Die Mistel – Leseprobe

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Die Mistel Eine Heilpflanze für die Krankheiten unserer Zeit

Olaf Rippe (Hrsg.)

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Mythologie, Botanik, Signaturen, Pharmazie, Naturheilkunde, Onkologie 1. überarbeitete Auflage

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Roland Andre, Stefan von Löwensprung, Margret Madejsky, Ruth Mandera, Christian Rätsch


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DIE MISTEL Eine Heilpflanze für die Krankheiten unserer Zeit Olaf Rippe (Hrsg.) Mythologie, Botanik, Signaturen, P ­ harmazie, Naturheilkunde, Onkologie Mit Beiträgen von Roland Andre, Stefan von Löwensprung, Margret Madejsky, Ruth Mandera, Christian Rätsch, Olaf Rippe

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1. überarbeitete Auflage


Impressum Herausgeber Olaf Rippe Barerstraße 48 80799 München

E-Mail info@olaf-rippe.de, info@natura-naturans.de Telefon Tel.: 089/2725902 Fax 089/27349566 Website www.natura-naturans.de, www.olaf-rippe.de

Hinweis

Die medizinische Entwicklung schreitet permanent fort. Neue Erkenntnisse, was Medikation und Behandlung angeht, sind die Folge. Autor und Verlag haben alle Texte mit großer Sorgfalt erarbeitet, um alle Angaben dem Wissensstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung anzupassen. Dennoch ist der Leser aufgefordert, ­Dosierungen und Kontraindikationen aller verwendeten Präparate und medizinischen ­Behandlungungsverfahren anhand etwaiger Beipackzettel und Bedienungsanleitungen eigenverantwortlich zu prüfen, um eventuelle Abweichungen festzustellen.

ISBN

978-3-7905-1052-2

Copyright

© 2017 by Richard Pflaum Verlag GmbH & Co. KG, Lazarettstraße 4, 80636 München

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Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen, Bearbeitung sonstiger Art sowie für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Dies gilt auch für die Entnahme von einzelnen Abbildungen und bei auszugsweiser Verwendung von Texten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichenund Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Wir übernehmen auch keine Gewähr, dass die in diesem Buch enthaltenen Angaben frei von Patentrechten sind; durch diese Veröffentlichung wird weder stillschweigend noch sonst wie eine Lizenz auf etwa bestehende Patente gewährt. Sommer media GmbH & Co. KG, Feuchtwangen

Bibliografische Information

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Druck

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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INHALT

Geleitwort

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Vorwort

12

„Omnia sanans“ – die allesheilende Mistel in Phytotherapie und Komplexmittelhomöopathie

17 17 21

1.2 1.2.1 1.2.2 1.2.3

Die okkulten Signaturen der Mistel Ein Heilmittel für den ganzen Menschen Die Mistel als Zeigerpflanze Die Mistel in der Astromedizin nach Paracelsus

24 24 31 33

1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.3

Anwendungen der Mistel von der Antike bis heute Die Mistel in der traditionellen und modernen Phytotherapie Die Mistel in der Homöopathie Wirkstoffe als Signatur

37 37 42 44

1.4 1.4.1 1.4.2 1.4.3

Mistel bei Nervenleiden, Schlafstörungen und Stresskrankheiten Balsam für zerrüttete Nerven Das melancholische Temperament Magischer Schutz für einen gesunden Schlaf

48 48 50 59

1.5 1.5.1 1.5.2 1.5.3

Die Mistel in der Herztherapie Das Seelenorgan Herz Selbstregulation und Blutdruckkrisen Mistelpräparate bei Herzstress, Bluthochdruck und Sklerose

63 63 65 67

1.6 1.6.1 1.6.2

Mistel bei Gelenksleiden Die gichtisch-rheumatische Diathese Therapiekonzepte bei Krankheiten des Bewegungsapparates

73 73 79

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Die Magie der Mistel Kreuzholz und Gespensterrute Vom Baumgeist und Haselwurm

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1.1 1.1.1 1.1.2

Inhalt

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Ab Seite 15

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Inhalt

1.7 1.7.1 1.7.2 1.7.3

Mistel bei Alters- und Immunerkrankungen Die Giftpfeile unserer Zeit Die Mistel als Jungbrunnen Das Karzinom, ein Spiegelbild unserer Zeit

81 81 87 90

Die Mistel in der Frauenheilkunde Ab Seite 95

2 Die Mistel im Fruchtbarkeitskult

97

2.2

Vom Fruchtbarkeitsreis zum Schlosskraut

107

2.3

Heilpflanze für die Gebärmutter

110

2.4

Die Misteltherapie in der Frauenpraxis

115

2.5 2.5.1 2.5.2 2.5.3

Therapieschemata Therapieschema bei Mastopathie Therapieschema bei Endometriose Therapieschema bei Uterus myomatosus

119 119 121 122

2.6

Einige Ergänzungspflanzen zur Mistel

125

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2.1


Inhalt

Die Mistel – anthroposophisches Arzneimittel zur Behandlung der Tumorerkrankung und des Immunsystems

3.1 3.1.1 3.1.2 3.1.3

Das anthroposophische Menschen- und Naturverständnis Die Viergliedrigkeit des menschlichen Organismus Die Dreigliederung des Leibes Gesundheit und Krankheit

132 132 134 137

3.2

Das Immunsystem und seine Erkrankungen

139

3.3

Die Krebserkrankung

142

3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4

Die Mistel als Arzneimittel für die Tumorerkrankung Wesen, Signatur und Wirkungsdimensionen der Mistel Die anthroposophischen Mistelpräparate Allgemeine Wirtsbaum-Empfehlungen Praktische Anwendungsempfehlungen für die Misteltherapie

144 148 150 152 155

3.5 3.5.1 3.5.2 3.5.3 3.5.4 3.5.5 3.5.6 3.5.7 3.5.8 3.5.9

Die Mistel im Gesamttherapiekonzept Hepatodoron® Gentiana lutea Digestodoron® Formica Aurum/Hyoscyamus comp. Neurodoron® Ferrum sidereum Solum Globuli/Inject Stibium metallicum praeparatum

159 159 161 163 164 166 166 168 170 171

3.6 3.6.1

Signatur und Wesen der Krebserkrankung und die Mistel Die Leib-gestaltende Tätigkeit der Ich-Organisation, Seelenorganisation und Lebensorganisation und ihre Bedeutung bei der Krebserkrankung Entwicklung der Wirbeltiere und des Menschen – die Evolution zur Freiheit und ihre Bedeutung für die Krebserkrankung Rhythmusverlust als Zeitsignatur und Krebserkrankung

173

3.6.3

174

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3.6.2

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3

Ab Seite 129

177 178

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Inhalt

3.7

Die Mistel als Arzneimittel für die Krankheiten unserer Zeit

182

3.8

Vorbeugung, Prävention, Salutogenese, Selbstregulation

185

Die Mistel bei Hildegard von Bingen Ab Seite 193

4

Herstellung von Mistelpräparaten Ab Seite 205

5

8

207 209 211 212 213 214 214 215 218 222

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Zubereitungen aus der Mistel Misteltee Mistelsaft Kapseln, Tabletten, Dragees Mistelwein Misteltropfen Mistelöl Salben Homöopathische Urtinkturen und Dilutionen Injektionspräparate

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5.1 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.1.4 5.1.5 5.1.6 5.1.7 5.1.8 5.1.9


Inhalt

Die Besonderheiten von Viscum album im Vergleich mit ihren Verwandten Ab Seite 239

6 6.1

Verwandtschaftsbeziehungen

241

6.2

Wie kommt Viscum album auf und in den Baum?

246

6.4

Entwicklungsverzögerung, Gabelung und Kugelbusch

255

6.5

Die Mistel im Jahreslauf

257

6.6

Mistellektine und Viscotoxine

259

6.7

Wirtsbäume

261

6.9

Zusammenspiel antagonistischer Prozesse

265

Die Mistel in Mythos und Magie Ab Seite 269

Mistel-Mythen Die Unterwelt und der Goldene Zweig Forschungsreise in die Unterwelt...

271 272 278

7.2

Die Pflanze der Götter und Druiden

281

7.3

Das Unheil des Harmpfeils

287

7.4

Die kulturellen Wurzeln des Mistelbrauches

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7.1 7.1.1 7.1.2

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292

9


Inhalt

Anhang

Ab Seite 295

8 8.1

Mistelpräparate von Abnoba, Helixor, Wala und Weleda in der Onkologie

296

8.2

Mistelpräparate für spezifische Tumorlokalisationen

299

8.3

Mistelpräparate für andere Indikationen

302

8.4

Das 10-Punkte-Programm als Ergänzung zur Misteltherapie

325

8.5 8.5.1 8.5.2 8.5.3

Adressen 329 Anthroposophische Kliniken sowie Kliniken mit anthroposophischen Abteilungen, in denen auch Misteltherapie durchgeführt wird 329 Anthroposophische Mistelhersteller 331 Allgemeine Informationen 332

8.6

Hinweise für den Leser zur Einnahme von Naturheilmitteln

333

8.7

Literatur

336

8.8

Die Autoren

345 348

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Sachverzeichnis


Geleitwort

GELEITWORT Im Zeitalter summarischer Aussagen und statistischer Wahrheiten, in dem eine kausal-analytische, auf das Stoffliche ausgerichtete Forschung zu sogenannten wissenschaftlichen Ergebnissen über die Phänomene dieser Welt findet, ist es sicher ein besonderes Ereignis, dass sich ein Buch ganz allein mit einer einzigen Pflanze befasst: der Mistel. Und im Gegensatz zur kausal-analytisch stofflichen Herangehensweise wird hier die Pflanze in ihrer Einzigartigkeit und in ihren Gesamtzusammenhängen beschrieben, bewertet und „eingeschätzt“. Die der Naturheilkunde adäquate induktiv-synthetische Herangehensweise der Beschreibung – also vom Individuellen, Besonderen ausgehend hin zum Ganzen und den Gesamtzusammenhängen – macht dieses Buch so spannend, weil es reichhaltig alle Aspekte beleuchtet und so viele „Geschichten“ von der Mistel e­ rzählt. Moderne Wissenschaft hin und her – aber natürlich gibt es die Empirie, natürlich gibt es Mythos und Magie ebenso wie die geisteswissenschaftlichen Hintergründe in der Welt dieser einzigartigen Pflanze. Seit Menschengedenken haben unsere Vorfahren Vorstellungen von dieser Pflanze mit sich herumgetragen, wie sie so als grüner Ball zwischen den winterlich kahlen Ästen und Zweigen sich anklammert: Ist es Symbiose oder doch eher Schmarotzertum? Die Signatur einer solchen Pflanze hat die Menschen und ihre Phantasie schon immer beschäftigt. Hier werden nun all die Aspekte beschrieben und verständlich gemacht und sie werden zu all ihren therapeutischen Ansätzen und Möglichkeiten in Beziehung gesetzt. Von der Mistel aus eröffnet sich eine ganze Welt von Überlegungen zur Therapie, und unsere therapeutische Phantasie wird angeregt, diese oder jene Therapiesituation noch einmal in einem „anderen“ Lichte zu sehen. Mein Dank für diese Vielfalt gilt dem wunderbaren Autorenteam.

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Karl F. Liebau

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Burglauer im Mai 2010

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Vorwort

VORWORT „No mistletoe, no luck“ (walisisches Sprichwort)1 Der moderne Mensch steckt in der Krise – körperlich, seelisch und geistig. Das Konzept einer Wohlstandsgesellschaft auf Kosten der Umwelt und unserer G ­ esundheit, wird zunehmend von vielen in Frage gestellt, nicht zuletzt, weil inzwi­schen praktisch jeder auf die eine oder andere Weise von den Folgen direkt betroffen ist – Beispiele sind Burn-out, Herzinfarkt, Umwelterkrankungen wie Allergien oder Autoimmunleiden, seelische Not, existentielle Ängste, Wahnsinn und das Karzinom. Jede Epoche brütet aber nicht nur ihre ureigenen Krank­heiten aus, sondern auch spezifische Lösungsstrategien. Gesamtgesellschaftlich sehen wir hier vor allem das erwachende Bewusstsein für ökologische Fragen, das auch das Potenzial für eine spirituelle Neuorientierung in sich trägt. Die gesundheitlichen Probleme werden dagegen leider weitgehend von einer profitgesteuerten Medizinindustrie verwaltet und bekämpft. Die Medizin von heute befindet sich im Krieg – mit chemischen Kampfgiften, Laserstrahlen und neuerdings gentechnisch veränderten Substanzen, versucht sie, der Dämonen Herr zu werden, die die Gesellschaft größtenteils selber in diese Welt entlassen hat. Immer mehr Menschen haben da inzwischen so ihre Zweifel und sie be­sinnen sich auf die Fähigkeit zur Selbstheilung und die Heilkräfte der Natur. Dieses Bewusstsein bewirkt möglicherweise den dringend notwendigen Paradigmenwechsel in der Heilkunde. Bisher dachte man größtenteils über die Entstehung von Krankheiten nach und man suchte nach möglichst wirkungsvollen Behandlungsmethoden. Zukünftig wird es eher heißen: Was hält mich gesund, und wie kann ich mir selber helfen? Viele Antworten sind nicht wirklich neu. Vielmehr entsteht das Neue aus der Kunst, das alte Wissen mit dem Zeitgeist zu verbinden, und was man entdeckt, gleicht eher einer Wiedergeburt als einer Neugeburt. Um ein solches „wiedergeborenes“ Heilmittel geht es auch in diesem Buch.

Ohne Misteln kein Glück

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Auf Bäumen wachsend, fasziniert die Pflanze den Menschen seit Jahrtausenden. Bei den Galliern war sie das Heilige schlechthin, und auch in der Antike wurde sie als magisches Gewächs verehrt. Sie ist als Pflanze in vielerlei Hinsicht absolut einzigartig. Ihre botanischen Merkmale sind gelinde gesagt kurios, um ihre ­Gestalt ranken sich Legenden und Mythen, und sie galt schon im Altertum als Allheilmittel. Und in der Tat: keine andere Pflanze bietet ein derart breites therapeutisches Spektrum, angefangen von Nervenleiden, über Herzkrankheiten, Frauenleiden und Alterskrankheiten bis hin zu Immunleiden. Hinzu kommen praktisch sämtliche Stresskrankheiten und das Burn-out Syndrom. Vor knapp 100 Jahren entdeckte Rudolf Steiner schließlich in ihr eine Heilpflanze gegen Krebs. Die immense Bedeutung zeigt sich auch in dem


Und wie so oft in der Not, hilft Mutter Natur sogar noch etwas nach, indem sie heute für eine größere Ausbreitung dieser mysteriösen Pflanze sorgt (Hilker u.a. 2005).

Vorwort

breiten Sortiment an ­lieferbaren Arzneimitteln, deren Herstellung in vielen Fällen auf spektakuläre Weise geschieht, um die Heilkräfte freizusetzen.

Die Rede ist von der Mistel – als ehemals heiligste Pflanze unserer Vorfahren erlebte sie in den letzten Jahrzehnten eine Metamorphose hin zur bedeutendsten Heilpflanze für die wichtigsten Krankheiten unserer Zeit. Inzwischen dürfte sie auch zu den am besten erforschten Heilpflanzen gehören. Dem entsprechend gibt es eine Flut von wissenschaftlichen Publikationen, die jedoch fast ausschließlich das Karzinomproblem im Fokus haben und auch ­primär phytopharmakologisch orientiert sind und daher dem wirklichen Wesen der Pflanze und ihren Möglichkeiten nur im Detail gerecht werden. Das ganze mögliche Spektrum als einzelner Autor zu bearbeiten, wäre allerdings eine kaum zu bewältigende Herkulesaufgabe. Umso erfreulicher ist es, dass sich für dieses Buchprojekt sechs Autoren gefunden haben, die auf ihrem Gebiet hoffentlich nicht nur genügend kompetent sind, sondern auch auf freundschaftliche Weise und sogar beruflich miteinander verbunden sind. Der Synergismus, der durch eine solche gemeinsame Arbeit entsteht, führt auf jeden Fall immer zu Ergebnissen, die auf andere Weise niemals möglich gewesen wären, und die Autoren hoffen, dass dieses Buch zum Erhalt der Gesundheit der Leser beiträgt. Anmerkung zur 1. überarbeiteten Auflage :

Olaf Rippe (Herausgeber)

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Natürlich sollte man auch in der Naturheilkunde neue Erkenntnisse immer berücksichtigen. Da es sich jedoch um eine Erfahrungswissenschaft handelt, geht es auch um Bewahrung von Tradition und überliefertem Heilwissen, damit das alte Wissen auch zukünftigen Generationen noch zur Verfügung steht.

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Als Autoren freuen wir uns natürlich sehr über diese zweite Auflage, bezeugt sie doch die Bedeutung des Themas und das Interesse einer breiten Leserschaft. Weniger erfreulich sind die zahlreichen Veränderungen auf dem Arzneimarkt in nur wenigen Jahren. Einige bewährte Arzneimittel mussten aus Gründen der Zulassung oder aus Kostengründen vom Markt genommen werden. Ein paar Firmen sind sogar in den Konkurs gegangen und dies obwohl die Nachfrage nach Naturheilmitteln stetig gestiegen ist. Ein übersteigerter Verbraucherschutz hat leider zu irrwitzigen gesetzlichen Anforderungen geführt, die selbst größere Firmen an den Rand der Leistungsfähigkeit bringt. Wir haben uns daher entschlossen, diese Arzneimittel bei der Überarbeitung nicht zu streichen, sondern mit dem Vermerk: "Inzwischen außer Handel" in Erinnerung zu behalten, schließlich sind es Rezepturen aus Erfahrung und mit etwas Kenntnis kann man die Arzneien in der Apotheke nachmischen lassen, sofern es sich nicht um spezielle Herstellungsverfahren wie bei Strath-Labor handelt.

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„Omnia sanans“ –

die allesheilende Mistel in Phytotherapie und Komplexmittelhomöopathie Olaf Rippe

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Kapitel 1

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„Die Mistel ist einer mittelmasgen Natur / nicht zu warm und auch nicht zu kalt / doch mehr feucht denn trucken / sie zertheilet und erweychet die Geschwulst. Leonhardus Fuchsius vermeldet / dass sie etwas Scharffe bey sich habe / auch etwas bitter sey / doch mehr scharff dann bitter.“

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TABERNAEMONTANUS


1.1 DIE MAGIE DER MISTEL 1.1.1

Kapitel 1

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Kreuzholz und Gespensterrute

Würde man alle Namen, die das Volk einer Pflanze zuspricht, auf ihre Bedeutung hin untersuchen, dann hätte man eine umfassende Vorstellung von ihren besonderen Heilkräften, und Namen hat die Mistel viele: Lignum sancti crucis – heiliges Kreuzholz, Albranke, Gespensterrute, Geisterzweig, Hexenbesen, Drudenfuß, sind nur einige Beispiele. Wie von Plinius1 überliefert, nannten die Kelten ihre heilige Pflanze „Omnia sanans“, die Allesheilende, und es dürfte wohl kaum einen treffenderen Namen für diese magische Pflanze geben. Die Tabelle 1.1 gibt einen Überblick über die Namensvielfalt. Auffallend ist der Bezug zur Alben- und Gespensterwelt. Es heißt, dass nur dort, wo Nachtmahre und Hexen Rast machen, Misteln wachsen können. Häufig wirken Orte, an denen Misteln gehäuft auftreten, unheimlich und beklemmend. Die Bäume wachsen knorrig und verdreht, Efeu rankt an ihnen empor, und nicht selten kommt es an solchen Orten zu ungewöhnlichen Phänomenen, die dem einen Furcht einjagen, dem anderen aber Visionen einer magischen Welt eröffnen, denn die Mistel wächst an den Toren zur Anderswelt (Abb. 1.1a–b).

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Plinius berichtet in seiner Naturgeschichte, dass die nordischen Völker ihre heilige Pflanze unter besonderen Ritualen und Opfergaben sammelten. Im Volksglauben findet man zudem Hinweise auf Sammelvorschriften zur Sommer- und Wintersonnenwende (Frazer, 1989). Dies ist umso bemerkenswerter, da man heute weiß, dass in der Mistel bestimmte Wirkstoffe in diesen Zeiten jeweils ihr Maximum erreichen. In der dunklen Jahreszeit sind die Tore in die Anderswelt besonders durchlässig, und Geister können leichter Kontakt zu den Menschen herstellen.

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Nur Auserwählte und Götter durften sich in alter Zeit der Macht der Mistel bedienen. Die Mistel ist der Korntochter und Unterweltsgöttin Persephone geweiht. Sie „ist die Pflanze des Übergangs. Ihr „goldener Zweig“ ermöglicht Aeneas, die Schwelle zur Unterwelt zu überqueren. Sie begleitet die Sonnenwenden. Bekannt ist die Geschichte von Baldur, dem Sonnengott, der zur Mittsommerzeit durch einen Pfeil aus Mistelholz den Tod findet. Zur Wintersonnenwende dagegen, in der dunkelsten Nacht, wenn die Mistel noch grün im kahlen Geäst hängt, begleitet sie die Wiedergeburt des Sonnengottes aus dem Schoß der Erdenmutter“ (Storl, 2009).

Caius Plinius Secundus Maior, Plinius der „Ältere“; Soldat und Präfekt der römischen Flotte sowie Geschichtsforscher (* ca. 24 bis † 79 n. Chr.). Bekannt wurde er durch sein Werk „Naturalis historia“ (Naturgeschichte), das als einziges seiner Werke erhalten ist. In 37 Büchern fasste er das naturkundliche Wissen seiner Zeit zusammen, u. a. auch über Heilpflanzen.

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Kapitel 1

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Entsprechend ihrem Bezug zur Anderswelt wurde die Mistel nach den Gesetzmäßigkeiten der Sympathiemagie2 vor allem als Apotropaeum3, also als Schutzpflanze vor den dämonischen Mächten der Finsternis, verwendet, die Krankheit oder sonstiges Unglück bringen können. Besonders schutzmagisch soll ein Mistelzweig sein, der am Palmsonntag dreimal geweiht wird; er schützt vor dem Berufen4 und dem bösen Blick5 (Seligmann, 1996).

Abb. 1.1a–b Gesamt und Detail aus „Medea“, Ölgemälde von Frederick Sandys (1866–1868). Das Bild zeigt Medea bei der Ausübung ihrer Hexenkunst. Das Besondere der Darstellung sind die Detailtreue zum Thema Magie, aber auch Pflanzendarstellungen, die in ihrer Art in der Kunstgeschichte einmalig sind. Im Vordergrund sieht man eine Tollkirsche, im Hintergrund einige weitere magische Pflanzen wie Mannstreu oder Eisenhut. Zwischen Eichen, an denen Misteln hängen, sieht man das goldene Vlies, das Jason mit Hilfe Medeas rauben konnte.

Okkulte Qualitäten eines Objekts wirken im Sinne der Analogie auf die Umgebung – Beispiel: Krallen eines Raubtieres haben als okkulte Eigenschaft die Unbesiegbarkeit. Als Schmuck überträgt sich diese Energie auf den Träger, der hierdurch hieb- und stichfest wird.

Unheilabwehrendes Objekt mit Zauberkraft.

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2

Durch Wortzauber, Verhexung und Verfluchung bewirkter Schaden (= beschreien). Gegen diese Zustände helfen „Berufs- und Verschreikräuter“.

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Bewirkt Krankheiten und Unglück. Übertragung von negativen Geistkräften durch Ansehen, oft parallel mit einer Verfluchung verbunden.

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Albranken, Alpranken

Alb / Alp = Gespenst

All-heal

englisch Allesheilende

All-iach

walisisch All-Heiler

Besemteufl (Rheinland)

Teufelsbesen

Bocksbart (Rheinland)

Mistel wird mit Ziegenbart verglichen

Bocksfutter (Schwäb. Alb)

Ziegenfutter

Donnerbesen

Donar = Thor, der germanische Donnergott, die Mistel soll auf Plätzen wachsen, wo gerne der Blitz einschlägt

Druidenmistel

Pflanze der Druiden

Drudenast / Drudenköbi (Tirol), ­Drudenfuß (Tirol)

Drud = Hexe; Drudenfuß = Penta­gramm mit Misteln sollen Hexen fernhalten

Elfklatte

Norddeutsch für Weichselzopf – von Geistwesen verursachte unentwirrbare Verfilzung

Fallkraut (Pfalz)

Mittel gegen die Fallsucht

Frangkraut (Dinslaken)

Frang = Schweinerotlauf; Weidenmistel soll dagegen helfen

Gaßrispel (fränkisch), Geißenlaub,

Gaß / Geiß = Ziege, Futter für Ziegen Geißenmurbel (Rheinland), Geißkrut (Elsaß)

Gespensterrute / Geisterzweig (Holstein)

Wächst an Spukorten

Gui des druides

frz. Druidenmistel

Gutheil / Heil aller Schäden

Allesheilende

Heiligheu / Heiligkreuzholz / Kreuzholz

zur Schutzmagie wegen Kreuzwuchs

Hexekrut (Elsass) / Hexenbesen / Hexenbuschn / Hexepösche (Schaffhausen) / Hexennest / Hexestock (Pfalz) / Hexen­ strunk (Rheinland), Häxebeeri (Aargau)

Bezug zu Hexen, soll dort wachsen, wo Hexen sich treffen

Immergrüne (Tirol)

Bleibt im Winter grün

Kraigennest

Krähennest

Kuhpalm

Weihung zu Palmsonntag

Laimknispel / Leimmistel

von Vogelleim

Lignum sanctae crucis

Lat. Heiliges Kreuzholz

Tab. 1.1 „Nomen est omen“ – die Namen der Mistel.

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althochdeutsch Affoltra, mittelhochdeutsch Affalter = Apfelbaum

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Affolter, Affolterstrauch, Auffolter

Kapitel 1

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Kapitel 1

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Mahrentacken, niederländisch ­marentackey

Mecklenburg; „Mahr“ = Nachtgespenst, tacke = Pflanze/ Marzell: Mistel entsteht, wo eine Mahr auf dem Baum gerastet hat

Mispel

volkstümlich für Mistel

Mischgelt (schweizerisch)/ Mistelten (dänisch) / Misteltein (norwegisch) / Mistletoe (englisch) / Möschtel (Luxemburg)

Für Mistel, abgeleitet von Mist für Vogelkot (Marzell)

Nestla (Österreich) / Nistel, Nistlen (Schweiz)

Für Mistel, evtl. Bezug zum Nestelzauber / Nestelknüpfen

Omnia sanantem

nach Plinius – die Allesheilende

Schnuddelbeeren, Schnudderbeeri (schweiz.) / Schnudderkirschen, Schnutterkuchen, Schmutterkuchen (Rheinland)

Schleimige Beeren (bezieht sich wahrscheinlich auf die Riemenblume); Schnutterkuchen bedeutet auch Butterkuchen

Tannenhur

Schmarotzer auf Tannen

Teufelsast / Teufelsbesen

Wächst wo der Teufel gerastet hat

Trudenfuß, vergl. Drud

Trud = Hexe

Tuurplom (Hessen)

Totenblume

Uil-loc

kelt. All-Heiler

Unruh

wird so als Mobile aufgehängt. Durch eine fortdauernde Bewegung werden Hexen verscheucht

Vogelbläb

Vogelleim, klebrig

Vogelgift / Vogelleim, Vogellym / Vogelchrut (Vogelkraut)

Bezug zu Vogelleim

Vogelmist

Vermehrung durch Ausscheidungen von Vogelkot

Wetterbusch

Bezug zu Blitz und Unwetter

Wintergrün / Winterlaub (Tirol)

Immergrün und fruchtend im Winter

Wolef (Elsass)

von Wolf, wg. Schmarotzertum

Woss-an-Ascht (Lothringen)

Wuchs am Ast

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Tab. 1.1 „Nomen est omen“ – die Namen der Mistel. (Forts.)


Amulette aus Mistelholz galten als dämonenfeindlich, und in Silber gefasst diente die Mistel zur Abwehr des Bösen und von Nachtmahren (Bächtold-Stäubli, 1987). Außerdem benutze man die Mistel als Amulett für Kinder „gegen alle durch Zauberei erweckten Krankheiten, wie Krämpfe, Fallsucht6, Veitstanz7, Würmer8, Gichter9, Fieber oder Schwindel. Die Mistel durfte dann aber nicht mit bloßen Händen abgebrochen oder gar geschnitten werden, sondern musste, wenn die Sonne im Schützen stand (Adventszeit), mit einer Büchse oder mit einem scharfen Pfeile vom Baum heruntergeschossen und mit der linken Hand (Herzseite) aufgefangen werden“ (Seligmann, 1996); die Mistel wurde also wie ein wildes Tier erlegt. Im Kräuterbuch des Hieronymus Bock aus dem 16. Jh. heißt es ganz ähnlich: „henkens den jungen kindern an die hälß / der meinung / es soll den selben kindern kein zauberei oder gespenst schaden.“

Kapitel 1

1

Gegen das Wirken von Hexen und bösen Geistern und weil sie Glück ins Haus bringt, wird die Mistel bis heute vielerorts über die Haustür, im Haus oder im Stall aufgehängt (Abb. 1.2). Als Dämonenwirken und Hexerei gelten z. B. Krankheit, ständiger Streit im Haus, Blitzschlag, Hagel und Feuersbrunst. Ein walisisches Sprichwort besagt: „no mistletoe, no luck“ (ohne Misteln kein Glück), und wer kennt nicht den Brauch, sich unter einer Mistel, die über der Haustür hängt, zu küssen.

1.1.2 Vom Baumgeist und Haselwurm Von Plinius stammt der Hinweis, dass die nordischen Priester besonders die seltene Eichenmistel verehrten und als Trank gegen Unfruchtbarkeit von Mensch und Vieh und gegen jede Art von Krankheit verwendeten. Auch in den späteren Kräuterbüchern der Klostermedizin oder bei den „Vätern der Botanik“ wie Fuchs, Bock und Tabernaemontanus aus dem 16. Jahrhundert bis hin zu den Kräuterbüchern unserer Zeit, findet man zahlreiche Hinweise, dass es keineswegs egal ist, welche Mistel man gebraucht. Die Mistel ist untrennbar mit dem Baumwesen verbunden. Sie kann nicht in der Erde wurzeln, sondern benötigt einen Wirt, der sie trägt und ernährt. Dies ist ein wichtiger Aspekt, denn die nordischen Völker sahen in der Natur das Göttliche selbst, das sich dem Menschen vor allem in Baumgestalt zeigt. In der Linde offenbarte sich die Liebesgöttin Freya, in der Ulme der alles sehende Allvater Wotan oder in der Eiche der kraftvolle Donnergott Thor und der hellsehende Baldur. Und sogar die Menschen waren zunächst Bäume, bevor die Götter ihnen Verstand einhauchten. Da wundert es nicht, dass etwas, das nur auf einem Baum gedeihen kann, als zauberkräftig erkannt wurde und einen besonders ehrenvollen Namen bekam.  Epilepsie (Morbus sacer) und Morbus Menière (Innenohrstörung mit Anfällen von Drehschwindel und Übelkeit)

Tanzwut. Auf St. Veit zurückgehend, der früher im Exorzismus eine Rolle spielte; hysterischer Zustand, der den Betreffenden wie besessen bis zur Raserei tanzen lässt. Ursprünglich magische Tänze um okkulte Kräfte zu beschwören. Als Veitstanz gilt auch die Vergiftung durch Mutterkorn, bei der die Mistel als Heilmittel verwendet wurde.

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Würmer galten früher als Dämonenwirken und waren für allerlei Leiden verantwortlich, beispielsweise Zahnwürmer für Karies.

Reißende Schmerzen, oft im Körper wandernd, und Krampfleiden, bei Kindern z. B. Zahnungskrämpfe (Kindervergicht), die man auf okkulte Ursachen und Dämonen zurückführte; ähnlich wirken Fraisen (Schreckgeister), vor denen man sich durch magische Ketten schützen kann (Fraisenketten).

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Auf Bäumen wachsend, fasziniert die Mistel den Menschen seit Jahrtausenden. Sie ist als Pflanze in vielerlei Hinsicht einzigartig. Sie galt schon im Altertum als Allheilmittel. Und in der Tat: keine andere Pflanze bietet ein derart breites therapeutisches Spektrum, angefangen von Nervenleiden, über Herzkrankheiten, Frauenleiden und Alterskrankheiten bis hin zu Immunleiden. Hinzu kommen praktisch sämtliche Stresskrankheiten und das Burn-out-Syndrom. Vor knapp 100 Jahren entdeckte Rudolf Steiner schließlich in ihr eine Heilpflanze gegen Krebs. Einst heiligste Pflanze unserer Vorfahren erlebte die Mistel in den letzten Jahrzehnten eine Metamorphose hin zur bedeutendsten Heilpflanze für die wichtigsten Krankheiten unserer Zeit. Die Autoren, zwei Heilpraktiker, eine Biologin, ein Arzt, ein Apotheker und ein Ethnopharmakologe, betrachten in diesem Buch die Mistel auf der Grundlage ihrer jeweiligen Fachkompetenz und schaffen so eine umfassende Betrachtung dieser gerade in unserer Zeit so bedeutenden Heilpflanze. Neben zahlreichen Tipps zur Behandlung von Krankheiten, findet der Leser hier zum ersten Mal einen Vergleich sämtlicher im Handel befindlichen Mistel-Präparate, nicht nur in Bezug auf ihren Nutzen in der Praxis, sondern auch im Hinblick auf ihre Herstellung.

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9 783790 510522


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