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Ayurvedische Ernährung
from Aytour Katalog 2021
by Fit Reisen
Die Hauptmahlzeit wird im Ayurveda mittags eingenommen, da dann das Verdauungsfeuer am stärksten ist.
Die ayurvedische Küche
Die richtige Ernährung spielt im Ayurveda eine große Rolle, deshalb werden die Speisen bei einer Ayurveda-Kur auf die persönliche Dosha-Konstitution abgestimmt. Man erhält bereits zu Beginn der Kur individuelle Empfehlungen zur geeigneten Ernährung. Die ayurvedische Küche ist oft vegetarisch, kann aber auch weißes Fleisch und Fisch beinhalten. Die Gerichte werden mit frischen Zutaten, heimischem Gemüse und Früchten – oft aus dem eigenen Garten – und zahlreichen Gewürzen zubereitet. In einigen Resorts werden Kochkurse abgehalten, in denen die Gäste in die Grundlagen der ayurvedischen Küche eingeführt werden. Denn für einen lang anhaltenden Kurerfolg ist es empfehlenswert, bestimmte Ess- und Kochgewohnheiten auch im Alltag zu beherzigen.
Agni und Ama
Ayurveda misst der Verdauungskraft große Bedeutung bei. Die Verdauung oder das Verdauungsfeuer, das Agni heißt, ist für den Stoffwechsel, also die Umwandlung von Nahrung in körpereigene Energie und die Ausscheidung von Toxinen zuständig. Mit Agni wird auch Lebenskraft bezeichnet. Die Lebensflamme ist bei gesunden Menschen groß und hell und bei Kranken eher klein. Die Art und Qualität der Ernährung beeinflusst das Verdauungsfeuer und ein starkes Agni ist entscheidend für unsere Gesundheit und damit auch für die Lebensdauer, Stärke, Energie und Lebensfreude.
Unausgeglichene Doshas führen in der Regel zu einer Verschlechterung des Agni und umgekehrt. Bei vorherrschendem Kapha ist die Verdauung langsam,
ein starkes Pitta bewirkt eine intensive Verdauungstätigkeit und ein unharmonisches Vata macht die Verdauung instabil und empfindlich. Störungen des Agnis können hervorgerufen werden durch zu viel und zu unregelmäßiges Essen, Diätfehler oder zu schweres und zu eiweißreiches Essen am Abend.
Durch eine schlecht funktionierende Verdauung wird Ama (giftige Verdauungsrückstände) angesammelt, was die Ursache für Krankheiten sein kann. Ein Konflikt, eine traumatische Erfahrung, eine Kränkung liegen ebenso schwer im Magen wie unverdaute Nahrung. Die im Westen bekannte Redewendung „der Mensch ist, was er isst“ müsste nach ayurvedischer Sicht eher lauten „der Mensch ist, wie er verdaut“. Was nützt gesunde, vollwertige Ernährung, wenn sie wegen geschwächtem Agni nicht richtig verdaut werden kann? Ama ist die Folge, es kommt im Darm zu Gärungs- und Fäulnisprozessen. Alkohole bilden sich, unerwünschte Keime siedeln sich an, später können sich Pilze, Viren und Bakterien entwickeln. Appetitlosigkeit, Verstopfung oder Durchfall, Blähungen, Völlegefühl, Heißhungeranfälle, Kopfweh, Müdigkeit, Schwindel und allgemeine Schwäche – das alles weist auf ein geschwächtes Agni und angesammeltes Ama hin. Die Schwächung des Immunsystems bereitet den Weg für Erkältungen, Grippe, Allergien, Arthritis und andere Krankheiten. Auf der emotionalen Ebene zeigen sich bei gestörtem Agni Antriebslosigkeit, mangelnde
Kreativität und geringes Durchsetzungsvermögen. Aus diesem Grund sollten die Gifte durch vorbeugende Kuren regelmäßig aus dem Organismus geleitet werden. Das Entschlacken kann äußerlich und innerlich durchgeführt werden. Die Therapie besteht aus leichter Ernährung und Stärkung der Verdauungskraft. Bei der Heilung von Krankheiten und zur Gesunderhaltung ist die Pflege des Verdauungsfeuers also essentiell, was durch die Einhaltung bestimmter Essensregeln erreicht werden kann.
Ernährungsempfehlungen
Die regelmäßigen Mahlzeiten sollten in einer ruhigen, angenehmen Umgebung zu sich genommen werden, wobei man sich ganz auf das Essen konzentriert, in Ruhe isst und keine anderen Tätigkeiten nebenbei ausführt. Die Hauptmahlzeit wird laut der ayurvedischen Lehre mittags eingenommen, da dann das Verdauungsfeuer am stärksten ist und das leichte Abendessen am frühen Abend. Das Essen sollte frisch gekocht und nicht aufgewärmt zubereitet sein. Während einer Ayurveda-Kur sollte man keine zu kalten Speisen und nur warme Getränke zu sich nehmen, vor allem warmes Wasser und Tee. Außerdem ist es förderlich, auf starke Genussmittel zu verzichten, nicht zu üppig und zu häufig, aber auch nicht zu wenig zu essen. Die Nahrungsmenge sollte nach der Verdauungskraft ausgerichtet sein. Nach dem Essen sollte man nicht sofort aufstehen, sondern noch ein paar Minuten sitzen bleiben und entspannen.
Ayurveda-Champagner
Hinter diesem verlockenden Namen verbirgt sich eine einfache wie wirkungsvolle Rezeptur: abgekochtes Leitungs- oder Mineralwasser. Kochen Sie morgens 20 bis 30 Minuten lang Wasser und halten Sie es in einer Thermoskanne warm. Trinken Sie es schluckweise möglichst heiß über den ganzen Tag verteilt. Durch das Köcheln verbessert sich der Geschmack des Wassers, der mit Ingwer oder Zitronensaft variiert werden kann. Die alten Weisen Indiens wussten bereits, dass sich durch das Köcheln die Molekularstruktur des Wassers verändert. Es wird „leichter“ und so vom Körper schneller absorbiert, dringt tiefer in das Gewebe ein und bewirkt eine schonende, aber intensive Ausleitung von Giftstoffen. Das regelmäßige Trinken dieses „Champagners“ entfaltet deshalb viele Heilwirkungen.