AYURVEDISCHE ERNÄHRUNG
Ayurvedische
Ernährung Die Hauptmahlzeit wird im Ayurveda mittags eingenommen, da dann das Verdauungsfeuer am stärksten ist. Die ayurvedische Küche Die richtige Ernährung spielt im Ayurveda eine große Rolle, deshalb werden die Speisen bei einer Ayurveda-Kur auf die persönliche Dosha-Konstitution abgestimmt. Man erhält bereits zu Beginn der Kur individuelle Empfehlungen zur geeigneten Ernährung. Die ayurvedische Küche ist oft vegetarisch, kann aber auch weißes Fleisch und Fisch beinhalten. Die Gerichte werden mit frischen Zutaten, heimischem Gemüse und Früchten – oft aus dem eigenen Garten – und zahlreichen Gewürzen zubereitet. In einigen Resorts werden Kochkurse abgehalten, in denen die Gäste in die Grundlagen der ayurvedischen Küche eingeführt werden. Denn für einen lang anhaltenden Kurerfolg ist es empfehlenswert, bestimmte Ess- und Kochgewohnheiten auch im Alltag zu beherzigen.
Agni und Ama Ayurveda misst der Verdauungskraft große Bedeutung bei. Die Verdauung oder das Verdauungsfeuer, das Agni heißt, ist für den Stoffwechsel, also die Umwandlung von Nahrung in körpereigene Energie und die Ausscheidung von Toxinen zuständig. Mit Agni wird auch Lebenskraft bezeichnet. Die Lebensflamme ist bei gesunden Menschen groß und hell und bei Kranken eher klein. Die Art und Qualität der Ernährung beeinflusst das Verdauungsfeuer und ein starkes Agni ist entscheidend für unsere Gesundheit und damit auch für die Lebensdauer, Stärke, Energie und Lebensfreude. Unausgeglichene Doshas führen in der Regel zu einer Verschlechterung des Agni und umgekehrt. Bei vorherrschendem Kapha ist die Verdauung langsam,
ein starkes Pitta bewirkt eine intensive Verdauungstätigkeit und ein unharmonisches Vata macht die Verdauung instabil und empfindlich. Störungen des Agnis können hervorgerufen werden durch zu viel und zu unregelmäßiges Essen, Diätfehler oder zu schweres und zu eiweißreiches Essen am Abend. Durch eine schlecht funktionierende Verdauung wird Ama (giftige Verdauungsrückstände) angesammelt, was die Ursache für Krankheiten sein kann. Ein Konflikt, eine traumatische Erfahrung, eine Kränkung liegen ebenso schwer im Magen wie unverdaute Nahrung. Die im Westen bekannte Redewendung „der Mensch ist, was er isst“ müsste nach ayurvedischer Sicht eher lauten „der Mensch ist, wie er verdaut“. Was nützt gesunde, vollwertige Ernährung, wenn sie wegen geschwächtem Agni nicht richtig verdaut werden kann? Ama ist die Folge, es kommt im Darm zu Gärungs- und Fäulnisprozessen. Alkohole bilden sich, unerwünschte Keime siedeln sich an, später können sich Pilze, Viren und Bakterien entwickeln. Appetitlosigkeit, Verstopfung oder Durchfall, Blähungen, Völlegefühl, Heißhungeranfälle, Kopfweh, Müdigkeit, Schwindel und allgemeine Schwäche – das alles weist auf ein geschwächtes Agni und angesammeltes Ama hin. Die Schwächung des Immunsystems bereitet den Weg für Erkältungen, Grippe, Allergien, Arthritis und andere Krankheiten. Auf der emotionalen Ebene zeigen sich bei gestörtem Agni Antriebslosigkeit, mangelnde
14 Aytour-Katalog_2019_014_015_Ayurvedische_Ernaehrung.indd 1
22.11.18 13:51