Ausgabe 05/17 ISSN 2509-422X
D EUR 10,90
A EUR 11, 90
CH CHF 20,00
VON DEN MACHERN DER
DEHNSUCHT
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Leistungslust Ausgabe 05/17
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Laura philipp Deutsche Profi-Triathletin Deutsche Meisterin Mitteldistanz 2016 3 x Siegerin IRONMAN 70.3 2017
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„ICH HASSE DEHNEN!“ Liebe Leistungslust-Freunde, wie oft habe ich diese Worte früher im Fitness studio gehört. Heute passiert das kaum noch – schon gar nicht bei meinen Kunden und Athleten. Die haben nämlich begriffen, wie wichtig, abwechslungsreich und effizient das richtige Mobilitätsprogramm sein kann. Auch ich wusste schon vor meiner Trainerkarriere, wie bedeutend die volle Bewegungsamplitude in den Gelenken für eine sichere und effiziente Bewegungsausführung ist. Dennoch habe ich dieses Thema hin und wieder schleifen lassen, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Doch gerade meine Rückenprobleme – ich erhielt letztendlich 2016 eine künstliche Bandscheibe – und mein wachsendes Verständnis für die funktionelle Anatomie haben mich immer weiter in Richtung einer regelmäßigen Mobilisierungsroutine getrieben. Es gibt also zwei Hauptgründe für meinen mittlerweile starken Rücken, meine vollständige Schmerzfreiheit und wiedererlangte Leistungsfähigkeit im Sport: ein Trainingsmix aus Geräten und freien Übungen ohne schwere Gewichte und ein fast tägliches Mobilitätstraining. Damit mir dabei nicht langweilig wird, steht als Nächstes Yoga auf meiner Agenda. Auf jeden Fall ist das Mobilisieren dank der Faszienforschung und teils sehr effektiver Releasetechniken und -tools absolut trendy geworden, sodass wir der Mobilität in dieser Ausgabe den Heftschwerpunkt gewidmet haben. Wir hoffen, euch diesbezüglich den ein oder anderen neuen Input geben zu können.
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Ein weiteres Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, ist die Selbstständigkeit als Trainer. Ich kenne einige sehr gute Trainer und Therapeuten, die in ihrer Anstellung ziemlich unzufrieden sind, es aber nicht schaffen, etwas an ihrem beruflichen Stillstand zu ändern. (Existenz-)Angst, Unwissenheit und auch fehlende Motivation sind oft die Gründe dafür. Ich kann nach 20 Jahren Selbstständigkeit sagen, dass nur die visionären, zielorientierten „Macher“ unter euch etwas Besonderes im Leben erreichen werden. Allen anderen möchte ich folgendes Zitat mit auf den Weg geben: „Move! Anywhere, but move! Only then good things will come to you!“
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In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe und immer schön weiter rollen! Euer Florian Münch, Redakteur Leistungslust
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In hal t s ve r z e ichn is TITELTHEMA
I NTERVIEW: DER THEMEN KOMPLEX BEWEGLICHKEIT BERATUNG
• Teamentwicklung – wie tickt
dein Team?
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faktor – Teil 1
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• Selbstständigkeit als Erfolgs-
• Leselust 25
ERNÄHRUNG • Essen für mehr
Testosteron 66
• Esspiration 69
TRAINING
• Faszien – Wissenschaft,
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neuromuskuläres Training
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• Trainergebrüll 60 • LL-Visite 62
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Methodik und Training
• Let’s wrist again! • Yin Yoga • Update Hypertrophietraining • Der Laktattest • Athletiktraining im Kanusport • Kraftkonzept DSV • Mehr Beweglichkeit durch
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SCHWERPUNKTTHEMA IN DIESER AUSGABE FINDET IHR VIELFÄLTIGE BEITRÄGE ZUM THEMA MOBILITÄT.
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Men doza / shu tterst o
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VIEL SPASS BEIM LESEN!
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REGENERATION
• Entspannung ist das Loslassen von
Anspannung und Ängsten
• Regeneration von innen
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INTERVIEWPARTNER IN DIESER AUSGABE
FITNESSSZENE
• Der Hype um Fitnessprogramme • Hochsensitive Personen und Sport • Rauchst du noch oder
DR. DR. MED. HOMAYUN GHARAVI – ARZT UND ATHLETIKTRAINER
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SARAH KLEBER – ERNÄHRUNGS BERATERIN MATTHEUS ELS – ROLFER UND YOGA-LEHRER
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läufst du schon? 86 • Aus- und Weiterbildungen 89 • Starke Typen 90 • Marktplatz 92 • Neulich erlebt 94
SVEN REIMANN – SPORTWISSEN SCHAFTLER
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AUTORENVORSTELLUNG
UNSERE EXPERTEN – FÜR DICH. STEFANIE AREND Stefanie hat Ausbildungen in mehreren Yoga-Richtungen absolviert, unter anderem bei Paul und Suzee Grilley. Inzwischen gilt ihre ganze Passion dem Yin Yoga. Sie ist als Yoga-Lehrerin in eigenem Studio tätig und gibt ihr Wissen regelmäßig an Interessierte weiter – ob als Ausbilderin im Yin Yoga, Buchautorin oder mit eigenen DVD-Produktionen. Ihr Credo: „Dein eigener Körper ist dein wichtigster Yoga-Lehrer.“
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ils ist Redaktionsleiter der Leistungslust. Nach dem Studium der Medienwissenschaft in N Regensburg hat der gebürtige Münchner das Online-Sportportal netzathleten.de mit konzipiert, aufgebaut und als Chefredakteur geleitet. Mit dem Sportjournalismus verbindet der Kletterer und Läufer seine Leidenschaften Sprache und Sport auf ideale Weise – immer mit dem Anspruch, dem Leser Information gut verständlich und unterhaltsam zu präsentieren.
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NILS BORGSTEDT
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PETRA BRANDES Petra ist seit 2004 freiberuflich als Trainerin, Coach und Beraterin tätig. Die Diplom- Kulturpädagogin und Psychosoziale Beraterin ist Ausbilderin in personenzentrierter Beratung bei der GWG sowie Focusing-Begleiterin DAF. Sie ist zudem Personal- und Organisationsentwicklerin.
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Daniela ist systemische Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung und Kommunikation, Sport Mental Coach, Ernährungs- und Gesundheitstrainerin und Diplom-Wirtschaftswissenschaftlerin. Zudem ist sie ambitionierte Amateur-Triathletin. 2014 gründete sie ihr eigenes Unternehmen FREIWASSER. Daniela ist sowohl für Unternehmen als auch für Einzelklienten und Eliteathleten im Einsatz.
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DANIELA DIHSMAIER
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PROF. DR. BJÖRN EICHMANN Björn hat Sportwissenschaft, Politikwissenschaft und Germanistik studiert. Seit 2015 ist er Professor für Sportwissenschaften an der SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera in Baden-Württemberg. Björn beschäftigt sich derzeit unter anderem intensiv mit dem Thema Hochintensitätstraining bei Typ-2-Diabetes.
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Alexandra hat ihren Magister in Germanistik und Romanistik (Universität Würzburg) absolviert. Als ehemalige Leistungsschwimmerin hat sie beschlossen, den Sport zu ihrem Beruf zu machen. Mit den Schwerpunkten Rehabilitation (OS Coach), Ernährungsberatung (GluckerKolleg) sowie Schwimmtraining (BSV) arbeitet Alexandra als selbstständige Personal Trainerin im Raum München.
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ALEXANDRA ENDLEIN
MARKUS KUBISTA Markus ist Physiotherapeut, Sportphysiotherapeut und Athletik-Trainer (A-Lizenz). Nach der Tätigkeit in verschiedenen Kurhäusern und Physiotherapiepraxen arbeitet er seit 2009 freiberuflich in eigener Praxis in München.
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MARCO PLANZ Marco steht im ausbildungsintegrierten Studiengang „Physiotherapie B. Sc.“ der SRH Hochschule für Gesundheit Gera kurz vor dem Staatsexamen. Mit dem Schreiben des Artikels strebt er danach, den Weg in die wissenschaftliche Richtung der Physiotherapie einzuschlagen. Mit dem Ziel des M. Sc. Sportphysiotherapie möchte der passionierte Ausdauersportler in die Betreuung von Sportlern und Vereinen einsteigen.
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Markus ist Diplom-Sportlehrer mit dem Schwerpunkt Rehabilitation/Prävention und Certified Rolfer™. Er arbeitete viele Jahre mit Dr. Robert Schleip zusammen und war maßgeblich an der Entwicklung und der Umsetzung des Fascial-Fitness-Konzepts beteiligt. Der Bewegungs- und Körpertherapeut hält weltweit Vorträge und Seminare, Schwerpunkt ist unter anderem die Integration des Faszientrainings in Therapie, Sport und Fitness.
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MARKUS ROSSMANN
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STEFANIE SCHULTE Stefanie ist Fitness-Trainerin (B- und A-Lizenz) und hat eine Coaching-Ausbildung im Bereich NLP (Neurolinguistisches Programmieren) absolviert. Für sie gehört der Sport zum Leben wie die Luft zum Atmen. Durch einen schweren Reitunfall erfuhr sie am eigenen Leib, wie stark das Wohlbefinden des Körpers mit dem des Geistes zusammenhängt.
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Lisa-Marie ist Diplom-Fitnessökonomin, Masseurin und Myofascial-Release- Therapeutin sowie Ausbilderin für Iron Systems. Sie ist Inhaberin einer Praxis für Faszientherapie und Regenerationscoaching in München. Sie selbst macht leidenschaftlich gerne CrossFit, Lauf- und Bergsport und beschäftigt sich vor allem mit den Themen Kraftsport und Regeneration.
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LISA-MARIE STANGIER
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ANDELKA TANCIC Andelka hat einen Master of Science in Recreation and Sport Science mit Schwerpunkt Coaching Education. Sie hat mehrjährige Erfahrung in der Betreuung von Kindern (Leicht athletik) und Sportmannschaften. Sie ist an der Ohio University (USA) als Dozentin tätig.
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Timo ist Fitness-Coach und Athletiktrainer im Leistungssport. Seine Begeisterung für die Wissenschaft macht seine Arbeit evidenzbasiert. Die größte Herausforderung des Trainings sieht er in der Leistungssteigerung in Kombination mit der Funktionalität und dem präventiven Effekt.
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TIMO ÜLSMANN
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MANUEL ZIEGLER Manuel ist Personal Trainer, Sportlicher Leiter und Geschäftsführer im Gesundheitsmanagement. Er coacht Führungskräfte und Mitarbeiter und betreut DAX-Unternehmen, Kliniken und Firmen sportwissenschaftlich. Seine Passionen Mobility und Beweglichkeit lebt und lehrt der ehemalige Kunstturner als Dozent an der „Sportlerei Akademie“.
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FASZIEN –
WISSENSCHAFT, METHODIK UND TRAINING
Ein Beitrag von Markus Roßmann
Schon seit längerer Zeit spielt in der Therapie die Behandlung der faszialen Strukturen eine bedeutende Rolle. Unterschiedliche Therapieansätze finden großen Anklang. Warum? Viele Therapeuten, aber auch Trainer haben instinktiv erkannt, dass die Faszien für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit eine hohe Bedeutung haben. In den letzten Jahren wurde dies wissenschaftlich untermauert.
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Faszien sind trainierbar. Gerade im Sportbereich trifft man bezüglich des Faszientrainings immer wieder auf Skeptiker: Man könne die FasziFür Eilige en gar nicht isoliert trainieren, Faszientraining ist seit heißt es. Und das stimmt, einigen Jahren in aller Munde. wurde so aber auch nieImmer mehr wissenschaftliche mals behauptet. MusUntersuchungen beschäftigen sich mit keln und Faszien kann dem Zusammenhang zwischen Faszien und man nicht trennen – Training. Und auch wenn nahezu jede aber man kann ein fasTrainingsform die Faszien mit anspricht, so zial betontes Training lässt sich doch der Fokus auch bewusst auf durchführen. Werden sie richten. Dabei sind vier Schwerpunkte Muskeln trainiert, liegt grundlegend: Training mit der Fasziendas Hauptinteresse darin, rolle, fasziales Dehnen, Katapultihnen einen optimalen Imtraining und Körperwahrpuls zu geben; doch nebennehmungstraining. bei werden auch die Faszien und das Herz-Kreislauf-System mittrainiert. Beim Lauftraining steht das Herz-Kreislauf-System im Vordergrund – aber auch hier bekommen Muskeln und Faszien einen Impuls. Man spricht also von Faszientraining, wenn der Schwerpunkt auf der Erzeugung von optimalen Trainingsreizen für die Faszien liegt.
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Wie man bei einem sportlichen Training die Betonung auf das fasziale Netzwerk legen kann, war bis vor Kurzem noch relativ unklar. Mit dieser Frage befasste sich 2010 ein Expertenteam um Dr. Robert Schleip, dem auch ich angehörte.
Dr. Schleip entdeckte durch seine Forschungsarbeiten, dass Faszien nicht nur behandelt, sondern auch durch bestimmte Bewegungsreize trainiert werden können. Spezielle fasziale Impulse oder Trainingseinheiten werden im Sportbereich bewusst immer noch selten integriert; doch unbewusst werden sie sportartspezifisch durchaus häufig eingebaut. Beispielsweise handelt es sich bei allen Sprint- und Wurfdisziplinen um Sportarten, in denen gute fasziale Strukturen für die Leistung wichtig sind. Noch ist unklar, welche Auswirkungen ein bewusster Einsatz von faszialen Trainingsreizen auf die Leistungsfähigkeit und die Verletzungsanfälligkeit hat. Im Gesundheits-, Präventions- und Rehabilitationssport weiß man, dass die Integration von Faszienübungen den Heilungsprozess, die Beweglichkeit, die Schmerzempfindlichkeit sowie den Gemütszustand positiv beeinflusst (1). Vermutungen und wissenschaftliche Studien legen nahe, dass auch im Sport positive Effekte zu erwarten sind. Ein Problem im Training bleibt, dass der Unterschied zwischen einer eher muskulären und einer mehr faszialen Übung in kleinen Details liegt, die von vielen immer noch nicht akzeptiert beziehungsweise wahrgenommen werden. Mittlerweile ist bekannt, dass Faszientraining mit Schwingen, Wippen oder Federn zu tun hat. Aber Schwin-
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gen ist nicht gleich Schwingen, Wippen ist nicht gleich Wippen und Federn ist nicht gleich Federn: Es liegt an der Qualität der Ausführung, ob die Fibroblasten – die Zellen, die für den Umbau der Faszien verantwortlich sind – aktiviert werden oder nicht. Hierfür sind endgradig wippende Bewegungen mit einer Beschleunigungsphase in der Bewegungsumkehr (0,2 Meter pro Sekunde) notwendig. Werden sie aktiviert, werden die faszialen Strukturen positiv umgebaut: Sie werden reißfester, können mehr kinetische Energie speichern und auf andere Körperteile besser weiterleiten. Das hat zur Folge, dass sportliche Bewegungen ökonomischer und koordinativ besser ausgeführt werden können. Dies wiederum fördert die Leistung und verringert die Verletzungsanfälligkeit. Das Fasziennetz. Fasziale Bewegungen sind nicht neu – man kann das Rad und vor allem die Bewegung nicht neu erfinden. Mit der Faszienforschung wurde nur klar, dass einige lang gemiedene Bewegungen, wie das Wippen und Federn bei Dehnungsübungen oder das Schwingen mit leichten und mittelschweren Gewichten, doch ihre Bedeutung haben: Sie wirken positiv auf die Faszien. Generell haben alle Bewegungen, die der menschliche Körper durchführen kann, einen Sinn – man muss
sie nur in Bezug auf das Ziel und die individuellen Voraussetzungen der Person aussuchen und anpassen. Des Weiteren muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Faszien alles mit allem verbinden: Muskeln mit Muskeln, Muskeln mit Knochen, Muskeln mit Organen und so weiter. Faszien und Muskeln sind auch die Abstandshalter von den Knochen. Zur Erinnerung: In einem gesunden und leistungsfähigen Körper treffen niemals Knochen auf Knochen. Haben die faszialen Strukturen nicht die Reißfestigkeit und Elastizität, die sie benötigen, um die Knochen bei großen sportlichen oder alltäglichen Belastungen auf Abstand zu halten, kann es zu Einbußen der Leistungsfähigkeit sowie zu Verletzungen kommen. Gleiches gilt, wenn die kollagenen Fasern, beispielsweise zwischen Muskel und Organ, aufgrund von fehlenden adäquaten Bewegungsimpulsen hart und fest werden. Das Fasziensystem ist aufgebaut wie ein dreidimensionales Spinnennetz, das sich kreuz und quer durch den ganzen Körper zieht. Es verformt sich bei jeder Bewegung; von außen ist keine Ordnung erkennbar. Rein funktionell macht diese „Unordnung“ absolut Sinn: Erst dadurch wird es möglich, sich dreidimensional zu bewegen und extreme Bewegungsaufgaben zu bewältigen.
Die vier Prinzipien des Faszientrainings
Durch regelmäßiges Rollen werden der Austausch des Gewebewassers und die Körpereigenwahrnehmung angeregt. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die Rollgeschwindigkeit unterschiedliche biochemische Reaktionen in den Fibroblasten auslöst: Langsames Rollen ist eher faszial lösend, schnelles Rollen hat mehr eine straffende, festigende Wirkung auf die kollagenen Fasern.
Abbildung 1: Ausrollen Bein
Regelmäßiges Rollen hat folgende positive Auswirkungen auf den Körper (1, 3, 4):
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•• Verbesserung der Beweglichkeit
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•• Schmerzreduktion •• Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens
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Fotos: Mira Hampel Fotografie & Ludwig Artzt GmbH
1. TRAINING MIT DER FASZIENROLLE
Abbildung 2: Ausrollen Rücken
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2. FASZIALES DEHNEN Aktive Bewegungen mit maximal vorgedehnten Strukturen stellen einen optimalen Reiz für die Faszien dar. Zusätzlich ist es wichtig, viele Vektorenwechsel innerhalb einer Übung vorzunehmen, um allen kollagenen Fasern einen adäquaten Reiz anzubieten und die Bewegung den individuellen Körperstrukturen anzupassen.
Regelmäßiges fasziales Dehnen hat folgende ositive Auswirkungen auf den Körper (5): p
Abbildung 3: Aktive Bewegung, maximal vorgedehnte Strukturen
Abbildung 4: Vektorwechsel innerhalb einer Übung
•• Verbesserung der Beweglichkeit •• Verbesserung individueller faszialer Schwach-
stellen
•• Verbesserung der Elastizität von weichen und
festen faszialen Strukturen
3. KÖRPERWAHRNEHMUNGSTRAINING Das Fasziennetzwerk ist unser sechstes Sinnesorgan. In den Faszien befinden sich die meisten Rezeptoren für die Körperwahrnehmung. Zusätzlich ist bekannt, dass man durch Faszienbehandlungen die Psyche beeinflusst. Durch den Alltagsstress verlieren immer mehr Menschen den Zugang zu ihrem eigenen Körper: Sie fühlen und spüren ihn immer weniger. Deshalb ist es wichtig, Körperübungen bewusst auszuführen und nachzuspüren – nur so kann man das volle Potenzial der Faszienübungen ausnutzen.
Abbildung 5
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Regelmäßiges Körperwahrnehmungstraining hat folgende positive Auswirkungen auf den Körper (9):
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•• bessere Körperwahrnehmung •• Schutz vor psychischen Erkrankungen
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•• bessere koordinative Bewegungsabläufe Abbildung 6
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4. KATAPULTTRAINING Wissenschaftler konnten feststellen, dass Kängurus, Gazellen und andere Tiere so große Sprünge machen können, weil sie vor allem ihre Achillessehnen wie Gummibänder benutzen (6). Beim sogenannten Katapulteffekt wird kinetische Energie kurzfristig in den faszialen Strukturen gespeichert und dann wieder für den nächsten Sprung freigegeben. Für diesen Vorgang ist wenig Muskelenergie notwendig. Inzwischen konnte der Katapulteffekt auch bei Menschen festgestellt werden (7). Durch adäquates Training können die faszialen Strukturen (vor allem die Bänder, Sehnen und Gelenkkapseln) mehr kinetische Energie speichern. Dadurch kann man unter anderem sportliche Bewegungen mit weniger Energieaufwand durchführen (8). Weiterhin hat sich gezeigt, dass durch dieses Training die Bänder, Sehnen und Gelenkkapseln reißfester werden und damit weniger verletzungsanfällig sind (5).
Abbildung 7: Endgradige Schwünge
Fotos: Mira Hampel Fotografie & Ludwig Artzt GmbH
Um den Katapulteffekt zu trainieren, braucht man endgradig schwingende Bewegungen mit schneller Bewegungsumkehr sowie Sprünge (langsam und lange Bodenkontaktzeit sowie schnell und kurze Bodenkontaktzeit). Regelmäßiges Katapulttraining hat folgende ositive Auswirkungen auf den Körper: p •• elastischere, reißfestere Bänder, Sehnen und
Gelenkkapseln
•• bessere Bewegungsökonomie •• Verletzungsprophylaxe •• unter anderem bessere Funktionalität der
großen Rückenfaszie
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Bewegt man sich zu wenig oder einseitig, verkleben und verfilzen die Faszien. Einige Strukturen werden hart und unbeweglich (2), andere weich und überbeweglich. Es entstehen Bewegungseinschränkungen. Dreidimensionale Bewegungsreize können Verfilzungen und negative Veränderungen in den faszialen Strukturen verhindern, wenn man sie regelmäßig in das Training integriert. Vor allem bei Sportarten mit einseitiger Belastung, wie Fahrradfahren oder Laufen, aber auch für Couch-Potatoes können regelmäßige fasziale Dehnungsübungen von zweimal 30
Abbildung 8: Sprünge
bis 40 Sekunden pro Region das Fasziennetz gesund und leistungsfähig halten. Um den maximalen Erfolg zu erreichen, darf und sollte jeder Trainierende die Übung etwas anders ausführen. Die individuelle Anpassung fördert die Körperwahrnehmung der Trainierenden: Sie beginnen, bei der Übung in ihren Körper hineinzuspüren. So finden sie heraus, in welcher Position sie die größte positive Zugspannung erzeugen und welche somit für sie die beste ist. Dadurch werden zudem die Selbsteinschätzung und die Bewegungskreativität verbessert.
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Zusammenfassung. Fasziale Übungen oder Trainingseinheiten werden im Sport immer noch selten gezielt integriert. Zwar kann die momentane Studienlage noch keine klaren Aussagen liefern und weitere Untersuchungen sind unabdingbar – einige Studien lassen aber aufhorchen, und die subjektiven Rückmeldungen von Sportlern, die regelmäßig spezielle fasziale Impulse einsetzen, sind deutlich positiv. Vor allem im Leistungssport werden häufig neue Trainingsimpulse integriert, deren Effekte noch gar nicht wirklich bewiesen sind. Einige wenige Trainer und Sportler sind Pioniere: Sie spüren und fühlen, dass ein bestimmtes Training gut für die Leistungsfähigkeit oder für die Gesundheit ist. •
Buchtipp Markus Roßmann/ Lamar Lowery Faszie trifft Muskel – Funktionelles Training ISBN 978-3-8403-7547-7 232 Seiten, 25 € www.dersportverlag.de
Praxistipps •• Integriere ein Faszientraining in deine Trai-
ningspläne. •• Decke beim Faszientraining immer die vier Prinzipien ab. •• Nicht immer ist wissenschaftliche Evidenz vorhanden – trotzdem kann eine Trainingsmethodik sinnvoll sein. •• Berücksichtige die Ziele und körperlichen Voraussetzungen deines Kunden und gestalte so ein individuelles Training.
LITERATUR 1. Schleip R, Bayer J. 2014. Faszien-Fitness. München: riva 2. Jarvinen TA, et al. 2002. Organization and distribution of intramuscular connective tissue in normal and immobilized skeletal muscles. An immunohisto-chemical, polarization and scanning electron microscopic study. J. Muscle Res. Cell Motil. 23; 3:245–254 3. MacDonald GZ, et al. 2013. An acute bout of self-myofascial release increases range of motion without a subsequent decrease in muscle activation or force. J. Strength Cond. Res. 27; 3:812–821 4. Okamoto T, et al. 2014. Acute effects of selfmyofascial release using a foam roller on arterial function. J. Strength Cond. Res. 28; 1:69–73 5. Kjaer M, et al. 2009. From mechanical loading to collagen synthesis, structural changes and function in human tendon. Scand. J. Med. Sci. Sports 19; 4:500–510 6. Kram R, Dawson TJ. 1998. Energetics and biomechanics of locomotion by red kangaroos (Macropus rufus). Comp. Biochem. Physiol. B. Biochem. Mol. Biol. 120; 1:41–49 7. Sawicki GS, et al. 2009. It pays to have a spring in your step. Exerc. Sport Sci. Rev. 37; 3:130–138 8. Fouré A, et al. 2011. Effects of plyometric training on both active and passive parts of the plantarflexors series elastic component stiffness of muscle-tendon complex. Eur. J. Appl. Physiol. 111; 3:539–548 9. Gordon C, et al. 2017. Myofasziale Selbstmassage-Therapie mit der Blackroll Mini©. https:// www.blackroll.com/de/expertise/studien/blackroll-mini-studie; Zugriff am 5.9.2017
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10. Roßmann M, Lowery L. 2017. Faszie trifft Muskel. Aachen: Meyer & Meyer
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11. Schleip R, et al. 2012. The Tensional Network of the Human Body. London: Churchill Livingstone
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Rindersteak mit Spinat Zutaten (pro Person) 250 g (frischer) Spinat Knoblauch 150–200 g Rinderfilet Öl Butter Thymian Rosmarin
Esspiration
ESSPIRATION Tipp
Mi t d e n fol g e n de gelin n Ke r g t da n t e mp s Ste er at u ——Ra r a k pe re n r e fe k t : nat dazugeben. Unter : 51– 5 4 ° — C — M stetem Rühren den Spie di u m r ar e : 54 ——Me d nat einkochen lassen. –58 ium: °C 5 Mit Salz, Pfeffer und 8– 62 ——Me d °C i u m Muskatnuss würzen. wel l : ——Wel 62–7 l do n 3 °C e (d u r c h g e br a Nach dem Garen Et w a t e n): s Kr ä 7 6 –8 das Fleisch mit Salz u t e rb s ä t zl 5 °C u t ter i c he Ge s c h s or g t und Pfeffer würzen m a ck fü r z sn o t e uund gemeinsam n.
mit dem Spinat anrichten. Abschließend die kurz angerösteten Macadamianüsse über den Spinat geben.
Salz Pfeffer Muskatnuss 1 Handvoll Macadamianüsse
Guten Appetit!
Zubereitung Das Fleisch etwa eine Stunde vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und zugedeckt ruhen lassen. Das Fleisch sollte Zimmertemperatur haben.
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Foto: gresei / shutterstock.com
Den Backofen auf etwa 75 °C (Umluft) vorheizen. Das Fleisch mit einem Küchenkrepp trocken tupfen. Eine Pfanne – im Idealfall eine gusseiserne – erhitzen, anschließend ein wenig Öl hinzugeben, ebenfalls erhitzen und das Fleisch scharf von beiden Seiten je etwa 1,5 bis 2 Minuten anbraten. Anschließend in eine feuerfeste Form geben, Rosmarin und Thymian dazugeben und im Ofen etwa 15–20 Minuten fertig garen; die Zeit variiert je nach Dicke der Steaks. Für ein optimales Ergebnis verwendet man am besten ein Bratenthermometer, um die exakte Kerntemperatur des Steaks zu messen.
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Während das Fleisch im Ofen ist, den Spinat waschen, Knoblauch schälen und fein würfeln. In einem Topf etwas Butter und Öl erhitzen, den Knoblauch kurz anbraten – er darf nicht braun werden, da er sonst bitter schmeckt – und den Spi-
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Funktionell ist oft nicht so gut, wie es scheint!
Die individuelle Statik entscheidet über den Trainingsansatz. Die Schwerkraft wirkt immer und überall auf unseren Körper, und wenn der Alltag schon Schmerzen verursacht, wie können dann freie Bewegungen die Linderung bringen? Grundlegend muss die Körperstatik betrachtet und festgestellt werden, ob jemand individuell im Lot ist oder nicht, und gegebenenfalls korrigierend eingegriffen werden. Denn erst wenn alle aktiven Strukturen in Verbindung mit einer korrigierten Körperstatik ihrer Funktionsweise entsprechend arbeiten können, sollten freie „funktionelle“ Übungen unter Last durchgeführt werden.
„Wenn schon das Gehen im Alltag Schmerzen bereitet, wie kann ein Farmer’s Walk mit Last funktionell förderlich sein?“ FLORIAN MÜNCH
Mehr Infos unter: www.sportlerei-akademie.de
„Mobilität ist immer Voraussetzung für eine Belastung.“ DR. MED. MARKUS KLINGENBERG
Größtmögliche Mobilität ist das vorrangige Ziel
In der Therapie funktioneller Beschwerden und beim funktionellen Training gilt mit wenigen Ausnahmen die Grundregel: Mobilität vor Stabilität. Erst muss ich in einem Gelenk ein möglichst normales Bewegungsausmaß erzielen, bevor ich es belaste. Mehr Mobilität liefert unserem Nervensystem auch ein Mehr an Eigenwahrnehmung (Propriozeption). Das wiederum ist wichtig für eine bessere motorische Ansteuerung. Mehr Infos unter: markusklingenberg.de
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Die Balance zwischen Be- und Entlastung ist entscheidend
Mehr Infos unter: www.ingalena-heuck.de
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„Jeder Kilometer zählt“ war früher meine Einstellung, denn nur wer Kilometer macht, kann auch schnell rennen. Aber als ich anfing, neben den Kilometern mehr Fokus auf die Mobilisation zu legen, begann ich richtig schnell zu laufen – und das „geschmeidiger“, mit einem langen Schritt hinter dem Körper und einem guten Abdruck. Nur wer die Balance aus Belastung und Entlastung findet, wird langfristig verletzungsfrei und unter Ausschöpfung der eigenen Fähigkeiten unterwegs sein.
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„Lieber 10 Minuten mehr mobilisieren als 15 Minuten mehr laufen. Die Rechnung geht trotzdem auf!“ INGALENA SCHÖMBURG- HEUCK
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Gelenke richtig mobilisieren
„Es ist ein Irrglaube, durch bloßes Bewegen ein Gelenk zu mobilisieren.“
Der menschliche Körper besitzt circa 360 Gelenke, etwa 100 davon sind echte Gelenke. Echte Gelenke sind jene, die aus zwei Gelenkpartnern bestehen, deren Gelenkflächen mit Gelenkknorpel überzogen sind und durch den Gelenkspalt getrennt sind. Von außen ist das Gelenk in einen Kapsel-Band-Apparat eingefasst. Dazu zählen zum Beispiel Knie, Schulter, Hüfte, Sprunggelenk oder Fingergrund gelenk. Will man ein solches Gelenk mobilisieren, muss man es immer Zug und Druck aussetzen. So können Blockaden innerhalb des Gelenks gelöst werden, wodurch der Bewegungsradius wieder vergrößert werden kann.
ESTHER NAZZARO-NAPIERSKI
Mehr Infos unter: www.expertin-fuer-fitness.de
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Gesunde Flexibilität braucht beides: Mobilität und Stabilität
Wer sehr beweglich ist, sollte zusätzlich Kraft- und Stabilitätstraining machen, wer beweglicher werden will, zusätzlich dehnen. Außerdem geben die Faszien den Rahmen vor und deine Muskeln lassen sich nur so weit entspannen beziehungsweise dehnen, wie es die Faszienhülle zulässt. Es ist also unumgänglich, das Flexibilitätstraining von mehreren Seiten anzugehen. Als Kind habe ich Kunstturnen gemacht, später Tanzen, da sind alle Komponenten abgedeckt. Diese Basis fließt schon immer in meine Programme wie NATURALFLOW ein.
„Mobilität und Stabilität gehen Hand in Hand.“ JOHANNA FELLNER
Mehr Infos unter: www.johannafellner.de
Alle Strukturen müssen ihre spezifischen Reize erfahren
„Intelligentes Training ist, wenn Trainer und Kunde die Bewegung neu erleben.“ DR. DR. MED. HOMAYUN GHARAVI
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Übungen machst du, aber Bewegungen erlebst du – das ist mein Credo. Warum? Die Übungsauswahl muss immer so gewählt werden, dass jede beteiligte Struktur den Reiz erfährt, den sie benötigt. Dazu reicht es oftmals schon aus, Basisübungen wie eine tiefe Kniebeuge zu modifizieren. So erlebt der Körper die Übung im wahrsten Sinne des Wortes; und nur dann ist er in der Lage, sich den Anforderungen entsprechend weiterzuentwickeln und anzupassen. Diesen Trainingserfolg wird der Kunde positiv registrieren, das wiederum wird ihn motivieren. Und als Trainer gibt es wohl kaum ein schöneres Erlebnis, als seinen Sportler bei einer solchen Erfolgsstory zu begleiten. Mehr Infos unter: www.daasm.org
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Neulich erlebt
MEIN ERSTES MAL
Ein Beitrag von Nils Borgstedt
Erinnerst du dich an dein erstes Mal? An dieses Gefühl, diese Mischung aus Aufregung und Gespanntheit auf das, was kommt? Was erwartet einen? Wie fühlt es sich an? Wie riecht es im Raum? Wie weit wird man gehen? Kann man das überhaupt? Wird es wehtun? Wird es schön sein? Und wie wird man sich danach fühlen? Das erste Mal ist etwas Besonderes – und ich habe es neulich erlebt. München, ein Dienstagabend im August. Laue Sommernacht. Und nun ist es also so weit: Mein erstes Mal steht an. Gespannt betrete ich das Studio. Gedimmtes Licht, Matten auf dem Boden. Alles ist vorbereitet. Miriam begrüßt die Anwesenden mit einem Lächeln im Gesicht. Wir nehmen unsere Plätze ein und dann geht sie los, die erste Yoga-Stunde meines irdischen Daseins.
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Ich werde mich also für 90 Minuten in verschiedene Positionen begeben, dabei auf meine Atmung achten und versuchen, den Alltag Alltag sein zu lassen und meine Konzentration auf das Hier und Jetzt zu richten. Entspannung erwarte ich mir; Entspannung bekomme ich. Aber nicht ohne Einsatz.
Ganz sanft geht es los, konzentriert im Schneidersitz – schon die erste kleine Hürde, haha –, Fokus auf die Atmung, begleitet von ruhiger Musik. Yoga-Lehrerin und Physiotherapeutin Miriam Menge von „Herzfluss Yoga“ gibt sanfte Anweisungen, sie übernimmt die Führung. Aber – und damit habe ich nicht gerechnet – sie lässt einem seine Zeit: Wann immer man in einer Position bleiben möchte, solle man es tun. Es geht um das Spüren des Körpers. Gedanken an die Probleme des Alltags versuche ich auszublenden – der Titelbeitrag muss fertig werden, bei welchem Autor muss ich mich morgen melden, und was esse ich eigentlich heute Abend? WEG DAMIT!
Foto: Bychykhin Olexandr / shutterstock.com
Oktober 2017
In den 90 Minuten kommen Positionen aus verschiedenen Yoga-Stilen zusammen: Asanas aus dem Ashtanga und Yin Yoga genauso wie aus dem Vinyasa Flow Yoga. Der Atem läuft bei den fließenden Übergängen von einer Position in die nächste synchron mit der Bewegung. Oder besser: Er sollte es tun. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel Konzentration erfordert, das hinzubekommen. Und ja, ich ertappe mich immer wieder, dass es nicht ganz klappt. Aber das kann ja noch werden.
In meinem Kopf drehen sich die Gedanken um das erste Mal, das ich gerade erlebt habe. Fest steht: Yoga ist definitiv eine interessante Geschichte. Die Konzentration, die es mir abverlangt, Atmung und Bewegung in Einklang zu bringen, erstaunt mich. Und zeigt mir: Bis ich ein wahrer Yogi werde, dauert es wohl noch ein Weilchen. Aber so ist das nun mal beim ersten Mal – nicht alles klappt auf Anhieb. •
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Die Positionen selbst sind mir hingegen schon häufiger über den Weg gelaufen. Ich setze einige davon beim Auf- und Abwärmen vor und nach einer Klettersession ein, andere kenne ich aus dem Arbeitsalltag vom Sehen. Aber natürlich besteht zwischen „habe ich schon mal gesehen“ und „machen“ ein enormer Unterschied. Die Bewegung gepaart mit der drückenden Wärme im Raum heizt ordentlich ein, sobald es Richtung Höhepunkt geht. Zum Abschluss wird es dann richtig ruhig: Auf dem Rücken liegend spüre ich den vergangenen Übungen
nach, Entspannung tritt ein. Augen zu. Einschlafen ... Huch, die 90 Minuten sind rum. Ich erhebe mich, sortiere meine wiederkehrenden Gedanken. Bei einem Tässchen Tee tausche ich mich mit den anderen Teilnehmern aus, ehe ich mich in die Sommernacht verabschiede und nach Hause radele.
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Autorenhinweise
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Stil- und Schreibempfehlungen Achten Sie auf gute Verständlichkeit und vermeiden Sie Schachtelsätze. Fachbegriffe und Abkürzungen müssen erklärt beziehungsweise bei der ersten Nennung ausgeschrieben werden. Schreiben Sie im Aktiv statt im Passiv. Formulieren Sie die Inhalte praxisorientiert und instruktiv. Untermauern Sie Ihre Darstellungen und Empfehlungen wenn möglich mit wissenschaftlichen Grundlagen und aktuellen internationalen Forschungsergebnissen. Die Beiträge dürfen keinen werbenden Charakter für ein bestimmtes Konzept aufweisen. Schreiben Sie immer sachlich, informativ und fundiert. Literaturverweise im Text Die zitierten Publikationen entsprechend der Reihenfolge ihrer ersten Erwähnung im Text durch arabische Ziffern in runden Klammern kennzeichnen, zum Beispiel: Die Autoren stellten dar, dass … (1). Literaturverzeichnis am Ende des Artikels Zeitschriftennamen bitte nach den Richtlinien von World Medical Periodicals abkürzen. Literaturangaben am Ende des Artikels in numerischer Reihenfolge auflisten. Bei zwei Autoren werden beide Namen aufgeführt. Bei drei oder mehr Autoren wird nur der Erstautor genannt und das Kürzel et al. angefügt. Die genutzten Quellen müssen wie folgt zitiert werden. Zeitschriftenartikel: Denham J, et al. 2015. Four weeks of sprint interval training improves 5-km run performance. J. Strength Cond. Res. 29; 8:2137–2141 Buch: Hottenrott K, Neumann G. 2013. Trainingswissenschaft: Ein Lehrbuch in 14 Lektionen (Sportwissenschaft studieren). Aachen: Meyer & Meyer Buchkapitel: Pfeiffer M. 2013. Trainingswissenschaft. In: Einführung in die Sportwissenschaft. Herausgeber: V. Burk, M. Fahrner. Stuttgart: UTB GmbH Bitte exakt auf Reihenfolge und Vollständigkeit der bibliografischen Angaben achten; bei Internetquellen Institution / Autor / Verantwortlichen (laut Impressum), das Jahr, die vollständige Internetadresse und den Zugriffszeitpunkt (Datum) nennen. Abbildungen Fotos, Grafiken und Tabellen bitte nicht in den Fließtext einbinden, sondern als separate Dateien senden; Grafiken und Tabellen werden für den Satz ggf. nachbearbeitet; Abbildungen durchnummerieren; Auswahl anbieten (Hoch-/ Querformat); aussagekräftige Bildunterschriften und Quellenangaben bitte am Ende des Manuskripts; Verweise im Text (Abb. 1), (Tab. 1); Einwilligung von abgebildeten Personen schriftlich bestätigen lassen, bei Minderjährigen von den Erziehungsberechtigten. Dateiformate für Bilder: *.eps, *.tif, *.jpg; Bild-Auflösung mind. 300 dpi (Internetbilder sind nicht geeignet). Einreichung Manuskripte bitte elektronisch per E-Mail übermitteln an: leistungslust@pflaum.de, es können nur gängige Textverarbeitungsprogrammen / Datenaustauschformaten bearbeitet werden (*.doc, *.docx, *.rtf, *.txt) Korrektur Der korrespondierende Autor erhält eine redigierte Version des Artikels per E-Mail zur sorgfältigen Prüfung, umgehenden Rückmeldung und Freigabe an die Redaktion. Geringfügige Kürzungen und Änderungen, die die inhaltliche Aussage des Textes nicht beeinträchtigen, behält sich die Redaktion zu jedem Zeitpunkt vor. Haftung Für unverlangt eingesandte sowie verloren gegangene Manuskripte oder Abbildungsvorlagen kann der Verlag keine Haftung übernehmen.
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Esther Nazzaro-Napierski International anerkannte Sporttherapeutin und Fitnessexpertin für das ZDF
Johanna Fellner Fitnessexpertin, Coach und Reebok Mastertrainerin
Wolfhard Cliff Savoy Physiotherapeut und Leiter des Therapie- und Trainingszentrums der Schön Klinik Harlaching
Dr. Dr. Homayun Gharavi Arzt, Sportwissenschaftler und akademischer Direktor der Deutschen Akademie für Angewandte Sportmedizin (DAASM)
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Dr. med. Markus Klingenberg Facharzt für Orthopädie und leitender Arzt der Beta Klinik in Bonn Florian Münch Personal Trainer und Inhaber der Sportlerei Akademie
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