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VOLUME 14

TRAVEL & SAVOIR VIVRE

MOVIETOURS USA, Neuseeland, Irland & Kroatien

BERLIN 25 Jahre nach dem Mauerfall

LOUISIANA Cajun Country

IBIZA Revival einer Insel

COSTA RICA

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NEUSEELANDS HOBBIT-HÄUSER & LOUISIANAS SWAMP PEOPLE GESCHÄTZTE LESERINNEN, GESCHÄTZTE LESER Filme und Reisen – beide verkaufen Träume. Kein Wunder, dass sie so gut zueinander passen. Und kein Wunder, dass die Tourismusbranche längst auf den Zug aufgesprungen ist. Allen voran Neuseeland: Die grüne Landschaft rund um die Stadt Matamata in der Region Waikato war bis vor wenigen Jahren kaum jemandem bekannt. Bis ein gewisser Peter Jackson genau diesen Ort als Kulisse für seinen Film «Der Herr der Ringe» wählte. Er liess hier das Auenland auferstehen, in welchem der kleine Hobbit lebt. Schon längst ist die Filmcrew wieder abgezogen und der Hobbit ausgezogen, doch Tausende Touristen zieht es nun jährlich nach «Hobbiton». Und auch andere Länder haben diesen Trend entdeckt und ziehen nach. Folgen Sie uns auf den Spuren von Twilight, Breaking Bad und anderen Filmen rund um den Globus. Nicht ganz so weit reisen muss man, um angenehme Temperaturen, kühle Bergbäche und blühende Alpenwiesen zu erleben. Urlaubsreifen bietet die heimische Bergwelt eine willkommene Abwechslung zu den überfüllten Mittelmeerstränden. Viele familienfreundliche Bergsommer-Specials und -Events warten auf die Touristen, die ihren Urlaub je nach Laune sportlich oder ganz entspannt angehen können. Neben gemütlichem Genusswandern stehen in diesem Jahr E-Biking, Sommerrodeln und geführte Höhlentouren ganz hoch im Kurs. Wer es noch sportlicher oder abenteuerlicher mag, dem sei Golfen auf Mallorca oder eine Swamp Tour in Louisiana empfohlen. Begleiten Sie uns also auf einer spannenden Lesereise rund um den Globus und erfahren Sie dabei, welche Airline momentan den grössten Luxus zu bieten hat.

Francesco J. Ciringione Verleger

Yvonne Beck Chefredaktorin

EDITORIAL VOLUME 14 IMAGINE 3


Editorial

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INHALT

SPECIAL DESTINATION Filmdestinationen Auf den Spuren der Hobbits & Co

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Costa Rica Die «Schweiz Mittelamerikas»

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Türkei Vielseitigkeit auf zwei Kontinenten

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CITY & CULTURE Berlin 25 Jahre Mauerfall

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Buenos Aires 48 Stunden pralles Leben

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HOTELS Unter der Tiroler Sonne Jezner Hof

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Hirschgeweih meets Design Hotel Kitzhof

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Stilvolle Gastfreundschaft Forte Village Resort

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LOST & FOUND Zeitreise Geschichtsträchtiges aus Florida

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Louisiana Welcome to Cajun Country

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UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona

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INHALT 4 IMAGINE VOLUME 14

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Verrückte Museen Zwischen Currywurst und Krimis

INHALT

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FOOD LOUNGE Austern Manger la Mer

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The Royal Scotsman Hochprozentiger Genuss auf Schienen

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AIR, ROAD & SEA Fliegende Luxuszimmer Airline Special

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Gastgeber von Herzen Austrian Airlines

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Himmlischer geht’s nicht … Luxus über den Wolken

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Einmal und immer wieder Suchtgefahr Kreuzfahrt!

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ADVENTURE & SPORT Mallorca Golfen auf dem Hochplateau

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Grösser, schneller, weiter Von Shark Diving bis Loopings

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Bergsommer Genusswandern & Sommerrodeln

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PURE LIFE Gartenkunst weltweit Florales Sommervergnügen INHALT 6 IMAGINE VOLUME 14

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132 Glamping Übernachten in Pods

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Ibiza Revival einer Insel

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INHALT 120 128

UNIQUE La Réunion Paradiesisches «Europa»

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Afrika Der schönste Strand

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Nepal Picture Postcard from ...

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Oman Das Land aus 1 001 Nacht

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NEWS & BOOKS Die Tierwelt Costa Ricas Musikalische Reisen Reisen im Bücherregal Kulinarik rund um den Globus Drinks around the World Neuigkeiten aus der Luft Praktische Reisebegleiter Neue Touren und Aufführungen

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Magazin Abonement Vorschau

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INHALT 8 IMAGINE VOLUME 14

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«SETJETTING»

AUF DEN SPUREN VON FRODO, WALTER WHITE & CO

Dass Filme das Tourismusgeschäft beleben können, ist ein alter Hut. So haben etwa schon Filme wie «Notting Hill» oder «James Bond» ganze Touristenscharen an die Originalschauplätze in London gelockt. In Zeiten von aufwendig produzierten Hochglanzproduktionen hat das Phänomen des «Setjetting», also des Film- und Serientourismus, aber noch einmal ganz neue Dimensionen angenommen.

AUTOR Hendrik Stary

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mmer mehr Leute scheuen weder Kosten noch Mühen, um sich einmal wie ihre Stars zu fühlen, und pilgern massenweise an die Drehorte ihrer Lieblingsstreifen. Wir nehmen Sie zu einigen der derzeit angesagtesten Reisezielen der Film- und Serienjunkies mit. Filme sind Wunschmaschinen, die vom Begehren der Betrachter leben. Sie bringen uns zum Träumen, erlauben uns einen zeitweiligen Ausbruch aus der Realität. Gerade heute, wo das Reisen schneller und un-

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komplizierter abläuft als je zuvor, nehmen sich immer mehr Touristen bei ihrer Urlaubsplanung nicht mehr die klassische Reisebroschüre, sondern das DVD-Booklet ihrer aktuellen Lieblingsserie zur Hand. Ganz egal, wo einen das Fernweh dann auch hintreibt: Alles ist möglich, noch der entlegenste Winkel der Erde ist bequem zu erreichen. Und so führt uns unsere erste Station auch gleich einmal um die Welt: nach Neuseeland, dem Land der Elben und Hobbits.


NEUSEELAND

Neuseeland: Der Herr der Ringe Die «Der Herr der Ringe»-Trilogie, deren erster Tei l «Die Gefährten» im Jahr 2001 in unsere Kinos kam, hat weltweit schon Millionen von Menschen begeistert. Auch jene, die dem Fantasy-Genre zuvor eher skeptisch gegenüber standen, konnten sich dem Bann der fiktiven Welt «Mittelerde» auf Dauer nicht entziehen. Der neuseeländische Regisseur Peter Jackson steht seitdem für bildgewaltiges Abenteuerkino, der seinen Erfolg nicht zuletzt der wilden und spektakulären Naturlandschaft seines Heimatlandes verdankt. Während die Studioaufnahmen fast alle im eher unspektakulären Wellington gemacht wurden, sind es vor allem die Aussenaufnahmen, die die Zuschauer fasziniert haben und einen re-

gelrechten Tourismusboom zur Folge hatten. Gedreht wurde unter anderem am Mount Ngauruhoe, der im Tongariro-Nationalpark liegt und der Frodo-Fans unter dem Namen «Mount Doom» bzw. «Schicksalsberg» bekannt sein dürfte. Weitere beliebte Reiseziele sind der Lake Taupa, ein verwunschener Vulkankratersee, von dem man einen fantastischen Blick auf Mordor hat, sowie das Elbendorf «Hobbingen», das in Wirklichkeit nicht im Westviertel des Auenlandes, sondern bei Matamata, einer kleinen Stadt auf der Nordinsel Neuseelands, liegt. Viele Reiseunternehmen haben sich den Wünschen ihrer Kunden angepasst und bieten verschiedene Touren zu den einzelnen Drehorten an.

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IRLAND & KROATIEN

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Irland und Kroatien: Game of Thrones Auch die aufwendig produzierte HBO-Serie «Game of Thrones», die gerade dabei ist, alle Zuschauer- und Verkaufsrekorde zu brechen, liess und lässt nach wie vor die Herzen aller Fantasy-Fans höherschlagen. Die Filmkulissen des Fantasy-Epos befinden sich teils in Nordirland, teils in Kroatien; auch in Marokko und im Norden Islands wurde gedreht. Wer also keine Angst vor Feuerdrachen oder Bösewichten wie Gregor Clegane hat, kann sich zunächst in die Nähe der nordirischen Hauptstadt Belfast begeben. Hier lässt es sich auf den Spuren von Ayra Stark durch die «Dark Hedges» von Ballymoney wandern. Auch jene unheimliche Höhle, in der die rote Priesterin Melisandre einst die Geburt des Schattenbabies begleitet hat, kann von Touristen besichtigt werden. Wer dann immer noch einen ruhigen Puls hat, kann sich in die kroatische Stadt Dubrovnik aufmachen, die aufgrund ihrer mittelalterlich anmutenden Altstadt und Parks ebenfalls Schauplatz zahlreicher Episoden war. In Game of Thrones wurde sie in «King’s Landing» umbenannt, die Hauptstadt der sieben Königreiche. Hier hat man als Besucher die Möglichkeit, das Bollwerk Lovijenac zu besuchen. Mit Blick auf die Bucht von Blackwater lässt sich dort nachempfinden, wie es gewesen sein muss, als die Flotte von Stannis Baratheon zum Angriff blies.

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Washington/USA und Kanada: Twilight Auch wenn Stephenie Meyers «Twilight»-Saga bereits zu Ende erzählt ist, wird sie noch ein langes Nachleben führen – und dies nicht nur auf den DVDs der HardcoreSerienfans, den sogenannten «Twihards». Auch ganz entspannte Freizeitausflügler begeben sich mittlerweile in ihrem Urlaub oder an den Wochenenden in die Fussstapfen der Star-Vampire Kristen Stewart («Bella») und Robert Pattinson («Edward»). Da ist zunächst Forks, eine kleine und von vielen Wäldern umgebene Ortschaft im Nordwesten des US-Bundesstaats Washington. Bis vor Kurzem noch ein völlig unbekanntes und verregnetes Holzfällernest, ist die Gemeinde heute Zwischenstopp auf jeder Twilight-Tour und mit über 70’000 Touristen pro Jahr gut besucht. Den lokalen Tourismusverein freut es: Schon nach dem ersten Kinofilm hat man Schule, Polizeistation und Bellas Klamottenladen herausgeputzt und auf den Ansturm der Fans vorbereitet.

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WASHINGTON/USA UND KANADA

Etwas weiter nördlich, am Küstenhighway Nummer 99 und schon hinter der amerikanisch-kanadischen Grenze, liegt die Küstenstadt Vancouver, die mit ihrem nebligen und ursprünglichen Umland ebenfalls die perfekte Kulisse für Vampire und Werwölfe aller Art abgab. Im Bezirk Squarnish können die Setjetter vor schroffen Felsformationen die Jagdszenen ihrer Stars nachspielen oder sich auf Vancouver Island an die Versammlungen der Werwölfe erinnern. Weitere Lieblingsdestinationen sind das winterliche Bergdorf Pemperton, in dem die entscheidende Schlacht der Cullens gegen die Volturi stattgefunden hat, sowie die im Norden von Vancouver gelegenen Regenwälder des Capilano Parks, wo sich die Vampire einst wilde Verfolgungsjagden lieferten.

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New Mexico/USA: Breaking Bad In Albuquerque, einer eher staubigen 550’000-Einwohner-Stadt in New Mexico, treibt der Serientourismus ebenfalls die wildesten Blüten. Grund dafür ist die von ihren Fans geradezu kultisch verehrte Serie «Breaking Bad», deren Hauptfigur – der an Krebs erkrankte Durchschnittsfamilienvater und Chemielehrer Walter White – zum berüchtigten und gejagten Drogendealer «Heisenberg» mutiert. Dort Urlaub zu machen, wo dieser mitten im Nirgendwo der neu-mexikanischen Wüste seine Drogen kochte, scheint für viele die Krönung ihres Sommerurlaubs zu sein. Die Hauptattraktionen sind das Haus der Familie White, die Oktopus-(Geld-) Waschanlage sowie einige Landstriche rund um die mexikanische Grenze, wo die meisten Aussenaufnahmen gedreht wurden. Mit dem Werbespruch «It’s a trip» wirbt das Fremdenverkehrsamt der Stadt um die Touristen, die nach wie vor in Scharen anreisen und sich mit Blue Sky-Donuts, Blue Meth-Candy und anderen Werbeartikel zur Serie eindecken. Zahlreiche kleinere Unternehmen sind bereits auf die Breaking BadWelle aufgesprungen und haben zu einem weltweiten Popularitätsschub der Stadt beigetragen.

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NEW MEXICO USA


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NICE TO KNOW Netz

Einen guten Überblick über die Originalschauplätze zahlreicher Filme und Serien bietet die deutsche Homepage www.filmtourismus.de. Hier können sich Interessierte über verschiedene Reisetouren zu den jeweiligen Wunschdestinationen informieren oder ihren Lieblingsstreifen auf einer grossen Weltkarte, auf der sämtliche Drehorte verzeichnet sind, geografisch nachspüren. Allen Breaking Bad-Fans sei noch die englischsprachige Seite www.abqtrolley.com ans Herz gelegt, auf der verschiedene Bus- und Limousinen-Touren durch Albuquerque und ins Umland angeboten werden. Bücher

Wer für’s Erste genug Serien geguckt hat und für die bessere Reiseplanung noch etwas schmökern will, sollte die Anschaffung folgender Bände in Erwägung ziehen: Ian Brodie «Der Herr der Ringe – Reiseführer zu den Schauplätzen» (Klett-Cotta Verlag, 22.30 CHF); Hendrik Sachs «New York im Film» (Reise Know-how Verlag Grundmann, 22.80 CHF); Bryan Cogman «Game of Thrones – Hinter den Kulissen» (Panini, 32.70 CHF); Ensley F. Guffrey/K. Dale Koontz «Breaking Bad – Der inoffizielle Serienguide»(Schwarzkopf & Schwarzkopf, 20.70 CHF). Shopping

Wer Halt in Albuquerque macht, sollte unbedingt im Süssigkeitenshop der «Candy Lady» vorbeischauen (424 San Felipe NW, Albuquerque, NM, 87104). Die herzliche Betreiberin ist ein neumexikanisches Original und verkauft süsse blaue Zuckerkristalle, die wie Crystal Meth aussehen, aber garantiert keine Nebenwirkungen haben. Unter der Adresse www.bathingbad.com kann der Fan sogar blaues Badesalz im Crystal Meth-Look erwerben, das in Originaldrogentütchen abgepackt und ganz legal in die ganze Welt verschickt wird.

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DIE «SCHWEIZ MITTELAMERIKAS» COSTA RICA Kaum ein anderes mittelamerikanisches Land ist politisch so stabil und landschaftlich so vielseitig wie Costa Rica. Auch die enorme Artenvielfalt sowie die zahlreichen Sport- und Freizeitangebote machen das friedliche Naturparadies gerade für Öko- und Individualtouristen zu einem äusserst beliebten Reiseziel. AUTOR Hendrik Stary

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Z

wischen dem Karibischem Meer und dem Pazifischem Ozean liegt das kleine und bezaubernde Land, das sich per Auto bequem an einem Tag durchqueren lässt. Den Besucher erwartet hier ein buntes Wechselspiel aus verschiedenen Klima- und Vegetationszonen: Regenwälder, Berg- und Vulkanlandschaften sowie zahlreiche naturbelassene Traumstrände sorgen bei jeder Art von Urlaub für viel Abwechslung. Kein Landstrich gleicht hier dem anderen. Ungebändigte Naturwelten In den über 20 Nationalparks, die von vielen noch voll intakten Regenwäldern durchzogen sind, lässt es sich hervorragend wandern und klettern. Auch «Canopy» ist hier sehr beliebt – eine Sportart, bei der man im Klettergurt an ein Stahlseil gehängt wird und dann an diesem von Baum zu Baum saust. Wer es etwas gemütlicher mag, kann sich mit der Regenwaldtram durch die Urwälder chauffieren lassen. Die ausrangierte Bergbahn, die einst aus den USA nach Costa Rica gebracht wurde, verfügt über mehrere kleine Gondeln, die die Passagiere sicher und bequem ans Wunschziel bringen. Über den Dächern des Waldes schwebend, kommt man so ganz nebenbei in den Genuss einer faszinierenden und wilden Tierwelt: Rund 27 % der Fläche Costa Ri-

cas steht unter Naturschutz. Tiere wie der Tukan – der Nationalvogel Costa Ricas – fühlen sich hier ebenso heimisch wie die Fledermaus, der Kaiman oder der rote Pfeilgiftfrosch. Windsurfen unter fauchendem Vulkan Eine weitere Hauptattraktion des Landes ist der Vulkan Arenal, der mit seinen 1 633 Metern Höhe der aktivste der insgesamt 120 Vulkane in Costa Rica ist und sich aufgrund der abgeworfenen Lava jedes Jahr um mehrere Meter vergrössert. Wer sich hierher wagt – man kann sich dem Arenal sowohl zu Fuss als auch im Rahmen einer der zahlreich angebotenen Pferdetouren nähern –, sollte unbedingt auch ein Bad in den heissen Thermalbecken von Tabacón nehmen, von denen man einen grandiosen Blick auf den Magma speienden Vulkan hat. An dessen Fusse liegt idyllisch der Arenal-See, auf dem es zum Teil Windgeschwindigkeiten von über 70 Stundenkilometern gibt und der daher bei Windsurfern besonders beliebt ist. Aber auch die Wanderer freuen sich nach ihren Touren immer wieder über eine kleine Abkühlung und stürzen sich beherzt in das klare Bergwasser. Die einheimischen «Ticos» hingegen beäugen das Spektakel skeptisch: Sie vermuten, dass Wassergeister und schlangenähnliche Ungeheuer

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COSTA RICA DAS GRÜNE PARADIES

DIE SCHÖNSTEN DSCHUNGELLODGES

das tiefe Blau bewohnen und dort ihr Unwesen treiben. Sie nähern sich dem Arenal-See daher nur äusserst ungern. Auch Flusstouren sind im wasserreichen Costa Rica sehr beliebt. Ob entspannt im Kanu durch eher ruhige Gewässer, die an Reisfeldern, Mangobäumen und Kakaoplantagen entlangführen, oder im Raftingboot auf dem reissenden Río Reventazón – auch hier sind die Möglichkeiten so vielfältig wie die Landschaft Costa Ricas. Politische und wirtschaftliche Stabilität 4,2 Millionen Einwohner zählt Costa Rica, die meisten davon sind der katholischen Konfession zuzurechnen. In politischer wie wirtschaftlicher Hinsicht zeichnet sich das kleine Land durch ein hohes Mass an Stabilität aus – Costa Rica wird daher auch gern die «Schweiz Mittelamerikas» genannt. Die Ticos sind stolz darauf, dass sie im lateinamerikanischen Vergleich über einen der höchsten Lebensstandards verfügen. Auch das Bildungsniveau ist hier überdurchschnittlich hoch. Nicht zuletzt die Abwesenheit von Krieg und Militär sowie die freundlichen und pazifistisch gestimmten Ticos machen Costa Rica gerade für Europäer zu einem äusserst beliebten Reiseziel.

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NICE TO KNOW

Geschichte

Wohntipp

Die Selva Bananito Lodge, die etwa 20 Kilometer südlich des Hafens Puerto Limón in den Talamanca-Bergen liegt und zu einer der besten Öko-Lodges Costa Ricas gehört. Die aus Deutschland stammende Familie Stein hat hier, inmitten eines wilden Bergregenwaldes, ein kleines Paradies für Urlauber geschaffen und widmet sich hier dem aktiven Natur- und Gewässerschutz. www.selvabananito.com Buchtipp

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Isla Uvita am 18. September 1502 – eine spanische Galeere ankert im kristallblauen Gewässer vor dem heutigen Puerto Limón. Es ist die vierte Reise von Christoph Kolumbus. Dichter Urwald erschwert die Entdeckungstouren ins Landesinnere. Doch der Goldschmuck der freundlichen Bewohner belebt die Hoffnung auf Reichtum und gibt dieser Region den Namen: «Costa Rica y Castillo de Oro» («Reiche Küste und goldene Burg»). Reisezeit

Die klassische Reisezeit ist unser Winter. Ein Geheimtipp der Ticos ist jedoch der «Veranillo de San Juan», das heisst, der «kleine Sommer des Johannes», der im ganzen Land im Juli gefeiert wird und in dem es zumeist besonders trocken ist.

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DIE TIERWELT COSTA RICAS Für Naturliebhaber ist Costa Rica – zu Recht – ein Paradies. Mit einer Landfläche, die zu über einem Viertel unter Naturschutz steht, und einem Vorkommen von rund fünf Prozent aller bekannten Arten gehört Costa Rica zu den artenreichsten Ländern der Erde. Darüber hinaus leben hier ein Zehntel aller Vogelarten. Pfeilgiftfrösche

Die winzigen Frösche in leuchtenden Farben leben in feuchten Niederungen. Ihr Name rührt vom Gift ihrer Haut, das indigene Stämme als Pfeilgift verwenden: Sie reiben die Pfeile auf dem Rücken der Frösche und benutzen diese zur Jagd. Wenn ein Pfeil dann in ein Beutetier geschossen wird, gelangt das Gift in den Blutkreislauf und das Tier wird gelähmt. Ein wahrscheinlicher Grund, warum diese Frösche so starke Gifte produzieren, ist, dass ihre Hauptnahrung aus Ameisen besteht. Somit nehmen die Frösche Unmengen von Ameisensäure auf, die sie dann zu Gift verarbeiten. Die sieben Arten der Pfeilgiftfrösche in Costa Rica sind giftig, aber für den Menschen nicht tödlich. Tukane

Die bunten und auffälligen Vögel sind, da sie nicht sehr scheu sind, häufig in Costa Rica zu sehen. Eine Gruppe Tukane in den Baumkronen des Regenwaldes ist also keine Seltenheit. Tukane sind für die Verbreitung vieler Pflanzen im tropischen Regenwald verantwortlich. Die Samen aller Früchte, welche der Tukan verzehrt, verlassen den Verdauungstrakt so gut wie unbeschadet. Darum ist dieser Vogel dafür verantwortlich, dass zahlreiche Bäume an einem und nicht an einem anderen Ort gewachsen sind. In den Tropen ist dies von ausserordentlicher Wichtigkeit: Da das Licht unter den Baumkronen karg ist, ist es für Jungbäume von Vorteil, wenn sie nicht mit ihren «Eltern» um Sonnenlicht konkurrieren müssen. Faultier

Fünf verschieden Faultierarten sind in Costa Rica anzutreffen. Wie der Name andeutet, bewegen sich Faultiere äusserst langsam. Den Grossteil ihres Lebens verbringen sie auf Bäumen, wo sie sich von Blättern ernähren. Da diese so schwer verdaulich sind, ist ihr Stoffwechsel äusserst langsam, weshalb sie wiederum so träge sind und eine niedrige Körpertemperatur aufweisen. Häufig sind sie auf sogenannten Ameisenbäumen anzutreffen: Hier hängen die Faultiere üblicherweise kopfüber herum. Nur alle zwei bis drei Tage wechseln Faultiere den Baum.

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TRAVEL NEWS VIELSEITIGE REISEDESTINATION AUF ZWEI KONTINENTEN TÜRKEI Ob für Strandfreaks, Outdoor-Begeisterte, Kulturliebhaber oder Grossstadtfans, die Destination Türkei bietet für alle Reisetypen das Passende: Azurblaues Wasser, schneebedeckte Viertausender, türkisfarbene Lagunen, schattige Bergwälder, sonnenverwöhnte Strände, gewaltige Naturschönheiten, quirlige Städte, Kulturreichtümer sowie eine herzliche Gastfreundschaft machen den besonderen Reiz der Türkei aus.

Kappadokien

Das Land der schönen Pferde, wie Kappadokien aus dem Persischen übersetzt werden kann, befindet sich mitten im Herzen Zentralanatoliens. Vor Jahren überzogen die heute erloschenen Vulkane die Region mit einer dicken Lavaschicht. Durch jahrelange Erosion und das Abfliessen von Regenwasser sind eigenartige Felsformationen entstanden.

Balikesir & Çanakkale

Ganz nach dem Motto «Unbekanntes entdecken» laden Balikesir und Çanakkale zur Erkundungstour ein. Die Provinzen an der ägäischen Küste warten mit kulturellen Schätzen, Naturschönheiten und kulinarischen Highlights auf. Die Insel Bozcaada zum Beispiel ist eines der wichtigsten Weinanbaugebiete der Türkei. Fast ein Drittel der gekelterten Weine kommt aus Bozcaada. Balikesir und Çanakkale sind von Izmir (Direktflüge aus der Schweiz mit SunExpress) aus innerhalb von drei Stunden Autofahrt erreichbar.

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Dalaman

Mit einer sogenannten «Blauen Reise» lässt sich die Region rund um Dalaman aus einem anderen Blickwinkel erkunden. In den «Gulets», den traditionellen Holzschiffen, schippert man gemütlich von Bucht zu Bucht. Auf Wunsch lassen sich auch spontane Badestopps einlegen, um im glasklaren, türkisfarbenen Wasser zu planschen. Je nach Belieben können «Blaue Reisen» wochenweise oder auch als Tagesausflug gebucht werden.

Istanbul

Auf zwei Kontinenten gelegen, orientiert sich Istanbul einerseits am östlichen Nachbarn Asien, andererseits am südwestlich liegenden Europa. Daher treffen in der «Stadt der Kontraste», wie kaum sonst auf der Welt, moderner Lifestyle und traditionelle Bräuche aufeinander. Neben den im historischen Herzen gelegenen, berühmten Bauten, wie z. B. die Hagia Sophia oder der Galata-Turm, finden sich auch hochmoderne Einkaufsund Kulturzentren, Galerien, Museen etc., die kaum Wünsche offenlassen. Bodrum

Die malerische Stadt an der Südwestküste gilt als St. Tropez der Türkei und wird als einer der Hotspots am Mittelmeer gehandelt. Diesen Sommer hauchen einige neue Hotels der Destination zusätzliches JetsetFlair ein. Nikki Beach, als exklusiver Beach Club bekannt, eröffnet diesen Sommer sein erstes Beachfront Boutique Hotel an der Küste Torbas, nur sieben Kilometer vom Stadtzentrum Bodrums entfernt.

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LAWINEN DER ERINNERUNG 25 JAHRE BERLINER MAUERFALL Berlin feiert in diesem Jahr ein wichtiges Jubiläum: Vor 25 Jahren, am 9. November 1989, wurde die Berliner Mauer geöffnet. AUTOR Hendrik Stary


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A

nlässlich dieses einschneidenden historischen Ereignisses wird es in der deutschen Hauptstadt eine ganze Reihe von Veranstaltungen geben, die einen Besuch mehr als lohnenswert machen. Die Highlights und weiteres Wissenswertes haben wir für Sie auf den folgenden Seiten zusammengetragen.

Spuren aus der Vergangenheit Die überwältigenden Fernsehbilder vom Berliner Mauerfall und den friedlich feiernden Menschen haben sich fest in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt. Wer allerdings heute durch die Hauptstadt flaniert, wird nur noch an wenigen Orten an die einstige Teilung der Stadt erinnert. Dabei gehörte sie noch vor gar nicht allzu langer Zeit für viele Menschen zur alltäglichen Lebenswirklichkeit. Rigorose Grenzkontrollen waren Routine, eine schnelle Shoppingtour im Westen Berlins war für die DDR-Bürger ein Ding der Unmöglichkeit. Erst die politischen Freiheitsbewegungen, die von Ungarn, der ehemaligen Tschechoslowakei und Polen aus die DDR erreichten, brachten die Mauer – und damit die Diktaturen – zu Fall. Die politische, emotionale und symbolische Strahlkraft, die von diesem Ereignis ausging, ist nach wie vor enorm. Nun will die Stadt in einem gross angelegten Jubiläumsprojekt an die ungeheure Energieleistung jener Menschen, die im Geiste von Frieden und Freiheit für eine Überwindung der deutschen und europäischen Teilung gekämpft haben, erinnern. Lebendige Geschichte Ein Anliegen der Organisatoren ist es, auf die gewaltsame Vorgeschichte und die Aktualität des Mauerfalls

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aufmerksam zu machen. Aber auch der Spassfaktor soll dabei keineswegs zu kurz kommen. So wird den Besuchern ein umfangreiches Programm geboten, in dem der historisch Interessierte ebenso fündig wird wie der Kunst- oder Sportbegeisterte. Neben realen und virtuellen Mauerführungen wird es daher auch eine Joggingstrecke («100-Meilen-Mauerlauf» am 16./17. August, Start- und Zielort: Friedrich-LudwigJahn-Sportpark), zahlreiche Angebote für Kinder sowie verschiedene Kunstausstellungen geben. Die «East Side Gallery», ein spontan entstandenes Kollektiv-Gemälde zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof, bietet auch für den Museumsmuffel ein Freilufterlebnis der ganz besonderen Art: Auf einer Strecke von 1,3 Kilometern kann man hier Motive verschiedener Künstler bewundern, zusammen bilden sie die längste Open-Air-Gallerie der Welt. Jubiläums-Highlight: «Lichtgrenze»-Open Air Am Wochenende rund um den 9. November soll dann das Highlight der Veranstaltungsreihe stattfinden, das von der Bundeskanzlerin persönlich eröffnet werden wird. Geplant ist eine Lichtinstallation, die die Hauptattraktion des grossen Jubiläumsprogramms darstellt und sich über den gesamten ehemaligen Mauerverlauf erstrecken wird. Tausende weisse und mit Helium gefüllte Ballons sollen zu einem «Symbol der Hoffnung für eine Welt ohne Mauern» werden und die ganze Stadt zum Leuchten bringen. Auf einer Route von insgesamt 12 Kilometern Länge hat man hier die Möglichkeit, dieser einmaligen, stadtweiten Inszenierung beizuwohnen. Die «Lichtgrenze» verläuft zunächst von


NICE TO KNOW Ausstellungstipps zum Mauerfall Neue Dauerausstellung an der zentralen Mauergedenkstätte

Das grosse Dokumentationszentrum an der Bernauer Strasse soll ab Oktober umgebaut werden. Am 9. November 2014 wird die künftige Dauerausstellung dann von der Bundeskanzlerin persönlich eröffnet werden. Die Ber nauer Strasse gilt als eines der bedeutendsten Symbole für die Teilung Berlin, da sie nach dem Mauerbau am 13. August 1961 viele ehemalige Nachbarn voneinander trennte: Die Häuser wurden dem Osten, der Bordstein dem Westen zugeordnet. www.freiheit-und-einheit.de «Alltag in der DDR»

Die Dauerausstellung im Museum in der Kulturbrauerei beschäftigt sich mit der «Kluft zwischen dem Herrschaftsanspruch des SEDRegimes und der Lebenswirklichkeit der Menschen in der DDR». www.hdg.de/berlin «Sag, was war die DDR?

Ausstellung im Freizeit- und Erholungszentrum Wuhlheide (BerlinKöpenick), die bis zum 6. Juli den Alltag von Kindern und Jugendlichen der DDR zeigt. www.fez-berlin.de «Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme»

der Bornholmer Strasse durch den Mauerpark, entlang der Bernauer Strasse, vorbei an der Gedenkstätte Berliner Mauer und hin zum Spreeufer vor den Toren des Reichstags. Von dort aus geht sie vorbei am Brandenburger Tor und dem Potsdamer Platz in Richtung Checkpoint Charlie und der East Side Gallery. Der Schlussabschnitt der Route führt durch Kreuzberg und endet an der Oberbaumbrücke. Begleitet wird dieses einzigartige Lichtspektakel, das bei guten Wetterbedingungen sogar vom Weltraum aus zu beobachten ist, von vielen kulinarischen, künstlerischen und musikalischen Darbietungen. Hunderttausende Menschen werden erwartet, der Eintritt zu allen Streckenabschnitten ist frei!

Das von der Bundesstiftung Aufarbeitung erarbeitete Konzept fokussiert bewusst nicht auf einzelne Gedenktage, sondern will einen grösseren Bogen zur europäischen Geschichte schlagen. Zu sehen sind die zahlreichen Ton- und Bilddokumente im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages. www.bundesstiftung-aufarbeitung.de «Farbe für die Republik»

Im Deutschen Historischen Museum sind noch bis 31. August 2014 Farbfotografien der ehemaligen DDR-Reporter Martin Schmidt und Kurt Schwarzer zu sehen. Deren Auftragsarbeiten für sozialistische Betriebe, Genossenschaften und Bildungseinrichtungen gewähren einen tiefen Einblick in das Alltagsleben der DDR. www.dhm.de

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NICE TO KNOW Mobiles

Für alle iPhone- und iPad-User steht die kostenlose App «Die Berliner-Mauer» zum Download bereit. Die von der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelte Anwendung bietet eine interaktive Karte mit vielen Fotos und Videos und leitet den User unkompliziert an der ehemaligen Mauerlinie entlang. So kann man hier nicht nur auf geführte virtuelle Touren zurückgreifen, sondern auch seine ganz eigene Mauerführung anlegen. Auch die Anbindungen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln können mit der App abgerufen werden. Stadt- und Veloführungen

Neben verschiedenen Themenführungen à pied (z. B. «Zeitzeugentour Maueröffnung», «Der Kalte-Krieg-Tour durch Ostberlin», «Stadtspaziergang Berliner Mauer») kann man der Geschichte der Teilung auch per Velo nachspüren. So bietet der «Berliner Mauerweg» allen Geschichtsinteressierten die Möglichkeit, auf einer Strecke von 160 Kilometern Sport, Geschichte und Kultur zu verbinden. Die ehemaligen Grenzanlagen der DDR liegen dabei ebenso auf dem Weg wie zahlreiche Einkehrmöglichkeiten in Berlin und dem Brandenburger Umland. Weitere Informationen unter: www.berlin.de/tourismus/fahrradtouren Insider-Tipps Wohnen

Darf es zum Übernachten einmal etwas Aussergewöhnliches sein? Im Hotel Propeller Island City Lodge (nahe Kurfürstendamm) kann man vorübergehend in ein echtes Kunstwerk einziehen und in verspiegelten Zimmern oder den Särgen der «Gruft» nächtigen. Ein (N)OstalgieErlebnis der ganz besonderen Art bietet das Hotel Ostel (Ostbahnhof), in dessen mit Original-DDR-Mobiliar ausgestatteten Zimmern man sich sofort in die 1980er-Jahre zurückversetzt fühlt. Oder wie wäre es mit einer schwimmenden Herberge? Auf dem Hotelboot Eastern Comfort (Oberbaumbrücke) kann man sich von den Wogen der Spree sanft in den Schlaf wiegen lassen. www.propeller-island.de, www.ostel.eu, www.eastern-comfort.com

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48 STUNDEN BUENOS AIRES PRALLES LEBEN IN DER WELTHAUPTSTADT DES TANGOS Buenos Aires – Kosmopolit unter den Städten, Welthauptstadt des Tangos, strotzend vor Lebensfreude tanzender Egomanen, die das Leben in vollen Zügen zu geniessen wissen. Trotz Diktatur, Staatsbankrott, Rezession und Kapitalflucht in den vergangenen Jahren! AUTOR Angelika Moeller CITY & CULTURE 34 IMAGINE VOLUME 14


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s wird gesagt, dass die eigentliche Attraktion von Buenos Aires die Portenos (Einwohner) sind, mit argentinischem Selbstbewusstsein im Blut und ungebrochenem Stolz. Hat man nur 48 Stunden Zeit, sich auf das pulsierende Treiben dieser Stadt einzulassen, empfiehlt es sich, ein Hotel auszuwählen, das Momente der Ruhe bietet und gleichzeitig den Geist und den Flair der Metropole widerspiegelt. Ideal ist das «Alvear Palace», ein Leading Hotel of the World im Stadtteil La Recoleta. Ankunft 8:05 Uhr am Flughafen Buenos Aires Eine etwa halbstündige Taxifahrt zum Hotel gibt einen ersten Eindruck von der 13-Millionen-City: eine wilde Mischung aller möglichen Baustile, von armselig bis protzig, jede Menge Strassenlärm und hektische Umtriebigkeit. Und dann La Recoleta: ein ruhiges Viertel mit viel Grün und historischer Architektur im Pariser Haussmann-Stil. Das Hotel wirkt wie die südamerikanische Version der Pariser Ritz-Legende.

1. Tag: Vormittag Ein Bummel durch das elegante Wohn- und Geschäftsviertel La Recoleta mit schicken Boutiquen, Restaurants

und Cafés mit dem Ziel des Cementerio de La Recoleta, wo Evita Peron und viele andere Celebrities in meist prachtvollen Mausoleen ihre letzte Ruhe fanden. Noch immer scharen sich Locals wie Touristen um ihre Grabstätte. Am späteren Vormittag nehmen wir ein Taxi nach Palermo. Wichtig ist, nur lizenzierte Fahrer auszuwählen. Die Taxipreise sind, verglichen mit Europa, sehr moderat. Der Weg ins hippe Viertel Palermo Viejo führt über die Avenida 9 de Julio, die angeblich breiteste Strasse der Welt mit 20 (!) Fahrbahnen, vorbei am berühmten Opernhaus Teatro Colon. An der Plaza de Republica kreuzen sich die Avenidas und hier ragt das Wahrzeichen von Buenos Aires empor, ein von Siemens erbauter Obelisk. Gewöhnungsbedürftig ist der Fahrstil der Portenos. Sie rasen wie die Teufel, Schleudersitz-Feeling und gutturale Flüche des Fahrers inklusive. Zebrastreifen sind ebenso bedeutungslos wie die Bitte, es etwas langsamer angehen zu lassen. Und jeder Weg kreuzt irgendwann den Plaza de Mayo mit dem pinkfarbenen Präsidentenpalast, wo derzeit Cristina Fernández de Kirchner regiert. Angekommen in Palermo Viejo, das mit Palermo Hollywood und Palermo Soho eine Einheit bildet, fühlt

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man sich in eine reizvolle Mischung aus New York SoHo und dem Pariser Marais-Viertel versetzt. Niedrige, z. T. farbige Häuser im Kolonialstil mit zauberhaften, begrünten Innenhöfen, originellen Kneipen, hippen Boutiquen und Designer-Ateliers bestimmen das Bild. Unbedingt sollte man sich in einem der Strassencafés niederlassen und bei einem Café Chico (Espresso) die Atmosphäre geniessen. Da flanieren Hundesitter vorbei, die wahre Vierbeinermeuten ausführen, sowie frech avantgardistisch gekleidete junge Menschen, die per se «reicher Leute Kind» sind. Aber auch betagte Musiker mit Instrumenten, Strassenmaler und verwahrlost wirkende Kinder mischen sich in das Strassenbild. 1. Tag: Nachmittag Wir folgen der Empfehlung, eine klassische Milonga (Tango-Veranstaltung) im La Confiteria Ideal zu erleben. In den unteren Räumen ein altes Jugendstil-Café mit viel Patina, das einen leicht morbiden, melancholischen Charme ausstrahlt. Eine knarrende Holztreppe führt nach oben in den Ballsaal. Ein Obolus von umgerechnet vier Euro und man ist mittendrin in einer traditionellen Tango-Veranstaltung, in der bei schluchzenden Klängen

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hingebungsvoll getanzt wird. Auch mit geringen TangoKenntnissen: Mitmachen! 1. Tag: Abend Dass in Buenos Aires spätestens am Abend ein argentinisches Parilla (Steakrestaurant) auf der Agenda steht, versteht sich von selbst. Eine Institution ist das El Obrero. Man muss sich allerdings trauen. Das Hafenviertel La Boca, die Geburtsstätte des Tangos, gibt sich am Tage sehr touristisch. Bunte Wellblechhäuser entlang des populären El Caminito mit Bars, Verkaufsständen und Tangoshows auf offener Strasse sind Anziehungspunkt und ein farbenfrohes Bild. Bekannt ist das Viertel auch durch das berühmte Fussballstadion La Bombonera (die Bonbonschachtel), Pilgerziel für Fussballfans seit den Zeiten von Diego Maradona. Am Abend ist jedoch Vorsicht vor Raubüberfällen abseits der üblichen Trampelpfade geboten. Am besten lässt man sich direkt am El Obrero vorfahren, um dort Schulter an Schulter mit elitären Persönlichkeiten und Dockarbeitern die genialen Steaks zu geniessen. 1. Tag: später Abend Noch nicht ausgepowert? Dann unbedingt zu einer der abgefahrensten Milongas von Buenos Aires, die in einer


alten, verlassenen Fabrik mit maroden Industriecharme stattfindet. Über eine düstere Treppe gelangt man in den Tanzsaal, ähnlich einem Kirchenschiff. Passend ist der Name des Etablissements: La Catedral. Unter einer Lichterkette aus roten Glühbirnen wie in einem Rausch das Stakkato der Tanzpaare mit sichtbar fortgeschrittenen Kenntnissen. Am Rand dienen zerschlissene Matratzen und alte Kinositze als Ruhezone in den Musikpausen. Und über allem schwebt ein Grossfoto und der Geist von Carlos Gardel, der weltberühmten Tango-Legende. 2.Tag: Vormittag Ein Muss ist das Viertel Barrio San Telmo, am besten am Sonntag. Zentrum ist die Plaza Dorrego, die wie die Bürgersteige der umliegenden Strassen zur Bühne für spontane Tango-Shows wird. Der Altstadtflair mit Restaurants, Kneipen, Antiquitätenläden und einer blühenden Kreativ- und Kunstszene strahlt Lebensfreude und Schmelztiegelcharme aus. Auf der Féria San Telmo (Flohmarkt nur am Sonntag) kann man noch ungewöhnliche Sammlerstücke entde-

cken. Das szenige Nachtleben findet auch an Wochentagen statt. 2. Tag: Nachmittag und Abend Um die Fülle von Eindrücken ein wenig sacken zu lassen und zu verarbeiten, lassen wir uns bei der noblen High-Tea-Zeremonie im Alvear Palace verwöhnen. Wir tauchen ein in die stilvolle Hotellobby, ein «place to be» für die elitäre Society von Buenos Aires. Sehen und gesehen werden scheint ein Gesellschaftsspiel zu sein und bei Small Talk geniesst man Scones, Sandwiches, Petit Fours zum Glas Champagner. Eine herrliche Relaxsituation, um gestärkt am Abend und rechtzeitig zum Sonnenuntergang im Puerto Madero aufzutauchen. Es ist die argentinische Version von Londons Dock Lands oder auch der Hamburger Hafencity. Das ehemalige Hafenviertel ist zu einem pulsierenden Vergnügungsareal geworden mit unzähligen Restaurants, Cafés, Läden und trendiger Szene. Hier vermischen sich Locals und Touristen zu einem symbiotischen Mix. Nach 48 Stunden «Portena-Sein» halte ich es mit Carlos Gardel: Mi Buenos Aires querido ...

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Alles ändert sich, nicht aber der Tango

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NICE TO KNOW Beste Reisezeit

im argentinischen Frühling (Oktober bis November) oder Herbst (April bis Ende Juni) Anreise

mit Lufthansa ab Zürich via Frankfurt nach Buenos Aires Must see

die Viertel La Recoleta mit dem Cementerio de La Recoleta, Palermo, San Telmo, La Boca, Puerto Madero Wohnen

Alvear Palace, www.lhw.com, Avenue Alvear. 1891 www.alvearpalace.com Ausgehen

La Confiteria Ideal, Suipacha 384, www.confiteriaideal.com El Obrero, Augustin R. Caffarena 64 in La Boca, www.bodegonelobrero.com La Catedral, Sarmiento 4006, www.lacatedralclub.com

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CULTURE NEWS REISEN UNTER BESTEN METRONOMISCHEN BEDINGUNGEN Das Geburtshaus von Wolfgang Amadeus Mozart besichtigen, die Wurzeln des Reggaes auf Jamaika entdecken, das Tanzbein zur Musik von «The Beatles» schwingen, Elvis Presleys ehemaliges Anwesen erkunden oder das neu eröffnete ABBA-Museum besuchen? Die Verbindung von Musik und Reisen lässt so manches Herz einen Takt höherschlagen …

«No woman, no cry» auf Jamaika

Nebst landschaftlichen Reizen bietet das Zuhause des Reggaes auch spürbare Lebenslust. So ist die Musik aus dem Alltag der Jamaikaner nicht wegzudenken. Neben Reggae sind nun auch die Musikrichtungen Reggaeton, Roots und Rock zu hören. Ein Besuch des Bob-Marley-Museums in der Hauptstadt Kingston ist ein Muss für alle Jamaika-Besucher und Musikliebhaber. Aber auch landschaftlich weiss die drittgrösste Insel der Karibik zu beeindrucken: Der Dunn’s River-Wasserfall und die Blauen Berge sind nur zwei von vielen sehenswerten Naturschauspielen. Hier gibt’s höchstens Freudentränen ... Die 4-tägige Busrundreise «Auf den Spuren Bob Marleys» ab/bis Montego Bay auf Jamaika ist bei Caribtours buchbar.

«Zauberflöte» in Salzburg

Wolfgang Amadeus Mozart war unbestritten einer der einflussreichsten Komponisten der klassischen Musik. Geboren und aufgewachsen im österreichischen Salzburg, wohnte er als «Wunderkind» in der Getreidegasse 9. Während seiner Lebzeiten komponierte er 626 Stücke, darunter die bekannten Kompositionen wie die «Zauberflöte», «Die kleine Nachtmusik» oder «Don Giovanni». Salzburg ist aber nicht nur für Musikfreunde eine Reise wert. So bietet die charmante Stadt auch Sehenswürdigkeiten wie die grösste vollständig erhaltene Burg in Mitteleuropa, den Dom, das Museum für Moderne oder das Schloss Mirabell. Hier verzaubert nicht nur die Musik! Ein Mozart-Paket ist bei Hotelplan buchbar, inklusive Mozart-City-Tour mit Abholung im Hotel und Eintritt ins ehemalige Wohnhaus von Mozart sowie einem klassischen Festungsoder Schlosskonzert in 1. Kategorie.


«She loves you» in Grossbritannien

Als die Pop-Band schlechthin verkauften «The Beatles» über 1.3 Milliarden Tonträger, lieferten die meisten Nummer-eins-Hits und Nummer-eins-Alben aller Zeiten. Begonnen hatte die Musiklegende im britischen Liverpool als Schülerband. Noch heute – 50 Jahre nach deren Höhepunkt – ist der Beatles-Spirit in Liverpool zu spüren. Für alle Beatles-Fans empfiehlt es sich, den beliebten Cavern Club und das Beatles-Museum zu besuchen. «She loves you, yeah, yeah, yeah» – and you will love GB! Die 7-tägige Rundreise «Grossbritannien total» von Bristol bis Glasgow in Grossbritannien ist bei Falcontravel buchbar.

«Mamma Mia» in Stockholm

Nicht umsonst wird Stockholm auch «Das Venedig des Nordens» genannt, liegt doch die Hauptstadt Schwedens auf mehreren Inseln. Ein Spaziergang durch die charmante Altstadt «Gamla Stan», ein Besuch des königlichen Schlosses oder eine Bootstour zu den nahen Schären – Stockholm ist allemal eine Reise wert. Für ABBA-Fans lohnt es sich, das neu eröffnete ABBA-Museum zu erkunden und sich in die 1970er-Jahre zurückversetzen zu lassen. Hier erlebt man den Bestseller nicht nur auf dem Plattenteller. Die 4-tägige Rundreise «Stockholm – die Schönheit am Wasser» ab/bis Stockholm in Schweden ist bei Globusreisen buchbar.

«Heartbreak Hotel» in den Südstaaten

Eine unverwechselbare Stimme, eine auffällige Haarpracht und ein Zwinkern in den Augen: Elvis Presley, auch bekannt als der «King of Rock’n’Roll», war zweifelsohne der erfolgreichste Solokünstler aller Zeiten. Musikfans können in den USA nebst Graceland, dem ehemaligen Anwesen von Elvis, auch die verschiedenen Musikmetropolen besuchen. So lädt Nashville – Heimat der Countrymusik – ein, das legendäre «Grand Ole Opry House» zu besuchen und New Orleans – das Zuhause des Jazz – den Tag in einer der vielen Jazzlokale ausklingen zu lassen. Hier werden bestimmt keine Herzen gebrochen. Die 12-tägige Rundreise «Southern Explorer» von New York bis Miami in den USA ist bei Skytours buchbar.

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EIN PLATZ AN DER TIROLER SONNE Das Jerzner Hof Sonne Wonne Hotel In dem auf 1150 Meter gelegenen Aktiv- und Wellnesshotel Jezner Hof kann man sich das ganze Jahr hindurch seinen ganz eigenen Platz an der Sonne pachten. AUTOR Hendrik Stary

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erschlungen führt der Weg aus dem Pitztal hinauf zu jenem Hochplateau, auf dem Familie Eiter ihr 4-Sterne-Schmuckstück, den Jerzner Hof, führt und ihre Feriengäste in Empfang nimmt. Von hier oben eröffnet sich dem Besucher ein atemberaubendes Bergpanorama: Der Blick führt über das Dorf Jerzen hinweg ins Weite, der Alltag ist schon so gut wie vergessen. Entspannung und Abenteuer Dort, wo Tiroler Tradition auf modernste Hotellerie-Kunst trifft, fühlt sich der ruhebedürftige Geschäftsmann ebenso zuhause wie der abenteuerlustige Extremsportler. So kann der Gast hier nach Herzenslust aus einem umfangreichen und exklusiven Sport- und Wellness-Angebot wählen, das vom Hotel-Team stetig ausgebaut und optimiert wird. Während im Winter die Ski- und Snowboard-Fans voll auf ihre Kosten kommen, kann man sich in den wärmeren Monaten auf verschiedene Wanderungen und geführte Touren durch die Pitztaler Bergwelt begeben. Auch bei jenen, die es etwas extremer mögen, bleibt selbstverständlich kein Wusch offen: Rodeln, Rafting und Paragliding werden ebenso angeboten wie Canyoning, Gletscherwanderungen oder Free-Ski-Touren. Egal, für welches Aktiverlebnis man sich letztlich entscheidet: Auf dem 1 500 Quadratmeter umfassenden Wellness-Areal «Saiwalo» lässt es sich danach wunderbar relaxen. Zwei Indoor-Pools sowie ein neuer und komplett chlorfreier Natur-Schwimmteich lassen die Muskeln wieder locker werden. Zum Aufwärmen geht’s danach in den Aussen-Whirlpool mit Premium-Bergkulisse oder in eines der drei wohligen Dampfbäder. Auch eine höllisch heisse «Feuersauna» sowie eine romantische Pärchenkabine stehen zur Verfügung. Doch damit nicht genug: Ein ganz einmaliges und naturnahes Erlebnis kann man sich mit einem «Heubad» bescheren. Mit seinen vielen Wirkstoffen und ätherischen Ölen fördert das frisch gemähte Heu die Durchblutung und spricht dabei alle Sinne an. Umgeben von hochwertigen Naturmaterialien und atmosphärischen Licht- und Klangspielen ist Entspannung in dieser Wellness-Oase garantiert.

Naturnahes Wohnen und Schlemmen Das im Tiroler Baustil gehaltene Wellness-Hotel verfügt über mehrere komfortable bis exklusive Doppelzimmerund Juniorsuiten-Varianten, in denen nur feinste und zum Teil regionale Holzmaterialien verwendet wurden. So ist in den neuen nun buchbaren «Zirbennestern» ausschliesslich mit dem Pitztaler Zirbenbäumen gearbeitet worden. Diese liefern ein Holz, das nicht nur sehr angenehm riecht, sondern sich auch positiv auf die vitalen Körperfunktionen ausüben und einen besonders ruhigen Schlaf garantieren soll. Auch die Küche verwöhnt ihre Gäste mit regionalen Spezialitäten aus der heimischen Landwirtschaft. Deftige Speisen werden ebenso angeboten wie körperbewusstes Wellnessfood. Unser kulinarischer Tipp zum Schluss: Wer die ¾-WellnessVerwöhnpension bucht, kommt zusätzlich in den Genuss eines allmittäglichen Schmankerl-Buffets – unbedingt eine Sünde wert! www.jerznerhof.at

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HIRSCHGEWEIH MEETS DESIGN

IM ZEICHEN DES KITZES

Einen Steinwurf vom malerischen Zentrum des legendären Tiroler Ferienortes Kitzbühel mit Blick auf die Stadt und den Hahnenkamm entfernt, liegt das Mountain Design Resort Hotel Kitzhof.

AUTOR Lone K. Halvorsen

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m Zuge der 17 Millionen Euro teuren umfangreichen Renovierungs- und Umbauarbeiten im Jahr 2008 wurde das Hotel um drei grosszügige Suiten und 27 Superior Zimmer auf insgesamt 163 Zimmer erweitert. Seit Februar 2011 ist das Hotel Kitzhof Mitglied bei Design Hotels™.

Design & Architektur Das Design-Hotel besticht durch einen sportlich eleganten Auftritt und bietet alpines Flair einmal anders. Durch die Wahl der verarbeiteten Materialien bleibt trotz moderner Geradlinigkeit die Tradition immer präsent. Altes Holz, moderne Möbel mit grauem und rotem Loden bezogen, Leder und warme Farben bestimmen das Gesamtbild. Offene Kamine, Hirschgeweihe und viele Schwarz-Weiss-Fotos mit Bergmotiven definieren im Hotel Kitzhof Tiroler Gemütlichkeit neu. Als Hommage an die Umgebung ziert ein stilisiertes Kitz die Kissen und Nachttischlampen. Nach der Umgestaltung präsentiert sich das Haus in einem ganz eigenen innovativen Stil. Ein ehemaliges Bauernhaus, welches mit einheimischen Materialien Tradition vermittelt, ohne den klassischen Alpenkitsch zu versprühen. Fussböden aus Gebirgslerchenholz sowie viel Glas und Tageslicht gehören zum gestalterischen Konzept. Spa, Garten & Restaurant Der 600 Quadratmeter KITZ SPA folgt ganz dem Stilkonzept des «Alpenlooks». Gebirgslerchenholz, durch das die umgebende Natur stilvoll ins Design integriert wird, vermittelt hier ein warmes Ambiente. Die Gartenanlage des Hauses wurde von dem preisgekrönten

Landschaftsplaner Friedhelm Hellenkamp mit Sonnenterrasse, Wasserfall, Liegeflächen und einem modern interpretierten Bauerngarten gestaltet. Ob im hell gestalteten «Weissen Hirsch» zum Champagner-Frühstück, edle Tiroler Küche in der «Kaminstuben» oder ein uriges Hüttenambiente in der rustikalen «Kitz Alm», der Küchenchef Martin Reiter verzaubert mit lokalen Schmankerln und internationalen Spezialitäten. Dunkles Zirbenholz und Jagdtrophäen schaffen eine gemütliche Atmosphäre am «Jagdtisch» und ein besonderer Reiz sprüht die «Vinothek» mit angrenzendem, begehbarem Weinkeller aus.

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ELEGANZ, FREIHEIT, EMOTIONEN

STILVOLLE GASTFREUNDSCHAFT

Eine Kollektion von hochwertigen Hotels, in denen die Schรถnheit der Natur, der Charme Italiens und die Erholung perfekt an einem einzigen Ort vereint werden: dem Forte Village Resort.

AUTOR Lilly Steffen

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as Forte Village Resort ist bereits zum 16. Mal in Folge Gewinner des angesehenen Titels «World’s Leading Resort» und liegt direkt an der südwestlichen Küste Sardiniens. Die hohe Servicequalität und die bezaubernde Schönheit der Landschaft runden das exklusive Profil für Familien, Pärchen und Gäste des Forte Villages ab, die sich nach Entspannung, Sport, Spass und Luxus sehnen. Kulinarik der Spitzenklasse Mit 21 Restaurants ist das Resort gleichzeitig ein Paradies für jeden Gourmet. Ausser über den Spezialitäten der drei Michelin-Sterne-Köche Gordon Ramsay, Rocco Iannone und Giancarlo Perbellini strahlt nun auch ein wohlverdienter Michelin-Stern für das Talent und die Professionalität des fantastischen Kochs Antonello Arrus. Der Sardinier war die letzten zehn Jahre als Chef koch im Restaurant Belvedere tätig, dem edlen

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und stilvollen Restaurant im Hotel Villa del Parco, welches den «Leading Hotels of the World» angehört. Das Resort bietet mit seinen verschiedenen beeindruckenden Restaurants die perfekte Plattform, um während der bevorstehenden Saison als Gastgeber der italienischen Version von «Hell’s Kitchen» aufzutreten. Wellness & Spa Das Forte Village ist mit seinem einzigartigen Thalasso-Spa, dem «Thalasso del Forte», ein absoluter Wohlfühlort. Hierzu gehören sechs Pools mit unterschiedlichem Salz- und Mineralstoffgehalt, die für absolute Entspannung sorgen und Körper, Geist und Seele zu neuer Kraft verhelfen. Angrenzend an den besonderen Spa-Bereich, bietet das Thalasso del Forte ein Zentrum für Thalassotherapie und eine Auswahl an Behandlungen und Therapien. Eines der vitalen Elemente in den integrierten Thalassotherapien ist


das Meeresöl mit natürlichem Meerwasser, das reich an Magnesium ist. Der produzierte, osmotische Effekt erhöht die Ionenbeschleunigung zwischen Wasser und Körper intensiv. Dieser Prozess hilft bei der Entwässerung und ermöglicht eine bessere Aufnahme von Magnesium. Nachdem diese aussergewöhnlichen Ergebnisse internationale Preise gewonnen haben, hat das Forschungszentrum für medizinische, bioklimatische, biotechnologische und natürliche Medizin der Universität in Milano die Forschung der Thalassotherapie im Thalasso del Forte vorangetrieben, einer der Hauptgründe für die Auszeichnung zum «Leading Spa of the World». Ein pralles Sportangebot Für alle sportbegeisterten Gäste bietet das Resort eine Vielfalt an Sportaktivitäten in Zusammenarbeit mit weltbekannten Sportlern und Trainern sowie Sport-

clubs, wie beispielsweise dem Chelsea Football Club, englisches Rugby mit Austin Healey und Will Greenwood, Golf in Kooperation mit dem Wentworth Golf Club, Cricket mit Alec Stewart, Michael Vaughan und Paul Nixon, Tennis mit Rocky Loccisano, dem berühmten Trainer von Pat Cash. Viele weitere spannende Sportaktivitäten, wie die BasketballAcademy in Kooperation mit CSKA Moscow und die brandneue Boxing Academy, befinden sich im Resort. Weitere Neuigkeiten präsentiert das Forte Village kommenden Sommer für absolute Tennisliebhaber: Das Resort wird zwei seiner Tennisplätze in Sandplätze verwandeln. Die resorteigene Tennis-Akademie bietet insgesamt 12 qualitativ hochstehende Tennisplätze und ist Gastgeber des prestigeträchtigen ITF Futures von März bis November 2014, welches aus 40 internationalen Wettkämpfen der Tennis Federation (weiblich

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und männlich) besteht. Die ITF Futures spricht ausschliesslich junge, talentierte Spielerinnen und Spieler an, die ohne Zweifel eines Tages zu den grossen Tennisstars gehören könnten. Ebenfalls wird das Resort Tennis Champions zwischen dem 21. und 28. Juli während des «ATP Challenger»-Wettkampf beherbergen. Kids Paradise Das Forte Village ist jedoch auch auf Kinder mit all ihren Bedürfnissen bestens vorbereitet. Von Kleinkindern bis hin zu Kindern im Alter von zwölf Jahren liegt die Betonung stets auf Spass in einer sicheren Umgebung. «Città dei Bambini» bedeutet «Stadt der Kinder», die sich im Herzen des Resorts befindet. Sie wird von qualifiziertem und erfahrenem Personal geleitet. Die Kinderstadt bietet fantastische Workshops wie Töpfern, Tanzen oder Malen, bei denen die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen dürfen. 2014 bietet das Resort mit dem Forte Village «Bar-

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bie™ VIP Package» ein besonderes Highlight mit entsprechenden Unterhaltungsmöglichkeiten unter dem Motto «für kleine Mädchen ist alles möglich». Mit diesem «VIP Package» lernen die Mädchen ein Schlafzimmer nach Barbie-Stil zu dekorieren, bekommen ein Barbie-Bett-Set sowie einen Kulturbeutel mit entsprechenden Badezimmerartikeln und eine besondere Barbiepuppe geschenkt. Dieses exklusive Package gibt den kleinen Damen die Möglichkeit, die Fashion-Akademie zu besuchen, die im BarbieZentrum viele verschiedene Aktivitäten anbietet. Hier können unter anderem individuelle Fotorahmen gebastelt werden – perfekt für unvergessliche Urlaubserinnerungen. Die Mädchen dürfen ein T-Shirt designen, welches sie auf dem Laufsteg präsentieren und haben zusätzlich die Möglichkeit, das Resort auf pinkfarbenen Fahrrädern zu erkunden. Für alle Barbie-Fans gibt es eine Überraschung im «Barbie™ Activity Centre»: Eine massgeschneiderte BarbieEcke, in der es alles aus Barbies Welt gibt!


© 2013 TA-BOU beachwear • Photo by Pascal Andrew Heimlicher • Model: Dominique Rinderknecht

b ea c hwe a r co mp etence

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Kuttelgasse 7 (beim Rennweg) 8001 Zürich • www.ta-bou.com


BOOK NEWS REISEN IM BÜCHERREGAL Das ist ja DER GIPFEL!

Die grandiose Bergsteigersatire aus den 1950er-Jahren erzählt die abenteuerliche Geschichte einer Expedition, bei der so gut wie alles schiefgeht. Der ehrgeizige Leiter rekrutiert nach bestem Wissen und Gewissen sechs sehr britische Gentlemen, doch der Navigator verfehlt den Ort der Vorbesprechung und der Übersetzer versteht die Sprache der Einheimischen nicht – schon sind versehentlich nicht 3 000, sondern 30’000 Träger engagiert. Endlich unterwegs, ist der Arzt ständig krank und die Qualitäten des Kochs spotten jeder Beschreibung. Der Hauptkletterer leidet an Antriebslosigkeit und immer wieder fällt einer von ihnen in eine Felsspalte. Ein Missgeschick jagt das nächste, bis dann am Ende – aber Moment mal – auf welchem Gipfel sind sie da eigentlich? Die Besteigung des Rum Doodle | William E. Bowman | Gelesen von Jürgen von der Lippe | Der Hörverlag

Sonne, Saris, Sushi

Asien und Ozeanien haben so viel zu bieten, dass ein ganzes Leben fast zu kurz scheint, um all das zu sehen und zu tun, was dort bestaunens- und erlebenswert ist. Mit der richtigen Anleitung können Sie allerdings schon an einem einzigen Wochenende ziemlich weit kommen. Dieses E-Book ist eine aktualisierte Version der berühmten «36 Hours»-Reisekolumnen aus der New York Times. Von Stränden in Phuket über Sushi in Japan bis hin zu Mangrovensümpfen in Brisbane: Diese für iPad und iPhone konzipierte Ausgabe im schicken Design enthält sowohl die Orte, von denen Sie schon immer geträumt haben, als auch Geheimtipps jenseits der abgetretenen Touristenpfade. Zusammen ergeben alle mit grosser Sorgfalt ausgearbeiteten Tagesrouten 2 160 Stunden, die randvoll mit Entdeckungen in aufregenden Städten oder atemberaubenden Landschaften sind. Einfach downloaden und los geht’s! New York Times. 36 Hours. Asia & Oceania | Barbara Ireland | E-Book für iPad und

iPhone | Taschen Verlag

Glücklich und entspannt geniessen

Ungestört entspannen, arbeiten oder gestalten – wer will das nicht? Hideaways zeigt aussergewöhnliche Hütten und behagliche Strandhäuschen, Baumhäuser und Jurten, Caravans oder Blockhütten, die zum Verweilen einladen und den gestressten Städter zur Ruhe kommen lassen. Mit viel Liebe zum Detail wird hier vorgeführt, wie man auf wenig Platz und für kurze Zeit verweilen und die Natur erleben kann. An diesen kleinen, aber immer besonderen oder spektakulären Rückzugsorten wird das Leben auf das Wesentliche beschränkt, der Mensch kann entschleunigen und die Hektik des Alltags bleibt weit hinter ihm. Hideaways | Baumhäuser, Jurten, Hütten & Co. | Vinny Lee | Knesebeck Verlag

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Berliner Persönlichkeiten erzählen von sich und ihrer Stadt

Cool Cities im neuen interaktiven Coffee-Table-Book-Format ist die Verbindung von Stadtführer, Bildband und crossmedialen Inhalten. Über 80 kuratierte Adressen zeigen das Beste der Kreativmetropole Berlin: vom passenden Hotel über die kulinarischen Highlights und angesagten Bars und Clubs bis hin zu den coolsten Spots – präsentiert mit über 300 brillanten Fotografien und umfangreichen Informationen. Spannende Porträts erzählen über lokale Persönlichkeiten. Köche und Barkeeper verraten ihre Lieblingsrezepte. Mit der kostenfreien TeNeues-Interactive-App können Zusatzfeatures wie Videos, Interviews, Rundumaufnahmen, Geolokalisationen, Einkaufslisten für Rezepte und vieles mehr geladen werden. Entdecken Sie multimedial die Stadt und seien Sie «local before arrival». Cool Cities Berlin | TeNeues Verlag | Auch als App bei iTunes erhältlich.

Aug’ in Aug’ mit Meister Petz

Es gibt sie tatsächlich! Im Jahre 2007 reisten Ingo und Silke Arndt zum ersten Mal zu den Küstenbären in den Lake Clark National Park, Alaska, um diese aussergewöhnlichen, kraftvollen Tiere fortan zu jeder Jahreszeit aus nächster Nähe zu beobachten und ihre Verhaltensweisen zu fotografieren. Ihre Eindrücke, spektakuläre Bilder und ihre sehr persönliche Geschichte mit den braunen Riesen haben sie in diesem einzigartigen Bildband zusammengefasst. Küstenbären | Ingo Arndt | Knesebeck Verlag

Lieben und Leiden

Taugenichtse und Sonderlinge, Dirnen und Gelegenheitsarbeiter sammeln sich in der Strasse der Ölsardinen im Fischerstädtchen Monterey in Kalifornien. Da sind Lee Chong, der geschäftstüchtige Ladenbesitzer, die leichten Mädchen von Doras Etablissement, Mac und seine vier Freunde, die arbeitslos, aber arbeitswillig sind. Und schliesslich der Meeresbiologe Doc, der in seinem Labor experimentiert, Unmengen Bier trinkt und Schallplatten hört. Die Strasse der Ölsardinen | John Steinbeck | Gelesen von Ulrich Matthes |

Der Hörverlag

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GESCHICHTSTRÄCHTIGES AUS FLORIDA ZEITREISE

Wer möchte nicht einmal den berühmten Erfinder Thomas Alva Edison auf seinem historischen Winteranwesen besuchen oder Henry Fords «Tin Lizzy» (T-Model) aus dem Jahre 1914 aus nächster Nähe betrachten? In der Region um Fort Myers und Sanibel Island im Südwesten Floridas können Urlauber diese und noch viele weitere geschichtsträchtige Orte besuchen. Zwei geschichtsträchtige Häuser und ein üppig blühender Park … Ohne Zweifel sind die Winterresidenzen von Thomas Edison und Henry Ford die berühmtesten Häuser der Region, lange Zeit galten sie als die – von Menschenhand geschaffene – Topattraktion von Fort Myers und Sanibel Island. Auf dem heute an der Prachtstrasse Richtung Downtown Fort Myers gelegenen 14 Hektar grossen parkartigen Gelände erbaute Edison im Jahre 1886 sowohl ein Wohn- als auch ein Gästehaus. Das Anwesen umfasst das zweistöckige Wohnhaus des Erfinders, sein Büro, das Labor und die Gärten, die Edison seinerzeit akribisch hegte und pflegte. Während das Museum, das sich ebenfalls hier befindet, antike Autos, Fotos und Exponate von einigen seiner fast 1 100 Patente beherbergt, zeichnen sich die üppigen Gärten durch eine seltene, tropische Vegetation aus. Ein besonderes Highlight ist der rund 120 Meter hohe Banyanbaum. Dieser bedeckt

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heute mit seinen Luftwurzeln eine Fläche von etwa 4 000 Quadratmetern und ist der grösste seiner Art auf dem US-amerikanischen Festland. Automobilmagnat und Edisons guter Freund Henry Ford erwarb im Jahre 1916 das drei Hektar grosse angrenzende Anwesen. Neben Führungen durch das Haus können Besucher eine Tin Lizzy (T-Model) aus dem Jahre 1914, einen Ford Truck (1917) und ein A-Model (1929) besichtigen. Führungen durch die Winteranwesen von Edison und Ford werden auch in deutscher Sprache angeboten. Jeden Mittwoch um 10:30 Uhr können sich Besucher erfahrenen Historikern anschliessen, die der Gruppe die Besonderheiten des Anwesens ausführlich erklären. Calusa Indianer – die Ureinwohner Lee Counties Die Calusa – ein heute ausgestorbener Indianerstamm – lebten bereits vor tausenden Jahren in und um Fort Myers. Sie nutzten besonders die Wasserwege des rund


300 Kilometer langen Great Calusa Blueway. Wer auf den Spuren der Indianer paddeln möchte, kann dies am besten mit einem Kayak. Der Trail ist für alle Leistungslevel geeignet und Beschilderung sowie GPS leiten die Entdecker entlang der Wasserwege, wo sie verschiedenste Vogelarten, Seekühe, Delfine und Alligatoren zu Gesicht bekommen. Mehr über das Leben der Ureinwohner des Staates können Urlauber bei Touren durch das Randell Research Center in Pineland erfahren. Über 1 500 Jahre lang bewohnten die Indianer das 80 Hektar grosse Gebiet und hinterliessen Begräbnishügel aus Sand und die zeremoniellen Muschelhügel, die sich an der Stelle eines ehemaligen Calusa-Dorfes befinden. Sie sind noch heute zu sehen und blicken hinaus auf die Gewässer des Pine Island Sound. Die Hauptattraktion des Forschungszentrums ist der Calusa Heritage Trail, ein über ein Kilometer langer Lernpfad, der das Beste der natürlichen Umgebung auf Pine Island mit den detaillierten Ausstellungen der Calusa verbindet.

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WELCOME TO CAJUN COUNTRY

LOUISIANA

Im tiefen Süden der USA steht nicht nur die Wiege des Jazz und Blues, sondern man trifft auch auf das französische Erbe der ehemaligen Kolonie Frankreichs. Die Nachkommen frankophoner Einwanderer aus dem frühen 19. Jahrhundert halten die französische Sprache in Ehren. Man arrangiert sich mit den Gefahren und der Schönheit des «Bayou».

AUTOR Yvonne Beck

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ie zwei Begriffe, «Cajuns» und «Kreole» – die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, die jedoch gerne für alles Mögliche verwendet werden, selten aber richtig.

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solch kulturell bunten Mix. Hier leben die Menschen mit dem, was die Natur ihnen zum Leben gibt. Und die Vergangenheit des Bürgerkriegs und der Sklaverei ist an historischen Orten nachvollziehbar.

Kulturelle Wurzeln Das Wort «Cajun» ist eine Abkürzung des Wortes «Acadians». Der Begriff steht für französischstämmige Flüchtlinge, die von den Briten aus dem heutigen Nova Scotia vertrieben wurden und sich in den Sümpfen Louisianas niederliessen, wo ihre Nachfahren heute noch wohnen. Das Land rund um Lafayette heisst deswegen auch Cajun Country, das scharfe Essen Cajun Food, die regionale Polka-Walzer-Mixtur Cajun Music.

Plantagen mit historischer Vergangenheit Zwischen New Orleans und Baton Rouge an der Innerstate 10 gelegen, befindet sich das New Orleans Plantation Country. Einige der prächtigsten Plantagenvillen erzählen von vergangenen Zeiten. Der Fotostar unter den Plantagevillen ist sicherlich die Oak Alley Plantation mit ihrem Herrenhaus aus Bürgerkriegszeiten und ihrer Allee mit den gut 300 Jahre alten Eichen.

«Kreolen» dagegen wurden ursprünglich ausschliesslich die in den Kolonien geborenen Nachfahren europäischer Eltern genannt. Im New Orleans des frühen 19. Jahrhunderts erweiterte sich diese ursprüngliche Bedeutung: Als «Kreolen» bezeichnete man von nun an auch Abkömmlinge und Nachfahren aus Verbindungen zwischen europäischen Kolonisten und ehemaligen Sklaven aus Afrika. Kreole war man also beispielsweise, wenn man einen irischen Vater und eine senegalesische Mutter hatte. Ein Besuch im Cajun Country, dem Sumpfland weit im Süden der USA, bietet viel Sehenswertes. Nirgendwo sonst in Amerika gibt es einen

1839 errichtete Jacques Roman, ein reicher Zuckerfarmer, hier eine Villa der Superlative. Die gesamte Anlage samt Gärten, Zuckerrohrfeldern und Wald umfasst rund 400 Hektar. Und beim Streifzug über das Gelände und Besichtigen der Villa kommt man sich ein wenig wie Scarlet O’Hara vor. In der Zeit vor dem Bürgerkrieg konzentrierte sich in dem Gebiet zwischen New Orleans und Natchez mehr Reichtum als in den übrigen USA zusammen. Welchen die Plantagenbesitzer mit ihren prunkvollen Villen im «Greek Reviaval»-Stil gerne zeigten. Viele diese Villen wurden von den Brandfackeln des Bürgerkriegs verschont und überlebten das feuchtheisse Klima der Südstaaten. Heute erstrahlen

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sie durch gemeinnützige Vereine in neuem Glanz und lassen Besucher in das Leben eleganter Pflanzerfamilien eintauchen. Auch die Houmas House Plantation erweckt diese Gefühle. Im 6,5 Hektar grossen Garten kann man gut einen halben Tag verbringen. Die mit zeitgenössischen Möbeln ausgestattete Villa steht am Nordufer des Flusses bei Burnside und gehörte während des Ausbruchs des Bürgerkriegs dem irischen «Zuckerprinzen» John B. Burnside, der sie gegenüber den Truppen der Nordstaaten erfolgreich verteidigte und kurzerhand zum britischen und damit zu einem nicht attackierenden Territorium erklärte. Weitere sehenswerte Plantagen sind die Destrehan, Evergreen, Poché, San Francisco, St. Joseph und Laura (A Creole) Plantation. Auf vielen lassen sich originalgetreue Sklavenunterkünfte und Artefakte aus dem Bürgerkrieg besichtigen.

Down in the Swamp Wer Wasser liebt, ist in Cajun Country genau am richtigen Ort. Bei einer Fahrt durch Acadiana, dem Siedlungsgebiet der Cajuns, wird man selten auf den Anblick von Wasser verzichten müssen. Und hier, tief im Herzen von Louisiana, liegt das grösste Sumpfgebiet der USA – eine Kombination von früheren Armen des Mississippis, von Marschen, Seen und Sumpfzypressen. Viele der dort lebenden Menschen stammen von französischen Einwanderern ab, die im 18. Jahrhundert aus Kanada vertrieben wurden. Im Laufe der Jahre entwickelten sie eine eigene, weltberühmte Küche, eine eigene Musik und pulsierende Kultur. Durch die Serie «Swamp People – Überleben im Sumpf» ist diese Region inzwischen sehr bekannt geworden.

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NICE TO KNOW Louisiana Klima

An der Golfküste von Louisiana findet man das ganze Jahr über angenehme Temperaturen vor. Nur wenn man schwüle Hitze gut verträgt, sollte man hier im Juli oder August Urlaub machen. Im Frühjahr und Herbst hingegen sind die Temperaturen in Louisiana sehr angenehm und reisefreundlich. Wer von März bis Mai nach Louisiana reist, bleibt auch von Hurrikans verschont. Regenzeug sollte allerdings immer im Gepäck sein. New Orleans ächzt im Sommer unter dem drückenden Wetter: Wer kann, zieht sich in klimatisierte Gebäude und PKWs zurück. Am vollsten ist die Stadt zur Zeit des Karnevals ab Januar – und platzt am Mardi Gras, dem Faschingsdienstag und Höhepunkt des karnevalesken Treibens, aus allen Nähten. Wer die Feierfreude New Orleans in dieser Zeit erleben will, sollte rechtzeitig buchen. Gleiches gilt fürs Jazz Festival. Music is in the Air!

Die Cajuns nutzen jede Möglichkeit, gemeinsam zu tanzen. Ihre Musik ist ein Mix ihrer kulturellen Wurzeln. Squaredance, volkstümliche Weisen unterstützt von Akkordeon, Triangel und Violine lassen sich auf ihre Herkunft Irland, Schottland, der Bretagne und der Normandie zurückführen. Zum «Cajun Music and Food Festival» Mitte Juli in Lake Charles spielen Dutzende Bands zum Tanz auf. Kitchenstories

Gezeigt werden schräge Sumpfbewohner wie Troy Landry, der Alligatorkönig und Anführer eines Familienclans, oder R J. und Jay Paul beim Schildkrötenfangen und Gumbokochen. Hier lebt man mit dem und von dem, was die Natur hergibt. Und ein wenig scheint es, als würde auch hier die Zeit stillstehen. Den besten Eindruck erhält man auf einer geführten Swamp Tour mit beispielsweise Annie Millers Son’s, dem Sohn der Alligatorflüsterin. Auf seinen Touren findet man keine touristischen Inszenierungen, sondern Sumpflandschaft pur. Miss Annie’s Sohn, Jimmy, der den Sumpf von klein auf von seiner Mutter kennengelernt hat, zeigt den Besuchern seine Aligatorlieblinge, aber auch Schildkröten, Adler und riesige, zottelige Zypressen mit Tree Haar (spanischem Moos). Gerne gibt er sein Wissen über die 70 Arten von Fischen, Flusskrebsen und rund 200 verschiedenen Vogelarten weiter. Ganz nebenbei lässt er die Besucher in die Seele der Cajuns Einblick nehmen.

Da die Cajun-Küche aus dem Mississippidelta stammt, das zu einem grossen Teil aus Sumpfgebiet besteht und nah am Meer liegt, sind Flusskrebse (Crawfish), Welse (Catfish), Garnelen, Austern, aber auch Froschschenkel und Alligatoren beliebte Zutaten, ebenso wie alle Arten von Geflügel sowie Schweinefleisch. Gemüsepaprika, Zwiebeln und Staudensellerie werden als die «Heilige Dreifaltigkeit» (Holy Trinity) der Cajun-Küche bezeichnet und bilden in Würfel geschnitten und in Fett angeschmort die Grundlage für typische Gerichte wie Gumbo, Jambalaya oder Dirty Rice. Lesetipps

«Onkel Toms Hütte» von Harriet Beecher Stowe. Eine eindrückliche Schilderung der unmenschlichen Lebensbedingungen der verschleppten und versklavten Schwarzafrikaner. Es stärkte 1852 die Position der Gegner des Sklavensystems beträchtlich. «Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckelberry Finn»

von Mark Twain. Unübertroffen bis heute. Eine grossartige Schilderung des Lebens am grossen Strom, dem Mississippi, zu einer Zeit als farbige Menschen noch versklavt wurden.

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TEKTONIKARENA SARDONA «Manche Dinge sind so wertvoll, dass die ganze Menschheit darüber wachen muss.»

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as UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona erlaubt einzigartige Einblicke in die Entstehungsgeschichte der alpinen Berge und Täler. Beim Zusammenstoss von Afrika mit Europa wurden die Alpen über Jahrmillionen aufgetürmt, Gesteinsschichten wurden übereinander geschoben, gefaltet und zerbrochen. Die Spuren dieser gewaltigen Kräfte sind im Welterbe Sardona sichtbar. Seit über zwei Jahrhunderten erforschen Wissenschaftler aus aller Welt die Geheimnisse der Gebirgsbildung im Welterbe Sardona. Vielfältiges Welterbe Sardona Das Welterbe Sardona bietet in einer ursprünglichen und wildromantischen Landschaft eine ungewöhnlich grosse Dichte an schützenswerten Zeugen der Erdgeschichte, eine vielfältige alpine Pflanzen- und Tierwelt sowie Hochmoore und Schwemmebenen von nationaler Bedeutung. Hier lebt die älteste wieder angesiedelte Steinbockkolonie der Schweiz, und in den letzten fünf Jahren wurden hier erstmals in den Nordalpen wieder Bartgeier angesiedelt.

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UNESCOWELTERBE


Das Welterbe hautnah erleben An überwältigenden Aussichtspunkten und auf attraktiven Wanderrouten wie dem Sardona-Welterbe-Weg oder auf der Via GeoAlpina lässt sich die faszinierende Gebirgslandschaft aktiv erleben. Lokale GeoGuides bieten Führungen und Exkursionen zu den Naturschätzen im Welterbe Sardona an. Das Besucherzentrum Glarnerland in Glarus und Elm vermittelt die spannende Forschungsgeschichte rund um die Tektonikarena Sardona. facebook.com/unescosardona

Wildsee, Schottensee Pizol

UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona

Wie Berge sich erheben SPECIAL LOST DESTINATIONS & FOUND VOLUME 14 IMAGINE 63

www.unesco-sardona.ch


DIE VERRÜCKTESTEN MUSEEN DER WELT Dass es in der Kunstwelt manchmal etwas wilder zugeht als im Alltag, dürfte für viele kein Novum sein. Eingerissene Museumswände oder in Formaldehyd eingelegte Haifische: Alles schon da gewesen – aber nichts gegen diese sechs Museen!

Fast Food-Kunst: Das Deutsche Currywurst-Museum in Berlin Auch Fast Food kann Kunst sein, zum Beispiel die Currywurst. Alles rund um den Lieblingssnack der Deutschen kann man in Berlin besichtigen, erschnuppern und probieren: riesige Ketchuptropfen, überdimensionierte Pommes frites oder ein Wurstsofa, das von Currysauce überschwemmt wird. Ein Spass für die ganze Familie – und für das Mittagessen ist auch schon gesorgt! www.currywurstmuseum.com

Folterkunst: Kriminalmuseum Rothenburg ob der Tauber und Mittelalterliches Foltermuseum Rüdesheim am Rhein Gleich zwei Museen widmen sich in Deutschland der Kunst der gepflegten Körperverletzung. Im Kriminalmuseum Rothenburg können die Besucher erfahren, wie Straftäter im Mittelalter durch zum Teil furchterregende Gerätschaften zum Reden (oder auch für immer zum Schweigen) gebracht werden sollten. Auch im Foltermuseum in Rüdesheim am Rhein gibt es Streckbank, Galgen und Co zu besichtigen, wobei zusätzlich Wert auf rechtsgeschichtliche Aspekte gelegt wird. In beiden Fällen gilt aber: nichts für Zartbesaitete! www.kriminalmuseum.rotheburg.de; www.foltermuseum.com

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Kurvenkunst: Das GuggenheimMuseum Bilbao/Spanien Ein Must-see für alle Architekturfreunde ist das Guggenheim-Museum in Bilbao. Hier, mitten im spanischen Baskenland, hat der amerikanische Baumeister Frank O. Gehry für 50 Millionen Dollar ein globales Ausrufezeichen in Sachen spektakulärer Museumsbaukunst gesetzt. So erinnert die gigantische Aussenfassade an flatternde Riesenfledermäuse, im Innern des Prachtbaus lassen sich Hauptwerke moderner wie zeitgenössischer Künstler bewundern. www.guggenheim-bilbao.es

Unterwasserkunst: Das Museo Subacuatico de Arte in Mexiko In acht Metern Tiefe und inmitten der bunten Unterwasserwelt des Great Maya Reef gelegen, bietet dieses weltweit einzige Unterwassermuseum den Touristen ein unvergessliches Erlebnis. In gleich zwei feuchten «Museumsräumen» lassen sich hier über 400 Betonskulpturen, darunter auch ein acht Tonnen schweres VW-Käfer-Imitat, bestaunen. Die Besucher sollten allerdings ihre Badesachen mitbringen und tauch- oder schnorchelerprobt sein – trocken kommt hier nämlich niemand in den Kunstgenuss! www.musacancun.org

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Surrealistische Kunst: Das DaliMuseum in Figueres/Barcelona Salvador Dali war eine der skurrilsten Kunstfiguren des 20. Jahrhunderts. Kein Wunder also, dass das nach dem Meister des Surrealismus benannte Museum in der Nähe von Barcelona mit einer Vielzahl an bizarren Kunstwerken ausgestattet ist, die nicht nur vom Meister selbst stammen. Schon die Aussenarchitektur irritiert den Betrachter, der sich fragen muss, warum hier ausgerechnet Eier aus dem Dach wachsen. www.salvador-dali.org/museus/figueres

Peniskunst: Das Phallusmuseum in Reykjavik/Island Ein weiteres Museum der etwas anderen Art kann man in der isländischen Hauptstadt besuchen. Über 200 Phallen und Phallusteile der verschiedensten isländischen Landund Meeressäugetiere sind hier ausgestellt, auch ein menschliches Exemplar ist seit 2011 vertreten. Wir fragen uns am Ende allerdings schon: Ist das (noch) Kunst, oder kann das weg?

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TRAVEL & SAVOIR VIVRE

JAHRESABO VIER AUSGABEN CHF 19.– EINZELPREIS CHF 4.90 KONTAKTIEREN SIE UNS UNTER: PRESTIGE MEDIA INTERNATIONAL AG ST. JAKOB-STRASSE 110 CH - 4132 MUTTENZ / BASEL T +41 (0) 61 335 60 80 F +41 (0) 61 335 60 88 INFO@PRESTIGEMEDIA.CH

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BOOK NEWS KULINARIK RUND UM DEN GLOBUS Grossbritaniens Backgöttin

In dem gewaltigen Meer aus Backbüchern bietet dieses Buch etwas ganz Neuartiges: Statt Weissmehl geben alte Mehlsorten wie Buchweizen oder Dinkel und Nüsse dem Gebäck Tiefe, Honig und saisonale Früchte ersetzen raffinierten Zucker und sorgen für fruchtige Süsse. Einige der Rezepte verzichten ganz auf Zucker, manche sogar auf Milchprodukte. So entstehen leckere, saftige und extrem geschmacksintensive Torten und Kuchen, Desserts und Tees für jede Jahreszeit und jeden Anlass: Himbeer-Mandel-Torte, karamellisierter Birnen-Buchweizen-Kuchen, Lavendelkuchen mit Zitrone und Honig, SchokoladenMaroni-Kuchen und vieles mehr. Natürlich Backen mit Amber Rose | Amber Rose | Knesebeck Verlag

Ein Genuss für alle Sinne aus Österreich

Was Mozart für die Ohren ist, ist das «Carpe Diem Finest Fingerfood» für den Gaumen. Die kulinarische Oase in der Salzburger Getreidegasse ist eine der aussergewöhnlichsten deutschsprachigen Gourmetadressen und etablierte sich mit ihrem einzigartigen Genusskonzept in den vergangenen Jahren bei in- und ausländischen Gästen. Franz Fuiko, vielfach ausgezeichneter Spitzenkoch (ein Michelin-Stern, zwei Hauben Gault Millau), ist einer der innovativsten Köche seiner Generation und präsentiert einen abwechslungsreichen, innovativen Hochgenuss – raffiniert gefüllte Cones, exklusives Fingerfood und saisonale Menüs mit neu interpretierten Klassikern und kreativen Geschmacksexplosionen. In diesem Kochbuch hat er rund 100 Rezepte zusammengestellt, die ausdrücklich offen sind für eigene Interpretationen, Inszenierungen und Experimente – unterstützt durch hilfreiche Profitipps. So werden aus Fingerfood und Vorspeisen, feinen Hauptspeisen, fulminanten Desserts und Cocktails 1 000 Möglichkeiten für sinnliche Genüsse. Probieren, variieren, neu komponieren. Geniesse den Tag | Franz Fuikon | Collection Rolf Heyne

Türkische Küche – traditionell und modern

Köstlich, vielfältig, bunt – die Küche Istanbuls spiegelt das Leben der Stadt wider und begeistert durch Genüsse unterschiedlichster Art! Moderne Restaurants mit Varianten aus türkischer und westlicher Küche werden durch kleine Cafés in den Seitenstrassen ergänzt, wo man traditionelle Getränke und Gerichte geniessen kann. Das Buch zeigt die ganze Vielfalt der Istanbuler Köstlichkeiten zwischen orientalisch und mediterran. Neben tollen Rezepten gibt es Geschichten und Anekdoten zu Stadt und Leuten. So verraten beispielsweise Küchenchefs, Cafébesitzer, Bäcker oder Markthändler ihre Lieblingsrezepte. Das Buch ist ein Muss für alle Türkei- und Istanbul-Fans! Istanbul | Andy Harris & David LoftusDorling | Kindersley Verlag

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Kulinarische Geheimtipps aus Italien

«Bella Italia» nimmt Sie mit auf eine kulinarische Reise vom Piemont bis nach Sizilien und begeistert mit Gerichten wie Perlhuhn aus dem Ofen mit Kirschen und Grappa, Salsicce mit Oliven oder Walderdbeeren in Rotwein. Sie wollten immer schon mal wissen, wie Risottoreis, getrocknete Steinpilze oder Olivenöl hergestellt werden? Hier erfahren Sie es. Ob als Geschenk für einen Ihrer Lieben oder für sich selbst: «Bella Italia» ist die beste Gelegenheit, die Zeit bis zum nächsten Italienurlaub zu überstehen und sogar zu geniessen! Bella Italia – Das Kochbuch | Guy Grossi | Dorling Kindersley Verlag

Sylter Küchengeheimnisse

Johannes King – zwei Michelin-Sterne und 17 Gault Millau-Punkte – hegt eine Vorliebe für alles, was das Meer zu bieten hat. Kein Wunder, liegt doch sein Söl'ring Hof direkt an den Dünen von Rantum auf Sylt. Johannes King kreiert aus regionaltypischen und saisonalen Zutaten seine «Sylt Haute Cuisine mit einer Prise Meer». Seine besten Rezepte stellt er in einem Genussbuch für alle Sinne vor. In vier Kapiteln präsentiert er nicht nur seine Geschmacksvisionen und kulinarische Kreativität, sondern daneben auch typische Sylter Produkte, die seiner Küche ihren Charakter verleihen. Die weltberühmten Sylter Royal Auster und die zahlreichen Fische, die würzigen Wiesenkräuter, das Salzwiesenlamm, der wunderbare Käse oder die Morsumer Kartoffeln – ein ungewöhnliches Netzwerk aus Freunden versorgt Johannes King mit besten Zutaten: Die Fische fischt die Freiwillige Feuerwehr, die Austern erntet Leo, die Kräuter pflückt Frau Schierz, den nordfriesischen Käse liefert Frau Dethlefs. Johannes King | Johannes King | Collection Heyne

Für die schönsten Tage der Woche

Was gibt es am Ende einer Arbeitswoche mit hektisch zubereiteten Mahlzeiten oder Fast Food Schöneres, als etwas leckeres Selbstgekochtes zu geniessen, am besten im Kreis der Familie oder guter Freunde? «Endlich Wochenende» trägt dazu bei, die Wochenendküche zu jedem Anlass zu etwas ganz Besonderem zu machen – das gemütliche Frühstück zu zweit, das Familienabendessen zu viert oder den Brunch für die Freundesschar. Aufgeteilt in die Kapitel Freitag, Samstag und Sonntag und ergänzt durch nützliche Tipps sind die mehr als 100 abwechslungsreichen und multikulturell beeinflussten Rezepte aus frischen Zutaten auch für ungeübte Köche leicht umzusetzen. Der Nachteil? Freunde und Familie werden sich auch von Montag bis Donnerstag so köstliche Gerichte wünschen. Endlich Wochenende | Neill Perry | Knesebeck Verlag

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MANGER LA MER Austern gelten unter Feinschmeckern nach wie vor als eines der beliebtesten Luxus-Lebensmittel. Die wilden Austern unterscheiden sich dabei geschmacklich kaum von ihren gezüchteten Verwandten, da auch diese unter natürlichen Bedingungen und unter dem Einfluss der ozeanischen Gezeiten heranreifen.

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DIE WELT DER AUSTERNZÜCHTER

AUTOR Hendrik Stary


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ie Franzosen sind bekannt für ihr Savoir-vivre. Dazu gehört etwa auch, sich nach Feierabend mit einer Flasche gekühlten Weissweins und einem Austernmesser an einen der weiten Strände der französischen Atlantikküste zu begeben. Wer sich ein bisschen auskennt und keine Scheu vor dem Verzehr roher Meeresfrüchte hat, findet hier einen von Mutter Natur reich gedeckten Tisch, von dem sich jeder nach Herzenslust bedienen kann. «Manger la mer» (das Meer essen) nennen das die Franzosen – und es ist wohl eine der günstigsten und besten Weisen, den Tag kulinarisch ausklingen zu lassen.

Erschwinglicher Luxus Vor allem die Bretagne ist ein wahres Paradies für Feinschmecker. Ob Austern, Krabben oder Muscheln aller Art – das Angebot an frischen Meeresfrüchten ist wohl nirgends so gross und vielfältig wie an diesem Teil der französischen Atlantikküste. Wenn sich das Meer, den natürlichen Gezeiten folgend, zurückzieht, offenbaren sich jedem Hobby-Strandfischer wahre Schätze, die nur noch eingesammelt und zubereitet werden müssen. Die Gourmets schwören hierbei auf den rohen Genuss, bei

dem die frisch geöffneten Austern vielleicht noch mit ein wenig Zitronensaft oder Olivenöl beträufelt und direkt aus der Schale geschlürft werden. Doch auch die gratinierte Variante ist beliebt in dieser Region, dazu werden die Muscheln erst mit geraspelten Möhren belegt und dann mit einem Bergkäse, z. B. einem Gruyère, überbacken. Getrunken wird dazu gerne ein trockener Weisswein aus dem Muscador. Austernparks an der französischen Atlantikküste Um allerdings den Weltmarkt mit den gefragten Weichtieren zu versorgen, bedarf es schon lange mehr als einiger Strandfischer, die die Muscheln von Hand aufsammeln und in ihren mitgebrachten Körpern nach Hause transportieren. Allein die Franzosen essen etwa 150’000 Tonnen Austern im Jahr. So verwundert es kaum, dass sich mittlerweile zahlreiche Austernparks und Aquakulturen an den Küsten Frankreichs angesiedelt haben, die von dem lukrativen Geschäft profitieren wollen. Neben den Austernzuchten im Golf von Morbihan, der im südlichen Teil der Bretagne liegt, ist die Hafenstadt Cancale einer der wichtigsten nördlichen Hauptumschlagsorte. Jeden Sommer strömen abertausende

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Menschen in die Austernhauptstadt, um einmal von den köstlichen Meerestieren zu versuchen. Deren Schalen landen dann immer wieder im trockengelegten Hafenbecken, weshalb hier alle vom «Friedhof der Felsenaustern» sprechen. Im Südwesten des Landes ist Arcachon der wichtigste Handelsplatz für Austern, allerdings hat hier in den letzten Jahren ein grosses Austernsterben für erhebliche Einbussen gesorgt und die sonst moderaten Preise massiv in die Höhe getrieben. Konkurrenz aus dem Fernen Osten Doch auch die Franzosen mit ihren zirka 2 600 Betrieben und einem Jahresumsatz von etwa 730 Millionen CHF

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können den enormen Bedarf nicht decken. Zwar sind sie vor Irland und den Niederlanden Europas grösster Austernproduzent, von der Weltproduktion erwirtschaften sie aber nur einen vergleichsweise geringen Anteil von 2,5 Prozent und landen in der Rangliste der grössten Austernnationen damit auf Platz vier. Weltmeister in der Austernzucht sind die Chinesen (78 %), die ihre asiatischen Nachbarn Japan und China auf Platz zwei und drei verweisen. Die Zubereitungsweise von Austern unterscheidet sich in Asien allerdings grundlegend von der europäischen: Die Muscheln werde hier nie roh, sondern immer gekocht verzehrt.


Die Auster als Lebensmittel Austern wurden bereits in der griechischen Antike und im Alten Rom überaus geschätzt. Dass sie eine sehr kalorienarme und dennoch nahrhafte und vitaminreiche Speise sind, konnte mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen werden; an ihre überlieferte aphrodisierende Wirkung muss man auch ein bisschen glauben. Von den zahlreichen Austernarten, die weltweit im Meer leben, sind allerdings nur wenige verzehrbar. Zu diesen sogenannten «kulinarischen Austern» oder «GourmetAustern» gehören die weitverbreitete Pazifische Felsenauster («Crassostrea gigas»), die Amerikanische Auster («Crassostrea virginica») und die Europäische Auster («Ostrea edulis»). Letztere ist durch Parasitenbefall stark dezimiert worden und heutzutage nur noch selten anzutreffen. Unter Gourmets gilt aber gerade sie als besondere Delikatesse, da ihr Fleisch besonders zart und der nussige und leicht salzige Geschmack sehr subtil ist. In Frankreich wird die Europäische Auster in ihrer kleinen Form meistens unter dem Namen «BelonAuster» («huitre plate») gehandelt. Benannt ist sie nach einem bretonischen Fluss, der vom Atlantik regelmässig mit Frischwasser versorgt wird, wo sie im Schlick heranreift. Ihre grosse Schwester ist die «Pied de cheval», die als besonders rare und teure Spezialität gilt.

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HOCHPROZENTIGER GENUSS AUF SCHIENEN

THE BELMOND ROYAL SCOTSMAN

Single Malt Whisky ist Kult. Aber was ist die stilvollste Art, das bernsteinfarbene Elixier zu geniessen? Vor einem prasselnden Kaminfeuer? Gemeinsam mit Freunden nach einem üppigen Abendessen? Oder doch lieber in einer gemächlich durch die Highlands rollenden Luxusbar, während vor den Panoramafenstern smaragdgrüne Lochs, sanft geschwungene Hügel, blühende Moorheide, verwunschene Burgen und glitzernde Wasserfälle vorbeiziehen?

AUTOR Dr. Thomas Hauer

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ieses wahrhaft exklusive Vergnügen geniesst, wer zu einer Reise mit dem Royal Scotsman aufbricht – einer der berühmtesten Luxuszüge der Welt. Die Bar des eleganten Salonwagens hält für Whisky-Connaisseure rund 50 Single Malts parat, darunter auch mehrere RS Special Editions des unabhängigen Abfüller Adelphi, z. B. einen kraftvollen 18-jährigen Bunnahabhain. Ausserdem diverse Single Cask Releases der Scotsh Malt Whisky Society, von denen es teilweise weniger als 200 Flaschen weltweit gibt. Egal, ob vor oder nach dem Essen, egal, ob Whisky-Novize oder einschlägig vorbelasteter Experte: Barkeeper Philip Barford empfiehlt seinen Gästen immer den passenden Tropfen «uisge na beatha», wie das «Wasser des Lebens» auf Gälisch genannt wird. Schottische Single Malts im Geist der Aristokratie Da der waschechte Schotte auf der kargen Insel Islay aufgewachsen ist, einem der Zentren der heimischen Whisky-Industrie, gehört seine besondere Liebe natürlich Islay Single Malt Monstern vom Schlage eines Lagavulin, Ardbeg, Bowmore oder Laphroaig. Mit ihren intensiven

Aromen von Seetang, Jod, Rauch und Torf, aber auch von Honigwaben und leicht angebranntem Toast versetzen diese Tropfen Whiskyliebhaber entweder in höchste Verzückung oder sie verwaisen nach dem ersten Schnüffeln weitgehend unangetastet im Glas. An diesem Abend aber bleibt nicht ein Schlückchen in den eleganten Tumblern mit dem Royal-Scotsman-Logo zurück. Praktischerweise hat unser rollendes Country Home neben der Bar nicht nur ein veritables Feinschmeckerrestaurant unter Ägide von Zug-Chef Mark Tamburini an Bord, sondern auch 36 himmlisch weiche Betten, sodass wir nach einem hochprozentigen Abend nur ein paar Meter in Fahrtrichtung zurücklegen müssen, um zu unseren luxuriösen State Cabins zu gelangen. Dort ist trotz allem modernen Komforts dank zahlreicher kleiner Details, wie z. B. Intarsien geschmückten Mahagonivertäfelungen, noch immer der Geist des 19. Jahrhunderts lebendig. So lange nämlich reicht die Geschichte der aufwendig restaurierten Pullmann Waggons mit so klangvollen Namen wie Amber, Pearl oder Topaz bereits zurück. Wer hier mitfährt,

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bekommt deshalb einen ziemlich authentischen Eindruck vom Reisestil der britischen Aristokratie, die Schottland nach einem längeren Aufenthalt von Queen Victoria ab den 1850er-Jahren als Destination für eine stilvolle Sommerfrische entdeckte. Schon damals wurde die Fahrt immer wieder für Jagdausflüge oder illustre Landpartien unterbrochen. Nachts bleibt der Royal Scotsman übrigens auf Nebengleisen und kleinen Bahnhöfen stehen – das garantiert ungestörte Nachtruhe. Unterwegs im Royal Scotsman Begonnen hat unsere Reise am frühen Nachmittag auf Gleis 19 der in Edinburgh 1846 errichteten Waverley Station, nach einem kurzen Check-in auf der Beletage des altehrwürdigen The Balmoral Hotels gleich nebenan. Stilecht werden wir von dort von einem Dudelsackpfeifer zum Zug begleitet, wo uns Trainmanager Fredrik und Travelhost Steve bereits erwarten. Unsere Tour, die Western Journey, führt zunächst an Glasgow und der Mündung des Clyde Rivers vorbei. Dann wechselt der Royal Scotsman bei Craigendoran auf eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt: die Western Highland Line. Die führt mitten hinein in

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die mythische Heide-, Moor- und Bergwelt des westschottischen Hochlandes bis zur oft sturmumtosten Atlantikküste. Am ersten Tag geht es an Gare Loch, Loch Lomond, Ben Arthur vorbei und quer durch das bis heute weitgehend unberührte Rannoch Moor hinauf nach Spean Bridge, wo wir am Horizont das mächtige Massiv von Grossbritanniens höchstem Berg, des majestätischen Ben Nevis, aufragen sehen. Am zweiten Tag führt die Route nach einem Stopp in Schottlands am westlichsten gelegenen Bahnhof Arisaig über Fort William nach Bridge of Orchy, wobei auch das aus den Harry-Potter-Filmen bekannt gewordene GlenfinnanViadukt überquert wird, bevor wir am dritten Tag Wemyss Bay erreichen. Dort steht ein Abstecher auf die fast schon mediterran wirkende Isle of Bute auf dem Programm, bevor es am morgen des vierten Tages wieder zurück in Schottlands Kapitale geht. Unterwegs stehen diverse Exkursionen auf dem Programm – wie alles andere an Bord des Zuges Teil des All-Inklusive-Reisepakets. Wer es sportlich mag, wandert, z. B. geführt von einem Mountain Ranger, durch die wildromatische Nevis


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Gorge zu Schottlands höchstem Wasserfall, den Steall Falls. Gemütlichere Naturen besuchen das Glenfinnan Monument, das an den gescheiterten Jakobitenaufstand der Schotten unter Bonnie Prince Charly erinnert, und nehmen anschliessend im Inverlochy Castle – einem der schönst gelegenen Hotels der Welt – den Nachmittagstee. Kultureller Höhepunkt der Reise aber ist ein Besuch von Mount Stuart auf der Isle of Bute, Stammhaus der Marquess of Bute und der wohl spektakulärste viktorianische Familiensitz des gesamten Empires. Ein wahres Eldorado für Architektur- und Kunstfreunde. Exklusiv bekommen Gäste des Royal Scotsman Zugang zum Privatarchiv der Familie – dort lässt sich u. a. eine Erstausgabe von Shakespeares Werken bestaunen. Schätzwert rund CHF 40 Millionen. Und das ist nur eines von unzähligen, historisch einmaligen Objekten der Sammlung. Schottischer Speiseplan Wer nicht genug bekommen kann: Für Frühaufsteher bietet Reisebegleiter Steve nach einem kochend heissen Tässchen English Breakfast Tea im Observation Car als Muntermacher zusätzlich kleine Wanderungen durch die von sonnengelbem Ginster übersäte Heidelandschaft.

Zurück im Zug erwartet uns dann ein typisch schottisches Frühstück mit Black Pudding, Porridge, Haggis, frisch geräuchertem schottischen Lachs, krossem Speck, Schinken, Würstchen und Eiern in allen Variationen. Wer es leichter mag: Auch Joghurt, frische Beeren oder ein Müsli stehen natürlich auf dem Programm. Schliesslich spielt auch auf einer Zug-Kreuzfahrt das Thema Essen und Geniessen eine zentrale Rolle. Egal, ob Frühstück, Lunch oder Dinner – alle Speisen werden aus lokalen Produkten frisch in der winzigen Zugkombüse zubereitet, die sich Mark Tamburini, trotz italienisch klingendem Namen ein echt schottisches Urgestein, mit seinem Sous-Chef James Souter und Grant Dingwall teilt. Der Küchenstil überzeugt dabei stets mit einer perfekten Mischung aus Raffinesse und einem ganz leichten Hauch Rustikalität – und überaus üppigen Portionen, die eines echten Highlanders würdig sind. So gibt es zum Lunch z. B. saftige Maishähnchenbrust auf einem Spinat-Kartoffelstampf mit Estragon Beurre blanc oder Hirschmedaillons mit cremigem Wirsing und Portweinjus zum Dinner. Begleitet werden alle Mahlzeiten von erlesenen Weinen oder Champagner. Übrigens: Wer etwas ganz Bestimmtes essen will

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Du sollst nicht stehlen, betr端gen oder trinken. Wenn du stehlen musst, stiehl K端sse. Wenn du betr端gen musst, betr端g den Tod. Und wenn du trinken musst, in Gottes Namen, dann trink Whisky. (schottisches Sprichwort)

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NICE TO KNOW Anreise

Tägliche Flugverbindungen via London oder Frankfurt mit Swiss und Lufthansa nach Edinburgh. In der Sommersaison auch nonstop mit Edelweiss Air. Der Zug

Der Royal Scotsman besteht aus neun Waggons mit insgesamt 16 luxuriösen Twin, Double und vier Single State Kabinen für maximal 36 Gäste und misst ohne Lokomotive rund 215 Meter. Ausserdem bietet er einen Panoramawagen mit offener Veranda und zwei elegante Speisewagen mit Zweier- bis Achtertischen – ganz nach Wunsch. Schlaf- und ein Speisewagen sowie das Salonabteil stammen ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert. Start und Ziel fast jeder Reise ist Edinburghs Waverley Station im auf der UNESCO World Heritage Liste geführten historischen Stadtzentrum. – kein Problem – eine kurze Rücksprache mit der Küche genügt. Nach dem Dinner erwartet die Gäste im Salonwagen ein buntes Unterhaltungsprogramm mit lokalen Musikern und Künstlern oder einem waschechten Highländer, der Geschichten aus der bewegten Vergangenheit seiner Heimat erzählt. Das Kilt-Dinner Gesellschaftlicher Höhepunkt unserer Reise aber ist das «Formal Dinner» am letzten Abend. Die Herren tragen hier entweder Smoking oder Kilt. Praktischerweise kann man die kleidsame Nationaltracht bei Schottlands bekanntestem Kiltmacher Kinloch Anderson vor Antritt der Reise ausleihen. Nach einem ausführlichen Fitting wird die komplette Galaausstattung – von Schuhen über wollene Kniestrümpfe, Kilt, Weste, Jackett, Fliege, Dolch und der Sporn – direkt in die Kabine des Royal Scotsman geliefert. Und so fühlen wir uns am letzten Abend an Bord dieser rollenden Legende tatsächlich wie ein paar waschechte Schotten und bei einem traditionellen Tänzchen auf dem nächtlichen Bahnsteig von Wemyss Bay fliegen im wahrsten Sinne des Wortes die Röcke. Darauf einen guten Schluck! «Cheers» – oder wie die Schotten sagen: «Slàinte Mhath!»

Übernachten in Edinburgh

Für ein Vor- oder Nachprogramm in Edinburgh bietet sich das The Balmoral an, prachtvolles Flaggschiff der Rocco Forte Hotels direkt neben der Waverly Station. Eine intime Alternative: das in zwei typisch georgianischen Stadthäusern vom Anfang des 19. Jahrhunderts untergebrachte 5-Sterne-Boutiquehotel Nira Caledonia am Gloucester Place. Beste Reisezeit

Anfang Mai bis Ende September. Neben klassischen Schottlandrundfahrten in die Highlands, entlang der Ost- und Westküste bietet der Royal Scotsman auch mehrmals in der Saison Themenreisen mit besonderen Schwerpunkten, z. B. Landhäuser und Gärten, Golf oder eine einwöchige Grossbritannien-Rundreise. Für Freunde von Single Malt: In Zusammenarbeit mit der Scotch Malt Whisky Society gibt es zweimal pro Jahr auch eine spezielle Whiskytour. Reisedauer

Eine Fahrt mit dem Royal Scotsman dauert in der Regel zwischen 3 und 8 Tagen. Weitere Infos

www.royalscotsman.com, www.thebalmoralhotel.com, www.niracaledonia.com

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FOOD NEWS DRINKS AROUND THE GLOBE Ballantine’s Brasil

Seit mehr als 100 Jahren ist der schottische Whisky Ballantine’s in Südamerika präsent. Die Brasilianer haben die Gewohnheit, ihn mit einer Limettenscheibe zu konsumieren. Mit Ballantine’s Brasil wird diese Tradition nun in die Welt getragen. Durch Zufügen von brasilianischen Limettenschalen bei der Fassreifung des Ballantine’s entsteht eine ganz neue Geschmackskombination, die innovative Verbindung aus schottischer Tradition und brasilianischer Leidenschaft. Der Geschmack des neuen Whiskys ist mild und süss, mit einer frischen Note von Limetten sowie dem zarten Aroma von Vanille.

Ein Aperitif betört die Schweiz

Lillet hat seit seiner Einführung die Bars und die Herzen der Schweizerinnen im Sturm erobert – mit Eleganz, Raffinesse und einzigartigem Geschmack. Und Lillet kam, um zu bleiben: Aus einer Romanze wird Liebe, der Trend wird zum Kult. Auch in diesem Sommer führt kein Weg am frischen Franzosen vorbei, sei es ganz leicht – pur auf Eis – oder als erfrischender Cocktail wie der Lillet Vive. Der Aperitif mit Bordeaux-Weinen und Fruchtlikör ist der perfekte Begleiter für laue Sommernächte, lauschige Picknicks oder rauschende Gartenpartys.

The Spirit of Dublin

Jameson, der weltweit heiss geliebte irische Whiskey, feiert seine Heimat und sein Erbe am St. Patrick’s Day stilecht mit einer limitierten Ausgabe seiner kultigen Designflasche. Zum Nationalfeiertag präsentiert Jameson stolz die Special Edition «The Spirit of Dublin». Das Designwerk ist inspiriert von der Atmosphäre, den Sehenswürdigkeiten und Klängen der Hauptstadt Dublin und spiegelt diese genauso dynamisch, lebendig und fröhlich wider. Zur Gestaltung der vierten Ausgabe der limitierten St.-Patrick’s-Edition konnte der preisgekrönte einheimische Illustrator Dermot Flynn gewonnen werden. Flynn bediente sich für die Gestaltung an irischen Ikonen und verewigte den weltbekannten Pub «The Stag’s Head», historische Figuren wie W. B. Yeats oder typische Dubliner Ausdrücke auf einer spannenden Collage.

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England meets Italy

Gruppo Campari und die ehrwürdige, 150 Jahre alte englische Destillerie Langley präsentieren ihre erste gemeinsame Kreation: BANKES, den neuen London Dry Gin der Extraklasse. Leidenschaft, Qualität, natürliche Inhaltsstoffe und über 300 Jahre Tradition zeichnen diese neue und ausgesprochen elegante Spirituose aus. BANKES ist ein vollmundiger Gin, der sein intensives Aroma zehn unterschiedlichen Kräutern und Gewürzen aus allen Teilen der Welt verdankt. Er enthält ausser Wacholderzapfen auch Orangen- und Zitronenschalen, Koriandersamen und italienisches Süssholz. All das wird zusammen eingeweicht und mit Essenzen aus exotischen Wurzeln und Pflanzen versetzt.

The Taste of Brasil

Cachaça Germana wird im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais hergestellt und ist in Brasilien eine der bekanntesten und beliebtesten Cachaça-Handwerkskünste. Sie wird in Brasilien auch die «Cachaça da Palha» genannt, da einige ihrer Cachaças in Flaschen abgefüllt werden, welche zum Schluss in Bananenblätter («palha») gehüllt werden. Alle Cachaças von Germana werden komplett von Hand hergestellt. Einige Qualitäten reifen bis zu 10 Jahren in speziellen Fässern. Die Cachaça Germana ist einzigartig in ihrer Qualität. Cachaça ist das brasilianische Nationalgetränk, hergestellt aus Zuckerrohrsaft, klar oder in Holzfässern gelagert, pur genossen oder in einem Cocktail.

Französische Apérotime

Nach dem Erfolg des Pamplemousse Rosé in Frankreich erreicht die überarbeitete Rezeptur des Goccia d’Oro Leo nun diesen Sommer die Schweiz. In einer der modernsten Brennereien Europas, der Diwasa Distillerie Willisau SA, wurde der Aperitif speziell auf die Geschmäcker der Schweizer abgestimmt. Nun setzt Goccia d’Oro Leo zum Siegeszug in der Schweiz an und will dem HUGO und dem Aperol den Platz streitig machen. Mit der ausgewogenen Mischung aus bitteren und süssen Geschmacksnoten könnte es dem Leo gelingen. Perfekt ergänzt um einen Orangenschnitz oder ein Minzeblatt und serviert mit Eiswürfeln im grossen Weissweinglas, bietet er perfekte Frische und Spritzigkeit während der wärmsten Jahreszeit.

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HIMMLISCHER LUXUS

FLIEGENDE LUXUSZIMMER

Airlines optimieren den Komfort ihrer Maschinen: Eine Dusche in der First Class, eine eigene Bar oder ganze Betten gehören schon fast zum Standard. Fliegen wird immer komfortabler und luxuriöser, zumindest für Business- und First-Class-Passagiere.

AUTOR Yvonne Beck

er einmal in der Business- oder First Class geflogen ist, will besonders auf Langstreckenflügen nicht mehr in die EconomyClass. Grosse Beinfreiheit und Liegesitze sind nur ein Goodie dieser Klasse. In den meisten First-Class-Kabinen steckt noch viel mehr Luxus und jährlich stocken die Airlines ihr Angebot auf, denn der Kampf um die Passagiere ist hart. Und wer viel zahlt, will auch etwas geboten bekommen.

W

so luxuriös reisen will, muss jedoch tief in die Tasche greifen, das Apartmentticket soll rund 18’000 Euro pro Strecke kosten. Eine neue Luxusdimension, doch auch die anderen Airlines schlafen nicht! Die Premiumklasse ist ein erstklassiger Markt, auf dem die Nachfrage ständig wächst. Während man in vielen Ecomomy-Bereichen häufig das Gefühl hat, der Service werde immer schlechter und die Beinfreiheit immer geringer, erhöht sich der Standard in der First Class stetig.

Einzelapartment mit Wohlfühlgarantie Die ambitioniertesten Pläne auf dieser Luxusschiene verfolgt momentan Etihad. Die Airline aus den Arabischen Emiraten sieht im Luxusprogramm für die Zukunft – für besonders betuchte Fluggäste – in ihrem Airbus A380 die Luxussuiten vor. Der Name «The Residence» ist Programm. Auf 12 Quadratmetern sind ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und ein Bad geplant. Ausgestattet ist die Miniwohnung mit edlen Ledersitzen, einer Minibar, einem Flachbildfernseher sowie einer Dusche. Und damit nicht genug: Ein eigens in London ausgebildeter Butler soll sich rund um die Uhr um das Wohlbefinden der Passagiere kümmern. Hiermit setzt die Fluggesellschaft ihren bisherigen Luxusangeboten noch eins drauf: Denn First-Class-Köche und Kindermädchen stehen Passagieren der Airline schon länger zur Verfügung. Wer

Fliegen wie auf Wolke sieben Das obligatorische Glas Champagner bekommt man bereits beim Einsteigen gereicht. Während man sich in der Economy-Class noch um Stauraum für sein Handgepäck prügelt, lehnt man sich in der First Class bereits gemütlich auf seinem XXL-Sitz zurück. Fast scheint es, als seien die guten Zeiten der 1960er-Jahre zurückgekehrt. Kaviar, Champagner, bildhübsche Stewardessen wie man sie aus der inzwischen Kultserie «Pan Am» kennt. Nur ist heutzutage für die, die es sich leisten können, alles noch exklusiver und komfortabler. Es gibt sie also noch, die hohe Kunst der Dienstleistung und das Versprechen auf stilvolles Fliegen – wenigstens für Business-Reisende auf Langstreckenflügen. Bei Kurzstreckenflügen versagen einige Airlines hier noch kläglich – auch in der Business-Class.

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ANA Emirates Air France ANA

Emirates

KLM - Royal Dutch Airlines

Cathay Pacific

Air France

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NICE TO KNOW Emirates

Ausserhalb der Suiten gibt es eine Bord-Lounge, in der sich auch Business-Class-Passagiere aufhalten, und eine First-Class-Bar. ANA Airlines Emirates

Eine höhere Luftfeuchtigkeit hilft gegen das Austrocknen der Schleimhäute, ein tieferer Kabinendruck zur Linderung der Müdigkeit und ausgetüftelte LED-Lichteffekte gegen den Jetlag machen das Fliegen angenehm. Turkish Airlines

Allen Fluggästen, die den Atatürk-Flughafen als Hub benutzen und mehr als zehn Stunden Aufenthalt haben, wird eine Gratis-Citytour durch Istanbul offeriert. Cathay Pacific Singapore Airlines

Beim Essen oder Fernsehen kann das Bett in eine Chaiselongue umgewandelt werden. Zusätzliche Sitzplätze sowie ein ausziehbarer Esstisch geben dem Fluggast an Bord die Möglichkeit, mit Freunden in geselliger Rund zusammen zu sitzen. Air France

Auch nach der Landung bleibt es komfortabel: Eine Luxuslimousine steht dem Fluggast dann zur Verfügung. Lufthansa

Singapore Airlines

Hier werden Passagiere reichlich beschenkt: Kosmetikprodukte von La Mer in einem Täschchen von Porsche Design oder Pyjamas von «Van Laack». Singapore Airlines

Hervorzuheben sind die Menüs und Weine, serviert und kredenzt von Köchen und Sommeliers mit Weltruf. Swiss

Singapore Airlines Etihad Airways

Die Sitze der neuen Frist Class im Airbus A330-300 verfügen über eine Massagefunktion. Durch die höhenverstellbaren Seitenwände kann der Passagier individuell entscheiden, ob er während des Fluges nur für sich sein möchte. Qatar Airways:

Über 1 000 verschiedene Entertainmentoptionen hält das hochmoderne Oryx-Entertainment-System on-Demand und per Touchscreen bereit. Oman Air

Die angenehmste Sitzkonfiguration 1-2-1 im Airbus A330-300.

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Auf den meisten Langstreckenflügen hingegen sind die flachen, besonders grosszügig dimensionierten Business-Liegesitze mit Duvets und Pyjamas bestückt, sodass man durchaus mal fünf bis sieben Stunden himmlisch schlafen kann. Wenn da nicht die Versuchungen des grossartigen Boardprogramms und der kulinarischen Köstlichkeiten wären. Und auch der Getränkeauswahl kann man sich getrost hingeben, denn während man sich in den Toiletten der Economy-Class gerade mal um die eigene Achse drehen kann und den Toilettengang daher gerne vermeidet, erwartet die First-Class-Gäste bei vielen Airlines ein regelrechter Wellnesstempel mit edlen Armaturen, Ganzkörperspiegeln, Markenkosmetika und teilweise sogar Duschen. Doch all dieser Luxus und Komfort wäre nichts ohne den passenden Service und Kundendienst. Freundliche Stewardessen und Stewards, die zuvorkommend sind, aber trotzdem nicht aufdringlich, sollten ein Muss sein. Die meisten Airlines erfüllen dies auch, einige leider

weniger gut. Ein perfekter Service an Bord und am Boden können engere Business-Sitze schnell wettmachen. Ein unfreundlicher Steward kann hingegen den besten Champagner und den komfortabelsten Sitz schal und unbequem erscheinen lassen. Spitzenreiter in Servicefreundlichkeit sind sicherlich die asiatischen Airlines, doch auch die arabischen rangieren in Sachen Kundendienst ganz weit vorne. Fazit: Wer First Class bucht, verzichtet auf zu wenig Beinfreiheit, schlechtes Essen und schlaflose Langzeitflüge und kommt relaxt am Ferienziel an. Der Kauf eines solchen Tickets ist nicht gerade preiswert, allerdings fängt der Luxusurlaub so schon im Flieger an und man verliert vor Ort nicht ein, zwei Tage nur mit der Erholung vom Flug. Einige Airlines bieten gar eine Beleuchtung der Suite an, die sich verschiedenen Tageszeiten anpasst. So ist selbst der berühmt-berüchtigte Jetlag fast passé. Das Highlife-Gefühl, das Pan Am und Swissair einst kultivierten, ist also nicht tot. Endlich macht Fliegen wieder richtig Spass!

Next time, Japan. www.anaskyweb.com

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TRAVEL NEWS NEUIGKEITEN DER LUFT

Nonstop nach Las Vegas und Havanna

Seit Anfang Mai verbindet Edelweiss die Schweiz mit Las Vegas und Havanna. Während die führende Ferienfluggesellschaft der Schweiz jeweils am Montag und Freitag die weltbekannte Vergnügungsmetropole in den USA anfliegt, findet der Direktflug in die grösste Stadt der Karibik am Donnerstag statt. Zürich ist nach London und Paris erst die dritte europäische Stadt, die ganzjährig einen direkten Hin- und Rückflug nach Las Vegas anbietet. www.flyedelweiss.com Icelandair: Neue Verbindungen in die Schweiz

Ganz neu: Ab diesem Sommer verbindet Icelandair Genf mit ihrem Heimatflughafen Keflavik in Island. Neben Zürich ist Genf damit das zweite Ziel in der Schweiz. Passagiere gelangen an den Wochentagen Dienstag und Sonntag nach Island und von dort aus schnell und bequem weiter in die USA oder nach Kanada. Aufgrund der Überschaubarkeit des Flughafens Keflavik erfolgt zudem das Umsteigen in Island besonders bequem und schnell. Fluggäste können auf ihrem Weg in die USA oder nach Kanada einen bis zu siebentägigen Stopover in Island ohne Flugaufpreis einlegen. So erleben sie auf einer Reise sowohl Nordamerika als auch die Schönheit Islands. www.icelandair.de Designer-Suite in der Luft

Air France führt ab September 2014 die sogenannten «La Première» -Kabinen ein. Diese versprechen höchste Privatsphäre und Komfort. Der grosse Sitz passt sich jeder Körperform an und verspricht sofortige Ruhe und Entspannung. Von einem Moment zum nächsten verwandelt sich der Sitz in ein richtiges, vollkommen waagrechtes Bett mit über zwei Metern Länge. Die Armlehnen sind komplett einklappbar und ermöglichen so eine Breite von 77 Zentimetern. Sobald sich die Fluggäste schlafen legen wollen, montiert das Flugpersonal auf dem Sitz eine Matratze, die für perfekten Komfort sorgt. Air France stattet jede Suite mit dicken Vorhängen aus, die mit Lederbändern zurückgebunden werden können. Das einmalige und neuartige Konzept erlaubt es den Fluggästen, sich ganz nach Lust und Laune komplett oder nur teilweise zurückzuziehen. Die «La Première»-Suite wird dadurch zu einem geräumigen, völlig privaten Raum mit einer Größe von 3 Quadratmetern für jeden Fluggast.

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WILLKOMMEN BEI AUSTRIAN AIRLINES Austrian Airlines ist Gastgeber von Herzen. Mit Herzlichkeit, Charme, einzigartigem Service, kulinarischen Höhepunkten von DO&CO an Bord, Spitzenwerten bei Pünktlichkeit und Verlässlichkeit sowie höchstem Komfort vergeht die Zeit wie im Flug und das Reisen wird noch angenehmer. Publireportage – ab Juli 2014 neu nach Newark/New Jersey – täglich nach Washington, Toronto, New York/JFK, Chicago, Bangkok, Tokio, Delhi, Dubai sowie fünfmal wöchentlich nach Peking – Male neu auch während Sommerflugplan – Teheran neu im Austrian Streckennetz – Neu wöchentliche Flüge nach Ibiza und Lamezia Terme Die neue Art zu reisen Die gesamte Langstreckenflotte wurde umgebaut und erstrahlt in neuem Glanz. In der Economy Class befinden sich speziell designte, ergonomische Sitze mit Relax-Funktion. Die Business Class Gäste profitieren von: – völlig flachem Bett bis zu 2 m lang mit Massagefunktion – 15 Zoll Touchscreen mit über 100 Std. Video on Demand Unterhaltung – Erlesenen Menüs von DO&CO, vom Koch an Bord verfeinert – 10 typisch österreichischen Kaffeespezialitäten im Kaffeehaus über den Wolken Smart upgrade Möchten Sie in den Genuss aller Annehmlichkeiten in der Business Class kommen? Mit Smart upgrade bestimmen Sie selbst wie viel Sie für ein Upgrade zahlen möchten. Entweder bei der online Buchung oder später unter «Meine Buchungen» auf www.austrian.com die Buchung aufrufen und das Gebot eintragen. 72 Stunden vor Abflug erfahren Sie ob Sie den Zuschlag erhalten haben. – einfach smart!

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LUXUS ÜBER DEN WOLKEN HIMMLISCHER GEHT’S NICHT … Bravourös beginnt der Luxus über den Wolken bereits auf der Erde und er ist wohl kaum zu toppen – wenn man sich für die First Class mit der Lufthansa entscheidet. AUTOR Angelika Moeller

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ein Flug LH 510 von Frankfurt nach Buenos Aires ist mit 14 Stunden die längste Strecke, die von den Lufthanseaten bedient wird. Per nobler Limousine werde ich von meinem ZubringerTerminal zum eigenen First-Class-Terminal (FCT) gebracht, den es so nur in der Mainmetropole gibt.

First Class Passenger Hier beginnt ein Prozedere, das ausschliesslich FirstClass-Reisenden und HON-Circle-Mitgliedern vorbehalten ist: Ein Personal Assistant, der sich bis zu meinem Abflug für mein Wohlergehen verantwortlich fühlt, nimmt mein Gepäck, das zügig durch eine Sicherheitskontrolle läuft, und leitet mich in die Lounge, deren Anblick mir unwillkürlich ein «Wow!» entlockt. Sie gleicht der modernen Lobby eines Luxushotels, ist jedoch mit mehr Fazilitäten ausgestattet: Separate Sitz-

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ecken, Designersofas und Massageliegen laden zum Entspannen ein. Abgetrennte, komfortable Büroräume bieten den ewig umtriebigen Workaholics «business as usual». Die Bar «Blickfang» ist von Weltklasse, was attraktive Ausstattung und Getränkeauswahl betrifft. «Ein Glas Champagner?» Mit dem edlen Tropfen im Glas lasse ich mich in die bequemen Polster eines Sessels fallen und geniesse das Ambiente. Die Atmosphäre ist geprägt von gelassener Erwartung eines meist langen Nachtfluges. Schade, dass ich nicht hungrig bin, denn hinter der Bar geht es in den Restaurantbereich, in dem man sich an einem opulenten Buffet bedienen kann oder eine grosse Auswahl à la carte hat. Etwas später, auf dem Weg zu den eleganten Waschräumen, komme ich an der Zigarrenlounge mit kleiner Bar vorbei. Bei sanft kubanischen Klängen inhalieren einige Connaisseurs genussvoll das bekannteste Produkt dieses Landes.


Ach, hätte man doch mehr Zeit eingeplant! Eine Spaund Wellnesszone bietet diverse Treatments an. Und wer noch ein Nickerchen vor dem Flug braucht, kann diesem in einem der angebotenen Schlaf- und Ruheräumen frönen, oder in Gesellschaft des berühmten gelben Quietsche-Entchens ein heisses Bad nehmen ...

scheliger Decke und Schlafkissen zur Verfügung. Ein durchdachtes Lichtsystem ist übersichtlich zu bedienen. Zunächst aber kümmern sich der Purser und zwei weitere Flugbegleiter um spezielle Wünsche und das Wohlbefinden «ihrer» Gäste. Getränke nach Wunsch und die umfangreiche Menükarte werden verteilt.

Für mich ist jetzt allerdings finito in diesem FCT Die Hostess informiert mich über meinen pünktlichen Abflug und geleitet mich zur Limousine, die mich direkt auf das Flugfeld zum Flieger bringt. Und nun startet der Luxus, der sich über den Wolken abspielt:

Währenddessen schaue ich mir den Inhalt der hübsch drapierten Beutel und einer Rimowa-Box auf dem Bett an: Es sind ein in Grautönen abgestufter Pyjama der Firma Van Laack mit farblich abgestimmten Hausschuhen und Amenities von La Mer. Zugegeben, das sind extravagante i-Tüpfelchen, die erfreuen. Aus dem Cockpit, das sich ebenfalls im Oberdeck befindet, kommt nun die Ansage zum Start. Überrascht stellt man fest, dass spezielle Schallschutzvorrichtungen die Geräuschkulisse in der First Class um vieles reduzieren. Als weiteres Highlight wird das zeitlich nach

An Bord der LH 747/400 befindet sich die First Class im Oberdeck. Die bisherige Sitzkapazität wurde von 16 auf nur acht Plätze verringert. Damit stehen dem Passagier ein sehr komfortabler, verstellbarer Sitz sowie ein separates, mehr als zwei Meter langes Matratzenbett mit ku-

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eigenen Wünschen abgestimmte Dinner mit korrespondierenden Weinen nach Wahl serviert. Amuse-Gueule und Vorspeise lasse ich aus und wähle gleich die grosszügige Portion Kaviar (der gern auch nachgereicht wird). Dazu muss es ein best gekühlter Jahrgangs-Champagner aus dem Hause Laurent Perrier sein. Auch die Hauptspeise, Rehrücken mit Basilikumspätzle und Mango, ist eine kulinarische Sensation, die ich mit der Nachspeise, Ziegenkäse mit Honig und Mousse au Chocolat, vollende. Internetzugang an Board Noch schnell einige Mails checken, denn eine FlyNetInternetverbindung wird gleich nach Erlöschen der Anschnallgurte zur Verfügung gestellt. Anschliessend noch ein Besuch in den kleinen, feinen und gut ausgeleuchteten Waschräumen und einem tiefen Schlummer in einem bequemen Bett über den Wolken steht nichts mehr im Wege ...

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Auf Wunsch werde ich am frühen Morgen um 6 Uhr (Ortszeit kurz vor dem südamerikanischen Kontinent) geweckt und geniesse in vollen Zügen das umfangreiche Frühstück mit frischen Säften, Obst, Müsli und Croissants. Derweil zappe ich mich durch das überaus vielfältige Entertainment-Programm und bin vom Nonplusultra-Service der umsichtigen Flugbegleiter beeindruckt. Kurz vor 8 Uhr: pünktliche Landung in Buenos Aires, die Stadt, die ich schon lange kennenlernen wollte und für die ich nur 48 Stunden Zeit habe, mich auf sie einzulassen. Da kommt mir natürlich sehr entgegen, dass die First-Class-Passagiere als erste von Bord gehen können und nach bevorzugter Pass- und Zollkontrolle per Limousine an ihr Ziel gebracht werden – ein weiteres extravagantes i-Tüpfelchen. Abgehoben und dekadent das Ganze? Mag sein, das liegt wohl im Auge des Betrachters. Als überaus seltenes Erlebnis war es für mich ein Genuss – ohne Reue.



EINMAL UND IMMER WIEDER Es ist Liebe auf den ersten Blick: Als ich im Hafen von Miami nach einer herzlichen Begrüssung und einem zügigen Check-in die «MS Riviera» betrete, beginnt mein Herz vor Freude zu hüpfen, denn ich tauche ein in eine Welt voller Luxus, Genuss, Wärme und Leichtigkeit.

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SUCHTGEFAHR: «MS RIVIERA»

AUTOR Ines Laufer


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as im Mai 2012 in Barcelona getaufte, mittelgrosse Schiff, auf dem sich 800 Crewmitglieder um das Wohl von maximal 1 250 Passagieren kümmern, gehört zusammen mit der baugleichen «MS Marina» und den kleineren Schwestern «Regatta», «Nautica» und «Insignia» zur Flotte von «Oceania Cruise». Die in Miami ansässige Reederei avancierte innerhalb von 10 Jahren zu einem der führenden Anbieter von Luxuskreuzfahrten.

Es funkelt und glitzert Vom ersten Moment an spüre ich an Bord die Behaglichkeit einer gemütlichen, familiären und doch grosszügigen Atmosphäre. Auf dem Weg in meine Kabine werde ich von dem stilsicheren Gespür für Qualität und Klasse überwältigt, das die «MS Riviera» mit jedem Detail offenbart. Schnell verstehe ich, warum das Schiff als eines der schönsten und elegantesten gilt, das in den letzten 50 Jahren vom Stapel gelaufen ist. Die majestätische «Grosse Treppe», die zur Rezeption auf Deck fünf führt, ist mit Kristallkunstwerken des französischen Traditionshauses Lalique verziert und wird von 380 Kristallkugeln eines handgefertigten italienischen Kronleuchters in strahlendes Licht getaucht. Den unteren Bereich der Treppe

schmückt ein über 120’000 Dollar teurer Klassiker: Der berühmte, von Marc Lalique in den 1950er-Jahren designte «Cactus Table». Insgesamt 1,2 Tonnen geschliffenes Kristall wurden für die Ausstattung des Schiffes mit glänzenden Leuchtern, Spiegeln und Dekorationselementen verarbeitet. Und doch hat die luxuriöse Pracht nichts Erdrückendes, sondern besticht durch Charme und Leichtigkeit, was unterstrichen wird durch den lockerlässigen Kleidungsstil, der an Bord gepflegt wird – ohne steife Abend- oder Galagarderobe. «Traumhaft» ist das erste Attribut, das mir in den Sinn kommt, als ich die Tür meiner Concierge-Kabine Nummer 12’005 hinter mir schliesse und mich rücklings in die kuscheligen Kissenberge des «Prestige Tranquility»-Bettes fallen lasse. In diesem Bett, mit seiner sich dem Körper perfekt anpassenden Matratze, werde ich in den kommenden Nächten ruhen, als sei ich auf Wolken gebettet. Mit einer Grösse von rund 26 Quadratmetern ist die Kabine sehr geräumig und mit viel Liebe zum Detail und hochwertigen Materialien wie Leder, Holz und edlen Stoffen eingerichtet. Im Badezimmer aus italienischem Marmor und glänzendem Granit

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kann ich wählen, ob ich die duftenden Toilettenartikel von Bulgari in einem Wannenbad oder lieber unter der Regendusche zum Einsatz bringen möchte. Bevor ich das Schiff weiter erkunde, gönne ich mir auf dem holzgetäfelten Balkon einen Schluck eisgekühlten Champagner, der als Willkommensgruss in der Kabine wartete. Auf der MS Riviera verfügen 94 % der Kabinen und alle bis zu 230 Quadratmeter grossen Suiten über eine private Veranda. Beseelte Tage an Bord Für das perfekte Wohlgefühl an Bord sorgt jedes einzelne Mitglied der internationalen Crew: Da ist z. B. meine Kabinenstewardess Jahaira aus Honduras, die mich jeden Tag aus vollem Herzen anstrahlt. Oder André, der italienische Concierge, der lächelnd alle Wünsche erfüllt – von Restaurantreservierungen bis zum Ausdrucken von Busfahrplänen, die ich für einen Landausflug erbeten habe, und Rudi vom Roomservice, der mir morgens um 05:30 Uhr gut ge-

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launt frischen, dampfenden Kaffee in der Kabine serviert. Der fantastische Service und die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit aller Mitarbeiter suchen wohl nicht nur auf See ihresgleichen. So vergehen die Seetage wie im Flug zwischen Seele baumeln lassen und sportlicher Aktivität, die mich z. B. beim Zumba-Kurs, Yoga, Tischtennis, Shuffleboard und bei ein paar Jogging-Runden auf dem Sportdeck ausgiebig fordert. Zwischendurch träume ich am Pool abwechselnd den vorbeiziehenden Wolken und dem weiten Horizont hinterher. Die mitreisenden Passagiere schauen mich meist aus freudig-beseelten Gesichtern an. Ich überlege, ob ich jemals so viele glückliche, lächelnde Menschen an einem Ort gesehen habe. Ich begreife, dass dieser Reise – diesem Schiff – etwas Heilsames, geradezu Magisches innewohnt, das nicht nur mich verzaubert. Exotische Landgänge Schon früh morgens legen wir im Hafen von Roadtown


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an. Die Hauptstadt der Insel Tortola erwartet ihre Gäste mit hübschen bunten Holzhäusern vor einer herrlichen Bergkulisse, mit gemütlichen Pubs und karibischer Lebensfreude. Eine Fähre bringt mich in 30 Minuten auf die Nachbarinsel Virgin Gorda, zu einem der Naturwunder unserer Erde, «The Baths»: Direkt an einem feinsandigen Strand formen imposante Granitfelsen riesige Höhlen vor in Türkis schimmernden Lagunen – fast zu schön, um wahr zu sein. Weiter geht’s nach Antigua, wo ich durch das quirlige Hafenstädtchen Saint John’s bummle und am paradiesischen Turner’s Beach entspannende Stunden verbringe. Auf der Insel St. Lucia beeindrucken mich die einzigartigen Pitons (die Kegel zweier erloschener Vulkane, die von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurden) und der Diamond Wasserfall im Botanischen Garten. In Barbados geniesse ich auf der Terrasse des legendären Hotels «The Crane» eine spektakuläre Aussicht auf den Crane Beach. Und auf der Luxusinsel St. Barths verführt mich das französische Flair der Hauptstadt Gustavia.

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Am Ende dieser Reise bin ich erfüllt von der Gewissheit, etwas wirklich Besonderes erlebt zu haben und hoffnungslos süchtig geworden zu sein nach der makellosen Schönheit der «MS Riviera», ihrem warmherzigen, perfekten Service und den himmlischen Gaumenfreuden.

NICE TO KNOW Technische Daten der MS Riviera und Reiseinformationen

Baujahr/ Renovierung: 2012 Länge: 236 Meter / Breite: 32 Meter Anzahl der Decks (insgesamt): 16 (für Passagiere): 11 Besatzung: 800 Crewmitglieder Maximale Anzahl an Passagieren: 1 250 Passagiere Bordsprache: Englisch auf ausgewählten Reisen deutsche Reisebegleitung


Mallorca vom Spezialisten Gerne beraten wir Sie persönlich und kompetent für Ihre perfekten Mallorcaferien! Kontaktieren Sie uns über info@takeit.ch, Telefon 041 455 40 20 oder besuchen Sie unsere Homepage www.takeit.ch

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GOLFEN AUF EINEM HOCHPLATEAU IM MEER

MALLORCA

Golfen auf Mallorca verbindet alles, was diesen Sport so schön macht – inklusive Abschläge und Putten mit Meeresblick.

AUTOR Fabienne Ch. Delavy

allorca befindet sich auf einem einzigen unterseeischen Vorgebirge, entstanden vor rund 20 Millionen Jahren, als die afrikanische und europäische Platte aufeinandertrafen und sich riesige Steinmassen auftürmten. Es ist ein Stück Festland mitten im Meer. «Sa Roca» – der Felsen, so nennen die Mallorquiner gerne ihre Insel. Durch das Wasser sind die Balearen zwar vom spanischen Festland abgetrennt, aber eine Verlaufslinie verbindet die Serra de Tramuntana mit der Betischen Kordillere. Auf den Gipfeln dieses Gebirgszuges, zwischen Naturschutzgebieten, Pinienwäldern und Meerbuchten, befinden sich heute 24 Golfplätze an exponierter Lage mit spektakulären Ausblicken.

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Golf Alcanada | 18 Loch | Par 72 An der Bucht von Alcudia hat Robert Trent Jones Jr.

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mit viel Liebe und exzellentem Umgang mit der Natur ein wahres Golferlebnis geschaffen. Ausschlaggebend war der Traum des «perfekten» Golfplatzes von Hans-Peter Porsche, Sohn des legendären Autobauers Ferdinand Porsche. Schon die Fahrt auf der Küstenstrasse lässt erahnen, wieso sich der Golfliebhaber für diesen Ort entschieden hat. Inmitten eines Naturschutzgebietes gelegen, bewachsen mit Oliven, Pinien und Eichen, bieten 16 der 18 Löcher einen imposanten Ausblick auf die Insel Alcanada mit ihrem malerischen Leuchtturm. Aber nicht nur das Naturerlebnis lädt zu einer Runde ein. Ganz à la Trent Jones verteidigen 58 teils sehr grosszügige Bunker die gewaltigen Grüns. 3-Putts bleiben nur bei den gefühlvollsten Golfern der Karte fern, denn die trickreich ondulierten Greens fordern Konzentration auf höchstem Niveau. Das Platzlayout bürgt für viel Abwechs-


lung und erfordert strategische Weitsichtigkeit. Wer auf diesem Platz in der Nähe seines Handicaps spielt, darf sich meisterlich fühlen, besonders wenn der Wind geht. Dann könnte Nick Faldos gewidmeter Spruch an die Heimstätte des Golfs auch für Alcanada gelten: «Wenn in St. Andrews der Wind geht, gehen sogar die Möwen zu Fuss». Golf Andratx | 18 Loch | Par 72 Wer in Camp de Mar einen klassischen Golfplatz sucht, wird eines anderen positiv überrascht. An traumhafter Lage, inmitten von Bergen und der Bucht von Camp de Mar befindet sich einer der berühmtesten Plätze Mallorcas mit VIP-Memberlist. Vom Tee zum Green geht es unbeirrt bergauf oder bergab und dies über 18 Loch. Einige Tee-Boxen sind landschaftsgärtnerische Meisterstücke – natürlich in den Gebirgszug und die

Pinienwälder einlogiert, von Weitem nicht zu erkennen und nur dank guter Wegkennzeichnung zu finden. Und manch einer fragt sich nach Genuss des grandiosen Ausblickes, wo nun hin zu spielen sei. Die Fairways sind zwar breit, erfordern aber ein präzises Spiel, denn wer die kurz geschnittene Grasfläche verfehlt, steckt sehr schnell in Schwierigkeiten. Ein weiser Golfer mit gutem Course Management wird daher auch öfter zum Eisen greifen und dem Driver eine Pause gönnen. Ausser beim Loch 6 mit dem ehrfürchtigen Namen «Green Monster», welches auch das längste Par 5 in Spanien ist. Mit 609 Metern leicht bergauf, fühlt sich ein gespieltes Par rasch als Birdie an. Nach einer Runde strapaziösen Müssiggangs wird man aber im Clubhaus «Campino» mit mediterranen Delikatessen, mallorquinischen Weinen und einem Blick auf den romantischen Fischerhafen Andratx belohnt.

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Son Muntaner | 18 Loch | Par 72 Eingebettet zwischen der Inselhauptstadt Palma und dem Luxusquartier Son Vida liegt der Golfclub Son Muntaner. Der ehemalige Privatplatz für die Gäste von Arabella Sheraton und Castillo Son Vida wurde im Jahr 2006 öffentlich zugänglich gemacht. Entworfen von Kurt Rossknecht bietet sich hier ein hervorragender Meisterschaftsplatz umgeben von majestätischer Vegetation. Leicht hügelig und mit sehr vielen Wasserhindernissen und ondulierten Grüns angelegt, gehört der Platz zu den schwierigsten und doch oder genau deshalb zu den beliebtesten auf der ganzen Insel. Schon der erste Tee-Shot soll gut durchdacht sein, denn ein Par 4 mit Dogleg nach rechts lässt Slicer wiederholt ihre Bälle auf der Driving Range suchen. Aber das war erst der Auftakt, denn ein seitliches Wasserhindernis zur Linken und eine typisch mallorquinische Steinmauer zur Rechten bewachen das Grün am Ende von Loch 1. Aber der weitere Spaziergang mit Hindernissen lohnt sich, denn am 15. Loch wacht «Sa Capitana», der tausendjährige und älteste Olivenbaum Mallorcas. Sollte das Golffieber noch nicht gestillt sein, so empfiehlt sich eine Runde auf den Schwesterplätzen Son Quint und Son Vida, welche ebenfalls zur ArabellaGruppe gehören.

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PLACE TO STAY Sheraton Mallorca Arabella Golf Hotel

Nur wenige Autominuten von Palma de Mallorca entfernt liegt im noblen Villenvorort Son Vida das Sheraton Mallorca Arabella Golf Hotel. Das im Jahr 1992 im Stil spanischer Herrensitze eröffnete Domizil mit 93 Zimmern und Suiten ist umgeben von einem 13’000 Quadratmeter grossen mediterranen Garten. Dank seiner Lage am ältesten 18-Loch-Golfplatz der Insel, dem Arabella Golf Son Vida, erfreut sich das Hotel bei Golfern grosser Beliebtheit. Ein mediterranes, sportlich-elegantes Erscheinungsbild und eine variantenreiche Gastronomie zeichnen das Hotel aus. Nach der Wiedereröffnung im September 2013 bietet das Hotel weiterhin das äusserst beliebte Angebot «Golf inclusive Hotel», das die Greenfees für die Arabella Golfplätze Son Vida, Son Muntaner, Son Quint und Son Quint Pitch & Putt mit insgesamt 63 Loch im Zimmerpreis mit enthält. Gäste können somit grenzenloses Golfspiel in Anspruch nehmen, ein regelmässiger Shuttleservice bringt sie kostenlos zu den Plätzen und zum Hotel zurück. www.sheraton.com/mallorca

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ADVENTURE & SPORT NEWS Grösser, schneller, weiter – für den Extremsportler oder Abenteuertouristen darf es gerne auch ein bisschen mehr sein. Einige der spektakulärsten Reiseziele und technischen Errungenschaften haben wir für Sie zusammengestellt.

Grösster Heissluftballon der Schweiz

Bis zu 16 Passagiere kann der grösste Heissluftballon der Schweiz transportieren. Der St. Galler Eugen Nussbauer vom Ballonclub Alpental ist für die Flugsicherung zuständig und weiss, wie sich der 12’000 Kubikmeter Luft fassende Ballon am besten navigieren lässt. Konkrete Landepunkte sind vorab aber trotzdem schwer festzulegen, da hier immer auch der Wind ein Wörtchen mitzureden hat. www.skyfun.ch

Tierischer Skilift

In beheizten Sesselliften kommt jeder auf den Berg. Im Bergdorf Boz Uchuk, im Kirgistaner Tienschangebirge gelegen, können Freerider und Schneeschuhwanderer noch einmal auf ganz ursprüngliche Weise die verschneite Bergwelt erkunden: Pferde bringen die Schneetouristen zum Gipfel ihrer Wahl, von dem aus es dann per Ski oder mit Schneeschuhen weiter geht. Die Horse’n Ski-Touren werden von verschiedenen Englisch sprechenden Bergführern angeboten (z. B. von Go Wild Adventures oder Backcountry Horse Tours).

Grösster Achterbahnlooping der Welt

Im US-Vergnügungspark Six Flags Magic Mountain (Valencia, Kalifornien) kommen Roller-Coaster-Fans voll auf ihre Kosten. In der «Full Throttle»-Achterbahn werden die Insassen durch den grössten Looping der Welt geschossen. Bei einer Höhe von 49 Metern sollte man hier allerdings schwindelfrei sein.

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Shark-Diving im Sea Life London Aquarium

Ein Schnorchelerlebnis der ganz besonderen Art bietet das Sea Life London Aquarium: 15 verschiedenen Haiarten kann man hier in ihrem 5 Meter tiefen Becken einen 30 minütigen Besuch abstatten, nur eine Plexiglaswand trennt sie von den Besuchern. Ausgewiesene Taucherfahrungen sind indes nicht nötig, die Guides vor Ort kümmern sich um Ausrüstung und Einweisung. www.visitsealife/london

Rennstrecke für Furchtlose

Die Nordschleife des Nürburgrings, auch nur der «Ring» oder die «grüne Hölle» genannt, gilt als eine der härtesten und gefährlichsten Rennstrecken der Welt. Nicht nur Niki Lauda hat hier einen schweren Unfall erlebt; viele andere vor und nach ihm sind auf der 21 Kilometer langen Rennpiste schon aus einer der 73 Kurven geflogen oder haben sich mit ihrem Fahrzeug überschlagen. Auch Hobby-Rasern steht die Strecke zur Verfügung, für etwa 35 CHF pro Runde kann man seinen Sportwagen mal so richtig ausfahren.

Grandiose Kulisse

Die schönsten Radwander- und Mountainbike-Routen der Alpen durchqueren die Ferienregion Imst. Familien, Mountainbiker und Elektroradler treten auf den unterschiedlichsten Wegen genüsslich ins Vergnügen, sportliche Rennradler lassen im Inntal die Berge seitlich an sich vorbeiflitzen. So begeistern neben bestens beschilderten Strecken – die Orientierung vereinfacht zudem eine gratis Bikekarte –, auch zahlreiche Hütten und Almen mit ihren Schmankerln. City- und Mountain-EBikes kann man vor Ort ausleihen. Fernradwege wie die Via Claudia Agusta, der Inn- und Gurgltalweg sowie Abschnitte der Transalp, der Bike Trail Tirol und der Bikeschaukel Tirol warten darauf, entdeckt zu werden. www.imst.at

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AB IN DIE BERGE! DIE REISEZIELE IN ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ Angenehme Temperaturen, kühle Bergbäche und blühende Alpenwiesen bieten den Urlaubsreifen eine willkommene Abwechslung zu den überfüllten Mittelmeerstränden. Viele familienfreundliche Bergsommer-Specials und -Events warten hier auf die Touristen, die ihren Urlaub je nach Laune sportlich oder ganz entspannt angehen möchten. Neben gemütlichem Genusswandern stehen in diesem Jahr E-Biking, Sommerrodeln und geführte Höhlentouren ganz hoch im Kurs. AUTOR Hendrik Stary

H

aben Sie sich schon mal gefragt, was Skilehrer den Sommer über treiben? Die Beine hochlegen und verflossenen Skihäschen nachtrauern? Mitnichten! Viele von ihnen sind auch im Sommer aktiv und ganz für die Touristen da, zum Beispiel als Wander- oder Abenteuerführer. Ganz gleich, ob auf den Churfirsten, in den Kitzbüheler Alpen oder im Dachsteingebirge: In den schweizerischen und österreichischen Bergerlebniswelten findet jeder das für ihn passende Freizeitprogramm. Wandern in der schönsten Jahreszeit Bereits Mitte Juni öffnen die meisten Berghotels und -hütten wieder ihre Pforten, um mit ihren oft sehr preisgünstigen Spezialangeboten die Wandertouristen aus

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aller Welt zu verwöhnen. Auf unzähligen Klettersteigen und über 150 leichten bis hochalpinen Bergsommerwanderwegen hat man allein in der Schweiz die Möglichkeit, die Alpen von ihrer sonnigen Seite kennenzulernen und am Abend in einer der zahlreichen Unterkünfte einzukehren. Da ist zum Beispiel der Walenpfad bei Engelberg (OW), der an traumhaften klaren Bergseen und Sommerwiesen entlangführt. Nicht weniger lohnenswert ist eine Tour auf dem Bahnerlebnisweg, der sich entlang der Bahnlinie zwischen Preda nach Bergün (GR) durch die wildromantische Landschaft des oberen Albulatals schlängelt. In Österreich sei der Tiroler Adlerweg empfohlen, der


einer der bekanntesten Weitwanderwege überhaupt ist und sich auf insgesamt 1 480 Kilometern und 87’000 Höhenmetern durchs ganze Land zieht. Wem diese Strecke dann aber doch irgendwann zu lang wird, kann aus einem bunten Strauss an stimmungsvollen Events wählen und hier oder da eine Pause einlegen: Mit Älplerfesten, Alpaufzügen oder Feiern zur Sommersonnenwende gibt es genug Möglichkeiten, sich die ein oder andere kulturelle und kulinarische Auszeit zu gönnen. Rasante Talfahrten und brüllende Berggeister Wer kleine Kinder oder andere Wandermuffel im Schlepptau hat, kann versuchen, ihnen den Ausflug durch eine abschliessende Höhlen- oder Sommerrodel-

tour schmackhaft zu machen. So warten etwa im Dachsteingebirge kühle und finstere Tropfsteinhöhlen darauf, von den grossen und kleinen Abenteurern erkundet zu werden. Ein Geheimtipp der österreichischen Locals ist die Koppenbrüllerhöhe, die ihren Namen nicht umsonst trägt: Wenn sich das Gestein des Koppenberges nach ergiebigen Regenschauern mit Wasser vollsaugt, macht es in der Höhle Geräusche, die sich wie ein lautes Brüllen anhören. Ob hier, im Dunkel und Verborgenen, die alten Berggeister noch ihr Unwesen treiben? Weniger gruselig, dafür aber mindestens genauso abenteuerlich sind die vielen Sommerrodelbahnen, die sich mittlerweile in fast allen Alpenregionen finden und bei der ganzen Familie für Adrenalinschübe und Abkühlung sorgen.

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Vielseitiger Spass auf zwei Rädern Auch für alle Zweiradfans ist das Angebot riesig und so vielfältig wie noch nie: Gerade die Schweiz ist mit ihren rund 4 500 Mountainbike-Kilometern ein Paradies für alle, die es steil, sportlich und authentisch mögen. Gratis-Apps, GPS-Tracks und Alpentaxis sorgen dafür, dass man hier nie die Orientierung verliert und alle Strecken gut erreicht. Eine der zahlreichen schönen Rundtouren führt entlang des Walensees über traumhaft gelegene Sonnenplateaus einmal rund um den Gulmen (1 789 Meter). Von Amden aus geht es zunächst über Vorder Höhi nach Stein im Toggenburg und schliesslich über Hinter Höhi wieder zurück zum Ausgangspunkt. Für alle Radwanderer könnten E-Bike-Touren von Interesse sein, die mittlerweile fast überall angeboten werden

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und bei denen das Geniessen von Landschaft und Kultur im Mittelpunkt steht. Das weltweit grösste E-Bike-Streckennetz findet sich derzeit in den Kitzbüheler Alpen, wo man sich auf über 1 000 Kilometern ganz gemütlich neun der schönsten österreichischen Tourismusregionen erradeln kann – eine ganz neue und umweltfreundliche Art, die sommerliche Alpenwelt zu durchstreifen. Über 300 E-Bikes stehen den Touristen vor Ort zum Mieten zur Verfügung, rund 60 Akkuwechselstationen befinden sich verteilt auf allen Routen. Und sollten Sie jetzt immer noch nicht auf den Geschmack gekommen sein: Hochseilparks, Paragliding-Stationen sowie zahlreiche Wassersport- und Angelmöglichkeiten runden das grosse Freizeitangebot des Bergsommers 2014 ab. Da sollten nun wirklich keine Wünsche mehr offen sein.


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Premium-Wandern ... traumhafte Wanderwege ... herzliche Wandergastgeber ... Premiumwanderwege Erholung ... reines Gebirgsklima ... pures Naturerlebnis ... erfrischende Wasserfälle u. Bäche Tradition ... Schwarzwälder Kirschtorte ... vielfältige Veranstaltungen ... Museen und Bergwerke Angebote ... inklusiv Gästekarte mit vielen Vergünstigungen - kostenlose Eintritte in Museen, Freibäder, kostenlos Bus u. Zug und viele Ermäßigungen.

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TRAVEL GADGETS PRAKTISCHE REISEBEGLEITER Hipper und praktischer Vintage-Stil

Weekender aufgepasst: Mit der Vintage-Tasche von Alpine Club reist man hip und praktisch ins Wochenende. Die stylische Tasche liegt im Trend und ist dank der Verarbeitung mit Canvas sehr belastbar. Die praktische Weekender-Tasche für Mann und Frau hält grosses Gewicht aus und ist funktional erstklassig. Ihr grosszügiges und intelligentes Innenleben ist für diverse Verwendungszwecke geeignet. Sie besitzt eine Aussentasche mit Metallverstärkung sowie einen Adresskartenhalter. Der breite Tragriemen ist abnehmbar. Das original geprägte AlpineClub-Messing-Logo verleiht der Tasche einen einzigartigen Charakter. Dank der etablierten Verarbeitungsweise ist sie leicht zu reinigen. www.alpineclub.ch

Vielseitiger Schuh

Die VENT-Serie – das sind die Schuhe des Sommers, genau richtig für diejenigen, die bei warmem Wetter Kühle und Komfort suchen und bei Nässe trockenen Fusses gehen wollen. Von der MultiSport-Ausführung über den technischen Hybrid bis hin zur Sandale: Mit diesen Schuhen laufen Sie über Wanderpfade und durch Wasser. Das macht sie zur vielseitigsten Schuhbekleidung der Outdoor-Branche. Zudem ist mit Omni-Grip eine leistungsfähige Bodenhaftungslösung zum Laufen, Wandern und für Winter- und Wassersport entwickelt worden, um die Stabilität an der frischen Luft zu erhöhen, egal, wohin Ihre Abenteuer gehen. Kurz: Trittfestigkeit ist auf jedem Gelände gewährt. www.columbiasportswear.ch

Streng limitierte Sonderedition

Wer Fotografie liebt, hat immer auch einen Blick für das Besondere und für pure Ästhetik. Deshalb garantiert Olympus bei seinen Kameras neben ausgezeichneter Technik stets erstklassiges Design. Das erreicht jetzt einen neuen Höhepunkt. Ab Anfang Juli werden drei limitierte Sondermodelle der preisgekrönten Olympus OM-D E-M10 für helle Begeisterung bei Liebhabern schöner Objekte sorgen: zwei farbige Ausführungen mit Lederdetails in edlem Orange oder intensivem Grün und eine in dezentem Schwarz mit nobler Reptilienstruktur. Jedes der drei Sondermodelle stellt ein klares Lifestyle-Statement dar. Einerseits bekennt sich das Design zum zeitlosen Retrolook im Stil analoger Kameras aus den Sechzigerjahren. Andererseits erlaubt die hochmoderne technische Ausstattung der Systemkameras leidenschaftliche Fotografie auf Profiniveau. Ob im Automatikmodus oder bei manueller Steuerung, alle Bildergebnisse überzeugen durch Präzision, höchste Auflösung und auf Wunsch mit eindrucksvollen Effekten. Natürlich sind alle drei Modelle mit modernster WLAN-Technologie ausgestattet, um jederzeit das persönliche Lieblingsfoto mit Freunden in aller Welt teilen zu können. www.olympus.de

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Der moderne 24-Stunden-Begleiter

«CityVibe» ist Samsonites Antwort auf den Wunsch moderner Kosmopoliten, gut organisierte Taschen fürs Business mit einem schicken, unkomplizierten Look zu kombinieren. Mit viel Liebe zum Detail, hochwertigen Materialien, einem modernen Ausstattungskonzept in leichtgewichtiger Konstruktion und einer grossen Modellpalette überzeugt CityVibe die neue Generation von Berufstätigen, Studenten, Freelancern und Geschäftsleuten. Passend zu einem dynamischen, urbanen Lebensstil transportieren die Taschen, Rucksäcke und Gepäckstücke alle wichtigen Utensilien wie Laptop, Tablet und Smartphone sicher und griffbereit. Mit flexiblen Trageoptionen und einem aparten Look, der sowohl im Geschäftsleben als auch in der Freizeit Anerkennung findet, wird CityVibe schnell zu einem täglichen 24-Stunden-Begleiter. www.samsonite.ch

Eine Einladung zum Reisen

Nach den drei jüngst vorgestellten Modellen aus vergoldetem Edelstahl wird die Infantry-Kollektion um eine Ausführung mit GMT-Funktion erweitert. Klassisch, robust, praktisch und in vielerlei Hinsicht nützlich, so präsentiert sich die Infantry GMT, die – getreu ihrem Namen – neben Zeit und Datum auch eine zweite Zeitzone anzeigt. Diese Erweiterung werden vor allem Reisende zu schätzen wissen, die auf der ganzen Welt unterwegs sind. Zum einen wird die Uhrzeit des Ortes angezeigt, an dem sich der Träger der Uhr befindet, zum anderen die Uhrzeit am eigentlichen Wohnort. Auf dem Zifferblatt wird diese Funktion durch den im Zentrum entspringenden, roten Zeiger angezeigt, der sich zu Minuten- und Sekundenzeiger gesellt. Die zweite Zeitzone erscheint als Gravur auf der Lünette. Die Uhr ist mit einem Quarzuhrwerk ausgestattet und mit einem Milanaise-Armband aus Edelstahl oder aber einem Armband aus ökologisch gegerbtem Leder erhältlich. www.victorinox.com Standhafte Alleskönner für unterwegs

Rollei Fotopro präsentiert mit den Stativen CT-5C die weiterentwickelten Auflagen bisheriger Erfolgsmodelle. Das Carbon-Stativ ist ein leichtes Multitalent, denn bei diesem Stativ lag der Hauptfokus auf dem Gewicht. Durch Stativrohre aus 100 Prozent Carbon garantiert es mit etwas unter 1 500 Gramm ein hervorragendes Transportgewicht und eignet sich daher gut für Reisen und Outdooraktivitäten. Das Modell ist ein echter Alleskönner, da es sowohl zum Einbeinstativ umgebaut werden kann, als auch durch Austausch der abschraubbaren Beine als Tischstativ verwendbar ist. Die Arbeitshöhe kann daher von 20 Zentimeter bis 157,5 Zentimeter variiert werden. Das Packmass beträgt 43 Zentimeter. Im Stativkopf befindet sich zudem eine eingebaute Wasserwaage. www.rollei.de

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FLORALES SOMMERVERGNÜGEN GARTENBAUKUNST WELTWEIT Gärten und Landschaftsparks bieten gerade in der Sommerzeit eine gute Gelegenheit, dem geschäftigen Treiben der Stadt den Rücken zu kehren und in die zauberhafte Welt der Pflanzen einzutauchen. Inmitten von blühenden Blumenmeeren lassen sich die Energiespeicher schnell wieder aufladen. Wir stellen Ihnen einige Gartenanlagen vor, die Sie gesehen haben sollten. Glamouröse Geschichten: Powerscourt Gardens (Irland) Dieses traumhafte und über 190’000 Quadratmeter grosse Anwesen weiss nicht nur Touristen zu begeistern. Auch viele Hollywood-Regisseure haben diesem einzigartigen Ort ihr persönliches filmisches Denkmal gesetzt. Japanische Gartenbaukunst trifft hier auf feinste italienische Architektur, was vor dem Hintergrund der rauen irischen Bergkulisse noch einmal einen ganz eigenen Charme bekommt.

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Exotisches Lustwandeln: Die Gärten von Suzhou (China) Eine einzigartige Mischung aus traditioneller chinesischer Kunst und Gartenkultur bieten die weitläufigen Suzhou-Gärten. Entlang der alten Pflastersteinwege findet sich eine Vielzahl an exotischen Pflanzen. Die vielen Teiche und Wasserläufe, über die kleine Brücken führen, bringen auch die Gedankenströme ins Fliessen. Dass es sich hier besonders gut lustwandeln lässt, wussten bereits die hochrangigen chinesischen Beamten aus dem 12. Jahrhundert.

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Internationale Botanik: Longwood Gardens bei Philadelphia (USA) Einen der grössten und schönsten Gärten der Welt kann man in der Nähe von Philadelphia finden. Auf rund vier Quadratkilometern befinden sich hier zahlreiche Themengärten, die das ganze Spektrum der Pflanzenwelt zeigen und von malerisch schönen Brunnen- und Teichanlagen flankiert werden. Die Prachtanlage wurde nach klassisch-englischem Vorbild angelegt. Auf ihr befindet sich ausserdem ein altes Gewächshaus mit blühenden Exoten sowie einer eigenen Orangerie.

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Rätselhafte Labyrinthe: Der Sacro Bosco in Bomarzo (Italien) Wer sich gerne an mystischen Orten aufhält, ist hier genau richtig. In diesem verwunschenen Garten, etwa hundert Kilometer nördlich von Rom gelegen, ist nichts symmetrisch, nichts geplant. Hier wuchern die Flechten und Moose auf den alten Steinfiguren ebenso wild wie die Fantasien der Besucher.

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Magische Farben: Jardin Majorelle in Marrakesch (Marokko) Dieser in den 1920er-Jahren angelegte Traumgarten war einst eine wichtige Muse des Modedesigners Yves Saint Laurents. Dieser kaufte das verwilderte Grundstück im Jahre 1980 und brachte es zusammen mit seinem Lebensgefährten Pierre Bergé wieder in Schuss. Heute sind dort vor allem Kakteen, Bougainvillea, Palmen und Seerosen zu bewundern, auch ein Museum ist der Prachtanlage angeschlossen.

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Luftige Symmetrien: Die hängenden Gärten von Marqueyssac (Frankreich) Überreste napoleonischer Gartenbaukunst gibt es rund um das Château de Marqueyssac in der Region Périgord zu bewundern. André Le Nôtre, ein Lehrling des königlichen Gartenbauers von Versailles, hat hier einst nach den strengen Gesetzen der Geometrie einen Garten der ganz besonderen Art angelegt. So befindet sich die Anlage in 130 Metern Höhe auf einem Felssporn. Heute findet der Besucher ein nicht mehr so strenges und kreativ gestaltetes Erscheinungsbild vor, das von über 150’000 Buchbäumen geprägt wird.

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Kunterbunte Jahreszeiten: Die Blumeninsel Mainau (Deutschland) Ausser in den kühlen Wintermonaten gibt es auf der wohl bekanntesten Insel des Bodensees immer etwas zu bestaunen. Schon Ende April beginnen hier die Rhododendren auszutreiben, gefolgt von den Rosen und den Hortensien. Im Sommer verwandelt sich dann die ganze Insel in ein prächtiges Farbenmeer, bis dann schliesslich im Herbst die Dahlien das Ende der Blumensaison einläuten. Auch das tropische Palmen- und Schmetterlingshaus machen den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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Literarische Blüten: Sissinghurst Castle Garden (England) Dieses verschlungene Kleinod war einst das Projekt der englischen Schriftstellerin Vita Sackville-West. Der in der Grafschaft Kent gelegene Garten zählt wohl zu den bekanntesten und kreativsten Anlagen Grossbritanniens, besonders der beliebte «Weisse Garten» mit seinen Lupinen, Lilien und Kletterrosen zieht die Besucher aus aller Welt magisch an.

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HOLZIGLUS FÜR VERWÖHNTE NATURLIEBHABER «GLAMPING» IN DER SCHWEIZ «Glamping» bezeichnet eine Urlaubsart, die Stil und Glamour mit Naturnähe und Unkompliziertheit verknüpft. Das glamouröse Camping ist auch in der Schweiz ein neuer Trend, der selbst für Campingmuffel attraktiv ist. AUTOR Lilly Steffen Bilder TCS Camping

I

nmitten der Natur übernachten, aber trotzdem nicht auf Komfort verzichten? Kein Problem, das Konzept, das sich in Grossbritannien und Frankreich bereits grosser Beliebtheit erfreut, ist seit einigen Jahren auch über TCS Camping in der Schweiz buchbar, zum Beispiel in Form von Pods. Die als Minitunnel geformten Holzunterkünfte inmitten der Natur sind auf acht TCS-Campingplätzen von Genf bis Solothurn verfügbar und erfreuen sich besonders bei CampingEinsteigern grosser Beliebteit.

Komfort inmitten der Natur Morgens die grosse, doppelt verglaste Fenstertür öffnen und auf der eigenen kleinen Terrasse die Energie der Natur auftanken. Dies ist in den innovativen und ungewöhnlichen TCS-Pods möglich. Komfortabel und geräumig konzipiert, verfügen die Holzunterkünfte über bis zu drei Schlafmöglichkeiten. Der Gast muss nur seinen Schlafsack mitbringen. Dekorative Kissen, Plaids und Teppiche sorgen für ein gemütliches und warmes Ambiente. Auch auf Annehmlichkeiten wie Strom, Licht und elektrische Heizung muss inmitten der Natur nicht verzichtet werden. Die Pods bieten, mit einer angenehmen Höhe von 2,31 Metern und einer Gesamtfläche von 5,80 Quadratmetern, genug Raum für zwei

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Erwachsene und ein kleines Kind. Alle Pods sind aus massivem Holz gefertigt und mit Schafswolle isoliert. Vor Wind und Wetter geschützt, wird Camping so auch Hinterkappelen/Bern, Camping Eymatt

In der Aareschleife, zwischen Wohlensee und Waldrand im Wiesengelände eingebettet, liegt der Campingplatz Eymatt. Ganz in der Nähe der Schweizer Hauptstadt Bern, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar ist. Die Bushaltestelle ist direkt vor dem Campingplatz. Bungalows und Holz-Pods stehen für improvisierte Aufenthalte zur Verfügung. Ein idealer Ausgangspunkt für Bergbahnfahrten, Wanderungen, Velotouren, Schifffahrten, Wassersport oder Ausflüge ins Schweizer Mittelland oder Berner Oberland.


Fazit: Imagine testete einen Pod auf dem Campingplatz Eymatt in Hinterkappelen/Bern: Die Pods sind ideal für Gäste, die in den Ferien gern in der Natur sind, viel Freiraum aber auch Komfort geniessen möchten. Camping-Anfänger, die noch über keinerlei Ausrüstung verfügen, können hier trotzdem den «Back to basics»Lifestyle erleben. Zudem sind die Unterkünfte wettersicherer als konventionelles Camping im Zelt. So macht Campen auch an trüben Tagen Spass. www.tcs-camping.ch

bei schlechtem Wetter ein Genuss. Derzeit befinden sich je drei Pods auf den TCS-Campingplätzen Salavaux Plage, Buochs, Interlaken, Solothurn und Gampelen, vier in Bern, fünf in Vésenaz-Genève und neun auf dem TCS-Campingplatz in Sion. Da die Pods vor allem in der Hochsaison sehr gefragt sind, empfiehlt sich eine Reservierung vor allem auf den Campingplätzen, auf denen nur wenig Pods verfügbar sind.

NICE TO KNOW Weitere Glamping-Unterkünfte

Diesen Sommer werden auf dem Campingplatz Lido Solothurn verschiedene neue und in der Schweiz teilweise einzigartig originelle Glamping-Mietobjekte wie Safari-Zelte, Tipis, Jurten, Zirkuswagen, Mini-Lodges und Gruppenzelte installiert.

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Cabanes

Originell und komfortabel in der Natur übernachten Sehnen Sie sich nach erholsamen Tagen an einem idyllischen See, Entspannung in einer lauschigen Waldlichtung oder nach einem romantischen Sonnenuntergang im Freien? Man muss nicht immer weit reisen: Erleben Sie den erfrischenden Camping-Lifestyle, aber mit Komfort! Egal ob im einfachen Zeltbungalow, in der grosszügigen «Cabane» mit Küche und Bad oder in

den kleinen, tunnelförmigen Holzhütten, Pods genannt – unsere Mietangebote umfassen Unterkünfte für jedes Bedürfnis und ermöglichen so auch CampingEinsteigern gemütliche Nächte nahe der Natur. Tanken auch Sie frische Energie bei TCS Camping. Für weitere Informationen: www.tcs-camping.ch/mietunterkuenfte

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IBIZA REVIVAL EINER INSEL Ein später Nachmittag Ende September auf Ibiza. Wir sitzen bei «Anita», der Kultkneipe in San Carlos. Bekannt und berühmt wurde der Ort als Hippiedorf in den 1960er- und 1970er-Jahren, als sich viele Aussteiger in der ursprünglichen Umgebung im Inselinneren niederliessen. AUTOR Angelika Moeller

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an traf sich schon damals in «Anitas Bar», mitten im Dorf, gegenüber der Kirche, denn dort gab es weit und breit die einzige Telefonzelle. Und Zeit für einen ausgiebigen Plausch bei so manchem Hierbas auf Eis, die hatte man.

Auf der Flucht vor bürgerlich-spiessigem Alltag Auch heute ist San Carlos noch ein idyllischer Platz und ausser den Einheimischen leben hier viele Deutsche, Argentinier, Chilenen und Franzosen auf der Flucht vor bürgerlich-spiessigem Alltag mit konventionellen Zwängen. Plötzlich hören wir zunächst leise, dann immer lauter anschwellende Klänge einer Gitarre und sehen gegenüber im Schatten eines mächtigen Olivenbaumes einen alten Mann, der scheinbar selbstvergessen auf seinem Instrument spielt. Ähnlich der Flamenco-Musik faszinieren die Klänge in ihrer Intensität: klagend, verzweifelt, wild und dann wieder betörend sanft, zärtlich, sinnlich und voller Leidenschaft. Wir sind verstummt und viele Augenblicke später schaut uns unser Freund Tom aus New Jersey an und sagt: «Ich weiss nicht, wie Ihr denkt, aber ich finde in dieser Musik all das wieder, was Ibiza für mich bedeutet.» Und bevor einer von uns dreien etwas erwidert, fügt er hinzu: «Sie symbolisiert die Gegensätze der Insel: die Anklage gegen den multikulturellen Wahnsinn, der hier im ekstatischen Nachtleben der tollsten Clubs der Welt stattfindet, gegen Sex, Drugs und Alkohol, was viele auf dieser Insel suchen, gegen den Bauwahn, der male-

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rische Buchten verhunzte, aber genauso die Affinität zu diesem Eiland, das so liebenswert andere Facetten hat.» Das Ibiza der Intellektuellen und Künstler Es ist das Ibiza, das sich in seiner Anziehungskraft nicht verändert hat, das beschauliche Ibiza, das in seinem Zauber von Farben und Licht bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts Intellektuelle und Künstler in seinen Bann zog. Die duftenden Pinienwälder, von Bougainvillea und Oleander umrahmte Fincas, dichtbewaldete Berge und sattgrüne Hügel, einsame, manchmal nur zu Fuss zu erreichende malerische Buchten mit kristallklarem Wasser und rustikalen Chiringitos wie Cala dʼHort mit dem vorgelagerten magischen Felsen Es Vedrà, dem man die «good vibrations» Ibizas nachsagt. Die pittoresken Dörfer, wie San Joan und San Miguel, die ihren ursprünglichen Charakter bewahrten, und die Leichtigkeit des Seins, die sich vermittelt, denn nach wie vor prägt das lockere Miteinander und das liberale tolerante Flair das Leben der Insel. Es wird geflirtet, gefeiert und getanzt bis in den Morgen – oder man geniesst die Abgeschiedenheit in der puren Natur des Inselinneren. Allerdings ist die Zeit von Mitte Juli bis Ende August in den Partyhochburgen eher schrill denn still. Dann nämlich fliegt die Jugend aus aller Herren Länder ein, um es im Dauerevent krachen zu lassen. Wie traumhaft schön dagegen Frühjahr und Frühsommer sowie die Tage vom Spätsommer bis einschliesslich November sind, wenn sich für Connaisseure die Isla


Blanca von ihrer reizvollsten Seite zeigt. Es sind viele Stars, «beautiful and famous people», die dann durch das herrliche Gewirr der mittelalterlichen Gassen von Eivissas Unter- und Oberstadt schlendern und in den ausgefallenen, extravaganten Boutiquen, wie man sie sonst nirgendwo findet, stöbern. Die Dalt Vila, seit 1999 zum Weltkulturerbe der Unesco ernannt, bietet einen fantastischen Blick auf Hafen und Meer und beherbergt neben den unzähligen pfiffigen Shops zauberhaft kleine und gut versteckte Tapas-Restaurants und originelle Cafés. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.

Man sagt, Ibiza sei wieder «in», … weil sich viele Liebhaber der Insel, verschreckt durch das Tummelbecken der Möchtegern-Snobiety und Hüllen und Hemmungen fallen lassenden Youngsters, zurückzogen hatten und nun wiederkehren. Nicht zuletzt, weil sich Ibiza erfolgreich den Qualitätstourismus auf die Fahne geschrieben hat.

NICE TO KNOW

Die Verantwortlichen der Insel haben erkannt, dass ein zu lockeres Leben und Leben-Lassen der Insel nicht gut tut. Sie haben strengere Massnahmen ergriffen, die ein eher unliebsames Publikum nach neuen Locations streben lässt. Aber geht es Ibiza nicht wie etlichen anderen beliebten Inseln? – Man kann sie nicht auf eine Facette festlegen. Mallorca ist auch unendlich viel mehr als der Ballermann.

Must see

Die beiden so nahe beieinander liegenden Baleareninseln sind sonst kaum vergleichbar: Wenn Mallorca als die «Grande Dame» der Balearen bezeichnet wird, so könnte man Ibiza als die kecke, stylishe, freiheitsliebende und eher extrovertierte kleine Schwester gelten mit verblüffend stillen Facetten.

Beste Reisezeit

Anfang Mai bis Anfang Juli und Anfang September bis Ende Oktober Anreise

u. a. ab Zürich nonstop mit Edelweiss Air

Dalt Vila (Ibiza Stadt), Hippiemarkt Las Dalias in San Carlos, Tropfsteinhöhle Can Marca, nahe Strand von Puerto San Miguel Strände

Platja de Ses Salines (langer Sandstrand, Szenestrand mit hippen Strandbars), Cala Xarraca (romantische Bucht, ideal zum Schnorcheln und Schwimmen), Aguas Blanca (malerische 300 Meter lange Bucht, die von Klippen umgeben ist, beliebt bei Einheimischen und Alt-Hippies, z. T. FKK) Cala Salada (kleine, geschützte Sandbucht, schön zum Schnorcheln) Nightlife

Pacha Club www.pacha.com, SPACE www.spaceibiza.com, Ushuaia Beach Club www.ushuaiaibiza.com, Amnesia www.amnesia.es

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HIDEAWAYS & PLACES TO STAY THE SPIRIT OF IBIZA: ATZARÓ HOTEL Versteckt im Norden von Ibiza liegt das aussergewöhnliche Domizil Atzaró zwischen Sta Eulalia und Sant Juan. Inmitten eines riesigen Orangenhains, durch den ein gepflegter von asiatischen Skulpturen umrahmter Weg führt, liegt das Haupthaus, eine vor acht Jahren umgestaltete jahrhundertealte Finca. Der berauschende Duft von Orangen, Lavendel und Rosmarin umgibt uns. AUTOR Angelika Moeller

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ur kleinen, unscheinbaren Rezeption arbeiten wir uns durch ein Koffer- und Taschengewusel und werden herzlich wie von Freunden begrüsst und informiert. Die Rezeptionistin, ein bildhübscher Modeltyp, unterscheidet sich kaum von den nach und nach eintrudelnden mega-attraktiven Besitzerinnen des superedlen Gepäcks.

Designer lieben die mondäne Location für ihre Shows, bekannte DJs und Live Music in der Sushibar schaffen eine relaxte Atmosphäre zu grandiosen Sonnenuntergängen. Ausstellungen, Themenabende und Galas sind exklusive Alternativen zum nächtlichen Ibiza-Nightlife. Ein magischer Ort, von prominenten Globetrottern sehr geschätzt, ist das balinesische Atzaró Spa. Zwischen grossen Buddha- und Elefantenfiguren liegen verstreut Tropenholztempel, in denen erfahrene Therapeuten eine Vielzahl von Beauty- und Body-Treatments anbieten. Ferner gibt es ein marokkanisches Hammam, eine schwedische Sauna und den Tempel für Meditation, Yoga, Pilates und Qigong. Fazit: Das Atzaró ist Lifestyle, Trend und Hotspot für ein extravagantes Klientel.

Ibiza meets Asia Nun werden wir durch die hinreissend schöne Anlage vorbei an kunstvoll angelegten Teichen mit Schilf und Seerosen, plätschernden Brunnen, Orangen und Granatapfelbäumen sowie ausladenden einladenden Chill-out-Zonen zu unserem Zimmer geführt. Es ist unübersehbar, dass sich in der Architektur dieses Hideaways ibizenkische Elemente mit gradlinigem Zen-Baustil und asiatischem sowie afri- Kontakt & Info kanischem Touch mischen. Es ist eine spannende und ge- Ctra Sant Juan, 5 km, Tel: +34-971-338838, www.atzaro.com lungene Fusion, die von exotischen Möbeln und Dekor aus der ganzen Welt ergänzt wird. Später schlendern wir durch die weitläufige Anlage, die mit superbequemen Daybeds, Lounges und kleinen Pavillons jede Menge Privatsphäre bietet. Im 43 Meter langen säulenumrahmten Pool und auf drei weitere Pools verteilen sich nur wenige Gäste. Zwischen Buddhas & DJs In dieser Balance von Luxus und Lässigkeit, die auch von den Gästen gelebt wird, möchte und kann man sich fallen lassen und meditative Ruhe geniessen. Während der Sommermonate allerdings wird das Atzaró zu einem der angesagtesten Treffpunkte der Insel. Internationale

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EXKLUSIVER AGROTOURISMUS: CAS GASI Es duftet nach Zitronen, Orangen, Rosmarin und Thymian, unzählige Olivenbäume säumen den holprigen Weg, der zum grossen schmiedeeisernen Tor des Finca-Hotels Cas Gasi führt.

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ie feudale Auffahrt entlang eines dichten Laubengangs gibt von der erhöhten Lage den Blick frei auf die lieblich hügelige Landschaft, die dieses Refugium umgibt. Wir werden herzlich von der deutschen Inhaberin Margaret von Korff empfangen, die mit ihrem Mann Luis Trigeros, einem spanischen Anwalt, die herrschaftliche Finca von 1800 liebevoll restaurierte. Antike Möbel & Marmor aus Florenz Auf vier Hektar Fläche verteilen sich das rustikale Haupthaus und drei weitere kleine Anwesen mit insgesamt 10 Zimmern und zwei Suiten. Das Interieur besticht mit antiken Möbeln, opulenten Holzdecken aus Sabinabalken, handgemachten Terrakottafliesen, edlen Marmortischen aus Florenz und interessanten Sammelstücken von Reisen in die Ferne. Viele Bäder schmücken maurisch inspirierte Kacheln und gerne kuschelt man sich nach einem Bad mit Aussicht in die weichen Handtücher, die mit der bourbonischen Lilie, dem Ahnenwappen der Besitzerin bestickt sind. Das Frühstück auf der Terrasse des Haupthauses, wird liebevoll und individuell zelebriert. Wir geniessen den frisch gepressten Orangensaft, das selbst gebackene Brot, die Eier der Haushühner und den Käse aus eigener Herstellung.

Nach einem ausgiebigen Frühstück bietet sich die herrliche Umgebung zum Wandern und für Radtouren an, oder es lockt ein Bad im grossen Pool, um anschliessend in den komfortablen Dedon-Outdoormöbeln zu entspannen. Auf Wunsch fährt Luis Trigeros, ein begeisterter Segler, die Gäste auf seinem Katamaran nach Formentera oder in einsame Buchten. Wen es nach Ibiza Stadt oder an die naheliegenden Strände lockt, ist in weniger als 15 Autominuten dort. Aber wer erst einmal von der Magie dieses besonderen Ortes erfasst ist, dem fällt es sehr schwer, sich davon zu lösen. Kontakt & Info Cas Gasi, Sta Gertrudis, Tel:+34-971-197700 www.casgasi.com

Stars love it Die Küche des Hauses bedient sich fast ausschliesslich an Produkten aus dem heimischen Anbau. Auf zwei Hektar wachsen Gemüse und Obst und aus den 450 Olivenbäumen wird das kalt gepresste, naturbelassene Olivenöl erzeugt. Diese Idylle und die ungestörte Ruhe schätzen auch etliche Celebrities – ob Richard Gere, Bruce Willis, Kate Moss oder die norwegische Königin.

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TRAVEL NEWS NEUE TOUREN UND AUFFÜHRUNGEN Neue Touren zu den kanadischen Niagarafällen

Ab sofort können Reisende in Ontario wieder die Niagarafälle auf der kanadischen Seite vom Boot aus erkunden. Ob zum Sonnenaufgang oder bei einer Nachtausfahrt mit Feuerwerk, ein besonderes Erlebnis ist garantiert. Mit moderner Technik ausgestattet, verfügen die 26 Meter langen und 10 Meter breiten Schiffe über grössere und weitere Aussichtsplattformen sowie verschiebbare Glaswände, die den Besuch der Niagarafälle trockenen Fusses ermöglichen. Die 30-minütige «Voyage to the Falls»-Tour beginnt ab dem 1. Juni 2014 als Sonnenaufgangsfahrt bereits um 7:45 Uhr und wird mit viertelstündlicher Abfahrt bis 19:15 Uhr angeboten. Die romantische «Sunset Cocktail Cruise» mit täglichen Abfahrten um 20 Uhr dauert eine Stunde und wird von Musik und einer Auswahl an Getränken und Snacks begleitet. Ebenfalls eine Stunde lang werden Gäste während der «Falls Illumination/ Fireworks Cruise», die um 21:30 Uhr startet, unterhalten. www.niagaracruises.com Yoga für Business-Manager

Der Reiseveranstalter Yoga Travel & Friends hat ein spezielles Programm für Männer aufgelegt, die besonderem Leistungsdruck im Arbeitsalltag, langen Arbeitszeiten und hoher beruflicher Belastung ausgesetzt sind. Ziel des Seminars «Business & Achtsamkeit – Yoga für Manager» ist es, mit der körperlichen und geistigen Belastung richtig umzugehen und zu neuer Kraft und innerer Ruhe zu finden. Dadurch kann den Konsequenzen von lang anhaltendem Arbeitsdruck wie Überarbeitung und Burnout rechtzeitig vorgebeugt werden. In dem viertägigen Seminar erlernen die Teilnehmer Methoden und Techniken, die auf die Anforderungen von beruflich besonders eingespannten Männern zugeschnitten sind. Das Seminar vermittelt sanfte Übungen aus Yoga und Workout und der gezielte Einsatz von leicht zu erlernenden Atemtechniken verhilft zudem wieder zu mehr Ruhe und Gelassenheit. www.yogatravel-friends.de «Aida – das Musical» bei den Thunerseespielen

Im Sommer 2014 setzten die Thunerseespiele auf eine bewährte BroadwayProduktion und holen in ihrer 12. Saison wieder einmal eine ganz neue Welt, die ägyptische Antike in modernem Gewand, an den Thunersee. Die Geschichte um die Nubierin Aida, den ägyptischen Heerführer Radames und die Pharaonentochter Amneris ist fesselnd, emotional und stark. Die Dreiecksbeziehung der Hauptfiguren, die verbotene Liebe zwischen Schwarz und Weiss und die Freundschaft zwischen den beiden Frauen Aida und Amneris ergeben eine grosse, zeitlose Liebesgeschichte, die wie geschaffen ist für die Seebühne. Der Niesen, auch «swiss pyramid» genannt, ergänzt die UNESCOgeschützte Bergwelt von Eiger, Mönch und Jungfrau optisch perfekt und passt ideal zu «Aida – das Musical» mit Musik von Elton John und Liedtexten von Tim Rice. Aufführungen finden noch bis zum 28. August statt. www.thunerseespiele.ch

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Der schnellste Linienflug der Welt

Gerade einmal 47 Sekunden dauert der kürzeste Linienflug der Welt, zumindest dann, wenn die Windverhältnisse günstig sind. Wer an der schottischen Küste von Papa Westray zu den Inseln Westray möchte, hat nicht einmal Zeit für einen schnellen Drink. Stewardessen sucht man auf dieser Strecke also vergebens, in dem achtsitzigen Propellerflugzeug wäre dafür wohl auch gar kein Platz. Knapp 30 Franken kostet der Flug, der von Loganair (British Airways) angeboten wird. Tierbeobachtung in Island

Obwohl die isländische Tierwelt eher artenarm ist, können Besucher einige Besonderheiten bewundern. Der Polarfuchs wechselt die Farbe seines Pelzes entsprechend der Jahreszeiten. Ausserdem wirft er im Juni seine drei bis neun Jungtiere. Zu Gesicht bekommt man die kleinen Tiere zum Beispiel in Kjolur oder im Polarfuchs-Forschungszentrum Melrakkasetur in Súðavík. Daneben können Reisende auch viele andere Tiere wie Islandpferde und Rentiere aufspüren. In Island kommen ausserdem mehr als 350 Vogelarten vor, die sich besonders in den Sommermonaten vorrangig an den Küsten tummeln. Der bekannteste Vertreter ist der Papageitaucher mit seinem bunten Schnabel. Ab Juli betrachten Vogelliebhaber die isländischen Wahrzeichen aus der Nähe, zum Beispiel am Kap Dyrhólaey. Ganzjährige Wal-Beobachtungsfahrten zählen ebenfalls zu den touristischen Attraktionen Islands. Meistens sehen die Teilnehmer Robben und kleinere Walarten, wie Zwerg- oder Grindwale. Doch mit etwas Glück schwimmen auch Pott-, Schwert-, Finn-, Buckel- und Blauwale sowie Orcas und Delfine am Boot vorbei. www.visiticeland.com Die komplette Reise in der Hosentasche

Flugticket, Hotelgutschein, Reiseprogramm, Reiseführer und die besten Tipps immer in der Hosentasche dabei: Der auf Individualreisen nach Asien spezialisierte Veranstalter Tourasia offeriert seinen Kunden eine neue Dienstleistung. Alle Reisedokumente, vom Reiseführer bis zum elektronischen Flugticket, können ab sofort über eine ausgeklügelte App direkt auf das Smartphone geladen werden und sind so jederzeit zugänglich. Die Tourasia-App offeriert zusätzlich wertvolle Tipps für Restaurants, Shoppingerlebnisse und das Nachtleben an der gebuchten Destination. Sie greift auf den gesamten Content der JPM-Reiseführer zu, der permanent aktualisiert wird. Die klassische Reisekarte erhält damit eine interaktive Dimension. Wer eine Tourasia-Reise bucht, erhält mittels Login automatisch Zugriff auf die App. Der Download sämtlicher Daten kann bereits vor Abreise vorgenommen werden, um dadurch teure Roaming-Gebühren im Reiseland zu vermeiden. www.tourasia.ch

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SO PARADIESISCH KANN EUROPA SEIN! DIE FRANZÖSISCHE VULKANINSEL LA RÉUNION Die Vulkaninsel La Réunion ist eine Traumdestination für Wanderer, Naturliebhaber und Gourmets. Weisse Strände, ein facettenreiches, bergiges Hinterland sowie die feine kreolische Küche sind charakteristisch für das französische Übersee-Département, das östlich von Madagaskar im Indischen Ozean liegt und in dem Multikulti mehr als nur ein Werbeslogan ist.

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ie Anreise zu Europas südlichstem Punkt ist denkbar einfach: Ein Personalausweis, ein Flugticket und ein paar Euro-Noten genügen – mehr braucht man nicht, wenn man sich als europäischer Tourist auf die paradiesische Vulkaninsel La Réunion bringen lassen will. Grund dafür ist das rund 10’000 Kilometer entfernte Mutterland Frankreich, das im Zuge der Kolonialisierung Mitte des 17. Jahrhunderts erste Siedlungen auf der Insel gründete und diese politisch wie ökonomisch nach wie vor prägt. Europäische Standards in exotischem Setting Bei einem Gang durch die Hauptstadt St. Denis fällt einem so auch zunächst das junge und moderne Stadtbild auf: Ein gut ausgebautes Strassennetz, eine zeitgemäss ausgestattete Universität sowie Hotels und Restaurants, die mit europäischem Standard aufwarten – die Finanzspritzen aus dem fernen Europa sind hier allenthalben zu spüren. Die unterschiedlichsten Nationalitäten und Religionen leben in St. Denis friedlich zusammen – und auch jenseits der Stadtgrenzen zeigt sich La Réunion als

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vorbildlicher Ort des multikulturellen Austauschs und der gegenseitigen Verständigung. Katholische Messen werden hier in unmittelbarer Nähe von Moscheen abgehalten, darunter mischen sich Hindus, Hippies und freilaufende Hühner. Gigantische Wasserfälle Ebenso vielfältig wie die auf La Réunion lebenden Menschen ist die Vegetation im Hinterland der Insel: Prächtige Gebirgsketten und riesige Wasserfälle, die über schroffe Felsformationen in grüne Dschungeltäler hinabstürzen, lassen nicht nur die Herzen von Abenteuersportlern und Trekkingfans höherschlagen. Gerade in den spektakulären Tälern von Cirque de Mafate und Cirque de Salazie kommt man sich wie in einer verwunschenen Märchenwelt vor, in der sich auch Hobbits und Elben zu Hause fühlen dürften. Aus der Vogelperspektive lässt sich diese faszinierende Region rund um den Dreitausender Piton des Neiges besonders gut erkunden, viele Reiseveranstalter bieten vor Ort Heli-Touren an.


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Brodelnde Vulkane Eine weitere Attraktion des Landes ist der aktive Vulkan Piton de la Fournaise, der sich im Südosten der Insel befindet und dessen Hauptgipfel auf 2 600 Metern Höhe liegt. Der letzte starke Ausbruch des Vulkans, datiert auf das Jahr 2007, war ein atemberaubendes, aber keineswegs ungefährliches Naturschauspiel. Mit bis zu 60 Stundenkilometern schossen die Lavamassen ins Tal und wurden vom Indischen Ozean verschluckt. Vor allem die Bewohner des kleinen Dorfes Tremblet hatten mit Ascheregen und Hitze zu kämpfen, ihre Häuser mussten zum Teil evakuiert werden. Der Aufenthalt auf La Réunion ist aber ansonsten ungefährlich. Die Vulkane murmeln meistens ruhig vor sich hin und auch Tropenkrankheiten gibt es auf der Insel nicht. Nur die Surfer müssen sich an manchen Stränden in Acht nehmen: Vor allem an der Nordwestküste (bei Saint-Leu, Les Roches und Saint-Gilles) gab es schon die ein oder andere Haiattacke. Das Land der Aromen Die kreolische Küche lebt von der Vielfalt: Indische, afrikanische und europäische Einflüsse haben ihre Spuren hinterlassen und sorgen für abwechslungsreiche und überraschende Geschmackserlebnisse. Eine ganze Reihe von exotischen Gewürzen wird auf der Insel angebaut, die Bourbon-Vanilleschote gehört dabei sicherlich zu den besten Exportschlagern. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die konstant subtropischen Temperaturen bieten aber auch exotischen Früchten wie Litschis, Ananas oder Mangos optimale Bedingungen. Um einen Eindruck von der vielseitigen réunionesischen Küche zu erlangen, probiert man am besten eines der landestypischen «Carris», ein Reisgericht, das mit Krabben, Linsen sowie vielen frischen und regionalen Kräutern und Gewürzen verfeinert wird – die ganze Insel auf einem Teller.

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Expertentipp von Hans Wiesner Geschäftsleiter von Imbach Reisen AG

Spannend finde ich erst einmal, dass man auf La Réunion nach 11-stündigem Inlandflug aussteigt, mit der ID einreisen kann und mit Euro bezahlt! Im Weiteren fasziniert, dass die Einwohner von La Réunion aus Ostafrika, Madagaskar und Indien stammen, Katholiken, Muslime oder Hindus sind, absolut friedlich zusammenleben, kreolisch kochen und sich als Franzosen fühlen! Doch am interessantesten für mich als begeisterter Bergwanderer sind die äusserst vielseitigen Naturlandschaften, die zum Wandern einladen: Man kann durch dichten Urwald streifen, Früchte von den Bäumen pflücken und braucht weder Angst vor Schlangen noch giftigen Tieren zu haben. Man kann wilde Vulkanlandschaften und wunderschöne Küstenpfade erkunden oder ein Trekking in den Cirque de Mafate unternehmen, dessen Ortschaften - einst Zufluchtsort entflohener Sklaven - auch heute noch nur zu Fuss oder mit dem Helikopter erreichbar sind. Selbst die schönsten Strände von La Réunion kennen keine Hotelbunker und keinen Massentourismus. Natur und Erholung pur - weitab von Touristenströmen!

NICE TO KNOW Beste Reisezeit

Das Klima auf La Réunion ist ganzjährig angenehm subtropisch. Von Mai bis November sind Regenschauer aber seltener, die Luftfeuchtigkeit ist entsprechend geringer. Auch die Temperaturen sind in diesen Monaten milder und bewegen sich zwischen 15 und 25 Grad. Anreise

Nach La Réunion gelangt man am besten über Paris, von wo mehrere tägliche Linienflüge angeboten werden. Die Flugzeit beträgt rund 11 Stunden. Air France fliegt ab Paris-Orly und Air Austral, die Fluggesellschaft von La Réunion, ab Paris-Charles-de-Gaulle, was sich für die Umsteigeverbindungen aus der Schweiz besser eignet. Infos beim Fremdenverkehrsamt von La Réunion unter: www.insel-la-reunion.com


La Réunion – Wanderparadies im Indischen Ozean Auf dieser Trauminsel finden wir im Spätherbst ideales Wanderklima. Im dichten Regenwald erwartet Sie eine vielfältige Blüten- und Pflanzenwelt – ohne Schlangen und giftige Tiere! Einmal durch eine wilde Vulkanlandschaft, dann zu Wasserfällen und einladende Süsswasserbecken. Entdecken Sie eine unglaubliche Vielfalt an Naturlandschaften!

Ihr Reiseprogramm 1. Tag: Hinflug Zürich – La Réunion Gegen Abend Linienflug via Paris nach La Réunion. 2. Tag: Saint Denis – Dana Dea Lodge Ankunft in Saint Denis. Fahrt auf die Ostseite der Insel und Akklimatisationszeit in einer luxuriösen Mountain-Lodge mit Blick auf den Indischen Ozean. 3. Tag: Vanille und Koloniales Flair «Bourbon» - so hiess die Insel bis 1794. Der Name steht für beste Vanille-Qualität. Heute erfahren Sie, wie aufwändig Vanille bestäubt, geerntet und fermentiert wird. Im kreolischen Dorf Hell-Bourg erleben wir koloniales Flair und eine erste Wanderung. Wanderzeit ca. 2½ Stunden. 4. Tag: Urwalderlebnis Wanderung auf schmalen Pfaden durch den Fôret de Brébour, einen dichten Primärwald mit Farnbäumen und Goyavier-Früchten. Übernachtung in einem kleinen Hotel auf 1000m ü. M.. Wanderzeit ca. 4 Stunden. 5. Tag: Piton de Fournaise (2631m ü. M.) Der Piton de Fournaise ist einer der aktivsten Vulkane der Welt, von dem regelmässig Lavaströme in Richtung Meer fliessen. Von der Bergseite her wandern wir durch eine kahle Landschaft bis zum Kraterrand. Wanderzeit ca. 5 Stunden. 6. Tag: Felsenküste und Sandstrand Wir umrunden den Piton de Fournaise an der Ostküste und unterbrechen für eine wunderschöne Küstenwanderung mit Nebelwald und Brandung. Schöne Badegelegenheit. Wanderzeit ca. 3 Stunden. 7. Tag: Cirque de Mafate Heute starten wir mit leichtem Gepäck ein dreitägiges Trekking durch die wildeste Gegend der Insel. Durch ein steiles Tal gelangen wir in das zentrale Gebirge. Die Dörfer im Cirque de Mafate - einst Zufluchtsort entflohener Sklaven - können bis heute nur zu Fuss oder mit dem Helikolpter erreicht werden. Übernach-

Reisedaten Teilnehmerzahl min. 8 / max. 15 Pers. tung in einer Berghütte in Roche Plate. Wanderzeit ca. 7 Stunden. 8. Tag: Roche Plate–Marla Durch eine verblüffend vielfältige Landschaft wandern wir nach Trois Roches, einem Picknick- und Badeplatz an einem Gebirgsfluss. Beim Aufstieg nach Marla (1630m ü. M.) kommen wir an imposanten Wasserfällen vorbei. Kreolisches Abendessen in einer Berghütte. Wanderzeit ca. 5 Stunden. 9. Tag: Col de Taibit–Cilaos Ein Serpentinenpfad führt uns über den Col de Taibit (2085m ü. M.) in den fruchtbaren Cirque de Cilaos, wo uns im Bergstädtchen die Zivilisation mit Hotel, unseren Koffern und einem Swimming Pool wieder in Empfang nimmt. Wanderzeit ca. 4–6 Stunden (Abkürzungsmöglichkeit dank Lokalbus). 10. Tag: Cirque de Cilaos–Saint Gilles Auf der kühn angelegten «Strasse der 100 Kurven» verlassen wir den Talkessel. In Saint Louis unternehmen wir einen Bummel zur grössten Kathedrale der Insel und gelangen nach Saint Gilles, wo wir zum Abschluss 4 Tage in einem Erstklasshotel direkt am schönsten Strand der Insel logieren. 11. bis 13.Tag: Hotel Saint Alexis Wer nicht nur am Strand liegen oder sich im Spa verwöhnen lassen möchte, unternimmt Ausflüge zu einem Botanischen Garten oder zu versteckten Wasserfällen mit Süsswasserbecken. Einmal spazieren wir für ein kreolisches Abendessen ins nahe Hafenstädtchen. 14. Tag: Saint Denis–Paris Gegen Mittag fahren wir der Küste entlang in die Hauptstadt der Insel, wo die letzten Einkäufe getätigt werden können. Am Abend Abflug zurück nach Europa. 15. Tag: Ankunft in Zürich Landung am frühen Morgen in Paris und Weiterflug nach Zürich.

Sa – Sa Sa – Sa

27.09.–11.10.14 01.11.–05.11.14

4900.– 4950.–

IMBACH-Leistungen Linienflug inkl. Taxen und Gebühren Begleitbus während der ganzen Reise Unterkunft in Erstklasshotels, einfachen Hotels und Berghütten Alle aufgeführten Wanderungen, Ausflüge, Eintritte und Besichtigungen Trinkgelder in Hotel & Restaurants IMBACH-Reiseleitung und Wanderführung Zuschläge Doppelzimmer zur Alleinbenützung Zuschlag unter 10 Personen

600.– 300.–

Anforderungsprofil Mehrheitlich schöne, im Regenwald teilweise feuchte Wanderwege. Bei der Vulkanwanderung geht es über Lavaschutt. Das Trekking führt über schmale Bergpfade. Auf- und Abstiege bis 800m. Gute Kondition erforderlich. Unterkunft Wir wohnen in Hotels unterschiedlicher Klassen. Die Diana Dea Lodge und das Hotel Saint Alexis gehören zu den besten Hotels der Insel und bieten allen Komfort wie Pool und Wellness-Spa und eine ausgezeichnete kreolisch inspirierte französische Küche. Die Hotels auf der Rundreise sind einfache **-Hotels. In den Berghütten sind wir in Mehrbett-Zimmern untergebracht mit gemeinsamen sanitären Anlagen.

Eine Reise der Gefühle

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VOLUME 14 IMAGINE 131 Imbach Reisen AG • Zürichstrasse 11 • CH-6000 Luzern • www.imbach.ch



DER SCHÖNSTE STRAND VON AFRIKA Ein Interview mit dem Abenteurer, Safari-Guide und Reiseveranstalter Michael Merbeck

it dem Spezialreiseunternehmen «Abendsonne Afrika» hat sich Michael Merbeck – zusammen mit Ehefrau und Geschäftsführerin Liane Merbeck – eine Nische jenseits des Massentourismus erschlossen. Bei diesem Reiseveranstalter kann jeder abenteuerlustige Individualtourist voll auf seine Kosten kommen und die schönsten Flecken der östlichen und südlichen afrikanischen Länder kennenlernen. Mit uns begibt sich Herr Merbeck auf eine kleine Interviewsafari durch den weiten Kontinent und berichtet uns unter anderem von den schönsten Stränden Afrikas, unterschätzten Flusspferden und der Sehnsucht nach Regen.

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Der bewusst Reisende kann heute wählen, in welcher Form er Afrika entdecken möchte, denn der Begriff «Abenteuer» ist ja ein sehr subjektiver. Von den klassischen Selbstfahrerreisen durch Namibia oder Südafrika bis hin zur spannenden und abenteuerlichen Kanu-Safari auf einem der grossen Flüsse, wie zum Beispiel dem Sambesi, bietet der Kontinent ein weites Spektrum an Alternativen. Safaris werden heute auch nicht mehr nur per Fahrzeug oder zu Fuss unternommen, auch mit Mountainbike oder zu Pferd bieten wir sie den Gästen an, was noch einmal ganz neue Blickwinkel eröffnet. Auch all-inclusive ist bei uns möglich, wenn es der Gast wünscht.

Imagine: Herr Merbeck, mit Ihrem Reiseunternehmen «Abendsonne Afrika» haben Sie die Pfade des konventionellen Tourismus verlassen und sich in abenteuerlichere Gefilde aufgemacht. Woher kommt Ihre Faszination für diesen Kontinent, war es auch der Lockruf des Unbekannten?

Ein Schwerpunkt Ihres Reiseprogramms sind geführte Safaritouren. In welchen afrikanischen Ländern sind diese besonders lohnenswert und wie unterscheiden sich die einzelnen Nationen voneinander?

Michael Merbeck: Für uns Europäer ist es vielleicht tatsächlich die Sehnsucht nach dem Unbekannten, die uns dazu antreibt, nach Afrika zu reisen. Denn ich bin überzeugt: In uns allen steckt ein Stück von «Der Wiege der Menschheit». Die faszinierenden Landschaften und Tierbegegnungen ziehen einen in den Bann; aber auch die Menschen, wenn man sich einmal die Zeit nimmt und sich auf sie einlässt. Dies tun allerdings die wenigsten Afrikareisenden. Viele Urlauber sehnen sich heute nach etwas anderem als All-inclusive-Cluburlaub am Mittelmeer. Was können Sie jenen Touristen bieten, für die es ein bisschen abenteuerlicher sein darf?

Geführte Reisetouren bieten sich vor allen Dingen in jenen Ländern an, in denen der Zugang zu bestimmten Regionen bzw. Nationalparks als Selbstfahrer schwierig oder fast unmöglich ist. Dies trifft besonders auf Länder wie Botswana oder Sambia zu, die aufgrund ihres oft unwegbaren Geländes – es gibt dort viele Feucht- oder Flussgebiete – eine Führung notwendig machen. Auch in ostafrikanischen Ländern wie Tansania, Kenia oder Ruanda/Uganda ist es nicht üblich, alleine unterwegs zu sein. Geführtes Reisen bedeutet dabei aber nicht gleich Gruppenreisen. Viele unserer Gäste sind individuell mit Ihrem Fahrer/Guide unterwegs oder fliegen mit kleinen Buschfliegern in die einzelnen Regionen hinein, wo sie an der Lodge in Empfang genommen und dort dann komplett betreut werden.

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Neben den klassischen Safaritouren bieten Sie unter anderem auch Kanu- und Strandsafaris an. Was macht den Reiz dieser Wassertouren aus? Gibt es hier auch andere Gefahren?

verstehen. Auch hier gilt der Rat, nur mit guten Führern zu touren und auf diese zu hören.

Kanusafaris gehören für mich zu den abenteuerlichsten und authentischsten Safaris, die der Afrikareisende heute noch erleben kann. Man wird hier ein Teil der Naturelemente und ist mitten im Geschehen. Es wird auf Sandbänken inmitten oder an den Ufern der grossen Flüsse geschlafen, auf diese Weise kann der Reisende den afrikanischen Busch hautnah erleben. Allerdings können besonders die in unserer Werbung so oft so verharmlosten Flusspferde zu einer Gefahr werden, wenn man sich nicht vorsichtig genug verhält. Wichtig hierbei ist, dass der Gast vor seiner Reise bereits einmal in einem Kanu gesessen hat und die Grundregeln des Kanufahrens beherrscht, um in einer heiklen Situation das Kanu entsprechend steuern zu können. Flusspferde sind zwar Vegetarier, aber es sind auch territoriale Tier, die im Wasser keinen Spaß

Afrika ist vor allem für seine faszinierende und unverbrauchte Tier- und Pflanzenwelt bekannt. Abgesehen davon, was hat der Kontinent noch zu bieten?

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Es sind auch die Landschaften und die damit oft verbundenen Atmosphären, die einen in ihren Bann ziehen. Malawi ist solch ein Beispiel, wo die Berge und der große Malawisee ein grossartiges und harmonisches Zusammenspiel ergeben. Nicht zuletzt gehören die Einwohner Malawis aufgrund ihrer Herzlichkeit und Freude für mich zu den nettesten Menschen


Afrikas. Abgesehen davon gehören die Strände und Inseln Mosambiks für mich zu den schönsten im Indischen Ozean.

Welches afrikanische Land ist für Sie persönlich das spektakulärste? Oder ist hier gerade die Vielfalt das Besondere?

Auf Selbstfahrersafaris und Filmtouren haben Sie bereits über 150’000 Kilometer im östlichen und südlichen Afrika zurückgelegt. Gibt es ein besonders schönes Erlebnis, das Sie mit unseren Lesern und uns teilen würden? Und gab es auch die ein oder andere brenzlige Situation?

Alle Länder, in denen wir Touren anbieten, haben etwas Besonderes und sind meiner Meinung nach stimmungsabhängig. Wenn ich mich nach Einsamkeit und Stille sehne, gehe ich gerne nach Namibia. Die spektakulärsten Safaris findet man hingegen in Botswana und Simbabwe. Weite Landschaften, wie sie die dänische Schriftstellerin Karen Blixen beschrieben hat, sind zweifellos in Ostafrika zu finden. Und den schönsten Strand findet man auf Benguerra Island in Mosambik.

Ein Highlight meiner vielen Begegnungen mit Tieren war wohl, als sich eine Berggorilladame aus Uganda beim Filmen genau 50 Zentimeter vor mich hinsetzte und somit ein Filmen unmöglich machte. Diese kurze Berührung durch die Dame und die dadurch entstandene Situation wird für mich einfach unvergesslich bleiben. Brenzlige Situationen gab und gibt es immer wieder, sei es mit Elefanten oder Flusspferden. Häufig war es dann aber auch ein Fehlverhalten oder mangelnde Rücksicht meinerseits, die die Situation hervorgerufen hat.

Was vermissen Sie am meisten, wenn Sie auf Ihren Safaris oder Filmausflügen wochenlang durch die afrikanischen Savannen fahren? Gutes Brot und Regen Regenzeit)!

(zumindest ausserhalb der www.abendsonneafrika.ch

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MÄRCHENLAND OMAN

1 001 NACHT UND DIE HEILIGEN DREI KÖNIGE

5 000-jährige Geschichte im Einklang mit der Moderne, karge Hochlandformationen, unberührte Strände, grünes Hochland und Wüste – Oman ist ein Land der Gegensätze, das den Besucher in ein wahr gewordenes Märchen aus 1 001 Nacht entführt.

AUTOR Mirella Sidro

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«Welcome to Oman!» Mit einem Lächeln und höflicher Gastfreundschaft werden die Gäste am Flughafen von Mascat, der Hauptstadt des Landes, begrüsst. Der angenehme Duft von Weihrauch hängt in der Luft. «Sindbad wurde bei uns geboren und der Weihrauch, den die Heiligen Drei Könige dem Christkind brachten, stammt von hier», erzählt uns der Fahrer während der Fahrt zum Hotel. Omans 5 000-jährige Geschichte erzählt über die Heimatstadt von Sindbad, dem wohl berühmtesten Seefahrer, über abenteuerliche Schiffsreisen nach Indien, über Reisen entlang der Gewürz- und Weihrauchrouten. Auch wenn Sindbad eine Fantasiefigur aus 1 001 Nacht ist, der Ort, an dem das Märchen spielt, wäre sicherlich in Oman zu finden. Dies bemerkt man beim Erkunden des Landes schnell. Oman entspricht etwa der Grösse Deutschlands mit knapp 3 Millionen Einwohnern. Alle Reiseziele sind sehr gut mit dem Auto erreichbar, denn das Autobahnnetz ist perfekt ausgebaut. Oman zählt zu den sichersten Ländern der Welt. Und der Sprit ist, wie nicht anders zu erwarten, sehr billig: Ein Liter Benzin liegt bei etwa 30 Rappen.

UNESCO-Kulturhauptstadt Mascat Wir entscheiden uns für einen Reiseführer. Abdullah ist Anfang zwanzig und Student. Er studiert Tourismus und arbeitet in den Semesterferien als Reiseführer. Unser erstes Ziel ist die UNESCO-Kulturhauptstadt Mascat. Wir sind überrascht: Es herrscht keine Hektik und man begegnet keinen drängenden Menschenmassen. Die Omanis tragen primär ihre traditionelle Kleidung. Männer sind mit weissen hemdähnlichen Gewändern («dishdasha») bekleidet. Vom Kragen hängt eine kleine farbige Quaste, welche in Parfum getaucht wird. Den Kopf bedecken sie vorwiegend mit einer reich bestickten Kappe oder einem Kaschmirtuch. Frauen tragen meist eine traditionell schwarze Abbaya, die auch mit farbigen Fäden bestickt sein kann. Ihre Haare bedecken sie mit feinen schwarzen Kopftüchern. Die Omanis legen grossen Wert auf Hygiene und Wohlgerüche. Ihre Kleidung wird nach dem Waschen und Bügeln über ein Weihrauchgefäss gehalten, damit sie den Duft annimmt. Die Große Sultan-Qabus-Moschee galt bis vor wenigen Wochen als die grösste der Welt. Eine kürzlich neu eröffnete Moschee in Abu Dhabi hat ihr den Rang

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abgelaufen. Der Kronleuchter in der Mitte des Gebetsraumes wurde von Swarovski errichtet und wiegt acht Tonnen. Am persischen Gebetsteppich knüpften 600 Frauen vier Jahre lang 1,7 Millionen Knoten. Die Moschee bietet für 20’000 Betende Platz. Oman ist ein sehr tolerantes Land. Die Staatsreligion ist der Islam, andere Religionen werden respektiert. Uns fällt auf, dass keiner nach unserer Glaubensrichtung fragt, auch unüblich für den Orient. Abdullah erklärt uns, dass dies im Oman als unhöflich gilt. Kein Mensch darf nach seiner Religion beurteilt werden, Toleranz wird gross geschrieben. Ruhe, Zurückhaltung und Respekt auf dem Basar Im Souk von Muttrah geht es sehr ruhig zu. Kein Anpreisen, kein Versuch, die Gäste in die Läden zu zerren. Aus früheren Reisen in den Orient wissen wir, wie laut und hektisch es auf den Basaren zugehen und wie lange das Handeln dauern kann. Doch auf einem omanischen Basar gilt: Ruhe, Zurückhaltung und Res-

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pekt stehen im Vordergrund. Der faire Preis wird leise und schnell vereinbart. In unseren Tüten landen etliche Kaschmirtücher aus Pakistan, eine Abbaya, das beliebte orientalische Gewürz Zatar und natürlich bester omanischer Weihrauch inklusive traditionellem Weihrauchgefäss. Weihrauch war schon im Altertum sehr begehrenswert. Er machte das Land reich. Im Norden findet man vereinzelt Weihrauchbäume in Privatgärten. Sie wachsen jedoch vornehmlich im Süden bei Salaleh, nahe der jemenitischen Grenze, etwa 1 000 Kilometer südlich von Mascat gelegen. Luban, wie Weihrauch in Oman genannt wird, spielt bis heute eine bedeutende Rolle. Ob in Privathäusern oder öffentlichen Gebäuden, Weihrauchgefässe findet man überall. Ihm werden auch heilende Kräfte nachgesagt. Die Verkäufer freuen sich, uns von ihrer Heimat und ihren Sitten erzählen zu dürfen. Egal, mit wem man spricht, sobald es um die Heimat und den Sultan geht, leuchten die Augen. Die Omanis lieben ihr Land und


ihren Sultan. Sultan Qabus wurde von seinem Vater nach England zum Studieren geschickt. Als er wieder nach Hause zurückkehrte, bemerkte er, wie schlecht es seinem Volk unter seinem Vater ging. Es gab nur eine sieben Kilometer lange geteerte Strasse, wenige Krankenhäuser und Schulen, die Analphabeten machten 98 % der Bevölkerung aus. 1970 stürzte er seinen Vater. Innerhalb von einigen Jahren baute er das Land auf. Die Burgen & Dörfer Omans In keinem anderen arabischen Land finden sich so viele Festungen und Burgen wie im Oman. Die von Nizwa im Landesinneren ist eine der berühmtesten. Die Stadt gilt heute als Künstlerstadt, im Mittelalter war sie der Hauptsitz der Imame. Die Burg ist umgeben von Basaren und Künstlerateliers. Der Basar – mit lebenden Tieren – ist im ganzen Land berühmt. Die Burg ist komplett renoviert. Der Ausblick über die Stadt ist phänomenal: Weisse Hausdächer ragen zwischen den Palmen heraus, im Hintergrund Felsformationen,

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die unendlich in den Horizont zu scheinen gehen. Von hier fahren wir 2 090 Meter in die Höhe des Gebel Akhdar, dem Grünen Berg. Schon Lady Diana war hier zu Besuch und da sie von der Aussicht so begeistert war, hat man diesen Teil «Diana-Point» getauft. Ich kann sie verstehen: die unendlichen Weiten der Canyons, soweit das Auge reicht. Wir besuchen ein 500 Jahre altes Dorf und stehen am Fusse einer Felsformation des Sayq-Plateaus. Unter und um uns herum befinden sich terrassenförmige Gärten mit Mandel-, Rosen-, Aprikosen- und Granatapfelbäumen. Zum Abschluss wandern wir zu einem jahrhundertalten verlassenen Dorf und sehen uns die Architektur der Häuser in Ruhe von innen an. Ausser uns ist keiner da. Wir geniessen die Ruhe. Nirgends sind Verbots- oder

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Gefahrenschilder angebracht. In der Tat, das Land wirkt auf die Seele befreiend. Oman hat es geschafft, wovon seine Nachbarn weit entfernt sind. Es will seine Gäste nicht mit extravagantem, neu erschaffenem Prunk beeindrucken, um sie dadurch ins Land zu locken, sondern es möchte sie in die Traditionen des Landes mit einbeziehen. Das Land wird nicht zugebaut mit Hotelanlagen. Es besitzt nur einige wenige und diese zählen zu den besten der Welt. Auch zählen die Gästezimmer nicht zu den billigsten. Es scheint, als ob es die gut situierten Gäste anziehen möchte. Oder einfach nur Besucher, die auf der Suche nach Ruhe und Selbstfindung sind. Oman soll weiterhin eine Oase der Ruhe bleiben. Es soll keine Touristenattraktion werden, sondern ein magischer Ort bleiben, der mit Ruhe und Geduld entdeckt werden möchte.


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VORSCHAU Welterbe rund um den Globus

Die UNESCO verleiht den Titel Welterbe an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität herausragend sind. Insgesamt umfasst die UNESCO-Liste des Welterbes 981 Denkmäler in 160 Ländern. Davon sind 759 als Kulturdenkmäler und 193 als Naturdenkmäler gelistet, weitere 29 Denkmäler werden sowohl als Kultur- als auch als Naturerbe geführt. Mit der Altstadt von Bern, den Weinberg-Terrassen in Lavaux oder der Tektonikarena Sardona ist auch die Schweiz auf der Liste vertreten. Wir zeigen Ihnen wer sich noch mit dem Titel Welterbe schmücken darf. Mein Herz ist grün

Hape Kerkeling machte es vor einigen Jahren vor: «Ich bin dann mal weg ... » Der deutsche Entertainer wanderte den Jakobsweg entlang, auf der Suche nach sich selbst, wie schon viele vor ihm. Unser Redakteur machte sich auf die Suche nach der Faszination des Pilgerns und probierte es in Irland selbst einmal aus. Dabei erlebt er ein spannendes Land zwischen Elfen und Politik.

Ski-Paradise

Heliskiing ist unbestritten eine der aussergewöhnlichsten Erfahrungen, die passionierte Skifahrer sich vorstellen können. Trendziel Nummer 1 ist Kanada, mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten. Traumhafte Abfahrten durch unberührten Pulverschnee inmitten einer einsamen Gebirgskulisse sind Erlebnisse, die man so schnell nicht mehr vergisst. In Alberta fand unsere Redakteurin den ultimativen Skifahrer-Traum.

Freuen Sie sich mit uns auf die im September 2014 erscheinende Ausgabe mit vielen spannenden Themen und Geschichten rund um den Globus. Publisher Francesco J. Ciringione / cf@prestigemedia.ch | Owner Prestige Media International AG, prestigemedia.ch | Publishing Director Boris Jaeggi / b.jaeggi@prestigemedia.ch | Editor in Chief Yvonne Beck / y.beck@prestigemedia.ch | Art Director & Head of Production Valerie Asal / v.asal@prestigemedia.ch | Editors Yvonne Beck, Fabienne Ch. Delavy, Lone K. Halvorsen, Dr. Thomas Hauer, Ines Laufer, Angelika Möller, Mirella Sidro, Lilly Steffen, Hendrik Stary | Sales Bulut Yildiz / b.yildiz@prestigemedia.ch, News Yvonne Beck, Hendrik Stary Cover Picture Bilddatenbank | Photographs Angelka Möller, Abendsonne Afrika, Mirella Sidro, Ines Laufer, HBO, Yvonne Beck, Austrian Airlines, Emirates, Dr. Thomas Hauer, Berlin Tourismus, Hotel Kitzhof, Forte Village, Lufthansa, Tektonikarena Sardona, TCS, Jenzer Hof, Edelweiss, Icelandair, Sheraton Mallorca Arabella, Golf Alcanada, Golf Andratx, Son Muntaner, Der Hörverlag, Taschen Verlag, Knesebeck Verlag, TeNeues Verlag, Atzaró Hotel, Cas Gasi, Air France, shutterstock, Fotodatenbanken. Alle Fotos, soweit nicht anders vermerkt, mit Genehmigung der Urheber. Corrector Gloria Hoppe Main Office & Production Prestige Media International AG, St. Jakob-Strasse 110, CH-4132 Muttenz/Basel, Telefon +41 (0)61 335 60 80, Telefax +41 (0)61 335 60 88, info@prestigemedia.ch, www.prestigemedia.ch | Editorial Office Schützengasse 4, CH-8001 Zürich, Telefon +41 44 210 09 20 | Support Dejan Djokic | Internet imaginemag.ch | E-Mail info@prestigemedia.ch | Administration & Abo Service Serpil Dursun / s.dursun@ prestigemedia.ch | Price / Issue CHF 4.90 | Price / Year CHF 19.– | Frequency vierteljährlich | Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt.

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