firtig Die Zeitung zum Feiertag 3. Ausgabe Pfingsten 2010
Wann wird es endlich richtig
Sommer? Unsere Cervelatvorrat ist ungrilliert im K체hlschrank verrottet. Dann machen wir halt Raclette.
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Friede, Freude, Curry-Gipfel Von wegen Happy: Unser Autor trabte an zur Probeschicht in Z체richs einziger 24-Stunden-B채ckerei.
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Schutzengel der Blauen Zone Sie sind klein, dick und heissen Ruth oder Erika: Gameboy-Polizisten, die am meisten gehasste Berufsgattung der Stadt.
Nevermind Harley Davison Here is Royal Enfield! FIRTIG auf Testafahrt mit dem legend채ren Curry-Chopper.
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Die Zeitung zum Feiertag – Pfingsten 2010
Die Zeitung zum Feiertag – Pfingsten 2010
inhalt
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ALEJANDRO JIMÉNEZ KOMMT ES SPANISCH VOR
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Battle Of The Years
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...dass sich auf einmal alle überall rasieren wollen. Darum versucht er es auch mal.
No Sleep till Opernhaus. Ein Berufsprovokateur analysiert die Jugend von heute, 30 Jahre nach den Krawallen. Nur zu Besuch
Wir leben Zürich, jeden verdammten Tag. Höchste Zeit für etwas Abwechslung. Unsere Autorin war einen Tag als Touristin unterwegs.
impressum Der FIRTIG ist: Die einzige gedruckte Zeitung der Stadt Zürich, die an Feiertagen erscheint (und nur dann). 3. Ausgabe, Pfingsten 2010.
Hundebabys, Luxemburgerli und Anfragen für individuelle Hausbesuche an: Simon Smit und Marco Rüegg, Herausgeber.
Geschrieben haben: Alejandro Jimenez (jim), Nora Steiner (nor), Fabienne Schmuki (fas), Kaspar Isler (kis), Daniel A. Egli (dae), Monika Hardmeier (moh), Rosanna Grüter (ros), Jürg Zentner, David Signer.
Druck: ZDS Zeitungsdruck Schaffhausen AG
Gelayoutet haben: Dominique Magnusson, Ondrej Maczko.
www.lilys.ch
Lily’s Home Deliver y bringt dir den FIRTIG bis in di e Wohnung.
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Auflage: 3000 Exemplare
Eine, ähem, tiefgründige Feldstudie im Bereich des Online-Dating.
Mitmachen? redaktion@firtig.ch
Titelfoto: Lena Elbert.
Werben? anzeigen@firtig.ch
GEILLUSTRIERT HABEN: Bea Kaufmann (gutundschoen.ch), Tino Jonathan Schelker (www.toybox.ch/illu), Julia Marti, Christina Baeriswyl (mdpt.ch), Thomas Wellmann (www.thomaswellmann.com).
Der nächste FIRTIG erscheint am Nationalfeiertag, 1. August 2010.
jubiläum. Das ist jetzt schon unsere dritte Ausgabe und das heisst, wir haben Jubiläum. Und genau darum ist dieser FIRTIG genau gleich, wie die zwei vorherigen. Ohne Burka-Verbot, ohne SF-Verwaltungsdings Nachfolger, ohne Öl-Pest, ohne Bombendrohung und schon gar nicht mit FCB. Nach dieser Ausgabe gibt es eine kleine Sendepause bis zum 1. August. Nationalfeiertag. Das ist in zweierlei Hinsicht eine schlechte Nachricht: 1. Gibt es den halben Sommer keinen FIRTIG und wir haben ein bisschen Schiss, dass ihr uns nach dieser Jubiläumsausgabe schon wieder vergesst. 2. Es gibt auch den halben Sommer keine Feiertage. Kein Jesuskind wurde geboren, noch ist eines gestorben, noch ist jemand völlig unschuldig und jungfräulich Schwanger geworden. Den ganzen Sommer hindurch. Religion kann manchmal echt ungerecht sein. Und doch ist sie voll Güte und ich bin sicher, dass nach diesen verschifften Auffahrtstagen das Folgende eintreffen wird: «Wonne und Freude werden sie ergreifen; aber Trauer und Seufzen wird von ihnen fliehen.” Jesaia 51.11 Simon Smit und Marco Rüegg, FIRTIG-Herausgeber
Peter Hauser hat schon wieder eine Sauerei gemacht. Die Schoggiseite Tim & Puma Mimi kennen sich nicht nur aus mit leckerem Electro-Sound, sie sind auch Experten für Süsswaren. FIRTIG lädt zur Degustation. Der Vermesser des Horizonts
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Redaktionsadresse: FIRTIG, Pflugstrasse 7 8006 Zürich
Geknipst haben: Peter Hauser (phuckphotography.ch), Lena Elbert.
Gebildredaktioniert haben: Simon Smit, Marco Rüegg, Dominique Magnusson.
Hol dir den FIRTIG nach Hause!
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«Kuss ufs heisse Füdli»
EDITORIAL
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Wer sich und seinen müden Synopsen über Pfingsten was Gutes tun will, folgt der Empfehlung der KulturRedaktorin – in die Ausstellung von Luis Camnitzer.
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Sex, Drugs & Rock’n’Roll Dazu ein digitaler und ein traditionell analoger Konzerttipp. Ach ja, und gewinnen könnt ihr auch was. Bombenstimmung im Kreis 4 Milieuschnüffler Mat Coen lässt nichts anbrennen – ausser vielleicht den eigenen Hosenboden. Hausfrauenseite Warum Stier und Zwilling sich die Waage halten und noch viel mehr Gschpürsch-mi-Geplapper, auf das selbst Mike Shiva neidisch wäre. Agenda Keine Zeit für Zweisamkeit, dafür viele viele bunte Partys.
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firtig Die Zeitung zum Feiertag – Pfingsten 2010
ALEJANDRO JIMÉNEZ KOMMT ES SPANISCH VOR
Intimrasurschablone Gebastel: Dominique Magnusson
Na gut, die Meinungen gehen auseinander. Einige finden es nach wie vor am besten, wenn das alles gut gepolstert ist. Andere mögen es mehr so wie zu Primarschulzeiten. Und so sollen es ja auch schon die alten Ägypter gemocht haben, sauber und glattrasiert. Nun gibt es aber einen Trend, der völlig an mir vorbeigegangen zu sein scheint. Was ich bisher nur im Zusammenhang mit Farben und Spraydosen kannte, findet nun auch zwischen den Beinen unserer Generation Anwendung: Schablonen. Man verstehe mich nicht falsch. Ich finde es völlig richtig sich zu pflegen, und Intimrasur ist auch mir ein Begriff. Aber nur schon das Wort Intimfrisur finde ich seltsam anmutend. Ich habe mich also schlau gemacht und habe Schablonen für den Dreiecks-, den
Kreuz- und den angesagten Herzlook gefunden. Steht mir aber überhaupt nicht. Und das, obwohl ich sonst so ziemlich alles tragen kann. Also lieber wieder zurück zu den guten alten Dreadlocks, die sind pflegeleichter. Jetzt habe ich mir gedacht, nur weil es mir nicht steht, heisst das ja n«icht, dass kein Bedarf für andere junge Menschen besteht. Und weil ich mit Scherenschnitten ziemlich gut bin, habe ich kurzerhand die Modelle «Arc de Triomphe», «Jolly Roger» und «Konterfei der Mona Lisa» erfunden. Mit diesen bin ich dann auch im ganzen Quartier von Tür zu Tür hausieren gegangen, aber irgendwie fanden meine Entwürfe keinen sehr grossen Anklang. So verbreitet kann das Phänomen der Intimrasurschablone also gar nicht sein. Nur die alte Dame vom dritten Stock,
von der ich es nun wirklich am wenigsten erwartet hätte, hat zugeschlagen und gleich alle drei Kreationen genommen. Ich weiss nicht, ob sie wirklich verstanden hat. Jedenfalls hat sie die Scherenschnitte als Weihnachtsdekoration ans Fenster geklebt. Jetzt muss ich echt mal im Manor fragen, wie viel Stück die davon in der Woche so absetzen und ob sie meine Modelle eventuell ins Sortiment aufnehmen möchten. Natürlich habe ich noch weitere tolle Ideen gehabt, dafür bin ich ja total bekannt. Da habe ich der Bravo einen Brief geschrieben, sie sollen doch anstelle der Starschnitte von früher, oder diesen Silberkettchen aus Plastik, lieber einmal eine Intimrasurschablone mit der Frisur von Bill Kaulitz beilegen. Das würde ich dann auch wieder probieren. F
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Die Zeitung zum Feiertag – Pfingsten 2010
Die Zeitung zum Feiertag – Pfingsten 2010
Zuhälter, RÄucherwürstli, Knochenarbeit Aus den Öfen der Bäckerei Happy kommen die Kalorien, die den Motor des Zürcher Nachtlebens am Laufen halten. Ist die Arbeit hinter dem Tresen ähnlich süss, wie die Vanille-Krapfen? Unser Autor trat zu einer Probeschicht an.
Text: Daniel A. Egli Bidler: Familie Aydin
Ein Poulet-Curry-Gipfel, verzehrt zwischen Drogendealern, Partygängern und aufreizend gekleideten Damen. Welch besonderes Vergnügen – der Duft von frisch gebackenem Blätterteig, gepaart mit der Reizüberflutung der Langstrasse. Die Rede ist, natürlich, von der Bäckerei Happy im Kreis 4, wo die Zukunft gleich um die Ecke ist. Welcher Zürcher weiss schon keine Anekdote über diesen Laden zu berichten? Doch ich gehe jede Wette ein, meine stellt alle bisher Gehörten in den Schatten. Für den FIRTIG habe ich mich nämlich an einem Freitagabend, respektive Samstagmorgen, um ein Uhr früh aufgemacht, zur Probeschicht. Für einmal nüchtern und mehr oder weniger munter hinter dem Verkaufstresen, anstatt auf der anderen Seite. Empfangen hat mich Herr Aydin persönlich, Besitzer und Chef der einzigen Vierundzwanzig-Stunden-Bäckerei der Stadt. Der Teig-König führt mich durch seine Gemächer, die Backstuben, sein kleines Büro und den Raum, in welchem er sich in den ersten paar Monaten nach der
Ladeneröffnung jeweils kurz hingelegt hatte, um zwischen den Achtzehn-Stunden-Schichten wenigstens ein bisschen zu schlafen. Doch ich war ja zum Arbeiten gekommen. Also fasste ich die Uniform – Hemd und Schürze – und ging hinter den Backwaren in Stellung. Zusammen mit Hern Aydins zwei Cousins. Denn eigentlich dürfte ich gar nicht arbeiten. Wegen dem Gesetz, dem der Happybeck seinen Erfolg verdankt: Ein Betrieb, in welchem nur Familienangehörige arbeiten, darf die ganze Nacht hindurch geöffnet haben. Also heisse ich diese Nacht für die Wirtschaftspolizei: Aydin Junior. Rush Hour, der Laden läuft wirklich gut. Die beiden Kollegen haben kaum Zeit, mir etwas zu erklären. Bereits stehen zig Leute im Laden und warten auf Bedienung. Learning by doing! Hamburgergipfel, Roastbeef-Sandwich, Schinkenrolle, die Happybeck-Klassiker verkaufen sich schneller als warme Semmel (um beim Bäcker-Jargon zu bleiben). Bei der ersten Zigarettenpause zeigt mir der eine der beiden Aydin-Cousins die Umgebung. Stellt mich
den Türstehern der umliegenden Clubs und Bars vor, und erzählt Legenden von der Kundschaft des Happybeck: Dealer, Architekten, Prostituierte, Studenten, Zuhälter, Banker und viele Leute, die in Zürich gemeinhin mit dem Wort «Hippiekacke» umschrieben werden. Alle in ihren jeweiligen Szeneuniformen. Manchmal aber auch in richtigen Uniformen. Gegen drei Uhr früh zieht es im Laden langsam an. Die einen wollen sich nur kurz eine Zwischenstärkung holen, bevor sie die Energie wieder auf irgendeiner Tanzfläche aus dem Körper tanzen. Die anderen wollen ihren verpatzen Abend unter einem Berg aus Blätterteig, Mozzarella und Tomaten ersticken. Den Aydins ist das einerlei. Etwas scheint mir dabei dennoch erwähnenswert: Ist die Stimmung vor dem Lokal oft aufgeheizt bis aggressiv, beruhigen sich die Gemüter schlagartig, sobald sie durch die automatische Schiebetüre treten. Der Duft von aufgehendem Teig, frischem Zopf und gebackenem Brot scheint auf magische Weise zu beruhigen. Vielleicht könnte man das den Herren Cortesi und Leupi vorschlagen. Buttergipfeli und Rauchwürstli am 1. Mai, hört sich doch als Schlagzeile viel interessanter an, als das ewige Gummigeschrotte und Tränengas. Fünf Uhr, die Arbeit fährt allmählich in die Knochen. Auch wenn Herr Aydin mir leicht melancholisch erzählt, dass sein Arbeitstag wohl noch bis tief in den Nachmittag hinein dauern wird. Ich muss langsam ins Bett. Mit einem Sack voller Happybeck-Erzeugnisse und vielen guten Wünschen radle ich meinem Zuhause und der aufgehenden Sonne entgegen. Unter dem Strich? Die
wirklich beste Happybeck-Anekdote habe von nun an ich zu erzählen, und den Betreibern dieses Ladens zolle ich meinen grössten Respekt. Denn hinter all der Fröhlichkeit und den flotten Sprüchen beim Verkaufen steckt viel Schweiss und Mehl. F
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Die Zeitung zum Feiertag – Pfingsten 2010
Die Zeitung zum Feiertag – Pfingsten 2010
vor an die 70 Millionen Franken Subventionen im Jahr, während für die Jugendkultur faktisch kein Geld zur Verfügung steht. Was damals noch die Studenten auf die Palme, beziehungsweise Strassenlaternen brachte, kümmert heute keinen Schwanz mehr. Liebe Jugendliche, warum ist es euch egal, dass man euch mit Drogentests, Alkohol- und Rauchverbot gängelt, während euch die Gesellschaft lediglich als Konsumenten akzeptiert? Nur ein Beispiel zum Ausgehverhalten: Wer in den Ausgang will, muss fast zwangsläufig in einen Club, weil das öffentliche Rumhängen, Botellons und Fröhlichsein von der Polizei mit einer Wegweisung geahndet wird. Und wer dann in den Club rein kommt, lässt dort bald einmal einen Monatslohn springen. Immerhin: Ihr Jugendlichen von heute seid die mustergültigsten, die es je gab. Brav wird gemacht, was Papi und Mami sagen, es könnte ja sein, dass sie dafür einen Zwanziger springen lassen, mit dem man dann im Kaufleuten einen Wodka-Red Bull kaufen kann. Dressiert wie Hündlis für die Leistungsgesellschaft, schmeissen fast 5 Prozent aller Jugendlichen Ritalin ein, um mithalten zu können. Wer sich früher aufgeputscht hat, tat dies freiwillig und war sich der Konsequenzen bewusst. Heute weiss niemand, was mit den Ritalinjunkies einmal passieren wird. Auch was das künstlerische anbelangt, sieht es düster mit dem Nachwuchs aus. Abgesehen von wirklich guter Musik hat die nachfolgende Generation wenig zu bieten, profiliert sich nicht und strebt keine eigene Kunst an, wie es viele Jugendkulturen früher taten. Die Jugendkultur von heute ist gesteuert von Marketingabteilungen und Trendforschern. Vielleicht schaffen es ein paar Indie-Künstler, aber es sind bloss Ausnahmen, Nischen. Es gibt aber auch eine gute Nachricht, liebe Jugendliche: Ihr könnt nichts dafür, dass ihr so seid. Die Jugend wurde so geformt, wie sie andere Generationen haben wollen. Sie definiert sich praktisch nur über den Konsum: Ich bin, was ich trage, esse, sehe, höre. Doch
das genügt nicht, um Erwachsen zu werden, weil eine Persönlichkeit nicht aus Marken besteht. Fast hat man das Gefühl, dass sich die Jugend von heute umschaut und findet: Die Welt ist gebaut, was soll ich dabei noch tun? Während das früher ein Grund war, diese Welt niederzubrennen, zucken die meisten mit den Schultern und stecken wieder die Kopfhörer in die Ohren. Es ist ja nicht so, dass wir in einer perfekten Welt leben. Vor allem die Jugendlichen nicht, die im Überwachungsfokus aller Autoritäten sind. Auch das hätten sich wahrscheinlich andere Generationen nicht gefallen lassen. Sicher nicht in diesem Masse. Auch was das geopolitische angeht, vertritt die Jugend von heute ausschliesslich die Meinung der Konzernmedien. Während Ende der 60er die Leute gegen den Vietnamkrieg protestierten und Friedensparolen skandierten, finden heute gleich zwei imperialistische Kriege (Irak und Afghanistan) statt, die der Jugend 2010 am Arsch vorbeigehen. Nicht, dass die Jugendlichen einen Krieg in irgendeiner Weise stoppen könnten oder jemals gekonnt hätten, aber es geht um den kindlichen Zorn über die Ungerechtigkeit, der irgendwie verloren ging. Vielleicht ist es nicht einfach die Lethargie der Jugendlichen, sondern eine Schockstarre über die Machtlosigkeit darüber, dass sie einer Welt gegenüberstehen, die ihnen sagt, Lady Gaga sei Kunst. Natürlich war früher nicht alles besser. Im Gegenteil, die Welt war früher tatsächlich viel beschissener als heute. Aber das ist ein grosser Verdienst früherer Rebellionen. Auch wenn vieles schief ging. Oder mit anderen Worten: Versuchen Sie mal in der Roten Fabrik das Menu 2 zu bestellen, aber mit der Beilage von Menu 1. F Jürg Zentner (38) hat aus nichts KULT gemacht. Er war
Mitbegründer des lässigen Magazins. Seitdem amtete er als Chefredaktor des Rockstar Magazine und hat mit seite3.ch den Online-Trash-Gonzo-Journalismus kultiviert.
DAS DASPFINGSTEREIGNIS PFINGSTEREIGNIS
Battle Of The Years 1980 wurde in Zürich geopernkrawallt. Heute, 30 Jahre später, weiss die Generation Gaga kaum mehr, wie man Krawall buchstabiert. Ein alter Sack ruft zur Revolution. Text: Jürg Zentner Illustration: Tino Jonathan Schelker
Die Jugend von heute ist auch nicht mehr das, was sie einmal war. Früher war Jugend rebellisch, wehrte sich gegen Verbote und Doktrinen, erzwang sich Rechte, griff die Gesellschaft an, weil sie sich ihrer Chancen beraubt fühlte. Heute ist es schlimmer denn je, aber die Jugendlichen zünden nicht mal mehr eine Zigi an, geschweige denn die
ganze Stadt – feige Bubis. Zuerst waren es die Halbstarken, mit Lederjacken und nach hinten gekämmten Haaren, die auf ihren Töfflis in die nächste Beiz knatterten und damit der Gesellschaft den 2-TaktMittelfinger entgegenstreckten. Dann kamen die Studentenunruhen, die in den Globuskrawallen endeten. Später dann die linksradikalen, terroristischen Zellen, die sich mit der Zeit selbst aus dem Verkehr bombten. Selbst der Platzspitz war eine Art Rebellion. Okay, eine sehr destruktive. Und sogar die Street Parade war mal ein stummer lauter Protest gegen das damals noch knopfstiere Zürich. Und seit damals? Der Höhepunkt der Jugendbewegung waren die Unruhen 1980, als Züri brännte. Die Forderung der Jugendlichen: ein autonomes Jugendzentrum, das es bis heute nicht gibt. Genauso wie eine adäquate Jugendkulturförderung, was im Zusammenhang mit dem damaligen Umbau des Opernhauses stand. Das Opernhaus vernichtet nach wie
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Touristen-Attacke Wir leben Zürich! Leben unseren Alltag, besuchen unsere Stammbeiz, schlafen in unseren Betten. Aber nicht heute. Heute bin ich quasi zum ersten Mal in Zürich. Als Touristin. Eine von zwei Millionen Menschen, die jährlich nach Zürich pilgern. Text: Nora Steiner, Bilder: Julia Bärtschi
Typisch Touri: Ein Foto nach dem andern. Der Lindenhof ist aber auch geil! Doch jetzt mal genug Fotos für den Moment. Huch, wo sind denn all die anderen Touristen? Wo ist meine Gruppe? Wo ist das rote Fähnlein? Das darf doch wohl nicht war sein! Weg. Tschüss. Verschwunden. Fünf Stunden zuvor: Mit leerem Koffer, Wanderrucksack und selbst gebasteltem «I love ZH»-Shirt, steige ich ins Tram. Zehn Minuten bis zum HB, ein ökologischer Städtetrip. An der Touristeninformation will ich wissen, was ich als Touristin an einem Tag in Zürich erleben kann. Die Frau am Schalter streckt mir einen Stadtplan vor die Nase. Ob ich Zürich denn schon ein bisschen ken-
«Aber wieso gibt’s hier keinen Biergarten?», fragt die Deutsche.
ne? Ja, was denkt die denn, wo auf der Welt soll ich so gut Zürideutsch gelernt habe? Sie rät mir zu einer Fahrt mit dem Limmatschiff, einer geführten Tour durch die Altstadt und einem Besuch im Kunsthaus. Okay, hätte ich mir denken können. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Ich entscheide mich für den Altstadtbummel. In der Bahnhofhalle
vor dem Avec treffe ich meine Artgenossen. Keine Eidgenossen, wohlgemerkt, sondern Touristen. Ach, und natürlich die Dame mit dem roten Fähnlein. So genannte Touristenführerin. Erster Halt der Stadtführung ist der Haupteingang des Bahnhofs. Die Frau, die vom Dach des HBs die Bahnhofstrasse hinunterschaut, das ist Mutter Helvetia, im Fall. Und auf dem Brunnen vor dem Eingang steht Alfred Escher. Wollen Touristen das wirklich wissen? Zusammen mit Franzosen, Holländern und Deutschen folge ich dem roten Fähnlein die Bahnhofstrasse entlang. Wo früher ein stinkender Fröschegraben war, zahlen Läden heute jährlich bis zu 10'000 Franken Miete. Pro Quadratmeter, versteht sich. Und das nicht einmal für wahren Zürcher Boden, denn der Fröschegraben wurde mit dem Aushub des Gotthardtunnels aufgefüllt. Zugegeben, das wusste ich nicht. So langsam finde ich Gefallen an diesem Stadtrundgang. In meinem Grüppchen fühle ich mich auch schon ganz fremd in meinem Zürich. Beim Aufstieg zum Lindenhof fragt mich die Leiterin, ob mein Koffer nicht schwer sei. Nein, gar nicht schwer. Er ist nämlich leer. Sie schaut mich verwundert an. Dann beginnt sie von den Römern zu erzählen. Und von Karl dem Grossen. Und von anderen Grössen. Sie alle haben vom Lindenhof aus über Zürich geherrscht. Heute ist Schluss mit der Fremdbeherrschung, kein fremder Stein darf mehr auf den Lindenhof gesetzt werden. Symbolisch für die Freiheit der Zürcher soll der Lindenhof unbebaut bleiben. Ein Ort der Ruhe und des Friedens. «Aber wieso gibt’s hier keinen Biergarten», fragt die Deutsche. Ich drehe mich ab und schiesse ein paar Fotos. Als ich mich wieder meiner Gruppe anschliessen möchte, merke ich: Ich stehe alleine auf dem Lindenhof. Ich renne zum Rathaus. Vom Rathaus zum Helmhaus. Vom Helmhaus zum Fraumünster und vom Fraumünster zum Grossmünster. Keine Spur von der Touristengruppe. Auch das rote Fähnlein ist nirgends in Sicht. Die Deutsche würde ich wohl auf dem Bauschänzli finden. Aber den
Rest der Gruppe? Na ja, dumm gelaufen. Die ersten Touristensymptome machen sich bemerkbar: Meine Füsse schmerzen. Ich mache mich auf die Suche nach meiner Bleibe für die Nacht, das City Backpacker Hotel Biber, zmitzt im Niederdorf, direkt oberhalb des Santa Lucia beim Rosenhof. Klein, gemütlich, freundlich. Und dann gibt es erst noch «discounts on swiss army knives»! Toll, oder? In meinem Zimmer stehen drei Kajüttenbetten. Direkt unter mir richtet sich eine Finnin ein. Ich quatsche sie an, will schliesslich nicht alleine Abendessen. Sie sei Veganerin. Ach so, verstanden. Dann schlägt sie allerdings vor, ins Kino zu gehen. Wir sind uns einig, wenn wir schon einmal in der Schweiz sind, dann soll es auch ein Schweizer Film sein. Unsere Wahl fällt auf «Guru», ein Dokfilm über Bhagwan Shree Rajneesh. Nach dem Kino fallen wir todmüde in die Betten. Doch vom Schlafen können wir vorerst nur träumen. Auf dem Hirschenplatz spielt sich eine dramatische Beziehungskrise ab: Sie hat ihn betrogen. Zum dritten Mal, die Schlampe! «Bitte Schatz geh weg von mir, biiiitte» schreit der Typ. Über eine Stunde lang. Ja Schatz, geh endlich weg, damit ich schlafen kann. Zumindest in der Nacht ist Zürich also alles andere als boring, boring, boring. Am Morgen verabschiede ich mich von meiner finnischen Freundin. Wo ich hingehe. Fragt sie. Ich gehe an die Uni, ist doch klar. Mit Koffer, Rucksack und dem Shirt, das sagt: «I love ZH!» F
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Schutzengel der Blauen Zone
Meistens sind sie klein und dick, tragen Kleider der vorvorletzten Saison und haben das beste Alter um ein, zwei Dekaden überschritten. Ihr Erscheinen löst Angstschweiss aus, dezente Verachtung und hysterische Lachanfälle: der Gameboy-Polizist, meistgehasste Berufsgattung der Stadt. Text: Rosanna Grüter, Illustratoin: Thomas Wellmann
Sie heissen Rosmarie, Erika oder Ruth. Und manchmal auch Hans-Alfons oder Omar. Eigentlich sind sie Existenzen an der Grenze zur Unsichtbarkeit: Unauffällig, durchschnittlich, farblos. Und dennoch wird mehr Häme über ihnen ausgeschüttet, als einst über Lara oder Laura oder Maria oder wer auch immer als erste Brüste bekam, damals in der vierten Klasse, und uns fortan vom präpubertären Sexualradar unserer Klassenkameraden verbannte. Im Wirrwarr der offiziellen Bezeichnungen gestaltet sich bereits die googlesche Suche nach dem richtigen Terminus als problematisch: Hobbypolizist? Parkbussenheini? Frustrierte Hausfrau mit kleinem Gerät zum gewichtig Draufrumtippen? Falsch. Im offiziellen Jargon heissen die Männer und Frauen, welche die samstägliche Suche nach einem Parkplatz in der Stadt Zürich zum Spiessrutenlauf machen «Mitarbeiter/in im Kommissariat Kontrolle Ruhender Verkehr». Bewerben können sich gemäss Stellenbeschrieb auf der Seite der Zürcher Stadtpolizei «motivierte Frauen und Männer ab ca. 30 bis max. 58 Jahre». Nicht minder schwierig als die Suche nach der korrekten Bezeichnung gestaltet sich später die Suche nach einem realen Mitarbeiterexemplar aus der Abteilung «Kontrolle Ruhender Verkehr». Meine Erwartung, ein sabberndes Rudel resoluter Verkehrshyänen anzutreffen, werden bitter enttäuscht. Die Kreaturen, welche eines schönen Dienstagnachmittags in Zweier- oder Dreiergruppen über das Kopfsteinpflaster des Münsterhofs defilieren, sind sehr Sind Ruth und Erika scheue Exemplare der Gattung Mensch. Mit eingezogeüberhaupt Menschen? nen Schultern schleichen sie Oder doch urbane um Volvos und Golfs, spähen Ausserirdische vom auf Windschutzscheiben und wollen partout kein Wort mit Planeten der Kleinmeiner, doch eher unbedrohbürgerlichkeit? lichen Wenigkeit wechseln. Die Worte «Artikel» und «interessiert» veranlassen die Ruths und Erikas gar zu galoppierender Flucht Richtung Fraumünsterkirche, gepaart mit einem Blick, welcher einstudiert zurückweisend wirkt. Meine unbedrohliche Wenigkeit bleibt konsterniert zurück. Hätte ich doch anstatt dem Velo bloss den Audi meiner Freundin zur Anreise benutzt und diesen dann demonstrativ ins Parkverbot manövriert: Ich hätte vielleicht eine andere Seite von Ruth und Erika kennen gelernt. Zeit für Plan B: klassische Beobachtung aus der Ferne, kombiniert mit altbackener Recherche. Die Voraussetzungen, um den Traumjob «Mitarbeiter im Kommissariat Kontrolle Ruhender Verkehr» ausüben zu können, sind: Ein vollständig in der Schweiz absolvierter Schulbesuch, Niederlassung C, eine Berufsausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung, gute Deutschkenntnisse, Freude am Umgang mit Menschen (!), sehr gute Gesundheit und ein einwandfreier Leumund. Zudem dürfen Bewerber nicht über 58 Jahre alt sein (siehe «sehr gute
Gesundheit»). Die Bewerber werden in einer 3-monatigen Ausbildung bei vollem Lohn zu «verantwortungsbewussten und kompetenten» Mitarbeitern ausgebildet. Danach folgt die Vereidigung, wobei sich das Verhältnis von vereidigten Frauen zu Männern in den letzten Jahren konstant im Bereich 5:1 bewegt. Deutlich zu unterscheiden sind Zivilisten a la Ruth und Erika, welche den ruhenden Verkehr kontrollieren, von Mitarbeitern des Polizeilichen Assistenzdienstes (PAD) sowie von «richtigen» Polizisten, welche den schwarzen Peter gezogen haben und zwischenzeitlich im Politessendienst «parkiert» werden. Während der Polizeiliche Assistenzdienst nämlich auch andere spannende Aufgaben, wie etwa den Transport von verhafteten Personen übernimmt, haben Ruth und Erika ausschliesslich die Aufgabe, die Verkehrssünder der Stadt Zürich aufzuspüren, zu identifizieren und dann zu (unanständig hohen) Bussen zu verdonnern. Und dabei dürfen sie noch nicht mal eine Uniform tragen, von einer Wumme ganz zu schweigen. Erika und Ruth tragen, völlig konform mit jeglichen Klischees, Rüeblihosen, hässliche Hemden mit Chrägli und Joggingschuhe von der Migros. Kurz: Zivilistenkleidung. Dafür bekommen sie aber ein «hochmodernes Datenerfassungsgerät» (alias kleines Gerät zum gewichtig Draufrumtippen, der Gameboy halt), welches ihnen ihre doch sehr anspruchsvolle Arbeit erleichtern soll. Soviel zur besagten Häme. Was jedoch wirklich interessiert, ist: Wie kommen Ruth und Erika bloss auf die Idee, sich für die ehrenhafte Mitarbeit im «Kommissariat Kontrolle Ruhender Verkehr» zu bewerben? Sind Ruth und Erika tatsächlich schlicht frustrierte Hausfrauen, welche ohnehin nichts anderes tun, als hinter halbgezogenen Gardinen die Angelegenheiten ihrer Nachbarn auszuspionieren, und nun ihr Hobby zum Beruf machen wollen? Haben Ruth und Erika eventuell noch gar nie eine Parkbusse bekommen, weil sie nie aus dem Haus gehen und daher nicht wissen, wie enervierend der Fötzel unter dem Scheibenwischer sein kann? Sind Ruth und Erika überhaupt Menschen? Oder doch urbane Ausserirdische vom Planeten der Kleinbürgerlichkeit? Die Antwort auf diese Fragen liegt (zumindest unter hobbypsychologischer Betrachtung) wohl im Stellenprofil begraben: dreimonatige Ausbildung. Voller Lohn. Teilzeitarbeit von 50 bis 80 Prozent. Mindestalter 30, kombiniert mit der Tatsache, dass 80 Prozent der Bewerber weiblichen Geschlechtes sind. Hat’s geklingelt? «Widereinstieg ins Berufsleben für Mütter mit erwachsenen Kindern» heisst das übersetzt. Wobei sich natürlich widerum die Frage aufdrängt: Was läuft schief in einem Land, in dem Mütter mit erwachsenen Kindern keinen anderen Ausweg aus ihrer beruflichen Isolation sehen, als die schnurgerade, kurze und gut gepflasterte Strasse ins Kommissariat Kontrolle Ruhender Verkehr? Aber das ist eine andere Frage. Und irgendeiner muss ja schliesslich die Parkbussen verteilen. Sonst würde unsere gute Stadt womöglich am Hungertuch nagen. Wir Bewohner der «Little Big City», oder eben «Downtown Switzerland», lieben es schliesslich über alles, zu hassen. Oder? F
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Antwort 2
Antwort 5 danach kannst du schlucken beim richtigen hardfick ich spritz dir aufs maul ich will dich ficken kommen ich halts nicht aus komm wir telefonieren oder sonst spritz ich auf die tastatur..smile ich schau mir grad you porn und wixe und denke an dich wahrscheinlich spritze ich ab wenn du das gelesen hast und du? F
Rest in peace, gutes altes Swiss Date. Jetzt bleibt den Singles von heute (abgesehen vom realen Leben) nur noch das Internet als letzte Waffe im Kampf gegen das Alleinsein. Aber im digitalen Dschungel lauert so manche Gefahr. Eine Feldstudie.
Jegliche private Daten, Namen sowie Hinweise auf die Absender wurden entfernt bzw. ersetzt.
Text: Kaspar Isler
Es ist noch nicht so lange her. Vor einigen Jahren trieben sich noch vorwiegend jugendliche User mit ausgefeilten Namen wie beachbunny69 auf Internet-Flirtportalen herum. Mittlerweile suchen Mitglieder aller Altersschichten per Mausklick ihr persönliches Komplementärsternchen. Alleine in der Schweiz zählt man mittlerweile über 500 Websites mit entsprechenden Diensten. Wer nutzt diese und mit welchen Absichten? Und wie können die abertausenden von E-Romeos aus ihrem virtuellen Fuchsbau gelockt werden? In frankensteinscher Manier hat FIRTIG ein Individuum erschaffen, welches die Mailbox überquellen liess wie den Schlund des Yjafjallajökull. Wir dürfen vorstellen: Vanya! Nach zwei Tagen zählte der digitale Briefkasten über 900 Nachrichten. Die Inhalte reichten von romantischer Verzweiflung über durchaus kreative Antworten von durchaus netten Männern bis hin zu semipornographischen Ergüssen vermeintlich anonymer Beutejäger. Online-Dating bietet im modernen Zeitalter durchaus eine Alternative zum Rumflirten in Bars und Beizen. Wer sich für den Schritt in die virtuelle Partnerbörse entscheidet, sollte sich jedoch bewusst sein, dass man sich unter Umständen mit einer ausgewachsenen Lawine von Schweinkram herumschlagen muss. Aber lesen Sie selbst:
w e l ov e
va n ya
Antwort 1
Hallo Du, Habe dein Profil betrachtet und finde einige Punkte die mir sehr gut gefallen ja auch zusagen. Können wir uns Mal treffen oder uns telefonisch unterhalten? Freue mich sehr auf ein positives Zeichen von Dir. Liebe Grüsse «Karl»
Antwort 3
Steckbrief Name: Vanya Bella Beruf: Kosmetikerin Alter: 28 Info: Ob feste Beziehung oder einfach nur ein leiden schaftliches Abenteuer, ich bin gespannt auf deine Mitteilung. Freue mich, genau von dir zu hören. Auf was wartest du noch?
Ein ehrliches Geständnis bin ich Dir gleich zu Beginn schuldig. Es ist tatsächlich Deine wirklich einmalig schöne Ausstrahlung, die sogar auf dem jämmerlich kleinen Bildchen nicht verborgen bleibt, die mich gefesselt hat. Seither versuche ich zu ergründen, was sich hinter dieser strahlenden Erscheinung wohl verbergen mag. Sogar der Duft aus der Küche, der allmählich in meine Nase steigt würde mich weniger verführen als dieses Wesen hinter der schönen Erscheinung entdecken zu können. Ich würde das Essen kalt werden lassen, und Deinen Zeilen oder noch schöner, Deinen Worten folgen. Dann aber werde ich Dich mit Fragen über Fragen löchern, denn Du ahnst ja nicht, wie neugierig ich auf Dich bin. Schau doch einmal bei mir nach, ob ich Dir sympathisch bin. Falls dem so sein sollte und Du sehr frech bist, lade ich Dich herzlich ein, kurz entschlossen meine Nummer zu wählen. Ein aufgestellter Schwatz wäre doch nun wirklich nicht das Übelste, was einem an diesem Abend beschert werden könnte. Ich verspreche Dir, dabei nicht zu essen, sondern mich ganz auf Dich zu konzentrieren! Bestimmt wird mir dies nicht schwer fallen. So, jetzt warte ich gespannt auf Dinge, die mit Dir zu tun haben. Ich freue mich darauf! Inzwischen grüsse ich Dich herzlich.
Hallo Vanya Wie geht es dir Vanya. ich heise «Valentin» lg «Valentin»
Antwort 4
...hey du!... du bisch u süess und sehr sexy!!!... hättsch luscht mau uf e erotische aabe mit mir? :)... bi chli diräkt, i weiss :) Kuss ufs heisse Füdli! :) Din «Rolf»
ich finde dich sehr süss ich will mit dir mal was anfangen bist genau mein typ. ich hoffe du siehst wirklich so guet aus und bist kein fake..smile ich stehe genau auf so frauen wie du es bist .....smile bin kaufmann und für jeden spass zu haben? und du was bist du für eine? gerne würde ich heute von hinten so doggystyle mässig..smile sanft und dann härter und dir einen klatsch auf dem po geben und deinen busen massieren von hinte...... und du..smile hey hab gelesen bist kosmetikerin kann ich zu dir in die kosmetik kommen? wäre cool ich kann ja meine finger in deine klitoris reinstecken magst du auch anal? und
Die Antworten wurden ohne Korrektur und im genawuen Wortlaut abgedruckt.
FIRTIG Poster by Peter Hauser, phuckphotography.ch
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Die Zeitung zum Feiertag – Pfingsten 2010
Die Zeitung zum Feiertag – Pfingsten 2010
Tim & Puma Mimi – von Skype zum Hype Michiko Hanawa ist das fleischgewordene Vorurteil über Japaner: klein, Brillenträgerin und lacht, nun ja, fast immer. Dieses Bild verändert sich erst, wenn Michiko als Puma Mimi auf der Bühne steht. Das 33-Jährige Energiebündel ist selbstbewusst, keck und weiss mit der Audienz zu spielen. Dabei steht ihr Christian Fischer zur Seite, kurz: Tim. Er knüpft den elektronischen Teppich, Puma Mimi gibt den Electro-Krachern eine Stimme. Bisher allerdings meist von der anderen Seite des Erdballs aus: über den Bildschirm, live aus Japan. Während der Gigs schmilzt die geographische Distanz dahin, wie Osterhasen in der Frühlingssonne. Erst wenn der Bildschirm schwarz wird und Michikos digitales Abbild verstummt, wird daran erinnert, wie der Konzertabend begann: Mit dem Einwähl-Geräusch des Internet-Telefons Skype. Getroffen haben sich Tim und Mimi an einer Santa Claus-Party in Holland. «Wir, die Austauschstudenten, hatten von dieser niederländischen Tradition keine Ahnung. Als Aussenseiter kamen wir ins Gespräch und stellten gemeinsame Interessen fest, Musik und fremde
Die Schoggi seite Aus einer Not hat das Züri-Tokyo-Electroduo Tim & Puma Mimi das Skype-Konzert erfunden. Damit ist bald Schluss: Sängerin Michiko Hanawa zieht zu Christian «Tim» Fischer in die Schweiz. FIRTIG gibt ihr einen Vorgeschmack, was sie in Zürich erwartet. Inspiriert von ihrem Song «Chocolate Junkie» luden wir zur süssen Degustation. Text: Fabienne Schmuki
Kulturen», verrät Michiko. Tim, der Kunsti-Tüftler; Mimi, die japanische Rockgöre. Die Skype-Konzerte entstanden aus Not: Michikos Geldsorgen, Visaprobleme und unbestimmte Zukunftspläne. Sie wollte sich nach den vielen Auslandjahren in Tokyo niederlassen, eine Arbeit finden, sesshaft werden. Doch er liess nicht locker, so gut harmonierten die beiden musikalisch, so sehr war ihm der kleine Tausendsassa ans Herz gewachsen. Und so verstrichen Jahre der musikalischen Experimente, der gegenseitigen Besuche und kreativen Pausen. «Aber irgendwann wussten wir beide, wenn wir das wirklich durchziehen wollen, geht das nicht auf Distanz.» Mit Michikos Umzug in die Schweiz, der noch dieses Jahr erfolgen soll, beginnt das Post-Skype-Zeitalter. «Ich bin froh, nun in Europa live auftreten zu können», gibt Michiko zu, «so krieg ich endlich etwas von der Stimmung im Publikum mit». Und Christian versichert: «Michiko geht live noch viel mehr ab, als über Skype!» Am 17. Juni tut sie das am spanischen Giga-Festival Sonár in Barcelona – und am 3. Juli endlich wieder daheim, im Exil.
Alprosen-Schokolade
Milchschokolade
Milch-Nuss Schokolade
Trauben-Nuss (von Denner):
(von Lindt)
(von Cailler)
Tim: Hmm, die schmeckt mir. Im Nachgeschmack bleiben vor allem die Weinbeeren. Mimi: Ich finde diese Schokolade eignet sich gut als Verpflegung bei einer Bergwanderung. Die hat so einen Heidi-Gout. Stimmt es eigentlich, dass jedes Schweizer Kind die Geschichte von Heidi gelesen hat? Tim: Ja, ich denke, das ist so. Auch ich selber kenne das Buch, seit ich ein kleiner Junge bin! Mit der japanischen Version hat unser Heidi allerdings wenig gemeinsam...
Mimi: Die ist klassisch, etwas langweilig. Aber zugegeben: sehr crèmig! Tim: Wäre ich in New York, wäre ich überglücklich über eine solche Schokolade. Aber für unsere Verhältnisse ist sie zu gewöhnlich.
Tim: Die ist genau richtig: Sie ist süss und hat ganze Nüsse drin. Die mag ich gerne. Mimi: Die hat genau die richtige Balance von Schokolade und Nüssen. Tim: Du meinst wohl, die lichtige Balance? Mit den Buchstaben «l» und «r» habt ihr Japaner so eure Mühe… Mimi: Ja, das ist ein typisches Japan-Problem. Diese beiden Buchstaben sind für uns nur schwer auseinanderzuhalten. Selbst für mich ist dies immer noch ein Problem – und mein Deutsch ist mittlerweile ganz okay. Immerhin kann ich fehlerfrei Wilhelm Tell sagen! Tim: Tell ist etwas Besonderes. Vor allem für Jungs, denke ich, wegen der Armbrust und so... Insgeheim ist jeder stolz auf unseren Wilhelm!
Torino, Milchschokolade mit Pralinéfüllung (von Camille Bloch)
Mimi: Nein, die schmeckt gar nicht. Irgendwie salzig. Tim: Ich schmecke da auch Käse raus! Nein, diese Schoggi geht gar nicht. Mimi: Haha, das müsste doch deine Lieblingsschokolade sein. Ihr mögt doch alle so wahnsinnig gerne Käse... Tim: Ich liebe Käse! Und ich kenne niemanden, der keinen Käse mag. Aber in der Schoggi, näah…
Ovomaltine Schokolade (von Wander)
Mimi: Die ist luftig und irgendwie salzig. Nicht so mein Fall. Tim: Oh, das ist der Malz, der es etwas salzig macht. Ich liebe Ovi-Schoggi! Mimi: Ihr trinkt doch diese Ovi auch mit Milch, oder? Tim: Ja, genau, zum Frühstück. Oder ganz heiss im Winter. Da fällt mir ein, wenn wir beim Trinken sind: Verträgt ihr Japaner den Alkohol eigentlich wirklich so schlecht? Mimi: Pha, ich kenne einige Japaner, die Alkohol in rauen Mengen trinken können. Die kleinen, feinen Japaner vertragen den Alkohol aufgrund ihrer Körpergrösse tatsächlich nicht so gut. Aber die Grossen unter uns, die können schon einiges hinter die Binde kippen.
Schokoladestängel Classic (von Branche)
Tim: Ich bin positiv überrascht – die Packung sieht so langweilig aus, aber die Schokolade schmeckt wirklich gut. Mimi: Abgesehen davon, dass mir die Praliné-Füllung nicht so schmeckt.
Tim: Aber mal ehrlich, Michiko, wenn dir jemand so ein Schoggistängeli anbietet, du könntest doch trotzdem nicht «nein» sagen. Mimi: Ich weiss, worauf du hinaus willst: Im Gegensatz zu den Europäern können wir wohl tatsächlich schlecht «Nein» sagen. Wir finden lieber Ausreden oder einen Weg, eine Absage «durch die Blume» zu erteilen...
Ragusa (von Camille Bloch)
Tim: Eigentlich ist das eine meiner Lieblings-Schokoladen, aber ich hab da eben eine bittere Nuss erwischt. Mimi: Mmmh, lecker, ich mag die Füllung. Zu dem hat die Schokolade einen funky Look! Tim: Auch am «Look» der Japaner ist mir etwas aufgefallen. Weshalb tragen eigentlich so viele Japaner eine Brille? Mimi: Hmm, ich denke, wir haben wirklich eine schlechte Sehkraft. Die meisten aus meinem Bekanntenkreis tragen entweder eine Brille oder Kontaktlinsen. Frag mich nicht, warum das so ist.
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«They never taught me to ask new questions that didn’t yet have a known answer. That’s where art and education should meet. (...) In fact , subversion should start at the very moment you begin to study, it should be a form of questioning and a constructive process.» * Die Sache mit den Fragen ist überhaupt so wichtig, dass Luis Camnitzer ein regelrechtes Frageset zusammengestellt hat; für die kleinen – und wie ich meine – erst recht für die grossen Besucher der Ausstellung. In einer weissen Schachtel liegen die 17 Fragekarten und warten geduldig darauf, dass jemand die auf ihnen verewigte Sinnfrage stellt. Aus dem Deckel der Schachtel sind Konfettipunkte herausgestanzt. Sie bilden den Satz: "This is a mirror. You are a sentence full of wholes."
© Landscape as an attitude, 1979. Foto: Peter Schälchli, Zürich
Der Vermesser des Horizonts Was passiert mit der Zeit, wenn die Uhr still steht? Eine Ausstellung des Konzeptkünstlers Luis Camnitzer versucht uns zu erklären, warum Fragen wichtiger sind als Antworten. Text: Monika Hardmeier
Warum bloss? Wie kommt es, dass die meisten meiner Freunde schon bei der Erwähnung des Wortes «Konzeptkunst» zusammenzucken und finden, Gegenwartskunst sei ihnen halt doch etwas zu «abstrakt». Ich versuche innerlich das Worst-Case-Szenario, das sich anscheinend vor dem inneren Auge meiner Freunde abspielt, zu generieren: Ein verzweifelter Gang durch klinisch weisse, Professionalität versprühende Museumsräume. Ein Blick auf Objekte, die einem weder berühren noch näher kommen lassen, ein graues Quadrat an Ratlosigkeit. Ein tonnenschwerer Seufzer. Die Suche nach einem Hinweis, wie um Himmels willen all das zu verstehen sei. Langeweile, Enttäuschung. Von Künstlern wie dem uruguayischen Luis Camnitzer dürfen wir mehr erwarten. In Deutschland geborene, wuchs er in Monte-video auf und wohnt seit 1964 in New York. Er stellt zwar keine einfachen Antworten zur Verfügung. Camnitzer verwickelt uns aber in ein Gespräch, in dem es vor allem um eines geht: die richtigen Fragen
(c) Daros Latinamerica Collection, Zürich. Photo: Peter Schälchli, Zürich
zu stellen. Seine Werke mögen auf eine poetisch, verspielte Art reduziert und simpel erscheinen, lösen aber Fragen aus, die einem zuzwinkern und Bilder auf den Kopf stellen. Fragen, die Wörter zu Spiegeln werden lassen, die hintergründig und witzig die Rolle des Künstlers und den Stellenwert des Kunstmarktes hinterfragen. Fragen, die gegen den Strich gehen, Fragen, die energisch an propagierten Schulwahrheiten rütteln. Wann verwandeln sich Dinge in eine Landschaft? Oder: Was passiert mit der Zeit, wenn die Uhr still steht? Wo beginnt der Horizont und wie sieht er aus? Wie lang ist die Linie, die Wahrheit und Fiktion trennt? Kann ich ein Selbstporträt erstellen oder erstellt nicht eher das, was ich schaffe ein Portrait von mir? Wer soll alle diese Fragen stellen, wenn nicht die Kunst? Die Kunst jedoch, hört nicht mit dem ins Schloss fallen der Museumstüre auf. Unser ganzes Leben, unsere ganze Erziehung sollte gemäss Luis Camnitzer nicht auf fixen Antworten aufbauen, sondern vielmehr lehren, die richtigen Fragen zu stellen.
Dass Luis Camnitzer die Fragen für Kinder entworfen hat, sollte uns aufhorchen lassen. Kinder verstehen Konzeptkunst. Kinder lassen sich auf Fragen ein, selbst wenn diese sich nicht an die Spielregeln der erwachsenen Vernunft halten. Kinder sind offen, alles jenseits eines Marktwertes zu entdecken und Kinder betreten Museumsräume ohne ihre Fantasie und Neugier an der Garderobe abzugeben. Wer der Sache immer noch nicht so recht traut, die Familienführungen bei Daros Exhibtion sind auch für Einzelpersonen offen. Spätestens an einer solchen wird man sich unweigerlich eingestehen müssen: So einfach kann Konzeptkunst sein. Mit der Suche nach den richtigen Fragen des Lebens jedoch, werden wir auch nach dem Besuch der Ausstellung noch ein Weilchen beschäftigt sein. F *Zitat aus einem Interview zwischen Hans-MichaelHerzog und Luis Camnitzer, Zürich, 22. Juni 2009. Luis Camnitzer at Daros Exhibition, Limmatstrasse 268 (Löwenbräu-Areal), 8005 Zürich. Geöffnet bis 4. Juli. Do 12 – 20 Uhr, Fr-So, 12 – 18 Uhr sowie am 14. Juni und 16. Juni (Art Basel) 12 – 18 Uhr.
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Sex, DrugS UND Rock`n`Roll
Im Bett mit Kutti MC
Gehört, gesehen und gelesen von Fabienne Schmuki
Internet und Musikindustrie, das verhält sich etwa, wie ausgelaufenes Erdöl zu einem Korallenriff. Stimmt? Stimmt eben nicht. Auf Showtogo.ch schickt das Kultur-Kollektiv Stadtklang einheimische Goldkehlchen auf den digitalen Strassenstrich. Und ihr könnt sie euch in die Stube holen. Oder in die Küche, unter die Dusche, ins Schlafzimmer, wohin auch immer. Die digitale Bühne ist zwar nicht profitabel, dafür ordentlich charmant aufbereitet und mit vorzüglichen Musikern besetzt: Die Bluesmeister von Strozzini röhren sich an der Bushaltestelle die Stimmbänder wund, Evelinn Trouble ruft zur Geisterstunde im Konsumtempel Sihlcity. Radio 200'000 buckeln ein Monster von einem Ghetto-Blaster über die Langstrasse und Phenomden heizt eine kalte Nacht vor dem Schiffbau auf. Inzwischen hat das Format selbst Stadtzürcher Grenzen gesprengt: Der Indie-Zirkus von Bonaparte jagt am Basler Rheinknie unschuldigen Joggern nach. Und diese Woche geht Clip Nummer 14 aufs Netz: Berns Bahnhofshallen-Poet Kutti MC wurde an den Bahnhof Hardbrücke importiert und sprechgesangt sich an einem wunderbaren August-Abend durch seine «Sunne». Wer von den scherbelnden Konservenklängen aus den Laptop-Lautsprechern nicht satt wird, der kann sich das Ohrensausen nach wie vor am Bühnenrand holen. Zum Beispiel am 11. und 12. Juni. Dann feiert das Züri-Festival Vorstadt Sounds in Albisrieden seine zehnte Ausgabe. Zum Jubiläum gratulieren Chanteuse Urbaneuse Fiona Daniel oder die geschniegelten Souljacker von Alaska. Und das zehnköpfige Pullup Orchestra bringt einen Sound auf die vorstädtliche Bühne, so süss wie Geburtstagskuchen und so fett wie eine doppelte Döner-Box.
SEX
WE LIKE «This Is Happening» LCD Sound System (Parlophone/EMI) Ade, merci! Mit seinem dritten Album will sich James Murphy, Mastermind des LCD Soundsystem, endgültig verabschieden. Schade, denn sein elektronischer Krautrock-Postfunk-Mix macht unglaublichen Spass. Auf «This Is Happening» saufen wir mit Blur («Drunk Girls») und tanzen mit David Byrne in den Wahnsinn («Pow Pow»). Very sexy, Mr. Murphy!
DRUGS
Zweimal Openair. Einmal zum Mitnehmen, einmal zum Hingehen. Das Festival Vorstadt Sounds feiert den zehnten Geburtstag. Und Stadtklang.ch delegiert Kutti MC direkt zu euch nach hause. (rgg)
www.showtogo.ch / www.vorstadt-sounds.ch. FIRTIG verlost 3x 2 Festivalpässe Vorstadt Sounds Betreff "Tinnitus" an winner@firtig.ch
ROCK’N’ROLL «Ruhestörung» Richard Yates, 315 Seiten
David Wants to Fly mit: David Sieveking, David Lynch. (Im Kino) David Lynch ist nicht nur ein schräger Kauz, sondern auch das Idol des deutschen Filmers David Sieveking. Da Lynch seine Kreativität aus der Kraft der transzendentalen Meditation bezieht, sucht dort auch Sieveking nach Erleuchtung. Vergeblich, leider, dafür stösst er auf Ungereimtheiten und Abtrünnigkeiten im Sektenkult. Und am Ende bleibt die Frage: Welche Droge nimmt Lynch, um den ganzen Quatsch auszuhalten?
John Wilder ist von kleiner Statur. Sein einziges Vergnügen ist der Alkohol. Nach einem Nervenzusammenbruch und der Visite in einer psychiatrischen Anstalt verliert er endgültig die Kontrolle über seine Sauferei. Er verlässt seine Familie für eine Jüngere, mit der er seine Erlebnisse verfilmen will. Doch in der Traumfabrik Hollywood bestimmt Wilders kranke Psyche die Richtung – der grandiose Zerfall eines kleinen Mannes.
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Mat Coen: Bombenstimmung im Kreis 4 Während unsere Leser die Füsse hochlegen, Kafi nippen und FIRTIG lesen, verrichten andere Knochenarbeit. Zum Beispiel Milieu-Schnüffler Mat Coen. Bei seiner dritten Mission im Auftrag unserer Zeitung gerät Coen ernsthaft in Schwierigkeiten. Text: David Signer Illustration: Julia Marti
Freitag, kurz vor Mitternacht im Restaurant Volkshaus. Der Mann, etwas jünger als sechzig, mit Streifenanzug und Rolex, brachte seiner üppig geschminkten Geliebten gerade den Daiquiri. Ich visierte durch den Sucher meiner neu gekauften Canon das Pärchen an, doch konnte kein Foto schiessen, weil meine Hände zitterten. Nicht aufgrund des kürzlich eingeführten Rauchverbots, sondern weil ich völlig unbewaffnet war. Kaum eine Stunde zuvor war ich erst aus meinem versehentlichen Nickerchen aufgewacht, und war darum derart in Eile, dass ich die 44er Magnum auf dem Schreibtisch meines Detektivbüros oberhalb des afrikanischen Salons für abartige Frisuren an der Militärstrasse hatte liegen lassen. Ich war nervös, doch versuchte mich damit zu beruhigen, dass dies jetzt weiss Gott kein gefährlicher Auftrag sei. Für einen alten Hund wie mich kaum anstrengender als Erdnüsse knabbern. Ich setzte meine Kamera erneut an, als mich plötzlich eine Hand am Kragen packte, um die Ecke in die Männertoilette riss und mein Kinn an die Lavabokante klatschen liess. Als ich mich umdrehte, sah ich einen riesigen Haufen Anabolika, geformt zu etwas, das entfernt an die Statur eines Mannes erinnerte. Er riss mir die Kamera aus den Händen und knallte sie auf den Boden. Das wäre nun
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schon die dritte Spiegelreflex in zwei Monaten gewesen. «Verfluchte Kackdrecksscheisse!», schrie ich auf. «Warum nehmt ihr Affen nicht einfach den Film raus, sondern zerstört sie immer gleich? Was wollen Sie eigentlich von mir, Sie Schrankgesicht?» «Sie kleiner Schnüffler!», brüllte der Hulk. «Ich weiss schon, meine Frau setzte Sie gegen mich an. Aber mit Anfängern wie Ihnen, da kommt die alte Tussi nicht weit!» «Was reden Sie da?», entgegnete ich. «Ich beschattete doch gar nicht Sie. Ich beschattete den Rolexfuzzi mit seiner blonden Schnalle an der Theke. Aber jetzt ist der Auftrag wohl im Arsch, Sie Trottel!» Ich rechnete schon mit einer geballten Faust, die sogleich auf mein Gesicht zugerast kommen würde.
Und jetzt stand er vor mir, lebendig wie ein Duracellhäschen, und ich stammelte: «Petrowski, du Bastard. Warum lebst du?» Kam sie aber nicht. Der Muskelberg stutzte bloss und lächelte dann. «Nun, wenn Sie tatsächlich nicht auf mich aus waren, und ihr anderer Auftrag gescheitert ist, dann schlage ich Ihnen vor: Sie suchen den Mann, der mich beschattet. Bringen Sie ihn zu mir, dann bezahle ich Ihnen das Honorar ihres verlorenen Auftrags und entschädige die Kamera.» Dann verfinsterte sich seine Miene wieder, er fügte an: «Wenn Sie den Typ nicht finden, darf ich annehmen, dass Sie es doch sind, der mir nachsteht. Also geben Sie sich Mühe!» Es ist eine riesige Kackscheisse, wenn man seine Pistole vergisst. Ich hätte den Typ ja so was von fertig machen können. Doch nun fand ich mich wieder als Idiot, der von
aussen in die Bar reinstierte, wo vielleicht irgendwo noch ein anderer Privatdetektiv sein Handwerk ausübte. Der Bodybuilder wechselte dreimal das Lokal und schien sich immer unbeschwerter mit seiner Asiatin zu vergnügen. In der Liquid Bar an der Zwinglistrasse folgte ich ihnen mit rein und bestellte ein Africola, da mein Rachen von den vielen Zigaretten, die meine Verfolgerei zwangsläufig begleiteten, trocken war wie Sandpapier. Ich bekam gerade mein Getränk, als ich die Silhouette eines Mannes in Mantel ausserhalb der Bar erkannte, anscheinend mit einem Fotoapparat im Anschlag und wild drauflos knipsend. Ich verharrte, bis er weiter lief und stürzte dann aus der Bar, ohne einen Schluck meines Diabetikerkillers getrunken zu haben. Ich sah, wie die Gestalt im Mantel zirka zwanzig Meter vor mir in eine kleine Gasse einbog. Ich folgte ihr. Sie bog zweimal nach rechts, dann nach links und mir kam langsam das Gefühl, dass der Typ bemerkte, dass ich ihn verfolgte. Ich schwitzte und verfluchte mich abermals, dass ich die Magnum vergessen hatte. Immerhin wusste ich aus Erfahrung, dass nur die wenigsten Privatdetektive wirklich gefährlich sind, geschweige denn bewaffnet. Doch dieser hier war eine Ausnahme, wie ich bald bemerken sollte. Denn als ich in eine dunkle, von Müllcontainern und Pissgestank gezierte Gasse einbog, sah ich ihn plötzlich nicht mehr. Dafür spürte ich etwas: Ein leiser Schuss, dann ein stechender Schmerz in meinem Rücken, gefolgt von einigen weiteren gedämpften Schüssen und stechenden Schmerzen. Als ich mich umdrehte, erkannte ich das Gesicht des Mannes nicht, da er das Licht der Strassenlaterne in seinem Rücken hatte. Er war gross, breit und trug eine Brille. In seiner Hand glänzte eine kleine CO2-Pistole, oftmals gebraucht, wenn man seinen Gegner nicht gleich ins Jenseits ballern, sondern ihm nur Schmerzen zufügen will. «Coen, Coen, Coen.», seufzte er. «Sie sollten doch nicht ihre Berufskollegen beschatten.» Ich erschrak. Diese Stimme kannte ich. Und als er näher trat, konnte ich auch sein Gesicht erkennen. Es war Ernst Petrowski, ehemaliger Bulle und so ziemlich die mieseste Person, die mir je begegnet ist. Der Mann, wegen dem viele Unschuldige noch heute im Knast sitzen. Der Mann, der manisch alles in die Luft sprengt. Der Mann, mit dem die einzige wahre Liebe, die ich in meinem Leben hatte, mich betrog. Mein Nemesis, den ich
so abgrundtief hasste – bis er dann aufgrund einer mysteriösen Krankheit starb. Angeblich. Und jetzt stand er vor mir, lebendig wie ein Duracell-Häschen, und ich stammelte: «Petrowski, du Bastard. Warum lebst du?» «Nun.», entgegnete er lächelnd «an Pfingsten ist Auferstehen ja bekanntlich in Mode.» «Das ist an Ostern, du Trottel!», krächzte ich. «Woher willst denn du das wissen, Coen?», höhnte er, «Du bist doch Jude!» Er lachte selbstgefällig und atmete tief ein, worauf wohl die Erklärung auf das Mysterium seiner Wiedergeburt folgen sollte. Doch ich ergriff einen Backstein und schleuderte ihn gegen seine Stirn. Er torkelte zurück und plumpste der Länge nach auf den feuchten Asphalt. Ich setzte ihn an einen Container und legte ihm eine leere Wodkaflasche in die Hand. Das schien mir lustig. Ich packte seine Kamera und seine Tasche und machte mich
aus dem Staub. Da ich mittlerweile eh nicht mehr wusste, wo der Bodybuilder und seine Asiatin sich aufhielten, entschied ich mich, später seine Frau ausfindig zu machen und ihr die Fotos zu geben. Als ich im Bus in Richtung Büro (das mir nebenbei auch als Zuhause diente) fuhr, wollte ich die Kamera in Petrowskis Tasche verstauen. Und als ich diese öffnete, erblickte ich sie: die Bombe. Was denn, Bombe? Scheisse, ja, Bombe! In der Tasche des alten Pyromanen steckte tatsächlich eine Bombe! Und gleich, als ich sie näher betrachtete, setzte auch schon die Zeituhr ein. Vermutlich wachte Petrowski gerade auf, bemerkte, dass ich seine Tasche geklaut hatte, und zündete das Baby. Verflucht! Ich schrie laut: «Bombe!», und zeigte die Tasche umher. Die wenigen Leute – Junkies, Huren und Schnapsnasen – schoben Panik und wollten raus. Als der Buschauffeur von der Gefahr Wind bekam, hielt er an
und ergriff selbst die Flucht. Alles gut? Nein, denn der Bus hielt genau vor der Longstreet Bar, mitten im frühmorgendlichen Menschengetümmel. Nun, was blieb mir anderes übrig? Ich deponierte die Bombe auf der hintersten Bank, setzte mich ans Steuer und drückte auf den Stempel. Bei der Kreuzung Militärstrasse manövrierte ich den riesigen Bus um die Ecke und raste weiter. Um nur wenige Sekunden schaffte ich es über den Randstein in den Park der Kaserne, als der hintere Teil des Busses explodierte und den vorderen Teil (in dem ich immer noch auf dem Fahrersitz sass) raketenartig noch einige Meter durch den Dreck nach vorne schleuderte. Ich torkelte raus und sackte nieder, auf die matschige Wiese. Ein wohliges Gefühl des Überlebens durchdrang meinen Körper. Es hielt aber nur so lange an, bis ich den kalten Stahl von Polizeihandschellen an meinen Handgelenken spürte. F
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Shiva fährt Töff In your face, USA! Die grösste Legende unter den Motorrädern knattert nämlich nicht über amerikanische Highways, sondern über indische Schotterpisten: Die Bullet aus dem Hause Royal Enfield, ein nach Öl und Curry stinkender Furz ins Gesicht von Harley Davison.
Text und Bild: Marco Rüegg
Irgendwas stimmt da nicht. Da sind zwei Kerle. Da sind Jeansjacken, Sonnenbrillen, Staubtücher, Lederboots. Da sind Motorräder und Strassen, die sich wie tollwütige Schlangen aus Asphalt über die Pässe winden. Aber tschuldigung, was ist denn das für Musik? Statt Stromgitarren düdelt eine Sitar. Und plötzlich steigt einer der Easy Rider vom Sattel und hampelt herum, als hätte er eine Wespe in der Hose. «Charas» heisst der Film, benannt nach einer Hasch-Sorte, produziert 1976 in Mumbai. Man könnte den Schmuggler-Schwank als Bollywoods miese Antwort auf ein US-Roadmovie abtun. Könnte, wenn es denn so einfach wäre. Denn Indien hat mindestens denselben Anspruch auf «Born to be wild», wie Jack Nicholson und Co. Die Motorräder in «Charas» sind nämlich Bullets aus dem Werk der Royal Enfield Motors in Chennai an der indischen Südostküste – die älteste noch produzierende Motorradmarke der Welt. Wer’s erfunden hat? Okay, das waren die Briten. 1901 knatterte die erste Maschine vom Laufband in Redditch, sechs Jahre vor der ersten Harley Davidson. «Made Like A Gun» lautete das Motto der Firma, die ursprünglich Präzisionsteile für Waffen lieferte. Nach dem ersten Weltkrieg verstärkte man die Produktion von Motorrädern, 1933 ging die Stahl gewordene Legende in Serie: die Royal Enfield Bullet 250cc und 350cc, ein Motorrad für alle Sinne. Sie schnurrt wie ein Rudel wilder Löwen, stinkt wie die Pest und sieht schlicht rattenscharf aus. Heute ist die Bullet eines der meistgebauten Motorräder der Welt. In der Euphorie der Anfangstage schippte Enfield die Bullet, Ausführung «Indian», ab 1953 über den Atlantik, in den damals noch ziemlich wilden Westen. Uncle Sam fand wenig Gefallen daran, nach sieben Jahren brach Enfield die Mission USA ab – und schielte dafür nach Osten, in die ehemalige Giga-Kolonie Indien. Mitte der
50er suchten die Behörden des Subkontinents Fahrzeuge für die Grenzpatrouillen im hügeligen Norden. Zöllner in Moto-Rickshaws wären zwar authentisch gewesen, aber drei Räder, erkannte man im Masala-Land, sind eins zuviel. Also orderte man bei der Ex-Kolonialmacht eine Flotte von 800 Bullets. Genug für Royal Enfield, um 1955 «Enfield India» in Chennei zu eröffnen (das damals noch Madras hiess, wie das Curry). Und während der königliche Laden in England 1970 endgültig dicht machte, wurde die Bullet in Indien zum Renner. Da konnten die Inder allerdings nicht einmal viel dafür: Aus Europa spülte der Narkotourismus gerade Hippies, Aussteiger und Abenteurer an, auf der Suche nach Erleuchtung, LSD und dem guten Fick. Die Blumenkinder verliebten sich in die Bullet,
An jeder Maschine haben schon mehr Hände rumgeschraubt, als an den Titten von Peaches Geldof. plötzlich knatterten die kleinen Peter Fondas in Legionen über die Hügel des Himalaja, die Wüsten von Rajasthan und entlang den Küsten von Goa, angetrieben vom Traum der Freiheit, psychoaktiven Substanzen und ordentlich viel Sprit. Ende der 90er produzierte Chennai 35'000 Bullets pro Jahr, noch vor der Jahrtausendwende gingen die Namensrechte nach Indien über, «Enfield India» durfte sich ab da offiziell «Royal Enfield» nennen. Das Tuckern des Curry-Choppers ist bis heute die gemeinsame Sprache von Backpackern und Hindi-Hippies. Obwohl sie Benzin saufen wie durstige Kühe. Obwohl andere Bikes – die Japaner von Honda Hero oder die indische Konkurrenz von Bajaj – effizienter, leichter und einfacher
zu fahren sind (bei den Oldtimern sitzt der Neutrale zwischen dem ersten und dem zweiten Gang). Aber eben, es geht ums Prinzip. Die Bullets gehen von einer TravelerHand in die nächste. In jedem Kaff hat ein Enfield-Mech seine Werkstatt aufgeschlagen und an jeder Maschine haben schon mehr Hände rumgeschraubt, als an den Titten von Peaches Geldof. Weil, indische Strassenbeläge verpassen einem eine recht unsanfte Arschmassage, so dass am Fahrwerk schnell die eine oder andere Schraube locker ist. Gleiches gilt übrigens für die Verkehrsteilnehmer. Indische Strassenregeln, das sind bestenfalls gut gemeinte Empfehlungen. Technisch gilt Linksverkehr, praktisch fährt man in der Mitte, bei Hindernissen oder Gegenverkehr weicht man dorthin aus, wo grad Platz ist. Lastwagen drängen Töfffahrer regelmässig in den Strassengraben. Bei Unfällen gilt Selbstjustiz. Wer eine Ziege umnietet, drückt dem Hirten ein Bündel Rupien in die Hand. Wer eine Kuh anfährt, oder ein Kind, drückt besser aufs Gas, wenn er nicht gelyncht werden will. In den Hotels und Gasthäusern kursieren wilde Gerüchte. Etwa die vom LKW, der ein Fuhrwerk überholte und frontal in einen israelischen Enfield-Piloten krachte. Er überlebte, aber seine Kieferknochen hatten die Konsistenz von Bananenbrei. Nostalgiker und Heimkehrer haben den Enfield-Kult inzwischen wieder zurückgebracht, auf den alten Kontinenten. Sogar in die Schweiz. Der Royal Enfield Club of Switzerland zählt über 100 Mitglieder, ein guter Teil tuckert mit einer Bullet durch die Gegend. Bloss, der Export von Indien ist teuer und kompliziert. Die Abgasvorschriften EURO3 von 2006 machten den Enfield-Fans das Leben zur Hölle. Royal Enfield Motors reagierte, indem sie 2008 die Bullet 500 Classic EFI produzierte. Die ist sparsamer. Aber dasselbe, nein, das ist es definitiv nicht. F
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HOROSKOP by Madame La Effe
STIER 21. Apr. – 20. Mai
ZWILLINGE 21. Mai – 21. Juni
KREBS 22. Juni – 22. Juli
LÖWE 23. Juli – 23. Aug.
Zum heutigen «Geburtstag der Kirche» bäckst du eine Torte aus Hostien. Doch die trockenen Kekse zerfallen alle im Backofen. Pustekuchen!
Puh, endlich ist die Osterzeit offiziell abgeschlossen. Jetzt kannst du aufhören, nach dem Schoggiei zu suchen, das noch immer irgendwo in deiner Wohnung vor sich hingammelt...
Du willst es dem Auferstandenen gleichtun und hauchst den Gästen abends in der Bar «empfanget den Heiligen Geist!» ins Ohr. Als Dank empfängst du eine Ohrfeige und Hausverbot.
Du meldest dich als Leider eines Pfadi-Pfingstlagers.Nach zahllosem Aussprechen des Wortes Pfadi-Pfi-La verknotet sich deine Zunge. Keiner hört dich schreien, wenn dich die kleinen Biester plagen.
JUNGFRAU 24. Aug. – 23. Sep.
WAAGE 24. Sep. – 23. Okt.
SKORPION 24. Okt, – 22. Nov.
SCHÜTZE 23. Nov. – 21. Dez.
Beim Pfingstrosenpflücken sticht dir ein Dorn in den Finger. Hättest du dich bloss vorher informiert, hättest du gewusst, dass es auch «Gemeine Pfingstrosen» gibt!
In Stans findet das traditionelle Seilziehturnier «Tug of War» statt. Du nimmst daran teil und wirst sofort disqualifiziert. Hast wohl am falschen Strick gezogen…
Deine Libido hat in letzter Zeit etwas gelitten, deswegen fährst du nach Winterthur. Erst dort erfährst du: es heisst, AfroPfingsten, nicht Aphro-Pfingsten!
Du begibst dich guten Mutes ans «Indigo Lotus Yogafestival». Du bereust deinen Entschluss spätestens, als sich dein Bein hinter einem fremden Nacken festhakt...
steinbock 22. dez. – 20. jan.
WASSERMANN 21. Jan. – 18. Feb.
FISCHE 19. Feb. – 20. März.
WIDDER 21. März – 20. Apr.
Beim Waldspaziergang triffst du auf einen Pfingstblüttler (Brauch in Ettingen, wo sich nackte Burschen mit Brunnenwasser bespritzen). Du erschrickst dermassen, dass du dich in einen Strauch dorniger Pfingstrosen flüchtest.
Die Kioskdame versteht nur Bahnhof: Du willst ein Pack «Jehova mild». Spricht Maria Janitschek in ihrem Gedicht «Pfingstgedanken» («Im sanften Säuseln kam Jehova mild”) doch nicht von Zigaretten?
Du organisierst einen Kurzurlaub mit dem Herzblatt. Nach acht Stunden Wartezeit vor dem Gotthard seid ihr mit den Nerven am Ende. Von wegen «a Pfingste gaht’s am ringschte»...
Pfingsten ist Erntedankfest. Das passt: Du schmeisst mit deinen Freunden eine riesige Hanfblüten-Ernteparty. Das dauert genau eine Stunde, dann sind alle eingeschlafen. Fly High!
KREUZHWORTRÄTSEL Waagrecht 3. Das rollt der Koch im Yooji 4. Früher Cinemax, heute Multiplex 6. Das Porno-Pendant von 4 waagrecht 7. Farbe der Blumen von 2 senkrecht 8. Vollmond-Taverne, Tramdepot und Köbi Kuhn 10. Verbindet Bürkli und Bellevue 11. Irgendwie immer noch gute FCZ-Seele 13. Jogging-Strecke mit Nähe zu angehenden Medizinern 14. Tina von der Goldküste 15. Das Bier für den Chef (oder Schmid) 16. Klingt wie Reinigungsfirma, ist aber Formel-1-Rennstall
Illustrationen: Bea Kaufmann
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1. Statt Soldaten übernachten hier jetzt Alkis – und die SIP 2. Blitzkästen statt Blumenbeete 3. Ausländeranteil: 42.5 Prozent 5. Café mit heisser Schoggi zu fetten Preisen 9. Kreuzung aus Kebab und Happy-Meal 12. Dem Himmel am nächsten, zumindest dem über Zürich
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firtig Die Zeitung zum Feiertag – Pfingsten 2010
Keine Zeit für zweisamkeit Die FIRTIG-Pfingst-Agenda
Samstag, 22. Mai Abart: Johnossi (Swe), die White Stripes aus Ikeanien. Alte Börse: Viva La Disco! Die Nacht trägt Tanzschuhe. El Lokal: Science Fiction Theatre (CH), 2010 Space Odyssee.
3x 2 Festival pässe Vorstadt Sou n Betreff "Tinn ds itus" an winner@firt ig.ch
firtig special Züri Openääär! Stolze Openair, 4. und 5. Juni, Stolze-Wiese. Hoch hinaus in Züri Oberstrass.
Härterei: Handzh Up! Und Geld her?
Vorstadt Sounds, 11. und 12. Juni, St. Konrad. Rocking all over Albisrieden!
KAUFLEUTEN: Jamie Lidell (UK), Little Jamie ganz gross.
Caliente, 2. bis 4. Juli, Helvetiaplatz. Bailando, bailando.
Rohstofflager: Shlomi Aber (Isr), Explosives aus dem nahen Osten.
Live at Sunset,14. Juli bis 25. Juli, Dolder. Mit dem Hirsch(-mann) um die Wette rocken.
Stall 6: Arbeit (D) & People Under The Stairs (USA), Arbeit am FIRTIG? Gern!
Werdinsel Openair, 6. und 7. August, Werdinsel. Das Comback! Aber bitte etwas anziehen, gell!
Zukunft: Wollten uns nicht sagen, was sie machen in dieser Nacht. Aber geht doch trotzdem mal hin!
Zürich Openair, 27. bis 29. August. Rümlang zwar nicht mehr Züri, man kann aber trotzdem mit dem Tram zu all den lässigen Acts gehen: The XX, Faithless, dEus...
Pfingstsonntag, 23. Mai Abart: Krank (CH) und viele gesunde Bands am Whit Sunday Rock.
Exil: How We Roll. Ist das ne Party oder ein Kurs für Sushiköche?
Rimini: Montagsmarkt, da hat auch unsere Kollegin Na-Tasche einen Stand.
Hive: Ricardo Villalobos (D/Chi) und Jungs machen über 20 Stunden Party! Minimal Sound, maximal Vergnügen
Stall 6: Level the Vibes, Dreadlocks rocks.
Kanzlei: Filmpremiere: Creative Freedom, da guckst du!
Dienstag, 25. Mai
Helsinki: Trio From Hell (CH), the holy Sunday trinity of Rock’n’Roll. Mascotte: DJ-Set Klaxons (UK), New Rave, new Babe! Supermarket: Patrick Zigon (D), Fischers Fritz holt frische Deutsche. X-Tra: Blow Up, neue Supernova am Züri-Electro-Firmament.
Pfingstmontag, 24. Mai Alte Börse: DJ Hell & Co., diese Clubbers-Night dauert länger als 20 Minuten.
El Lokal: Dayna Kurtz (USA), spielt hoffentlich nicht so, wie sie heisst.
Cabaret: Dub Ex Machina, die Hände zum Himmel.
Hafenkneipe: We The Peoples (Can), Indieaner aus dem Wilden Westen.
Abart: Ash (UK), Burn, Baby, Burn! Exil: Trans AM (USA), Post-ProgressiveSynthie-Electro-was-auch-immer. Kanzlei: Jamaicas Finest. Also, die spielen dort Musik. Glauben wir zumindest. La Catrina: My Name Is George (CH), für Pilzköpfe und Tanzfüdlis. Mascotte: Karaoke From Hell, letzte Krachorgie bevor Summerpause. LÖSUNGEN KreuZHworträtsel: Senkrecht: 1. Kaserne, 2. Rosengarten, 3. Schlieren, 5. Schober, 9. Doenerbox, 12. Urania. Waagrecht: 3. Sushi, 4. Abaton, 6. Walche, 7. Rot, 8. Wiedikon, 10. Quaibruecke, 11. Hotz, 13. Irchel, 14. Turner, 15. Amboss, 16. Sauber