzt diese zum Nutzen unserer Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten ein. Dadurch erhöht sie auch die gegenseitige Attraktivität.
Im Rahmen der alltäglichen Arbeit beachten die Mitarbeiter und die Unternehmensleitung ökologische Herausforderungen und unterstützen sinnvolles Recycling. Durch entsprechende Arbeitsplatzgestaltung und sicherheitstechnische Vorkehrungen werden Unfälle und Risiken für die Gesundheit verhindert. Boss Holzbau fördert das eigenständige und unternehmerische Denken und Handeln all seiner Mitarbeiter und lebt einen kooperativen Führungsstil vor. Die Verantwortlichen motivieren ihre Mitarbeiter in ihrer persönlichen Weiterentwicklung und Ausbildung und fördern den Teamgeist. Eine leistungsgerechte Entlohnung auf allen
Seit der GV Holzbau 2012 ist das Unternehmen auch Labelbetrieb von Holzbau Plus – und stolz darauf, als einer der ersten acht Betriebe von Anfang an dabei zu sein und seine Philosophie in der Praxis umzusetzen. w www.bossholzbau.ch
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Gute Argumente Warum Schweizer Holz? Michael Meuter
Holz ist eine gute Wahl – es ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff, der für seine Herstellung nur Sonnenenergie benötigt. Ernte und Verarbeitung erfolgen sehr energiearm, und das Material speichert erst noch das Treibhausgas CO2 . Noch besser schneidet einheimisches Holz ab: Hiesiges Holz wird nicht weit transportiert, was die darin enthaltene Graue Energie reduziert.
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chweizer Holz und Holzprodukte enthalten aber noch viel mehr ökologische Mehrwerte für Konsumentinnen und Konsumenten. Denn die Schweizer Waldbesitzer bewirtschaften ihre Wälder im internationalen Vergleich auf höchstem Niveau, was Umweltschonung und Nachhaltigkeit angeht. Tatsächlich trägt mehr als die halbe Waldfläche unseres Landes ein Ökozertifikat (FSC oder PEFC). Aus der zertifizierten Fläche stammen etwa 70 Prozent des im Schweizer Wald genutzten Holzes.
Allerdings machen beide hierzulande anzutreffenden Öko-Labels nach wie vor keine Aussagen über die Holzherkunft. Genau die interessiert aber die Konsumentinnen und Konsumenten – und sie haben gute Gründe dafür, wenn sie nach Schweizer Holz fragen. Denn in Schweizer Unternehmen fertigen hervorragend ausgebildete Fachleute aus dem Rohstoff Holz Produkte von bester Qualität. Und die macht es aus, dass Schweizer Herkunft im In- und Ausland als fester Wert gilt.
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Zu den ökologischen Vorteilen des Materials kommen ökonomische, wenn es aus der Umgebung stammt: Es sichert Arbeitsplätze im Wald und in der Verarbeitung. Das ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie jetzt, wo der starke Franken allenthalben drückt, ein wichtiger Aspekt.
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© Hannes Henz
Holz in bestechender Form an der Swissbau.
Die Garantie für einheimisches Holz Das Herkunftszeichen Schweizer Holz der Lignum weist den Schweizer Ursprung nach. Es kommuniziert die mit der Schweiz positiv verbundenen Werte in den Bereichen Produkteigenschaften, Herstellungsmethoden, Umwelt und allgemeine Rahmenbedingungen. Angebracht wird auf es dem Produkt sowie auf Begleitdokumenten. Alles Holz, welches in Schweizer Wäldern gewachsen ist und in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein verarbeitet wird, kann mit dem Herkunftszeichen markiert werden. Bei gemischten Produkten darf ein Anteil des Holzes ausländischer Herkunft sein, jedoch nur, wenn das Holz aus vergleichbaren Produktions-
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regionen stammt und mit einem Nachhaltigkeitslabel oder einer kontrollierten Herkunft versehen ist. Mindestens 80 Prozent des Holzes müssen aus der Schweiz stammen. Die Nutzung des Zeichens steht allen Betrieben der Holzkette offen. Voraussetzung sind ein funktionierendes System der Kontrolle des Warenflusses im Betrieb sowie eine lückenlose Dokumentation der umgesetzten Holzmengen.
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Holz in Hochform an der Swissbau Die Dialogplattform Holz des Dachverbandes Lignum an der Swissbau vom 21. – 25. Januar 2014 in Basel bietet spannende und vertiefende Inhalte zum Thema Bauen mit Holz Das zweisprachig zusammengesetzte Lignum-Team vor Ort freut sich auf viele Fachgespräche zum Bauen mit Holz und gibt Auskunft zu den aktuellen Lignum-Neuerscheinungen.
Smart Density – Dichter und schlanker Bauen mit Holz Der Holzbau ist für die Verdichtung im Bestand von entscheidender Bedeutung. Das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern – Technik & Architektur präsentiert an einer Veranstaltung des Aktionsplans Holz des BAFU an der Swissbau, wie damit bestehende Quartiere zu verdichten sind, ohne ihre Qualitäten einzubüssen. Die Veranstaltung wird simultan ins Französische übersetzt. Lignum an der Swissbau 2014 Halle 1.0, Stand C13 www.lignum.ch Freitag, 24. Januar 2014, 11.15 Uhr Messe Basel, Swissbau Focus www.swissbau.ch/focus
Shop Zürich Rämistrasse 27 CH-8001 Zürich +41 44 251 44 45 Showroom Meilen Dorfstrasse 58 CH-8706 Meilen +41 44 793 30 33 www.livingdreams.ch
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Langlebige und schöne Holzfassaden Druckimprägniertes Holz Michael Meuter |
Kost Holzbau
Die Aussenhaut eines Hauses muss Wind und Wetter trotzen. Die Druckimprägnierung ermöglicht Holzfassaden von ausgezeichneter Dauerhaftigkeit. Im folgenden Beitrag beleuchtet Michael Meuter von der Dachorganisation der Schweizer Waldund Holzwirtschaft (Lignum) die Potenziale von Holz an der Fassade.
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assivholz bietet vielfältige Möglichkeiten zur Fassadengestaltung. Aber aufgepasst: Alle unbehandelten Hölzer verfärben sich unter Sonne und Regen auf so ähnliche Art und Weise, dass ihr Aussehen nach ein bis zwei Jahren Wetterexposition kaum mehr zu unterscheiden ist. Es lohnt sich daher nicht, angeblich «wetterresistente» (und zumeist teure) Hölzer den bewährten einheimischen Nadelhölzern vorzuziehen, wenn es um ästhetische Anforderungen geht.
Dies umso weniger, als es Wege gibt, unser einheimisches Nadelholz in seiner Dauerhaftigkeit stark zu verbessern, zum Beispiel durch eine Druckimprägnierung.
Bewährtes Verfahren für hohe Beständigkeit Die Druckimprägnierung hat sich für alle Holzanwendungen etabliert, bei denen das Material sehr hoher Feuchtigkeit widerstehen muss. Das ist zum Beispiel bei Telefonmasten oder Zaunpfählen der Fall, deren unteres Ende dauernd in der Erde steckt und dabei mit der Zeit durchnässt wird. Ohne Druckimprägnierung würde das Holz im Erdkontakt rasch faulen. Doch auch Terrassenbeläge, Gartenlauben oder Spielgeräte für die Kinder sind das ganze Jahr hindurch Nebel, Regen und Schnee ausgesetzt, ohne sich dagegen schützen zu können. Auch bei diesen Holzanwendungen ist eine Druckimprägnierung sinnvoll, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Ein Lignum-Gütezeichen für druckimprägniertes Holz zeichnet Produkte von nachweislich guter Qualität aus. Es lohnt sich, Anbieter von Holzprodukten danach zu fragen. Das Gütezeichen wird Holzprodukten verliehen, die eine technisch einwandfreie und zweckmässige Imprägnierung gemäss den Bestimmungen eines strengen Reglements aufweisen – zum Beispiel Vollholz oder verleimte Holzbauteile für Fassaden, für Spielplätze, Landschafts- und Gartenbau, aber auch Rund- und Halbrundhölzer.
Mehrere Millimeter Eindringtiefe Die Druckimprägnierung erzeugt eine Schutzschicht von der Oberfläche des Holzes bis mehrere Millimeter in sein Inneres. Je nach Holzart wird im Wechseldruck- oder Kesseldruckverfahren imprägniert. Dabei werden die Hölzer in einem Druckkessel geflutet und während mehrerer Stunden in Druck- und Vakuumphasen imprägniert. Die in Wasser gelösten Salze werden im Holz fixiert und bewahren das Holz dauerhaft vor Fäulnis und Schädlingsbefall. Druckimprägniertes Holz hat gegenüber unbehandeltem Nadelholz eine drei- bis fünffach höhere Resistenz gegen holzzerstörende Pilze und Insekten. Wenn das Holz ausfixiert und die Oberfläche trocken ist, geht von einer Druckimprägnierung übrigens keinerlei Gefahr aus. Nach dem Fixierungsprozess ist das imprägnierte Holz in der Anwendung giftklassefrei. Imprägniertes Holz ist auch kein Sondermüll, sondern kann in Verbrennungsanlagen oder Altholzfeuerungen zur Energiegewinnung entsorgt werden.
Braune Farbtöne bei Fassaden gefragt Auch bei Fassaden eignet sich die Druckimprägnierung in besonderem Masse, um das Holz dauerhaft gegen die Witterung zu schützen, dies umso mehr, als moderne Holzbauarchitektur oftmals nur geringe oder gar keine konstruktiven Schutzmassnahmen wie Dachüberstände aufweist. Doch nicht nur der hervorragende Witterungsschutz spricht für druckimprägnierte Fassaden, sondern auch ihr Alterungsverhalten.
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holz bauen
Druckimprägnierte Fassaden zeigen ein ebenmässiges Erscheinungsbild und keine unregelmässigen Vergrauungen. Sie erfordern wenig Unterhalt und sind entsprechend kostensparend. Farblich ist druckimprägniertes Holz heute nicht mehr einfach ein grünliches Einerlei, sondern man kann durch Zugabe von Farbpasten bei der Imprägnierung auch schöne Brauntöne erzeugen. Möglich sind aber auch Grautöne, die zum Verlauf der natürlichen Holzalterung passen. Der genaue Farbton nach der Imprägnierung hängt ab von den Faktoren Holzschutzmittel, Oberflächenstruktur, Eindringtiefe und Holzqualität. Imprägniertes Holz kann jederzeit mit wässerigen Lasuren oder eingefärbten Holzölen nachbehandelt werden, um einen gewünschten Farbton zu erreichen. Derzeit sind besonders braune Farbtöne für Fassaden gefragt.
Weisstanne besonders geeignet Für die Druckimprägnierung bei Fassaden sind insbesondere die Nadelhölzer Fichte (Rottanne), Tanne (Weisstanne) und Kiefer (Föhre) geeignet. Die Tanne weist dabei die beste Tränkbarkeit auf. Sie ist auch deshalb gut geeignet, weil ihr Holz kein Harz enthält. Feingesägte Bretter sind für eine druckimprägnierte Fassade gehobelten vorzuziehen. Der Zuschnitt der
Holzfassaden brauchen Schutz.
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Bretter soll vor der Imprägnierung erfolgen, damit die Behandlung rundum Wirkung entfalten kann. Nachträglich durch Bohren, Sägen oder anderweitig bearbeitete Stellen müssen lokal nachbehandelt und geschützt werden. Auch druckimprägniertes Holz unterliegt nach der Trocknung Quell- und Schwindbewegungen. Zur Befestigung sollten hochlegierte, korrosionsbeständige Werkstoffe verwendet werden.
Fassaden-Hingucker in Merlischachen Ein besonders schönes Beispiel für ein Haus mit druckimprägnierter Fassade findet sich in der Gemeinde Merlischachen im Kanton Schwyz. Die grosszügige Verglasung des 2011 in Holzelementbauweise erstellten Minergie-Einfamilienhauses lässtviel Tageslicht ins Innere. DasWohnhaus überzeugt mit einer schlichten Gebäudeform und gezielt gesetzten architektonischen Akzenten. Das pyramidenförmige Dach bildet den oberen Abschluss des Wohnhauses undnimmt mit seinen Giebelfomen Bezug auf das traditionelle Schrägdach. Als äussere Verkleidung trägt der Bau eine geschlossene Schalung aus druckimprägniertem, geöltem Weisstannenholz. Das satte Braun des Holzes trägt wesentlich zum gelungenen architektonischen Ausdruck des Gebäudes bei. www.lignum.ch
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Der Baum Die Integration von Natur in der Architektur Lone K. Halvorsen
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Dass Architekten mit Holz zu tun haben, ist nichts Neues. Jedoch tauchen heutzutage vermehrt Architekturprojekte in Kombination mit Bäumen auf.
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xperimentierfreudige Architekten integrieren vermehrt Bäume in deren Architektur – häufig sind die Bäume nicht nur, im Aussenraum zu finden, sondern auch im Innenraum. Mit Hilfe lebender Organismen wollen die Architekten neuartige und umweltfreundliche Häuser konstruieren, um Natur und Architektur zu vereinen. Wir zeigen Ihnen anhand von zwei Beispielen, wie erfolgreich eine Symbiose von Natur und Architektur gestaltet werden kann.
Garden Tree House Das Projekt von war die Erweiterung eines 35 Jahre alten Hauses. Als Hironaka Ogawa das Angebot für das Projekt erhielt, hatte er verschiedene Ideen. Jedoch standen eine Zelkova und ein Kampferbaum auf dem Gelände seit der Zeit, als das Haupthaus gebaut wurde. Diese Bäume hat die Familie 35 Jahre begleitet. Die Bäume haben den Garten geprägt, die Tochter ist darin geklettert, als sie klein war, und die Bäume wuchsen mit der Familie. Und Familienmitglieder sollte man schliesslich nicht ein-
fach beseitigen, nur weil man sein Haus erweitern möchte. Das Entfernen der Bäume wurde zu einer Herausforderung, denn das neue zusätzliche Gebäude konnte nicht gebaut werden, wenn diese Bäume bleiben würden. Die Herausforderung an den Architekten bestand nun darin, die Bäume für das neue Haus gestalterisch zu nutzen. Beide Bäume wurden schliesslich gefällt, wobei man die Äste intakt liess. Anschliessend wurde durch Räuchern und Trocknen ihr Wassergehalt reduziert, um letztendlich die Bäume als tragende Säulen einzusetzen. Beim Fällen der Bäume hat der Kunde sogar einen Shinto-Priester damit beauftragt, das Böse zu entfernen. Wie Ogawa sagt, würde niemand dies tun, ohne nicht Liebe und Zuneigung zu diesen Bäumen zu empfinden. Das Garden Tree House zeigt, dass entlaubte Bäume auch eine Form von Lebendigkeit vermitteln können. Gleichzeitig strahlen sie eine Ruhe aus, als fände eine Versöhnung zwischen Natur und Zivilisation statt. www.ogaa.jp
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Kita Drachenhöhle Bäume sollten in keinem Freigelände eines Kindergartens fehlen, nicht nur weil sie Schatten spenden, sondern auch weil sie sich ideal zum Klettern und Spielen eignen. In der Berliner Kindertagesstätte Drachenhöhle findet man zwar keine Drachen, jedoch jede Menge Bäume. Das Berliner Architekturbüro baukind hat die Natürlichkeit in Form, Material und Farbe des pädagogischen Konzepts der Kindertagesstätte unterstützt. Die Beschaffenheit der Möbel greift ebenso das Thema «Natur» auf: Holz dominiert in der Drachenhöhle. Der Baustoff Holz verkörpert Ruhe und Struktur, was sich wohltuend auf den Alltag der Kinder auswirkt. Kisten, Tische und Podeste ergänzen die Kletterbäume aus Holz. Die vom Boden zur Decke verlaufenden Bäume geben den Kindern die Möglichkeit, sich auszuruhen oder einfach nur den Ausblick zu geniessen. www.baukind.de
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Gute Abwehrarbeit Holzbau und Brandschutz Hanspeter Kolb |
BFH-AHB
Holz wird heute wieder vermehrt bei mehrgeschossigen Bauten und im städtischen Umfeld eingesetzt. Dies war lange Zeit tabu. Holz und Feuerschutz konnte lange nicht in Einklang gebracht werden. In den letzten Jahren führten jedoch neue Erkenntnisse zum Brandverhalten von Holzkonstruktionen zu einer Neubeurteilung der Holzanwendung durch die Vereinigung der kantonalen Feuerversicherungen (VKF). So sind heute wieder Holzbauten mit bis zu sechs Geschossen möglich. Hanspeter Kolb ist Dozent für Holzbau, Bauphysik und Brandschutz an der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau und skizziert im Folgenden die Lösungen.
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Tragfähigkeit muss bei Brand gesichert sein.
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ollen Holzbauten sicher sein, bedingt dies einen frühzeitigen Einbezug des Brandschutzes in die Gesamtplanung. Wirksamer Brandschutz basiert auf Schutzkonzepten mit abgestimmten Handlungskonzepten der baulichen und technischen Massnahmen. Veränderungen betreffen das Tragwerk und die brandabschnittsbildenden Wände und Decken eines Gebäudes, technische Massnahmen die Haustechnik (Heizung, Lüftung, Löschanlagen oder Elektroinstallationen).
Tragwerke Tragwerke sind grundsätzlich so zu erstellen, dass bei einem Brand ihre Standsicherheit erhalten bleibt. Der Feuerwiderstand ist so festzulegen, dass Personenevakuierung und Brandbekämpfung gewährleistet sind. Dabei werden die Bauteile nach europäischen Regeln bewertet: Die Tragfähigkeit muss während der Brandeinwirkung über ein lange Zeit gewährleistet sein. Das Brandverhalten von Holzkonstruktionen ist ausreichend erforscht. Somit können Restquerschnitte nach einer bestimmten Brandeinwirkung zuverlässig bestimmt und die noch vorhandene Tragfähigkeit berechnet werden.
Brandabschnittsbildende Wände und Decken Mehrfamilienhäuser werden in Brandabschnitte unterteilt. Dies bedeutet, dass ein Feuer während einer bestimmten Zeit den Brandabschnitt, zum Beispiel eine Wohnung, nicht verlassen soll. Zwischen den Brandabschnitten müssen Decken und Wände erstellt werden, welche einen vorgegebenen Feuerwiderstand aufweisen. Auch brandabschnittsbildenden Bauteile werden gemäss europäischen Regeln bewertet: – Der Raumabschluss ist eine bestimmte Zeit gewährleistet. – Der Temperaturanstieg ist auf der dem Feuer abgewandte Seite auf
ein bestimmtes Mass beschränkt. Hier kommt eine ausreichende und feuerabweisende Isolation zum Zug. Bis zu einem Feuerwiderstand von 60 Minuten können brandabschnittsbildende Bauteile in Holzbauweise erstellt werden. Treppenhäuser und Korridore, welche als Fluchtwege für die Bewohner und als Einsatzwege für die Rettungskräfte dienen, sind eigene Brandabschnitte. Sie müssen jederzeit frei zugänglich sein und es dürfen keine Möbel aufgestellt werden. In Flucht- und Rettungswege müssen grundsätzlich nichtbrennbaren Baustoffe verwendet werden. Die Wohnungseingangstüren müssen einen Feuerwiderstand von 30 Minuten aufweisen.
Nachweis der Brandsicherheit Die Klassierung von tragenden und/oder brandabschnittsbildenden Bauteilen erfolgt unabhängig von der Entzündbarkeit der eingesetzten Materialien (zum Beispiel
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Brandabschnitte
Brandkennziffer (BKZ)
Brandabschnitte sind Bereiche von Bauten und Anlagen, welche durch brandabschnittsbildende Bauteile voneinander getrennt sind.
Die Brandkennziffer (BKZ) bewertet Baustoffe bezüglich ihrer Eigenschaften im Brandfall. Sie setzt sich zusammen aus dem Brennbarkeitsgrad und aus dem Qualmgrad.
Brandabschnittsbildende Bauteile Brandabschnittsbildende Bauteile können zum Beispiel Brandmauern, Wände, Decken, Türen und Abschottungen sein. Sie verhindern während einer gewissen Zeit die Brandausbreitung in benachbarte Räume.
Brandschutzvorschriften Die Brandschutzvorschriften werden von der Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen (VKF) erarbeitet und von den Kantonen umgesetzt. Sie bezwecken den Schutz von Personen, Tieren und Sachen vor den Gefahren und Auswirkungen von Bränden und Explosionen. Sie regeln die für diese Zielsetzung erforderlichen Rechtsverbindlichkeiten und bestehen aus: – der Brandschutznorm; – den Brandschutzrichtlinien; – den Prüfbestimmungen. Die Brandschutzvorschriften werden ergänzt durch: – Erläuterungen und Arbeitshilfen; – Dokumente zum Stand der Technik.
Feuerwiderstand Der Feuerwiderstand kennzeichnet das Brandverhalten von Bauteilen. Er setzt sich zusammen aus der Aufgabe (raumabschliessend, dämmend, tragend) und der Mindestzeit in Minuten, während der ein Bauteil die an ihn gestellten Anforderungen erfüllen muss.
Fluchtweg Fluchtwege sollen den Nutzern zur Verfügung stehen, um bei einem Brand von einer beliebigen Stelle im Gebäude an einen sicheren Ort (im Freien) zu gelangen. Sie sollen aber auch den Rettungskräften
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als sicheren Einsatzweg dienen. Fluchtwege bestehen aus dem Fluchtweg im Raum, den Raumausgängen, den Korridoren und den Treppenhäusern.
Lignum Dachorganisation der Schweizerischen Holzwirtschaft. Unter ihrer Leitung wurden die von der VKF anerkannten «Stand-der-TechnikPapiere» erarbeiten, welche bei der Umsetzung der Brandschutzvorschriften im Holzbau verbindlich sind.
Schutzabstand Als Schutzabstand zwischen Bauten und Anlagen gilt der baurechtlich verlangte Gebäudeabstand und wo erforderlich ergänzend auch der Abstand, der für einen ausreichnden Brandschutz mindestens einzuhalten ist. Er ist abhängig von den brandtechnischen Eigenschaften der obersten Schicht der Fassade.
Tragwerk Als Tragwerk von Bauten und Anlagen gilt die Gesamtheit aller zur Lastaufnahme und Lastableitung sowie zur Stabilisierung notwendigen Bauteile und deren Verbindungen.
VKF Die Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen ist die: – schweizerische Koordinations stelle für Brandschutz, – vom Bund akkreditierte Zerti fizierungsstelle für Produkte und Personen im Bereich Brand schutz – Dachorganisation der Kantona len Brandschutzbehörden und der 19 Kantonalen Gebäudever sicherungen in der Schweiz.
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R 30; EI60; REI 90). Ist die Verwendung von brennbaren Bauteilen eingeschränkt, wird die Klassierung mit dem Zusatz «(nbb)» ergänzt. In diesem Fall ist eine Holzanwendung praktisch nicht mehr möglich. Der Nachweis der Bauteile in Bezug auf einen ausreichenden Feuerwiderstand kann folgendermassen erfolgen: – Einsatz von geprüften und zu gelassenen Bauteilen gemäss Schweizerischem Brandschutzregister (VKF) – Einsatz genormter Bauteile (zum Beispiel nach den Vor gaben von sogenannten «Stand der Technik - Papieren») – Rechnerisches Nachweis mit anerkannten Berech nungsverfahren
Planungshilfen Um den Entwurf und die Planung zu vereinfachen, wurden unter Leitung der Lignum verschiedene Dokumentationen zum Thema Brandsicherheit und Holzbau erarbeitet. Diese gelten als «Stand der Technik» und sind von der technischen Kommission der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen TKB-VKF anerkannt. Für Planende sind diese
Dokumente unentbehrliche Planungshilfen bei der alltäglichen Arbeit.Der Einfluss der Bauweise (Massiv oder Holzbau) wird im Zusammenhang mit dem Brandschutz oft überschätzt. Moderne Holzbaukonstruktionen lassen sich nicht mit den Bauweisen von alten Bauernhäusern und Wohnbauten vergleichen. Dank intensiver Forschung und Entwicklung der Holzbranche wurden Konstruktionen entwickelt, die sicher sind. Viel entscheidender als die Bauweise ist das Verhalten der Nutzer beim Umgang mit Feuer. Zudem spielen der Unterhalt von Installationen und die Nutzung elektrischer Geräte eine wesentliche Rolle. Auch das Verhalten bei einem möglichen Brandereignis ist entscheidend (retten, alarmieren, löschen). Schlussendlich steht an erster Stelle der Personenschutz beziehungsweise das Retten von Leben. Fachveranstaltung der Berner Fachhochschule an der Swissbau 2014 zum Thema «Bauen im Bestand – Schlüssel zur Energiewende»: Mittwoch, 22. Januar 2014, 12.00 – 13.30 Uhr, Halle 1.0 Süd, Vortragssaal. www.ahb.bfh.ch
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Das edle Material Innenarchitektur Holz Lone K. Halvorsen
Innenarchitektur ist an Trends gebunden, vielleicht sogar noch mehr als Architektur im Aussenbereich.
In der Innenarchitektur herrscht seit einigen Jahren eine Tendenz, möglich viel mit Naturmaterialien zu arbeiten. Daher greifen immer mehr Innenarchitekten und Designer bei der Gestaltung von Räumen und Entwicklung von Objekten auf das Beste des Baumes zurück. Holz ist ein Werkstoff, der vom Betrachter als angenehm wohnlich – jedoch auch als ein interessantes Design-Element wahrgenommen wird. Ob elegant, rustikal oder der klassische nordische Wohnstil – mit
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Wänden, Möbeln und Accessoires aus Holz kommt ein besonderer Stil ins Haus. Holz ist nicht länger nur das Ausgangsmaterial und ein Rohstoff, sondern es wird in seiner ursprünglichen Erscheinung präsentiert. Die Maserungen und die Jahresringe sind ein Teil des Möbelstückes, das Astloch wird nicht kaschiert und die Kanten eines Regals bleiben sägerau. Der Umgang mit diesem edlen Material bleibt uns gewiss für viele Jahre weiterhin ein bedeutender Teil in der Innenarchitektur.
nachhaltiges HOLZ wohnen bauen
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nachhaltiges HOLZ wohnen bauen
Mountain Domizile Chalet Chic
Lone K. Halvorsen |
Reto Guntli
Mit rustikalem Holz, Fellen und Accessoires aus der Bergwelt ist das Chalet Chic auch dieses Jahr Thema beim Interior Design.
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as Chalet erfreut sich zeitgenössisch interpretiert wachsender Beliebtheit – als Zufluchtsort in der Natur vor dem urbanen Alltag. Inspiriert von der Bergwelt werden die Naturkulisse und die Topografie der Landschaft mit moderner Formensprache verbunden, was ein neues Heimatgefühl vermittelt.
«St. Moritz Interiors» Das Engadin, so zum Beispiel das Bergdorf St. Moritz, ist bekannt für seine atemberaubende Bergkulisse, seine Luxushotels und die exklusive Gesellschaft, die hier jeden Winter zusammenkommt. Ob rustikal-traditionell oder ganz und gar elegante Atmosphäre – die Chalets zeigen, dass Einheimische und Wahlschweizer in diesem Tal ein Gespür für Einrichtung haben und das leuchtende Licht der Berge zu nutzen wissen. So unterschiedlich die Hausherren auch sind, sie alle schätzen die regionale Tradition, das Handwerk und die raue Landschaft dieser besonderen Gegend. sweet home sprach mit Christine Marie Halter-Oppelt, der Autorin des Buches «St. Moritz Interiors» über den speziellen Mountain Style der Engadiner Bergwelt. Frau Halter-Oppelt arbeitete bei «Elle Decoration», war Chefredaktorin der «Decco Home» und verantwortet seit einigen Jahren bei der «Schweizer Illustrierte Style» das Ressort Wohnen. Sie lebt und arbeitet bei Zürich.
sweet home: Welche Affinität haben Sie zum sogenannten Chalet Chic bzw. alpinen Wohnen? Christine Marie Halter-Oppelt: Ich persönlich fühle mich in ganz unterschiedlichen Interieurs wohl. Ein altes Bauernhaus strahlt Wärme, Gemütlichkeit und Authentizität aus, ein elegantes Chalet bietet eine harmonische Stilwelt, und ein modernes Betonhaus mit seiner klaren Linienführung kann gleichzeitig streng und sinnlich sein.
Ich produziere und schreibe seit fast zwanzig Jahren Homestorys für Wohnzeitschriften. Seitdem ich in der Schweiz lebe, reise ich – beruflich wie privat – regelmässig ins Engadin. Hier habe ich viele interessante Persönlichkeiten kennengelernt, die ihren Lebensstil auch in der Art und Weise ausdrücken, wie sie wohnen. Das hat mich fasziniert.
© Reto Guntli
Wie kam es dazu, dass Sie das Buch «St. Moritz Interiors» veröffentlicht haben?
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© Reto Guntli
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Was war die Grundidee des Buches? Zusammen mit den Fotografen Reto Guntli und Agi Simones habe ich Menschen in ihren Häusern und Wohnungen porträtiert – ein Zweiklang, der immer zusammengehört.
Wo haben Sie Ihre Inspirationen zu Ihrem Buch gefunden? Das Engadin bietet so viel. Es hat eine ganz eigene Geschichte, die sich in der Denkweise der Bewohner, der Kultur, den Traditionen und auch der Architektur niederschlägt. Das Tal zieht Menschen an, die sich für die historischen Hintergründe interessieren, die Freiheit und Reinheit der Berge suchen und einen offenen Geist haben.
Inwiefern spiegelt sich die Engadiner Bergwelt im Interior wider? Natürlich möchten viele Menschen in den Bergen auch in natürlichen Materialien wohnen – sozusagen die Natur ins Haus holen. Also findet man viel Holz, Stein, Eisen und Fell.
Seit ein paar Jahren erlebt man den «Chalet Chic» auch «Mountain Style» genannt, als einen Trend. Ist es tatsächlich ein Trend oder ein Einrichtungsstil, der «ernst zu nehmen» ist? Man kann aus jedem Einrichtungsstil einen Trend ma-
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chen, indem man ihn kommerzialisiert und mit einem klingenden Namen schmückt. In den Bergen gewohnt und eingerichtet hat man schon immer. Dass sich die Interieurs dem jeweiligen Zeitgeschmack anpassen, ist klar. Das drückt sich dann vielleicht in den Farben oder den Accessoires aus. Aber denken Sie an die Arvenholzstube, eine gemütliche Eckbank mit Holztisch oder ein Cheminée – solche Dinge werden immer bleiben.
Findet man diesen Einrichtungsstil vorwiegend in der Schweiz oder weltweit? Vielleicht nicht weltweit, aber doch im ganzen Alpenraum. Die Formensprache ist regional geprägt und doch universal. Die Amerikaner haben ihre eigene «Blockhütten-Romantik» kreiert, die heute manch einer nach Europa holt – siehe Willy Bogner.
Ist dieser Einrichtungsstil mehrheitlich in den Bergen oder auch in Häusern und Wohnungen in den Städten zu finden? Der Chalet-Stil gehört in die Berge. In der Stadt wirkt er aufgesetzt und künstlich. Wer will, kann zu Weihnachten mit kuscheligen Decken und Hirschgeweihen dekorieren, aber danach sollte alles ganz schnell wieder verschwinden.
Wer öffnete Ihnen die Türen im Engadin? Oder wie haben Sie die Personen dazu gebracht? Das sind viele alte Kontakte und Freundschaften,
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manchmal auch Empfehlungen. Überreden kann man niemanden. Ein gutes Netzwerk ist wichtig, und die langjährige Arbeit bürgt für die Güte der Reportagen.
Und wie sind ein Willy Bogner, ein Rolf Sachs oder eine Brigitte von Boch eingerichtet?
im Engadin nur ihre Ferien verbringen, sich sehr mit der Geschichte und Kultur des Tales auseinandersetzen. Auf der anderen Seite sind die Engadiner ein Volk, das offen ist und gerne verreist. Hier mischt sich tatsächlich alles, was man auch auf den gesellschaftlichen Events beobachten kann.
Alle drei haben ihren ganz eigenen Stil. Willy Bogner lebt mit seiner Frau Sonia in der Blockhütte, die einst seine Eltern erbauen liessen. Viele ihrer Möbel haben sie aus Amerika ins Engadin gebracht. Rolf Sachs ist ein bekannter Designer und Künstler. Er hat das alte Olympiastadion von St. Moritz renoviert und mit seinen avantgardistischen Entwürfen ausgestattet. Brigitte von Boch ist eine begnadete Einrichterin, die besonderen Wert auf dekorative Details legt. In ihrer Wohnung findet man viel Anregung für das eigene Zuhause.
Welche Bedeutung haben das Handwerk und die raue Landschaft der Berge in den Chalets?
Welches Domizil hat Sie am meisten überrascht? Und warum?
Ganz eindeutig unbehandeltes Holz, Naturstein, rohes oder geschwärztes Eisen, Fell und Geweih.
Besonders spannend war der Besuch bei der Galeristin Eva Presenhuber. Sie hat sich ein ultramodernes Betonhaus in Vnà im Unterengadin gebaut. Hier lebt sie mit Designklassikern und moderner Kunst vor einzigartiger Bergkulisse.
Bestimmte Holzarten?
Merkt man einen Unterschied zwischen Schweizern und Wahlschweizern? Eigentlich nicht. Erstaunlich ist, dass diejenigen, die
Man sucht nach Gemütlichkeit und Wärme. Natürliche Materialien und gutes Handwerk sind gefragt, weil sich nur so authentische Interieurs herstellen lassen. Niemand möchte eine seelenlose Einrichtung, die keinen Bezug zu ihrer Umgebung hat.
Welche Materialien werden bevorzugt verwendet?
Natürlich ist die Arve die traditionellste Holzart im Engadin. Sie verströmt ein ätherisches Öl, das der Gesundheit, insbesondere den Atemwegen, gut tut. In vielen historischen Patrizierhäusern wurde auch Nussbaum verwendet.
Gibt es gewisse «do’s & dont’s», die beachtet werden sollten bei diesem Einrichtungsstil?
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HOLZ wohnen
Auf das Echte achten. Keine künstlichen Dekorationen verwenden. Einheimische Produkte wählen. Oft ist eine Schreinerarbeit gar nicht so viel teurer als ein Möbelstück aus dem Einrichtungshaus.
St. Moritz ist ein teures Pflaster, ein Treffpunkt der Haute-Volée. Merkt man das den Chalets an oder setzt man eher auf Understatement? Natürlich muss man sich bewusst sein, dass allein der Grund, auf dem die meisten Häuser stehen, für viele unerschwinglich ist. Auch die Einrichtung ist überwiegend erlesen und massgefertigt. Das muss aber nicht heissen, dass alles gleich protzig wirkt. Man wohnt lieber elegant und zurückhaltend. Die wahren Schätze hängen meist an den Wänden: an der Kunst im Haus erkennt man das Fingerspitzengefühl der Besitzer.
Viele zeitgenössische Designer haben mit ihren Entwürfen eine eigene Handschrift entwickelt. Zusammen mit der Industrie arbeiten sie an neuen Herstellungsmethoden und Materialien, die ungekannte Formen und Oberflächen möglich machen. Das wiederum schafft ein Bedürfnis nach hochwertigen, handwerklich gefertigten Einzelstücken und Kleinserien. In Kurzform heisst das: Masse und Klasse.
Ihr persönlicher Einrichtungstipp? Beim Einrichten geht es um Proportionen, Harmonien, Farb- und Stilwelten. Um diese zu definieren, fragen Sie sich, wie Sie sich am wohlsten fühlen, und nicht, welchen Trend es gerade gibt. Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl und – unter Umständen – auch auf die Hilfe eines Inneneinrichters.
Welche Einrichtungstrends werden Ihrer Meinung nach die nächsten Jahre bestimmen? St. Moritz Interiors Homestorys im Engadin Christine Marie Halter-Oppelt Reto Guntli und Agi Simoes Knesebeck Verlag
© Reto Guntli
Wir leben in einer sehr eklektischen Welt. Alles ist möglich. Stile können neu interpretiert, gemixt oder überspitzt werden. Es gibt auch weiterhin den Trend zu Reeditionen. Sie geben uns Sicherheit in einer Welt, die sich ständig verändert. Originale des Mid-Century werden wie Antiquitäten gehandelt und gesammelt.
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SCHWABE SUTER ARCHITEKTEN nachhaltiges bauen
im dialog
Christian Suter, MSc ETH Arch. Geschäftsführer, Schwabe Suter Architekten, Zürich
«...denn schon im Studium war uns effizientes Arbeiten wichtig.»
Im direkten Dialog mit ArchiCAD Umsteigern an der Swissbau, Halle 4.1, Stand B20. Christian Suter und das IDC-Team freuen sich, Sie persönlich zu begrüssen. Mehr erfahren: www.archicad.ch
schwabe suter architekten msc arch eth sia
www.schwabesuter.ch
www.idc.ch 057
nachhaltiges bauen
Vom Baum zum Design-Objekt Ökologisches Design Lone K. Halvorsen
Während im Möbelbau die Materialien Kunststoff und Glas dem Trend unterworfen sind, bleibt Holz als zeitloser Werkstoff unbestritten.
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DESIGN
© Piet Hein Eek / Waste Table
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eit jeher hat der Mensch zum Material Holz eine emotionale Beziehung. Und Holz hat eine Geschichte, denn der Baum wächst Jahrzehnte bis Jahrhunderte, bis er der Säge zum Opfer fällt. Während einige Bäume als Brennholz enden, landen auch viele Bäume in jenen Händen, die aus dem Material Möbelstücke entwerfen, die Generationen überdauern. Holz als ökologisches Material, welches die Kunststoffmaterialien konkurrenziert? sweet home sprach mit Cora Ruoss von «Eco Design Home». In ihrem Showroom in Zürich präsentiert sie Produkte aus jenem Material und führt uns vor, dass herausragendes Design mit Nachhaltigkeit verbunden werden kann.
sweet home: Welche Idee versteckt sich hinter Ihrem Konzept «Eco Design Home»? Cora Ruoss: Bei «Eco Design Home» soll man Designermöbel und Wohnaccessoires finden, die nicht nur ästhetisch gefallen und funktionell sind, sondern als Plus einen «eco»-Hintergrund haben, z.B. aus gebrauchtem Material entstanden oder von A bis Z von Hand gefertigt sind.
Welchen Stellenwert hat das Material Holz bei Ihnen, wenn Sie Möbel und Accessoires aussuchen? Holz ist ein tolles wiederverwendbares Material, da es die Spuren seines Lebens trägt, mehr als viele andere Materialien wie beispielsweise Plastik, Glas oder Metall. Genau diese Spuren machen den Charakter des Holzes und damit den Charakter des damit neu geschaffenen Möbelstücks oder Accessoirs aus. Es gibt nie zwei identische Produkte aus wiederverwer-
tetem Holz, jedes Stück trägt seine individuellen Spuren, auch wenn die Form die gleiche ist.
Welche Designer «vertreten» Sie, die überwiegend Produkte aus Holz herstellen? Hauptsächlich biete ich in der Schweiz exklusiv die Produkte des holländischen Designers Piet Hein Eek an, der mit seinen Möbeln aus Abbruchholz internationale Bekanntheit erlangt hat. Er gilt als Begründer des «Scrapwood»-Stils, also des Designs von Möbeln aus Abbruchholz, die optisch unverkennbar sind und inzwischen von vielen Herstellern imitiert werden. Piet Hein Eek ist ein genialer Designer, der es immer wieder schafft, wunderbare Formen und Verarbeitungen zu kreieren, wohingegen viele Nachahmer lediglich die Idee des Abbruchholzes übernehmen und diese noch künstlich auf alt machen.
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© eco design home / Tisch aus Spanplatte / Vasen aus Papiermaché / Stuhl aus Abbruchholz
Piet Hein Eek benutzt überwiegend Abfallholz für seine Produkte. Bedeutet das, dass wir beispielsweise auf einem Sofa sitzen, dessen Holz von einem alten Holzhaus stammt? Ja, genau so etwas ist möglich. Piet Hein Eek verwendet hauptsächlich Holz von abgerissenen Holzhäusern. Beliefert wird er von diversen Abrissfirmen aus Holland, Skandinavien und Osteuropa, wo es noch viele alte Holzhäuser gibt. Sowieso geht er vom Material aus, das ihm vorliegt, ohne bereits das Produkt im Kopf zu haben. So schuf er beispielsweise aus kleinen Fenstern eine Vitrine, oder aus Leitungsrohren kreierte er Sessel und Bänke.
Eeks Möbel heben sich deutlich vom «klassischen Design» ab. Was versteckt sich hinter seinen Erfolg? Die Produkte von Piet Hein Eek sind aussergewöhnlich und mutig. Sie haben sehr viel Ausdruckskraft, und jedes Stück ist einzigartig. Viele meiner Kunden sind eher mutige Menschen, die etwas Neues suchen. Vielleicht haben sie auch einen oder mehrere Klassiker zu Hause, möchten ihre Einrichtung aber mit etwas Neuartigem ergänzen.
Von der Rinde bis zum Holzspan … Vom Sofa bis zum Ker-
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© Piet Hein Eek / Küchenschrank aus Abbruchholz
zenständer … Wie vielfältig können die verschiedenen Formen von Holz verwendet werden? Holz kann in verschiedenen Formen verarbeitet werden. Aus einem rohen Holzstamm kann ein Hocker oder eine Schale hergestellt werden. Aus sehr dick geschnittenen Holzplatten kann ein massiver Tisch gefertigt werden, bei dessen Anblick man sich noch gut den ursprünglichen Baum vorstellen kann. Aus dünner und kleiner geschnittenen Holzlatten können Schränke und Betten gezimmert werden. Jedoch auch aus anfallenden Holzspänen können wunderbare Möbel hergestellt werden, indem die Späne zu Spanplatten gepresst und zu
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© eco design home / Konsolen aus geschreddertem Papier
einem Tisch oder Schrank verarbeitet werden. Holz kann man auch biegen und drechseln und auch dadurch die unterschiedlichsten Formen erzeugen. Wir haben auch Designerstücke im Sortiment, die aus Papier gefertigt sind, was ja ebenfalls im weitesten Sinne Holz ist.
Wenden wir uns vom Minimalismus mit seiner filigranen und leichten Formensprache ab und kehren zum klassischen Material Holz zurück? In der heutigen Zeit, wo vieles elektronisch und kurzlebig ist, ist es für viele Menschen ein Bedürfnis, sich wieder vermehrt mit natürlichen und wahrnehmbaren Produkten zu umgeben. Die Nähe zum Material Holz ist einzigartig und bei Produkten aus Kunststoff, Glas oder Metall ist die Verbundenheit zum Material viel weniger vorhanden. Was hingegen die Form der Produkte betrifft, so ist auch das Material Holz für minimalistisches Design durchaus geeignet.
Wird uns Holz immer treu bleiben beim Interior Design? Ich sage ja. Und durch die Wiederverwendung von bereits gebrauchtem Holz umso mehr. www.ecodesignhome.ch
© Loyal Loot Collective / Holzschalen
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8 000 m Interior Design 2
neue Räume 2013 Stella Orsini |
Neue Räume
In ihrer siebten Ausgabe präsentierte die Schweizer Designmesse «neue räume 13» mehr Programm-Highlights denn je.
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ine Licht- und Leuchtenchronologie sowie eine Auseinandersetzung mit klassischen und modernen Leuchtmitteln wurden in der Sonderschau «Licht» präsentiert. Ferner konnte der Zuschauer im Rahmen der interaktiven Show «Manufaktur» sechs Könnern der Branche bei ihren Arbeiten über die Schulter blicken und das atelier oï entführte in eine fernöstliche Welt, in der sich aktuelle Projekte miteinander vereinen. Drei weitere Sonderschauen legten ausserdem den Fokus auf Schweizer Design. Die «CH-Gruppe» verkörpert mit ihren Neuheiten und Bestsellern «swiss made». Bei den «Young Labels» zeigten junge Schweizer Talente ihre neuen Entwürfe, und die In-
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szenierung «Designer’s Designs» rückte sechs unterschiedlichste Entwürfe und Prototypen Schweizer Designer ins Rampenlicht.
«swiss made» Auch in diesem Jahr präsentierten sich auf den neuen räumen wieder renommierte Schweizer Hersteller aus den Bereichen Möbel, Leuchten und Textilien unter dem gemeinsamen Nenner «swiss made». Die diesjährige Sonderschau war umfangreicher denn je und zeigte innovative Produkte mit hohem Fertigungsniveau und solidem Gebrauchswert. Welchen Stellenwert Schweizer Design auf der Welt hat, wird schnell klar, wenn man die Namen der «CH-Gruppe» liest. Alle Firmen, darunter Adeco, Arber, Baltenswei-
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© Baltensweiler
© Eluis Creation Baumann
© Tossa
© Luna Arber
© Torsi Familie Roethlisberger
ler, Création Baumann, Embru, IGN, Das Konzept, Lehni, Mox, Röthlisberger, Seleform, Thut und Tossa zählen zu den angesehensten Schweizer Herstellern und wurden auf den neuen räumen von Designer Benjamin Thut in Szene gesetzt.
der Stoff «Oasi» aus der Kollektion «Moroso» wurde extra für diese Szenografie hergestellt und stand im feinen Kontrast zu dem Sternschnuppenhaften «Stelle Filanti» von Venini.
Design in der Innenstadt Sternschnuppen-Atmosphäre bei Atelier oï Mit einer Assemblage seiner aktuellsten Projekte zeigte das international anerkannte Dreiergespann aus La Neuveville am Bielersee eine sinnliche und einladende Szenerie, die von Nomaden unter dem Sternenhimmel und dem Fernen Osten inspiriert ist. Atelier oï übersetzte in dieser Sonderschau traditionelles Handwerk mit den edlen Materialien Glas und Leder in die heutige Zeit. Das raumbildende Element,
Dank der erfolgreichen Durchführung 2011 wurde die Cross-Marketingidee in der Innenstadt dieses Jahr erweitert und vertieft. Rund 40 ausgewählte branchenfremde Geschäfte und Gastronomiebetriebe wurden mit internationalen Herstellern von Möbeln, Leuchten und Textilien zusammengebracht. Interior-Designobjekte waren in Geschäften, in Schaufenstern, Cafés, Lounges, Innenhöfen und in weiteren aussergewöhnlichen Locations inszeniert.
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Trend Holzlampen Deutsche Designer beleuchten Räume neu Viviane Bumb
Mit Lampen werden Räume nicht nur beleuchtet, sondern innenarchitektonisch Akzente gesetzt.
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Junge deutsche Designer haben die Leuchte als Objekt entdeckt und sind dabei sehr innovativ, was Form und Material angeht. Sie bedienen sich zeitgemässer und nachhaltiger Rohstoffe wie Basalt, Beton, Holz und sogar Strickwolle.
tem Eichenholz perfekt zum angesagten IndustrieLook. Andererseits kann man dank unterschiedlicher Formen und kompakter Grösse mehrere Lampen zusammen auf verschiedenen Höhen arrangieren.
Holz kombiniert mit Farbe Die Holzwelle Das weitaus beliebteste Material bei jungen deutschen Designern ist Holz bzw. Furnier. Dies ist eine logische Antwort auf das Bedürfnis nach nachhaltigen Produkten, die ein warmes, behagliches Zuhause schaffen. Dabei wirkt das Holz alles andere als rustikal. Schlichte Formen und eine überraschende Anordnung der Holzelemente sorgen für einen sehr zeitgemässen Stil. Vorreiter der Holzwelle ist das Dresdner Designstudio «dreizehngrad». Hauchdünne Furnierblätter aus Ahorn, Nussbaum oder Kirsche zieren die Pendel-, Steh- und Wandleuchten. Das minimalistische Design rückt Struktur und Maserung des Furniers in den Vordergrund und lässt das Licht sanft fliessen. Das neueste Produkt von «dreizehngrad», die «Industrial» (Design von kaschkasch), nimmt zwei Trends auf: Einerseits passt die Leuchte aus mundgeblasenem Kristallglas und gedrechsel-
Auch das junge Label «min-jon» setzt auf EchtholzFurnier und kombiniert dieses mit farbigen Stoffschirmen. Die grafischen Aussparungen im Ahorn- oder Eichenfurnier geben den Blick frei auf den darunterliegenden Stoffschirm oder werfen Schattenspiele an Wand und Decke, wenn sie ohne den Stoffschirm aufgehängt werden. «Schneid Enlightment» beleuchtet Räume mit einer variantenreichen Kollektion von Holzlampen. Allen voran mit der Pendelleuchte «Zappy»: Inspiriert durch die französische Pinie sind die einzelnen Ahorn- oder Eschefurniere schindelartig angeordnet – so überzeugt die Lampe sowohl als Skulptur im Raum als auch durch eine besonders hohe Lichtausbeute. Gradliniger und zum Vintage-Look passend präsentiert sich die Systemleuchte «Eikon». Sie besteht aus einem gedrechselten Holzkopf aus Esche und einem abnehm- und austauschbaren Metallschirm. www.qiphome.com
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news wohnen
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Atelier Aus einer simplen Idee wird bei Atelier ein raffiniertes Produkt. Als Wandregal oder Garderobe … Atelier ist mit ein oder zwei Böden in verschiedenen Längen wählbar, die individuell mit den Winkeln kombinier- und erweiterbar sind. Ein Möbel also, das ausreichend Platz zum Ablegen und Aufbewahren von jeglichen Dingen bietet. wwww.richard-lampert.de | 2. Gorden Das quickplus®-Modell Gorden von sedda überzeugt durch clevere Funktionalität. Mit dem kubischen und modernen Design fügt sich Gorden wunderbar in jedes Wohnzimmer ein. Damit auch Platz für Gäste ist, wird aus der komfortablen Sitzmöglichkeit in nur wenigen Sekunden ein vollwertiges Doppelbett. www.sedda.at | 3. kymo I SG Platinum Aluminium Cold-steel-Look und kuschelweiche Shaggy-Haptik. Diese Floorwear legt sich nicht fest: ob als cosy point im monochromen Industrieambiente oder als ruhender Pol im bunten Wohnchaos. Je nach Lichteinfall changiert das Garn in den unterschiedlichsten Farbnuancen. www.kymo.de 1.
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5. 4. 6. Drunken Bottles Immer wieder neue Dekorationsfreude und Kreativität wecken die DrunkenBottles von Rosenthal. Die bunten Glasvasen in Flaschenform, die aussehen, als würden sie die Hüften schwingen, verbreiten in jedem Raum gute Laune. www.rosenthal.de | 5. Auréole Auréolevon Fürstenberg perfektioniert universelle Vollkommenheit und sorgt für ein unverwechselbarleichtes Genuss-Erlebnis auf erhabenem Porzellan. Die Universaluntertasse sowie kleinere Schüsseln und die ikonische Teekanne verbindet Simplizität mit funktional puristischem Design.www.fuerstenberg-porzellan.com | 6. Wave Die gelungene Mischung aus Schaukelstuhl und Lounge-Sessel: Mit Wave by Ton entwarf Designer Michal Riabic eine Sitzgelegenheit, in der es sich hervorragend entspannen lässt. Wave ist eine zeitgemässe Neuinterpretation des klassischen Schaukelstuhls, die Tradition und Moderne eindrucksvoll verbindet. www.ton.cz 4.
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Der Verfechter der Glühbirne Ingo Maurer Lone K. Halvorsen |
©Tom Vack. Ingo Maurer GmBH
Dank seiner pfiffigen, oft augenzwinkernd gestalteten Lichtobjekte geniesst der Designer seit vielen Jahren höchste internationale Anerkennung.
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aurer gilt weltweit als einer der führenden Lichtdesigner. Dass Design für ihn eine heitere Wissenschaft und kein starres Dogma ist, spiegelt sich in seinen überaus originellen Leuchten und Lichtsystemen wider, bei denen oft das Leuchtmittel selbst zum Gegenstand seiner Konzepte wird.
Neuinterpretation der Beleuchtung 1965 entwarf er erste Leuchten in der klassischen Lampenfuss-Lampenschirm-Variante, also eher konventionelle und gut verkäufliche Stücke. Umso beeindruckender ging 1966 sein revolutionärer, die klassische Lampenwelt auf den Kopf stellender Entwurf «Bulb» – eine Tischleuchte in Form einer riesigen Glühbirne – an den Start und wurde prompt zu einem weltweiten Erfolg. «Bulb» wanderte schnurstracks in die Sammlung des Museum of Modern Art. Nicht allein wegen ihrer Eleganz, sondern weil Maurer mit diesem Erstlingswerk auch ein Prinzip formulierte, das ihn Jahrelang als Industriedesigner begleitete: Die Lampe ist für die Birne da – als Rahmung und nicht, um sie zu verbergen. Spielend und experimentierend hat er spektakuläre und wunderliche Lampen unter anderem aus Vogelfedern, zerschlagenem Porzellan, Besteck und Papier entworfen und so die Vorstellung von der Beleuchtung erneuert.
Inszenierung von Licht Als Maurer 1973 japanische Fächer und später handgeschöpfte Papiere zu Lichtobjekten verarbeitete, brach er formal mit allem, was bis dahin an eine Lampe erinnerte. Vor allem aber stiess er in jenen Bereich vor, den er später «die vierte Dimension» nennen sollte. «Licht ist nicht eine Sache des Verstandes und des reinen Zwecks. Licht ist eine Frage der Stimmung, bedeutet Spass, Spiel, Freude, Wohlbefinden.» Canned Light
ECLETTICA: FUNKTIONALE ÄSTHETIK UND REDUKTION IM JAPAN STYLE. Basel | Bern | Luzern | Zürich www.sato.ch
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Auf der Messe «Euroluce» in Mailand stellte er 1984 erstmals die von ihm entwickelte Technik für das HalogenLichtsystem vor, welches sofort Furore machte. Zwei silberne Drähte an der Decke, ein Niedervolttrafo und jede Menge Halogenreflektoren, die sich direkt an die Kabel klemmen liessen – das war seine Idee. Er sei damals auf Haiti gewesen und habe einen Mann gesehen, der seine Glühbirnen ohne Fassung gleich mit dem Stromkabel verlötete. «YaYaHo» hiess Maurers Interpretation, die allen europäischen Normen gehorchte und danach unendlich oft kopiert wurde. Während seine Entwürfe seit den Neunzigerjahren eine zunehmend künstlerische Richtung einschlagen, ist Maurer mit seinem Team doch immer auf der Suche nach neuen Technologien. Er ist stets von der Idee besessen, die elektrische Beleuchtung noch innovativer, noch poetischer zu machen. Keiner hat so radikal mit den landläufigen Vorstellungen von einer Lampe gebrochen. Keiner hat uns so deutlich vor Augen geführt, dass es bei einer Leuchte nicht allein auf die gute Form ankommt, sondern auf die Inszenierung von Licht. Und keiner hat wie er vermocht, den Benutzer an der Gestaltung einer Lampe zu beteiligen.
der mit der Glühbirne auseinander. Er arbeitet rastlos an Möglichkeiten, die warme Leuchtkraft der Glühbirne in anderen Leuchtmitteln wiederzubeleben. Seine LED-Forschung ist als Erweiterung des Lichtspektrums gedacht. Seine Affinität zur Glühbirne hat er beibehalten und er kämpft weiter um die Glühbirne! «Bei mir zu Hause würden Sie keine dieser ekelhaften Energiesparbirnen finden. Wir können es uns nicht gefallen lassen, diese langweilige Lichtart auf uns regnen zu lassen.»
Weder Poet noch Papst Die Entwürfe von Ingo Maurer werden oft als leicht und flüchtig beschrieben und wie kaum ein anderer versteht er es, dem Licht bestechende Formen und eine eigene Sprache zu geben. Zu Recht gilt er als der Lichtpoet, doch Menschen, die ihn gut kennen, sagen, Ingo Maurer sei immer noch ein Kind, das gern Lampen baut. Internationale Designkritiker geben sich mit so einer lapidaren Beschreibung natürlich nicht zufrieden, sie bezeichnen Maurer als «Lichtpoeten» oder – noch eine Stufe expressiver – als «Lichtpapst». «Ich bin der Sohn eines Bodenseefischers», sagt Ingo Maurer und schüttelt den Kopf. «Ich bin weder Poet noch Papst und wirklich erstaunt, was andere manchmal in meine Arbeiten hineininterpretieren.» Bei allen internationalen Auszeichnungen und Ausstellungen bleibt Ingo Maurer seinen Wurzeln treu: Wie kein anderer setzt er sich immer wie-
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Lucellino Tisch
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Birdie
Campari Light
Auch mit späteren Entwürfen, wie der programmatischen Nofuss oder der eleganten Savoie feierte Maurer die schlichte Schönheit der unverhüllten Glühbirne. Lucellino, die Birne mit den Engelsflügeln aus Gänsefedern, ist inzwischen beinahe zu seinem Markenzeichen geworden. Doch ist der Wahlmünchener weder Minimalist noch ein Dogmatiker, der strikt einer rigiden Gestaltungslehre folgt. Ganz im Gegenteil zeichnet Maurers Schaffen eine ungeheure Vielseitigkeit aus. Design ist für ihn eine fröhliche Wissenschaft, für die er sich oft von Alltagsgegenständen inspirieren lässt. Für die Tischleuchte «BiBiBiBi» entdeckte er in einem Supermarkt rote Vogelbeine aus Plastik. «Mozzkito» basiert auf einem handelsüblichen Teesieb, in welches eine Halogenbirne eingepasst wurde und der Lüster «Porca Miseria!» lässt mit seiner Collage aus weissen Keramikscherben an eine Explosion im Geschirrschrank denken. Dagegen wirken seine Leuchten aus Papier eher zurückhaltend, mitunter fast poetisch. Ein Werkstoff, den der gelernte Typograf als Lichtfilter und -reflektor schätzen gelernt hat und mit dem er seit den Siebzigerjahren immer wieder arbeitet und experimentiert. Ingo Maurer hat uns gezeigt, dass sich sowohl Beleuchtung als auch Kunstwerke gestalten lassen können. Bulb www.ingo-maurer.com
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nachhaltiges bauen
MEDIA Der Charme des Besonderen
Der Charme des Besonderen Licht und Porzellan Myrta Roesch / Georg Lutz |
Roesch Electric
Die Kombination von Porzellan und Licht löst unterschiedliche emotionale Reaktionen aus. Wo und wie können Sie heute im Haus umgesetzt werden?
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ir führten mit Myrta Roesch von Roesch Electric AG ein Interview, um hier auf den aktuellen Stand zu kommen.
Ich habe ein Kindheitsbild vor meinen Augen. Edle und geschwungene Porzellanleuchter, in denen sehr hohe weisse oder rote Kerzen stehen… Ja, Porzellan weckt in uns oft alte Bilder mit edlen Motiven. Ich denke natürlich auch an unsere Produkte, aber auch an Künstler, die mit diesem Werkstoff arbeiten. Oft ist es dann auch sehr dünnes Porzellan, durch das Licht schimmert. Dabei kommen wunderbare Strukturen zum Vorschein.
Können Sie mit Ihren Erfahrungen die Atmosphären, die mit Licht und Porzellan erreicht werden, auf den Punkt bringen?
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Es geht um Stimmungslichter unterschiedlichster Art. Fast jede emotionale Empfindung kann unterstützt werden. Porzellan ist ein hochwertiger Werkstoff und mit Licht setzt er seine Qualitäten optisch um. Das kann sehr zart, ja fast berührend wirken. Porzellan und Licht ist auch kein Alltagsprodukt. Es hat den Charme des Besonderen.
Für mich kann Porzellan aber auch betont nüchtern aussehen. Das wirkt manchmal fast schon kalt. Richtig. Gerade mit unseren Produkten bedienen wir auch eher die funktionale Weise. Die stimmungsvolle Seite kenne ich von Künstlermessen. Im technischen Bereich, den wir vertreten, ist das Design meist schlicht, aber edel gehalten. Das hat zudem den Vorteil, dass diese Lösungen fast immer zeitlos eingesetzt werden können.
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Wie kommen neue Lichtquellen mit Porzellan zurecht? Ich denke da an Halogen- oder LED-Technologien. Es kommt natürlich immer auch auf die Leuchte darauf an. Bei einem sichtbaren Leuchtmittel stellt sich die Frage, ob das Leuchtmittel gefällt. Gerade LED -Leuchtmittel können auch sehr technisch aussehen, was nicht immer gewünscht ist. Ich gehe aber von einem opalen Glas aus, wie wir es oft verwenden. Opales Glas verstärkt die kleinen Unterschiede des Lichts bei der Schatten- und Lichtbildung. Gerade LED-Leuchtmittel leuchten nicht zu allen Seiten gleich stark. Hier gilt es professionell zu experimentieren, damit man dem Kunden passende Lösungen für seine Lichtbedürfnisse mit auf den Weg geben können. Eine spezifische Herausforderung für Porzellan gibt es aber. Die meisten Porzellanmischungen sind wärmeisolierend. Wenn man in Richtung Hochleistungs-LEDs gehen möchte, ist es eine wichtige Voraussetzung, dass die Wärme abgeführt werden kann. Hier müssen wir als erstes ansetzen.
Wo kann Porzellan weitere Vorteile ausspielen? Bei der Haltbarkeit. Porzellan ist ein sehr nachhaltiges Produkt. Es gibt keinen Alterungsprozess. Porzellan kann nur kaputt gehen, aber nicht altern. Das Produkt hält über Generationen.
Das ist in einer Zeit, in der wir mindestens alle drei Jahre ein neues Handy brauchen, eine ungewöhnliche Botschaft. Porzellan ist kein Modeprodukt. Das sehen wir auch bei den Farben. Das klassische Weiss dominiert. Schon graue, schwarze oder braune Lösungen sieht man selten.
Mit welchen anderen Materialien lassen sich Licht und Porzellan noch kombinieren? Haben Sie da Beispiele aus Ihrer Praxis? Holz ist da an erster Stelle zu nennen. Holz strahlt eine warme Stimmung aus und kann bei Porzellan ein spannendes Kontrastmittel sein. Optisch wirkt das sehr gut. Auch bei Mineralfarbenanstrichen haben wir gute Erfahrungen gemacht. Bei Hängefassungen gibt es auch optisch interessante Lösungen mit buntem Textilkabel. Die leuchtenden Farben geben dem Porzellan einen ganz anderen optischen Auftritt. Insgesamt wirken solche Kombinationen auch sehr modern und kunstvoll.
Porzellanleuchten sind ein Nischenprodukt. Was für Ziele haben Sie sich gesetzt? Es ist ein Nischenprodukt, aber es gibt noch Luft nach oben. Wir sehen da einen Trend, den wir mit guten Lösungen gerne mitgestalten wollen. www.roesch-electric.com
Licht und Porzellan lösen unterschiedlichen Stimmungen aus.
Einsatzmöglichkeiten Porzellanleuchten sind zeitlos, der Werkstoff kann Generationen überdauern. Deshalb können Porzellanleuchten als nachhaltig bezeichnet werden. Wem der Aspekt der Nachhaltigkeit wichtig ist, der setzt ein energieeffizientes Leuchtmittel ein und wählt ein klares Leuchtenglas. So ist eine kaum zu übertreffende umweltfreundliche Leuchte im Einsatz. Klare Gläser sind energieeffizienter, weil sie praktisch kein Licht absorbieren. Meist sind jedoch immer noch opale Gläser gefragt, da sie das Licht besser streuen und ein Blenden des Leuchtmittels unterdrücken. Porzellanleuchten sind geeignet für den Aussenbereich, für Badezimmer, Küchen und Korridore. Bei einem klaren, schlichten oder rustikalen Einrichtungsstil passen sie auch in Wohn-, und Arbeitsräume.
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nachhaltiges bauen
Die Grande Dame der Architektur Tilla Theus
Š Ruben Wyttenbach
Lone K. Halvorsen |
Ruben Wyttenbach und Heinrich Helfenstein
Von Sanierungen denkmalgeschĂźtzter Objekte, Neubauten bis hin zu Innenarchitektur und Raumdesign-Optimierung. Tilla Theus ist die Grande Dame der Schweizer Architektur.
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Architektur
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© Heinrich Helfenstein
ie sympathische Architektin erweist stets ein hervorragendes Fingerspitzengefühl mit alten Substanzen. Sei es das legendäre «Widder»-Hotel in Zürich, der «Mammertsberg» in Freidorf oder das Grand Café «Motta» in Zürich. Auch bei ihrem letzten Projekt, dem Umbau des EPA-Gebäudes an der Sihlporte, hat sie die ursprüngliche Form des 1929 von Otto Streicher erstellten Gebäudes wieder hergestellt. Tilla Theus Visionen zeichnen sich beständig durch ihre Leidenschaft und das Ringen um die beste architektonische Lösung bis ins Detail. sweet home sprach mit Tilla Theus über ihre Projekte sowie die Reize zwischen neuen und historischen Gebäuden.
sweet home: Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit Sie ein Projekt annehmen? Tilla Theus: Architektonische Freiheit im Rahmen eines klaren Auftrags und eines damit konformen Budgets.
Wenn Sie Ihre fertigen Gebäude anschauen, sind sie in der Vergangenheit vorwiegend so geworden, wie sie in Ihrem Kopf bei der Planung ausgesehen haben? In allen wesentlichen Punkten ja.
Gebäude sind keine abgeschlossenen Gebilde, sondern einer ständigen Veränderung unterworfen, sei es durch Möblierung, Beleuchtung oder die Gestaltung der Wandfarben. Inwieweit lässt sich der Anspruch auf Autorschaft auf Dauer aufrechterhalten? Das immaterielle Urheberrecht bleibt, fürs materielle braucht es die vertragliche Absicherung, wobei ich eine vernünftige Regelung anstrebe. Bei der Bewahrung der äusseren und inneren Architektur bin ich strenger als bei der Einrichtung, die ich insbesondere bei privaten Bauherren nicht bis zum Wandschmuck und den sopra mobile bestimmen kann.
Wem soll schlussendlich ein von Ihnen entwickeltes Gebäude gefallen?
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nachhaltiges bauen Architektur
Mir, der Bauherrschaft, den Nutzern und den Passanten – in dieser Reihenfolge.
Hotels, Büros, Geschäfte, Wohnungen oder Restaurants ... Was ziehen Sie vor und weshalb? Wenn ich frei wählen kann: das schwierigste, mich am meisten herausfordernde Projekt.
Nehmen Sie auf moderne Art einen Gedanken auf, den der US-Architekt Louis Sullivan auf den Begriff «form follows function» gebracht hat? Ja. Denn nur nach dem Prinzip «form follows function» fühlen sich die Nutzer wohl. Das Umgekehrte bedeutet architektonischen Terror, den ich entschieden ablehne.
Entwickeln Sie sich stets weiter, oder bleiben Sie Ihrem Stil treu? Beides: eine ständige Weiterentwicklung aus den gesammelten Erfahrungen und Beibehaltung eines an der Detailpräzision und Funktionalität orientierten Stils.
Welche Reize und Herausforderungen besitzen alte Gebäude im Vergleich zu einem neuen, das keine Geschichte in sich trägt?
ches wohl als einzigartig zu bezeichnen ist. Wie sind Sie an dieses Projekt herangegangen, und empfinden Sie einen gewissen Stolz, wenn Sie das Hotel heute betreten? In der Tat bin ich auf das «Widder»-Hotel noch immer stolz. Mit dem Vertrauen in die Echtheit setzte ich einen neuen Trend, der sich bewährte und Schule machte gegen die Luxushotels mit üppigem Plüsch und falschem Gold.
Sie sind bekannt dafür, historische Elemente mit Neuzeitlichem in einen Kontext zu setzen. Beruht dieses auf Ihrem persönlichen Geschmack, oder sind dieses Wünsche und Vorgaben vom Auftraggeber, welche Sie erfüllen müssen? Für die spannungsvolle Harmonie zwischen Alt und Neu habe ich eine Leidenschaft entwickelt. Auch deswegen werden mir Projekte anvertraut. In aller Regel muss ich aber bei der Bauherrschaft geduldige Überzeugungsarbeit leisten. Dafür bin ich hoch motiviert.
Im Kampf um Aufträge und Reputation müssen die Ellenbogen der Frauen besonders spitz sein. Erleben Sie Ihr Berufsfeld als eine Männerdomäne, in welcher Frauen mehr kämpfen müssen, um wahrgenommen zu werden?
Ob alt oder neu: Mich reizen heikle Problemstellungen.
Eine Ihrer bekanntesten Arbeiten ist das «Widder»-Hotel. Sie haben hier in den bestehenden Strukturen von acht historischen Altstadthäusern ein Luxushotel gebaut, wel-
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Nicht meine Ellenbogen sind spitz, sondern meine Projekte Spitzenklasse. Im Ernst: Es zählt in meinem Bereich die Qualität, ob Mann oder Frau.
Wie wohnt eine «Star-Architektin» privat?
Š Heinrich Helfenstein
nachhaltiges Architektur bauen
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Architektur
In einem selber gebauten Haus am Zürichsee: schnörkellos, praktisch, sowohl ein schöner privater Rückzugsort als auch offen für Freunde – und mit grossen Tischen, die für mich die wunderbarsten Möbelstücke sind.
Was bereitet Ihnen die meiste Freude im Leben? Die glückliche Vollendung eines anspruchsvollen, aufreibenden Projekts, auf einer Reise die Entdeckung einer architektonischen Perle, eine brillante Ballettaufführung.
Ein Architekt, den Sie bewundern … Die Reihe ist sehr lang und erweiterbar, aber um einige zu nennen: Frank Lloyd Wright, Carlo Scarpa, Alvar Aalto, Le Corbusier, Louis Kahn ...
Das für Sie grösste architektonische Meisterwerk … Die Natur als Architektin, die für das Huhn das Ei entwickelte – die absolut perfekte Umsetzung von «form follows function», als noch niemand davon sprach.
Architektur sollte … … den Menschen das Erlebnis der Geborgenheit und der Schönheit schenken und mit dem knappen Boden sorgsam umgehen.
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Š Heinrich Helfenstein
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Š Heinrich Helfenstein
nachhaltiges bauen
Architektur
Transparenz in ihrer schönsten Form swissFineLine - Die rahmenlose Verglasung Céline Berger |
Berger Metallbau
Die Marke swissFineLine steht für grossflächige, rahmenminimierte Schiebefenster. Die Bodenführung und die umlaufenden Rahmenprofile sind vollständig in Böden, Decken und seitlich in die Wände eingearbeitet. Vom Rahmen bleibt so praktisch nichts mehr sichtbar und ermöglicht fliessende Grenzen zwischen innen und aussen. Lebensraum voller Licht, Luft und Atmosphäre.
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Architektur
Schwellenlose Übergänge Barrierefreiheit von innen nach aussen ermöglicht eine maximale Mobilität und Bewegungsfreiheit. Dank schwellenlosen Übergängen in Kombination mit automatischer Schiebetürbedienung wird höchster Komfort garantiert.
Unvergleichlicher Bedienkomfort Die rahmenlosen Schiebefenster können von der Ecke aus pfostenfrei geöffnet, oder je nach Öffnungsvariante mehrere Schiebeelemente zusammen bewegt und in Wandnischen verstaut werden.
Lichtdurchflutete Räume Die grossflächigen Schiebefenster lassen mehr Tageslicht in den Wohnraum fliessen. Gleichzeitig verbindet die rahmenlose Verglasung von swissFineLine die Natur mit dem Wohnbereich und bildet das Gefühl einer grenzenlosen Freiheit.
Im swissFineLine-Kompetenzzen trum in Langnau im Emmental erleben Architekten, Planer und Bauherren die rahmenlose Verglasung im Massstab 1:1 und erhalten dabei persönliche und kompetente Fachberatung. swissFineLine – Das Premiumfenster für führende Architekten und anspruchsvolle Bauherren. www.swissfineline.ch
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Architektur
«Wir erfüllen Träume» Wintergarten-Land Niggi Freundlieb / Hans Laub / Michael Cossmann |
Wintergartenland
Die Wintergarten-Land GmbH macht Wintergarten-Träume wahr. Von der Planung bis zur Realisierung ist das Unternehmen einer der führenden Anbieter in der Region von individuell gestalteten Wintergärten.
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n den grosszügigen Ausstellungsräumlichkeiten in Maulburg, direkt an der B317 in Richtung Schopfheim, können auf über 500 Quadratmeter mehrere komplette Wintergärten, diverse Terrassendächer sowie verschiedene Beschattungssysteme besichtigt werden. Zusätzlich ist die Wintergarten-Land GmbH kompetenter Ansprechpartner im Bereich Bauelemente zu den Themen Fenster, Türen, Tore, Überdachungen, Sichtschutz und Zaunsysteme.
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Im Bereich Wintergärten und Terrassendächer verwenden und vertreiben die Experten der Wintergarten-Land GmbH Produkte von «Solarlux», bei Fenstern und Türen Kunststoff-, Holz- und Aluminiumprodukte von «weru» und bei Roll-, Sektional- sowie Industrietoren Produkte von «novoferm». Geleitet wird das 2006 gegründete Unternehmen, das rund 30 Mitarbeitende beschäftigt, von den beiden Inhabern Hans Laub und Michael Cossmann.
Architektur
Wohlbefinden sichern Ein Wintergarten war früher Ausdruck einer gewissen Exklusivität – wie stellt sich das heute dar? Hans Laub: Der Bau des eigenen Wintergartens liegt im Trend. Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für den Bau eines Wintergartens oder einer Terrassenüberdachung. Heute wird ein Wintergarten nicht mehr als Luxus, sondern als Bereicherung der Wohn- und Lebensqualität betrachtet. Unsere Kunden sagen uns immer wieder, dass ihr Familienleben nun im Wintergarten stattfindet.
Was sind weitere Argumente für den Bau eines Wintergartens?
Welche Dienstleistungen bietet die Wintergarten-Land GmbH ihren Kunden? Michael Cossmann: Wir stehen den Kunden natürlich in unserem Ausstellungsraum für eine ausführliche Beratung und Bedarfsanalyse zur Verfügung. Hat sich der Kunde entschieden, arbeiten wir das persönliche Angebot aus. Anhand der Baupläne und einer Bildaufnahme des Objektes können die Planung sowie die Erstellung einer 3D-Visualisierung des Wintergartens erfolgen. Unsere Wintergärten sind auf die individuellen Wünsche der Kunden gefertigte Unikate. Die Lieferung und Montage des Wintergartens erfolgt ausschliesslich durch eigens geschulte und qualifizierte Monteure von der Wintergarten-Land GmbH.
Hans Laub: Unser Unternehmen ist auch im BeMichael Cossmann: Ein Wintergarten oder eine Terrassenüberdachung bieten viel Licht, das sorgt nicht nur für Wohlbefinden, sondern hat auch energetische Auswirkungen, denn durch das Glas wird viel Sonne aufgenommen und die dadurch gewonnene Wärme kann genutzt werden. Ausserdem dient die Investition in den Bau eines Wintergartens zur Wertsteigerung der Immobilie.
reich Bauelemente tätig. In der diesbezüglich grössten Ausstellung in Süd-Baden können sich die Kunden über Fenster, Türen, Tore, Falt- und Schiebewände, Balkonverglasungen oder Raumteiler ausschliesslich namhafter Hersteller auch am Wochenende informieren lassen. www.wintergarten-land.de
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Architektur
Naturnaher Lebensraum Der Wintergarten als erweiterter Wohnraum Stella Orsini |
Stobag
Ein Wintergarten ist für jede Immobilie eine absolute Krönung und wertet diese um ein Vielfaches auf.
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er Stobag Wintergarten SV8600 lässt den Wohnraum mit der Umgebung harmonisch verschmelzen. Dank komplett integrierten Dach- und Vertikalbeschattungssystemen und thermisch getrennter Doppelverglasung wird das ganze Jahr hindurch für ein optimales Klima und eine angenehme Atmosphäre gesorgt. Die attraktive Flachdachoptik hat praktisch keine Schräge im Dachbereich und dadurch eine konstante Raumhöhe. Ferner verleiht das gradlinige Design der Glas-Aluminium-Konstruktion eine unverkennbare und zeitlose Eleganz.
Funktion und Ästhetik im Einklang Während bei herkömmlichen Wintergärten die Beschattungen meist aussen – oft auf Kosten der Optik – aufgesetzt werden, wurden beim SV8600 sowohl Vertikal- als auch Dachbeschattung elegant in die Konstruktion integriert. Dieser Vorteil spricht nicht nur aus ästhetischer Sicht für sich, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass die Sonnenschutzsysteme bei Nichtgebrauch optimal vor äusseren Witterungs-einflüssen geschützt bleiben. Optionen wie Licht und Steuerungen machen aus dem Flachdachsystem einen komfortablen, erweiterten Wohnraum. Der integrierte Elektroantrieb sorgt für eine bequeme Bedienung und lässt sich durch verschiedene Steuersysteme automatisieren. Damit auch in Ihrer Abwesenheit immer die richtige Dosierung an Schatten gewährleistet ist. www.stobag.ch
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nachhaltiges bauen
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Grosszelgstrasse 24 | 5436 Würenlos
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Architektur
Eine Wohlfühloase Der richtige Boden Jan Chvojka |
Jago
Garten und Terrasse etablieren sich immer mehr als alltäglicher Wohnraum. Ein privater Rückzugsraum mit Frischluftgarantie, der aber gleichzeitig eine Visitenkarte des eigenen Geschmacks ist.
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Architektur
Wohn- und Aussenwelten verschmelzen zunehmend.
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in Garten ist nicht nur schön. Ein Garten zu haben bedeutet auch viel Arbeit. Die Zeit im Garten darf jedoch nicht nur aus Unterhalt bestehen. Der Garten soll ein Platz für Ruhe und Freude sein. Umso wichtiger ist es, dass der Terrassenboden möglichst pflegeleicht und robust ist. Forexia ist ein Terrassenprofil, das wie kein anderes die Ansprüche an den zeitgemässen Gartensitzplatz erfüllt. Der Holzwerkstoff vereint die Natürlichkeit von Holz mit den Vorzügen moderner Technik. Die Dielen sind das ideale Material für eine vielgenutzte Terrasse. Im Gegensatz zu herkömmliche Holzdielen benötigen sie keine intensive Pflege wie regelmässiges Ölen und Schleifen. Auch nach mehrjähriger Sonneneinstrahlung bleichen die Farben dank der UV-Beständigkeit nicht aus.
Flexibel und passgenau Nebst den produktspezifischen Vorteilen überzeugt Forexia besonders im täglichen Gebrauch. Dank guten Wärmeausgleichs erhitzen die Dielen nicht wie Terrassen aus Stein. Sie bleiben auch im Hochsommer barfussfreundlich begehbar, zumal sie nicht splittern. Und sollten auch mal die Kinder den Garten zur Kampfzone für Wasserschlachten erklären, schützt das Profil dank sehr guter Rutschfestigkeit vor schmerzhaften Stürzen. Forexia ist in drei verschiedenen Oberflächenstrukturen und vier Farbtönen erhältlich. Gerade auch als Umrandungen für Schwimmbecken oder Whirlpools zeigen die Vorzüge einer Terrasse aus Holzwerkstoff ihre Qualitäten. Häufiger Kontakt mit Wasser kümmert sie nicht. Sie verrottet nicht und ist immun gegen Pilzbefall. Der Garten bleibt natürlich und langlebig. Das Prinzip des Verbundholzes wird seit über 20 Jahren erfolgreich in Nordamerika verwendet und ist seit über 10 Jahren in Europa präsent. Das Produkt wird aus europäischem Holz und ohne Verwendung von Schadstoffen hergestellt. Das ist der ideale Untergrund für sorgenfreie Momente auf der Terrasse. www.jago.ch
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nachhaltiges bauen
Der Vierklang Holz, Technologie, Form und Gesundheit Holzhausunternehmen wie Baufritz müssen heute höchsten architektonischen und ökologischen Ansprüchen genügen. Patente und Innovationen stehen sich nicht gegenüber, sondern kommunizieren mit Erfahrung und Tradition. Die Verwendung energieeffizienter und schadstoffgeprüfter Materialien führt zu einem ökologisch spannenden Holzhaus. Wir präsentieren zwei Beispiele von Baufritz: das Mehrfamilienhaus «Gardet» und das Landhaus «Valfontana».
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Architektur
Wohn-, Ess- und Kochbereich sind offen gestaltet.
Wohlfühl-Bad auf kleinen Raum.
D
as Mehrfamilienhaus «Gardet» besteht aus vier Baukörpern, von denen jeder ein Stück nach hinten versetzt steht. Eine raffinierte Anordnung, die den Bewohnern Privatsphäre auf der Eingangs-, vor allem aber auf der Terrassenseite verschafft. Bei der streng kubischen Bauweise wurde die Architektur auf das Wesentliche beschränkt. Der U-förmige markante Vorbau auf der Gartenseite ist wie ein Rahmen inszeniert. Er akzentuiert die Fassade und bietet einem Teil der Terrasse und dem Balkon einen Wetterschutz. Die graue Holzfassade passt sehr gut zur Form, wirkt gleichermassen schlicht wie klassisch-zeitlos und fügt sich gut in die umgebende Natur.
Kubische Bauweise Da sich ökologische Bauweise und gesundes Wohnen hier auf überzeugende Weise mit stimmigem Design vereinen, sind die Häuser prädestiniert für Familien. Ein weiteres Puls ist die, das Familienbudget schonende Energieeffizienz. Auffallend: Während sich die vier Kuben von der Strassenseite her freundlich, aber zurückhaltend geben, öffnen sie sich nach hinten mit einer nahezu komplett verglasten Hausfront und beziehen den Aussenraum in das Wohnerlebnis mit ein. Der als offener Grundriss umgesetzte Wohn-, Ess- und Kochbereich ist nur durch eine bodentiefe Glastürenfront von Terrasse und Garten abgetrennt und dominiert das Erdgeschoss. Ein direkt neben dem Eingang platziertes Arbeitszimmer und ein Duschbad komplettieren
Lichteinfall durch grosse Fenster.
auf dieser Ebene das Raumangebot. Die Räumlichkeiten im Obergeschoss sind ebenfalls perfekt durchdacht. Von einem geräumigen Flur geht das auf der vorderen Hausseite gelegene Hauptschlafzimmer ab. Ausserdem verfügt es über ein eigenes Bad mit Dusche. Zum weiteren Raumangebot gehören hier ausserdem das in elegantem GrauWeiss gehaltene Familienbad mit Wanne und zwei weitere Räume, welche als Kinder- oder Gästezimmer genutzt werden können. Sie teilen sich den grossen überdachten Balkon, der, entsprechend dem Zugang zur Terrasse ein Stock tiefer, durch hohe Glasschiebetüren betreten wird. Für sehr viel natürlichen Lichteinfall sorgt ein grosses Dachfenster über der Treppe im Hausinnern.
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Architektur
Die naturbelassene Holzfassade fügt sich harmonisch in die umliegende Natur.
Ein Wohlfühlort für Bergliebhaber Kaum zu glauben: Das Landhaus «Valfontana» mit seinen vier Ferienwohnungen in Vandans im Montafoner Tal ist ein Fertighaus. Da die Bauherren, zwei Brüder mit ihren Ehefrauen, beruflich sehr stark eingespannt sind, kam für die Unternehmerpaare von der Schwäbischen Alb nur ein erfahrener Generalunternehmer infrage. Die Entscheidung fiel schnell auf das innovative Allgäuer Designholzbau-Unternehmen Baufritz, weil sie in ihrer eigenen Firma selbst täglich mit dem Werkstoff Holz umgehen und deshalb einen hohen Qualitätsanspruch haben. Durch ihr eigenes Know-how geprägt, wollten die Familien ihren Neubau nur einem Spezialisten anvertrauen. «Zuverlässigkeit und ökologische Bauweise waren für uns weitere entscheidende Kriterien», erklären die stolzen Auftraggeber. «Zudem überzeugte uns, dass wir trotz der perfekten Vorfertigung im Werk die Möglichkeit hatten, unsere Gestaltungswünsche ganz individuell mit einem Architekten umzusetzen.» Vor Vertragsunterzeichnung informierten sich die Bauherren in der sogenannten «HausSchneiderei» in Erkheim im Allgäu, dem vom Ökohaus-Pionier Baufritz, über bauliche Details und Ausstattungsvarianten. Von diesen waren sie so begeistert, dass sie viele davon in ihren Entwurf übernahmen. Architekt Prof. Hans-Georg Stotz aus Stuttgart plante auf dem leichten Hanggrundstück ein lang gezogenes Gebäude in Ost-West-Ausrichtung. Das klassische Satteldach schrieb die Bauordnung vor. Umlaufende Balkone und Terrassen an den Giebelseiten verbinden das Haus mit der Natur. Bodentiefe Fenster, dreifach verglast, geben den Blick in die grandiose Berglandschaft frei. Ein biologischer Mineralputz und eine thermobehandelte Fichtenholzverschalung
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umschliessen die 37 cm starke «Voll-Werte-Wand». Ihr Kernstück ist ein Tragwerk aus heimischem Konstruktions-Vollholz. Für ein gesundes Urlaubsklima sorgen nicht nur die ökologische Dämmung «Hoiz» aus Holzspänen – von Ökotest empfohlen und vielfach ausgezeichnet – sondern auch die qualitäts- und schadstoffgeprüften Umweltfarben. Die einzigartige Schutzebene «Xund-E» reduziert nachweisbar gesundheitsbelastende Elektrosmogstrahlen. Im Untergeschoss liegen Garagen, Rad- und Skiraum für die Gäste und ein extra Platz für die Wäschepflege. Das Erdgeschoss beherbergt zwei Apartments mit 56 und 66 m2. Das Dachgeschoss nimmt zwei weitere Wohnungen mit 73 und 95 m2 auf, die beide noch eine zusätzliche Galerie-Ebene mit Schlaf- und Spielzone bieten. Offene Ess- und Wohnbereiche, klare Formen und warme Farben kennzeichnen die Inneneinrichtung. Die Grundrisse wurden so geplant, dass sich die Wohnräume nach der Sonne orientieren. Örtliche Schreiner fertigten individuelle Betten, Möbel und Küchen. Florale Leinen- und Baumwollstoffe kommen aus der Region. Unter den hochwertigen Eichenholzdielen liegt eine Fussbodenheizung. Die Geothermie-Heizung nutzt die natürliche Erdwärme und versorgt das Feriendomizil mit Energie. Das Wohlfühlambiente kommt bei den Gästen so gut an, dass es schon etliche «Wiederholungstäter» gibt, erzählt die Bauherrin mit Freude. Ski- und Wanderbegeisterte schätzen auch die Lage des Hauses – zur Golmer Kabinenbahn, die bis auf 2 100 Meter Höhe führt, ist es nur einen Katzensprung. www.baufritz-sb.com
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nachhaltiges bauen INNENARCHITEKTUR
Holz unter den Füssen Bodenbeläge Lone K. Halvorsen
Edles Parkett, Natur pur Kork oder kostengünstigeres Laminat ... Bodenbeläge sind für das Gesamtbild eines Raumes entscheidend.
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INNENARCHITEKTUR
G
rundsätzlich können Bodenbeläge aus sehr unterschiedlichen Materialien bestehen. Sie können sich an den Facetten der Natur bedienen, zugleich den Trend von neuartigen Raumkonzepten aufgreifen. Wir zeigen Ihnen die Varianten Holz, Laminat sowie das Naturprodukt Kork, der zunehmend eine grössere Beliebtheit erlebt.
Vorteil: lange Lebensdauer Nachteil: kostenintensiv
Das edle Parkett Ob als Fischgrät oder Stäbchen, Parkett ist sehr vielseitig und gilt noch immer als der repräsentativste unter den Bodenbelägen. Es wird zwischen Parkett aus Ein- oder Mehrschicht unterschieden. Während das einschichtige Parkett aus massivem Vollholz besteht, setzt sich das mehrschichtige Parkett aus zwei bis drei Schichten zusammen. Das absolute Glanzstück bei den Parkettböden ist und bleibt aber das Massivparkett. Der Parkettboden unterscheidet sich auch in seiner Oberflächengestaltung, der sogenannten Sortierung. Von Ahorn bis Zeder stehen zahlreiche Holzsorten zur Auswahl und jeder besitzt eine spezielle Farbgebung. Keine Holzoberfläche gleicht der anderen. Nicht zuletzt dadurch erfreut sich Parkettboden einer grossen Beliebtheit. Ferner gilt der Parkettboden unter den Bodenbelägen als einer der dauerhaftesten. Teils Jahrhunderte überdauern diese Böden bereits unter den härtesten Bedingungen. Es muss zwar in regelmässigen Abständen wieder neu geschliffen werden, jedoch erstrahlt es nach jeder Renovierung im neuen Glanz.
Parkett, Türen und mehr... Erleben Sie Harmonie und Inspiration in unserer Austellung in der Bauarena Volketswil. Sie finden uns im 3. OG, Sektor C.
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INNENARCHITEKTUR
Strapazierfähiges Laminat Die Zeiten, als Laminat als ein Parkett-Imitat galt, sind vorbei. Moderne Methoden der Oberflächenstrukturierung sorgen dafür, dass Laminate heutzutage einem Parkettboden täuschend ähnlich sehen. Abgesehen von den günstigen Preis überzeugt Laminat ebenfalls im Hinblick auf die Strapazierfähigkeit, Abriebfestigkeit und gewiss durch die Verlegung. Diese ist recht einfach handzuhaben und kann auch vom Hobby-Heimwerker übernommen werden. Jedoch kann das Laminat, einmal gelegt, nicht wie beim Parkettboden abgeschliffen werden, im Falle eines Fehlers im Boden. Ein Abschleifen würde das Dekorpapier zerstören und die Trägerplatte freilegen. Die Paneele unterscheiden sich in der Stärke, die zwischen sechs und zwölf Millimeter beträgt. Je dicker das Laminat ist, umso widerstandsfähiger und langlebiger ist es, jedoch auch teurer. Hochwertiges Laminat hat meistens eine aufwendige Oberflächengestaltung, um eine Holzmaserung wirklichkeitsgetreu darzustellen.
Vorteil: strapazierfähig Nachteil: nicht abschleifbar
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INNENARCHITEKTUR
Guter Kork braucht Zeit
ist für eine Fussbodenheizung geeignet.
Formgebung USM Möbelbausysteme für anpassungsfähige Lösungen. Formgebung USM Möbelbausysteme für anpassungsfähige Lösungen.
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Vorteil: Tritt- und Schalldämmung Nachteil: Nicht jeder Korkboden
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Portugal gilt als das grösste Land der Korkenhersteller, denn über 50 Prozent der Weltproduktion findet hier statt. Pro Jahr wächst die Baumrinde circa einen Millimeter, und schliesslich nach rund 10 Jahren kann sie von der Rinde befreit werden. Ob für den privaten Einsatz in Entrée, Kinderzimmer, Hobbyraum, Wohnzimmer oder Küche, neben der ansehnlichen Optik besitzt Kork jede Menge positive Aspekte: exzellente Trittschalldämmung und stossdämpfende Eigenschaften sowie feuchtigkeitsregulierende und wärmedämmende Funktionen. Kork ist in den unterschiedlichsten Farben und Breiten zu finden. Selbst die Optiken von Stein, Holz oder Beton sind dank heutiger Verarbeitungs- und Drucktechniken möglich. Ein weiterer überzeugender Vorteil von Korkböden ist ihre antistatische Wirkung. Das bedeutet in der Praxis, dass sie keinen Staub bilden und somit als sehr hygienische Böden gelten.
DESIGN Stück
Design & Designer
S
ie sind die Shootingstars der internationalen Design-Szene: BassamFellows. Das Duo, bestehend aus Craig Bassam und Scott Fellows, gehört zur A-Liga ihrer Zunft. Die Kollektion der US-Shootingstars BassamFellows verbindet den Bauhaus-Stil mit modernem Design und beinhaltet Klassiker des 21. Jahrhunderts. BassamFellows ist alles andere als Massen- oder Fliessbandware, jedes Stück wird von Hand gefertigt und erzählt seine Geschichte. Grafisch perfekt gestaltet und mit organischen, natürlichen Formen sorgen die Möbel für ein wohnliches und angenehmes Ambiente – mit einem warmen und zugleich luxuriösen Touch. Am 10. Jahrestag der BassamFellows-Lancierung enthüllten die beiden amerikanischen Gestalter kürzlich den «Spindel Chair». Ein Besuch in der New Hampshire Exeter Library – dem komplexen und widersprüchlichen Meisterwerk von Louis Kahn – inspirierte Craig Bassam und Scott Fellows zum neuen
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BassamFellow & «Spindel Chair» Lone K. Halvorsen
Stuhl: Die Silhouette wirkt grazil, die Erscheinung strahlt durch die massiven Holzteile höchste Güte aus. Der stabile Sitz ist durch seine skulpturale und gleichzeitig ergonomische Formgebung sehr komfortabel, die Arm- und Rückenlehne ist elegant geschwungen und einladend. Vertrieben wird die Kollektion in der Schweiz exklusiv durch Wohnbedarf.
nachhaltiges bauen
Wir gratulieren den Gewinnern der Bukan Box Kevin H. aus Biel Stephanie A. aus Bürgeln Samuel M. aus Muralto
Leider war ein interessent vor ihnen da. das macht nichts. jetzt online abonnieren.
Bauen & architektur Winter 2013 | #5
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Stilvolle Balance zwischen Tradition und Moderne Das neue Sauna Chalet aus Zirbenholz Sandra Toljn
Ein Chalet steht als Synonym für Ferien, Erholung und Entspannung. KLAFS, der Weltmarktführer im Bereich Sauna, Pool und Spa, präsentiert in einer Premiere das Sauna Chalet, aus gesundheitsförderlichem Zirbenholz gebaut. Die stilvolle und gemütliche Sauna bietet dem Erholungssuchenden eine perfekte Balance aus Tradition, modern interpretiert.
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INNENARCHITEKTUR
Z
irbenholz, das Holz zum Wohlfühlen, stammt von der Zirbelkiefer. Die Zirbelkiefer, auch Arbe, Arve oder Zirbe genannt, die bis zu 1 000 Jahre alt werden kann, wird auch Königin der Alpen genannt und dem Holz werden positive Eigenschaften zugesprochen. So wurde am Johanneum Research Institut in Graz die gesundheitsförderliche Wirkung des Holzes festgestellt. Der Einfluss des Zirbenholzes zeigt sich in einer Verlangsamung der Herzrate bei körperlichen und mentalen Belastungen. Der vegetative Erholungsprozess wird in einer anschliessenden Ruhephase beschleunigt und es wirkt Herz- und Kreislaufproblemen entgegen. Darüber hinaus liess sich noch eine Verbesserung der Wetterfühligkeit und Schlafqualität nachweisen.
Entspannung und Gesundheit In der Sauna Chalet besteht sowohl die Innen- als auch die Aussenverkleidung aus grossflächig verarbeitetem, golden leuchtendem Zirbenholz. Waagerecht verlaufende Echtholzfurnierpaneele vermitteln ein grosszügiges Raumambiente. Abgesetzte Deckenflächen und Zierelemente an den Wänden setzen traditionelle Akzente, und Liegeeinrichtungen in puristischer Eleganz schaffen ein harmonisches Gleichgewicht. Selbst der Türgriff sowie die Saunaleuchten sind innen aus verarbeitetem Zirbenholz. Die Front der Sauna besteht zum grossen Teil aus Glas und bietet einen freien Blick in das stilvolle Interieur. Das indirekte Lichtkonzept sorgt für edle Stimmung. Die Liegeeinrichtung bietet durch eine zurückspringende Blende einen hohen Liegekomfort auch auf der ersten Liegeebene und lässt dem Saunierenden viel Platz für Entspannung. So kann der Badende, stilvolle und pure Entspannung und die positive Wirkung des Zirbenholzes besonders intensiv mit jedem Saunagang geniessen, dank KLAFS. www.klafs.ch
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nachhaltiges bauen INNENARCHITEKTUR
Luxus oder nicht? Wellness im Trend Raphael Bruderer
Überall Wellness, fast gleich wo man hinschaut. Alle Ferienprospekte und sogar Menukarten sind voll damit, zudem wird an jeder Ecke mit diesem «Modewort» geworben. Da gilt es, genauer hin zu schauen.
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Hotel in Parpan, ein modernes romantisches Hotel mit viel Platz im Dampfbad.
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efinden wir uns im Wellness-Jahrhundert? Man könnte es fast meinen, aber der Schein trügt. Denn der Ursprung von Wellness liegt viel länger zurück. In den Geschichtsbüchern tauchen die ersten Überlieferungen von Wellness zu Zeiten der Römer, Ägypter und des Osmanischen Reichs auf. Wir sind der festen Überzeugung, dass schon früher gewisse Formen von Wellness ihre Daseinsberechtigung hatten. Was heisst denn Wellness? Die Übersetzung könnte etwa «Wohlbefinden» lauten. Jetzt ist klar, dass viel mehr unter den Hauptbegriff Wellness fällt, als man auf den ersten Blick denkt. Laut dieser Definition gilt ja das Sitzen um das Höhlenfeuer bereits als Wellness. Mit Sicherheit kam ein gewisses Wohlbefinden auf, wenn sich der Urmensch am Feuer wärmen konnte und durch die lodernden Flammen vor wilden Tieren geschützt war. Nun fragt man sich, gilt denn ein Bad unter einem Wasserfall auch als Wellness? Wie sieht das mit einem Strandspaziergang aus und was denken Sie, ist eine Bergwanderung auch Wellness? Die Antwort auf all diese Fragen lautet mit Sicherheit – Ja! Der heutige Wellnesstrend läuft in die Richtung, dass die gesunde Bergluft, das wohltuende Klima vom Meer sowie das prickelnde Erlebnis neben einem Wasserfall in unsere eigenen vier Wände gebracht werden.
Firmenportrait Seit 1969 hat sich die Firma Fitness-Partner AG darauf spezialisiert, Produkte zu schaffen, welche Ihrer Gesundheit gut tun und Ihr Wohlbefinden steigern. Das Sortiment umfasst heute nebst Sauna und Dampfbad viele verschiedene Formen von Wellness. Dies beginnt bei der einfachen Infrarotkabine führt über Hamam, Caldarium, Tepidarium bis hin zu Erlebnisduschen und den Einbau eines «Seaclimate» (Meeresklima) in eine Kabine. Dazu kommen Whirlpool, Fitness-Geräte sowie Solarien. Baden – schwitzen – bräunen – bewegen, was braucht der Mensch mehr für sein Wohlbefinden? Liebe – und diese finden Sie bei der Fitness-Partner AG im Detail.
Denken Sie, dass eine Sauna, ein Dampfbad oder eine Kabine mit Meeresklima Luxusprodukte sind? Da kann es nur ein klares Nein als Antwort geben. Alle diese Produkte sind einzig und allein darauf ausgelegt, Ihre Gesundheit zu fördern und das Wohlbefinden zu steigern. Unser heutiges Verlangen nach Wohlbefinden und Vitalität ist sehr gross. Bei genau diesem Wunsch handelt es sich in der heutigen von Stress und Hektik geprägten Welt nicht um Luxus, sondern um ein Grundbedürfnis. So gesehen ist Wellness das wärmende und beschützende Höhlenfeuer der Neuzeit. www.fitness-partner.ch
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news küche
Cactus Cactus ist ein pfiffiger Zahnstocherspender, der täglich ein Lächeln an den Tisch zaubert! Durch seinen cleveren Mechanismus – durch leichten Druck auf den Cactus-Kopf hebt sich der Deckel und die Zahnstocher werden verführerisch präsentiert. www.trenddesignhandel.ch
Caminada Getreu Andreas Caminadas Philosophie «Das Essen soll eine Sinnesreise sein, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt» ist sein eigenes, von Hand geschmiedetes Messer entstanden, das schön in der Hand liegt und sich durch handwerkliche Fertigung auszeichnet. www.andreascaminada.com
Schwanenwal Hier passt einfach alles! Die Elemente aus Walnussholz schmiegen sich sanft an das creme-weisse Porzellan und schützen ausserdem die Hände vor zu heissen Temperaturen. www.5cups.de
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KitchenAid Mit dem Artisan-Wasserkocher von KitchenAid gelingt die Tasse Tee perfekt. Die innovative Technik des Gerätes macht es möglich, die exakte Temperatur einzustellen, bei der das Wasser erhitzt werden soll. www.kitchenaid.de
Hirsch-Caquelon Die schlichte Form und die edle schwarze Glasur in Kombination mit der samtig-weichen bordeauxroten Beflockung am Griff sehen einfach schön aus. Ein weiterer Hingucker sind die an den Aussenseiten eingebrannten Dekor-Hirschmotive im selben Farbton. www.kuhnrikon.com
Für Gourmets und Kochkünstler Der französische Hersteller von Gourmet Kochherden LACANCHE verbindet Tradition mit Innovation. Die Kochstationen mit Gas und elektrischer Energie – auf Wunsch mit Plancha, Grill, Wasserbad und Tellerwärmer – lassen keine Kochwünsche offen. Beeindruckende 21 Farben stehen zur Verfügung. www.lacanche.ch
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nachhaltiges bauen
Stilvolle Metallgewebe Christoph Bürkler |
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Decor-Metallgewebe bieten zahlreiche Innendekorationsmöglichkeiten – die Variationen zwischen Form, Farbe und Material lassen keine Wünsche offen. Decor-Metallgewebe ermöglichen eine stilvolle Raumgestaltung.
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ie wollen einen Raum unterteilen, wünschen einen attraktiven Sichtschutz, einen Windfang, wollen eine reizlose Decke aufwerten oder eine Wand verkleiden? Metallgewebe sind das ideale Stilmittel und bieten zahlreiche Variationsmöglichkeiten. Ausserdem lassen sich damit auch Kunstobjekte oder Bühnenbilder in Theatervorstellungen realisieren. Metall Pfister bietet eine breite Palette an Architektur- und Designprodukten, die sorgfältig aufeinander abgestimmt sind und sich durch hochwertige Qualität auszeichnen. Mit der Auswahl von circa 20 verschiedenen Standard Geweben und viele weitere Sonderwebungen aus unterschiedlichen Werkstoffen, Farben und Grössen sind die Anwendungsmöglichkeiten fast unbegrenzt. Dank der Auswahl von vielen verschiedenen Materialien und Oberflächen wie zum Beispiel Aluminium, Edelstahl, Messing, Kupfer, Bronze und verschiedenen Farbmöglichkeiten, findet sich für jeden Gestaltungswunsch die passende Oberfläche. Wenn es darum geht, Räume in Szene zu setzen, spielt Licht eine wichtige Rolle. Als Gestaltungselement unterstreicht es die Vorzüge des edlen Metallvorhanges. Ob sanft schimmernd oder hell glitzernd, ein Metallvorhang bietet die individuelle Lösung für jeden Wunsch. Besuchen Sie den Showroom | E. Pfister & Cie AG www.metallpfister.ch
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nachhaltiges bauen
Feuer und Flamme für einen Klassiker MEDIA Der Charme des Besonderen Der Kachelofen
im modernen Raum
Gita Topiwala |
Ganz Baukeramik
Kachelöfen finden sich längst nicht mehr nur in alten Häusern: Dank neuen Materialien und Formen harmonieren sie auch mit moderner Architektur. Die Produktion allerdings ist so traditionell wie vor 200 Jahren.
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Klassische Baukeramik in neuem architektonischem Gewand.
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it dem klassischen Kachelofen verbinden wir Geborgenheit, Wärme und Nostalgie. Mit grünen Schüsselkacheln steht er in der Stube alter Bauernhäuser oder in Chalets in den Bergen, oft mit einer Sitzbank kombiniert, auf deren warmen Oberfläche es sich herrlich verweilen lässt. Diese klassische Version des Kachelofens gehört längst der Vergangenheit an. Schon immer haben Ofenbauer ihre Produkte an die Architektur und Gestaltung der Räume angepasst. So zeichnen sich die Öfen heute durch kubistische, reduzierte Designs mit klaren Linien aus. Bauherren kombinieren verschiedene Materialien, Formate und Farben: Verputzte Flächen wechseln sich mit Naturstein, Holz oder grossformatiger Keramik in warmen Farben ab. Eine Keramikverkleidung hat dabei entscheidende
Vorteile. Sie speichert die Wärme optimal, der farblichen Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Auch das Feuer darf heute sichtbar sein. Grosse Scheiben prägen das Design, die Feuerromantik gibt dem Raum Gemütlichkeit.
Kacheln speichern Auch mit seiner Heizleistung passt der Kachelofen in die Moderne: Er speichert die Wärme des Feuers und gibt sie über mehrere Stunden als behagliche Strahlungswärme an den Raum ab, was ein gutes Raumklima ermöglicht. Durch den geringen Energiebedarf von modernen Gebäuden kann ein Speicherofen einen wesentlichen Teil der Heizlast tragen oder sogar als Vollheizung konzipiert werden – eine echte Alternative zu einer Öl-, Gasheizung oder Wärmepumpe.
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Individuelle Lösungen Obwohl sich das Aussehen und die Funktion von Kachelöfen in den letzten Jahrzehnten verändert hat, ist der Herstellungsprozess der Kacheln trotz neuster Technik nach wie vor so traditionell wie vor 200 Jahren: Jedes Stück wird aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und von Hand geprägt. Die Kacheln für jeden Ofen werden, je nach Planung und Stückzahl, einzeln angefertigt. Ein Nischenmarkt – dem sich in der Schweiz nur wenige Betriebe verschrieben haben. Einer davon ist Ganz Baukeramik in Embrach ZH. Das Familienunternehmen stellt seit 1805 Kacheln für Kachel- und Cheminéeöfen und Keramikplatten für Böden und Wände her.
Unterschiedliche Arbeitsschritte wie Glasieren …
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«Das Schöne an der traditionellen Produktion ist, dass jeder Kunde, passend zu seinem Wohnstil, einen individuellen Ofen bestellen kann», sagt Manuela Baumann, Bereichsleiterin Feuer. Die ausgewählten Modelle werden zu einer negativen Gipsform gefertigt, in die Ton gegossen wird. Ist der Ton in der passenden Form, wird er aus der Vorlage gelöst und
… und Modellieren …
INNENARCHITEKTUR
… und Guss- Formen.
getrocknet. Zum Schluss werden die Kacheln nach Wunsch von Hand glasiert, bemalt oder gar mit einem Goldmuster dekoriert. Ganz Baukeramik stellt alle Glasuren selbst her; über die Jahre haben sich rund 200 Rezepte angesammelt. Die ganze Produktion ist aufwendig und braucht viel Handarbeit und Können. «Für uns kommt
es deshalb nicht in Frage, sie ins Ausland zu verlegen», so Manuela Baumann. Als einzige Firma der Schweiz bietet Ganz Baukeramik noch eine Ausbildung zum Industriekeramiker an, um sich den Nachwuchs für die Produktion dieses qualitativ hochstehenden Produkts zu sichern. Denn die Nachfrage nach Kachel- und Cheminéeöfen ist ungebrochen. Ein Feuer bietet Gemütlichkeit, moderne Öfen passen hervorragend in jede Raumarchitektur. Modernen Räumen geben sie die nötige Wärme, das Design mit viel Holz und warmen Farben ergänzen sie ideal. www.ganz-baukeramik.ch
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bücherregal
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lese-Tipps Die Kunst der Inneneinrichtung Kaum eine Kunst ist so unwiderstehlich und von ständigem Interesse wie die Kunst der Inneneinrichtung – eine Disziplin, an der wir uns wirklich alle je nach persönlichem Eifer und Talent beteiligen. Andrew Martin ist eine der bekanntesten Einrichtungsfirmen der Welt mit Verkäufen in über 50 Ländern. Der Andrew-Martin-«Interior Design Review» ist die ultimative Chronik der bekanntesten Inneneinrichter rund um den Globus. Dieser reich illustrierte Überblick mit mehr als 1 000 Abbildungen präsentiert knapp 100 der besten Design-Experten der Welt und zeigt ihre bestechenden wie originellen Entwürfe. Interior Design Review Vol. 17 Andrew Martin TeNeues Verlag
Ihren persönlichen Stil Warum ziehen uns manche Muster und Farben geradezu magisch an? Wie entwickelt sich das Gespür für Stil? Wie kann man Inspirationen in konkrete Wohnsituationen umsetzen? Welche Materialien soll ich wählen, welche Einrichtungsart? Kurz: wie und wo beginnen? Wenn wir darüber nachdenken, wie unser Zuhause wirken soll, wie es sich anfühlen soll und wie wir dies umsetzen können, müssen diese Fragen beantwortet werden. Sie entscheiden über Gelingen und Misserfolg jeder Umgestaltung. In diesem Buch gibt Tricia Guild ihre Ideen preis, wie sie zu ihrem persönlichen Stil gefunden hat, und wie das auch Ihnen gelingt. Colour – FarbRäume Tricia Guild Verlagsgruppe Random House
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Gemütlichkeit am Feuer und Technik
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Gas-Feuerstellen Räume und Gestaltungsformen ändern sich. Puristisch und einzigartig ist
das Design der Gas-Feuerstellen. Völlig neue Dimensionen in der Cheminée-
Architektur öffnen sich. Dank innovativer Brenntechnologie erkennen Sie
keinen Unterschied zum gemütlichen Holzfeuer. Die Einbautiefen sind äusserst gering und die geschlossenen Modelle mit einem Luft-Abgas-System erlauben einen komplett raumluftunabhängigen Betrieb und sind somit MINERGIE-
Standard-kompatibel. Die Erd- oder Flaschengas-betriebenen Gas-Feuerstellen PASSION FOR FIRE
mit Funkfernbedienung stehen für höchsten Bedienungskomfort und sind weitgehend unterhalts- und wartungsfrei.
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intelligentes wohnen
Inspired Urban Living Electrolux Design Lab 2013 Lone K. Halvorsen
Die acht Finalisten des Electrolux Design Lab 2013 gaben dem urbanen Haushalt der Zukunft einen inspirierenden, kreativen und Ăźberraschenden Anstrich.
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intelligentes wohnen
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as Thema des Electrolux Design Lab 2013 lautete «Inspired Urban Living». Die Stadt der Zukunft ist eng, geschäftig und dicht besiedelt. Wohnbereiche sind klein, Stauraum ist rar, und trotzdem ist das eigene Heim immer noch der Mittelpunkt für Leben, Unterhaltung und kulinarischen Genuss. Die Teilnehmer des Design Lab waren dazu aufgerufen, innovative Konzepte für Produkte, Zubehörteile, Verbrauchsgüter und Dienste einzureichen, die in den Kategorien Social Cooking, Natural Air oder Effortless Cleaning bahnbrechende Neuerungen darstellen.
Haushalt der Zukunft Im Oktober 2013 stellten die acht Finalisten in Stockholm ihre Konzepte vor. Die Design-Ideen, welche es in die Endausscheidung geschafft haben, zeigten sehr unterschiedliche Ansätze, zeichneten sich aber allesamt durch Kreativität und Globalität aus. Ein 3-D-Drucker für Nahrungsmittel, ein Reinigungsgerät mit fliegenden Nano-Robotern, eine Nährwertwaage mit integrierter Einkaufsplanungsfunktion, ein formveränderlicher Staubsauger, eine atmende Wand für die Luftreinigung, ein Lufterfrischer in Form eines modischen Halsschmucks, ein Ernährungs- und Diätsteuergerät sowie ein holografischer Kochbegleiter waren die Konzepte, welche vorgestellt wurden.
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intelligentes wohnen
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intelligentes wohnen
Talentförderung Der Wettbewerb, der Design-Studenten auf der ganzen Welt dazu motivieren soll, ihre bahnbrechenden Konzepte für zukünftige Haushaltsumgebungen vorzustellen, dient als innovatives Werkzeug zur Förderung neuer Talente. Der erste Preis des Electrolux Design Lab sind 5 000 Euro und ein sechsmonatiges bezahltes Praktikum in einem der globalen Design-Zentren von Electrolux. Über 1 700 Beiträge aus mehr als 60 Ländern nahmen am diesjährigen Wettbewerb teil. Aus diesem ging am Ende Adrian Perez Zapata aus Kolumbien mit seinem Konzept «Mab» als Gewinner hervor. «Mab» – ein automatisiertes Reinigungssystem mit Hunderten von fliegenden Mini-Robotern, die der täglichen Reinigungsarbeit einen Hauch von Magie verleihen. Das System erfasst mithilfe der fliegenden Mini-Roboter die unterschiedlichen Bereiche im Haus und passt die Reinigung der entsprechenden Umgebung an. Darüber hinaus sorgen die Mini-Roboter für eine maximale Reinigungswirkung, in-
dem sie die Schmutzpartikel auf Oberflächen einschliessen und abtransportieren. «Das diesjährige Gewinnerkonzept zeigt einen neuen Blickwinkel auf das Verständnis eines Roboters. Es sieht ihn nicht als Einheit an, die lediglich die Handlungen einer Person nachahmt, sondern ist vielmehr inspiriert von der Gruppenintelligenz und der logischen, gemeinschaftlichen Zusammenarbeit, wie man es in der Natur erleben kann», sagt Stefano Marzano, Electrolux Chief Design Officer und Vorsitzende der Expertenjury.
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nachhaltiges bauen
Modernste Technologien und bessere Energieeffizienz Innovative Fahrstühle Georg Lutz
Heute sollten Aufzüge komfortabel, schnell, sicher und nicht zu vergessen energieeffizient sein. Wie gelingt es, alle diese Herausforderungen unter einen Hut zu bringen? Wir präsentieren die Lösungen von Kone.
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intelligentes wohnen
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uf den ersten Blick müssen sich Aufzugshersteller keine Sorgen machen. Die Urbanisierung dieses Planeten schreitet voran. Damit gibt es auch immer mehr Hochhäuser, die schnelle Aufzüge brauchen. Demgegenüber gibt es auf dem alten Kontinent über zwei Millionen Aufzüge, die über zwanzig Jahre alt sind. Hier gibt es schon aus energetischen Effizienzgründen Modernisierungsbedarf. Zudem wird der Durchschnitt der Bevölkerung nicht jünger, sondern älter. Auf den zweiten Blick gibt es aber für Unternehmen, die einen modernen Aufzug auf dem Markt platzieren wollen, einige Hürden. Aufzüge in immer höheren Häusern müssen gleichzeitig schnell, sicher, effizient, komfortabel und leise sein.
Effizienz im Vordergrund Die Eindämmung der Energieverschleuderung und damit auch von Kosten unterschiedlichster Art ist eine zentrale Herausforderung, nicht nur für Unternehmen im Bausektor. Die circa. zwei Millionen Gebäude in der Schweiz beanspruchen rund 50 Prozent des schweizerischen Energieverbrauches (Quelle: Schweizerische Energiestiftung). Kone will daher schon heute die effizienten Aufzüge von morgen anbieten. Die neuen KONE MonoSpace Aufzüge sind bis zu 35 Prozent energieeffizienter als die vorhergehende führende Aufzugsplattform. Die Verbesserungen werden ermöglicht durch die vollständig erneuerte Aufzugsmaschine KONE EcoDisc® – ein ausserordentlich effizienter Antrieb. Bei Stillstand der Aufzüge kann viel Energie verloren gehen. Der Stillstand-Verbrauch kann – bei Anlagen mit geringen täglichen Fahrtenzahlen – mehr als 90 Prozent des gesamten Stromverbrauchs ausmachen (Quelle:
ELA European Lift Association). Deshalb bietet Kone ein verbesserter Stand-by-Betrieb an: die Anzeigen- und Kabinenbeleuchtung werden runtergefahren und die Lüftung ausgeschalten. Am Ende der Lebensdauer ist der MonoSpace 500 zu über 90 Prozent recycelbar. Auch bei optischen Herausforderungen spielt Effizienz eine grosse Rolle. LED-Beleuchtung moderne Leuchtstoffröhren für die Kabinenbeleuchtung reduzieren den Energiebedarf bis zu 80 Prozent gegenüber herkömmlichen Leuchtmitteln (zum Beispiel Halogen-Spots) und haben eine 10 mal längere Lebensdauer.
Garantierter Fahrkomfort Die Aufzugsmaschine KONE EcoDisc® wird ergänzt durch eine ganze Reihe weiterer Verbesserungen, die einen branchenführenden Fahrkomfort gewährleisten sollen: eine neue Motorsteuerung, ein erneuertes Bremssystem, ein verändertes Aufzugssystem und einen verbesserten Kabinenaufbau. Dadurch erreichen die Verantwortlichen von Kone einen minimalen Geräuschpegel innerhalb und ausserhalb der Kabine, eine sanfte, vibrationsfreie Fahrt und eine perfekte Haltegenauigkeit.
Eindrucksvolles Design Die Nutzererfahrung und das ästhetische Erscheinungsbild werden durch trendige Farben, neue Materialien und einzigartige Muster intensiviert, die dem Kabineninterieur ein stilvolles Flair verleihen. Die neue KONE Design Collection bietet mehr als 50 verschiedene von Designprofis entworfene Kabinenausstattungen sowohl für Neuanlagen als auch für Modernisierungsprojekte. Daher gewann der MonoSpace 500 den «World Architecture News Product of the Year Award 2012. www.kone.ch 117
Meine Wohnung ist auch eine Haushaltshilfe Smart Living in der Praxis Elie Kerbage
Die Begriffe heissen «Smart Living», «intelligentes Wohnen», oder «vernetztes Haus». Sie alle meinen: Eine fortgeschrittene Haustechnik, die sich von überall her leicht regulieren lässt und damit mehr Wohnqualität und finanzielle Vorteile für die Bewohner dieser intelligenten Häuser und Wohnungen mit sich bringt.
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intelligentes wohnen
Intelligentes Wohnen und Atmosphäre kommen zusammen.
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ir kennen alle die klassische Situation. Man ist unterwegs und plötzlich beschleicht einen die Angst, man habe die brennende Herdplatte oder das Bügeleisen zuhause vergessen auszuschalten. Was einen bisher zurück nach Hause hetzen liess, lässt sich heute bequem mit ein paar Klicks auf dem Smartphone erledigen – dank einer entsprechenden App, die direkt mit der Haus- oder Wohnungstechnik verbunden ist. So können wir einfach gewünschte Steckdosen ein- beziehungsweise ausschalten, Fenster öffnen und schliessen oder die TV- und HiFi-Anlage von unterwegs aus bedienen.
Fenster- und Türsensoren erkennen Einbrecher schneller und setzen automatisch ein Signal an die Polizei ab oder soziale Netzwerke wie ein kleines Wohnblock-Facebook informieren über Freizeitaktivitäten innerhalb der Siedlung.
Smart Living kennt kaum Grenzen
Klar ist: Smart Living ist nicht gratis, will man damit seine Wohnung aufwerten. Es ist inzwischen aber keine Zukunftsmusik mehr, die sich heute nur wenige Reiche leisten können. So bieten einige Immobilienunternehmen bereits einen gehobenen Ausbaustandard an. Im Januar 2014 entstehen etwa mit dem Projekt Hamilton View 200 Eigentumswohnungen
Visionen aus den 1960er Jahren beschreiben Roboter, die der Familie der Zukunft im Haushalt zur Hand gehen. Heute sind hierfür gar keine Roboter nötig, denn: Das Haus oder die Wohnung ist selbst intelligent genug, um uns den Haushalt zu erleichtern. Und immer mehr Unternehmen investieren in Smart Living. Dabei sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt. Offensichtlich lässt sich durch die flexible Regulierung von Endgeräten wie Heizungen der Energieverbrauch optimieren. Aber auch etwa gesundheitliche, sicherheitstechnische oder soziale Aspekte spielen bei Smart Living eine bedeutende Rolle. In Badzimmerarmaturen sind zum Beispiel gesundheitsüberwachende Messgeräte integriert,
Auch für die Mittelschicht erschwinglich
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intelligentes wohnen
Wohnen in den eignen vier Wänden ist länger möglich.
im Glattpark, die alle mit intelligenter Wohnungstechnik ausgerüstet sein werden. Auch High-Speed-Internet, Digital-TV, Internet-Telefonie oder Musikstreaming sind bereits vorinstalliert, sodass die Bewohner bloss ihre Geräte anzuschliessen brauchen und gleich loslegen können. Über ein iPad, das jeder Wohnpartei zur Verfügung steht – oder über die Smartphone-App für unterwegs – lassen sich so alle Vorteile von Smart Living ohne Zusatzkosten nutzen.
Gesellschaftlicher Wandel Die Alterung unserer Gesellschaft schreitet voran. Auch hier kann das Thema Smart Living weiter helfen. Die Generation «Best Ager» will solange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben. Technische Hilfsmittel können hierbei den Zeitrahmen verschieben. Das Bedienen von (Haushalts-)Geräten wird mühsam; Lichtschalter im Dunkeln zu ertasten birgt Stolpergefahren; der Arztbesuch wird zur durchgeplanten Unternehmung. Auch das Bedürfnis nach Sicherheit steigt. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Angeboten auf dem Markt, die hier weiter helfen können. www.hamilton-view.ch
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news kids
Growing Table Growing Table ist gross im Wachsen – genau wie Ihr Kind. Die Beine von Tisch, Hocker und Bank lassen sich dank des unkomplizierten Schraubsystems auf vier verschiedene Höhen einstellen. Praktisch sind die Tools: Die mobilen Halterungen für Stifte, Zeichenrolle und Bücher werden einfach in die Löcher am Rand des Tisches gesteckt. www.connox.de
Design-Klassiker für die Kleinen Es ist die kleine Ausgabe eines berühmten Stuhls – Nr. 14 als «Petit». Wie die grosse Variante ist auch der Kinderstuhl in hoher Handwerkskunst und Bugholztradition hergestellt. Besonders beliebt in den knalligen Pantone-Farben, peppt der zeitlose Klassiker das Kinderzimmer auf. www.ton.cz
Vipp im Kinderzimmer Nicht nur in Bad oder Küche finden sich funktionelle Lösungen aus der VippKollektion. Im Kinderzimmer sind VippTreteimer und -Regale zum Beispiel ebenso praktische Helfer nach einem lustigen Bastelnachmittag – manche Kreationen kommen aufs Regal, manche eben nicht … www.vipp.com
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nachhaltiges bauen
Vorreiterrolle einnehmen Energieeffiziente Hausgeräte Lorena Brunner
Der Haushalt hat, was die Themen Energie und Effizienz betrifft, noch Luft nach oben. Alte Waschmaschinen und Kßhlschränke verbrauchen schlicht zu viel Energie und kosten damit auch mehr. Im folgenden Beitrag thematisieren wir die Unternehmensstrategie eines Anbieters, der mit einer Nichtregierungsorganisation zusammen spannt.
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Küchen & bäder
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nergieeffizienz in Verbindung mit Klimaschutz ist ein Thema, das seit Jahren einen festen Platz in den nationalen und internationalen Medien einnimmt. Naturkatastrophen und zunehmende Ressourcenknappheit geben dem Thema mehr Aktualität denn je und wecken die Aufmerksamkeit von Regierungen und der Bevölkerung. Denn mit dem Lebensstandard vieler aufstrebender Länder steigt auch der globale Stromverbrauch. Analog hierzu leidet die Umwelt. CO2-Emissionen sind viel zu hoch und die Schäden an Natur und Umwelt irreparabel.
Nachhaltigkeit im Leitbild verankert Bei Bosch gehört gesellschaftliche Verantwortung seit der Gründung 1886 zum Firmenleitbild und beeinflusst seitdem alle Innovationen und Produkte. Mit den energieeffizienten und umweltverträglichen Hausgeräten soll zum Schutz der Umwelt und des Klimas beigetragen werden. Bosch nimmt diesbezüglich schon seit Jahren eine Vorreiterrolle in der Branche ein. Auch der WWF setzt sich seit seiner Gründung 1961 für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen und für die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten ein. Deshalb verbindet Bosch und WWF das gemeinsame Ziel, den Einsatz energieeffizienter Geräte in der Schweiz zu fördern, den Ressourcenverbrauch nachhaltig zu senken und das Klima zu schonen.
Eine Kooperation mit klarem Ziel Um dieses Ziel zu verfolgen, sind Bosch und WWF eine Kooperation eingegangen. Seit Beginn des Jahres 2013 fliessen beim Verkauf von 28 besonders energieeffizienten Hausgeräten von Bosch jeweils CHF 50.– an den WWF. Bis Ende 2015 hat sich Bosch dazu verpflichtet, dass der Anteil dieser besonders sparsamen Hausgeräte 75 Prozent des Schweizer Gesamtportfolios ausmacht. Die Senkung des Stromverbrauchs im Haushalt ist ein wichtiger Beitrag jedes Einzelnen, damit die vom Schweizer Stimmvolk beschlossene Energiewende auch wirklich umgesetzt werden kann. «Um die Zielvorgabe des Bundesrates – die Senkung des Pro-Kopf-Energieverbrauchs um 35 Prozent in den nächsten 35 Jahren – zu erreichen, müssen den Konsumenten auch entsprechende energie- und ressourcenschonende Geräte zur Verfügung stehen», so Max Leuenberger, CEO von Bosch und Siemens Hausgeräte AG Schweiz. Thomas Vellacott, CEO von WWF Schweiz weiss: «Die Haushalte sind für rund einen Drittel des Stromverbrauchs in der Schweiz verantwortlich. Würden die Konsumenten beim Ersatz von Haushalt-, Unterhaltungs- und Kommunikationsgeräten konsequent das energieeffizienteste Modell wählen, so könnten wir pro Jahr mehr Strom einsparen, als das AKW Mühleberg produziert.» Das Bosch-Gütesiegel «Green Technology inside» steht im Mittelpunkt der Kooperation zwischen Bosch und WWF. Es steht für Nachhaltigkeit, Effizienz und Transparenz, insbesondere im Umgang mit Ressourcen und
Energie. Produkte, die durch besonders wegweisende Technologien bei voller Leistung ausserordentlich sparsame Verbrauchswerte bei Energie, Wasser oder anderen natürlichen Ressourcen aufweisen, sind deshalb für den Käufer speziell gekennzeichnet. Bosch beweist hier seine Vorreiterrolle, indem so genannt supereffiziente Bosch Hausgeräte beim Waschen, Trocknen, Kühlen und Gefrieren sowie beim Spülen rekordverdächtig energiesparsam sind.
Individuellen Stärken ausspielen Das innovative Feature des Waschvollautomaten WAY32840CH ist das automatische Dosiersystem i-DOS. Mithilfe dieser Innovation und der ActiveWater Technologie kann der Wasserverbrauch massiv reduziert werden – gleichzeitig werden die Umwelt und wohlbemerkt auch die Textilien geschont. Die mit der Energie-Effizienz-Klasse A+++ ausgezeichnete Waschmaschine wäscht Textilien zudem zeit- oder energieoptimiert dank VarioPerfect. Ergänzend zu diesem Waschvollautomaten führt Bosch in seinem Produktportfolio der supereffizienten Hausgeräte den Wäschetrock ner WTY88740CH. Dieser verfügt über einen sich selbstreinigenden Luftkondensator mit Wärmepumpe sowie eine Kondensat-Ablaufgarnitur. Der Kondensator wird während des Trocknungsvorgangs mehrere Male automatisch gereinigt, wodurch der Energieverbrauch dauerhaft niedrig gehalten wird. Der Bosch Wäschetrockner trocknet Textilien speziell schonend und gehört zu den sparsamsten Geräten auf dem Markt.
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Küchen & bäder
Worte folgten Taten und Bosch beschloss, die Ressourcenschonung im gesamten Lebenszyklus seiner Produkte zu konsolidieren. Angefangen beim Logistikkonzept, das massgeblich dazu beiträgt und in der Branche einzigartig ist. Bosch hat zu Beginn des Jahres 2013 60 Lastwagen durch einen einzigen Zug ersetzt, der nun zweimal wöchentlich zwischen den BSH-Standorten Cerkezköy (Türkei) und dem deutschen Giengen verkehrt. In die Türkei bringt der Zug Fertigungsmaterialien; zurück kommt er mit verkaufsbereiten Geräten.
Energieeffizienz hat Vorfahrt.
Bei Bosch gilt ein Geschirrspüler nur dann als supereffizient, wenn er entweder der Energie-Effizienz-Klasse A+++ oder A++ angehört. Ein namhaftes Produkthighlight, das seinem Signet «Green Technology inside» alle Ehre macht, ist der vollintegrierbare Geschirrspüler SMV/ SBV69U70EU. Ihn macht mitunter seine innovative Art, das gewaschene Geschirr zu trocknen, zum Pionier unter den Geschirrspülern. Das in der Maschine integrierte Mineral Zeolith sorgt dafür, dass das Geschirr mit einem niedrigsten möglichen Energieverbrauch getrocknet wird, in dem es die Feuchtigkeit aus der Luft filtert. Diese von Bosch entwickelte Zeolith-Technologie wurde bereits mit diversen Preisen ausgezeichnet. Dass energiesparende Hausgeräte auch optische Hingucker sein können, beweist die ColorGlass Kühl- und Gefrier-Kombination KGN36SB40. Die eleganten schwarzen Glastüren lassen auf den ersten Blick nicht erahnen, wie viel ausgereifte Technik sich hinter ihnen verbergen. Unter anderem dank dem speziellen NoFrost-System kann ein Spitzenverbrauch von nur 159 Kilowattstunden im Jahr bei einem Nutzinhalt von ganzen 285 Litern erreicht werden. Sie sorgt dafür, dass sich keine Eisschicht bildet wie in herkömmlichen Kühlschränken. Dadurch kann einem grossen Energieverlust vorgebeugt werden. Ein praktischer und umweltschonender Nebeneffekt: das Gerät muss nie mehr mühsam abgetaut werden, was auch die Reinigung um einiges leichter macht.
Ressourcen schonen Den Grundstein einer umweltbewussteren Unternehmensführung hat Bosch mit der Verankerung von Energieeffizienz im Leitbild gesetzt. Auf
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Eine weitere Massnahme ist, das vor drei Jahren gestartete Konzernprojekt «Ressourceneffizienz 2015», mit welchem die BSH an allen Produktions- und Verwaltungsstandorten den Energieund Wasserverbrauch bis 2015 um einen Viertel senken möchte. Bei der Produktion wird darauf geachtet, dass alle Mitarbeiter fachgerecht instruiert werden und bezüglich des ressourcenschonenden Betriebes von beispielsweise Pumpen, Antrieben aber auch Heizungen und Beleuchtung geschult sind. Ebenfalls werden veraltete technische Anlagen durch neue, energieeffizientere Geräte ersetzt. Diese Massnahmen sowie das supereffiziente Produktportfolio sind nur ein paar Beispiele für Boschs Bemühungen, als grosses Industrieunternehmen und starker Player im Markt ein Zeichen für den Umweltschutz zu setzen. www.bosch-home.ch
nachhaltiges bauen
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nachhaltiges Küchen & bäder bauenbei spitzenköchen angesagt innenarchitektur
Bei Spitzenköchen angesagt Der Combi-Steam von V-ZUG Bei der Entwicklung des Combi-Steams vor über 10 Jahren hat sich V-ZUG von Profiköchen und -geräten inspirieren lassen und sich mit der Frage auseinandergesetzt: Wie kochen Profiköche und was ist ihnen für das perfekte Gelingen ihrer Alltags- und Gourmet-Gerichte wichtig? Damals hat sich V-ZUG zum Ziel gesetzt, die professionelle Technologie in den privaten Haushalt zu bringen.
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Tanja Grandits setzt auf den Combi-Steam von V-ZUG.
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nzwischen haben die Ingenieure von V-ZUG das Know-how der Kochprofis erfolgreich in die Soft- als auch in die Hardware der Küchengeräte integriert. Ein Knopfdruck genügt, und im Innern der Geräte wird das gesammelte Profiwissen von alleine umgesetzt. Dank zahlreichen Gesprächen mit den Spitzenköchen ist es den Ingenieuren gelungen, den privaten Köchinnen und Köchen die Profitechnologie zur Verfügung zu stellen, und zwar so, dass man sie ganz einfach bedienen und mit garantiertem Erfolg umsetzen kann. Deshalb ist der Combi-Steam nicht nur bei V-ZUG Kunden, sondern längst auch bei den Spitzenköchen Tanja Grandits, Andreas Caminada, Stefan Meier und Philippe Rochat total angesagt. Täglich unterstützen V-ZUG-Geräte sie bei ihren anspruchsvollen Tätigkeiten. Mit ihrer technologisch einzigartigen Präzision, ihrer schnellen Reaktion und Vielfältigkeit leistet ihnen der Combi-Steam wertvolle Dienste. V-ZUG vereint Swiss Engineering mit Swiss Technology und hat zusammen mit Swiss Manufacturing ein Gerät entwickelt, das heute weit mehr kann als ein Profigerät. Tanja Grandits schätzt beim Combi-Steam vor allem die Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten. Sie verwendet ihn neben dem Dämpfen auch zum Confieren von Fisch, zum Trocknen von Gemüsechips und hat mit dem Programm «Profibacken» auch das Brotbacken entdeckt. Begeistert sagt sie: «Inzwischen bin ich auch noch zum Bäcker geworden! Das Programm
Profibacken ist wirklich super, die Kruste wird einfach toll!» Andreas Caminada schätzt die professionelle Qualität und die extreme Handlichkeit: «Das Gerät unterstützt uns, die Vielfalt unserer Kreationen noch auszuweiten und einzigartige Gerichte zu schaffen».
Die Online-Welt für Geniesser Damit Hobbyköche von der Zusammenarbeit mit den Spitzenköchen profitieren, finden sie auf dem OnlinePortal www.vzug.ch/lifestyle Kurzfilme, die unter anderem Einblick hinter die Kulissen der Schweizer Spitzengastronomie geben. Darüber hinaus bietet das Online-Portal eine Vielfalt von Rezepten sowie wertvolle Tipps und Tricks des renommierten FoodJournalisten Patrick Zbinden. Die Online-Welt für Geniesser hat eine Fan-Community gewonnen, welche im Zweiwochenrhythmus mittels Newsletter auf dem Laufenden gehalten wird. www.vzug.ch/lifestyle
Philippe Rochat schreibt regelmässig Rezepte für den Combi-Steam.
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Agorà Agorà umfasst sowohl Armaturen (by Zucchetti) als auch Wanne und Waschbecken (by Kos) und nimmt auf klassische Typen und Geschmack Bezug. Der zeitlose Stil eines klassischen Designs verschmilzt mit Materialien der letzten Generation. www.zucchettidesign.it
Kogra Das Kogra-Duschsystem bietet elegantes reduziertes Design. Eine absolut flache Wand ohne Kanten, Nuten und Schrauben und die Einbauschiene mit dem Namen «Hip». Dazu einen Brausehalter mit dem Namen «Pipa», der stufenlos in der Höhe verstellbar ist und bei dem herkömmliche Brausen in vier verschiedenen Winkeln eingesteckt werden. können. www.kogra.ch
OpenSpace by Eoos Diese Duschabtrennung lässt sich nach dem Duschen bequem wegklappen. Das öffnet nicht nur optisch den Raum, sondern erweitert zudem den Bewegungsradius. Darin sind zwei grossflächige wahlweise verspiegelte Glastüren eingelassen. Sie verdecken sowohl Armaturen als auch Badutensilien. www.duravit.ch
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Pétale de Cristal Die Herstellung von gleichmässig schwarzem Kristall zählt zu den herausforderndsten Verfahren der Kristallmanufaktur Baccarat. Die Badezimmerarmatur Pétale de Cristal steht für klassisches Handwerk, so wie es von Baccarat seit 1764 und von THG Paris seit der Gründung des Unternehmens in den 1950er-Jahren ausgeführt wird. www.thg.fr
PCON Mit Gespür für Tradition und neue Trends entwirft das Designteam der Pelipal-Gruppe zeitlose Badmöbel, die sich durch verlässliche Qualität und innovative Funktionalität auszeichnen. Mit der Produktlinie PCON bietet das Unternehmen seinen Kunden die Möglichkeit, Bäder individuell zu gestalten und Badmöbel passgenau anzufertigen. www.pelipal.com
Axor WaterDream Der Dialog zum Thema Lebensraum Bad führt Axor seit Jahren mit international renommierten Designpartnern, zu denen von nun an auch das japanische Designstudio Nendo gehört. Oki Sato, kreativer Kopf vom Nendo, lässt sich in seinem Axor WaterDream von einer emotionalen Wohnwelt ausserhalb des Badezimmers inspirieren. www.hansgrohe.ch
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nachhaltiges Küchen & bäder bauen
So kann Wasser fliessen Der Wasserhahn Lone K. Halvorsen
27 Einzelteilen, 30 Arbeitsschritte und 100 Handgriffe sind zu seiner Fertigung nötig: der Wasserhahn. Obwohl wir ihn bis zu 90-mal pro Tag benutzen, wissen die wenigsten, wie ein solcher hergestellt wird.
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Küchen & bäder
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b Wasserhahn wie im Volksmund genannt, Armatur oder Mischbatterie: Gemeint ist immer ein regulierbarer Zufluss für Wasser. Täglich benutzen wir ihn, ohne zu beachten, wie er funktioniert. Hinter der metallenen, glänzenden Oberfläche verbirgt sich eine Technik, die den Wasserdurchfluss exakt reguliert und dadurch Wassermenge und Wassertemperatur variieren lässt. Die Bezeichnung Wasserhahn rührt vom ursprünglichen Prinzip des Absperrhahns her, bei dem das sogenannte Küken den Wasserdurchfluss abschliesst. Die neuere Generation «Wasserhahn» in Küche und Bad, Einhebelmischer genannt, sind keine Absperrhähne, sondern eher Schieber. Hier werden zwei parallele Platten mit einem oder zwei Bohrungen (Löcher) übereinander verschoben. Liegen diese Bohrungen übereinander, so kann das Wasser fliessen.
Geschmolzenes Metall, fliessendes Wasser Das Entwickeln und die Herstellung einer Armatur muss höchste fertigungstechnische, qualitative und funktionale Ansprüche erfüllen. Denn technisch muss eine Armatur auch verschiedenen Gesetzen und Regulierungen genügen. Zudem soll eine neue Armatur auch formal, also im Design, aussergewöhnlich und eigenständig daherkommen. Armaturen gibt es für die Aufputz- oder Unterputzmontage, mit Sensoren für die berührungslose Bedienung, für die verschiedensten Anwendungsgebiete und natürlich in den unterschiedlichsten Formen. Am Beispiel der Firma Hansgrohe – einem der weltweit führenden Armaturenhersteller – soll aufgezeigt werden, wie aus flüssigem Metall ein Wasserhahn für fliessendes Wasser entsteht.
Pressen, schmelzen, giessen, schleifen, polieren Emsiges Treiben herrscht in der Fabrikhalle, wo Armaturen gefertigt werden. Verschiedene Spezialisten pressen Sand, giessen flüssig-glühendes Messing, schleifen, polieren und montieren. Je nach Abteilung ist es laut oder still, riecht es ölig, ist es schwül-heiss oder eher kühl. Hier arbeiten Roboter und qualifizierte Fachkräfte.
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Küchen & bäder
1. Arbeitsgang: die Sandkernproduktion und Giesserei In der Giesserei am Hauptsitz von Hansgrohe im süddeutschen Schwarzwaldstädtchen Schiltach entstehen aus Messing die Grundkörper verschiedener Armaturentypen. Im ersten Schritt werden aus Quarzsand Sandkerne gepresst. Diese Kerne dienen dazu, die wasserführenden Hohlräume beim Giessen auszufüllen. Im Niederdruckverfahren wird das etwa 1 000 Grad heisse, flüssige Messing von unten in die Negativform gespritzt. Während das Messing erkaltet, rieselt der Sand einfach heraus und der Hohlraum bleibt. In einer Art gigantischen Trommel werden die Sandreste anschliessend herausgeschüttelt. Der Quarzsand wird rezikliert und kann im Strassenbau erneut eingesetzt werden. Die Angüsse und Grate der Armaturenrohlinge werden abgesägt, eingeschmolzen und ebenfalls wiederverwendet.
2. Arbeitsgang: schleifen und polieren Im mechanischen Bearbeitungsprozess «Spanen» werden die Gewinde geschnitten und etwaige Löcher
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gebohrt. Aus dem Guss-Rohling entsteht anschliessend in der Oberflächenbearbeitung ein glänzend polierter Armaturenkörper. Dieser wird maschinell sowie per aufwendiger Handarbeit geschliffen und poliert. Dadurch wird die Oberfläche optimal auf den Galvanikprozess vorbereitet, bei dem die Armatur mit einer Chromschicht überzogen wird.
3. Arbeitsgang: die Oberflächenbeschichtung Die robuste, langlebige Veredelung erhält der Messing-Armaturenkörper in der Oberflächenbeschichtung. Bei speziellen Oberflächen wie Brushed Nickel, Polished Nickel oder Edelmessing kommt das PVDVerfahren – eine physikalische Beschichtung mit Dampf – zum Einsatz. Bevor der Messingkörper im Galvanikwasser baden geht und dadurch verchromt wird, steckt man ihn auf einen Träger. Seine Reise zu den Becken verläuft vollautomatisch. In mehreren elektrolytischen Tauchgängen wird das Messing verchromt – so wird es hart und widerstandsfähig. Durch diese Qualitätsbeschichtung sind Badproduk-
Küchen & bäder
te vor Korrosion geschützt, sehen glänzend schön aus, fühlen sich gut an und lassen sich prima reinigen. In einem letzten Schritt muss sich jede Armatur unter speziellem Licht einer gründlichen Qualitätskontrolle unterziehen, für eine makellose Oberfläche.
4. Arbeitsgang: die Herstellung der Kartuschen In der Kartuschenfertigung entsteht das Herzstück der Armatur. Die Kartusche muss rund laufen, viel leisten und immer funktionieren. Denn sie regelt im Innern der Armatur die Wassertemperatur und -menge mithilfe zweier übereinander laufender Keramikscheiben. Diese sind bis auf sechs Tau-
sendstel Millimeter genau geschliffen und mit einem dünnen Silikonfilm beschichtet, wodurch sie robust, glatt und beweglich werden.
5. Arbeitsgang: die Endmontage Kartuschen und Armaturenkörper treffen in der Endmontage aufeinander – zu sehen ist die neue Armatur «Starck Organic» aus der Axor-Kollektion. Hinzu kommen Dichtungen, Zulaufschläuche, Griffe und Schrauben. Die Einzelteile werden elektronisch im Kleinteilelager abgerufen. Ein Barcode-System sorgt dafür, dass die passenden Teile rasch über die Förderbänder transportiert werden. Beim Verpacken kommen zudem noch Montageteile und -anleitungen hinzu.
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Hästens Luxuria Dieses Karo unterscheidet sich von anderen Hästens-Stoffen, da es auf spezielle Art gewebt wurde, um eine schöne, gemaserte Struktur zu erhalten. Wie das Edelmetall Platinum ist dieser Stoff für all jene, die das Besondere lieben. www.hastens.de | 2. Artek – Pendelleuchte TW003 Die Artek-Pendelleuchte gehört auf dem Mailänder Möbel- und Leuchten-Catwalk schon seit vielen Jahren zu den Stars. Entworfen vom finnischen Designer Tapio Wirkkala überrascht sie nun mit neuer LED-Technik. www.artek.fi | 3. «Memory» Gemeinsam mit Ruckstuhl entwickelte der Schweizer Designer Lukas Scherrer «Memory» – einen einzigartigen Teppich aus hochwertigem Filz, der sichtbar macht, was normalerweise im Verborgenen bleibt: das Innenleben eines Computers. www.ruckstuhl.com 1.
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Wohlfühlen! Von der Effizienz zur Suffizienz Stefan Cadosch / Georg Lutz
Stichworte wie Nachhaltigkeit, Effizienz und Suffizienz klingen sehr nüchtern. Manche wittern auch einen Verzichtsdiskurs im Hintergrund. Es geht aber auch anders. Wir können neue Formen der Lebensqualität entdecken.
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ine Wohlfühlatmosphäre zu entwickeln ist das Beste um Nachhaltigkeitsstrategien zu fördern. In diese Richtung argumentiert Stefan Cadosch Präsident des Schweizerischen Ingenieurs- und Architekturvereins SIA.
Im Zusammenhang von Nachhaltigem Bauen sprechen Sie von «Stufen des Wohlfühlens» Was verstehen Sie darunter? Kann sich nicht jeder wohlfühlen, da der Begriff Nachhaltigkeit inzwischen doch sehr schwammig ist? Zunächst ist das Wohlfühlen eine individuelle Sache. Jeder hat andere Hobbys oder Stimmungen, bei denen er sich wohl fühlt. Wenn wir aber die Gesellschaft als Gesamtheit betrachten, so können wir in Anlehnung an Maslow von einer Bedürfnishierarchie sprechen. Bildlich gesprochen geht es hierbei um einen Mehrstufenprozess. Ende der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts, nach dem Zweiten Weltkrieg, fühlte man sich wohl, wenn eine grundsätzliche Sicherheit gegeben war. In den 60er Jahren war das Thema Gesundheit ein prägendes Thema. Die Stufe des Wohlfühlens hiess gesundes Leben. In den 70er Jahren waren wir dann von zwei zentralen Energiekrisen geprägt, die zum ersten Mal das Thema Energieverbrauch auf die Agenden brachten …
Das dauerte dann aber noch einige Zeit, bis wir hier in den Handlungsmodus kamen. Aber es war dann spätestens vor 25 Jahren klar, dass eine Wohlstandsstufe Schonung der Umwelt heisst, nicht zuletzt geprägt vom polarisierenden Thema Waldsterben. Mitte der 90er Jahre gab es dann eine weitere Stufe, die das Etikett Nachhaltigkeit trug. Die einzelnen Stufen bedingen einander, jede Vorhergehende ermöglicht erst die Nächste.
Auf welcher Stufe stehen wir heute oder in einigen Jahren? Diese Stufe heisst wohl zweifellos Suffizienz.
Was kann man sich unter Suffizienz in der Bauwirtschaft vorstellen? Es heisst zu nächst einmal geschicktes Planen und Bauen. Das bedeutet den sorgfältigen Umgang mit Ressourcen und richtungsweisende planerische Entscheide. Es geht zum Beispiel um den geschärften Blick auf effizient eingesetzte Mittel sowie einem verantwortungsbewussten Einsatz von Grauer Energie. Davor steht aber eine richtige Planung. Ich behaupte, dass sich in einer Wohnung mit 90 Quadratmetern, die sorgfältig geplant und mit sinnvollen Proportionen versehen ist und die unterschiedlichsten Möblierungsvarianten zulässt, der Bewohner schnell wohl fühlt. Umgekehrt kann man sich in einer 130 Quadratmeter grossen Wohnung durchaus weniger wohl fühlen, wenn diese Wohnung unproportioniert und uninspiriert geplant ist.
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«Bei uns in der Schweiz gibt es über eine Million Gebäude, die einen gewissen Sanierungsbedarf aufweisen».
Stefan Cadosch ist Präsident des Schweizerischen Ingenieurs- und Architekturvereins SIA und bringt Suffizienz und Lebensqualität zusammen.
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Jetzt sprechen wir heute aber eher von Effizienz. Sie gehen aber noch weiter und sprechen von Suffizienz. Können Sie uns das erläutern? Effizienz bedeutet grundsätzlich den schonenden und bewussten Umgang mit Ressourcen, die wir brauchen. Nur bei einer hohen Effizienz können wir Ressourcen optimal einsetzen. Das heisst zum Beispiel, dass eine Heizung gut eingestellt ist, die Wärme optimal verteilt wird und wir die Wärme nicht gleich wieder in Teilen durch die Gebäudehülle ins Freie entweichen lassen. Es gilt, alle möglichen Lecks und Fehlerschaltungen zu vermeiden. Mit effizienten Motoren sparen wir Benzin. Soweit so gut. Bei Suffizienz überlegt man sich zusätzlich und bewusst, was man überhaupt braucht, um sich wirklich Wohl in den eigenen vier Wänden zu fühlen.
Auf diese Stufe steuern wir jetzt zu? Ja, ganz ohne Zweifel.
Können Sie uns das an einem Beispiel verdeutlichen? Oft haben wir heute viele Haushaltsgeräte gleich mehrfach in unterschiedlicher Ausführung, zum Beispiel mehrere Mixer, um jede erdenkliche Koch- und Backform abdecken zu können. Jetzt heisst die Schlussfolgerung nicht: Verzichte auf einen Mixer …
Sondern? Brauchen wir wirklich all die Dinge, mit denen wir uns «versorgen», um uns wohl zu fühlen. Sehr oft ist es ein befreiender Akt, wenn ich merke, dass ich nur ein Segelboot, nur ein Radiogerät usw. brauche oder sogar ganz auf ein Gerät verzichten kann, das ich nie wirklich einsetze.
Sich wohl zu fühlen ist nicht mehr an immer höhere Wachstumszahlen geknüpft, sondern ein bewusstes Zurücktreten. Das ist im Rahmen unserer bisherigen Denkschulen, denken wir nur an die klassischen Wachstumsmodelle der Volkswirtschaft, ein Widerspruch. Lassen Sie mich ein zweites Beispiel anführen. Vergegenwärtigen wir uns die Situation beim Autofahren. Es ist nicht zielführend, die Freude am Autofahren zu vermiesen. Aber wenn Sie jeden Morgen um 7.30 Uhr in einer Kolonne irgendwo vor den Toren einer Stadt stehen und dadurch regelmässig eine halbe Stunde Zeit und mehr verlieren, dann fühlen Sie sich nicht mehr besonders wohl. Da kann es sein, dass, wenn man den Zug nimmt, man viel entspannter und schneller ankommt. Dies sind Situationen und Fragestellungen, bei denen das Thema Suffizienz ins Spiel kommt.
Sarnierung in Basel hat Luft nach oben.
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Es geht dabei nicht um eine Verbotskultur, sondern um vernünftiges Handeln. Die zentrale Fragestellung lautet: Was ist für mich der richtige Weg und wie setzte ich die Mittel rationell ein? Die Antworten führen zu erstaunlichen Resultaten. Man kann – und jetzt bringe ich den Begriff doch ins Spiel - auf Dinge verzichten, die einem mehr zur Last werden, als dass sie uns wirklich dienen.
Was heisst dies für die urbane Stadtkultur? Wir können uns beschränken, ohne dass dies als Einschränkung wahrgenommen wird. Nur wer in diese Richtung denkt, kann realistisch über die Reduzierung des zunehmenden Flächenverbrauchs diskutieren.
Kehren wir zur Praxis zurück. Bei der Sanierung von Gebäuden haben wir im Gegensatz zum Neubau noch viel Luft nach oben. Wie sieht die Situation aus Ihrer Sicht aus? Der Altbau ist ein ganz entscheidender Faktor, wenn wir die Energieziele erreichen wollen. Beim Neubau sind wir sehr weit. Wenn wir Standards wie Minergie P oder Minergie ECO anschauen bewegen wir uns nur noch im Kommabereich, was Optimierungen betrifft. Im Sanierungsbereich liegt aber noch sehr viel Potenzial brach. Bei uns in der Schweiz gibt es über eine Million Gebäude, die einen gewissen Sanierungsbedarf aufweisen. Da gilt es anzusetzen. Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, müssen wir noch sehr viel mehr renovieren als bisher, die Bauten im Bestand müssen fit getrimmt werden.
Zudem fordern uns jetzt viele Experten auf, unseren Blick über das einzelne Gebäude hinaus hin die ganze Quartiere oder Orte zu richten. Wie sehen Sie das? Die Ausweitung der Perspektiven ist richtig und wichtig. Wenn man übergeordnete Parameter betrachtet, wird es oft erst spannend. Das gilt zum Beispiel für Verdichtungsstrategien. Man kann dann sehr viel zielführender Klarheit schaffen, wo Verdichtung der Bausubstanz Sinn macht und wo nicht. Es ist nicht abschliessend zielführend zu sagen, wir bauen jetzt überall zwei Stockwerke mehr, um so die Zersiedelung zu stoppen oder energetischer zu Bauen. Sol-
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che Einheitslösungen greifen in aller Regel zu kurz. Da gilt es vor Ort genau hin zu schauen, um zu zielführenden Massnahmen zu kommen. Und die Qualität des Wohnens muss immer ein zentraler Massstab bleiben. Da kann man mit Energie- und Verdichtungsfragen genauso verfahren.
Wie bringt Ihr Haus die Notwendigkeiten des nachhaltigen Bauens unter die Architekten und Ingenieure? Wir haben ein gut ausgebautes Weiterbildungsprogramm, mit vielfältigsten Modulen für unsere Zielgruppen. Auch kann man energieeffizientes Bauen lernen und man kann sich auch zum Energieexperten ausbilden lassen. Ältere Gebäude können detailliert untersucht werden und ein Gebäudeausweis Energie kann erstellt werden. Dann bieten wir verschiedenste Merkblätter wie beispielsweise den «Effizienzpfad Energie» an, der zielführend eine umfassende Betrachtung ermöglicht. Wenn man sich an diesem orientiert, schaut man über den Tellerrand eines Labels hinaus. Dieses fokussiert auf wenige Aspekte. Wir interessieren uns aber mehr für die Ganzheitlichkeit. Effizienz fängt schon an, in dem man den Grundriss ideal nach den natürlichen Gegebenheiten ausrichtet und die richtigen Materialien wählt. Das geht weit über Labeldenken hinaus. Labels sind wichtig als erste Schritte. Bei einer ganzheitlichen Betrachtung kann man noch viel mehr herausholen. In diesem Sinne haben wir verschiedene zielorientierte Tools zur Verfügung. www.sia.ch Augen auf für die Suffizienz.
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Wandlungsprozess gestalten Herausforderungen der Energiewende Marianne ZĂźnd / Georg Lutz
Die Energiewende stellt auch die Baubranche vor neue Herausforderungen, die aber auch neue positive Marktchancen bieten. Dabei spielen die staatlichen Rahmenbedingen und Angebote eine wichtige Rolle.
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arianne Zünd ist Leiterin der Kommunikation beim Bundesamt für Energie (BFE) und kennt die Welten der Baubranche und der staatlichen Akteure. Sie kann beide Seiten zusammen bringen.
Wir befinden uns am Anfang der Umsetzung der Energiestrategie 2050, sprich der Energiewende. Sind wir gut gestartet, oder anders gefragt, ist das Glas halb voll oder halb leer? Wir sind ganz am Anfang eines Prozesses. Erst im September 2013 hat der Bundesrat die Botschaft zum ersten Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050 verabschiedet. Nun ist das Parlament am Zug. Um in Ihrem Bild zu bleiben: Wir fangen erst an, das Glas zu füllen. Wir spüren aber einen Stimmungswechsel, gerade in der Wirtschaft aber auch bei den Kantonen. Die Notwendigkeit einer Veränderung hin zu einer Energiewende wird klar artikuliert. Das ist wichtig, denn die Verantwortlichen in der Wirtschaft müssen die politischen Beschlüsse praktisch umsetzen. Dieser Wandlungsprozess bietet auf jeden Fall viele Partizipations- und Gestaltungsmöglichkeiten. Das kann man positiv festhalten.
Wie sieht eigentlich die Stadt 2050 in Europa aus. Da gibt es ja einige Visionen, und nicht nur – ich frage mich, was dort Realität werden könnte? Die Vernetzungsideen sind sicher ein wichtiger Punkt. Zukünftig kann alles vernetzt sein.
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«Die lokalen Energienetze müssen bewirtschaftet und übrigens auch intelligent gesteuert werden».
Marianne Zünd ist Leiterin der Kommunikation beim Bundesamt für Energie (BFE) und bringt die Energiewende voran.
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Vom Kühlschrank, über das Haus, bis zum Auto muss dafür alles intelligenter werden. Kommunikationstechnologien werden daher eine immer wichtigere Rolle spielen. Wenn wir das richtig einsetzen, können die kleinen elektronischen Helferlein uns vieles abnehmen. Wenn wir heute noch daran denken müssen, das Licht abzustellen, dann wird das künftig für uns erledigt, wenn die Sensorik merkt, dass niemand mehr im Raum ist.
markt gekommen ist. Denke Sie an die zunehmende Rolle der Stadtwerke. Die sehen heute ihre Chance und treiben den Markt in die richtige Richtung.
Kommen wir zur Rolle der staatlichen Akteure. Droht beim Thema Energiewende nicht auch der «Kantönligeist»? Bei MuKEn (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich) besteht doch offensichtlicher Handlungsbedarf.
Was heisst das praktisch? Das bedeutet zum Beispiel eine enorme Herausforderung für die technischen Normen. Die Geräte, die Gebäude und die Bewohner müssen ja miteinander kommunizieren können. Das sind technische Herausforderungen, die aber auch einen Rahmen brauchen. Ein zweiter wichtiger Punkt betrifft den Energieverbrauch. Heute müssen Gebäude von aussen mit Energie versorgt werden, morgen produzieren sie selbst Energie. Das ist eine Herausforderung an die Energienetze, da wir dann nicht mehr nur wenige grosse Energieproduzenten haben, sondern viele kleine. Die lokalen Energienetze müssen bewirtschaftet und übrigens auch intelligent gesteuert werden, damit das gesamte Netz stabil bleibt. Die Stromversorgung darf nicht zusammen brechen, wenn Wind nicht bläst, die Sonne nicht scheint und Wasser auch wenig zur Verfügung steht. Hier geht es auch um neue Speichermöglichkeiten.
Bei lokalen Netzen sprechen wir von Smart Grids. Die heutige Energieproduktion ist aber, Sie haben es angesprochen, nur auf wenige grosse Player ausgerichtet. Da braucht es doch erst Mal ganz neue Vorstellungswelten und Konzepte? Ja, wir werden uns von grossen Produktionsanlagen und grossen Netzen und Stromtrassen, hin zu viel kleineren Einheiten bewegen. In diesem Zusammenhang bekommen dann auch kleine Anbieter und Produzenten eine wichtige Rolle. Die bisherigen Energieversorger werden umdenken müssen. Es gibt aber schon Hinweise, dass hier Bewegung in denEnergie-
Richtig. Wir vom Bund haben in Energiefragen, was Gebäude betrifft, relativ wenige Kompetenzen. Es gibt die Forderung an die Kantone, ihre gesetzlichen Grundlagen, was das Thema Energie und Gebäude betrifft, zu harmonisieren. Es geht um ein Konkordat für Gebäudevorschriften. Ziel ist, dass in jedem Kanton die gleichen energetischen Standards vorhanden sind. Das macht es für alle Akteure transparenter und verständlicher. Wenn wir dieses Ziel erreicht haben, müssen Bauunternehmer nicht mehr 26 unterschiedliche Bauvorschriften kennen, sondern sie können darauf vertrauen, dass in allen Kantone die gleiche Grundlage gilt.
Inzwischen will Ihr Haus nicht nur auf die einzelne Gebäudehülle schauen? Wir haben ja vorher schon am Punkt der intelligenten Kommunikation und Steuerung über den Tellerrand geschaut. Können Sie das nochmals vertiefen? Die energetische Struktur einer Gebäudehülle muss stimmen. Da rennen wir heute offene Türen ein. Nur der Grossteil des Energieverbrauchs findet nicht beim Bau des Gebäudes statt, sondern bei der Nutzung. Eine optimale Gebäudetechnik und Gebäudeautomation kann hier den Verbrauch massiv reduzieren. Führende Unternehmen dieser neuen Gebäudetechnologien haben ihren Sitz in der Schweiz. Diese Vorteile sollten wir im Sinne der Promotion unseres Industrie- und Wirtschaftsstandorts nutzen. Auch im Export wird uns das weiter helfen. Zunächst gilt es aber, diese neuen Möglichkeiten im eigenen Land auszunützen.
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Zeit für den Umstieg in neue Energiewelten nutzen.
Können Sie das verdeutlichen?
Was folgt daraus?
Gebäudeautomation bezieht sich auf den Innenraum des Gebäudes, aber auch auf Bereiche ausserhalb des Gebäudes. Es geht zum Beispiel darum, die Sonneneinstrahlung für die passive Wärmegewinnung eines Hauses zu nutzen. Umgekehrt fährt die Beschattung nach unten, wenn es zu warm wird. Das Steuerungssystem ist gleichzeitig mit der Heizung und Beleuchtung verbunden. Grosse Anbieter wie Siemens und ABB sind hier auf einem guten Weg.
Wir müssen uns über das Stichwort Suffizienz Gedanken machen. Brauchen wir wirklich immer das neuste Gadget und das gleich Mehrfach? Oder brauche ich wirklich die Dekobeleuchtung an meiner Wand, die die Ersparnis der Energiesparlampen zunichtemacht?
Das Thema Nachhaltigkeit ist inzwischen ein sehr schwammiger Begriff. Es gibt auch Experten wie Sie, die vor «Rebound Effekten» warnen. Was versteht man darunter? «Rebound-Effekte» entstehen dann, wenn man neue Geräte kauft, die weniger Energie als herkömmliche Produkte verbrauchen, sprich sehr effizient sind, dann aber gleichzeitig zwei oder drei Geräte angeschafft werden und damit die Energieersparnis verloren geht. Das ist ja in vielen Haushalten zu beobachten. Wir haben inzwischen nicht mehr einen Computer oder ein Fernsehgerät wie früher, sondern gleich mehrere im Haus verteilt. So kann es dazu kommen, dass wir trotz energieeffizienter Geräte mehr Energie als früher verbrauchen.
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Und schon sind wir im Verzichtsdiskurs. Nein, Suffizienz muss mit positiven Botschaften verbunden werden. Man kann Menschen nicht zu etwas zwingen. Das zeigen historische Beispiele und in der Schweiz geht das schon gar nicht. Aber man muss gesellschaftliche Debatten und Entwicklungen mit konkreten Vorbildprojekten anstossen. Es gibt jetzt in Europa und auch in der Schweiz bereits einige Quartiere und Siedlungen, die so geplant werden, dass man ohne Auto auskommen kann, ohne an Lebensqualität einzubüssen. Das braucht natürlich eine super Anbindung an unterschiedliche öffentliche Verkehrsmittel. Dafür brauchen wir dort nicht riesige Parkplätze oder Garagen. Diese Flächen können anders genutzt werden.
Es geht eher um Angebote als um Verbote? Absolut.
LÄMMLI ARCHITEKTUR AG nachhaltiges bauen
im dialog
Cora Trenkmann, dipl. Architektin lämmli _architektur, Aarau
«...denn die ArchiCADTeamworkfunktionen sind wie für uns gemacht.»
Im direkten Dialog mit ArchiCAD Umsteigern an der Swissbau, Halle 4.1, Stand B20. Cora Trenkmann und das IDC-Team freuen sich, Sie persönlich zu begrüssen. Mehr erfahren: www.archicad.ch
_architektur www.laemmli.ch www.idc.ch 149
Über das einzelne Gebäude hinaus Neues energieeffizientes Quartier in Mellingen Georg Lutz |
Jürg Zimmermann
Noch vor wenigen Jahren war das Thema Energieeffizienz, was die Baubranche betrifft, nur auf einzelne Gebäude beziehungsweise eine Gebäudehülle fixiert. Inzwischen, unter anderem unter den Zielvorgaben der 2 000-Watt-Gesellschaft, richtet sich der Blick auf ganze Stadtteile. In diesem Rahmen tun sich ganz neue Möglichkeiten auf. Wir stellen ein Leuchtturmprojekt vor.
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Identitätsstiftende Architektursprache in Holzbauweise.
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er Ort Mellingen im Aargau gehört zum Einzugsgebiet der Städte Baden, Aarau, sowie Zürich, hat aber noch einen starken dörflichen Charakter. Mit Neugrüen entsteht die grösste nachhaltige Wohnsiedlung der Schweiz, die nach den Standards Minergie-A-ECO und Minergie-P-ECO sowie nach dem Gütesiegel greenproperty Gold gebaut wird. Mellingen wird so nicht nur sehr viel grösser, sondern auch interessanter für Raumplaner, Architekten, Bauherren und Freunde der Energiewende.
Auf gut 31’000 m2 werden 130 Wohnungen und 68 Reiheneinfamilienhäuser errichtet. Und auf den 15 Hausdächern werden 1 800 Photovoltaikmodule platziert. Trotz dieser Dimension hat die Siedlung einen dörflichen Charakter mit Strassenräumen, Höfen und Begegnungsplätzen, sagte der ausführende Architekt Dietrich Schwarz. Inzwischen nimmt die Wohnsiedlung Neugrüen in Mellingen im Kanton Aargau immer mehr Formen an. Am 25. April 2013 wurde die Aufrichte des ersten Reihenhauses gefeiert. Im Frühling 2014 soll das Projekt abgeschlossen sein. Neugrüen wird von der Bauherrin, der CSA Real Estate Switzerland, eine Anlagegruppe der Credit Suisse Anlagestiftung, als die grösste nachhaltige Wohnsiedlung der Schweiz bezeichnet. Geplant von der Dietrich Schwarz Architekten AG aus Zürich wird auf gut drei Hektaren Land gesunder Erholungs-, Entfaltungs- und Lebensraum mit urbanem dörflichem Charakter für Familien, junge und ältere Paare, sowie für Senioren geschaffen. Bilder zeigen, dass die genannten Eigenschaften durchaus kein leeres Versprechen sind und eine interessante, lebenswerte Siedlung erwartet werden darf. www.neugrüen.ch www.schwarz-architekten.com
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Die Oase von Tägerwilen Lebensqualität und Energie sparen Stefan Truog |
visiobau
Wohlfühlen, geniessen, den Blick schweifen lassen und dabei die Umwelt schonen: Dies ist in der «Wohnoase» von Tägerwilen – einer der ersten Plusenergieüberbauungen im Standard Minergie-A-ECO der Schweiz – möglich. Hier kommen Lebenslust und Energiesparen zusammen.
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Wohlfühlen und Effizienz kommunizieren miteinander.
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ie Wohnoase Tägerwilen bei Kreuzlingen am Bodensee bettet seine vier Einfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus mit seiner Architektursprache, behutsam in die Umgebung ein, und bildet gelichzeitig durch die klare und lesbare Formensprache eine eigenständige Wohnoase. Der Innenausbau stellt sich in den Dienst der Bewohner und genügt gleichzeitig höchsten Anforderungen an Umwelt, Energie, Wohnkomfort und Architektur.
Das Energiekonzept Das Projekt Wohnoase Tägerwilen ist ganzheitlich optimiert. Dieses Stichwort gilt es zu erläutern. Von Anfang an war das Ziel, mit der Überbauung Gebäude zu entwickeln, welche mehr Energie erzeugen, als diese im Betrieb benötigen. Und dies soll nicht nur das Heizen oder die Erwärmung des Warmwassers umfassen. Wir haben die Raumwärmeerzeugung, die Warmwassererwärmung, den Haushaltstrom (zum Beispiel für TV oder Kühlschrank), aber vor allem auch die Energie, welche zum Erstellen des Projekts notwendig ist, die sogenannte graue Energie, genau betrachtet und untereinander optimiert. Nur so ist es möglich, effektiv Energie einzusparen. Denn vielleicht macht es an einem Ort bei einem bestimmten Material mehr Sinn, zwei Zentimeter mehr zu dämmen, und an einem anderen Ort dafür weniger. Zudem haben wir die Konstruktionen für Holzbau und Massivbau miteinander verglichen und eine optimale Lösung bezüglich Energie und Komfort gewählt.
So ist bereits beim Entwurf auf eine optimale Betonnung, eine sinnvolle Fensterausrichtung und vieles mehr geachtet worden, ohne Abstriche an der Architektur machen zu müssen. Das Resultat ist beeindruckend. Die Überbauung benötigt nach den Berechnungen gleich viel Energie wie im Betrieb erzeugt werden kann. Auch die graue Energie konnte deutlich optimiert werden. Gesamthaft benötigt die Überbauung pro Jahr durch die konsequente Optimierungen lediglich circa 54’000 kWh (exklusive graue Energie). Dies kann durch die Fotovoltaik-Anlage abgedeckt werden. Im Vergleich benötigt eine Überbauung in derselben Grösse alleine zum Heizen über 80’000 kWh. Die prozentuale Aufteilung der primärgewichteten Energie ist sehr spannend. So werden für die Heizung sechs Prozent, Lüftung drei Prozent, Warmwasser 13 Prozent, Hilfsenergie ein Prozent, graue Energie 35 Prozent und den Haushaltsstrom 42 Prozent benötigt. Es ist daher einleuchtend, dass auf allen Ebenen optimiert wird und nicht nur bei der Raumwärme. Damit der Energieverbrauch konstant von den Besitzern kontrolliert werden kann, wird dieser mit einem innovativen Hausautomationssystem für den Benutzer auf einfache verständliche Weise visualisiert. Dieses erlaubt dem Besitzern, den Wasser- und den Stromverbrauch jederzeit zu verfolgen, wo immer er auch gerade ist. Zudem wird in einem Innovationsprojekt an der Erhöhung des Eigendeckungsgrades gearbeitet. www.wohnoase-taegerwilen.ch
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Genesis Home AG, MINERGIE-A-Haus im Kanton Baselland.
gut und effizient MINERGIE-ECO® in der Praxis Antonio Milelli
Immer mehr weitsichtige Bauherren «konfrontieren» Architekten, Planer und Bauausführende mit dem anspruchsvollen Standard MINERGIE-ECO®. Zusätzlich zu maximalem Komfort bei niedrigem Energieverbrauch berücksichtigt der Standard unter anderem auch bauökologische Aspekte und fördert den Einsatz umweltfreundlicher Baustoffe wie beispielsweise Schweizer Mineralwolle. Der im Juni 2013 neu lancierte «Standard für nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS) fusst unter anderem auf den Erfahrungen und Erkenntnissen der Anwendung von MINERGIE-ECO®.
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und 1 000 Gebäude in der Schweiz sind nach einem MinergieEco-Standard zertifiziert; rund die Hälfte davon nach MinergieP-Eco. Die Gebäude sind sparsam im Umgang mit Energie und zeichnen sich zusätzlich aus durch Reduktion der Grauen Energie, optimierte Tageslichtverhältnisse und schadstoffarme Innenräume. Auch die möglichst geringe Umweltbelastung und die Schonung der Ressourcen, von der Herstellung bis zum Rückbau, werden bei Minergie-Eco berücksichtigt. Der Standard legt kontinuierlich zu und ist bei privaten und öffentlichen Bauherrschaften gleichermassen beliebt. Auch Baugenossenschaften und grössere Investoren nutzen mit Minergie-Eco ein Instrument, das Nachhaltigkeitsziele klar definiert und eine hohe Umsetzungssicherheit gewährleistet, ohne dass sich die Bauherrschaft mit den teilweise sehr anspruchsvollen Sachfragen im Detail auseinandersetzen muss. Zur Popularität des Standards trägt auch der Umstand bei, dass Minergie-P-Eco-Bauten schon heute die Anforderungen der 2 000-Watt-Gesellschaft im Bereich Wohnen erfüllen.
Erfolgreich und relativ einfach umsetzbar Heinrich Gugerli ist Leiter der Fachstelle «Nachhaltiges Bauen» beim Amt für Hochbauten der Stadt Zürich und Vizepräsident des Vereins eco-bau. Letzterer ist Gründungsmitglied des Netzwerks Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS), das im Juni dieses Jahres den Standard für Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) lanciert hat. Der Standard baut auf bestehenden und etablierten Schweizer Instrumenten und Labels auf. Er beruht auf den drei Säulen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt und
Minergie-P-Eco zertifiziertes Bürogebäude.
integriert im Sinne umfassender Nachhaltigkeit auch Aspekte wie Mobilität, Siedlungsplanung und Biodiversität. «Der neue Standard SNBS fusst unter anderem auf Erkenntnissen und Erfahrungen, die wir mit Minergie-Eco gesammelt haben», weiss Heinrich Gugerli. Etliche Vorgaben von MinergieEco seien in die Konzeption des neuen Standards eingeflossen. Allerdings sei dieser zunächst «nur» ein Standard und kein Label wie Minergie-Eco: «Die Umsetzung des Standards für die Anwendung in der Praxis kommt erst noch», bestätigt Heinrich Gugerli. Demgegenüber hat sich Minergie-Eco in der Praxis längst bewährt – und die relativ einfache Umsetzbarkeit des Standards ist mit ein Grund für seinen grossen Erfolg. Voraussetzung ist allerdings ein Umdenken der Planenden in Richtung nachhaltiges Bauen.
Dietrich Schwarz ist Architekt ETH/SIA.
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«Wohnoase» von Tägerwilen — einer der ersten Plusenergieüberbauungen im Standard Minergie-A-ECO.
Im Neubau ist Minergie-Eco eng mit der Konzeption eines Gebäudes und mit dem architektonischen Entwurf verbunden. Aspekte wie Ausrichtung, Tragsystem und Gebäudehülle müssen frühzeitig aufeinander abgestimmt werden. Seit 2011 ist es möglich, auch Modernisierungen nach dem Standard zu zertifizieren.
Baumaterials: Es ist sinnvoll, ein aus Stein errichtetes Mauerwerk mit Mineralwolle zu dämen – sozusagen Stein auf Stein.
«Präzis deklariert und griffig»
Das Nachweisverfahren: Gewusst wie!
Dietrich Schwarz, Architekt ETH/SIA, ist Professor für Nachhaltiges Bauen an der Universität Liechtenstein und Vorstandsmitglied des Vereins Minergie. Er hat mit Minergie-Eco gute Erfahrungen gemacht: «Der Standard ist präzis deklariert und griffig. Er bezieht sich auf das Gebäude, sozusagen auf die Hardware, während der SNBS Nachhaltigkeit umfassend thematisiert.» Die Kriterien zur Bauökologie bei Minergie-Eco wirken sich auf die Wahl der zum Bau verwendeten Materialien aus. «Ein Minergie-Eco-Gebäude kann man zwecks Dämmung nicht einfach mit Styropor ‚zukleben’», gibt Dietrich Schwarz zu bedenken. Eine umweltfreundliche Alternative zum Erdöl-basierten und praktisch unverrottbaren Styropor ist beispielsweise Schweizer Mineralwolle – «ein hochwertiges Dämmmaterial mit guten Herstellungsprozessen und optimierter Ökobilanz», findet Dietrich Schwarz. Ins Gewicht falle auch die Wertigkeit des
Seit der Einführung des Nachweisverfahrens Minergie-Eco 2011 müssen die Antragstellenden auch eine Berechnung der Grauen Energie einreichen. Viele Fachpersonen haben noch nie eine solche Berechnung durchgeführt; entsprechend häufig leistet Minergie Aufklärungs- und Beratungsarbeit. Auf der Website von Minergie finden sich verschiedene Hilfsmittel in Form von Anleitungen und ausführlichen FAQ-Listen. www.nnbs.ch / www.minergie.ch
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Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz Ein neuer Partner für die Schweizer Bauwirtschaft – Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS mit dem Ziel, das nachhaltige Bauen zu kultivieren, stellt sich an der Swissbau vor. Das Netzwerk setzt sich übergreifend für die Förderung und für die Koordination des nachhaltigen Bauens in der Schweiz ein. Was ist nachhaltiges Bauen? Die Verantwortlichen wollen eine Diskussion zur Definition unseres Schweizerischen Verständnisses für das nachhaltige Bauen initiieren.
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Minergie-Eco: Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick – Sehr gute Arbeitsplatz- und Wohnqualität, beispiels weise dank optimalen Tageslichtverhältnissen, schadstoffarmen Innenräumen und geringer Strah lenbelastung – Höhere Wertbeständigkeit des Gebäudes, auch aufgrund besserer Nutzungsflexibilität bei späterer Umnutzung – Geringe Umweltbelastung und Schonung der Res sourcen während des gesamten Gebäude-Lebenszyklus – Neutrale Bewertung der ökologischen und gesund heitlichen Qualität des Gebäudes mit einem zuver lässigen Nachweisverfahren – Hohe Umsetzungssicherheit durch die Qualitätskon trollen im Zertifizierungsverfahren – Hypotheken zu Vorzugskonditionen (Ökokredite) bei zahlreichen Finanzinstituten
Bei allen Fragen rund um Fenster und Türen beraten wir Sie als Ihr VEKA-Partnerbetrieb engagiert und kompetent. Verlassen Sie sich auf unsere handwerkliche Kompetenz und auf modernste Fenstertechnik von geprüfter Qualität. Die VEKA-Profile werden in der ganzen Schweiz in rund 35 Fachbetrieben zu Fenstern, Türen oder Schiebetüren verarbeitet und montiert. Für eine kompetente Beratung, eine weitsichtige Planung und einen professionellen Service können Sie sich auf Ihren lokalen Kunststofffensterbauer verlassen. Ihren Fensterfachmann in der Nähe finden Sie unter www.veka.ch oder via unserem Vertriebsbüro. Vielen Dank für Ihr Interesse!
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Gabriele Allendorf Die Beleuchtungskonzepte des Hauses Gabriele Allendorf laufen unter dem Credo «Räume zu beleuchten bedeutet Architektur zu gestalten – nicht zu dekorieren». Das Spektrum der ausgeführten Arbeiten umfasst öffentliche Bauten, Büro- und Wohnkomplexe sowie Lichtkunstwerke. www.gabriele-allendorf.de
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Der Charme von Stein Wir drehen in dieser Ausgabe fast jeden Stein um. Die Vielfalt von Steinen und Gesteinen kennt kaum Grenzen. Die Spannbreite reicht von der edlen Marmorplatte in Bad und Küche bis hin zu Steinen, die im Gartenbereich Zeichen setzen.
Die grünen Gartenwelten Gärten sind Inspirationswelten, die unserem stressigen Leben Halt geben können. In der nächsten Ausgabe präsentieren wir Ruhepole, die auf kleinem Raum Platz finden müssen, Übergangslösungen zwischen Innen- und Aussenräumen und die neusten Projekte architektonischer Gartenkultur. Ein wichtiger Rahmen dazu bildet die Giardina.
Schweizer Design Die Schweiz zählt international zu den führenden Ländern im Industriedesign. Eindrucksvoll liefern auch die Schweizer Nachwuchsdesigner frische Perspektive in der Designszene. Die reine funktionale Identität ist zugunsten einer fantasievollen und kreativen Einstellung abgeworfen worden.
4. Nachhaltige Baulandschaft in der Schweiz Der Blick richtet sich zunehmend von dem einzelnen Gebäude hin zur Infrastruktur und Quartiersentwicklungen. Wir lassen Stimmen zu Wort kommen, die uns hier weiter bringen. Publisher Francesco J. Ciringione | Owner Prestige Media AG, prestigemedia.ch | Publishing Director Boris Jaeggi / b.jaeggi@prestigemedia.ch | Editor in Chief Lone K. Halvorsen / l.halvorsen@prestigemedia.ch | Art Director & Head of Production Nicole Senn / n.senn@prestigemedia.ch | Graphic Design Valerie Asal / v.asal@prestigemedia.ch | Sales & Marketing Director Hazim Vincent-Junuzovic / h.vincent@prestigemedia.ch | Sales Fotios Karapetsas / f.karapetsas@prestigemedia.ch / Christoph Borer / c.borer@prestigemedia.ch | Editors Lone K. Halvorsen / Georg Lutz / Stella Orsini/Viviane Bumb | Web Dennis Senn | Support Dejan Djokic | News Lone K. Halvorsen | Cover Picture Bildagentur | Photographs cree / Blumer Lehmann / kämpfen für architektur / Holzbau Plus / Köfler Holzbau / Boss Holzbau / Kost Holzbau / BFH-AHB / Reto Guntli / ©Tom Vack. Ingo Maurer GmBH/ Roesch Electric / Ruben Wyttenbach und Heinrich Helfenstein / Berger Metallbau / Wintergartenland / Stobag / Jago / Metall Pfister / Ganz Baukeramik / Jürg Zimmermann / visiobau / Bilddatenbank. Alle Fotos, soweit nicht anders vermerkt, mit Genehmigung der Urheber. | Administration & Abo Service Serpil Dursun / s.dursun@prestigemedia.ch | Corrector Brigitte Battaglia / Karin Klindworth | Coordination Laura Giarratana | Registered Office Prestige Media AG, Bösch 73, CH-6331 Hünenberg | Office Publisher / Production Prestige Media AG, Leimgrubenweg 4, CH-4053 Basel | Telefon +41 (0)61 335 60 80, Telefax +41 (0)61 335 60 88, info@prestigemedia.ch, www.prestigemedia.ch | Internet sweethomemag.ch | E-Mail info@prestigemedia.ch |Price / Issue CHF 4.90 | Price / Year CHF 19.– | Frequency vierteljährlich / Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt.
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