Architektur, wohnen & Design frühling 2013 | #2
BETON
TAPETEN | Schrill und ExzEntriSch 9 772296 069405
01
www.prestigemedia.ch | CHF 10.–
Die nüchterne Ästhetik
NEUE ARBEITSWELTEN | WEg vom klaSSiSchEn SchrEibtiSch GRüNE ARCHITEKTUR | nachhaltig attraktiv VIVERE ALLA PONTI | dESign dEr 30Er biS 50Er JahrE
wohnen UNTERRUBRIK
2
UNTERRUBRIK wohnen
Erweitern Sie Ihren Wohnraum. Die rahmenlosen Schiebefenster von Sky-Frame gehen schwellenlos in ihre Umgebung über. So lässt sich nur schwer sagen, wo die Aussicht anfängt und der Innenraum aufhört. www.sky-frame.ch 001
wohnen UNTERRUBRIK
F E U E R R I NG ®
DOPPEL Inse 002
UNTERRUBRIK wohnen
GottHaR d
LSEITE serat
da s oR IGI N a l
«Erleben Sie den Feuerring an der Giardina 2013.» dEsIGN a N dR E as R EICH l I N pat EN t I ERt
W W W. F E U E R R I NG.C H 003
Feuer fangen.
Gas-Feuerstelle FAIRO
Feuer hat viele Gesichter. Es ist Zeichen von Stil und Ausdruck der Persönlichkeit. Wir entwickeln Feuer mit Charakter: nachhaltig, designkompetent, in Schweizer Qualität. www.feuerkultur.ch
#2 Editorial
Die Wiederentdeckung … Diffamiert für seinen brachialen Einsatz bei Staudämmen, Tiefgaragen und Wohnsilos, hat Beton auch in die privaten vier Wände Einkehr gehalten. Durch den Baustoff Beton sind Gebäudekonstruktionen, Oberflächen und Strukturen möglich, die lange Zeit als nicht realisierbar galten. Und die Berichterstattungen über die Möglichkeiten des Baustoffs machen nicht am Rande der Baugrube Halt. Designer und Künstler entdecken das Material aufgrund seiner Vielseitigkeit völlig neu. Nicht nur der Beton erlebt einen Renaissance – auch die Tapete kehrt an unsere Wände zurück. Schluss mit Raufasertapete und ausdruckslosen weissen Wänden. Tapeten liegen wieder im Trend – ob Rokoko, Jugendstil oder Moderne – der Wandschmuck passte sich dem Zeitgeist an. Innerhalb weniger Stunden sind die Bahnen an der Wand und lassen ihre Umgebung in ganz neuem Licht erscheinen. Wir zeigen Ihnen die gefragtesten Modelle und verrücktesten Entwürfe. In dieser Ausgabe von sweet home widmen wir uns jedoch nicht nur den Gestaltungsmöglichkeiten der eigenen vier Wände, auch die Veränderungen von Bürowelten und der Bedeutungsgewinn von Home Office sind aktueller denn je. Welche Möglichkeiten sich hier bieten, erfahren Sie ebenso in der vorliegenden Ausgabe wie die neusten Trends auf dem Möbelmarkt. Wir wünschen Ihnen schöne Stunden mit der zweiten Ausgabe von sweet home. Lassen Sie sich inspirieren – wir hoffen, Ihr Interesse für Neues wecken zu können.
Francesco J. Ciringione Verleger
Lone Katrine Halvorsen Chefredaktorin
005
#2 | frühling '13
Inhalt
WOHNEN 010
010 BETON 020 Individuelle Gestaltungen 022 Tapeten 028 Textile Passion from Appenzell 030 kunst an den wänden 032 Neue Arbeitswelten 036 die zukunft ist da 038
022
Wenn Individualität zur Norm wird 042 Fertig und individuell 046 Es geht noch besser 050 Passion in Holz und Glas 052 Dreiklang mit System 056
056
Wohnskulptur mit Seele
072
architektur 066 Santiago Calatrava 072 Grüne Architektur 078 bücherregal 080 Der letzte Visionär der Moderne 082 ausstellungen 006
UNTERRUBRIK wohnen
Sinnliche Offenbarung
+MODO Wir sehen uns Küchen nicht nur an, wir leben und erleben sie. Unsere +MODO bereichert die Küchenwelt mit sinnlichen Emotionen. Das Wechselspiel zwischen offenen und geschlossenen Elementen schafft anregende Räume für Ihre Lieblingsobjekte. Verbergen oder präsentieren Sie diese Objekte je nach Stimmung. Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf Ihre Möbel und Schätze. Die Küche wird so zur Plattform für fortwährende Entdeckungsreisen.
Poggenpohl Möbelwerk GmbH Poggenpohlstraße 1 D-32051 Herford Fon +49 (0) 5221 / 381 -0 Fax +49 (0) 5221 / 381 -321 info@poggenpohl.ch www.poggenpohl.com
1023 Crissier, Cuisine Art SA · 1219 Le Lignon (Genève), C.G. Agencements SA · 1227 Les Acacias (Genève), Ébénisterie Luthi SA · 1227 Carouge (Genève), Cuisine Art SA · 1260 Nyon, Home Addict · 1815 Clarens (Montreux), Dimension Cuisine Sàrl 1920 Martigny, Sanval SA · 2740 Moutier, Zahno Cuisines & Confort · 3008 Bern, küchenakzente ag · 3115 Gerzensee, hossmann küchen ag · 3250 Lyss, ROOS Küchen AG · 3800 Unterseen/Interlaken, grüneisen küchen ag · 3900 Brig-Glis, A. Schwestermann SA · 4051 Basel, TRIA Design AG · 4052 Basel, Dreba Küchen AG · 5430 Wettingen, Mundart Küchen + Haushaltgeräte AG · 5722 Gränichen, Märki AG Innenausbau · 6003 Luzern, Poggenpohl Küchenstudio 6343 Rotkreuz, linear küchen ag · 6900 Lugano, Selva Via Brentani · 7260 Dorf Davos, Küchen Studio Davos 8048 Zürich, Poggenpohl Küchenstudio · 8370 Sirnach, Hans Eisenring AG · 8604 Volketswil, Hans Eisenring AG
007
design
092
086 Barcelona 092 Design in der Küche 098 Vivere alla Ponti 106 Design & Designer 107 Energie und Wasser
098
110 Sauberkeit in neuer Dimension
garten 112 Sprung ins Wasser
112
114 wassertrends 116 bestechend schön 118 Entspannung pur 122 Stadt neu denken 124 Kleine Gärten ganz gross
138
bauen 132 Das sieht gut aus 134 Vorbildliches Referenzbeispiel 138 Energieeffizienz in ihrer schönsten Form 142 Zufriedenheit im eigenen Heim
148 Vorschau & Impressum 008
UNTERRUBRIK wohnen
DIE BESTE ADRESSE FÜR EINEN SCHÖNEN WELLNESS - TAG: IHRE EIGENE
Fangen Sie ruhig schon mal an, sich zu entspannen. Denn egal, wie Ihr Traum von Wellness in den eigenen vier Wänden aussieht, KLAFS verwirklicht ihn für Sie. Von der klassischen Sauna, über Dampfbäder und Whirlpools, bis hin zum SANARIUM mit Sauna Pur® – immer individuell geplant und perfekt in Funktion, Stil und Design. Was wir alles für Sie möglich machen, zeigen wir Ihnen gerne persönlich: von Montag bis Samstag in unserer 700m2 grossen Ausstellung in der Bauarena Volketswil. Weitere Ausstellungen warten auf Sie in Baar, Bern, Chur sowie Montreux. Oder Sie bestellen einfach kostenlos unseren neuen Katalog unter Telefon 00800 66 64 55 54 oder auf www.klafs.ch.
KLAFS AG I Oberneuhofstr. 11 I 6342 Baar I Tel. +41 (0)41 760 22 42 I Fax +41 (0)41 760 25 35 I www.klafs.ch 009
wohnen UNTERRUBRIK
BETON Die nüchterne Ästhetik Text: Lone K. Halvorsen
010
UNTERRUBRIK beton wohnen
Beton wird oft als «Baustoff des 20. Jahrhunderts» bezeichnet – dass er auch das Potential zum Baustoff des 21. Jahrhunderts hat, haben bereits zahlreiche betontechnologische Innovationen bewiesen.
B
eton ist angesagt! Kaum ein anderes Material ist so facettenreich und vielfältig. Es vergeht keine Woche, in der nicht der Bau eines neuen, spektakulären Sichtbetonbauwerks durch die Medien tickert. Doch die Berichterstattungen über die Möglichkeiten des Baustoffs machen nicht am Rande der Baugrube Halt. Seitens der Herstellerindustrien ist in den letzten Jahren verstärkt die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren vorangetrieben worden, die Architekten, Designer und Künstler in ihren Arbeiten genutzt haben. In der Tat sind heute Gebäudekonstruktionen, Oberflächen und Strukturen möglich, die lange Zeit als nicht realisierbar galten. Der Werkstoff besitzt ideale Eigenschaften für die freie Gestaltung von Formen und Oberflächen, und mit seiner zeitlosen Schlichtheit bietet dieses eindrucksvolle Material gute Voraussetzungen um sowohl im Innen- als auch im Aussenbereich eingesetzt zu werden.
011
wohnen UNTERRUBRIK
© Hepworth Wakefield Museum
Wenn Visionen Wirklichkeit werden Ungewöhnliche Eigenheim-Architektur mit modernen Betonbaustoffen oder spektakuläre Bauwerke wie die berühmten Guggenheim-Museen in New York und Bilbao sind ohne ihn nicht denkbar. Der Baustoff Beton erlaubt es Architekten heute immer besser, selbst ihre kühnsten architektonischen Visionen in die Realität umzusetzen. Seine Erscheinung lässt sich in erstaunlicher Bandbreite beeinflussen – von bewusst groben und rauen bis zu glatten Oberflächen in unterschiedlicher Farbe und Formgebung. Die Auswahl dieser Bauten, deren Wirkung massgeblich von sichtbaren Betonflächen geprägt wird, dokumentiert jedes Gebäude auf seine Art, wie in bewusstem Umgang mit dem Material Architektur entsteht. Doch auch bei privaten Bauherren wird der Baustoff, den bereits die Römer erfunden und beim Bau des Circus Maximus verwendet haben, immer beliebter. Er findet sich heute nicht mehr nur als Trägerbaustoff in Kellern wie etwa bei der weissen Wanne oder in Wänden hinter Verkleidungen verborgen, sondern wird auch im Eigenheimbau als Gestaltungsmittel bewusst eingesetzt. Ein spektakuläres Beispiel für die Verwendung von Beton in der modernen Architektur finden wir im englischen Wakefield. Hier wurde im Rahmen eines innerstädtischen Entwicklungsprojektes das alte Hafenquartier umgestaltet und mit einem Museumsneubau nach Plänen von David Chipperfield Architects ergänzt. Zu Ehren der berühmtesten Tochter der Stadt, der Bildhauerin Barbara Hepworth, wurde das «Hepworth Wakefield Museum» eröffnet. Das Kunstmuseum bildet den Auftakt zu einer grösse-
012
ren Stadtentwicklungs-Massnahme: der Wiederbelebung der Uferzone entlang des Flusses Calder südlich des Stadtzentrums. Auf zwei Seiten von Wasser umgeben, besteht das Museum aus zehn unterschiedlich grossen, trapezförmigen Betonkuben, die mit Vor- und Rücksprüngen sowie verschieden geneigten Dächern ein lebendiges Gesamtbild formen, das von allen Seiten gleichwertig in Erscheinung tritt. Jeder von ihnen beherbergt einen Galerieraum, der auf die jeweiligen Exponate angepasst ist. Die tragenden Aussenwände sind ebenso wie die schrägen Dachflächen aus Sichtbeton hergestellt und prägen den monolithischen Charakter des kantigen Gebäudes. Zum Einsatz kam ein selbstverdichtender, pigmentierter Ortbeton, dessen äussere Oberflächen imprägniert sind. Auf den Aussenflächen des Gebäudes zeichnet sich das einheitliche Raster der glatten Schalung ab. Die bündig in die Betonflächen eingelassenen Fensteröffnungen richten sich nicht nach dem Schalbild, sondern scheinen wie zufällig auf der Aussenhülle verteilt.
UNTERRUBRIK beton wohnen
Š steininger.designers
Š steininger.designers 013
wohnen beton
«Das innovative Material hat mehr zu bieten, als alte Vorurteile glauben machen.»
© BetonBild
Puristisches Design Beton ist grau, kalt, schwer und «zubetoniert» – kein Attribut, das man mit gehobener Wohnästhetik verbindet. Zu Unrecht, denn das innovative Material hat mehr zu bieten, als alte Vorurteile glauben machen, und immer mehr dringt der Werkstoff in die Welt des Interior-Designs vor. Ob in Bad oder Küche, die Möbel darin sahen über Jahrzehnte meist gleich aus: Die Kücheneinbauten waren aus Holz oder Metall, die Bäder aus Kacheln und Keramik. Doch das war einmal! Durch den Zusatz gewisser technischer Komponenten kann der Beton härter, glatter, dichter und porenarmer fabriziert werden als bisher angenommen. Die Möglichkeit, dünnere Betonelemente herzustellen, führt zu insgesamt leichteren Bauteilen, und infolgedessen eröffnen sich dem Material bisher nicht angenommene Möglichkeiten. Ausstattungen für Küche und Bad aus Beton sind
014
mittlerweile besonders begehrt, aber viele Designer experimentieren inzwischen auch mit freieren Formen und dünneren Materialstärken wie etwa bei Leuchten, Vasen, Eierbechern und selbst Manschettenknöpfen, die kaum Gewicht tragen müssen. Ferner gibt es beeindruckende Beton-Möbel, die massiv gegossen werden – etwa Arbeitsplatten, Hocker oder Couchtische mit einfacher, kubisch-klarer Form. Um die Stabilität zu gewährleisten, müssen sie allerdings extrem dick gegossen werden – deutliche Nachteile dabei sind das Gewicht und die damit verbundenen Schwierigkeiten beim Transport. Deshalb werden dünne Betonplatten mit innenliegender Armierung gegossen oder mit Stahlplatten verstärkt. So werden nicht nur wunderbar filigrane Tischplatten möglich, sondern auch ganze Einbauküchen mit Betonoberflächen an Schränken und Türen, welche transportfreundlich ins Haus gebracht werden können.
UNTERRUBRIK wohnen
© BetonBild
© CUB von Form in Funktion
015
wohnen UNTERRUBRIK
© Tiroler Timmelsjoch von Alexa Rainer
Schwimmbadbau
Sanierung
Service
Ein eigenes Schwimmbad ist Lebensqualität pur. Die gleichzeitig beruhigende wie auch belebende Wirkung des Wassers und die kraftgebende Ruhe eines gut gestalteten Gartens bringen ausgleichende Harmonie sowie eine frische Brise für Körper und Geist. Bei der Ausführung Ihrer individuellen Vorstellung vom eigenen Swimmingpool sind uns keine Grenzen gesetzt, egal auf welchem Gelände. AC Schwimmbadtechnik AG l CH-6280 Hochdorf l Tel: +41 41 910 65 65 l www.ac-schwimmbad.ch
016
Schwimmbadtechnik
UNTERRUBRIK wohnen
Wenn Beton zur Kunst wird Immer mehr bildende Künstler arbeiten mit dem Material, das sich giessen, färben oder schleifen lässt. Denkmäler wie das Holocaust-Mahnmal in Berlin oder die Strasse der Menschenrechte am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg verdanken ihre Wirkung nicht zuletzt auch diesem Werkstoff. Die Formbarkeit des Baustoffs und seine vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten kommen den Künstlern entgegen – mit ihm lassen sich kreative Ideen und Visionen eindrucksvoll verwirklichen. Die Faszination von Betonskulpturen inmitten einer atemberaubenden Naturlandschaft findet man am Tiroler Timmelsjoch. Eingebettet in die Ötztaler und Stubaier Alpen, liegt das Timmelsjoch auf einer Höhe von rund 2500 Meter an der Grenze zwischen dem österreichischen Tirol und dem italienischen Südtirol. Ursprünglich ein kleiner Pfad, verläuft hier seit den 1960er Jahren eine Hochalpenstrasse. Um dieser ein neues Erscheinungsbild zu geben, beauftragte die Landesregierung den Architekten Werner Tscholl und den Ingenieur Siegfried Pohl mit der Erarbeitung eines Masterplans. Ein wichtiger Bestandteil ihres Konzeptes war der Entwurf eines durchgängigen Systems von Gestaltungselementen, «Timmelsjoch Erfahrung» genannt, die den Reisenden über Natur, Geschichte, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft der Region informieren. Das Ergebnis sind fünf Stationen in Form von Architekturskulpturen aus Beton, die an strategisch gewählten Haltepunkten zwischen Moos und Hochgurgl errichtet wurden. Sie heissen Schmuggler, Fernrohr, Steg, Granat und werden ergänzt durch das Passmuseum. Alle stehen über die strassenbauliche Pionierleistung hinaus in Bezug zur Landschaft und zur Topografie des Ortes, ohne eine zusätzliche Farbbelastung für die Natur darzustellen. Mit Ausnahme der stählernen Aussichtsplattform des Granats sind alle Haltepunkte aus Ortbeton errichtet. Mit seiner Materialität, Formgebung und der jeweils auf die Landschaft abgestimmten Farbe fügt er sich perfekt in die Gebirgswelt ein, ohne störend zu wirken.
© DECODE LONDON
017
wohnen UNTERRUBRIK
© Sky-Frame
Pro und Kontra
© Sky-Frame
018
Beton ist so vielfältig einsetzbar wie kaum ein anderes Material. Als haltbarer und strapazierfähiger Baustoff ist Beton seit Jahrzehnten bekannt, doch auch für die ästhetische Gestaltung von Innen- und Aussenräumen bringt Beton viele Vorteile mit sich. Ferner ist er neben seiner Vielseitigkeit auch sehr wirtschaftlich, da die Kosten zur Herstellung sowie Bau- und Gestaltungszeiten vergleichsweise gering sind. Dass Beton obendrein mit sehr guten Wärmedämmwerten aufwartet, macht ihn sommers wie winters zu einem ökologisch sinnvollen Werkstoff. Und dass ein Haus aus dem massiven, extrem widerstandsfähigen Material sehr langlebig und damit wertbeständig ist, versteht sich von selbst. Ein Nachteil liegt jedoch in seiner langsamen Feuchtigkeitsabgabe und der schlechten Dampfdiffusion. Weil der Zement wasseranziehend ist, nimmt Beton die Feuchtigkeit zwar schnell auf, gibt sie aber nur schwer wieder ab. Dadurch wird die Wand feucht, das Raumklima aber nicht reguliert. Eine baubiologische Problematik des Betons sind die Zusätze wie Zement und Fliessmittel, die als Allergene wirken können, da sie noch jahrelang nach Bauschluss ausdünsten. Auch die Raumakustik wird bei vielen als nicht sehr angenehm empfunden, da die harte Oberfläche stark schallreflektierend wirkt. Nicht zu vergessen: Beton ist schwer. Wer also mit Möbeln aus Beton umziehen möchte, sollte ein professionelles Transportunternehmen zum Bewegen der schweren Teile bestellen. Und am besten lassen Sie die Statik Ihrer neuen Wohnung vom Experten überprüfen.
virus Ideenlabor AG
UNTERRUBRIK wohnen
«Die Schönheit DeS erSchaffenen entSteht, wenn man Die weSenSart eineS BauStoffeS ehrt.» Louis Kahn, amerikanischer architekt
Edle Beton-Lavabos, von Hand geschaffen Was der amerikanische Architekt Louis Kahn sagt, gilt ganz besonders für die Lavabos aus der Beton-Manufaktur. Mit Kopf und Hand kreieren wir in Einigen am Thunersee neue Ideen und Produkte. Mit Leidenschaft und dem Flair für das Besondere. Deshalb genügen unsere Lavabos den höchsten Ansprüchen in Sachen Ästhetik und Individualität. Manuell gefertigt aus speziellen Betonsorten, langlebig und formschön. Damit sie ihren Besitzern dauerhaft Freude bereiten.
Creabeton Matériaux SA | Oberes Kandergrien | 3646 Einigen | Switzerland T +41 (0)33 334 25 25 | F +41 (0)33 334 25 90 | mail@betonmanufactur.ch | www.betonmanufactur.ch
019
Individuelle Gestaltungen Neue Aussenlösungen aus Beton Text: Georg Lutz | Bilder: Mentil & Partner
Normalerweise ist Beton ein Material, das stabil sein muss. Beton und Schönheit sind für viele Hauseigentümer noch Fremdwörter. Hier gibt es Aufklärungsbedarf.
020
Individuelle Gestaltungen wohnen
sweet home: Dario Mentil, Geschäftsführer von Mentil und Partner AG, hat erste Stonesystem Lösungen in der Schweiz realisiert. Sie verwandeln Beton in sehr anschauliche Lösungen. Was passiert da? Dario Mentil: Wir giessen zunächst Flächen und dann verwandeln wir diese, mit Hilfe von Farbpulver und Stempeln, zu sehr schönen Produkten. Jetzt sind wir bei der Oberfläche. Beton ist zwar stabil, aber nach der Bearbeitung seiner Oberfläche stelle ich mir vor, wie nach zwei Jahren alles ausgewaschen oder zerbröselt ist. Diese Vorstellungswelt können Sie sicher entkräften?
Wie sehen die herkömmlichen Lösungen aus? Viele verwenden herkömmliche Gartenplatten. Das ist die Basislösung. Im oberen Preissegment kommen Natursteinplatten zum Zuge.
Demgegenüber können Sie sehr individuelle Lösungen anbieten? Ja, es gibt einen Katalog mit verschiedensten Stempeln und Farbtönen.
Gehen wir die Arbeitsschritte chronologisch durch?
Der Typus des Materials spielt grundsätzlich keine Rolle. Der Beton, der aufgetragen wird, muss eine gewisse Dicke haben. Bei einem Sitzplatz sprechen wir von 15 Zentimeter, bei einem Parkplatz sind das 20 Zentimeter Dicke. Natürlich darf sich die Unterkonstruktion nicht bewegen, sonst drohen Risse.
Als Erstes erstellen wir eine saubere Basis. Das kann beispielsweise ein Kieskoffer sein, der aber eben sein muss. Dann kommt ein Armierungsnetz zum Zug. Dann wird eine spezielle Betonmischung eingegossen. Dann brauchen wir eine ganz glatte Fläche. Der Arbeitsvorgang heisst in Fachkreisen abtaloschieren. Noch während der Beton feucht ist, bekommt er eine erste Grundfarbe dazugemischt. Dieser Arbeitsvorgang wiederholt sich dreimal. Dann wird der Stempel aufgesetzt. Die letzte Pulverschicht verhindert, dass der Stempel kleben bleibt. Wenn die Flächen gestempelt sind, lässt man die Baustelle einen Tag in Ruhe. Die Materialien müssen richtig eintrocknen. Dann werden mit einem Hochdruckreiniger die überstehenden Pulverreste entfernt. Nach zwei, drei weiteren Tagen kommen mit dem letzten Arbeitsschritt drei Schichten Lasuren-Beschichtungen auf die Fläche.
Wo setzen Sie die Lösung im Aussenbereich ein?
Und jetzt ist sie richtig belastbar?
Das geschieht in vielfältigen Formen. Nehmen Sie zum Beispiel Sitzflächen auf der Veranda oder vor einem Pool, im Garten, aber auch im öffentlichen Raum wie in Parks sehe ich Einsatzmöglichkeiten.
Ja, jetzt können die Belastungen des Alltags kommen und die strukturierte Fläche sieht immer frisch aus.
Die Stempelmuster und das Pulver werden noch in der Phase der Feuchtigkeit des Betons eingebracht. Die Arbeitsprozesse greifen ineinander über. Daher sind Stabilität und Nachhaltigkeit gewährleistet.
Ich greife das Stichwort Stabilität auf. Wie muss denn der Untergrund beschaffen sein, damit nichts schiefläuft?
Es stellt sich für den Kunden immer die Frage des Preisvergleichs. Wie sieht hier Ihre Positionierung aus? Wir sind üblicherweise günstiger als eine Natursteinlösung. Es kommt immer auf die Fläche und die örtlichen Gegebenheiten an. Wir reden von Preisen zwischen 100 und 150 Franken pro Quadratmeter.
Das heisst, Sie sind aber teurer wie die üblichen Gartenplatten? Ja, aber wir bieten in jeder Hinsicht eine spannendere Lösung.
Welche Potentiale sehen Sie im Schweizer Markt? Zunächst gilt es das Angebot im Schweizer Markt bekannt zu machen. Es handelt sich aber um kein neues Produkt. In anderen europäischen Ländern gibt es bereits jahrelange Erfahrungen, von denen wir profitieren können. Sehr viele sehen auch die Nachteile der herkömmlichen Gartenplatten, die sich senken und heben und zwischen denen nach einigen Jahren das Unkraut spriesst. Damit haben wir bei unserer Lösung nicht zu kämpfen. Für viele Schweizer ist ihr Garten ein sehr wichtiger privater Raum. Hier sehen wir viel Luft nach oben mit unseren Produktangeboten. www.stonesystem.ch
021
wohnen tapeten
Tapeten Schrill und exzentrisch Text: Lone K. Halvorsen | Bilder: Schönholzer Decor
Glanz, Glitter, kräftige Blumen oder eine stilisierte Reptilienhaut als Tapete an der Wand: Was für viele nach einem gestalterischen Alptraum klingen mag, ist der neue Trend an den Wänden.
022
wohnen tapeten
D
ies zumindest, wenn man sich die aktuellen Kollektionen der grossen Tapetenhersteller ansieht. Selbst einer der ältesten Tapetenproduzenten Europas, die Marburger Tapetenfabrik, zeichnet für die extravaganten Kreationen des wohl exzentrischsten Paradiesvogels unter den europäischen Modeschöpfern, Harald Glööckler, verantwortlich. Wände mit Tapete liegen wieder im Trend und das mag auch daran liegen, dass eine Tapete einem Raum schnell und einfach ein völlig neues Gesicht geben kann. Ob Rokoko, Jugendstil oder Moderne – der Wandschmuck passte sich immer wieder dem Zeitgeist an: mal mit organisch verspielten Motiven, asiatischem Dekor oder geometrischen Mustern. Innerhalb weniger Stunden sind die Bahnen an der Wand und lassen ihre Umgebung in ganz neuem Licht erscheinen. Daher schreckt vor einem Wechsel der Tapete heutzutage kaum jemand mehr zurück. Die Zeiten der weissen Raufasertapete sind allerdings längst vorbei. Die Trends in der Inneneinrichtung richten sich unter anderem nach der Mode – und die Mode wird immer vielfältiger und schnelllebiger. Darauf reagiert die Tapetenbranche und scheinbar «zu viel Pomp geht gar nicht». Die Tapetenhersteller haben in der jüngsten Vergangenheit stets ein gutes Gespür für die Wünsche ihrer Kundschaft bewiesen und der Umsatz zeigt eine deutliche Steigerung zu den Jahren davor. Die Tapete hat sich in den vergangenen Jahren von der reinen Wandbekleidung hin zu vielseitig einsetzbarem Raumschmuck entwickelt und die weissen Wände weichen immer häufiger modernen Tapetenkreationen. Moderne Tapeten überzeugen durch eine Vielfalt an Designs und Materialien, beispielsweise mit Papier oder Vlies als Trägerstoff und spannenden Strukturprofilen wie Satin, Tierhautimitaten oder anderen überraschenden Elementen.
Welche Tapete möchte ich an meiner Wand? Tapeten für Prinzessinnen (und Prinzen), mit dieser Vorstellung ging Glööckler ans Werk, denn «jede Frau ist eine Prinzessin» und demzufolge gebührt ihr die pompöseste Tapete der Welt. Sie lässt ihr kleines Apartment, ihr Refugium, erstrahlen oder ist wirkungsvoller Rahmen im herrschaftlichen Anwesen. Royalblaue Tapeten mit goldenen Applikationen; rote Tapeten mit funkelndem Strass verziert und mit einem schwarzen Rahmen geschmückt; schwarze Leopardenoptik mit goldenen Schleifen; Engelsflügel, die aus Kronen entschweben; weisse Tapeten mit filigranen silbernen Applikationen und Quasten sowie goldene Tapeten mit barocken Motiven. Nichts scheint unmöglich, Eklektik und Opulenz heisst das Gebot der Stunde! Aber eine Tapete ist nicht gleich eine Tapete! Die Vielfalt beginnt schon beim Material wie zum Beispiel Vlies, Textil, Metall oder Flock und endet bei der Auswahl des Designs. Sweet home stellt Ihnen eine Auswahl an Tapetenarten vor, welche vielleicht bei der Wahl des neuen Wand-Looks helfen können.
024
tapeten wohnen
Vliestapete Die wohl erfolgreichste Markteinführung der vergangenen Jahre ist die Vliestapete. Der grosse Vorteil von Wandbekleidungen auf Vliesbasis ist ihre besonders leichte Verarbeitbarkeit, in erster Linie das Wegfallen der Weichzeit – die Vliestapete kann direkt nach dem Einkleistern angebracht werden. Das Material ist dimensionsstabil und kann kleinere Risse überbrücken beziehungsweise kaschieren. Wegen ihrer Wasser- und Dampfbeständigkeit können Vliestapeten auch sehr gut in Nassbereich und Küche eingesetzt werden. Ausserdem lassen sie sich beim späteren Renovieren rückstandslos entfernen und trocken von der Wand abziehen, wenn die Untergrundvorbereitung und das Tapezieren nach Herstellerangaben durchgeführt wurden.
Textiltapeten Früher waren Textiltapeten als edler, hochwertiger Wandbelag gefragt, verschwanden dann jahrelang in der Versenkung und sind jetzt wieder langsam im Kommen. Bei dem Begriff Textiltapete handelt es sich um einen Überbegriff für den Bereich von
Wandbekleidungen. Die Gemeinsamkeit dieser Gruppe besteht darin, dass diese auf demselben Material basiert. Hierbei handelt es sich um das textile Material. Die Textiltapete kann in zwei Arten kategorisiert werden: Zum einen ist die Textiltapete unterteilt in Kettfäden auf Papier und Gewebe auf Papier. Die Grundlage einer Textiltapete besteht aus Fasern. Diese Fasern setzen sich aus Pflanzen, Tieren oder synthetischen Materialien zusammen. Die Eigenschaft dieser Fasern kann grob, fein, glatt oder auch gekräuselt sein. Die weitere Verarbeitung der Textiltapete kann durch verschiedene Materialien erfolgen. So können unter anderem Seide, Wolle, Baumwolle oder Leinen verwendet werden. Die Anforderungen an diese Produkte sind inzwischen neben modischen Ansprüchen an die Optik vor allem hinsichtlich der Qualität gestiegen. Standen bislang das Aussehen und die problemlose, leichte Verarbeitbarkeit im Vordergrund, treten heute Material, Webtechnik, Farben und Trägermaterial als gleichberechtigte Qualitätsmerkmale auf.
025
wohnen tapeten
Metalltapeten
Flocktapeten
Eine der auffälligsten Arten, die eigenen vier Wände zu schmücken, sind Metalltapeten. Manch einer könnte sich jetzt fragen, was das denn sein soll. Was sich im ersten Moment etwas fremdartig anhört, ist in Wirklichkeit an Attraktivität kaum zu überbieten. Eine Metalltapete ist eine Papierbahn, auf die eine Metallfolie angebracht worden ist. Auch wenn das Tapezieren von Metalltapeten eher etwas schwieriger ist, lohnt sich der Aufwand allemal. Wer sich die Mühe nicht machen will, kann auch normale Tapeten nutzen und metallische Aufdrucke verwenden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Meistens bestehen die Metallfolien aus Aluminium. Durch eine besondere Behandlung der Oberfläche, wie es beispielsweise beim Bedrucken oder Prägen der Fall ist, entstehen die unterschiedlichsten Motive und Effekte. Mit geschickten Glanz-Matt-Effekten kann ein zusätzlicher optischer Reiz gesetzt werden, durch den die Kreativität der Wohnungsbesitzer ganz von allein deutlich wird. Metall hat den Vorteil, das Licht durch seine glänzenden Oberflächen einzufangen und den Raum so heller erscheinen zu lassen. Durch die Kombination von harten und weichen Materialien entstehen Kontraste, die sonst nicht möglich wären.
Flocktapeten sind eine vollkommen neue Dimension der Veredelung der eigenen vier Wände. Angelehnt an den Neobarock der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellen diese Tapeten einen unglaublichen Kontrast zur herkömmlichen Wandbekleidung dar. Reiche Formenvielfalt, die Darstellung der Farben, frische unverbrauchte Elemente in einer edlen Optik verarbeitet, das alles schafft eine Eleganz und Gemütlichkeit. Mit modernen Farben und Mustergestaltungen in Grün, Orange, Pink bringt die Flocktapete einen poppigen Stil zu Tage. Durch den Flock bekommt die Tapete eine plastische 3D-Darstellung und setzt sich optisch von jeder herkömmlichen und bekannten Tapetenvariante ab. Die plastische Darstellung der Ornamente und Figuren ist einmalig. Ein absoluter Blickfang, ob nun aufgeteilt auf eine einzige Wandfläche oder für den kompletten Wohnraum.
026
Innovation. Renovation. Wenn Sie ein Home Fitness-Gerät zum Training motiviert, dann ist es RECLINE PERSONAL. Das Liegefahrrad resultiert aus wissenschaftlicher Forschung für eine optimale Haltung und perfekte Biomechanik. Dank VISIOWEB können Sie E-Mails bearbeiten, im Internet surfen, fernsehen oder Ihre Lieblingsmusik hören.
Designed by Antonio Citterio
Machen Sie den ersten Schritt, besuchen Sie uns auf www.technogym.com und informieren Sie sich über unsere Cardio-, Kraft-, und Bewegungsgeräte. Technogym Produkte und Services sind ausschließlich über den Direktvertrieb erhältlich Weitere Informationen und Prospekte erhältich bei: Fimex Distribution SA, Werkstrasse 36, 3250 Lyss, Tel. 032 387 05 05, Fax 032 387 05 15, E-Mail: info@fimex.ch
027
wohnen UNTERRUBRIK
Textile Passion from Appenzell Die besondere Note von Tisca Tiara Bilder: Tisca Tiara
Textilien von Tisca Tiara finden sich in allen Erdteilen, in Privathaushalten und Hotels, öffentlichen Gebäuden und sogar über den Wolken. Ihren Ursprung haben sie allesamt in der malerischen Landschaft des Appenzellerlandes. 028
UNTERRUBRIK wohnen
H
ier, zwischen Hügeln, Wiesen und Feldern, wächst und gedeiht sie, die textile Passion, mit welcher das Unternehmen Lebensräume kleidet und bereichert. Es ist seit jeher eine Kunst, einem Gebäude die besondere Note und einem Raum einen einzigartigen Charakter zu verleihen. Raumtextilien vermögen den Ausdruck eines ganzen Raumes zu verwandeln – ähnlich wie ein Gemälde an der Wand –, Teppiche und Stoffe zaubern Wärme und Behaglichkeit in einen Raum. Ob schlicht und in natürlichen Tönen, ob in kräftigen Farben oder gemustert, ob flauschig und hochflorig oder in flacher Struktur – die Auswahl ist gross und vielfältig. Die Gardinen, Dekorations- und Möbelstoffe sind farblich auf die Bodenbeläge abgestimmt. Dadurch ermöglicht sich eine ganzheitliche, textile Raumgestaltung. Seit 1940 produziert das Unternehmen textile Bodenbeläge und Stoffe, und die Unternehmensgruppe mit Sitz im Appenzellerland konzentriert sich auf die Herstellung qualitativ hochwertiger Textilien. Es werden nur die besten Rohstoffe eingesetzt, um angenehme, hochwertige, strapazierfähige Teppichböden zu
produzieren. In der Kollektion findet man Raumtextilien, welche mittels völlig unterschiedlicher Produktionstechniken gefertigt wurden – alle gewebt, getuftet oder gestickt in den Ostschweizer Werken. Als verbindendes Element unter den verschiedenen Produktionsarten besteht in der Firmengruppe eine klare Zielsetzung über das, was ein Teppich oder ein Stoff sein kann und sein soll. Raumtextilien dürfen nicht billige Effekthascherei sein, sondern sie bilden im wahrsten Sinne des Wortes die Grundlage für eine gute Wohnkultur. Dazu werden ehrliche Strukturen, klare Farben und auserlesene Materialien benötigt. Die Zeit wandelt sich, die Produkte ebenfalls. Und das ist gut so! Aber der Kern der Produkte ist seit dem ersten Tag in der Firmengeschichte stets der gleiche – ehrliche, qualitative Nachhaltigkeit und Beständigkeit. Sie schaffen Werte für den Raum. Sie leisten einen textilen Beitrag an die Wohnfreude, sie sind authentisch, bestehen aus den besten Materialien und werden mit Liebe und Erfahrung sorgfältig gefertigt. www.tiscatiara.com
029
kunst an den wänden
nugloss FOTOKUNST präsentiert Jo Krausz «Bezahlbare Fotokunst mit Sammlerwert» ist Kerngedanke und Leitmotiv der ersten Stunde beim neuen Fotokunstanbieter nugloss. Die Idee dahinter ist so einfach wie genial: Bieten Galerien in der Regel grossformatige Werke mit kleinen Auflagen, erhöht nugloss die Auflage und reduziert im gleichen Verhältnis den Preis. Unter den Künstlern bei nugloss finden sich vom Pulitzerpreisträger bis zum Newcomer internationalen Fotografen, deren Leidenschaft für Kunst nachhaltig beeindruckende Werke entstehen lässt.
Guggenlines Jo Krausz ist ein Newcomer mit enormem Potential, der bei Fotowettbewerben verschiedener Magazine bereits für Furore sorgte. Seine Fotos: kontrastreich und ausdrucksstark, reduziert, teilweise surreal mit einem Hang zum cineastischen Look. Sein Bild «Guggenlines» zeigt das berühmte Guggenheim-Museum bei schlechtem Wetter. Die grünliche Färbung im besonderen Licht des Wetters unterstützt die Dramaturgie der architektonischen Linienführung. www.nugloss.de
Lumas präsentiert Alexander von Reiswitz Auf der Suche nach zeitgenössischer Kunst, die erschwinglich ist, trifft man im Kunstmarkt auf eine grosse Lücke. In den letzten Jahren hat Lumas die Vielfalt der zeitgenössischen Fotografie online und in den Lumas-Galerien für einen grösseren Kreis von Kunstbegeisterten und jungen Sammlern zugänglich gemacht. Mehr als 1400 Werke sind als handsignierte Originalarbeiten in limitierten Auflagen erhältlich. Lumas möchte, dass sich jeder hochwertige, künstlerische Fotografie in musealer Qualität leisten kann.
Odin Eher selten gelingt es Fotografen, die Oberfläche der offensichtlichen Schönheit der Tierwelt zu durchstossen und zum Wesen einzelner Tiere vorzustossen. Der in Berlin lebende Fotograf Alexander von Reiswitz hat neun intensive Porträts von Tieren aus dem Berliner Zoo kreiert. Ohne Teleobjektiv und vor Papierhintergrund schauen sie uns an, als könnten sie durch uns hindurchsehen, mal interessiert, dann wieder melancholisch, fast traurig, oder auch einmal überraschend streng und prüfend. So treten wir in einen Dialog und vergessen beinahe, dass wir Menschen und sie Tiere sind. Von Reiswitz – der Seelenfotograf. www.lumas.com
030
knoerle & baettig präsentiert Chrissy Angliker Die Galerie knoerle&baettig vermittelt und fördert Gegenwartskunst europäischer und panamerikanischer Künstler. Das Programm der Galerie umfasst sowohl international anerkannte Namen als auch ausgewählte, aufkommende Künstler. Die Galerie knoerle&baettig sieht es als ihre Aufgabe, Künstlerinnen und Künstler langjährig zu betreuen, zu fördern und ihnen zum Durchbruch auf nationaler und internationaler Ebene zu verhelfen.
Swimming with Dennis In einem Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Chaos erstellt Chrissy Angliker mit der dripping-Technik Kompositionen, die sich in ihrer Ausstrahlung zwischen wilder Explosion und seltsamer Ruhe bewegen. Ihre Werke stellen die Vollkommenheit in der Spannung, diese ausgeglichene Beziehung zwischen Beherrschung und Zufall in allen Lebewesen und Objekten, dar. So beruht die Wirkungskraft ihrer Malerei nicht auf der Wahl des Sujets, sondern auf der Botschaft selbst – es sind blosse Szenarien, eine Rechtfertigung und ein Instrument, um dieses Verhältnis von Gegensätzen darzustellen. www.knoerle-baettig.com
Galerie Wenger präsentiert Thomas Vinson Abstrakte und gegenstandsfreie Tendenzen der Gegenwart stehen im Fokus der Galerie Wenger. Es ist ihr ein Anliegen aufzuzeigen, wie die zeitgenössischen Vertreter konkreter und konstruktiver Kunst sich stetig neu definieren, indem sie mit Tradiertem brechen oder dieses konzeptuell umdeuten.
new order Der Künstler Thomas Vinson nutzt Materialien aus der Natur oder Bauindustrie. Die ersten Objekte entstanden aus gefundenen Holzstücken, später aus MDF-Platten, die bemalt, bearbeitet und zusammengefügt werden. Farben verwendet Vinson nur spärlich. In seinen Werken spielt Thomas Vinson mit horizontalen und vertikalen Linien in verschiedenen Abständen. Die Strukturierung der Flächen führt zu einer sensiblen Spannung zwischen den Ebenen, die in Weiss oder Schwarz gehalten sind. www.galeriewenger.com
031
wohnen neue arbeitswelten
Neue Arbeitswelten Weg vom klassischen Schreibtisch Text: Georg Lutz
Unsere Arbeitswelt ist im Umbruch. Dank vieler kleiner technologischer Helferlein sind wir heute nicht mehr an einen Schreibtisch gefesselt. Die wenigsten passieren heute noch bei Arbeitsbeginn und Arbeitsende eine Stechuhr. Im folgenden Beitrag thematisieren wir die Veränderungen der Bßrowelten und den Bedeutungsgewinn von Home Office.
032
UNTERRUBRIK wohnen
«Ein Raum, in dem man sich acht Stunden aufhält, ist eben nicht nur ein Arbeits-, sondern zugleich ein Lebensraum.»
033
wohnen UNTERRUBRIK
U
m die Umbrüche zu verdeutlichen, ist es interessant, sich die prototypischen Büros der letzten Dekaden vor Augen zu führen. In den siebziger Jahren waren Büroorganisation und Büroarchitektur ein Spiegelbild der damals vorherrschenden starren Fliessbandproduktionen. Die Arbeit war extrem zerstückelt. In der Produktion ging es um immer weniger gleiche monotone Handgriffe und in den Büros wurden immer wieder ähnliche Texte neu getippt. Der Denkpapst dieser Denkschule aus dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts war der US-Amerikaner Frederick Winslow Taylor. Daher sprach man auch von der tayloristischen Arbeitsteilung. Bei den einfachen Bürotätigkeiten sass man in grossen Räumen, wie in der Schule, hintereinander an den Schreibtischen und vor einem standen klobige Schreibmaschinen und ein dickes Telefon. Eine Etage höher, Hierarchien waren damals sehr ausgeprägt und konnten immer auch an den Etagen festgemacht werden, sassen die Angestellten in ihren kleinen Büros, im Arbeitsjargon auch «Hasenställe» genannt. Auf jeder Etage gab es einen grossen Sitzungsraum, in dem am Montag die Chefs die Agenda für die Woche runterdeklinierten. Die Einrichtungen waren spartanisch funktional gestaltet. Nur oben, in den Teppichetagen, gönnte man sich etwas atmosphärischen Barock, meist in Form von schweren Tapeten, Holztäfelungen, riesigen Schreibtischen und Ledersesseln, in denen dicke Zigarren geraucht wurden.
Flexiblere Aufbrüche Das änderte sich in den achtziger Jahren, als in der Produktion die Phase der flexiblen Automation begann. In den Fabrikhallen standen die ersten Produktionsroboter und in den Büros die ersten Computer mit den noch grossen Röhrenbildschirmen. In den Büroetagen wurden die Wände eingerissen und man arbeitete in Grossraumbüros. Alles wurde etwas luftiger und heller. Die Tische waren nun meist in Würfel- oder Sechseckformen ausgerichtet. Die Verantwortlichen dachten nun auch systematischer an die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein
034
Raum, in dem man sich acht Stunden aufhält, ist eben nicht nur ein Arbeits-, sondern zugleich ein Lebensraum. Bei der Gestaltung von Büros ging es jetzt auch um emotionale und soziale Bedürfnisse der Angestellten. Ergonomie der Stühle, die Farbe an den Wänden und die Atmosphäre des Lichts waren plötzlich wichtige Themen. Allerdings ging und geht es dabei heute noch immer um die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters. Unsere Büros sollen keine Wohlfühloasen werden, obwohl manche heute, wie die Bebilderung dieses Beitrags beweist auf den ertsen Blick so aussehen.
Technologische Revolution Die technologische Entwicklung ermöglichte im Büro einige Quantensprünge. Das Fax erhielt eine Nische zugewiesen. Demgegenüber bekam die Mail den obersten Platz im Ranking der Kommunikationskanäle. Der Trend hat sich in der letzten Dekade fortgesetzt. Die rasante technische Entwicklung der Arbeits- und Kommunikationsmittel im Büro kann durch die Stichworte Digitalisierung, Miniaturisierung und Mobilisierung zusammengefasst werden. Über Handy, Smartphone und jetzt Tablet-Computer reicht die Entwicklung bei Hardwarelösungen. Bei der Software werden die klassischen Insellösungen von vernetzten Strukturen abgelöst. Einige haben sich auch schon in die Cloud begeben. Die mobilen Formen der Arbeit haben zu ganz neuen Arbeitsorten geführt. Wir arbeiten im Zug, im Restaurant, auf der grünen Wiese oder im Home Office. Das «nomadische Büro» hat aber auch seine Schattenseiten. Viele Angestellte spüren nicht mehr den Druck der Stechuhr, sondern den Druck des Zeitmanagements, im Rahmen dessen Projekte realisiert werden müssen. Dabei verwischen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zusehends.
neue arbeitswelten wohnen
Arbeiten unter dem eigenen Dach Damit sind wir beim Thema Home Office. Durch die vielen neuen technischen Möglichkeiten haben viele Angestellte die Möglichkeit, auch in den eigenen vier Wänden zu arbeiten. Das ist auf den ersten Blick sehr spannend. Parallel können mehrere Dinge multifunktional unter einen Hut gebracht werden. Kinder erziehen und Bürotätigkeiten zeitnah an einem Ort gleichzeitig organisieren zu können, tönt theoretisch verführerisch. In der Praxis ist die Überforderung in Griffweite. Daher haben Experten einige grundlegende Tipps entwickelt. So ist ein Schreibtisch in der Wohnzimmerecke oder auf dem Esstisch als Arbeitsplatz ungeeignet, da genau hier die Balance aus Freizeit- und Arbeitswelt aus dem Ruder gleitet. Besser ist es, sich in einem Extrazimmer einen Arbeitsplatz zu schaffen, der auch nur für das Arbeiten genutzt wird. Neben einer klaren organisatorischen Aufteilung gilt es, einen individuell zugeschnittenen Zeitrhythmus zu finden. Wie im Büro sind regelmässige Pausen und Abwechslung in den Arbeitsabläufen einzubauen. Wichtig ist auch, ein Netzwerk zur Verfügung zu haben, das einen Erfahrungsaustausch ermöglicht. Nicht jeder, der neu im Home Office anfängt, muss das Rad neu erfinden. Durch die ausgelöste Euphorie, was die technischen Möglichkeiten betrifft, ist oft vergessen worden, dass ein Arbeitsplatz
im Büro auch eine soziale Plattform ist und die Fixierung auf das Home Office auch die Gefahr der sozialen Isolierung mit sich bringt. Auf jeden Fall spielt sich das Home Office fast immer vor einem Bildschirm ab. Entsprechend muss der Arbeitsplatz für Bildschirmarbeit geeignet sein. Eine ergonomisch auf der Höhe der Zeit befindliche Sitzgelegenheit gehört auch auf die Agenda. Zudem ist auf eine ausreichende Beleuchtung mit Tages- und Kunstlicht zu achten.
Ein Blick in die Zukunft Und wie sehen heute und in naher Zukunft die Bürowelten aus? Bei den ICT-Unternehmen Microsoft, Cisco und Google kann man die neuen Bürowelten schon anfassen, ausprobieren und begutachten. Vieles sieht auf den ersten Blick aus wie ein Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Wer sich zu einem Vier-AugenGespräch mit einem Kollegen treffen will, kann dies in einer alten Skigondel tun. Schnell wie die Feuerwehr ist man auch in einem anderen Stockwerk, wenn man dort gefordert ist. Auch grüne Rückzugsoasen sind zu sehen, und wer will, kann in einem Sessel eine kleine Siesta machen. Selbstverständlich gibt es neuste Hard- und Software für Videokonferenzen. Nur klassische Schreibtische sucht man hier vergebens. Jetzt stellt sich die Frage, was sich davon in die breite Unternehmenswelt übertragen lässt. Einige werden sich noch an die Prognose aus den 1990er Jahren erinnern, als das papierlose Büro ausgerufen wurde. Heute wird, trotz vieler ökologischer Hinweise, in den Büros fleissig ausgedruckt. Allerdings verschwinden zunehmend Schränke, Regale, Hängeregistraturen und Schubladenkästen zur Aufbewahrung von Akten und Unterlagen. Dagegen gewinnen Schliessfächer, in denen die Angestellten ihre privaten Utensilien verstauen können, an Bedeutung. Man ist ja an mehreren Schreibtischen unterwegs. Ein weiterer positiver Punkt darf – last but not least – nicht fehlen. Wir kennen alle die Pendlerströme, die sich am Morgen und am Abend vom Land in die Städte wälzen und umgekehrt. Würden nur einige Menschen mehr unter ihrem Dach arbeiten, hätten sie weniger Stress und wir hätten eine ökologische Herausforderung weniger auf der Agenda.
035
die zukunft ist da Moderne Arbeitsplätze in der Praxis Text: Georg Lutz | Bilder: Cisco
Virtuelle Sitzungszimmer, Kaffeepausen via Video und mobile Arbeits-stationen – der moderne Arbeitsplatz bietet den Mitarbeitenden viel Flexibilität und Gestaltungsfreiraum. Ein Beispiel, welches in die Zukunft weist, ist bei dem IT-Anbieter Cisco schon heute zu besichtigen.
036
UNTERRUBRIK wohnen
D
er Arbeitsplatz der Zukunft ist mobil, virtuell, sozial und visuell. Eine junge, mobile Generation von Arbeitnehmenden fordert bereits heute, jederzeit und überall mit dem Gerät ihrer Wahl zu arbeiten. Sie lesen ihre Geschäfts-E-Mails selbstverständlich im Tram auf dem Smartphone, schalten sich von zu Hause per Videokonferenz virtuellen Meetings zu oder tauschen sich via soziale Netzwerke und soziale Medien mit Kunden, Kollegen und Geschäftspartnern aus. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden ein Arbeitsumfeld, welches diesen Bedürfnissen gerecht wird. Ein Beispiel hierfür ist Cisco Schweiz. Nicht umsonst wurde der weltweit führende IT-Anbieter und Netzwerkspezialist im Wettbewerb «Great Place to Work» schon zum zweiten Mal in Serie als bester Arbeitgeber ausgezeichnet. Christian Martin, General Manager von Cisco Schweiz, erklärt: «Wir bieten unseren Mitarbeitenden modernste Technologien für die virtuelle Zusammenarbeit. So können sie flexibel in multinationalen Teams mit Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt arbeiten.»
Virtuelles Sitzungszimmer Bei Cisco in Wallisellen gibt es einen TelePresence-Raum. Darin steht ein ovaler Holztisch, der aber nur zur Hälfte aus Holz besteht. Die andere Hälfte des Tisches ist virtuell. Drei grosse Bildschirme sind so angeordnet, dass sie den Sitzungstisch virtuell vervollständigen. Auf den Bildschirmen können die Mitarbeitenden Kolleginnen und Kollegen aus Ciscos Niederlassungen in der ganzen Welt zuschalten. Nicht nur wegen der besonderen Ergonomie des Raumes, sondern auch wegen der hohen Qualität von Bild- und Tonübertragung ermöglichen solche Videokonferenzsysteme eine realitätsnahe Interaktion. «Nach einem TelePresence-Meeting hat man das Gefühl, sein Gegenüber wirklich live getroffen zu haben», spricht Christian Martin aus Erfahrung. Der TelePresence-Raum in Wallisellen wird von den Mitarbeitenden rege genutzt. «Viele Meetings – etwa die wöchentliche Besprechung des Vertriebsteams – wären im realen Raum schon aus Zeitgründen gar nicht möglich», erklärt Christian Martin. «Dank TelePresence sparen wir nicht nur Zeit und arbeiten dadurch
effizienter. Auch die Qualität der Arbeit nimmt zu, weil mehr Austausch stattfindet. Hinzu kommt, dass unsere Geschäftstätigkeit dank Video weniger CO2₂-Emissionen verursacht.»
Kaffeepause mit den Kollegen in der Westschweiz Im Kaffeeraum von Cisco in Wallisellen steht ein weiterer grosser Bildschirm, der direkt mit dem Kaffeeraum von Cisco in der Westschweiz verbunden ist. Die Mitarbeitenden der beiden Standorte sehen sich in der Pause, grüssen sich und tauschen ungezwungen Neuigkeiten aus – als ob man tatsächlich nebeneinander Kaffee trinken würde. «Videokonferenzsysteme erleichtern die standortübergreifende Kommunikation und verbessern dadurch die Zusammenarbeit», ist Christian Martin überzeugt.
Jederzeit und überall arbeiten Bei Cisco haben alle einen mobilen Arbeitsplatz – vom Berufseinsteiger bis zum General Manager. Wenn Christian Martin am Morgen ins Büro kommt, setzt er sich an einen der freien mobilen Arbeitsplätze. Er kann aber auch zu Hause oder unterwegs mit seinem Smartphone oder einem beliebigen anderen Gerät arbeiten, denn alle Geräte sind mit dem Netzwerk verbunden. «Der moderne Arbeitsplatz ist überall und jederzeit», sagt Christian Martin. Wenn er in Ruhe telefonieren oder sich mit einem Mitarbeiter ungestört austauschen möchte, geht er in den eigens dafür vorgesehenen APR (Audio Privacy Room). Bleibt bei aller Technologie nicht die direkte Führung der Mitarbeitenden auf der Strecke? «Im Gegenteil», antwortet Christian Martin mit Überzeugung. «Die neuen technischen Möglichkeiten begünstigen die Mitarbeiterführung. So gehe ich beispielsweise unmittelbar nach unseren montäglichen Managementmeetings in den sogenannten Green Room. Das Prinzip ist dasselbe wie bei der Wettervorhersage im Fernsehen. Ich stelle mich vor eine Wand, auf welche die Folien des Managementmeetings projiziert werden, und erläutere diese mündlich. Das Video stelle ich anschliessend allen Mitarbeitenden auf unserer Social-Media-Plattform zur Verfügung. So kann ich die Mitarbeitenden zeitnah und persönlich über die jüngsten Diskussionen und Entscheide informieren.»
037
wohnen Wenn Individualität zur Norm wird
Wenn Individualität zur Norm wird Massgebend für Ordnungssysteme «alpnach norm» steht für Qualitätsschränke nach Mass. Die Produktvielfalt reicht in Wahrheit noch viel weiter.
038
Wenn Individualität zur Norm wird wohnen
A
m Fusse des Pilatus hat vor über 40 Jahren mit der Firmengründung der heutigen Alpnach Norm-Schrankelemente AG die Erfolgsgeschichte ihren Lauf genommen. Aus den Norm-Schrankelementen, welche der Firma auch den Namen verliehen hatten, entwickelten sich individuelle Lösungen für den Wohnraum. Das revolutionäre Modul-System der siebziger Jahre mit acht unterschiedlichen Breiten, drei Tiefen und drei Höhen hat sich bis heute bewährt. Doch Schrank ist nicht gleich Schrank! Auf dieser Basis lassen sich individuelle Schränke nach Mass in beliebigen Materialien, Formen und Funktionen gestalten. Jedes Möbelstück ist auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt und mit Rücksicht auf die räumlichen Gegebenheiten geplant. Dadurch passen die Schränke in jede Nische, unter Treppen, in Dachschrägen und in noch so verwinkelte Räume.
039
wohnen Wenn Individualität zur Norm wird
Streben nach Individualität Das Streben nach Individualität und Persönlichkeit hat bei alpnach norm längst Einzug gehalten und widerspiegelt sich in der persönlichen Beratung und den auf die individuellen Bedürfnisse angepassten Produktionsanlagen. Acht Filialen und Ausstellungen verteilen sich heute über die ganze Schweiz. Durch kompetente Beratung und clevere Lösungsvorschläge entstehen Raumkonzepte nach Mass, exakt nach Ihren Vorstellungen und Wünschen. Hier ist alles frei wählbar: System, Oberflächen, Griffe, Ausstattung – die Möglichkeiten kennen fast keine Grenzen.
Wo Kleider und Accessoires sich wohl fühlen Die Produktpalette von alpnach norm beinhaltet Wohnzimmer-, Schlafzimmer- oder Garderobenschränke für alle Raumsituationen, begehbare Kleiderschränke, Schränke in Dachschrägen, Kombinationen mit Klappbetten, Sideboards und Regale. Doch eines haben sämtliche Möbel gemeinsam – sie stehen für Schweizer Qualität und werden komplett in der Manufaktur in Alpnach geschaffen. Je nach Situation eignen sich Flügeltüren, Falttüren oder schwebende Schiebetüren für die Zugänglichkeit des Schrankinhalts. Öffnen sich Schranktüren, kommt die Individualität des Besitzers zum Vorschein. Ordnung und Übersicht lautet die Maxime für ein modernes und praktisches Schrankkonzept. Kleiderstangen, Schubladen, Auszugstablare, Kleiderlift, Krawattenhalter, Schuhgitter und vieles mehr schaffen ein Schrank-Innenleben, das Freude bereitet und den Alltag erleichtert.
Design-Projekt schafft neue Produktlinie Das Produkt-Know-how von alpnach norm fliesst zusammen mit den Ideen des Designers Felice Dittli. So entstand kürzlich die neue Sideboardlinie an+. Als modulares System, das aus unterschiedlich dimensionierten, frei kombinierbaren Modulen besteht, ist an+ ähnlich individualisierbar wie die Einbauschränke. Als Stand-alone-Möbel zieht es aber unvermeidlich grössere Aufmerksamkeit auf sich als Einbaumöbel. Das Plus im Namen steht für eine neue Produktlinie, die durch ihre leichte, filigrane und wertige Anmutung Emotionen weckt; zum anderen steht es für verschiedene praktische Zusatznutzen. So ergiesst sich tropfenförmig eine Glasleuchte über die Sideboardkante oder eine integrierte Box aus Aluminium dient als Ladestation und Aufbewahrungsort für das Smartphone. www.alpnachnorm.ch www.anplus.ch
040
Frühlingsneuheiten.
Änderungen vorbehalten. Preise in CHF. Solange Vorrat.
UNTERRUBRIK wohnen
MAYA Stuhl
299.–
LAtuS tisch
2999.–
Weil Sie es gerne schön haben.
041
Abtwil, Contone, Dübendorf, Emmenbrücke, Etoy, Pratteln, Schönbühl, Spreitenbach, Vernier, Villeneuve
wohnen UNTERRUBRIK
Die Geometrie der sichtbaren Fachwerkkonstruktion ermöglicht ein stetiges Wechselspiel des Tageslichts.
Fertig und individuell Der Charme von Systemhauslösungen Text: Georg Lutz | Bilder: HUF Haus
Die schnellste und einfachste Art, an ein eigenes Haus zu kommen, ist, sich ein schlüsselfertiges Eigenheim liefern zu lassen. Individualität muss dabei trotzdem nicht auf der Strecke bleiben. Heute bieten die Fertigbauhausanbieter auch Lösungen im Luxussegment an. Wir stellen im zweiten Teil des Beitrags ein Beispiel vor.
042
UNTERRUBRIK wohnen
F
ür unterschiedliche Bedürfnisse gibt es auch unzählige Bauformen. Mit diesem Satz rennt man offene Türen ein. Die Herausforderungen beginnen aber im Detail. Viele Begriffe verwirren die potenziellen Hauseigentümer. Daher gilt es hier zunächst einige klare Unterscheidungen und Gemeinsamkeiten zu definieren. Das System-, Fertig- oder Typenhaus ist insgesamt eine praktische Bauvariante. Sie erspart, im Gegensatz zum Architektenhaus, die mühsame Detailplanung und Durchführungsarbeiten und den damit verbundenen Zeitaufwand. Das System- oder Typenhaus kann nicht nur aus einer Reihe von fertigen Prototypen ausgesucht werden. Der Kunde bespricht seine individuellen Vorstellungen mit dem Architekten, der diese – mit Rücksicht auf die Statik und die spezifischen Bauvorschriften – umsetzt. Der wesentliche Unterschied eines Fertigbaus zu einem Typenbau ist die Produktionsweise. Für den Typenbau werden Handwerker und Unternehmer engagiert, die vor Ort das
Haus aufbauen. Demgegenüber werden beim Fertighaus alle einzelnen Elemente in einer Fabrik vorgefertigt und die Baufachleute müssen sie nur noch auf der Baustelle zusammenstellen. Individuelle Wünsche sind auch hier möglich, aber auch nur unter der Voraussetzung, dass man sie rechtzeitig einplant. Auf jeden Fall ist die Bauzeit aller genannten Typen kürzer als in der klassischen Bauweise. So werden die meisten der Häuser rund ein Jahr nach der Kaufentscheidung fixfertig aufgebaut, denn die meisten Anbieter geben eine verbindliche Bauzeitgarantie; hinzu kommt, dass diese Eigenheime meist zu attraktiven Preisen angeboten werden, bei denen keine versteckten Zusatzkosten auf den Bauherren zukommen. Beim klassischen Hausbau wurden schon einige Familien zerrüttet, denn die Nerven liegen oftmals blank, wenn sich der Einzugstermin mal wieder um ein, zwei Monate verschiebt oder die Handwerker zum x-ten Mal etwas falsch installiert haben. Fertighäuser sind also auch nervensparend, denn der Fertighausberater nimmt den Bauherren fast alle Wege rund um das Thema Hausbau ab.
043
wohnen Fertig und individuell
Individualität und Haus nach Wunsch «Ja, aber die sehen doch alle gleich aus», lautet ein altes Vorurteil gegenüber Fertighäusern. Dem ist längst nicht mehr so. Fertighäuser sind individuell planbar. Im Zusammenspiel mit dem Haushersteller haben Bauherren alle Freiheiten bei der Gestaltung ihres Traumhauses. Das gilt sowohl für die Architektur als auch für die Ausstattung. Vom passenden Bodenbelag über die massgeschneiderte Badezimmerausstattung, die komplette Haustechnik und den richtigen Kamin für das Wohnzimmer bis hin zu farbigen Kacheln für das Dach kann frei gewählt werden. Das «Haus von der Stange» ist längst Vergangenheit.
des natürlichen Baustoffs Holz und an intelligenten Konstruktionen. In den Wänden sind mehrere Schichten hochwirksamer Dämmstoffe eingebaut. So kann man durch ihre Bauweise den Verbrauch an Heizenergie senken. Doch Fertigholzhäuser sparen nicht nur Energie und schonen somit den Geldbeutel. Sie verringern auch die CO2-Konzentration in der Atmosphäre, denn das genutzte Holz hat der Atmosphäre bei seinem Wachstum mehr CO2 entzogen, als durch den Bau des Hauses freigesetzt wird. Auch erfordert die Herstellung von Bauprodukten aus Holz einen geringeren Energieaufwand als vergleichbare konventionelle Baustoffe.
Zeitersparnis gleich Geldersparnis
Beispiel für grünen Trend
Viele Bauherren haben heute nicht mehr die Zeit, geschweige denn das Fachwissen, um sich um die Finanzierung des Hauses, die notwendigen Baugenehmigungen, ein passendes Grundstück und auf der Baustelle um die einzelnen Handwerker zu kümmern. Fertighausanbieter helfen angehenden Bauherren bei der Bewältigung dieser Aufgaben und machen so den Hausbau zu einer entspannten Angelegenheit. Da beim Fertigbau alle Leistungen aus einer Hand kommen, ist ein fester Ansprechpartner gewährleistet, dem die gesamte Betreuung rund um den Hausbau unterliegt.
Der grüne Trend lässt sich auch an Beispielen festmachen. So ruft der Anbieter HUF Haus auf seiner Webseite und in den Marketingkatalogen sogar die «green (r)evolution» aus.
Hausbauunternehmen für Fertighäuser bieten einen grossen Service an, der weit über den eigentlichen Hausbau hinausgeht, sie können behilflich sein bei der Suche nach einem Bauplatz, bei der Erschliessung, Planung ja sogar der Finanzierung. Doch auch nach der Fertigstellung bieten sie einen Kundendienst an, der bei Umbaumassnahmen berät, das Haus regelmässig wartet, auf Energie und Effizienz achtet und Modernisierungsmassnahmen durchführt. Dadurch kann der Hausbesitzer die Lebensdauer seines Hauses deutlich verlängern; zudem trägt es zur Wertstabilisierung des Hauses bei. Modernen Holzfertighäusern kann somit wie konventionell gebauten Häusern eine Lebensdauer von mehr als 100 Jahren attestiert werden.
Mit dem idyllisch gelegenen Fachwerkhaus interpretiert das Familienunternehmen das traditionelle Konzept eines typischen Landhauses neu: Dies entspricht ganz dem Wunsch der Besitzer, mit herkömmlichen Klischees der Landhaus-Romantik zu brechen. Vielmehr wollten sie in einem Haus leben, das sich rundum dem Naturpanorama des Westerwaldes öffnet. Ein Haus, das Sonnenlicht einfängt und Ruhe ausstrahlt.
Geringe Energiekosten Die heutigen Fertighäuser sind bekannt für ihre hervorragende Wärmedämmung. Auch hier gilt es das frühere Image zu korrigieren. Das liegt vor allem an den physikalischen Eigenschaften
044
Der Anbieter aus Hartenfels in Deutschland treibt den schon erwähnten Trend zur Individualisierung auf die Spitze. Er nimmt für sich in Anspruch, kein Gebäude zweimal zu fertigen. Das klingt schon nach Luxus. Und richtig, das HUF-Haus besetzt in der Branche die Sparte luxuriös-extravagante Fachwerkhäuser mit grossen Glasfronten und edlen Holzlösungen.
Gelungen ist dies mit einer ebenholzfarbenen Fachwerkkonstruktion mit bodentiefen Fensterfronten, die einem äusserst harmonischen, symmetrischen Aufbau folgt. Damit sind die HUF-Architekten ihrer typischen puristischen Linie treu geblieben. Dies zeigt sich sowohl im Inneren des Hauses als auch in der umgebenden Gartenanlage. Als Effizienzhaus 55 zeigt das HUF-Haus zugleich, wie sich Architektur und Technik zu einem energiesparenden und damit umweltschonenden Konzept vereinen lassen. www.huf-haus.com
UNTERRUBRIK wohnen
Die Kßche folgt einer klaren Designlinie, die auf einer Reduktion der Grundelemente, Formen und Oberflächen basiert. Die freistehende Design Badewanne an der Fensterfront sowie der perfekt in die Fachwerkkonstruktion integrierte, verglaste Sauna bereich machen dieses Bad zum privaten Spa inmitten der Natur.
045
wohnen Es geht noch besser
Es geht noch besser State of the Art im Systemhausbau mit Holz Text: Georg Lutz | Bilder: Renggli AG, Sursee
Fertig- und Systemhäuser hatten früher einen schlechten Ruf, was Wärmedämmung oder Komfortlösungen betrifft. Das hat sich geändert. Wir präsentieren einen Anbieter aus der Schweiz, bei dem Qualität an jeder Stelle ganz oben auf der Agenda steht. Da Holz nicht ohne Grund das aktuelle Trendbaumaterial ist, haben wir uns hier einige Referenzbeispiele der renggli Ag herausgegriffen und stellen sie vor.
046
Es geht noch besser wohnen
047
wohnen Es geht noch besser
K
now-how ist das eine, Effizienz in dessen Umsetzung das andere. Gerade bei Bauvorhaben, die mehrere Qualitätsvorgaben wie Effizienz, Energie oder Optik unter einen Hut bringen wollen, steigen auch die Anforderungen in den Bereichen Infrastruktur, Technologie, Logistik und Prozesse. Das Produktionswerk von Renggli der Spezialist für energieeffizienten Holzbau in Schötz ist eines der leistungsfähigsten seiner Art in der Schweiz. Weitere Rationalisierungseffekte in der Fertigung, wie auf dem Bau, erzielen die Verantwortlichen mit einem zertifizierten Bausystem, das einer speziellen Holzrahmenkonstruktion zugrunde liegt. Die technisch durchstrukturierten Produktionsabläufe und der hohe Vorfertigungsgrad garantieren Massgenauigkeit und gleich bleibende Qualität. Und sie verringern letztlich Bauzeit und Kosten – ganz abgesehen von der Verminderung der «Grauen Energie» durch kürzere Transportwege, geringes Eigengewicht und energiearme Verarbeitung. Im Folgenden gehen wir weitere wichtige Merkpunkte beim Systemhausbau durch.
Holz gegen Feuer und Lärm Bauten aus Holz und das Thema Feuer sind in der Öffentlichkeit immer noch ein diskutiertes Thema. Dabei gibt es klare Vorschriften und auch Holzlösungen, die diese einhalten. Brandschutz lässt sich mit der Stoppuhr messen. Gemäss VKF (Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen) muss eine Brandschutzwand dem Feuer 60 Minuten lang Widerstand leisten. Holz kann das. Renggli hat in Steinhausen das erste sechsgeschossige Minergie-Holzhaus der Schweiz gebaut und die zahlreichen Detailbestimmungen mit Bravour erfüllt. Das brennendere Thema im Alltag aber ist der Schallschutz. Von ihm hängt ein wesentlicher Teil der Lebensqualität ab, die ein Haus zu bieten hat. Mit der neu entwickelten Deckenkonstruktion und den bewährten Brand-, Zwischenwand- und Fassadendetails erfüllt Renggli die erhöhten Anforderungen an den Schallschutz gemäss SIA-Norm 181 (Ausgabe 2006). Selbst im schwierig dämmbaren, tieffrequenten Trittschallbereich sind die Schallschutzwerte vergleichbar mit denen einer 25 cm dicken Stahlbetondecke mit Trittschalldämmender Bodenüberkonstruktion. Luftschallmessungen von Wohnungstrennwänden ergaben überdies klar bessere Werte als bei einer massiven Bauteilkonstruktion.
Niedrige Betriebskosten Minergie ist das zentrale Label in der Schweiz, was Energieeffizienz betrifft. Ein wichtiger Minergie-Aspekt umfasst den ressourcen- und kostensparenden Umgang mit Energie. Voraussetzung dazu ist eine kompakte, möglichst luftdichte Gebäudehülle, die auf die Nut-
048
zung der Sonnenenergie optimiert ist. Sie liefert markant bessere Wärmeschutzwerte und beschränkt damit die Zufuhr von Fremdenergie auf ein Minimum. Durch Lüftungstechnik, Sonnenkollektoren, Wärmepumpen, Erdluftkollektoren und anderes mehr lässt sich die Energieeffizienz letztlich bis zur Selbstversorgung steigern. Auch Plusenergie-Häuser sind heute in Reichweite. Die Einführung von Minergie A, bei dem das Haus zum Energieproduzent werden kann, ist dafür ein erster Hinweis. Zur massgeblichen Senkung der Betriebskosten kommt die Gewissheit hinzu, dass bei zu erwartender Verschärfung der Energiebestimmungen auch auf lange Frist keine Sanierung nötig sein wird. Der Marktwert bleibt über Generationen erhalten.
Prima Klima Als Vorreiter und Förderer der Minergie-Standards geht es bei Renggli-Lösungen nie bloss um Bereitstellung von Nutzraum. In der Minergie-Bauphilosophie erhält ein Wort besonderes Gewicht: Behaglichkeit. Damit ist nicht die dem Holz zugeschriebene Gemütlichkeit gemeint, sondern das konzeptionell optimierte Raumklima. Dies umfasst folgende Punkte: • Angenehme Temperaturen und Zugfreiheit dank besserer Wärmedämmung • Komfortlüftung statt Kippfenster (Strassenlärm und Pollen bleiben draussen) • Ausgeglichene Luftfeuchtigkeit durch kontrollierte Lüftung • Helle Räume dank optimaler Tageslichtnutzung und dem Einsatz effizienter Leuchten. Diese Eigenschaften, die durch die Minergie-Normen gesichert werden, beeinflussen das Wohlbefinden und auch die Arbeitsleistung der Menschen positiv.
Verdichtete Bauweise Zum Glück ist der Mensch nicht zum Einsiedler geboren – da wäre die Schweiz schnell zu klein. Auf der anderen Seite ist er als Individuum nicht für anonyme Wohnsilos geschaffen. Die Kunst liegt in der verdichteten Bauweise, die mit den Bodenressourcen sparsam umgeht und gleichzeitig individuellen Wohnkomfort schafft. Zeitgemässe Konzepte berücksichtigen das Orts- und Landschaftsbild, die Wirtschaftlichkeit und das Bedürfnis der Bewohner nach gepflegter Privatsphäre, aber auch nach gesellschaftlichen Kontakten. Kurze Bauzeiten, minimale Bauemissionen und eingehaltene Einzugstermine sind besonders im Siedlungsbau wichtige Kriterien, einer Paradedisziplin des Holzsystembaus, das Bauherren auch in ihrer Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen unterstützt.
Mehrfamilienhaus Citypark in Sursee Die Bewohner der Mehrfamilienhäuser Citypark in Sursee ziehen im Herbst 2013 in einen städtebaulichen, architektonischen und ökologischen Vorzeigebau mitten im Stadtzentrum. Die Überbauung mit drei Wohngebäuden, auf dem ehemaligen Areal einer Gärtnerei, steht auf drei Parzellen zwischen dem Bach Sure und der Wilemattstrasse. Die Lage bietet einen attraktiven Ausblick auf den Grünraum, die Sure und die schöne Kulisse der Altstadt des Städtli Sursee. Die Häuser werden als reine Holzbauten im Minergie-A-Eco-Standard erstellt. Die Überbauung Citypark fügt sich mit ihrer ästhetischen Optik ideal in das Kleinstadtquartier ein. Die Häuser behaupten sich durch ihre eigenständige Form und die Fassadengestaltung als zeitgemässe Wohnbauten.
Mehrfamilienhaus Walkepark in Steffisburg Wenn ein Grundstück von Generation zu Generation weitergegeben wird, erfordert dessen Bebauung besonderes Feingefühl. Wenn es dazu noch einen Park mit historischen Bäumen beherbergt, gilt es, auch der Natur besondere Aufmerksamkeit zu schenken. In Steffisburg baute die Renggli AG ein attraktives Mehrfamilienhaus im Minergie-P-Standard, das seiner schönen, erinnerungsbehafteten Umgebung vollauf Rechnung trägt. Grundgedanke des Hauses ist der gemeinschaftliche Aspekt – ein Familienhaus soll es sein, das die Mieter zu einem erschwinglichen Preis höchst komfortabel leben lässt. Zwei 4,5-Zimmer-Wohnungen à 130 m2, zwei 6,5-Zimmer-Wohnungen à 173 m2 und eine Attikawohnung à 147 m2 mit Terrasse 190 m2 bilden zusammen das Gemeinschaftshaus im Park. Das Gebäude wurde als Hybridbau ausgeführt – der natürliche Baustoff Holz überzeugt die Bauherrschaft nicht nur wegen seinem warmen, atmosphärischen Charakter. Die ökologischen Aspekte sind der Familie genauso wichtig. Von Anfang an stand fest, das Projekt im Minergie-Standard zu realisieren. Als sich bei den energetischen Vorabklärungen herausstellte, dass der noch bessere Minergie-P-Standard mit geringen Mehrkosten erreicht werden kann, fiel der Entscheid zu Gunsten von mehr Energieeffizienz, weniger Heizkosten und einem noch besseren Gewissen der Umwelt gegenüber einfach.
Einfamilienhaus in Biel-Benken Viel Raum, Licht und Komfort in ländlicher Umgebung bietet dieses Haus im Minergie-P-Standard. Die Architektur ist aufs Wesentliche reduziert in der schlichten, schnörkellosen Form eines Rechtecks. Die raumhohe Verglasung verbindet Wohnraum und Garten zu einer harmonischen Einheit. Drei Schlafräume, ein Gäste- und drei Badezimmer, der offene Wohn-/Essraum sowie eine Sauna im Untergeschoss gewähren der vierköpfigen Familie viel Bewegungsfreiheit und wertvolle Rückzugsmöglichkeiten. www.renggli-haus.ch
049
Passion in Holz und Glas Fertighaus als Traumhaus Text: Georg Lutz | Bilder: DAVINCI HAUS
Ein Haus am Bodensee, dessen faszinierende Landschaft zu jeder Jahreszeit einen bezaubernden Charme ausstrahlt, ist ein besonderes Privileg. Die Familie Kleymann-Lopez hat sich diesen Traum erfĂźllt.
050
Passion in Holz und Glas wohnen
D
ie Bebauung eines Hanggrundstücks ist eine heikle Angelegenheit. Neben einer vorausschauenden Planung bedarf es vor allem viel Fingerspitzengefühl seitens des Architekten. Schliesslich ist es nicht ganz einfach, die Wünsche und Vorstellungen mit den Gegebenheiten des Grundstücks in Einklang zu bringen. Doch sind die Anfangsschwierigkeiten erst einmal überwunden, bietet ein Hanggrundstück zahlreiche Möglichkeiten, aussergewöhnliche Architektur zu schaffen. In diesem Fall inspirierte die idyllische Lage direkt am Bodensee den DAVINCI HAUS-Planer zu einem exklusiven Wohnkonzept mit hellen Räumen und einem Panoramablick auf die traumhafte Umgebung des Bodensees.
dene Verkehrswege, Auf- und Abgänge waren ebenfalls wichtig. Die Bauherrschaft wünschte verschiedene Aussenplätze, um je nach Tageszeit, Sonnenstand und Stimmung draussen verweilen zu können. Um das Gebäude nicht übermässig wuchtig wirken zu lassen, plante Architekt Christian Ruf ein relativ flaches, aber äusserst breites Haus mit Satteldach (Dachneigung: 21,5 Grad). Es wurde ein 6-Achsen-Haus: Auf einer Seite doppelt abgeschleppt und darin der abgesenkte Kaminbereich mit Rundumblick; auf der gegenüberliegenden Seite fünffach abgeschleppt, um Schwimmhalle mit Sauna und Fitnessraum unterzubringen. Die Besonderheit hierbei: Über dem Schwimmbecken «schwebt» eine offene Galerie auf dem Niveau der Erdgeschossebene.
«Das starke Gefälle des Geländes erforderte einen Entwurf, der die Topografie des Grundstücks berücksichtigt», erklärt Architekt Christian Ruf. «Knapp 4000 Kubikmeter umbauter Raum sollten unter einem Dach realisiert werden – dezent natürlich, nicht zu protzig. Tja, gar nicht so einfach!», fährt er fort.
Der gesamte Erdgeschossbereich wurde seeseitig angefüllt, um erstens das Haus dezenter wirken zu lassen und zweitens von der Seeseite her eine stattliche Terrasse bilden zu können, die den Lebensraum ins Freie erweitert.
Funktion und Atmosphäre im Inneren Holzfachwerkkonstruktion Eine moderne Fachwerkhausvilla in Holz und Glas, voll unterkellert mit hallengrossem Schwimmbad sowie Fitness- und Wellnessräumen. Das Ganze äusserst frei und offen. Ein «Muss»: Eine kuschelige und tiefer liegende Kaminecke sowie ein repräsentatives Wohnzimmer, das auf jeden Fall in zwei Bereiche aufgeteilt werden sollte.
Verschiedene Anforderungen Zwei Anbieter wurden in die engere Wahl genommen. Am Ende entschied sich das Ehepaar Kleymann-Lopez für die Westerwälder Design-Manufaktur DAVINCI HAUS. Der Vorschlag von Herrn Ruf vereinte die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner an ihr zukünftiges Zuhause mit den architektonischen Ideen. So sollte unter anderem ein Bezug zu den Aussenbereichen entstehen; einen Garten zum Begehen, viele raumhohe Fenster, aber trotzdem Intimität bieten. Spielerische Elemente wie verschie-
Das Projekt hat seine eigene Formensprache gefunden. Die Architektur vermittelt eine gewisse Strenge, erlaubt aber gleichzeitig eine enge Beziehung zur Umgebung und bietet auf drei Ebenen die Kulisse für den Familienalltag. Viel Gefühl für das Zusammenspiel von Funktionalität und Ästhetik bewies der DAVINCI HAUS-Architekt bei der Gestaltung im Inneren: So verschwinden beispielsweise Jacken, Schuhe und Mäntel aus dem Blickfeld des Besuchers in zwei separaten Garderobenbereiche, die sich – hinter dem Gäste-WC – direkt im Eingang befinden. Von hier erreicht man das Herzstück des Hauses: den weitläufigen Wohn-/Ess-/Koch-/TV-/Kaminbereich mit reichlich Platz für familiäre und gesellschaftliche Aktivitäten. Der schwarz glänzende Granitbelag im Erdgeschoss taucht den Raum durch seine Spiegelungen zu jeder Tageszeit in ein ganz besonderes Lichtermeer. Die Landschaft sowie die Sonnenstrahlen spiegeln sich von aussen. Eine über dem Essplatz eingearbeitete Lichterformation (Sternenhimmel) sorgt auch abends für zauberhaften Widerschein auf dem Boden. «Wenn das Verhältnis von Bauherrn zum Architekt stimmt, dann entstehen solche aussergewöhnlichen Dinge», schwärmt Ruf. Über eine einläufige, mit gelbem Veloursteppich belegte Treppe geht es hinauf. Hier empfängt einen das Obergeschoss mit seiner weitläufigen, fast 40 Quadratmeter grossen Galerie, von der sich der Wohnraum und das Kaminzimmer – optisch durch zwei Stufen getrennt – überschauen lassen. Das Bad ist der spirituelle Ort im Haus. Hier kommt man zur Ruhe, hier tankt man Energie, hier vollziehen sich tägliche Rituale. In einem Wohlfühlbad gebührt natürlich der Wanne – mit einem Durchmesser von 180 cm aussen – ein Ehrenplatz. Sie thront auf einem schwarz glänzenden Podest. Beim Baden in dieser runden, glitzerfarbenen Wanne eröffnet sich ein herrlicher Blick aufs Wasser, aber auch in den Himmel. Auf der gegenüberliegenden Seite wünschte sich der Bauherr seine eigene Dusche. «Unser Haus bietet alles. Den freien Blick auf den See empfinden wir als grosses Geschenk. Wir freuen uns jeden Tag aufs Neue!», resümiert Frau Lopez. www.davinci-haus.de
051
wohnen UNTERRUBRIK
Dreiklang mit System Bauen mit Holz Text: PM Haus AG | Bilder: PM Haus AG
Mit kühnen Formen, schlanken Linien und kräftigen Farben bilden Holzbauten heute die Avantgarde des architektonischen Schaffens.
052
Dreiklang mit System wohnen
Z
unächst ist der Bau eines Haues eine komplexe Angelegenheit. Da kommt es auf den richtigen Partner an. «Wir betreuen unsere Bauherrschaft in allen Projektphasen persönlich. Partnerschaft und Vertrauen sind für uns wichtige Werte», so Mariann Mangold, Architektin PM Haus AG. «Unser Ziel ist es, mit qualitativ hochwertiger Architektur eine sinnvolle Synthese von Wohnkomfort, Design, Licht, Frischluft, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit mit tiefen Energiekosten zu erschaffen.»
«Berühren Sie bei Hitze oder Kälte eine Holzwand und vergleichen Sie das Gefühlte mit Beton und Stahl», so der Geschäftsführer weiter. Auf diese Weise wird festgestellt, dass Holz weder als Hitze- noch als Kälteträger dient. Und dies ist nur einer von vielen Vorteilen des Baustoffs Holz, der sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt hat.
Minergie-Holzsystemhäuser
Rund 90 Mitarbeitende, darunter mindestens zehn Lernende, sind heute an den beiden Standorten Ormalingen BL und Kaiseraugst AG tätig und kümmern sich um sämtliche Kundenbedürfnisse von A bis Z rund um den Werkstoff Holz.
So ist es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass die Holzsystemhäuser von PM alle den Anforderungen des Minergie-Labels genügen, was der Umwelt und dem Portemonnaie dient, denn die laufenden Kosten werden durch die natürliche Isolation entscheidend minimiert.
«Einer der grössten Vorteile von Holz als Baustoff ist die Neutralität auf sämtliche äussere Einflüsse», sagt Peter Mangold.
Wer überdies die umtriebige Suche nach Bauland scheut, kann auch auf bereits projektierte Bauten der PM setzen.
053
wohnen Dreiklang mit System
Planen
Produzieren
Aufrichten
Nach intensiven Gesprächen mit der Bauherrschaft und den ersten Skizzen von Hand wird am Computer gezeichnet. Exakte CAD - Pläne gehen direkt zu den einzelnen Produktionsstandorten und übergeben Steuerbefehle an die Computer der Produktionsstrasse.
Im Produktionswerk in Kaiseraugst AG werden die Holzelemente produziert. Mit der hochmodernen Fertigungsanlage werden innerhalb einer Woche sämtliche Holzelemente für die Aufrichte eines Einfamilienhauses produziert.
Die Holzbauelemente werden fixfertig zur Baustelle transportiert. Aussenverkleidung, Innenabrieb, Fenster, Isolation und Elektroleitungen: Alles ist bereits eingebaut. An ein bis zwei Tagen werden die Elemente in jeder Jahreszeit zu einem PMHaus zusammengesetzt. www.pm-haus.ch
ME_Ins_210x148_d_Layout 1 25.01.13 11:23 Seite 1
AG-089
7.–10. März 2013 Schweizer Minergie-Messe Messe Luzern www.minergie-expo.ch 054
Do – So 10 –17
Veranstalter
UNTERRUBRIK wohnen
055
wohnen UNTERRUBRIK
Wohnskulptur mit Seele Ein Einfamilienhaus am Starnberger See Text: Roland Merz | Bilder: Sky-Frame
Für Stephan Maria Lang geht es in der Architektur um eine durchdachte Ästhetik, die sich noch im Kleinsten ausdrückt. Er strebt nach einem Gesamtkunstwerk. Am Ufer des Starnberger Sees hat der Architekt für ein Ehepaar eine bewohnbare Raumplastik entwickelt, die bequem und gelassen wie ein Massanzug passt.
056
UNTERRUBRIK wohnen
«Stetige Suche nach Schönheit im Unvollkommenen.»
057
wohnen Wohnskulptur UNTERRUBRIK mit Seele
I
m Münchner Vorort Giesing, versteckt in einem Hinterhof, befindet sich der Arbeitsort von Stephan Maria Lang und seinem Team. Vor dem zweistöckigen Ateliergebäude stehen Holzarbeiten – grob mit der Motorsäge vom Architekten selbst bearbeitet –, verschiedene Materialproben und eine einfache Gartenbank, die zum Verweilen einlädt. Tempo und Hektik der Stadt bleiben aussen vor. Tritt man über die Schwelle der halb zugewucherten Remise und steigt die Steinstufen hinauf, spürt man umgehend den Geist und die stille Kreativität, die über dem Arbeitsraum schweben. Dies ist die Welt von Stephan Maria Lang. Überall stehen Modelle aus Karton, Holz oder Gips herum. Der Gründer von Design Associates entwickelt mit Miniaturmodellen die Modulation eines Baukörpers. Alles Willkürliche hat für Lang keinen Platz. Formal diszipliniert, aber niemals steif sind seine Entwürfe. Er benutzt den Computer, als wäre dieser ein hoch entwickelter Farbstift. Er zeichnet, druckt Zwischenstände aus, collagiert und übermalt sie wieder, scannt neue Skizzen ein und bearbeitet sie weiter. Frei nach Schinkel sieht Lang es als Pflicht der Architektur an, Nützliches, Praktisches und Zweckmässiges in etwas Schönes zu verwandeln.
058
Vom Gesellen- zum Meisterstück Diese ungebrochene Lust auf Architektur und die stetige Suche nach Schönheit im Unvollkommenen sind auch bei einem Haus am Starnberger See zu spüren. Die Bauherrschaft, die aus Amerika wieder nach Bayern zurückkehrte, hatte bereits früher ein Eigenheim von Stephan Maria Lang entwerfen lassen. Nun wünschte sich das Ehepaar nach dem Gesellenstück eine kleinere Bleibe, ein Meisterstück eben. Ein Bebauungsplan, der ein Satteldach vorsah, eine parallel zum Grundstück verlaufende Erschliessungsstrasse, die das Baufenster enorm einengte, und eine nach Osten orientierte Hanglage machten die Aufgabe nicht einfacher. Auf dem verwilderten Grundstück verstellten zudem Bäume den gewünschten Seeblick. Der Architekt entwickelte einen zweigeschossigen, skulptural geformten Baukörper, der über dem Grundstück zu schweben scheint. Horizontale Schichten aus weiss verputztem Beton und Glas verleihen den Volumen etwas Schwereloses. Mächtige Steinelemente, die aus dem Gelände wachsen, verankern das Haus und brechen bewusst die horizontale Leichtigkeit. Herzstück der grosszügigen Terrasse ist der frei in die Landschaft auskragende Pool. Das längliche Wasserbecken setzt ein Gegengewicht zu den parallel zur Strasse ausgerichteten Kubaturen. Eine Glaswand hält das Wasser zurück, das sich sonst einem Wasserfall gleich über die Terrassenplatte ergiessen würde.
UNTERRUBRIK wohnen
Es überrascht nicht, dass Stephan Maria Lang von Vorbildern wie Wright, Schindler, Neutra und Lautner spricht. Die Villa knüpft mit ihren ausladenden Dächern und grossen Glasflächen an die Zeitlosigkeit der Martini-Moderne Kaliforniens an. Leben und Arbeiten erfolgt im Eingangsgeschoss auf Strassenniveau. Darunter befinden sich die privaten Schlafräume mit direktem Zugang in den Garten und einer Hausmeister-Einliegerwohnung. Um später eine behindertengerechte Nutzung möglich zu machen, gaben die Bauherren ein ebenerdiges, schwellenloses Wohnen vor. Einen Keller gibt es nicht. Die beiden Etagen sind neben der einläufigen Treppe durch einen Lift miteinander verbunden. Der Weg zum Haus ist inszeniert und erfolgt über einen grosszügigen halböffentlichen Vorfahrtsbereich. Bereits im Entrée ist das wohltuend schlichte Material- und Farbkonzept zu spüren. Weisse Wände für die Kunst, Böden sowie Küchenmöbel und fest eingebaute Staumöbel in Ahorn und die zurückhaltende Farbigkeit des Kehlheimer Natursteins einzelner Wandelemente atmen Behaglichkeit. Die perfekt ausgearbeiteten Details unterstützen die Atmosphäre zusätzlich. Nichts wirkt überladen. Vom funktional proportionierten Eingangsbereich gelangt man einerseits in den grössten Raum des Hauses, die offene Wohnküche, und in Bibliothek sowie Arbeitszimmer. Die feudal geschnittene Kochstelle mit offenem Essbereich bildet das gesellschaftliche Zentrum des Hauses. Hier kann das Ehepaar gute Freunde be-
wirten und mit ihnen an der langen Tafel das Leben zelebrieren. Innen- und Aussenraum sind als durch Schiebetüren abtrennbares Raumkontinuum gestaltet. Genau komponierte Blickachsen auf die Umgebung mit See und Bergen prägen den Grundriss: «Ich gebe meinen Bauherren nicht Seeblick überall. Es muss verschiedene Blicke geben», beschreibt der Architekt seine Absichten. Die Fensterfront, die aus einem Schiebefenstersystem von Sky-Frame besteht, kann über 15 Meter frei geöffnet werden. Beinahe acht Meter schiebt sich die Dachplatte stützenlos auskragend über die Terrasse. Prägendes Element ist ein offener Kamin mit Sitzbank unter freiem Himmel, Sonnenuntergang inklusive. Die zeitlose, keinesfalls modische Wohnskulptur von Stephan Maria Lang will durchschritten sein, erlebt werden. Energieeffizientes Bauen mit hoch gedämmter Fassade, Wärmepumpe und Solaranlage sind ebenso selbstverständlich wie computergesteuerte Haustechnik und modernste Kommunikationstechnik. Das Sonnenlicht modelliert die Räume am Tage, in der Nacht tut dies ein ausgeklügeltes Lichtkonzept mit LED-Technik. Zwischen Haus und Grundstücksgrenze fügte der Architekt zum Beispiel einen Innenhof in den Hang. Dieser geschützte Patio dient als intimer Rückzugsraum, als Ort der Einkehr, der Licht bis tief ins Gartengeschoss führt. Die Natursteinwand ist hinterleuchtet und verliert in der Nacht ihre Schwere, wirkt wie ein hinterleuchtetes Stück Stoff, das sich im kleinen Wasserbecken spiegelt.
059
wohnen Wohnskulptur mit Seele
Garten als neue Leidenschaft des Architekten Das Spiel der fliessenden Übergänge von Innen und Aussen wird durch die Gartengestaltung weiter verstärkt. Die einzelnen Gebäudekörper verzahnen sich wie eine Skulptur mit dem Aussenraum und bilden differenzierte Ein- und Ausblicke. Um die Sicht auf den See wiederherzustellen, musste das verwilderte Grundstück erst stark ausgelichtet werden. Der Architekt, für den die Gestaltung von Aussenräumen in den letzten Jahren zu einer grossen Leidenschaft gewachsen ist, erfüllte der Bauherrschaft ihren Wunsch nach einem pflegeleichten Grün und entwickelte einen fein modellierten Präriegarten mit Gräsern und Natursteinfindlingen. Ein Meer aus Lampenputzergräsern und 6000 Stück Allium «Mount Everest» ziehen sich den Hang hinauf und nehmen im Laufe der Jahreszeiten unzählige Schattierungen von Grün über Weiss bis Goldgelb an. An den Grundstücksgrenzen pflanzte Stephan Maria Lang Rhododendren und Lorbeer, welche die direkte Nachbarschaft ausblenden, den Blick auf die Umgebung aber nicht verstellen.
Architektur: Design Associates, München Bauleitung: A. Hann Gartenplanung: Stephan Maria Lang und Hildegard Köster Haustechnik: IVM Ingenieurbüro Versorgungstechnik Mayer, Ebersberg (D)
Statik: Claus Pohlmeyer Ingenieurbüro für Baustatik, Germaringen (D)
Schreinerarbeiten: Holzrausch Planung & Werkstätten, Forstern (D)
Naturstein: Baumann Steinmetz & Natursteinwerk, Röttingen und Grünwald (D) Gartenarbeiten: BUK Garten- und Landschaftsbau, Oberhaching (D) Lichtplanung: Lichttechnik & Design Huberg Saegmüller, München Fenster: Sky-Frame, Ellikon a. Thur (CH)
060
UNTERRUBRIK wohnen
1 Seite Inserat I n di v i d u e l l woh n e n – m it S t il b a u e n Klassisch oder modern ? Landhaus oder Loft ? Flachdach oder Ziegeldach? Wohnküche oder offene Küche? Dusche oder Bad ? Holz- oder Solarheizung ? Balkon und Sitzplatz ?
lität er Qua z i e w h DE Sc SS MA I W S 100 %
Wie wollen Sie wohnen? Sie wählen – wir bauen nach Ihren Vorstellungen. Ihr Traumhaus individuell abgestimmt auf Sie! Sich Wü n sche erfüllen heisst: Intelligent bauen m it Bautec.
B A U T E C A G | w w w. b a u t e c . c h | G R AT I S I N F O 0 8 0 0 8 4 0 1 1 1
061
Living home
Tosai Easy Chair In Eiche oder Nussbaum mit einer Sitzfläche aus Textil oder Leder ist Peter Maly hier ein makelloser Stuhl gelungen. www.sato.ch
Approaching Gemeinsam mit Ruckstuhl präsentiert der Modedesigner Hussein Chalayan den Teppich «Approaching». Mit einem traditionellen orientalischen Rahmen umfasst, während sich in seiner Mitte Figuren aus Videospielen gegenüberstehen. www.ruckstuhl.com
Admiral Der elegante Hocker «Admiral» besticht durch seine besondere halbrunde Form. Die drei massiven Holzbeine, aus Nussbaum oder Eiche, setzen sich dagegen durch ihre viereckige Form ab. Das elegante und bequeme Stoffkissen ist in unterschiedlichen Farben erhältlich und wurde mit Posamenten und einer Kordelgimpe verziert. www.madeintaunus.de
062
Industrial Look Durch ein zeitloses Wohndesign verfügen die Möbel aus Holz und Stahl bei «DAS_OBJEKT» über einen eigenen, individuellen Charakter. Die Designer entwickeln von der Idee bis zur Produktion alles selber. Die Objekte haben etwas gemeinsam: Sie verfügen über den zeitlosen Industrial Look und sind authentisch. www.das-objekt.ch
Echtstahl Die aufwändig produzierten Stahlkörper werden mit veredeltem Wollfilz aus Merinowolle kombiniert. So entstehen echte Designobjekte – vielfältig verwendbar, im Objektbereich ebenso wie im privaten Wohnraum. www.echtstahl.de
Friday Das subtil geformte Holzgestell von Friday ist im Rücken mit Kernleder bezogen, dessen Form an ein Schnittmuster erinnert. Weiche, daunige Kissen liegen leicht im Gestell, und über die Wahl des Holzes, des Kernleders und der Kissenbezüge ist Friday variantenreich. www.zeitraum-moebel.de
063
news lampen
Peye von Numéro 111 Die Stehleuchte Peye ist eine sehr originelle Leuchte mit überdimensioniertem Leuchtenschirm und LED-Lichtbändern. Sie ist das Ergebnis einer Arbeit über das Licht als Stimmungs- und Raumgestaltungselement. www.ligne-roset.ch
Floating Lamp Mit Hilfe von zwei elektromagnetischen Elementen und einem ausgeklügelten Steuerungssystem schwebt die obere Hälfte des Lampenschirms frei in der Luft. Die Lampe ist mit der neusten LED-Technologie und einem Dimmer ausgestattet. www.dasha-design.com
Kirin Das Schweizer Design-Team eigenmannDUORT hat für Home3 mit «Kirin» eine Leuchte entworfen, die sich konsequent an den Licht- und Nutzungsbedürfnissen im Wohnbereich ausrichtet. Ökologisch und stromsparend beweist die LED-Leuchte Kirin, dass sich wohnliche Wohlfühl-Atmosphäre auch mit einer LED-Leuchte erzeugen lässt. www.home3.ch
064
U-TURN Die neue LED-Spotfamilie U-TURN von Belux lädt zur spielerischen Interaktionen mit Licht ein. Über ein magnetisches Kugelgelenk lässt sich der Spot leicht von Hand in einem maximalen Aktionsradius verstellen und sogar komplett umdrehen. Zusammen mit dem veränderbaren Abstrahlwinkel ist U-TURN ein flexibles Lichtwerkzeug mit hohem Spassfaktor. www.belux.com
IN-EI von Issey Miyake Die Leuchtenserie IN-EI, die der Modeschöpfer Issey Miyake für artemide geschaffen hat, verbindet seine künstlerische Vision mit japanischer Lichttradition. Die Leuchtenschirme basieren auf einer einzigartigen Falttechnik: Sie können, wie die Kleider des japanischen Designers, flach zusammengefaltet und zu dreidimensionalen Skulpturen auseinandergefaltet werden. www.teojakob.ch
Birdie Wandleuchte Die Wandleuchte, die die BirdieLeuchtenfamilie komplettiert, überzeugt durch sanfte Linien und eine von der Natur inspirierte Form. Sie bietet aufgrund der unterschiedlichen Modelle und Farbvarianten viele Kombinationsmöglichkeiten. www.foscarini.com
Doll von Ionna Vautrin Inspiriert vom Stil der japanischen Kokeshi-Puppen, weckt Doll mit ihrer klaren und präzisen Form unmittelbare Emotionen beim Betrachter. Ein grosser, runder, mundgeblasener Kopf aus Glas gepaart mit einem kleineren, zylinderförmigen Körper. Ungewöhnlich und elegant in Grün, nüchtern und raffiniert in Grau, klassisch in Elfenbein oder lebhaft und extrovertiert in Rot. www.foscarini.com
065
Santiago Der Weltstar der Brücken Text: Lone K. Halvorsen | Bilder: Bildagentur
Seine Entwürfe regen zum Nachdenken, aber auch zur Diskussion an und bleiben für die meisten Betrachter unvergessen. Was möchte man von moderner Architektur mehr verlangen?
066
Calatrava
067
architektur SAntiago calatrava
de n r e w
,
en d n rsta ben. leich, e v cht eit ha men g i n ill Freih Blu lig.» w e i «Ich meine ren all ngwe ä ill t la l W w e ich ie W d e wär
D
er Spanier Santiago Calatrava gilt als einer der besten und einflussreichsten Architekten der Gegenwart. Seine Werke reichen von komplexen Verkehrsanlagen über öffentliche Gebäude wie Kinos und Bibliotheken bis hin zu Fernsehtürmen und hypermodernen Hochhäusern. Begonnen hat Calatrava seine Karriere aber mit Brücken – und zu den Brücken kehrt er immer wieder zurück.
068
Seine anmutigen Planungen sind gekennzeichnet von einer Synthese aus neuen Techniken und neuen künstlerischen Formen. Stets bemüht sich Calatrava, die Grenzen von Architektur, Ingenieurswesen und Kunst zu erweitern und gegenseitig zu öffnen. Unabhängig von der jeweiligen Grundeinstellung zu Calatrava ist die von seinen Bauwerken ausgehende Faszination unbestreitbar. Seine Bauten verändern und prägen ihre Umgebung, lenken die Blicke auf sich und führen häufig zu ungläubigem Staunen. Er ist in vielerlei Hinsicht eine ungewöhnliche Persönlichkeit in der Architekturwelt. Er studierte in Valencia Kunst, bevor er ebendort sein Diplom als Architekt machte und sich im Anschluss daran seinem Bauingenieurstudium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich widmete. Diese Entscheidung sollte sein Leben in vielerlei Hinsicht verändern. Er lernte während dieser Zürcher Zeit nicht nur seine zukünftige Frau kennen, auch in beruflicher Hinsicht sind die Schlüssel zu Calatravas Tun in Zürich zu finden. 1981 gründete er hier sein erstes Architektur- und Ingenieurbüro und begann, sich an öffentlichen Wettbewerben zu beteiligen. Sein erster international beachteter Erfolg wurde die Sanierung und Erweiterung des Bahnhofs Stadelhofen in Zürich, dessen Ausschreibung er 1982 gewann. Schon bei diesem Projekt zeigt sich sein unverkennbarer Stil, der immer wieder Themen aus der Natur aufgreift. Häufig beginnt seine Arbeit mit dem Zeichnen von menschlichen Körpern oder auch von Tieren, die gerade dynamische Bewegungen ausführen. So kommt es nicht von ungefähr, wenn man sich beim Betrachten seiner Bauwerke häufig an Insekten, Vögel, Dinosaurier oder anatomische Details wie etwa ein menschliches Rückgrat erinnert fühlt. Das Verhältnis zwischen Calatravas Kunstwerken und seinen architektonischen Arbeiten ist recht komplex und er weist oft darauf hin, sein Werk als Brücke zur bildenden Kunst zu sehen.
069
architektur SAntiago calatrava
Über die Flüsse und Kanäle
Calatravas Stadt der Künste
Calatrava war schon als Kind häufig in der Schweiz gewesen und begeisterte sich für die alpine Bergwelt. Hier wurden ihm die Schwierigkeiten bewusst, in einer solchen Umgebung Verkehrswege für die Eisenbahn oder den Strassenverkehr zu bauen. Das nächste grosse Projekt nach seinem Erfolg mit dem Bahnhof Stadelhofen wurde die Bach-de-Roda-Brücke in Barcelona. Dies war keineswegs Calatravas erster Entwurf für eine Brücke, aber der erste, der verwirklicht wurde. Mit der Bach-de-RodaBrücke bewies Calatrava, dass es auch bei einem Zweckbau wie einer Brücke möglich ist, die bekannten Formen und Systeme zu variieren und völlig neuartige Lösungen hervorzubringen. So ist diese Brücke eine Kombination aus Bogen- und Schrägseilbrücke. Calatrava verweist auf Städte wie Venedig, Florenz und Paris, um zu veranschaulichen, welche Schlüsselrolle die Brücken dank ihre Nützlichkeit und Dauerhaftigkeit bei der Prägung von Stadtbildern spielten. Um seine Meinung zu untermauern, sagt Calatrava, könne eine Brücke eine überzeugendere kulturelle Aussage darstellen als ein Museumsneubau. «Eine Brücke ist effizienter, weil sie jedem dient. Auch ein ungebildeter Mensch kann Freude an einer Brücke haben. Eine einzige Massnahme verwandelt die Natur und gibt ihr Ordnung. Etwas Effizienteres gibt es nicht.» Demzufolge hat sie auch für Menschen eine Funktion, die nicht an Kunst interessiert sind. Sein gelungenes Bemühen, Brücken eine neue Bedeutung zu verschaffen, lässt sich am besten anhand der Alamillo-Brücke veranschaulichen. Erbaut wurde die AlamilloBrücke 1987 bis 1992 für die Expoʼ92 in Sevilla und die Brücke bleibt seitdem das Wahrzeichen des Ortes. Sie überspannt 250 Meter mit ihrer Stahlkonstruktion und ihre asymmetrische Form deutet auf einen der Haupteingänge der Cartuja-Insel. Das Thema der Alamillo-Brücke, einer Schrägseilbrücke mit einem geneigten Pylonen, der sich der Last entgegenzustemmen scheint, griff Calatrava später immer wieder auf. Aber nicht nur er, auch andere Architekten nahmen sich diese Brücke als Vorbild. Neuere Brücken Calatravas konfrontieren extrem unterschiedliche Standorte mit der schlichten Formensprache und Effizienz, die für seine Fluss- oder Kanalüberführungen typisch geworden sind.
Obgleich Calatravas Name häufig in Verbindung mit Brücken genannt wird, ist er mit seinem Büro überaus produktiv und verwirklicht spektakuläre Bauwerke auf allen Kontinenten. Er gehört zu den Architekten, die immer dann gerufen werden, wenn Städte nicht nur Gebäude, sondern urbane Ausrufezeichen brauchen. Die Ciudad de las Artes y de las Ciencias, die «Stadt der Künste und Wissenschaften» in Valencia, ist ein solches Ausrufezeichen. Der blendende Komplex ist auch ein Querschnitt der architektonischen Facetten Calatravas. Wie alle seine Bauten ist sie über ihre eigentliche Funktion hinaus auf eine eigenständige Aussenwirkung angelegt. Spektakulär, ohne jedoch den Betrachter zu erschlagen. Weisse, freundliche Riesen sind es, die die Fantasie anregen und zum Schauen einladen. Die Grenze zwischen Architektur und Skulptur zerfliesst, und alles Zweckgebundene verliert sich unter der optischen Wirkung. Unverkennbar sind Calatravas Anlehnungen an insektenhafte, kreatürliche Formen. Virtuos setzt er sie um in Glas, Stahl und Beton, makellose Helligkeit unterstreicht die Wirkung der Struktur, die je nach Tageszeit und vor allem auch bei Nacht eine ganz eigene Kraft entfaltet. Am deutlichsten wird dies beim LʼHemisfèric, dem riesigen, mal schlafenden, mal hellwach schauenden Auge der Weisheit, El Ojo de la Sabiduría, das in einem türkisfarbenen Teich ruht.
070
Der Meister selbst spricht hingegen gern von seinem «bescheidenen Beitrag» zur modernen Architektur. Der stets korrekt in Anzug und Krawatte gekleidete Calatrava ist ein vielseitig gebildeter und interessierter Mensch, ein rastloser Geist, der von seiner Wahlheimat Zürich aus unermüdlich seine in aller Welt verstreuten Baustellen bereist und betreut und dabei noch die Zeit für seine Malerei und Skulpturen findet. Er sei kein Revolutionär, sagt Calatrava, eher ein Visionär, der sich über seine Gebäude ausdrückt. Als Künstler befasst er sich mit der Ästhetik von Bauwerken, als Architekt mit ihrer sozialen Aufgabe, als Ingenieur mit der technischen Umsetzung. Seine feste Überzeugung: Architektur kann das Leben der Menschen verbessern.
Bei De Dietrich steckt was unter der Haube! Für seine Kochschule hat sich Sternekoch Benoît Violier für das Piano Induktionskochfeld entschieden, und dass nicht ohne Grund
Der Piano, das erste zonenfreie Induktionskochfeld. Dieses Extra-breite Kochfeld hat keine definierten Kochzonen, sondern eine Glaskeramik-Kochfläche von 93 cm Breite, versehen mit einem stilvollen Touchscreen, damit Sie Ihrer kulinarischen Kreativität freien Lauf lassen können. FLaSHEn SIE DEn KoDE, um unSEr PrEmIum-anGEBoT zu EnTDEcKEn
www.dedietrich-hausgeraete.ch 071
Architektur Grüne Architektur
Grüne Architektur Nachhaltig attraktiv Text: Lone K. Halvorsen
Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde – auch in der Architektur! Für viele ist der Begriff zum unabdingbaren Bestandteil des heutigen Bauens geworden. Seit der Klimakonferenz von Kyoto ist der Begriff der sustainability – zu Deutsch Nachhaltigkeit – aus dem Architekturdiskurs nicht mehr wegzudenken. Kaum ein Haus, kaum eine Siedlung, kaum eine Stadtplanung, die nicht mit dem Label der Nachhaltigkeit versehen werden.
072
UNTERRUBRIK wohnen
073
wohnen UNTERRUBRIK
Vitruvs Trias In Zeiten der Klima- und Finanzkrise steht eine umweltfreundliche Architektur mittlerweile ganz weit oben auf dem Programm. Lange Zeit waren es nur gemeinnützige Organisationen und Regierungen, die an einer ökologisch nachhaltigen Konstruktionsweise interessiert waren. Doch inzwischen hat dieses Interesse die Gesellschaft als Ganzes erfasst. Energieeffizientes Bauen und Sanieren wird staatlich gefördert und mittlerweile sind die «grünen Häuser» auch architektonisch echte Schmuckstücke. Wer sich für ein solches Heim interessiert, hat eine grosse Auswahl, denn die Bandbreite der Angebote wächst ständig: Energiesparhäuser oder Passivhäuser, perfekt wärmegedämmt, solarenergiegespeist und auf dem neuesten Stand der Technik. Doch Konzepte wie Minergie oder 2000-Watt-Gesellschaft werden mitunter vorschnell auf die Frage des energetischen Einsparungspotenzials reduziert. Dabei muss Nachhaltigkeit komplexer – man könnte auch sagen ganz-
074
heitlicher – gedacht werden. In der modernen Architekturtheorie sollen drei Aspekte grundlegend betrachtet werden. Diese Trias geht auf Vitruv (römischer Architekt und Ingenieur) und seine drei Kategorien firmitas, utilitas und venustas zurück. Die erste begriff die Statik, die Baukonstruktion und die Materialien, die zweite die Nutzung von Bauwerken und die Gewährleistung ungehinderter Abläufe, die dritte das Aussehen der Bauwerke. Nimmt man nun die berühmte Trias von Vitruv als Grundlage, so liegen die Aufgaben einer zukünftigen Architektur auf der Hand: Es geht um nachhaltige Nutzungen, nachhaltige Baustoffe und Ressourcen, aber auch um eine nachhaltige Ästhetik. Und auch für das Bauen im grossen Stil gilt: Die Architektur der Zukunft ist grün. Die Wolkenkratzer von morgen werden moosbewachsene Fassaden haben, die zur Reinigung der Stadtluft beitragen, Wandfarben, die sich je nach Jahres- und Tageszeit anpassen, und die Stockwerke werden mit Bäumen und Pflanzen bepflanzt, die frische Luft und ein Mikroklima erzeugen und in denen Vögel und Tiere sich auch wohlfühlen.
UNTERRUBRIK wohnen
«Menschen fühlen sich mit Pflanzen wohler, sind produktiver und es gibt weniger Krankmeldungen.»
Die grüne Stadt Bebauungspläne, Bauleitplanungen und Bauverordnungen! Man könnte meinen, dass die Instrumente der gegenwärtigen Stadtentwicklung grüner sein dürften. Es klingt vielversprechend mit einer grünen Stadt, dennoch werden hierzulande noch häufig artenreiche Schrebergärten durch sterile Parkanlagen ersetzt. Der malaysische Architekt Ken Yeang plant seit über 40 Jahren grüne Städte und Wolkenkratzer. Über einige der Vorteile, «wertvolle» Nutzflächen für Pflanzen zu «opfern», sagt Yeang: «Pflanzen können ein Gebäude um zwei bis drei Grad herunterkühlen. Sie verbessern das Mikroklima und die Luftqualität. Und schliesslich die Biophilie: Studien haben belegt, dass Patienten schneller gesund werden, wenn sie auf Pflanzen statt auf eine kahle Wand schauen. Ferner fühlen sich die Menschen wohler, sind produktiver und es gibt weniger Krankmeldungen.» Schon Le Corbusier versuchte in den 1920er Jahren mit den Dachgärten seiner Villen den überbauten Grünraum etwas zu
kompensieren – lange ohne allzu grosse Wirkung. Vor fünfzehn Jahren liess Norman Foster seinen Frankfurter CommerzbankTurm mit Sky-Gärten versehen. Das Gebäude ist nicht nur schön anzusehen, es funktioniert auch ganz hervorragend. Überzeugend sind vor allem die energiewirtschaftlichen Qualitäten des Entwurfs aus den frühen 90er Jahren, mit dem er den Begriff des «Green Building» vorwegnahm. «Der CommerzbankTurm in Frankfurt am Main», so Foster in einer Publikation des Bundesumweltministeriums, «ist ein symbolhaft und funktional grünes Gebäude. Obwohl es über eine Klimasteuerung verfügt, nutzt es ein natürliches Lüftungssystem zur Reduktion des Energieverbrauchs, was es zum weltweit ersten ökologischen Hochhaus macht.» Seine bauliche Besonderheit: Die Fassade besteht aus zwei Schalen, zwischen denen die Luft frei zirkulieren kann. Schon bei der Planung des 50-geschossigen Hochhauses wurde darauf geachtet, dass pro Jahr mindestens 60 Prozent natürliche Lüftung statt einer ständigen Nutzung der Lüftungsanlage möglich sind.
075
Architektur Grüne Architektur
Ein wohl etwas ungewöhnlicher Auftritt in der Öffentlichkeit gelang einem Wanderfalkenpaar, das verschiedene Plateaus des Bürogebäudes als städtischer Ersatz für die Felsvorsprünge in den Bergen nutzte. Um die Falkenfamilie zu schützen, wurde sogar der Zugang zum Plateau im 63. Obergeschoss abgesperrt, die Fassadenreinigung ausgesetzt und die Antennenwartung verschoben. Vor allem aber wurde der für diesen Zeitraum geplante Logoaustausch zum neuen Markenauftritt verschoben, bis die Jungfalken das Nest verlassen hatten. Wahrlich ein «Green Building»!
begrünter Flächen. Er bepflanzt nicht nur Innenwände von Häusern, sondern ganze Hausfassaden und arbeitet seit Jahren mit namhaften Architekten wie Jean Nouvel, Herzog & de Meuron oder Designern wie der Französin Andrée Putman zusammen. Angefangen hat alles in Subang Jaya bei Kuala Lumpur mit dem Mesiniaga-Turm von Ken Yeang. Dieses frühe Beispiel eines bioklimatischen Hochhauses wurde 1995 mit dem Aga-Khan-Preis für Architektur ausgezeichnet. Heute ist sein Know-how in Malaysia ebenso gefragt wie in Singapur, das sich gerne als grünste Stadt der Tropen sieht.
Wenn Unternehmen sich ein grünes Mäntelchen umhängen, dient das häufig der Irreführung. Tun es Häuser, dient es uns allen. Pflanzen auf dem Dach und an der Fassade schützen das Gebäude vor extremer Hitze und Kälte, speichern Regenwasser und verbessern das Klima in der Umgebung. Patrick Blanc hat die Geschichte von den «hängenden Gärten» wörtlich genommen und lässt es an Hausfassaden spriessen und blühen. Der französische Botaniker und Gartenkünstler gilt als Meister vertikal
Die Zeit ist demzufolge reif für eine Architektur, die Inhalte wieder stärker gewichtet als Bilder und Selbstdarstellungen. Eine Architektur, die Nachhaltigkeit respektive ökologische, soziale und ökonomische Themen ernst nimmt, ist letztlich eine klimagerechte Architektur, da nicht-klimaorientiertes Bauen über den Lebenszyklus betrachtet weder ökologisch noch ökonomisch ist. Energieeffizienz, Emissionsfreiheit und Klimagerechtigkeit sind somit das Gebot der Stunde.
Solaris science center, Singapore, Ken Yeang Solaris science center, Singapore, Ken Yeang Mesiniaga-Turm, Ken Yeang
076
UNTERRUBRIK wohnen
TERRASSENGESTALTUNG Alles aus einer Hand
1 Seite Inserat
PLANUNG AUSFÃœHRUNG UNTERHALT Bacher Gartencenter AG, Spinnereistrasse 3, 8135 Langnau am Albis Telefon 044 714 70 70, www.bacher-gartencenter.ch
www.terrassengestaltung.ch www.gartenmoebel-trends.ch 077
bücherregal lese-Tipps
1.
Inspiration für Profis und anspruchsvolle Laien Weltweit für seine eklektischen und extrem persönlichen Interieurs gerühmt, in denen Stil und Komfort auf Abenteuer und Kunst treffen, präsentiert Lars BoIander eine atemberaubende Auswahl seines überwältigenden Schaffens, und zwar in seinen eigenen Wohnhäusern sowie denen seiner Kunden. Er lässt uns teilhaben an seinen Inspirationen und gewährt seltene Einblicke in seine faszinierenden, kreativen Prozesse. Jeder einzelne Raum erzählt eine wahrhaft packende Geschichte. Zu seinen Inspirationsquellen zählen ausgedehnte Reisen und detaillierte Kenntnisse so unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen wie Glasbläserei, Bildhauerei und Literatur. Die Resultate sind so intelligent komponiert wie erfrischend entspannt. «Interior Design & Inspiration» Lars Bolander teNeues Verlag
Mit Pflanzen leben Ein kleiner Strauss von Feldblumen kann einem einfachen Raum Leben und Schönheit verleihen. Vor unserer Haustür, in unserem Garten, auf dem Bauernmarkt – überall finden sich zu jeder Jahreszeit herrliche Blumen, Zweige und Gewächse, die, mit Fantasie und leichter Hand arrangiert, die Natur in unsere Räume holen. Mit den Anregungen dieses Bandes lassen sich natürliche Dekorationen zaubern, die den Stil und die Einfachheit des Landlebens aufnehmen. Mit den fantastischen Fotografien von Ngoc Minh Ngo gibt «Natur im Haus» nicht nur Tipps für florale Arrangements, sondern inspiriert auch mit bestechend schlichten und eleganten Interieurs. Eine Quelle der Inspiration für jeden, der Spass am Einrichten und Gestalten hat. «Natur im Haus. Blumenideen für jede Jahreszeit» Ngoc Minh Ngo Knesebeck Verlag
078
2.
3.
Plastik mit künstlerischer Freiheit Die italienische Firma Kartell gilt nicht zufällig als Geburtsstätte der Plastikkultur. Ihr Gründer war der Chemiker Giulio Castelli, der 1949 im damals noch jungen Material Polypropylen ungeahnte Möglichkeiten sah – und in Gino Colombini einen kongenialen Designer für seine Visionen fand. Zumindest seit der Pop-Welle ist Kartell auch international ein Begriff. Die Firma hat stets mit den talentiertesten Entwerfern zusammengearbeitet, von Joe Colombo und Kartells Artdirektorin Anna Castelli Ferrieri mit legendären Entwürfen in den 1960ern bis zu jüngeren Hits wie Philippe Starcks Ghost Chair oder der Tischleuchte Cindy von Ferruccio Laviani. Anhand unzähliger Fotos aus dem Firmenarchiv zeichnet der Band die Geschichte von Kartell nach. Ergänzt wird der Bilderbogen mit historischen wie aktuellen Produktaufnahmen. «Kartell» Hrsg. Elisa Storace & Hans Werner Holzwarth Taschen Verlag
4.
Bergstyle Dieser elegante Band führt weit hinauf in die exklusive Welt der Bergchalets. Sie sind Sehnsuchtsorte, die majestätische Natur, traditionelle Architektur und individuelles Design miteinander verbinden, oder auch Zufluchtsorte in einer chaotischen und termingeplagten Welt. Überall auf der Welt finden sich im Schatten imposanter Gipfel solche Refugien exklusiven Wohnens. Riesige Fensterfronten geben den Blick frei auf malerische Berglandschaften, drinnen beeindrucken einzigartige Interieurs, zusammengestellt aus Antiquitäten, Fundstücken aus der Natur, Kunst und Design. Nach Wintersport oder Bergwanderung bieten ihre einladenden Interieurs einen gemütlichen Rahmen für entspannte Stunden und gesellige Runden. In der Konzeption dieser überwältigenden Behausungen spielt die Landschaft die vielleicht wichtigste Rolle. «Living in Style Mountain Chalets» Hrsg. Gisela Rich TeNeues
5.
Der Mann, der architektonische Grenzen sprengt Zum 100. Geburtstag des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer schrieb die «New York Times»: «Er hat sich in den 1940ern, 1950ern und 1960ern als einer der wichtigsten Vertreter des Modernismus etabliert. Indem er wuchtige Abstraktionen mit tropischem Hedonismus tränkte, veränderte er Brasiliens Selbstverständnis und faszinierte Architekten in aller Welt.» Niemeyer übt seinen Beruf bis heute aus, mehr als sieben Jahrzehnte nach seinem ersten grossen Projekt von 1936 gemeinsam mit Lucio Costa und Le Corbusier. An die 700 realisierte und unrealisierte Bauten hat er entworfen, wobei er bautechnisch wie formal immer wieder neue, riskante Wege beschritt. «Niemeyer» Philip Jodidio Taschen Verlag
079
Der letzte Visionär der Moderne Oscar Niemeyer ist mit 104 Jahren gestorben Text: Georg Lutz
Oscar Niemeyer ist ein ganz grosser Architekt der Moderne des 20. Jahrhunderts. Für Architekturfans ist er eine feste Referenzgrösse. Was macht den Reiz dieses Visionärs aus?
080
Der letzte Visionär der Moderne architektur
W
er die Bauwerke von Oscar Niemeyer besichtigt, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Für Niemeyer scheinen die Gesetze der Schwerkraft nicht zu gelten. Seine Gebäude schiessen in den Himmel, wuchern wie Wurzeln des brasilianischen Regenwaldes und haben Kurven, die an die erotischen Aufladungen am Strand von Copacabana erinnern. Das ist der erste Eindruck.
Kind der Moderne Brasília, die realisierte Vision einer Hauptstadt, ist sicher Niemeyers bekanntestes Projekt. Der berühmte Nationalkongress, die grosse Kathedrale, die Gebäude, die allesamt aussehen, als würde in ihnen eine Rakete gezündet und die Bauten damit fortgetragen. Brasília gleicht einer riesigen Skulptur, deren ausladende Formen das weite, scheinbar leere Land mit einem Schlag zu bändigen versuchen. Hier ist Niemeyer ein Kind der Moderne. Der Zeit- und Raumpfeil soll immer schneller in alle Himmelsrichtungen rasen. Die Grenzen des Wachstums sind völlig ausser Reichweite. Grenzen sind nach aussen zu verschieben. Die Realisierung von Retortenstädten vom Reissbrett ist Mitte des 20. Jahrhunderts die logische Schlussfolgerung. Allerdings gibt es grosse Unterschiede.
Regenwald und Raumschiff Niemeyer ist der kurvenfreudigste Kritiker eines statischen, europäisch geprägten Modernismus. Sein Haus Canoa in Rio de Janeiro hat kaum einen rechten Winkel, der Beton schlängelt sich um Felsen und tritt in Kommunikation mit dem Dschungel. Für uns Europäer hat die Sprache des urbanen Modernismus der 60er Jahre mit der Natur nichts mehr am Hut. Sie soll schlicht nur verdrängt und vielleicht gerade noch als Grünstreifen oder Balkonpflanze gebändigt werden. Demgegenüber ist die Natur in der Vorstellungswelt von Niemeyer nicht nur ein lästiger Widerstand, den es auszureissen oder zu fällen gilt. Auch bei Niemeyer wird der Regenwald zurückgedrängt. Er bleibt aber in den Architekturformen erhalten. Diese Architektursprache findet hier ein natürliches kommunikatives Echo. Regenwald und Raumschiff schliessen sich bei Niemeyer nicht aus. Seine Bauten gleichen nicht nur Dschungelpflanzen, sondern sind auch eine Ikonographie des Weltraumzeitalters. Die Kathedrale von Brasília ist eine intergalaktische Schwebestadt und das Kunstmuseum in Niterόi gleicht einem gerade abhebenden Ufo. Trotzdem sind sie nicht mit den Raketen des stalinistischen Zuckerbäckerstils zu vergleichen. Die einen wirken statisch und
totalitär. Bei Niemeyer ist man immer eingeladen, mit einzusteigen. Woran liegt das?
Finger in der Luft Niemeyers sinnliche Formsprache gründete in Tagträumen seiner Kindheit. Schon als kleiner Junge malt er mit dem Finger Formen und Figuren in die Luft. Hier bricht sich die Moderne mit ihren reinen Vernunftskriterien. Niemeyer nimmt sich zum Glück die Freiheit heraus, unvernünftig zu sein. Auch als alter Mann malt er immer noch Figuren in die Luft und auch auf Papier. Als Niemeyer Anfang der sechziger Jahre den Stadttraum Brasília entwirft, denkt Kollege Le Corbusier noch in Betonklötzen, die an Schuhschachteln erinnern und wo sich das soziale Leben in Wohnsilos stapelt. Mit den Folgen haben wir heute noch zu kämpfen.
Gebrochene Träume Niemeyer will etwas bewegen, eine grosse Kugel rollen. Damit ist er auch gesellschaftspolitisch ein Kind des 20. Jahrhunderts. An einer Wand in seinem Büro steht eine handschriftliche Aufforderung an sich selbst und seine Mitarbeiter: «Wir müssen diese Welt verändern.» Das mutet heute bizarr an, entspricht aber dem damaligen Zeitgeist. Darunter ging es nicht. Allerdings brechen sich solche historischen Aufbrüche sehr oft an restaurativen Wellen. Brasília ist der aus heutiger Sicht naive Versuch, den totalitären Nazivisionen eines Albert Speers mit seinem Plan, aus Berlin ein Germania zu machen, oder der realsozialistischen Kasernenhofarchitektur eine demokratische Vision dagegenzusetzen. Niemeyers Freund Jucelino Kubitschek, frei gewählter Präsident Brasiliens Ende der fünfziger Jahre, bestellt die Gebäude für eine neue demokratische Hauptstadt. Der Traum stirbt schon Mitte der sechziger Jahre, als in Brasilien die Militärs an die Macht kommen. Brasília ist aber schon gebaut und Niemeyer überlebt alle. Die Moderne ist für Niemeyer nicht nur ein theoretischer Begriff, sondern vor allem ein Gesellschaftsentwurf, der praktisch Flagge zeigt. So darf Che Guevara in seinem Büro schlafen, und noch in den neunziger Jahren unterstützt Niemeyer die Demonstrationen für die Bewegung der Landlosen. Jetzt ist er, der letzte lebende Klassiker der Moderne, in seiner Heimatstadt Rio de Janeiro gestorben. Seine Architektur aber wirkt so taufrisch, als habe alles gerade erst begonnen. Das macht die wahre Grösse aus.
081
ausstellungen
wood loop – auf biegen und brechen Wie bringt man Holz in Form, ohne es zu brechen? Holz ist zäh und hart, aber dennoch elastisch und verformbar, dadurch ermöglicht es wie kaum ein anderes Naturmaterial fast unbegrenzte Anwendungen und Verarbeitungen. Um Holz innovativ und überraschend zu formen, wurden vielfältige Verfahren entwickelt, die heute dank Computer und modernster Fertigungsanlagen durch neue technische und gestalterische Erfindungen ständig erweitert werden. Die Ausstellung «wood loop – auf biegen und brechen» zeigt historische und aktuelle Beispiele von geformtem Holz. Die Schau gibt Einblick in verschiedene Verfahren, in die Verarbeitung und Produktion von Formholz und vermittelt mit Experimenten, Exponaten und Installationen aus Architektur, Kunst und Design das vielfältige Potential dieses faszinierenden Materials. Gewerbemuseum Winterthur Bis zum 21.04.2013
Louis Kahn Der amerikanische Architekt Louis Kahn (1901– 1974) gilt als einer der grossen Baumeister des 20. Jahrhunderts. Mit komplexen Raumkompositionen und einer meisterhaften LichtChoreographie schuf Kahn Bauten von archaischer Schönheit und universaler Symbolkraft. Zu seinen wichtigsten Werken gehören das Salk Institute im kalifornischen La Jolla, das Kimbell Art Museum im texanischen Fort Worth und das Parlament von Bangladesch in Dhaka. Die erste Kahn-Retrospektive seit zwei Jahrzehnten umfasst eine bislang noch nie präsentierte Vielfalt an Architekturmodellen, Originalzeichnungen und Reiseskizzen, Fotos und Filmen. Dabei werden alle wichtigen Projekte Kahns ausführlich dokumentiert – von seinen frühen Stadtplanungen und Einfamilienhäusern bis zu monumentalen Spätwerken wie dem Roosevelt Memorial, das im Oktober 2012 posthum fertiggestellt wurde. Vitra Design Museum 23.02.2013 – 11.08.2013
082
Light of Tomorrow Der Einsatz von Tageslicht rückt als natürliche Alternative zum elektrischen Licht verstärkt in den Fokus. Als Komponente im architektonischen Entwurf entfaltet Tageslicht sein Potential nicht nur bezüglich ästhetischer, sondern auch ökologischer Ansprüche. Der «International VELUX Award» fördert die kreative Auseinandersetzung mit natürlichen Lichtquellen und lädt jedes zweite Jahr Architekturstudierende weltweit ein, innovative Ideen zum Thema einzureichen. Die Hauptsieger von 2012 sind Bo Li und Ge Men von der ETH Zürich. In ihrem Projekt leiten sie Tageslicht durch Kunststoffsäulen unter die Schutthalde eines verschütteten Dorfes und erzeugen damit poetische Erinnerung. Die Ausstellung an der ETH Zürich stellt Sieger sowie die Projekte mit Anerkennung vor. ARchENA, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich 26. Februar – 4. April 2013
Möbel & Räume Schweiz In der permanenten Ausstellung «Möbel & Räume Schweiz» werden Innenräume und Möbel der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums präsentiert. Ausgangspunkt bilden die eingebauten Historischen Zimmer, die das Landesmuseum einst weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt machten. In den Räumen vor den Zimmern werden Schweizer Möbel des 20. Jahrhunderts inszeniert. Die elf getäferten Historischen Zimmer im Landesmuseum Zürich wurden 1898 in der Absicht eingebaut, schweizerische Handwerkskunst und vorbildhafte Wohnkultur zu zeigen. Im bürgerlichen Wohnen des 20. Jahrhunderts wird Reichtum und Ansehen nicht mehr über die Raumarchitektur, sondern vor allem mit den Möbeln ausgedrückt. Man leistete sich kunstvoll gefertigte Einzelstücke, edles Tropenholz oder schmückte sein Heim mit Design-Ikonen. Die Ausstellung «Möbel & Räume Schweiz» macht deutlich, dass die Bedürfnisse der Menschen dieselben scheinen – ob im Mittelalter oder in der modernen Wohnung. Einzig die Möbel und Räume ändern und passen sich neuen Gegebenheiten an. Schweizerisches Nationalmuseum Zürich
083
style home
1.
2.
3. 4.
Parigi von Studio Catoir | Der Beistelltisch Parigi ist ein hochwertig verarbeitetes Möbelstück mit einem Fuss im Barockstil aus gedrechseltem und schwarz lackiertem Lindenholz und einer Platte aus massivem Bergahorn. www.ligne-roset.ch | 2. Whiskyschrank von Stefan Senn Aus schönem Schweizer Holz als Unikat gefertigt, aufklappbar, mit Tablaren für Whiskyflaschen und Gläser und eingebautem Humidor. www.wohngeist.ch | 3. String Die minimalistische Gestaltungsidee von String folgt dem Prinzip, dass die Regalböden von leiterähnlichen Seitenwänden gehalten werden. Der filigrane Drahtrahmen macht das Regal zu einem besonderen Hingucker. www.string.se | 4. Cubit Seit 2008 erobert das modulare Regalsystem Cubit im zeitlos geradlinigen und modernen Design mit seinen 25 Modulen in acht Tiefen weltweit Wohnwelten. Das innovative Designmöbel zum Selbst-Konfigurieren gibt es auch mit Schubladen und Türen. www.cubit-shop.com 1.
084
5. 7. 8.
6. 9.
Elements Neben der nachhaltigen und umweltverträglichen Herstellungsweise zeichnet sich Elements durch eine von der Natur inspirierte Farbpalette aus. Von Fuchsiarot bis hin zu Schiefergrau verwandeln die Frottiertücher das Badezimmer in eine Wohlfühloase. www.schlossberg.ch | 6. Mellow Daybed Mit den weichen Rückenkissen und einer Rolle lässt es sich hier bequem sitzen oder liegen. Schlanke Materialstärken, feine Linien und der zierliche Rahmen mit einer raffinierten Kernlederschnürung im Rückenteil prägen den Charakter. www.zeitraum-moebel.de | 7. Lichtschalen Die luxuriösen Lichtschalen von Gunda Loch ähneln wegen ihres markanten, unregelmässig gezackten Randes Strausseneierhälften und werden aus Ton handgefertigt. Weil jede einzelne Lichtschale von Hand hergestellt wird, handelt es sich stets um ein Unikat. www.lights-deluxe.de | 8. Terranova Steinige Flussläufe, erdige Böden und leuchtendes Grün: Die Living Line «Terranova» von Création Baumann ist eine Hommage an die unberührte Natur und ihre schönsten Schauplätze. www.creationbaumann.com | 9. 330/1330 von Thonet Bei der Entwicklung dieses Stuhl- und Tischprogramms haben Julia Läufer und Marcus Keichel sich von der Atmosphäre in Künstlerateliers, Theaterbühnen und Literatencafés inspirieren lassen – von Orten, an denen ideelle Werte im Vordergrund stehen und wenige, dafür aber schöne und schlichte Dinge anzutreffen sind. www.thonet.de 5.
085
Barcelona Von Gaudà geprägt und modern entwickelt Text: Lone K. Halvorsen | Bilder: Bildagentur
086
Für Architekturfans gilt die katalanische Mittelmeermetropole als wahres Eldorado – in dem sich römische Ruinen, modernistische Experimente und postmoderne Perlen zu einem einzigartigen Ensemble ergänzen.
I
n der katalanischen Hauptstadt Barcelona gibt es einen vorherrschenden Namen, wenn es um Architektur geht: Antoni Gaudí. Seine Werke prägten nachhaltig die Architektur und das Erscheinungsbild von Barcelona, aber nicht nur historische Bauwerke prägen Barcelona – zahlreiche Immobilien berühmter Architekten lassen sich in der Stadt finden.
087
Pilgerort für Architekten
1.
In Barcelona findet man Bauwerke aus der gesamten 2000-jährigen Geschichte, von der Zeit der Römer über die Epoche der Gotik, des katalanischen Jugendstils bis hin zu ganz modernen, imposanten Bauwerken. Viele der Bauwerke in Barcelona sind berühmte Wahrzeichen und manche von ihnen machten die Architektur aus Katalonien weit über die Grenzen von Spanien hinaus berühmt. Bedeutende Impulse, in Barcelona moderne und schöne Bauwerke zu errichten, gingen in der Neuzeit insbesondere von den Olympischen Spielen von 1992 aus. Hier schaffte man es, sich von der Tristesse der Franco-Zeit zu befreien und die Tradition der Kreativität, die im Modernisme gelebt wurde, mit modernen Stilrichtungen fortzuführen. Nicht immer unumstritten, aber das macht auch den Reiz vieler Bauwerke aus. Die Werke von Antoni Gaudí findet man über ganz Barcelona verteilt, sie prägen diese schöne Stadt. Seine Bauwerke errichtete Gaudí in der Formsprache des Modernisme (der katalanischen Spielart des Jugendstils) mit geschwungenen Linien, unregelmässigen Grundrissen, schräge gemauerten Stützen und naturnahen weichen Formen mit Motiven aus Flora und Fauna. Sein letztes Meisterwerk war die Kirche Temple Expiatori de la Sagrada Família, an deren Fertigstellung bis zum heutigen Tag gearbeitet wird. Dass die Stadt die deutliche Handschrift des Ausnahme-Architekten trägt, ist unumstritten und seine aussergewöhnlichen Bauwerke sind natürlich ein «must», wenn man die architektonische Seite dieser Stadt erleben möchte. Dennoch hat die schöne Stadt am Meer viele andere architektonische Highligts die man nicht in den Schatten von Gaudí stellen sollte.
088
Torre Agbar
Der französische Architekt Jean Nouvel ist ein Verehrer Gaudís und zur Huldigung entwarf er das Bauwerk Torre Agbar. Sein Torre bleibt – als Reminiszenz an den grossen katalanischen Baumeister Antoni Gaudí und seine Sagrada Família – respektvoll ein wenig niedriger als deren geplante (aber noch unvollendete) Gesamthöhe. Jean Nouvel beschreibt seinen Ansatz für das Gebäude so: «Der Torre Agbar ist kein Turm im eigentlichen Sinn, er ist eine Entstehung, die aus einer ansonsten ruhigen Stadt mit kontrollierter Kraft emporsteigt und die sonst üblichen horizontalen Ansichten schmaler Kirchtürme durchbricht. Der Torre verkörpert die Architektur der Erde ohne die Schwere des Steins – wie ein Geysir.» Für den verkehrsumtosten Platz der katalanischen Stadt Barcelona bedeutete das farbenfrohe Gebäude aus 25 000 Kubikmeter Beton und 250 Tonnen Aluminium auf jeden Fall eine Aufwertung, durchbrach es doch erstmals die Tristesse einer bis dato rein urban-industriell genutzten Fläche. Der Grupo Agbar (Wasserwerke Barcelona) ist der Bauherr des Torre Agbar, in dem sich dessen Hauptverwaltung befindet. Passend soll der Turm eine Wasserfontäne darstellen, die permanent ihr äusseres Aussehen verändert. Die Bezeichnungen der Bevölkerung für Jean Nouvels Torre Agbar sind jedoch fast so vielfältig wie die Farbenspiele und Lichtreflexe auf der 16 000 Quadratmeter umspannenden Fassade des ovalen Baus. Als Tourist ist es nicht gestattet, das Bürohaus zu besichtigen. Jedoch lohnt es sich, den Turm einmal bei Nacht zu besichtigen, denn wie bereits am Tage ändern auch in der Nacht hier die Panels immer wieder ihre Farben.
Barcelona design
2. 3. Pavillon Mies van der Rohe
MACBA
Noch nie hat ein Gebäude von relativ geringem Ausmass eine so ungeheure Berühmtheit erlangt wie Mies van der Rohes Deutscher Pavillon auf der Weltausstellung 1929 in Barcelona. Dem offiziellen Antrag zufolge sollte der Pavillon die Selbstdarstellung der Weimarer Republik mit ihren Taten, Fähigkeiten und Zielen sein. Dem Architekten Mies van der Rohe ist dies auf eine einzigartige Weise gelungen. Er schuf ein Werk, das nicht nur das Ausstellungswahrzeichen, sondern auch stilbildend für die moderne Architektur wurde. Die Genialität dieses Bauwerkes von Mies van der Rohe lag nicht nur in der Neuheit der eingesetzten Materialien, also der Vereinigung von Stahl, Glas und Marmor, sondern auch in der starren Geometrie, der Präzision, mit der er Einzelheiten bearbeitete, und ebenso in der starren Anordnung der einzelnen Elemente, die im Gesamtbild aber trotzdem als schwebend und fliessend empfunden wurden. Die Präzision und Neuartigkeit dieses Bauwerkes machten den Barcelona-Pavillon zu einem Vorzeigeobjekt deutscher Industrie- und Baukunst. Allerdings wurde er bereits wenige Monate nach der Ausstellung abgerissen und einzelne Teile wurden verkauft. Aufgrund der herausragenden Bedeutung des Pavillons für die moderne Kunst wurden bereits kurz nach seinem Abriss Stimmen laut, die einen Wiederaufbau forderten. 1983 fiel der Startschuss zu diesem Projekt und im Jahre 1986 war van der Rohes Pavillon wieder errichtet. Auch heute noch ist der Pavillon der Öffentlichkeit zugänglich und somit ist es jedem Einzelnen möglich, dem, was van der Rohes Gedicht einem sagen will, zu lauschen.
Ein Blickfang im teils stark baufälligen Altstadtviertel El Raval ist das MACBA, ein Werk des US-Stararchitekten Richard Meier. Hinter seiner imposanten Fassade aus weissem Zement und Glas zeigt das Museu d’Art Contemporani vor allem moderne katalanische und spanische Kunst seit den 1950er Jahren. Neben der dauerhaften Sammlung wechselt die Ausstellung alle drei bis vier Monate. Dabei handelt es sich nicht nur um Gemälde, sondern auch um Video-Kunst, Installationen und Ähnliches. Der Kunstkritiker Alexandre Cirici Pellicer hatte Ende der 1950er Jahre die Idee, ein Museum für zeitgenössische Kunst zu gründen. Gemeinsam mit Freunden organisierte er verschiedene Ausstellungen, stiess aber unter dem Franco-Regime an seine Grenzen. Erst in den 1980er Jahren wurde die Idee wieder aufgegriffen und so entstand das heutige Museum mit Unterstützung der Stadt Barcelona, der Regierung Kataloniens und der Museumsstiftung. Das von vielen als unterkühlt empfundene Gebäude löst bis heute gemischte Reaktionen bei den Besuchern hervor. Verstärkt wird die Nüchternheit durch den Kontrast zum teilweise düster wirkenden Stadtteil. Dennoch, der Entwurf nimmt eine Reihe von vorhandenen Wegbeziehungen über das Grundstück auf und fügt sich auf diese Weise gut in den alten, dunklen Stadtteil Barcelonas ein – sehr viel besser, als wenn es nur ein auf sich selbst bezogenes modernes Gebäude wäre. Meiers klarer und rationaler Stil bestimmt auch das Gebäude, welches sich durch seine Helligkeit und sein Strahlen deutlich von den eher dunkleren Häusern des Raval abhebt und einen starken – aber auch positiven – Kontrast bietet.
089
wohnen barcelona design UNTERRUBRIK
4.
Barcelona Forum Das Barcelona-Forum-Gebäude, entworfen von Herzog & de Meuron, war schon immer ein politisch umstrittenes Objekt. Das Forum, in welchem sich heute ein grosses Auditorium befindet, hat die Form eines Dreiecks und bildete 2004 das Symbol des Universal Forum der Kulturen. Die Architekten entwarfen ein dreigeschossiges Volumen mit einem unter die Esplanade abgesenkten Basement und einem kompakt wirkenden, über einem aufgelösten Obergeschoss gleichsam schwebenden Obergeschoss. Ein Hochhaus wäre hier durchaus möglich gewesen, doch bewusst entschied man sich für ein horizontales Volumen, das beinahe wie eine durch seismische Kräfte über der Esplanade in die Höhe gestemmte Platte wirkt. Ziel von Herzog & de Meuron war es, den Platz unter dem auskragenden Volumen des Obergeschosses frei zugänglich zu lassen, so dass die Esplanade unter dem Gebäude hindurchfliesst. Strategien der Veredelung bestimmen
090
auch die Fassaden des Obergeschosses, bei denen simpler Spritzbeton durch die tiefdunkle Farbigkeit zu einem lebendigen Element wird. An das nahe Meer soll die belebte Oberfläche erinnern. Ohne Zweifel ist das von Herzog & de Meuron vorgeschlagene Konzept einer künstlichen Landschaft, die zwischen fest gefügter Stadt und dem Meer vermittelt, faszinierend und auch überzeugend umgesetzt. In all diese Projekte ist unabhängig vom Herkunftsland des Architekten immer die katalanische Kultur eingeflossen. Man hat hier eine Verbindung zwischen Kultur und Moderne sowie einen Übergang zwischen pulsierender Grossstadt und der Ruhe des nahen Meeres geschaffen. Aufgrund dieser bunten Mischung von Stilen und Ausdrucksformen ist Barcelona für Investoren auch zukünftig interessant. Zahlreiche Projekte und neue Immobilien mischen sich sicher bald unter die vielen bestehenden Bauten. Ob es wohl auch Gaudí gefallen hätte?
UNTERRUBRIK wohnen
WERKSCHAU FÜR GRAFIK UND JUNGE KUNST
22.- SO24.
FR
MÄRZ 2013
MAAG HALLE ZÜRICH 11.00 - 20.00
Patronat:
Medienpartner:
www.grafik-schweiz.ch
Essen und Trinken:
Supplier:
091
Design in der Küche Die stilvollen Helferlein im Haushalt Text: Lone K. Halvorsen
Sie rühren, kneten, kochen und kühlen unermüdlich und mit rasantem Tempo – und sehen dabei richtig gut aus.
Design in der Küche design
I
n ihrer Entwicklungsgeschichte haben unsere Helferlein in der Küche einen langen Weg hinter sich. Einstmals war wahrscheinlich die einzige «Maschine» in der Kleinküche der Herd. Alles andere, wie Fleisch zerhacken, Gemüse zerstückeln, Teig kneten oder Kaffee kochen, musste mühsam per Hand getätigt werden. Dennoch waren sie der erste Schritt in eine Richtung, die es uns heute ermöglicht, kaum noch selbst Hand anlegen zu müssen.
Von der Küche ins «Moma» mit KitchenAid Perfekt ausgestattet sind sie, die wahren Helden jeder Küche: Küchenmaschinen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausstattungen und mit diversem Zubehör, schlicht und edel im Design oder rein funktional, je nach Bedarf und Geschmack. Küchenmaschinen schenken uns vor allem eins: Zeit. Ausgestattet mit praktischen Rühr- und Knethaken, Schlagbesen, unterschiedlichsten Schneidemessern und Aufsätzen, sind sie vielseitig einsetzbar und ermöglichen professionelles Arbeiten in der Küche. Die Zeiten, in denen Küchenmaschinen in erster Linie zum Teigkneten genutzt wurden, sind eindeutig vorbei, auch wenn sie diese Aufgabe einwandfrei beherrschen. Mit selbst gemachten Nudeln, fein geschnittenem Gemüse, raffinierten Desserts, exquisiten Kuchen und Brotvariationen glänzen – das gelingt mit der Unterstützung von Küchenmaschinen weitaus leichter und schneller.
bietet das Wundergerät gewiss auch alles, was man von einer professionellen Küchenhilfe erwartet. Das Credo des Designers Egmont Arens lautete: Wenn die Gestaltung eines Produktes sich konsequent an den Bedürfnissen der Verbraucher ausrichtet, hat es Erfolg. Klingt einfach – und war es für Arens auch. Er verlieh den neuen KitchenAid® -Maschinen ein windschnittiges Profil und traf damit genau den Geschmack einer Generation. Was er nicht ahnen konnte, war, dass er die Geschichte bis zum heutigen Tag weiterschreiben würde. Denn sein Design für das Modell «K» von 1937 ist bis heute nahezu unverändert geblieben. Nach Arens wurde auch ihr Design zum Thema – und seit 1955 auch ihre Farbe. Die ersten Geräte in Rosa, Gelb und Pastellgrün kamen so gut an, dass Farbe zum festen Gestaltungsmerkmal wurde.
Und einen festen Platz in der Küche sollte die Küchenmaschine unbedingt erhalten. So ist sie immer einsetzbar und muss nicht erst mühsam hervorgekramt werden – was bei dem ausgefeilten Design der meisten Modelle auch viel zu schade wäre. Der Klassiker unter den Küchenmaschinen befindet sich nicht nur in zahllosen Küchen, sondern auch im New Yorker Museum of Modern Art: die Artisan von KitchenAid. Neben zeitlosem Design
Vom Filterkaffee zur Hightech Italienische Baristi brühen zwar den besten Espresso. Doch die meisten Kaffeehäuser dieser Welt schwören auf Vollautomaten aus Schweizer Fabriken. Wer sie einmal ausprobiert hat, möchte nie wieder eine andere Maschine für den morgendlichen Kaffee. Das Überragende an einem Kaffeevollautomat besteht darin, dass der Kaffee-Gourmet mit minimalem Aufwand den frischesten und geschmackvollsten Kaffee herstellen kann, einfach per Knopfdruck. In der Regel genügt ein Knopfdruck und das integrierte Mahlwerk pulverisiert die frischen Bohnen, filtert den Kaffee langsam und tröpfchenweise durch, um einen optimalen Genuss zu bieten. Für viele Menschen ist hierbei die Produktpalette der Jura-Kaffeemaschinen das Nonplusultra. Die Hersteller geben sich auch allergrösste Mühe, um das Image der Marke auf diesem Niveau zu halten. Bei der Entwicklung der Geräte wird aus diesen Gründen auch extrem viel Wert auf das Design gelegt. Die optische Verarbeitung der Geräte ist aus diesem Grunde auch erstklassig und formschön. Seit einigen Jahren gehört die automatische Kaffeemaschine zur Standardausstattung der Schweizer Küchen und Büros. Sie hat die Trinkgewohnheiten verändert und sogar unser Leben.
093
Statussymbol oder einfach nur chic Nicht selten sind es Serien und Filme im Fernsehen, die Auslöser für neue Trends sind. Dabei sind es gerade die Fernsehserien aus den USA aus der Zeit bis Ende der 1980er Jahre, die für eine grosse Nachfrage nach bestimmten Produkten im Fachhandel sorgen. Ein gutes Beispiel sind amerikanische Kühlschränke. In den 50er und 60er Jahren waren amerikanische Kühlschränke mit ihren rundlichen Formen, dem geschwungenen Chrom-Griff, meist in einer pastellfarbenen Lackierung in fast jeder amerikanischen Küche vertreten. Anfang der 70er Jahre wich das wohlgeformte Design den eher kühlen und geraden Linien der moderneren Zeit. Und Luxus hat zwei Seiten: in diesem Fall nebeneinander. Der doppeltürige «side-by-side»-Kühlschrank bietet alles, was ein erstklassiger Kühlschrank haben muss. Weniger schlicht als normale Kühlschränke bedienen diese Modelle den Bedarf von Kunden, denen es eben nicht nur um die Funktionalität geht. Vielen Verbrauchern geht es im gleichen Masse darum, dass der amerikanische Kühlschrank bei Besuchern einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Denn die Modelle sind auf jeden Fall eindrucksvoll. Die Optik ist schliesslich einer der wesentlichen Pluspunkte, den ein Kühlschrank amerikanischer Ausführung zu bieten hat.
094
Design in der Küche design
© Electrolux Design Lab
© Electrolux Design Lab
Schwebende Luftfilter und die kühlende Wand In allen Bereichen entwickelt sich die Technologie weiter, aber ebenso im Bereich des Designs – auch das Design von Küchengeräten. Was früher beispielsweise als Korkenzieher, Mixer oder Kochtopf eindeutig zu erkennen war, ist heutzutage nicht immer sofort auf den ersten Blick erkennbar. Und so viel steht fest: Ohne die jährlichen Electrolux Design Labs wäre es deutlich langweiliger in der Küche. Denn wenn Designstudenten aus der ganzen Welt originelle Haushaltgeräte vorstellen, dann heisst es wieder «Electrolux Design Lab». Der jährlich stattfindende weltweite Designwettbewerb für Studenten im Bereich Industriedesign präsentiert innovative Ideen für die Haushaltgeräte der Zukunft. Unter dem Jahresmotto für 2012, «Hausgeräte für alle Sinne», waren die junge Designer aufgerufen, Hausgeräte zu entwerfen, die nicht nur Komfort in die eigenen vier Wände bringen, sondern auch noch alle fünf Sinne berühren. © Electrolux Design Lab
Jan Ankiersztajns setzte sich mit seinem «Aeroball» bei dem globalen Wettbewerb durch. Sein Projekt erinnert an einen ScienceFiction-Film: Leuchtende Kugeln fliegen wie von Geisterhand bewegt durch den Raum. Ihr Geheimnis: Sie sind mit Helium gefüllt, reinigen beim Schweben die Luft und versprühen auf Wunsch und wo notwendig sogar Düfte. Platz 2 belegte Ben de la Roche mit «Impress» – dem intelligenten Energiesparer. Das kennt jeder: Reste vom Essen verschwinden im Kühlschrank, werden vergessen und verderben. Nicht so mit Impress, der kühlenden Wand, die das gewohnte Kühlschrank-Verhalten revolutionieren soll. Offen sichtbar werden Speisen und Getränke dank Impress im freien Raum gekühlt. Und was nicht hinter geschlossenen Türen steht, kann auch nicht vergessen werden. Dabei kühlt Impress ganz gezielt nur das, was gekühlt werden muss. Ansonsten schaltet es sich komplett ab. Das spart Energie und Geld, braucht weniger Platz und sieht auch noch gut aus.
© Electrolux Design Lab
095
news küche
Gaggenau Vario Kochgeräte-Serie 400 Erlesene Materialien, aussergewöhnliche Leistung und eine faszinierende Präsenz im Raum – die Vario Kochgeräte-Serie 400 von Gaggenau vereint modernste Profi-Technik für die private Küche mit skulpturalem Design. Jetzt lassen sich erstmals Kochfelder von 38 cm bis 90 cm Breite beliebig kombinieren. Dank präziser Verarbeitung können die Geräte unmittelbar nebeneinander installiert werden. Die frontal montierten Bedienknebel aus massivem Edelstahl unterstreichen die prägnante Formensprache. www.gaggenau.ch
Holz und Glas Natürlichkeit und Transparenz prägen die Trends der Traditionsmarke Schmidt Küchen. Robustes Holz, umgeben von transparentem Glas, setzt der deutschfranzösische Küchenmöbelhersteller gekonnt in Szene. Das verarbeitete Holz wirkt nicht nur natürlich, es stammt garantiert aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Ökologie ist ein Pfeiler der Firmenphilosophie von Schmidt. www.schmidt-kuechen.de
BlackLine by Bauknecht Schwarz wirkt edel und stillvoll – vor allem in der Küche – und die verspiegelten Gläser der neuen BlackLine verstärken dies. Das Design der BlackLine bietet einzigartige Gestaltungsmöglichkeiten: Je nach Blickwinkel zeigen die Glasfronten unterschiedliche Optiken, was der Gerätelinie ein hochwertiges Aussehen verleiht. Die einheitlich gestalteten Einbaugeräte wirken dank den versenkbaren Knöpfen und formschönen Edelstahlgriffen schlicht und elegant. www.bauknecht.ch
096
Topfuntersetzer-Set Das funktionelle Topfuntersetzer-Set von Vipp besteht aus einem kleinen und einem grossen Untersetzer, die ineinander passen. Die Untersetzer bestehen aus 3 mm starkem lasergeschnittenen Edelstahl. Einkerbungen in den Stahlringen sind mit hitzebeständigen Profilen aus Silikongummi ausgestattet, die heissen Töpfen festen Halt geben und dabei Oberflächen schützen. www.vipp.com
Embrace my time Je später der Nachmittag, umso mehr sehnt man sich nach einer Pause. Mit Embrace my time von Stelton können Sie sich eine Tasse Ihres Lieblingstees, einen Keks oder ein Sandwich gönnen – und das Ganze mit einer Hand zum Sofa tragen. Die grosse Untertasse mit der asymmetrischen Form dient sowohl als Untertasse als auch als Teller, und sie bietet auch noch ausreichend Platz für den Teebeutel, nach dem Ziehen. Der Handgriff sorgt dafür, dass Sie sich nicht die Finger verbrennen – die angenehme Temperatur ist jedoch umso willkommener, um Ihre kalten Herbsthände zu wärmen. www.stelton.com
Ein Messer mit Panoramaschliff Am Anfang waren der Berg und eine Fahrt über den Seerücken an einem wunderschönen Septembermorgen. Föhn über dem Säntis, die Churfirsten zum Anfassen nah. Und da sah er es, das Brotmesser – das PanoramaKnife. «Die Zacken dieser wunderschönen Berge», erzählt Andy Hostettler, der Erfinder dieser scharfen Weltneuheit. Zurzeit gibt es die beiden Ausführungen «Berner Oberland» und «Bodensee/Säntis». Das PanoramaKnife ist – wie die meisten gängigen Brotmesser – aus rostfreiem Klingenstahl, der Griff entweder aus indischem Palisander-Holz oder aus Polypropylen-Kunststoff. www.panoramaknife.ch
097
design Vivere alla Ponti
Vivere alla Ponti Design der 30er bis 50er Jahre Text: Yvonne Beck
Gio Ponti zählt zu den wenigen Architekten Italiens, die sowohl im Design von kleinen Alltagsgegenständen als auch im Entwurf von grossen Hochbauprojekten zu internationalem Ruhm gelangten. Einige seiner Möbel wurden nun neu aufgelegt.
098
«Formschön, voller Raffinesse und doch bequem und praktisch.»
099
design Vivere alla Ponti
D
er 1891 geborene Giovanni (Gio) Ponti ist ein wahrer Tausendsassa. Er widmete sich Zeit seines Lebens dem Design, der Architektur, aber auch der Publizistik. 1921 studiert er Architektur am Politecnico di Milano und arbeitet anschliessend im Architekturbüro von Emilio Lancia und Mino Fiocchi, bis er 1923 künstlerischer Leiter der Keramikfabrik Richard Ginori wird. Seine Keramikentwürfe sind im Stil des Novecento. Neben Emilio Lancia, Giovanni Muzio und Tommaso Buzzi gehört Gio Ponti zu den wichtigsten Vertretern des Novecento-Stils, der sich um 1926 in Italien als Gegenbewegung zum Rationalismo etabliert. Der Stil ist vom französischen Art déco sowie dem Stil der Wiener Werkstätte inspiriert, jedoch auch dem Klassizismus verpflichtet. Seine Porzellanentwürfe für Richard Ginori werden 1925 auf der «Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes» in Paris mit dem Grand Prix ausgezeichnet. Ebenfalls 1925 realisiert Gio Ponti mit dem Bau seines eigenen Wohnhauses in der Via Randaccio in Mailand sein erstes Architekturprojekt, welches im neoklassizistischen Stil erscheint.
Botschafter für den italienischen Stil In den 1920er Jahren entwirft Gio Ponti auch Möbel für das Kaufhaus La Rinascente. Und 1928 gründet er die Architektur- und Designzeitschrift «Domus», deren Redaktor er viele Jahre ist. Ab 1930 gestaltet Gio Ponti für die Firma Fontana Leuchten und Möbel und wird zusammen mit Pietro Chiesa Leiter der Tochterfirma FontanaArte. Von den für FontanaArte entworfenen Stücken werden einige, wie die Leuchten Bilia, Pirellina, Pirellone und der Beistelltisch Tavolino 1932, heute noch produziert. Zudem gehört Ponti zu den Mitbegründern der wichtigen Mailänder Triennale. Von 1936 bis 1961 ist Gio Ponti Professor für Architektur am Politecnico in Mailand und schreibt zahlreiche Bücher über Kunst,
100
Design und Architektur. Als sein architektonisches Hauptwerk gilt das 34-stöckige Pirelli-Hochhaus in Mailand. Von ihm entworfen ist auch das Kunstmuseum in Denver von 1971. Legendär sind Gio Pontis Stuhl «Superleggera» (1957) für Cassina, seine Gläser und Leuchten für Venini (1946–1950) oder die Kaffeemaschine für La Pavoni (1948).
Gio-Ponti-Design zu neuem Leben erweckt «Der Architekt und Künstler interpretiere die Persönlichkeit der Bewohner, jedes Bewohners: Er baue Häuser, die von lebenden Menschen bewohnt werden. Der Architekt, der Künstler hat Neugierde an Männern und Frauen zu bekunden, um deren Persönlichkeit zu interpretieren: Er hat sie zu lieben. Der wahre Architekt soll sich verlieben in jedes Haus, das er baut oder einrichtet, in die Bewohner und die Bewohnerinnen.», so seine Maxime, die er ein Leben lang befolgte und die sich in seinen Möbelstücken ebenso widerspiegelt wie in seinen Gebäuden. Er interessierte sich sehr für das Thema Wohnraum, für das er ständig auf der Suche nach neuen Lösungen war. Ponti kreierte seine farbenfrohen, heiteren, eleganten Räume, um Optimismus unter ihren Bewohnern zu verbreiten. Er hörte nie auf, seinen Stil weiterzuentwickeln und neu zu erfinden. Viele seiner Meisterwerke werden heute nicht mehr produziert und sind in Vergessenheit geraten. Die Firma Molteni&C lässt jedoch im Rahmen einer Re-Edition einige seiner Einrichtungsgegenstände wieder aufleben und entführt in die 30er bis 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Im Rahmen der Sonderausstellung «Vivere alla Ponti» im Zingg-Lamprecht Einrichtungshaus in Zürich traf sweet home Francesca Molteni (Junior-Chefin von Molteni) und sprach mit ihr über das Leben und die Arbeiten Gio Pontis.
101
design Vivere alla Ponti
Francesca Molteni: Wie so oft im Leben durch einen Zufall. Vor drei Jahren besuchte ich das Haus von Gio Pontis Neffen, einem bekannten Fotografen. Plötzlich fiel mir ein grosser, schöner Bücherschrank auf. Auf meine Nachfrage erfuhr ich, dass es sich dabei um einen Schrank seines Onkels handelte, den dieser in seinem Haus in Mailand stehen hatte. Ich war sofort von dem schlichten und doch edlen Design begeistert. Und überlegte, wie viele Entwürfe es wohl noch von Gio Ponti gebe, die heute leider nicht mehr produziert werden. So fingen wir an, in Zusammenarbeit mit der Familie Ponti das Archiv Gio Pontis zu durchforsten.
Und was fanden Sie vor? Eine riesige Menge an Material, denn Gio Ponti war über 50 Jahre kreativ tätig – von den 20er Jahren bis weit in die 70er Jahre. Er arbeitete 15 Stunden pro Tag, in Italien, in den USA, in Caracas und zudem noch in ganz verschiedenen Bereichen: Architektur, Design und journalistisch wie zum Beispiel für sein Magazin «Domus». In Gio Pontis Nachlass fanden sich zahlreiche Entwürfe, Beschreibungen und Briefe, so dass wir im wahrsten Sinne des Wortes in seine Designerseele eintauchen konnten.
Wie haben Sie die Flut an Materialien bewältigt und was war Ihr Ziel? Wir näherten uns ganz sanft diesem gewaltigen Erbe – voller Ehrfurcht vor einem der wenigen grossen international anerkannten italienischen Architekten und Designer. Wir versuchten den historischen und kulturellen Kontext zu rekonstruieren, in dem seine Einrichtungsgegenstände entstanden sind, die beruflichen Ansprüche und die technischen Lösungen zu verstehen, die Mitarbeiter zu befragen, die Geschichte der Projekte mit den Zeitzeugen zu schreiben, mit Hilfe der Spuren und Indizien, die in den Archiven zu finden sind, dem Archiv Gio Ponti und Csac in Parma. Diese Art von Recherche hat einen neuen Ponti zu Tage gefördert, vertrauter und weniger offiziell. Alle von Gio Ponti geschaffenen Orte sind für ihre Bewohner konzipiert, für das Glück der Kinder, den Komfort der Angestellten und für eine effiziente Arbeitsweise. Orte, an denen Architektur, Innenausstattung und Einrichtung sich harmonisch integrieren, entworfen für das «Leben im Ponti-Stil».
102
Was ist das Besondere am Design Gio Pontis? Es ist immer noch erfrischend neu und aktuell. Formschön, voller Raffinesse und doch bequem und praktisch. Das macht ihm so schnell keiner nach. Die Reproduktion seiner Stücke ist eine grosse Ehre für uns. Die Gio-Ponti-Kollektion wurde dank der engen Zusammenarbeit und der mit den Erbnachfolgern Pontis exklusiv unterzeichneten Vereinbarung realisiert. Sie entspricht im Design und in den Werkstoffen den Originalunterlagen des Archives. Nur wenige kleine Details, zum Beispiel Schubladen-Mechanismen, sind verändert worden, doch diese hätte Ponti sicherlich auch eingebaut, hätte es zu seinen Lebzeiten diese Technologie bereits gegeben. Ich denke, dass diese Stücke auch noch in den nächsten fünfzig Jahren modern sein werden.
short cut
sweet home: Frau Molteni, Molteni&C lenkt seine Aufmerksamkeit auf die Meister der Architektur und des Designs mit der Neuauflage von Einrichtungsgegenständen nach dem Design von Gio Ponti. Wie kam es zu dieser Linie?
Nachlesen Eine fundierte Einführung zu Herkunft, Leben und Werk des Architekten Gio Ponti sowie Informationen zu Auftraggebern, architektonischen Voraussetzungen, Schwierigkeiten und Hinderungsgründen bei der Umsetzung von Projekten sowie Problemlösungen und eine Karte mit den Standorten der besten und bekanntesten Bauwerke gibt der Band «Ponti» aus TASCHENs Kleine Reihe der Architektur.
Abonnieren Sie jetzt SWEET HOME für nur CHF 39.– im Jahr, erhalten Sie als besonderes Dankeschön, eine Ausgabe des high-class Magazins PRESTIGE, des Motion-Magazins VECTURA, oder eine Ausgabe des Travel Magazins IMAGINE gratis.
Leider war ein interessent vor ihnen da. das macht nichts. jetzt online abonnieren.
Architektur, wohnen & Design frühling 2013 | #2
BETON
TAPETEN | Schrill und ExzEntriSch 9 772296 069405
01
www.prestigemedia.ch | CHF 10.–
Die nüchterne Ästhetik
NEUE ARBEITSWELTEN | WEg vom klaSSiSchEn SchrEibtiSch GRüNE ARCHITEKTUR | nachhaltig attraktiv VIVERE ALLA PONTI | dESign dEr 30Er biS 50Er JahrE
sweethomemag.ch
103
news bad
Axor Starck Organic In der Konzentration auf die Essenz der Dinge hat Starck das gestalterische Leitmotiv für das einzigartige organisch-minimalistische Design dieser Kollektion gefunden. Harmonische Linien, die an Silhouetten aus der Natur erinnern, prägen Axor Starck Organic und verleihen der Kollektion eine spannungsreiche, kraftvolle und skulpturale Präsenz. www.hansgrohe.ch
D12 Vario Eingefasst von einem puristischen Glaskubus, vereint das D12 Vario alle Vorzüge von Dusche, Dampfbad, Wannenbad, Dornbracht Horizontal Shower und – als besonderes Highlight – das japanisch inspirierte Onsenbad. Im Onsen gehören die entspannende Wirkung von heissem Wasser und die heilsamen Effekte von warmem Wasserdampf traditionell zusammen. www.klafs.com
Zuhause im Bad mit talsee Die neue Möbellinie state überzeugt mehrfach und revolutioniert dank der neuen und innovativen Verfahrenstechnik des Waschtisches das Bad. Aufgrund der feinen und präzisen Linienführung in der Vorderkante des Möbelkorpus wirkt das stateMöbel wie aus einem Guss. Die einzigartige Griffleiste ist aus Corian und macht das Möbel unverwechselbar. Ergänzend zum Badmöbel state kann man zwischen passenden Hoch- und Seitenschränken mit der vertikal geführten Griffleiste wählen. Die Schränke sind auf Wunsch ebenfalls mit einer Corian-Nische passend zum Badmöbel erhältlich. www.talsee.ch
104
Stairway Hinter der Duschbadewanne Stairway steckt die Idee einer Kombilösung aus Dusche und Badewanne mit komfortablem Zugang. Die Innovation: Stairway bietet einen komfortablen und sicheren Ein- und Ausstieg über die Treppe und die Innenstufe. Es warten ein grosszügiger Duschbereich mit Sitzfläche oder Ablage und ein komfortabler Liegebereich auf die Nutzer. Über Design lässt sich bekanntlich streiten, aber nicht bei der Stairway. Die geradlinige und langlebige Gestaltung setzt den Fokus auf die vielfältigen Funktionen der Wanne. Funktionales Design liegt im Trend. www.repabad.com
OpenSpace Platz und Design behindern sich oft gegenseitig. Diese Herausforderung nahm sich die Designergruppe EOOS zu Herzen. Mit «OpenSpace» – einer Duschabtrennung, die nach Gebrauch weggeklappt werden kann und zur diskreten Wandverkleidung wird und hinter welcher Armaturen, Brausen, Duschgels und Shampoos bestens versteckt und aufgeräumt sind, präsentieren sie nun eine Lösung, die beide Anforderungen unter einen Hut bringt. So öffnet diese neue Form der Abtrennung nicht nur optisch den Raum, sondern erweitert den Bewegungsradius im Bad – ein Vorteil besonders auch für kleine Bäder. www.duravit.de
Horizontal Shower Der Armaturenhersteller Dornbracht präsentiert eine neue Qualität des Duschens: die Horizontaldusche. Im Horizontal Shower lässt sich das Duschen mit der Ambiance Tuning Technique erstmals im Liegen geniessen. Die Horizontaldusche kombiniert sechs WaterBars, die in ein grossflächiges Duschfeld oberhalb einer Liegefläche eingelassen sind. Wie auch bei den anderen Anwendungen der Ambiance Tuning Technique können verschiedene Strahlarten zu vorprogrammierten Choreografien aus Wassertemperatur und -menge kombiniert werden – ganz nach Wunsch ausgleichend, belebend oder entspannend. www.dornbracht.com
105
DESIGN Stück
DESIGN DESIGNSTÜCK
Design & Designer Wishbone Chair & Hans J. Wegner Text: Lone K. Halvorsen
H
ans J. Wegner war der unbestrittene Meister dänischen Stuhldesigns. Er verkörpert wie kein anderer die Synthese von Handwerkskunst des Möbelschreiners mit der Kunst der Formfindung eines Designers. Als Junge begeisterte sich Hans J. Wegner für Holzschnitzarbeiten. Später hängte er das Holzschnitzen an den Nagel, liess jedoch sein Interesse an Holz und Skulpturen mit in seine Lehre zum Möbeltischler und später in seine Ausbildung zum Möbelarchitekten einfliessen. Wegner arbeitete mit Sorgfalt und war ein anerkannter Handwerker, dessen Möbel gute, solide Details mit der von ihm so hoch geschätzten handwerklichen Tradition verbinden. Seine Stühle zählen zu den schönsten der Welt. Zugleich sind sie geprägt von Wegners Auffassung vom Stuhl als einem Möbel, das körpernah ist und deshalb an Komfort und Ergonomie hohe Anforderungen stellt. Als Paradestück dänischen Designs zeichnet sich der Wishbone Chair durch seine schlichte Anmutung aus, jedoch verbirgt sich hinter der reduzierten Designsprache ein aufwendiger und vielschichtiger Arbeitsprozess. Die Handwerker von Carl Hansen & Son brauchen circa drei Wochen, um die 14 Einzelteile, aus denen der Stuhl besteht, vorzubereiten und zu montieren und um die Sitzfläche zu flechten. Die Herstellung ist nur in Handarbeit möglich, da so ein feineres Geflecht entsteht, das höchstmöglichen Sitzkomfort garantiert. Als die Produktion des Wishbone
106
Chair 1949 anstand, wollte Hans J. Wegner nichts dem Zufall überlassen. So lebte Wegner während der Produktionszeit im Haus der Familie Hansen, damit er in den letzten kritischen Wochen jeden einzelnen Schritt vor Ort direkt überwachen konnte. Auch heute erfreut sich der Stuhl internationaler Beliebtheit und ist bei Möbelliebhabern auf der ganzen Welt zum festen Bestandteil der Einrichtung geworden.
Energie und Wasser sparen mit dem Quooker
E
gal ob beim Kochen von Pasta und Gemüse, beim Teezubereiten, Pfannensäubern oder zum Sterilisieren von Babyflaschen und Nuggis – kochendes Wasser wird ständig benötigt. Mit dem Quooker geht dies künftig noch sicherer, schneller und energieeffizienter.
Convenience und erwiesene Energieeffizienz Ganz im Einklang mit den heutigen Ansprüchen liefert der Quooker nämlich sofort 100° C heisses Wasser, und zwar in exakt der Menge, die benötigt wird. Dank seinem niedrigen Energieverbrauch von nur rund fünf Rappen pro Tag im Stand-byModus ist er zudem besonders sparsam. Dies verdankt das innovative Küchengerät seinem patentierten HochvakuumThermoreservoir VAQ. Damit wird frisches Wasser unter Druck konstant auf 110º C gehalten. Der Quooker ist so trotz aller Vorteile – über das Jahr hinweg betrachtet – effizienter als vergleichbare Kochgeräte wie Wasserkocher oder gängige Herdplatten. Auch in puncto Wasserqualität überzeugt der Kochend-Wasser-Hahn. Denn der HITAC ® -Aktivkohlefilter sorgt dafür, dass das bereits frische Wasser nochmals gereinigt wird. Der Quooker ist zudem mit einem besonders ausgeklügelten Sicherheitssystem ausgestattet: Dank seines doppelwandigen Wasserhahns ist er bestens isoliert und wird an der Aussenseite nicht heiss. Ferner verfügt er über einen absolut kindersicheren Druck-Dreh-Bedienknopf und kann fest auf der Arbeitsfläche montiert werden. Im Gegensatz zu einem Wasserkocher kann er somit nicht umkippen oder von der Arbeitsfläche runtergezogen werden. Auch der Wasserstrahl ist nicht massiv, sondern besteht aus feinperligen Tröpfchen. All diese Sicherheitsvorkehrungen reduzieren die Verletzungsgefahr auf ein Minimum.
Design-Paar Trat der original Kochend-Wasser-Hahn in Schweizer Küchen bislang als Solist an, so gibt es ihn nun auch im Set mit passendem Standardmischer und Seifenspender. Das vom Markt
schon länger gewünschte Duett demonstriert als Design-Paar optische Einigkeit und ergänzt sich in den Funktionen. So harmonieren Heiss und Kalt ganz ästhetisch im allzeit wohltemperierten Miteinander – und das doppelt gut. Dabei verfügen die Zwillingshähne zwar über ein einheitliches Design, gleichen sich aber bewusst nicht wie ein Ei dem anderen. Schliesslich ist es unverzichtbar, den Standard-Wasserlieferanten und sein KochendWasser-Pendant im Küchenalltag immer auf den ersten Blick und Griff zu erkennen. Dafür, dass dies selbst fremden Nutzern völlig unproblematisch gelingt, sorgen mehrere technische Innovationen. So verfügt der Kochend-Wasser-Hahn in Ergänzung seines kindersicheren Druck- Dreh-Bedienknopfes über ein optisches Signal: Bei Berührung des Knopfes erglüht ein roter Lichtring, der zweifelsfrei ankündigt, dass hier kochendes Wasser fliessen wird.
Rund oder geradlinig Die neuen Twintaps sind in zwei Varianten lieferbar. Je nach Küchengestaltung und persönlichem Geschmack stehen eine sanft gerundete oder eine geometrisch geradlinige Version zur Wahl. Die Mischbatterie wird direkt aus der Frischwasserleitung gespeist, beim QuookerHahn ist wie bisher ein Reservoir unter der Arbeitsfläche zwischengeschaltet, in dem das Frischwasser elektrisch auf sterile und keimfreie 110° C erhitzt wird. Das ausströmende gefilterte Wasser ist 100° C heiss und ein kindersicherer Druck-DrehBedienknopf verhindert das zufällige Öffnen. Der doppelwandige Auslauf sowie die Höhenverstellbarkeit des Hahnes und der nicht-massive Wasserstrahl schützen zudem vor möglichen leichten Verbrühungen. Die neue Twintaps-Technologie wurde von Quooker selbst entwickelt und garantiert so weiterhin die hohen Sicherheitsstandards des original Kochend-Wasser-Hahnes aus den Niederlanden. In der Schweiz haben die Twintaps ihre Premiere schon glanzvoll bestanden und halten in immer mehr Küchen Einzug. Der bisher bekannte doppelte Nutzen ergänzt sich jetzt mit dem hochwertigen designgleichen Seifenspender zu einer idealen Dreierbeziehung. www.quooker.com
107
design home
1. 2. 3.
Bidum von Laetitia Florin Laetitia liebt Objekte, die keiner langen Erläuterungen bedürfen, sondern ganz einfach für sich selbst sprechen. Die Objekte Bidum sind das Ergebnis langer visueller Forschungsarbeiten zu Linien und Geflechten, ihren Bewegungen, Interaktionen und zu den Spiegelungen, die daraus entstehen. www.ligne-roset.ch | 2. Cubica von Lievore Altherr Molina Cubica ist eine Sessel-Kollektion, die sowohl für Büros als auch für private Wohnräume geeignet ist. Der drehbare Sessel ist mit hoher Rückenlehne und verstellbarer Kopfstütze oder mit niedriger Rückenlehne erhältlich. www.verzelloni.it | 3. Montana Wenn mit Modulen in verschiedenen Grössen und Tiefen gespielt wird, wirken die Regale von Montana fast wie ein lebendiger Organismus, der beweglich und veränderlich ist. Die für Montana typischen abgerundeten Kanten und nicht-existenten Ecken geben den Modulen eine organische Leichtigkeit. www.montana.dk 1.
108
4. 5. 6. Seppl Nicht nur für Küchen mit wenig Arbeitsfläche, sondern auch ein richtiger Hingucker an der Wand. Aus Porzellan und Holz lässt dieser manche professionelle Espressomaschine ganz schön alt aussehen. www.arvidhaeusser.de | 5. Gavrinis In den 90er Jahren besuchte Pierre Paulin Gavrinis, eine kleine Insel im Golf von Morbihan in der Bretagne, und war von dem Megalith-Monument auf dieser Insel stark beeindruckt. Pierre Paulin, der zu Beginn seiner Karriere Bildhauer gewesen war, machte viele Skizzen und diese bildeten die Basis für den Entwurf des Teppichs Gavrinis. www.ligne-roset.ch | 6. Alexander Curtius Seine Wohnskulpturen werden aus massiven Stämmen oder zusammengesetzten Rohlingen nach Augenmass herausgearbeitet. Eine einfache und fliessende Formgebung, die vollkommen in ihrer Funktion aufgeht. Dies zeigt sich hervorragend in seinen Liegen, die sich vollends dem Körper anpassen und durch ihre Beweglichkeit eine absolute Entspannung bewirken. www.alexandercurtius.ch 4.
109
Sauberkeit in neuer Dimension Neues Dusch-WC von Geberit Mit dem designorientierten Dusch-WC Geberit AquaClean Sela ergänzt das Unternehmen die bestehende Produktfamilie und setzt damit auf eine klare Formensprache.
Schlicht, modern und kompakt Die neue Dusch-WC Komplettanlage von Geberit überzeugt durch ihre Normalität und fällt nicht als Dusch-WC auf. Sie ist kompakt und ein Blickfang in praktisch jedem Badezimmer. Der italienische Designer Matteo Thun erklärt: «Ich bin mit dem Ansatz an die Aufgabe herangetreten, ein Dusch-WC zu entwerfen, das in nahezu jedes Badezimmer passt – so einfach und natürlich wie irgend möglich.» Er wollte es schlicht, modern und kompakt gestalten und es von herkömmlichen Dusch-WCs abheben.
Intelligente und unsichtbare Technik Gemäss Martin Baumüller, Head Geberit AquaClean, wird das Thema Design im Bad für den Endkunden immer wichtiger: «Dabei geht es nicht um ausgefallene Produkte, sondern gezielt um angenehme, ruhige Ausstattungen, die sich ganz selbstverständlich und harmonisch in ein Bad einfügen.» Die gesamte DuschWC-Technik, wie Anschlüsse für die Strom- und Wasserversorgung und die Wandbefestigung, wurde neu von oben zugänglich in die Keramik integriert und durch einen eleganten Gehäuseaufsatz kaschiert. Somit ist das Dusch-WC flacher als andere und überzeugt durch Normalität.
110
Geberit AquaClean Sela reinigt den Po sanft mit luftdurchmischtem Wasser. Das sorgt nicht nur für ein angenehmes Sauberkeitsgefühl nach dem Toilettengang – es senkt ebenso den Energieverbrauch. WC-Sitz und -Deckel sind aus hochwertigem, stabilem Duroplast gefertigt. Integrierte Dämpfer erlauben ein leises Öffnen und Schliessen, und eine Absenkautomatik sorgt für zusätzlichen Komfort. Die Keramik bietet eine überdurchschnittliche Spülleistung und ist mit einer schmutzabweisenden Oberfläche ausgerüstet.
Inspiriert von der Natur Die Sela ist die Ursprungsquelle des Flusses Inn und steht Pate für den Namen des neuesten Dusch-WCs von Geberit. Der kleine, klare Bergbach entspringt im obersten Talabschnitt des Engadins und wird weiter talabwärts zum Inn. Mit dem Silvaplanasee und dem Kurort St. Moritz handelt es sich hier um eine der schönsten Gegenden in den Schweizer Alpen. www.i-love-water.ch
13. bis 17. M채rz 2013 Messe Z체rich www.giardina.ch Bezaubernde Inspirationen f체r Ihre Gartentr채ume
Presenting Sponsor
Media Partner
Fach Partner
Official Champagne
111
wohnen UNTERRUBRIK
«In welchem
Teich oder Pool wollen Sie sich erholen?»
Sprung ins Wasser Schwimmfreude im eigenen Garten Text: Georg Lutz | Bilder: Bildagentur | swimming-teich.com
Biopool, Schwimmteich oder Naturpool? Badespass im eigenen Garten umfasst heute eine vielfältige Angebotspalette. Zunächst stellt sich die Frage, wie sich die einzelnen Angebote unterscheiden, dann ergibt sich auch die Antwort auf die Frage, welche Lösung zu mir passt?
112
sprung ins wasser garten
Die klassische Chlor-Lösung
F
rüher gab es in grösseren Gärten Pools und auf der anderen Seite Teiche. In die Pools sprang man freudig rein und wischte sich anschliessend frustriert die brennenden und roten Augen. Den Einsatz von Chlor hatten die meisten Pooleigentümer nicht im Griff. Im Teich schwammen nur Goldfische. Ein Baderlebnis für Menschen war nicht vorgesehen. Das hat sich vor gut zwanzig Jahren geändert. Die ersten Schwimmteiche entstanden vor 25 Jahren. Die Pioniere kämpften aber noch mit den Tücken der Filtertechnik und der Ausuferung der benötigten Fläche. Auch das hat sich inzwischen geändert. Man braucht heute keinen Park, um eine ökologische Lösung zu realisieren. Der grosse Teich hat sich in den meisten Fällen wieder zum Swimmingpool zurückentwickelt. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass der Naturpool ohne Chemikalien auskommt. Beim Naturpool gibt es immer noch eine Regenerationszone, die aber oft nur sparsam mit Wasserpflanzen besetzt ist. Die Schwimmzone ist bei den Ökopools fast immer ein gemauertes Becken. Gestalterisch sehen diese Naturpools übrigens super aus, da die architektonische Grundform mit der natürlich wirkenden bepflanzten Wasserfläche einen interessanten Kontrast bildet. Die Regenerationszone beim Naturpool ist wesentlich kleiner als beim klassischen Schwimmteich, da das Wasser bei den modernen Schwimmteichen zusätzlich durch Kiesfilter und mit anderen Techniken gereinigt wird Vom Schwimmteich bis zum Naturpool, mit seinen umfangreichen Filtertechniken, gibt es einige unterschiedliche Typologien, die sich durch den vermehrten Einsatz von Technologien unterscheiden.
Im Einklang mit der Natur
Unterschiedliche Typen Auch wenn eine klare Unterscheidung sehr schwierig ist, da in der Praxis Zwischenformen zum Einsatz kommen, lohnt sich eine kleine Typologie. Zunächst gibt es immer noch die klassischen Schwimmteiche mit wenig Technik. Es handelt sich um Natur-Schwimmteiche, wo gut die Hälfte der Wasserfläche bepflanzt ist. Zweitens gibt es Schwimmteiche mit Umwälzpumpen, die einen Wasserkreislauf realisieren. Drittens gibt es Lösungen mit einer Skimmer-Oberflächenabsaugung. Diese haben fast immer einen getrennten Schwimm- und Regenerationsbereich. Der vierte Typ von Schwimmteich ist mit Technik vollgestopft. Der Regenerationsbereich nimmt über ein Drittel der Gesamtfläche ein. Es werden meist nur wenige Pflanzen verwendet, eine spezielle Pumpe erzeugt eine Oberflächenströmung. Über Skimmer oder eine Überlaufrinne läuft das Wasser durch spezielle Substratfilter/Drainagesysteme. Last bust not least sprechen wir vom Biopool, dessen Flächen für Pfanzen sehr viel kleiner sind. Die Pflanzen haben optische Funktionen, aber kaum noch eine Reinigungsfunktion. Die Filterzonen werden aus Kiessubstraten gebildet. Die Wasserreinigung funktioniert hier durch Mikroorganismen und durch weitere mechanische Filtrierung. Der grösste Unterschied zu einem Schwimmteich, bei dem es einen fliessenden Übergang zwischen bepflanzter Uferzone und Schwimmbereich gibt, ist, dass man bei einem Biopool eine klare Trennung zwischen der Wasseraufbereitung und dem Schwimmbecken realisiert. Zudem sind Biopools platzsparend, da sich die Aufbereitung nicht in unmittelbarer Nähe zum Schwimmbecken befinden muss.
113
garten wassertrends
wassertrends Die Geschichte der Badeanlagen für den eigenen Garten Text: Peter Petrich | Bilder: swimming-teich.com
Während der Swimmingpool bereits in der Antike unter dem Stichwort «Himmelsspiegel» erfunden wurde und besonders nach den ersten Olympischen Spielen an Popularität gewann, blickt der Schwimmteich nur auf eine dreissigjährige Geschichte zurück.
Der Schwimmteich-Markt hat einige Entwicklungen durchlaufen
114
UNTERRUBRIK wohnen
Die individuell beste Lösung finden
Ö
sterreich gilt als Geburtsland der aktuellen natürlichen Alternative zum klassischen Pool, jedoch als Erfinder bezeichnen sich viele. Die ersten Überlegungen und Versuche stellten sicherlich mehrere Personen an, die nicht in chemisch aufbereitetem Wasser schwimmen wollten, als Pioniere der ersten Jahre gelten jedoch die österreichische Firma BIOTOP, die auch heute noch der unbestrittene Innovationsmarktführer ist, und die Schweizer Firma BioTeich, welche ein Patent eines österreichischen Erfinders erwarb, aber heute nicht mehr zu den führenden Systemanbietern zählt.
Reduzierung des Phosphatgehalts im Füllwasser Erfolg garantiert. Seit dem Jahr 2006 gibt es «Empfehlungen für Planung, Bau und Instandhaltung von privaten Schwimm- und Badeteichen», welche den Schwimmteichbau in unterschiedliche Typen einteilt. Das ist aber in der Praxis für den Interessenten keine Hilfestellung, da nahezu alle Anlagen individuell geplant werden und meist eine Mixtur der Typen darstellen. Trotzdem führten diese Empfehlungen zu einer deutlichen Verbesserung des Schwimmteichstandards, da sich alle Mitglieder der Schwimmteichverbände diesen Richtlinien verpflichtet fühlen.
Neben BIOTOP sind heute die Firmen Bionova und Teichmeister/ Balena die Marktführer, aber es haben sich auch Zweckgemeinschaften wie «Pool for Nature» gebildet, die sich mehr oder weniger den Schwimmteichmarkt teilen.
Nachhaltige Entwicklungen
Drei Jahrzehnte Schwimmteichgeschichte In den fast drei Jahrzehnten Schwimmteichgeschichte ist vor allem in den letzten zehn Jahren einige Bewegung gekommen. Bis Ende des letzten Jahrhunderts waren es vor allem die Kunden, die – ganz entgegen der Intentionen der Pioniere, denen die Naturnähe des Produkts wichtig war – eine Weiterentwicklung der technischen Komponenten forderten. Danach waren es wirtschaftliche Überlegungen, das Schwimmteichkonzept auf die Swimmingpool-Zielgruppe auszudehnen, denn nur 15 Prozent der errichteten privaten Schwimm- und Badeanlagen sind Schwimmteiche. Die technischen Entwicklungen zielten vor allem darauf ab, die Natur bei der Klarheit des Wassers und bei der Reduzierung des Algenwachstums zu unterstützen, wobei es hier unterschiedliche Ansätze gab. Alle führten zu der Erkenntnis, dass vorwiegend die
Als Alternative zum Swimmingpool wird seit einigen Jahren der Naturpool oder Biopool angeboten. Auch hier gibt es wieder einige Väter der Idee und jeder will der Erste gewesen sein. Was wiederum letztlich für den Konsumenten nebensächlich ist, da sich wohl das System durchsetzen wird, das dem Nutzer am meisten Komfort bietet. Unter Namen wie Balena-Pool oder Living-Pool werden sie auf dem Markt angeboten und alle nutzen die technischen Komponenten, die im Laufe der Zeit für die Schwimmteiche entwickelt wurden. Sie wurden für die Bedürfnisse der SwimmingpoolKlientel laufend angepasst, wobei das Hauptaugenmerk auf das meist beschränkte Platzangebot gelegt wird. Die Swimmingpool-Branche, die konventionelle Pools anbietet, die mit Chlor, Salz oder Ozon gereinigt werden, beginnt ebenfalls ihre Systeme auf biologisch zu trimmen. Wer auf einen grünen Zug aufspringt, ändert aber nicht automatisch seine Firmenphilosophie. Daher ist zu beachten, dass bei weitem nicht alles natürlich ist, wo «bio» als Werbeslogan aufgeführt wird. www.swimming-teich.com
115
garten bestechend schön
bestechend schön Wasser in Form gebracht Text: Peter Petrich | Bilder: swimming-teich.com
Seit über zehn Jahren wird beim jährlichen Treffen der BIOTOP-Swimming-Teich-Gruppe der Design-Froschkönig vergeben. Jede Partnerfirma hat die Möglichkeit, eine ihrer Anlagen zu präsentieren.
116
bestechend schön garten
D
ie äusserst kritischen Kollegen wählen dann das gelungenste Projekt, wobei bei der Beurteilung nicht nur die perfekte Ausführung des Teiches wichtig ist, sondern auch die Begleitumstände, die bei der Planung und Errichtung bewältigt werden müssen. Je komplizierter die Ausgangslage, desto mehr Wohlwollen zeigen die Juroren gegenüber den vorgestellten Projekten.
Der Schwimmbereich ist durch eine langgezogene runde Mauerführung abgegrenzt. Die beiden Holzdecks an den Enden des Schwimmbereiches sowie die Aussichtskanzel bieten rund um den Teich genügend Ruhe- und Aktivflächen. Die dem Gelände angepasste Holz-Treppenanlage ist ein Highlight der Umgebungsgestaltung.
Living-Pool mit Solarheizung Die Schweizer Firma egli jona aus Rapperswil konnte zweimal hintereinander den Sieg für die Schweiz holen. 2011 reüssierte das Unternehmen mit einem Teich, bei dem die Hanglage schwierig zu bewältigen war. Herr Egli löste die Aufgabe mit dem Einbau einer Doppelmauer im Regenerationsbereich und der Errichtung eines Schattenhains aus schirmförmig geschnittenen Platanen sowie eines Sichtschutzes aus hohen Pflanzenspalieren. Besonders beeindruckte die Jury die breite Einstiegstreppe in den Schwimmbereich. Aus einem langweiligen Hausgarten mit einem abbruchreifen Schopf (Schuppen) wurde ein dynamischer, repräsentativer Badegarten mit Charme gestaltet. Der Schuppen wurde zum Badehaus und ist mit dem vorgelagerten runden Holzdeck das eigentliche Zentrum des Badegartens. Die aus der Dynamik des Kreises hervorgehende Linienführung bildet die Grundlage dieses Entwurfes. Höhenunterschiede werden geschickt genutzt, um Terrain-Modulation so zu formen, dass der Teich – genau wie in der Natur – am tiefsten Punkt der Anlage zu liegen kommt.
Titelverteidigung 2012 2012 wurde der Sieger aus insgesamt 15 Finalisten gewählt. Mit ein Grund für die Titelverteidigung der Firma egli jona war der hohe ästhetische Anspruch, den die Kunden an die Gesamtanlage stellten: Die Besitzer wünschten sich, das Element Wasser nicht nur in ihrer Aussicht geniessen zu können, sondern auch zum Baden in ihrem Garten. Zwei Themenschwerpunkte waren bei der Gestaltung besonders wichtig: die Harmonie der Gesamtanlage und die Einbettung von bestehenden Elementen (Apfelbaum, Staudenbeet, Wegeführung). Mit Stützmauern aus Natursteinen wurde die südliche Böschung abgefangen. Diese wurden so angelegt, dass eine herrliche «Aussichtskanzel» mit Sicht auf den darunterliegenden Vierwaldstättersee entstand.
Der zweite BIOTOP-Partner aus der Schweiz ist die Firma Niederberger + von Wyl AG aus Kägiswil. Der Kunde – ein Eigentümer eines Mehrfamilienhauses in Aesch – wollte unbedingt ein kleines Biotop an den Living-Pool angeschlossen haben, so wurde ein grosszügiger Pflanzenfilter direkt neben dem Pool gestaltet. Der Einlauf in dieses Biotop führt über eine sogenannte «Flowform», die von dem englischen Bildhauer und Naturforscher A. John Wilkes entwickelt wurde. Neben ihrem ansprechenden Erscheinungsbild als naturnahes Wasserspiel erzeugt sie auch einen intensiven Sauerstoffeintrag. Die besondere Formgebung regt angeblich die Selbstreinigungskräfte des Wassers an. Die Badesaison kann mit einer Solarheizung verlängert werden, die den Living-Pool auf eine angenehme Schwimmtemperatur bringt. Bisher wurden Pools einfach abgedeckt, um einen Wärmeverlust zu verhindern. Was aber dabei verloren ging, war der Blick aufs Wasser, der beim Living-Pool sogar zu jeder Jahreszeit möglich ist, da das Wasser im Winter nicht entleert werden muss. Den schönen Anblick wollte sich die Familie nicht entgehen lassen. Ausserdem kostet die Anschaffung einer Solarheizung gegenüber einer hochwertigen Abdeckung nur rund die Hälfte. Das Poolwasser strömt so lange durch Wärmeplatten, die am Dach der Garage angebracht wurden, bis die Temperatur erreicht wird. www.eglijona.ch www.nvw.ch
Pool mit Solarheizung
Designfroschkönig 2011 von egli jona
Designfroschkönig 2012 von egli jona
117
Entspannung pur Badevergnügen im eigenen Schwimmbecken Ein atemberaubender Ausblick von der eigenen, technisch topmodernen Pool-Oase lässt jedes Geniesserherz höher schlagen.
E
in eigenes Schwimmbecken verkörpert Lebensqualität. Sei es während der Ferien oder nach einem langen anstrengenden Arbeitstag, ein Bad direkt im eigenen Garten oder auf der eigenen Dachterrasse ist wohltuend für alle Sinne und ruft sowohl ein Gefühl von Vitalität, Fitness und Erfrischung als auch Erholung hervor. Wir stellen ein Präferenzbeispiel des Unternehmens AC Schwimmbadtechnik AG vor. Das am Hang gelegene Grundstück offenbart den Bauherren ein äusserst eindrucksvolles Panorama. Diese Aussicht von der eigenen traumhaften Wellness-Lounge geniessen zu können, ist Lebensqualität pur und verführt sowohl zum genussvollen Baden wie auch zur ausgleichenden Fitness. Das 10,0 auf 3,2 Meter grosse Betonbecken ist 1,4 Meter tief und wurde mit einer Schwimmbadfolie ausgekleidet, welche aufgrund ihrer speziellen Oberflächenbeschaffenheit den Chemikalienverbrauch deutlich senkt und eine einfache Pflege ermöglicht. Die Überlaufrinne verleiht dem Schwimmbad eine harmonische Verschmelzung mit dem gesamten Anwesen und vermittelt beim Schwimmen ein Gefühl von unbegrenzter Weite und Freiheit. Die komfortable Einstiegstreppe und die seitlich angebrachten Haltestangen tragen ihren ganz persönlichen Teil zum entspannten Badevergnügen bei. Neben dem modernen Design zeichnet sich der Pool auch durch seine qualitativ hochwertige Technik aus. Die Filteranlage ist mit dem einzigartigen Filtermaterial AFM ausgestattet, welches den Desinfektionsmittelverbrauch auf ein Minimum reduziert und den unangenehmen Chlorgeruch stark vermindert. Auch die vollautomatische Wasseraufbereitungsanlage folgt dem neusten Stand der Technik und erleichtert den Bauherren die Pflege ihrer exquisiten Wohlfühloase. Die automatische Schwimmbadabdeckung mit Solarlamellen bewahrt das Badewasser nicht nur vor dem Abkühlen, sondern erwärmt das Wasser sogar zusätzlich und schützt das Poolbecken vor Verunreinigung. Zusammen mit der Abenddämmerung verwandeln die beiden Unterwasserscheinwerfer das Grundstück in ein besonders märchenhaftes Schmuckstück. Die Hausherren finden in und an ihrem Traumpool zweifellos ihre wohlverdiente Erholung und Entspannung, aber auch endlose Freude und Vergnügen.
118
Die Experten der Schwimmbadbauer AC Schwimmbadtechnik AG begleiten Sie gerne auf dem Weg zu Ihrem eigenen Traumpool, welcher ganz auf Ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse abgestimmt wird. www.ac-schwimmbadtechnik.ch
119
news Garten
Steltools BBQ Set Mit Steltools BBQ von Stelton bekommen Sie ein Brettchen, eine Zange und eine Gabel, die in einer Einheit gesammelt werden, wenn die Geräte nicht benutzt werden. Freuen Sie sich, dass Sie alle Grillgeräte auf Ihrem Weg zum Grill auf einmal mitbekommen – an die Marinade, das Fleisch und das Bier müssen Sie jedoch auch weiterhin selbst denken. www.stelton.com
Akiko Krocket Das klassische Gartenspiel in exklusiver Designerausführung für sommerliches Gartenvergnügen. Die Schläger des eleganten Krocket-Sets sind teilbar, so dass sie problemlos in dem hübschen Kasten untergebracht und mitgenommen werden können. www.skagerak.dk
120
Babylon Für die erste Accessoires-Kollektion von Dedon hat sich das Designduo Harry & Camila von einer jahrhundertealten architektonischen Phantasie inspirieren lassen, um eine zeitlos moderne Form für Vasen zu finden. Gefertigt aus einer speziellen Keramik, verfügen sie über eine strukturierte Oberfläche aus asymmetrischen Formen, die am Computer generiert werden. Stellt man sie auf den Kopf, erinnern sie an den Turm zu Babel. www.dedon.de
Grill Globe Eva Solo Grill Globe ist ein durchdachter Kugelgrill. So ist beispielsweise ein Thermometer im Deckel integriert und ausserdem lässt er sich nach hinten kippen und in eine Position stellen, die Schutz vor dem Wind bietet. Das schwarze Unterteil des Grills besteht aus Aluminium, der Deckel und das Gestell mit den vier Beinen aus Edelstahl. Das Gestell ist so geformt, dass sich ein Tisch sowie ein Halter für diverse Grillutensilien schnell befestigen lassen. Alle Teile sind regen- und frostbeständig, so dass der Grill ganzjährig im Freien stehen kann. www.evasolo.com
Ting Hängematte Ting Home führt in seiner Kollektion sehr hochwertig verarbeitete Hängematten aus strahlend bunten Sicherheitsgurten geflochten. Sie sind perfekt für den Garten geeignet und durch das robuste Material auch wasserfest. Die Gurte sind Produktionsüberschüsse, die normalerweise einfach weggeworfen werden. Sie fallen bei der Fahrzeugproduktion und bei der Produktion von Fallschirmen und Kletterausrüstungen an. Dadurch haben sie unterschiedlichste bunte Farben und werden nicht eigens eingefärbt. www.interiorpark.com
Lebensfreude, die weiter wächst ...
traumgaerten.ch
121
GARTEN Stadt neu denken
Stadt neu denken Den Siedlungsbrei stoppen Text: Georg Lutz
Der immense Landverbrauch in der Schweiz hält trotz aller Sonntagsreden von Politikern und mahnenden Essays von Architekten weiter an. Praktische Lösungen wie verdichtetes Bauen reichen nicht aus. Wir müssen die Stadt neu erfinden.
D
ie aktuelle Debatte über die Zersiedelung geizt nicht mit drastischen Bildern. Da ist von einem «blubbernden Siedlungsbrei», der alle Landstriche überzieht, die Rede. Die Ausgangsproblematik hat Jacques Herzog, einer der bekanntesten Architekten der Schweiz, in einer Diskussion auf den Punkt gebracht: «Wir schaffen es nicht, die Agglomerationen städtischer und dichter zu gestalten, damit sie nicht weiter in die Landschaft ausufern und die Qualität des Ländlichen zerstören.» Dabei geht es nicht um den Widerspruch zwischen ländlichem Raum und der Stadt. Es geht auch nicht um ein klassisches urbanes Wachstum, welches dem ländlichen Raum die Luft zum Atmen nimmt. Bis auf wenige Seitentäler im Tessin oder Wallis sind auch Landkantone von der Zersiedelung betroffen.
Vorhandene Hürden
Paradigmenwechsel einleiten
Anspruchsvolle Ziele
Ein Zurück zur Natur ist naiv. Statt erbittert das welkende – und für manche längst verwelkte – Ideal einer jungfräulich-unberührten «Urnatur», die nur durch menschliche Eingriffe verletzt wurde, zu verteidigen, geht es um einen Paradigmenwechsel. Historische Vorbilder sind dabei die Stadtplaner des 19. Jahrhunderts, die die städtischen Parklandschaften wie den Central Park in New York kreiert haben. Das 20. Jahrhundert hat Innenstädte veröden lassen und in den Vorstädten langweilige Reihen- und Plattenbauten hervorgebracht. Jetzt gilt es, kreativ die unterschiedlichen Anforderungen zusammenzubringen. Gibt es dafür ein aktuelles praktisches Beispiel? Bleiben wir in New York. In den letzten Jahren ist dort auf einer stillgelegten Hochbahnlinie ein grünes Band entstanden. Auf der «High Line» pflegen die Einwohner von New York ihr Urban Gardening. Genau nach diesem Stichwort agieren inzwischen viele Basisgruppen und bringen so auch in Schweizer Städte das Grün auf Dächern und in Hinterhöfen zurück.
Auf jeden Fall beanspruchen die Bewohner der Metropolen schon jetzt knapp 80 Prozent der Ressourcen. Die Frage der Energieeffizienz und Energieeinsparung ist ein zentraler Hebel, um die Zukunft der Stadt gestalten zu können. Daher sind Projekte wie die 2000-Watt-Gesellschaft in Zürich keine Sience Fiction-Szenarios, sondern sollten sich in den Architekturbüros und Chefetagen der Bauunternehmen zur gelebten Realität entwickeln. Für den Schutz der Umwelt und der Ressourcen ist deshalb entscheidend, wie sich die Städte entwickeln werden. Denn obwohl Metropolen schon jetzt ein enormes Konfliktpotential bergen, können nachhaltig gestaltete Städte auch die Lösung des Problems sein. Sie könnten einen Lebensraum der kurzen Wege zwischen Wohnen, Arbeit und Einkaufen bieten, versorgt von erneuerbaren Energien und gebaut in einer ebenso modernen wie ökologisch orientierten Architektur. Das sind anspruchsvolle Ziele, die aber gesellschaftlich angegangen werden müssen.
122
Das Hauptübel ist die Gemeindeautonomie. Die lokalen Behörden, oft von Bauern und Baulobby dirigiert, orientieren sich vorwiegend an Eigeninteressen – und sehen neue Bauzonen vor allem als Lockmittel für gute Steuerzahler. So wird ungehemmt eingezont, wo es gerade passt. Drastische Folge dieser Politik sind die «kalten Betten», die nur ein paar Wochen im Jahr belegt sind, und ein ungehemmter Flächenfrass. Diesen Zustand kennen alle, die in Schweizer Ferienregionen Urlaub machen oder beheimatet sind. Hier gibt es offensichtlichen Handlungsbedarf für die Politik. Die aktuelle Mediendebatte zeigt aber, dass das Thema angekommen ist.
UNTERRUBRIK wohnen
Wegweisende Überlegungen Der umgekehrte Versuch, die Städte aus sich heraus zu verändern, ist natürlich viel langsamer und unspektakulärer. Das war der Weg, den die UN-Umweltkonferenz von Rio 1992 beschritt, als sie den Kommunen in aller Welt die «Lokale Agenda 21» empfahl. Die 2000-Watt-Gesellschaft von Zürich ist hier ein aktuelles Beispiel. Nur, wie wird bei solchen Zielsetzungen der Flächenfrass thematisiert? Die englische Stadtsoziologin Saskia Sassen hat einen diskussionswürdigen Ansatz in die Debatte gebracht. Stadt oder Natur ist in ihrer Sichtweise keine zwangsläufige Dichotomie. Im Rahmen ihres Kernbegriffs «Global City» strebt sie ein Gleichgewicht mit der Umwelt in der Stadt an. Sie definiert diesen Zwischenraum als «in-between space». Energie sparen, Ressourcen schonen, das seien alles richtige und wichtige Stossrichtungen. Doch um die Nachhaltigkeit tatsächlich in den Griff zu kriegen, seien radikale Interventionen nötig, die darüber hinausgehen. Der Schlüssel dazu liegt im Potential der Natur selbst. Dabei geht es auch bei ihr nicht um «ein Zurück zur heilen Natur», betont die Soziologin. Das ist ein Mythos. Vielmehr müssen die enormen Kapazitäten der Natur mithilfe modernster Technik mit dem Stadtgefüge verbunden werden. Als Beispiele nennt Sassen Hausdächer, auf denen Gemüse angepflanzt wird, Bakterien, die Beton bearbeiten, oder Algen, die verschmutztes Wasser entgiften. Der urbane Raum sei weitaus vielschichtiger und diese Komplexität müsse man wiederentdecken und sich zu Nutze machen. An solchen, zugegebenermassen noch etwas entfernten Zielen sollten sich Architekten und Planer anlehnen und Lösungen entwickeln, sonst droht der Begriff Nachhaltigkeit zur leeren Floskel zu verkommen.
123
Kleine Gärten ganz gross Die Gestaltung von grünen Paradiesen Text: Felix Käppeli | Bilder: Bildagentur | Jardin Suisse
Gärten werden heute mehr denn je als Ort der Ruhe und Entspannung genutzt. Auch auf wenigen Quadratmetern können blühende Gartenparadiese entstehen – sofern sie bewusst geplant und angelegt werden.
124
Kleine Gärten ganz gross garten
D
as Bild eines Gartens wandelt sich kontinuierlich mit den Jahreszeiten. Das macht den privaten Freiraum zu einem besonderen und unverwechselbaren Ort. Mit der steigenden Bevölkerungszahl und der daraus resultierenden Verdichtung fallen die Gärten in der Schweiz heute jedoch deutlich kleiner aus als noch vor zwanzig Jahren. Allerdings ist deren Bedeutung am Steigen,weil der Trend zum eigenen Grün an Attraktivität gewinnt, da die gesamte Familie dort Erholung und Freizeitvergnügen findet. Allerdings geht dann oft die Linie verloren.
Weniger ist mehr Es liegt nicht zuletzt an den vielen Funktionen, die gerade kleine Gärten gleichzeitig erfüllen sollen, dass sie mit allen erdenklichen Gegenständen ausgestattet werden. Dabei besteht immer die Gefahr, dass insbesondere kleine Bereiche vollgestopft und unordentlich wirken. Um dem privaten Grünraum eine Grundstruktur zu geben, braucht es nur wenige Gestaltungselemente. Auf kleiner Fläche empfiehlt sich Zurückhaltung. Weniger ist mehr, lautet die Devise. Allzu komplexe Konzepte und unruhige Strukturen erzeugen selten eine Atmosphäre der Ruhe, wie sie im Garten erwartungsgemäss herrschen sollte. Bei der Gestaltung geht es aber immer auch darum, dem Garten seinen ganz eigenen Charakter zu verleihen. Ob ein Garten harmonisch und attraktiv wirkt, ist aber keine Frage der Grösse.
Den Garten mit einbeziehen Haus und Garten sind immer als eine Einheit zu betrachten. Deshalb ist es bei der Gartengestaltung wichtig, sich bei der Auswahl der Baumaterialien an den Werkstoffen sowie der Farbgestaltung des Wohnhauses zu orientieren, um einen harmonischen Übergang herzustellen. Auch die Beurteilung der Umgebung spielt bei der Planung eine bedeutende Rolle. Befindet sich der Grünraum in einer schönen Umgebung, so wird man diese in die Gestaltung mit einbeziehen wollen. Es ist zudem ein ideales Mittel, einen kleinen Gartenraum grösser wirken zu lassen. In dicht besiedelten Gebieten kann es jedoch sein, dass ein geschlossener Gartenraum bevorzugt wird.
Stilrichtung definieren Ausgangspunkt jeder Gestaltung ist die Frage des Stils. Dieser wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer Verbindung der individuellen Vorlieben und der Architektur des Hauses ergeben. Vieles ist möglich, nur sollten die Gestaltungsregeln in ihren Grundzügen befolgt werden. So kann an jedem Ort durch eine bewusste Planung, deren Grundlage die sinnvolle Verbindung von Schönheit und Funktionalität bildet, ein harmonischer Grünraum entstehen.
ARCHITEKTUR FÜR DIE SINNE
davinci-haus.ch
125
garten Kleine Gärten ganz gross
Huggler Gärtner GmbH | Möhlin
Bächler + Güttinger AG | Kiesen
Räume schaffen Grösse Nicht selten wirken kleinere Gärten grösser, als sie tatsächlich sind. Mit einigen Schachzügen lässt sich ihre mangelnde Grösse sehr gut kaschieren. Um einen Garten weiträumiger erscheinen zu lassen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Denn mit gezielten Massnahmen lässt sich die menschliche Wahrnehmung wirksam beeinflussen. Schon durch den Bau einzelner Gartenräume mit höheren Hecken oder eines gekonnt platzierten Solitärgehölzes ist der Garten nicht gleich auf einen Blick einsehbar und wirkt dadurch vielschichtig und geheimnisvoll. Zudem erscheint er dem Betrachter bei seinem Entdeckungsgang grösser, als er eigentlich ist. Ein Gefühl von Grosszügigkeit stellt sich aber auch mit der dritten Dimension ein. In kleinen Gartenräumen ist die Höhe daher besonders wichtig. So kann man bereits mit drei Treppenstufen die Ebene wechseln, zu einem erhöhten oder abgesenkten Ort gelangen und damit einen neuen Raum betreten. Aber nicht nur ein abgesenkter Sitzplatz oder ein erhöhtes Wasserbecken bringen Weitläufigkeit in den Garten, sondern auch Pergolen und Laubengänge, die von Kletterpflanzen umschlungen werden. Letztere bilden fantastische Raumteiler. Was ihren besonderen Reiz ausmacht, ist der kleine Streifzug, zu dem sie den Besucher verlocken und ihm unterwegs immer wieder Einblicke in den Garten gewähren.
126
Ernst Meier AG | Dürnten
Entscheidend für die Wahrnehmung ist aber auch die Wirkung von Tiefe und Räumlichkeit. Raumtiefe wird durch den gezielten Einsatz der Perspektive erzeugt. So scheint eine Wasserachse, die beim Haus beginnt und sich zum Ende des Gartens hin verschmälert, den Raum zu strecken. Dieser Effekt lässt sich auch erzielen, indem man die Höhen von Hecken, die vom Wohnhaus in den Garten führen, zum Ende hin niedriger werden lässt.
Bepflanzung richtig gestalten Der Stil eines Gartens bietet eine wichtige Orientierungshilfe für die Bandbreite und das Arrangement der Bepflanzung. So erfordert eine formale Komposition in der Regel exakt geschnittene Heckenkörper, entsprechend ausgewogene Gehölze und spiegelbildlich angeordnete Rabatten. In kleinen Gärten ist der Pflanzraum oft so begrenzt, dass man sich gut überlegen muss, wie sich mit Pflanzen die bestmögliche Wirkung erzielen lässt. Es eignen sich daher vor allem Gehölze mit säulenförmigen Kronen, denn diese fügen sich gut in den vorhandenen Raum ein. Von breitkronigen Bäumen sollte man jedoch Abstand nehmen. Sie würden einen kleinen Garten optisch erdrücken. Von Bedeutung ist vielfach auch der Duft, ebenso die Wechselwirkung von Gestalt, Form und Textur als Grundvoraussetzung jeder gelungenen Gestaltung. www.traumgaerten.ch
Trennwände – mehr als nur ein funktionales Bauelement Umdenken ist angesagt! Von der Nasszelle zur exklusiven Sanitärumgebung mit aussergewöhnlichen Trennwandsystemen jenseits der Vorstellungskraft!
Eurodoor AG Bruggfeldweg 11 CH-4147 Aesch Telefon +41 (0)61 338 44 44 Fax +41 (0)61 338 44 45
www.eurodoor.ch
news apps
1.
2.
4.
1. 2. 3. 4. 3.
Tapezieren
Formliners
Tapezieren von A bis Z mit allem Drum und Dran. Die TapezierApp von Metylan ist für jeden, der seine eigenen vier Wände neu gestalten möchte, ein zuverlässiger Helfer. Im 3D-Raumplaner kann ein Zimmer mit der persönlichen Traumtapete gestaltet werden, und bei der Projektplanung und dem Mengenplaner sind die passenden Produktvorschläge sowie die benötigte Kleisterund Grundierungsmenge für die Raummasse erhältlich. Ferner werden anhand der Einkaufsliste die Einkaufsstätten, wo die Produkte erhältlich sind, aufgelistet. Detaillierte Tapezier-Anleitungen und Tapezier-Videos führen Schritt für Schritt zum perfekten Ergebnis – vom Abreissen der alten Tapeten über die Untergrundbehandlung bis hin zum perfekten Kleben der Tapete. Kostenlos
Der App von Reckli GmbH soll Architekten, Planern, Bauherren und Künstlern zeigen, dass den Gestaltungsmöglichkeiten mit Strukturmatrizen nahezu keine Grenzen gesetzt sind. Zur Texturierung von Sichtbetonflächen hat der Einsatz von elastischen Matrizen (Formliners) sowohl qualitativ als auch unter Wirtschaftlichkeitsaspekten höchste Akzeptanz erreicht. Die Elastizität der Matrizen ermöglicht ein absolut bruchfreies Entschalen des Betons selbst bei komplizierten und filigranen Strukturen. Dieses System lässt Architekten, Planern und Bauherren die grösstmögliche Freiheit, nahezu allen Gestaltungsanforderungen gerecht zu werden. Die Strukturmatrizen können sowohl bei der Anfertigung von Fertigteilen als auch bei der Herstellung von Ortbeton verwendet werden. Kostenlos
Home Office Guide
Cool Barcelona!
Homeoffice gehört inzwischen zum Alltag. Immer mehr Menschen verbringen einen grossen Teil ihres Tages in den eigenen vier Wänden, daher wird es immer wichtiger, ein individuelles Home Office planen zu können. Ein Büro oder Arbeitsplatz, der für den Menschen und mit ihm arbeitet. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als in einem Büro zu arbeiten, in welchem man sich nicht wohl fühlt. Die App von ololac Interactive bietet eine Vielzahl von Informationen, um die Einrichtung des eigenen Büros sinnvoll zu gestalten. Weitere Informationen und DesignTipps, die Wahl der richtigen Geräte und Dienstleistungen, Vernetzung, Sicherheitsfragen und viele andere Faktoren werden dabei ebenfalls berücksichtigt. CHF 4.–
Cool Cities von teNeues liefert kuratierte Tips mit brillanten Fotos und prägnante Texte bei innovativem Interface Design. Einheimische Kenner und Freunde der Stadt präsentieren ihre persönlichen Favoriten an Hotels, Restaurants, Cafés, Shops und Showrooms, Bars, Clubs, Lounges und Sehenswürdigkeiten mit Schwerpunkt Kunst, Architektur und Design. Darunter sind Klassiker und erfrischende Newcomer aus allen Preisklassen. Cool Cities führt auf dem schnellsten Weg zu passenden Zielen und erspart dem Nutzer das Durchsuchen unzähliger Tipps oder Bewertungen. Hilfreich ist hierbei unter anderem die Suchfunktion «in meiner Nähe», die Empfehlungen im nächsten Umkreis oder Highlights einzelner Bezirke anzeigt. CHF 4.–
128
REBAFLOOR REBAXIT AG Fugenlose Kunstharz-Boden und Wandbeläge
REBAFLOOR REBAXIT AG | Ein Name – für Qualität Sonnmattstrasse 1 | CH-6052 Hergiswil | info@rebafloor.ch
www.rebafloor.ch
news media
BeoPlay A8 BeoPlay A8 besticht durch seine akustische Leistung, sein markantes Design sowie nahtlose Konnektivität mittels Apple AirPlay. Wird ein iPod, iPhone oder iPad in die Dockingvorrichtung gesetzt, verwandelt sich BeoPlay A8 in ein integriertes Musiksystem, das auch per Fernbedienung gesteuert werden kann. www.beoplay.com
Die dritte Dimension des Klanges Das neue Onkyo Dock-Musiksystem iLunar RBX-500 sieht elegant aus und verwandelt jeden Wohnraum an den unterschiedlichsten Hörpositionen in eine verblüffend dreidimensionale Oase des Wohlklangs. www.eu.onkyo.com
Eine Wohltat für jedes Ohr Die Kopfhörer Image ONE von Klipsch vereint alles, was man von einem modernen Kopfhörer verlangt: Design, Ausführungsqualität, ergonomischer Tragkomfort, Bequemlichkeit, eingebaute Spitzentechnologien und einen Supersound. Mit dem neuen Modell Image ONE Bluetooth entfällt nun auch noch das Kabel. www.klipsch.com
130
Ein Beamer für alle Fälle Mit dem Qumi Q5 Pocket-Beamer erfüllt Vivitek alle Anforderungen der mobilen Generation – egal, ob Geschäftspräsentationen vorgeführt oder Videos und Bilder geteilt oder Spiele in Grossformat erlebt werden sollen. Der handgrosse Projektor garantiert scharfe Bilder und brillante Farben mit einer beachtenswerten Lichtstärke bis zu 500 ANSI-Lumen, mit einer WXGA-Auflösung und einem Kontrastverhältnis von 10’000:1. www.vivitek.com
Sense Egal, wie Sie wohnen, das HDigit Sense passt zu jeder Einrichtung. Modern und dezent: Jedem Stil verpflichtet, integriert sich die schlichte und dennoch elegante Optik des Radios in jeden Raum passend zur Einrichtung. Ob im Wohnzimmer, in der Küche, im Arbeitszimmer oder auch im Schlafzimmer – überall spielt das HDigit Sense seine Anziehungskraft für Augen und Ohren aus. Der Bildschirm ist berührungsunempfindlich und optisch sehr klar. Jetzt muss man sich nur noch die Lieblingsmusik aus einer Vielzahl von über 15’000 Radiosendern weltweit heraussuchen und den HDigit Sense geniessen. www.hdigit.ch
Retro-Design mit neuster Technik Das kompakte Audiosystem Consolette des amerikanischen Unterhaltungselektronik-Herstellers Marantz vereint Sound und Design. Ein panoramahaftes Klangbild von 180 Grad und die Möglichkeit, Musik sowohl von einem mobilen Device als auch aus dem Netzwerk oder Web wiederzugeben, sind nur zwei der technischen Finessen des neuen Geräts. www.marantz.ch
131
wohnen UNTERRUBRIK
Das sieht gut aus Solare Leuchtturmprojekte Text: Georg Lutz
132
das sieht gut aus bauen
Die Energiewende bringt mehrere Herausforderungen mit sich. Mehr Speicherkapazitäten, dezentralere Lösungen und neue Stromtrassen. Aber auch an den Gebäudehüllen wird sich einiges verändern. Die einfachen solaren Plattenkonstruktionen auf dem Dach sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Integrierte Fassadenlösungen sind manchmal sogar energetisch vorteilhafter aufgestellt und sehen zudem besser aus. Wir zeigen Ihnen Beispiele aus dem Haus- und Gewerbebau.
E
ine solare Fassadenintegration muss mehrere Anforderungen unter einen Hut bringen. Grösse, Lösungstechnologien und Ausrichtung der für eine Solarstromgewinnung geeigneten Flächen am Gebäude. Bei schlecht geschnittenen oder ungünstig orientierten Dachflächen kann eine PV-Anlage an der Südfassade durchaus die bessere Lösung sein. Dabei ist zu bedenken, dass Fassaden, die hohe Solargewinne erzielen, gleichzeitig einen geeigneten Sonnenschutz benötigen. Hersteller bieten einerseits Sonnenschutzsysteme mit integrierter Photovoltaik, andererseits aber auch Isolierverglasungen mit Dünnschichtmodulen an. Die Verbindung von solarer Energienutzung und Architektur ist hinsichtlich einer gestalterisch ansprechenden Lösung oftmals noch schwierig. Ursachen hierfür liegen zum einen in der begrenzten Beeinflussbarkeit der Gestaltung der benötigten Solarkollektoren (sowohl bei PV-Zellen als auch bei Solarthermie-
anlagen) und zum anderen bei der optimal Systemintegration in die Fassade. Bei einem solchen integrierten System müssen alle Komponenten – Kollektoren, Versorgungsleitungen, Speicher und Technik – mit dem Fassadensystem und der Gebäudestruktur verbunden werden. Das ist eine Herausforderung, der sich alle Beteiligten der Baubranche stellen müssen. Aber es gibt Leuchtturmprojekte, die in die Branche und zu Hauseigentümern ausstrahlen. Die eigentliche Herausforderung ist aber politischer Natur. Die Schweiz ist hochstehender Forschungsstandort, bietet Knowhow und war vor 20 Jahren führend was Solartechnologien betraf. Dieser Trumpf muss wieder ausgespielt werden. Es braucht einen florierenden Binnenmarkt – die durch den Bundesrat angekündigte Deblockierung der kostendeckenden Einspeisevergütung muss endlich umgesetzt werden. Zudem braucht es eine Bildungs- und Forschungspolitik, welche die Photovoltaik nicht im Regen stehen lässt.
133
Vorbildliches Referenzbeispiel Wohnen und arbeiten im Zürcher Seefeld Text: Georg Lutz | Bilder: Kämpfer für Architektur
An innerstädtischer Lage in Zürich, direkt beim Bahnhof Stadelhofen, entstanden zwei Bauten mit Pioniercharakter für nachhaltige Baukultur. Die beiden sechsgeschossigen Wohnund Bürohäuser sind konstruktiv in vorfabrizierter Holzbauweise erstellt und wurden Minergie-P-Eco zertifiziert.
D
er Trend unter einem Dach verschiedenste Lebens- und Arbeitsbereiche unter einen Hut zu bringen, gewinnt an Bedeutung und sind für Architektinnen und Architekten eine Herausforderung. In Zürich gibt es jetzt zwei Referenzbeispiele. Beide Gebäude sind konstruktiv ähnlich ausgeführt, liegen aber an unterschiedlicher städtebaulicher Lage, was zu verschiedenen Grundrissen führte. An der Mühlebachstrasse sind Grundrisse flexibel, sie können sowohl als Büroräume als auch für Wohnzwecke genutzt werden. Zurzeit werden die drei unteren Geschosse als Büroflächen verwendet, während in den drei oberen Geschossen Wohnungen eingebaut sind. Dank dem Holzsystembau können die Flächen später mit relativ geringem Aufwand umgenutzt werden. Die tragenden Aussenwände bestehen aus grossflächigen Holzrahmenelementen mit
134
integrierten Stützen in Brettschichtholz. Die meisten Innenwände sind nicht tragend, um die grösstmögliche Nutzungsflexibilität zu gewährleisten. Vorfabrizierte Holz-Beton-Verbundelemente mit sichtbarer Holz-Unterschicht bilden die Geschossdecken. Die Treppenhäuser, der Liftschacht und sämtliche erdberührenden Wände des Untergeschosses sind in sichtbarem Recycling-Beton ausgeführt. Der Energieverbrauch dieser Häuser liegt bei einem Bruchteil eines konventionellen Gebäudes. Das Projekt zeigt, dass Bauten mit einem sehr geringen, fast bei null liegenden Energieverbrauch dank einer ausgeklügelten Nutzung der Solarenergie auch in innerstädtischen Verhältnissen möglich sind. Es konnte gezeigt werden, dass Nachhaltigkeit und Ökologie durchaus gesellschaftsfähig sein können.
HocHwertige Produkte Qualitätsarbeit mit garantie Sitzplatzverglasung | Balkonverglasung | Garagentore | Wintergärten | Schaufenster | Geländer | Fenster | Gitter | Türen
Beratung Planung Ausführung Astorino Metallbau AG | Rigackerstrasse 2 | 5610 Wohlen | Telefon +41 (0)56 621 14 24 | Fax +41 (0)56 621 17 58 www.astorino-metallbau.ch | office@astorino-metallbau.ch 135
Kolumne
Die Energiewende ist nicht aufzuhalten Text: Beat Kämpfen
S
eit einem Jahr reden alle von der Energiewende und der 2000-WattGesellschaft. Bitte subito! Bitte ohne Anstrengung! Die Energiewende hat tatsächlich begonnen und wird nicht aufzuhalten sein. Das Zeitalter der fossilen und atomaren Energieversorgung geht ihrem Ende entgegen und wird nur eine kurze Episode gewesen sein. Während wenigen Jahrzehnten war Energie einfach vorhanden. Man konnte sich verschwenderische Autos leisten oder ebensolche Häuser. Entgegen den Schlagworten der Politiker hat der SIA, schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein, in seinem Energieeffizienzpfad berechnet, dass wir im Jahr 2050 erst eine 3500-Watt-Gesellschaft und im Jahr 2150 eine 2000-WattGesellschaft sein können. Bei maximaler Anstrengung! Aufgrund der Langlebigkeit und der Vielzahl unserer Bauten braucht es diese lange Zeitspanne von mehr als 125 Jahren. Sogar wenn wir jede Gelegenheit zur energetischen Verbesserung und zur Innovation ergreifen. Über Jahrhunderte waren unsere Häuser nachhaltig und ausschliesslich mit erneuerbaren Energien betrieben. Allerdings war der gebotene Komfort bescheiden. Viele
136
moderne Gebäude orientieren sich an den alten Vorbildern, sozusagen den Postkutschen. Besser wäre die Energiewende als Chance zu begreifen um über die Themen von Energie und Nachhaltigkeit zu neuen Konzepten und Entwürfen zu finden. Die Prinzipien des energieeffizienten Bauens sind nicht nur seit Jahrhunderten erprobt und in der Theorie bestens bekannt, sondern auch ganz einfach in der Umsetzung. So muss als Erstes der Energieverbrauch drastisch reduziert werden. Dazu tragen eine kompakte Gebäudeform und eine optimale Wärmedämmung bei. Als Zweites gilt es dann die solare Einstrahlung im Winter maximal zu nutzen. Zur Sonne ausgerichtete Baukörper und grosse Fenster nach Süden sollten auf der Agenda der Verantwortlichen stehen. Als Drittes braucht es schliesslich die entsprechende Technik, welche die Architektur unterstützt, zum Beispiel mit Sonnenkollektoren, Erdsonden und Lüftungsanlagen. So einfach ist es, Gebäude mit einer hohen Energieeffizienz zu planen. Entscheidend ist nur die richtige Abstimmung der verschiedenen Grundsätze im architektonischen Entwurf zu einem ganzheitlichen System. Ein Auto hat auch immer
die gleichen Komponenten, wie Motor, Getriebe oder Räder. Diese können sehr verschieden sein, müssen aber zueinander passen. Die Technik gibt uns schon heute die Möglichkeit, hohe Komfortansprüche bei einem sehr tiefen Energieverbrauch zu gewährleisten. So entstehen bereits erste Plusenergiehäuser. Technik und Architektur werden verschmelzen. Am offensichtlichsten ist dieser Trend in der Photovoltaik. Dächer und Fassaden können die ganze Energiemenge erzeugen, die ein Gebäude braucht. Gebäude werden so in den nächsten Jahrzehnten zu Kraftwerken. Das Haus, welches Energie produziert ist schlicht ein besseres Haus als dasjenige, das Energie verbraucht. Es wird sich deshalb durchsetzen. Die Energiewende hat begonnen, (und) wir können helfen, ihr Schwung zu verleihen. Beat Kämpfen, M. A. UC Berkeley, dipl. Arch. ETH/SIA, ist Geschäftsleiter von kämpfen für architektur ag in Zürich. Zudem ist er Präsident des Forums Energie Zürich und Präsident der SIA-Kommission für ein Merkblatt zur energetischen Erneuerung. www.kaempfen.com
UNTERRUBRIK wohnen
Kommen Sie sorgenfrei durch den Winter!
Die äußert breite Palette an Honda Schneefräsen sowie die Auswahl an spezieller Ausstattung für Gartengeräte sorgen dafür, dass Ihre Winterarbeiten immer optimal erledigt werden.
1’345.-
Ab * CHF *Modell HS 550 W
Ihr Honda Händler steht Ihnen gerne für weitere Auskünfte und eine persönliche Beratung zur Verfügung.
www.honda.ch
137
BAUEN Energieeffizienz in ihrer schönsten Form
Energieeffizienz in ihrer schönsten Form Die Fassade eines Firmensitzes produziert Energie Text: Georg Lutz | Bilder: BF berger+frank ag
Das Unternehmen BF berger + frank ag für Architektur, Bauplanung und Projektmanagement in Sursee hat sich mitten in der Stadt einen neuen Firmensitz geschaffen. Dieser ist geprägt durch überraschende Formen, eine ökologische Bauweise und eine beeindruckende solare Lösung. Die Verantwortlichen haben hiermit bewiesen, dass eine Photovoltaikanlage, in der Fassade integriert, ein Teil der Gebäudehülle werden kann und der Firmenphilosophie eine klare Kontur gibt.
138
UNTERRUBRIK wohnen
139
BAUEN Energieeffizienz in ihrer schönsten Form
D
ie Lobby der Sonnenfreunde in der Schweiz hat noch einige Luft nach oben. Der Vergleich zum Nachbarland Deutschland verdeutlicht dies. Auch die Politik hat die Notwendigkeit der Energiewende inzwischen realisiert. Bei der Stromversorgung kann sich die Photovoltaik mit mindestens 20 Prozent beteiligen. Warum der Bundesrat dies erst 2050 realisieren will, ist unverständlich. Die Freunde der Sonne brauchen offensichtlich noch Unterstützung. Leuchtturmprojekte, die den Vertretern der Baubranche, den Hauseigentümern und Architekten zeigen, wie spannende Lösungen realisiert werden können, kommen da gerade richtig. Schauen wir das Bürogebäude der etwas anderen Art in Sursee genauer an. Das ambitionierte Bauprojekt startete im Januar 2011, der Spatenstich fand Ende Juni 2011 statt und beziehen konnte das 15-köpfige Team das neue Domizil bereits am 31. März 2012.
140
Vom Kreisel inspiriert Die Bauparzelle für den neuen Firmensitz grenzt direkt an einen Verkehrskreisel in Sursee. Was lag da näher, als sich von dessen Form inspirieren zu lassen? Das Ergebnis ist ein eindrückliches Beispiel für kreative, innovative, mutige Baukunst: Der konische Monolith, dessen eine Fassade aus Photovoltaik besteht, erinnert an einen geschliffenen Diamanten; zugleich gewähren die grossen Glaseinschnitte in der Fassade sowie die vom Kreisel abgewandte Gebäudeseite Einblick ins loftig helle Innere, Richtung Kern, zu den Raumspezialisten.
Energieeffizienz sichergestellt Nicht nur die schrägen und runden Wände waren eine Herausforderung, sondern ebenso der Anspruch, eine hohe Energieeffizienz zu erzielen. Auch das ist gelungen: Die Photovoltaikanlage erzeugt 18 kWp Strom, während Erdsonden, Wärmepumpen und eine Wandkühlung für nachhaltige Energienutzung wie auch für Komfort sorgen. www.bfarchitekten.ch
UNTERRUBRIK wohnen
141
Zufriedenheit im eigenen Heim Minergie-P ECO und Wohnkomfort Text: Rebekka Marti | Bild: Minergie
Rebekka und André Marti haben ein Eigenheim in Hasle-Rüegsau. Dabei wollten sie von Anfang an verschiedene Anforderungen unter einen Hut bringen. Energie und Effizienz standen dabei ganz oben auf der Agenda.
«Wir wollten von Anfang an ein Minergie-P-Haus. Im Planungsprozess stellten wir fest, dass wir nahe am Minergie-P-EcoStandard waren – und so haben wir unser Haus letztlich gebaut. Ende September 2010 sind wir eingezogen und stellen fest, dass sich unsere Erwartungen erfüllt haben. Alles funktioniert einwandfrei. Wir haben immer gute Luft im Haus – obwohl wir seit unserem Einzug noch nie richtig durchgelüftet haben. Dank der Komfortlüftung geht das automatisch. Obwohl wir grosse Glasfronten haben, sind uns noch nie die Fenster angelaufen – auch nicht, als es sehr kalt war, und selbst dort nicht, wo Glas auf Glas kommt.
142
Wir würden unser Haus wieder genauso bauen. Das Budget vorausgesetzt, würden wir noch eine Photovoltaik-Anlage für die Stromerzeugung installieren. Im Moment nutzen wir die Sonnenenergie für die Aufbereitung des Warmwassers. Ausserdem haben wir bereits Vorbereitungen getroffen, um irgendwann vielleicht ein Attikageschoss bauen zu können. Was mir besonders gefällt? Momentan ist es der Blick aus den grossen Fenstern auf den Schnee vor dem Haus, während es bei uns im Haus behaglich und warm ist. Wir sind stolz auf unser Haus und fühlen uns hier daheim.» www.minergie.ch
Kreativ elegant stilvoll langlebig
www.stonesystem.ch www.mentilpartner.ch
S t o n e s y s t e m www.st on esyst em .c h 143
Kolumne
Besser bauen, schöner wohnen Text: Franz Beyeler
E
s gibt Vorurteile, die sich lange halten. «Mit MINERGIE kann man nur hässliche Kästen bauen», hiess es vor noch nicht allzu langer Zeit dann und wann, wenn die Rede auf den fortschrittlichen Baustandard kam. Vor allem in den ersten Jahren seit seiner Lancierung 1998 haftete dem Standard das «Blockhaus»Image an: Die Vorstellung, MINERGIE sei nur unter Einsatz von viel Holz und unter Verzicht jeglicher Ansprüche an die Ästhetik zu realisieren, war in manchen Kreisen weit verbreitet. Heute ist diese Vorstellung längst überholt: Man kann selbstverständlich mit Holz bauen – und tut es auch oft, sehr ästhetisch übrigens –, aber man muss nicht. MINERGIE-Gebäude zeichnen sich aus durch mehr Komfort und einen markant geringeren Energieverbrauch als konventionelle Gebäude. Die wichtigsten Voraussetzungen zur Erfüllung des Standards sind eine dichte Gebäudehülle, ein effizientes Heizsystem und eine Komfortlüftung. Letztere ist kein überflüssiger Luxus, sondern eine Notwendigkeit in dichten
144
Bauten. Sie sorgt für frische Luft rund um die Uhr und für den kontinuierlichen Abtransport von Feuchtigkeit, CO2 und Gerüchen. Bei MINERGIE-ECO wird zusätzlich auf gesundheitliche Aspekte geachtet, beispielsweise auf die Verwendung möglichst schadstoffarmer und emissionsfreier Materialien sowie optimale Tageslichtverhältnisse. Und mit MINERGIE-A, dem neusten Standard, kann ein Haus zum Energielieferanten werden, indem es mehr Energie produziert, als es verbraucht. Noch immer meinen Architekten und Planer, die mit dem Standard nicht vertraut sind, MINERGIE schränke sie in ihrer architektonischen Freiheit ein und schreibe zu viel vor. Die Praxis hat längst bewiesen, dass weder das eine noch das andere zutrifft. Mittlerweile gibt es viele MINERGIEGebäude, die als Beispiele für gute Architektur gelten – vom Einfamilienhaus bis zum Einkaufszentrum. Die Devise lautet nicht «entweder – oder», sondern «sowohl – als auch»: Gute Architektur und Energieeffizienz schliessen sich keineswegs aus. Wichtig ist in jedem Fall, ob Neubau
oder Modernisierung, dass MINERGIE von Anfang an in die Planung mit einbezogen wird und dass ein ausgewiesener MINERGIE-Fachpartner am Ruder steht. Architekten und Planer, die nach MINERGIE bauen, sind es gewohnt, dass ihre Bauherrschaften hohe Ansprüche stellen. Die wenigsten wären bereit, diese Ansprüche zugunsten der Energieeffizienz zu reduzieren. Das ist auch gar nicht nötig: In den meisten Fällen können die Vorstellungen der Bauherrschaften punkto Architektur und Ästhetik vollumfänglich umgesetzt werden. Bestimmte bauliche Gegebenheiten kommen MINERGIE entgegen, andere eher nicht – doch am Ende, unter dem Strich, zählt die Bilanz: Der Standard betrachtet ein Gebäude als Gesamtsystem. Kompromisse sind möglich: Nicht ganz optimale Gegebenheiten können im selben Gebäude andernorts ausgeglichen oder kompensiert werden. Franz Beyeler ist Geschäftsführer von MINERGIE. www.minergie.ch
09. MÄRZ
08.
ME SSE B A SEL
MÄRZ
10. MÄRZ
YOUR DESIGN SHOPPING E VENT
08.09.10.
MÄRZ 2013
W W W. B L I C K FA N G .C O M PREMIUMPARTNER
145
CREATIVE DIRECTION: FEMMES RÉGIONALES
I N T E R N AT I O N A L E D E S I G N M E S S E
news bauen
Redesign vom Aufzug bis zur Zimmertür Selbstklebende 3M™ DI-NOC™ Design-Strukturfolien lassen Räume und Oberflächen mit wenig Aufwand in ganz neuem Licht erstrahlen. Ob Decken, Wände, Säulen, Raumteiler oder Möbel: Unterschiedliche Untergründe erhalten im Nu die gleiche Oberflächenanmutung. Gebürstetes Metall, Carbon, Holz, Marmor, Stuck, Lack, Leder oder Stein – die Auswahl aus über 500 hochwertigen, naturgetreuen oder abstrakten Designstrukturen lässt kaum Wünsche offen. Die Folien zeichnen sich durch Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und 3D-Verformbarkeit aus. Kosten und Ausfallzeiten beim Renovieren werden so drastisch reduziert und Nerven geschont. www.3m.com
Energieeffizientes Heizen in der Übergangszeit Besonders in der Übergangszeit im Herbst und Frühling lassen sich durch den Einsatz eines Kaminofens als Raumheizung nicht nur Energie, sondern auch Heizkosten sparen. Deshalb werden klimaneutrale Stückholzfeuerungen wie Kaminöfen sinnvollerweise auch in Niedrigenergiebauten wie Minergie- oder Passivhäuser installiert. Ein Kaminofen, der in einem Niedrigenergiebau zum Einsatz kommt, muss als geschlossenes System komplett raumluftunabhängig betrieben werden können. Bei «attika» hat sich das über Jahre kontinuierlich weiterentwickelte AIR-System für den raumluftunabhängigen Kaminofenbetrieb bewährt. Es leitet Aussenluft direkt in den Feuerraum, von wo sie nach der Verbrennung über das Kaminrohr wieder abgeführt wird. www.attika.ch
146
ShowerGuard-Glas von Koralle Durch die alltägliche Beanspruchung werden Glasoberflächen in Badezimmern kontinuierlich rauer und stumpfer und dadurch anfälliger für Schmutz- und Kalkablagerungen sowie mechanische Beschädigungen. Damit genau das nicht passiert, haben die Ingenieure vom Guardian Science & Technology Center die hoch innovative Produktlinie ShowerGuard ins Leben gerufen. Es ist das erste Duschglas mit ionisch versiegelter Materialoberfläche und aufgrund seiner am Markt einzigartigen Materialbeschaffenheit wird eine Korrosion des Glases dauerhaft verhindert. ShowerGuard-Glas ist bei BekonKoralle in den meisten Modellen erhältlich. In der Regel genügen ein weiches Tuch oder ein nasser Schwamm, um den ursprünglichen Zustand des Glases wiederherzustellen. www.koralle.ch
Die Wäsche einer Woche in nur einem Waschgang Zeitersparnis bei gleichzeitig perfekten Resultaten sowie schonender Behandlung der Wäsche – dies garantiert die neue Produktlinie Dynamic 8 Pulse von Hoover. Dank der extra grossen Waschtrommel und dem praktischen All-inOne-Programm waschen Sie jetzt die gesamte Wäsche einer Woche in nur einem Durchgang. Die von Hoover patentierte 8-Pulse-Technologie wurde speziell entwickelt, um ausgezeichnete Ergebnisse bei grossen Waschladungen zu erzielen. Durch das System mit den acht Einspritzdüsen dringen die Wirkstoffe der Waschmittel-Lauge tief in die Fasern ein. Der InverterMotor ermöglicht kalibrierte Bewegungen der Trommel. Dieses Zusammenspiel der acht Düsen mit den speziellen Trommel-Bewegungen sorgt schon bei tiefen Temperaturen für gründliche Sauberkeit und eine schonende Behandlung der Textilien. www.candy-hoover.ch
Decken-Unterbauhaube Mit der Decken-Unterbauhaube ALARO können Küchenbesitzer ihre Kochfläche ganz variabel planen und aufstellen. Die Deckenlüftung kann mitten im Raum oder direkt vor einem Fenster platziert werden. Das Gerät wird in den meisten Fällen direkt an die Decke oder mit Stahlseilen auf ihre optimale Höhe montiert. Das neue LEDEntertainment zur Decke gibt jedem Raum eine spezielle Stimmung und die Lichtfarben können frei gewählt werden www.whitehouse.ch
Piano – Revolution der Induktion Wer kulinarische Genüsse zaubern will, braucht eine innovative Grundlage. Es geht darum, die beschränkten Kochzonen zu verdrängen und Platz für eine Zone der unbegrenzten Kochfreiheit zu schaffen. Das Kochfeld Piano von De Dietrich bietet Ihnen einen unglaublichen Eindruck der Weite. Dank seinen sanften Linien und dem veredelten Rahmen wird sich dieses neue Wertobjekt harmonisch in Ihre Küche einfügen. www.dedietrich-hausgeraete.ch
147
wohnen UNTERRUBRIK
#3 | sommer '13
Impressum Herausgeberin Prestige Media AG, Bösch 73, CH-6331 Hünenberg (ZG)
Vorschau
1.
Verleger Francesco J. Ciringione Verlagsleiter Boris Jaeggi Chefredaktorin Lone K. Halvorsen l.halvorsen@prestigemedia.ch Art Direktion Nicole Senn
2.
Redaktion Lone K. Halvorsen, Yvonne Beck Georg Lutz, Roland Merz Peter Petrich, Felix Käppeli , Beat Kämpfen, Rebekka Marti, Franz Beyeler Lektorat Andreas Probst Produktionsleitung Nicole Senn n.senn@prestigemedia.ch Verlag / Produktion Prestige Media AG, Leimgrubenweg 4, CH-4053 Basel Telefon +41 (0) 61 335 60 80 Telefax +41 (0) 61 335 60 88 info@prestigemedia.ch www.prestigemedia.ch www.prestigenews.ch Web & IT Dejan Djokic Koordination Laura Giarratana Abo Service Serpil Dursun Telefon +41 (0) 61 335 60 80 info@prestigemedia.ch Einzelnummer CHF 10.– Jahresabo CHF 39.– Erscheinungsweise vierteljährlich Marketing- und Anzeigenleitung Patrick Frey p.frey@prestigemedia.ch Fotios Karapetsas f.karapetsas@prestigemedia.ch
Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt
www.sweethomemag.ch
© Jean-Baptiste Mondino
3. Made in Italy Die Italiener sind nicht nur für ihr gutes Essen und extravagante Mode bekannt, sondern auch für ihr Möbeldesign und ihre Architektur. Das Möbeldesign hat in Italien eine lange Tradition, und so ist es nicht verwunderlich, dass viele der erfolgreichsten zeitgenössischen Designer aus dem sonnenverwöhnten Land ans Mittelmeer kommen. Und auch die Zeiten, als man in Italien nur historische Gebäude bestaunen konnte, sind endgültig vorbei. Seit einigen Jahren bescheren Architekten dem Land mit modernen Gebäuden eine zweite Renaissance.
Design als Statement Nur ein Designer wie Philippe Starck kann Wohnungen, Häuser und Büros als seine persönlichen Museen bezeichnen. Dort nämlich findet man seine Salatschüsseln, seine Stühle, seine Zitronenpressen, seine Badprodukte. Als begnadeter Produktdesigner machte er sich in den 1980er Jahren international einen Namen. Er verfolgte schon damals die Idee, dass moderne Formen nicht neu erfunden werden müssen. Stattdessen orientierte sich sein Design an der Wiederentdeckung von Urformen.
Architektur, wohnen & Design frühling 2013 | #2
Mehr als Transparenz Glas und Architektur sind ein attraktives Paar. Mit dem Kristallpalast in London begann Mitte des 19. Jahrhunderts das Zeitalter der grossen Glasflächen. Immer wieder erlagen Architekten dem Charme von Glas. Auch den Architekturgurus vom Bauhaus ging das so. Heute muss Glas aber nicht nur grosse Flächen vorweisen können. Es dient als Wärmedämmung, Träger für Solarlösungen und ist in das intelligente Wohnen eingebunden.
BETON
TAPETEN | Schrill und ExzEntriSch
148
9 772296 069405
01
www.prestigemedia.ch | CHF 10.–
Die nüchterne Ästhetik
NEUE ARBEITSWELTEN | WEg vom klaSSiSchEn SchrEibtiSch GRüNE ARCHITEKTUR | nachhaltig attraktiv VIVERE ALLA PONTI | dESign dEr 30Er biS 50Er JahrE
Die nächste sweet home-Ausgabe erscheint im April 2013
UNTERRUBRIK wohnen
FENSTER
RF1: das Renovationsfenster der Nummer 1 Das RF1 ist das einzige Minergie-zertifizierte Renovationsfenster aus Holz-Aluminium und das landesweit meistverkaufte Fenster seiner Art. Neben der konkurrenzlosen Schweizer Qualität überzeugt es mit ausgezeichneten Wärmedämmwerten und senkt die Heizkosten um bis zu 75 %. Als Spezialisten für Fenster-Renovationen garantieren wir Ihnen eine schnelle und schonende Montage – zusätzliche Kosten für Maurer-, Gipser- oder Malerarbeiten entfallen.
Renovieren auch Sie Ihre Fenster mit Happy End: Für kurze Zeit erhalten Sie jetzt eine 3-fach Isolierverglasung zum Preis der 2-fach Isolierverglasung. www.4-b.ch/aktion Die Aktion ist nicht mit anderen 4B Rabatten kumulierbar und gilt nur für Privatkunden mit Direktbezug bei 4B.
4B in Ihrer Nähe: Adliswil
Baden-Dättwil
Bern
Ich will profitieren! Senden Sie mir detaillierte Unterlagen zur Aktion «3 für 2» Kontaktieren Sie mich für eine unverbindliche, persönliche und kostenlose Fachberatung
Chur
Dietlikon
Hochdorf
Besonders schonend
Besonders kompetent
Besonders zuverlässig
Pratteln SH
Vorname / Name Strasse PLZ / Ort Werktags erreichbar von Telefon
Einsenden an 4B Fenster AG, an der Ron 7, 6281 Hochdorf. Faxen an 0848 800 414.
Crissier
Besonders sauber
bis
Uhr
Fe ei
Kennen Sie Ihre Hypozinsen von 2015? Wir schon. M onate 4 2 u z s J e t z t b i a bs c hli e s s e n. us im Vora
Nutzen Sie den historischen Tiefstand der Hypothekarzinsen mit der Termin-Fix-Hypothek der Credit Suisse. Ihre Hypothek läuft noch, aber Sie würden gerne von den aktuell niedrigen Zinsen profi tieren? Fixieren Sie Ihren Hypothekarzinssatz bis zu zwei Jahre vor Auszahlung einer neuen oder Verlängerung einer bestehenden Hypothek. Informieren Sie sich über unsere Termin-FixHypothek, wir beraten Sie gerne. Telefon 0800 802 024. credit-suisse.com/hypotheken