FLAVOR Magazine Ausgabe #43

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64 Interview-, Promotion- und sonstige Anfragen. Info: @flavormag.de Alle Ausgaben finden Sie hier: http://www.flavormag.de/ausgaben Chief Editor/ Co-founder - Ron L. Dir. Content Creation - T Global

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Dir. Translation - Andrea L. Artist Relations- Frank Cardona Cover Art / Tech support - Timothy M. Design Asst. - Harry „Rez“ Resnick Events & Branding - K-Sisé Visuals - Zungy X Crush Editiorials - Andreas Schmidt Content Support - Jordan Leigh

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18 LIFESTYLE 12- Les Nubians 18- Cricket 44- Serrano Sisters 50- Nolan Lee 64- niceKicks 66- Renots Supply Co. 68- Afro Punk Festival

46 INTERVIEWS 08- Antonique Smith 24- Herb Williams 28- Raz Fresco 34- Dj Spinna 38- R.City 46- David Pastorius 56- Lucid Twins

ENTERTAINMENT 06- Urban Shorts 66- Arrow 76- Tech Gadgets 78- Video Games 82- Kino 84- Sound Check

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URBAN SHORTS

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endrick Lamar Mit 11 Nominierungen In Den Grammy Olymp! Der Hip Hop Star ist u.a. für “Album of the Year” mit “To Pimp A Butterfly” nominiert; ein herausragendes Rap Werk dank seiner musikalischen Komplexität und seinen Inhalten, die einen Mix von US Politik, Gesellschaft und persönlichen Dämonen beleuchten. “To Pimp A Butterfly” - Kendrick Lamar generell- ist keine leichte Kost, gerade deshalb sind jedoch die Nominierungen hochverdient - finden wir!

Method Man Schwer Am Arbeiten!

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Neuem Method Man Material ist immer recht schwer beizukommen…aber Meth ist scheinbar schwer am Arbeiten. Nach 7-jähriger Funkstille, hat er nun nicht eins oder zwei - sondern ganze drei neue Projekte in seinem Labor am brodeln. Die passenden Titel: “Meth Lab”, gefolgt von “Blackout 3” und schließlich “Crystal Meth”. Vielleicht liegt der neue Arbeitseifer ja daran, das Method Man die heutige Rap Musik gerade nur “ok” findet, da es ihr seiner Meinung nach an Vielseitigkeit und Kreativität mangelt, wie er in einem Interview verlauten ließ. Gut, das der Microphone-Checka zurück ist, um das zu ändern!


Busta Rhymes und The Leader of The New School wieder vereint zumindest für eine Nacht.

Anlässlich des diesjährigen Hot 97’s “Hot For The Holidays” Jam folgten illustre Gäste Bussa Buss’ Einladung zu seiner Holiday - und Geburtstagssause. Mariah Carey, Mary J. Blige, P. Diddy, French Montana…waren u. a. unter den Performern. Absolutes Highlight jedoch war die Wiedervereinigung von Busta, Dinco D. und Charlie Brown als The Leader Of The New School, lautkräftig unterstützt von A Tribe Called Quest, zum fulminanten und tränenreichen Finale “Scenario”. Schön war‘s!

King LeBron James unterzeichnet sensationellen Nike Deal!

Sensationeller Deal für LeBron James: Nike hat den Basketball König auf Lebenszeit unter Vertrag genommen. LeBron hatte bereits als High School Schüler seinen ersten Werbevertrag mit dem Sportwarenhersteller unterschrieben. Um Turnschuhe mußte er sich seitdem nicht mehr Gedanken machen - und für den Rest wird ja wohl nun spätestens auch gesorgt sein. Glückwunsch, LeBron. Lange lebe King James!

Haltet Eure Cookies Fest

Empire’s Winter Finale bringt alles was sich der Fan erhoffte: das gewohnte Drama, gepaart mit Soul, Musik, und Bling! Jamal nähert sich dem weiblichen Geschlecht. Hakeem wird Vater - oder nicht? Lucious riskiert - und verliert alles? Ein mysteriöser Unfall bringt tödliche Gefahr. Und Cookie geht wieder ins Gefängnis. Wie es weiter gehen wird? Wir erfahren es im Frühjahr- bis dahin bleiben wir gespannt, ne! FLAVOR MAGAZINE // 6


Dieses aktuelle Projekt ist eine Kollektion von Liebesgeschichten und Erlebnissen, die dazu gehรถren. - A. Smith

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Antonique

Smith

fotos: Sony / RCA

ANTONIQUE, WIR HABEN GEHÖRT ES GIBT EINE NEUE SINGLE VON DIR? Ja, und freue ich mich riesig! Es handelt sich um eine Zusammenarbeit mit Dr. Dre. Eines Tages gab er mir ein paar Stücke, von denen er dachte er, die könnten mir vielleicht gefallen! Natürlich, hörte ich mir die Tracks sofort an –und verliebte mich. Mein Manager Daryl Farmer und ich gingen sofort an die Arbeit und schrieben “Higher”. Der Song handelt von Fehlern, die gerade Frauen am Anfang einer Beziehung gerne machen. Wir Frauen stellen uns oft recht früh die Frage: “Wo geht es hin mit der Beziehung?” Für Männer sind diese Überlegungen häufig zu schnell und zu viel –und dann rennen sie dem Druck weg. Auch wenn das wichtige Fragen sind, manchmal ist es besser diese für sich zu behalten. Trotzdem kann man als Frau mit den richtigen Worten, die Dinge geschickt ansprechen und lenken, so dass sich der Mann frei und ungezwungen binden kann. Das ist die Geschichte hinter “Higher”: “Don’t you worry. I’m not trying to change you , I won’t chase you, I’m only trying to elevate you higher if you let your guard down. (dt: Mach Dir keine Sorgen. Ich will Dich nicht ändern. Ich werde Dich nicht jagen. Ich möchte Dich stärken, sodass Du Deine Wand herunterlassen kannst.”)

ES BASIERT ALSO AUF PERSÖNLICHEN ERFAHRUNGEN? HAST DU DEIN NEUES PROJEKT AUF SOLCHEN ERLEBNISSEN AUFGEBAUT, ODER WURDEN DIESE ZUFÄLLIG MIT IN DAS PROJEKT VERARBEITET? Eigentlich waren wir zunächst nur am schreiben und Musik machen. Generell, wenn ich imStudio bin,lasse ich mich schon von aktuellen Ereignissen und Themen in meinem Leben beeinflussen. Dieses aktuelle Projekt ist eine Kollektion von Liebesgeschichten und Erlebnissen, die dazu gehören. Die erste Single “Hold Up” war für einen Grammy nominiert. Das war mein “Selbstliebe”und “Take Your Power Back” -Track. Bei “Higher”, wie gesagt, geht es um kluge Entscheidungen gerade zu Beginn einer Beziehung. Dann gibt es noch den Song “Free Love”, bei dem es einfach nur darum geht, sich der Liebe zu öffnen und zu stellen. “Take A Chance”handelt davon, keine Angst vor Liebe zu haben. Dann wird es noch einen neueren Song geben, der von Emily Sand und Toby Gad geschrieben wurde; das Thema bei diesem Song ist, das viele Menschen sich darauf konzentrieren was ihnen fehlt, anstelle darauf zu achten, was sie bereits haben: das Jetzt und Hier. Ich finde das ist eine tolle Botschaft für ein Lied und gerade für mich, denn ich kann manchmal schon die Angewohnheit haben, gewisse Dinge erzwingen zu wollen.

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DU BIST MOMENTAN AUCH ALS AKTIVISTIN FÜR DIE “ACT ON CLIMATE TOUR” UNTERWEGS – WIE KAM ES ZU DIESEM ENGAGEMENT? Das Wohl von Menschen lag mir schon immer sehr am Herzen. Meine Schwester, die ich sehr lieb habe, hat eine Behinderung. Sie ist ein echtes Goldstück, 21 Jahre alt, aber leider wird sie geistig immer auf dem Stand einer 6-Jährigen bleiben. Menschen mit Behinderungen können meistens nicht für sich selbst sprechen, und brauchen ihre Umgebung um für sie einzustehen. Ich denke, daher stammt mein Sinn für Aktivismus. Die “Act On Climate Tour” widmet sich im Besonderen den Fragen von Klimawandel und wie dieser die Umwelt und die Menschen gefährdet. Wir alle haben bestimmt schon in den Nachrichten gehört, wie der Klimawandel die Natur beinträchtigt, und beispielsweise dadurch die Eisbären gefährdet. Das ist auch wichtig. Aber was mich besonders bewegt, ist was in den Zentren der US Großstädte vor sich geht: tagtäglich sterben Menschen direkt vor unseren Augen, insbesondere in den schwarzen Gemeinden. Große, mächtige Firmen, bauen ihre Fabriken direkt neben unseren Wohngebieten; gleichzeitig erkranken Menschen vermehrt an Asthma und Krebs. Mittlerweile leiden bereits 68% der Bevölkerung in unseren Gemeinden an diesen Krankheiten. Was dabei noch verrückt ist, das uns zunächst erzählt wurde, das das alles erblich bedingt wäre. Was natürlich ganz klar nicht der Fall ist. Nun, als Teil “Act on Climate Tour” sind wir in die verschiedensten Großstädte gereist: Atlanta, Ferguson, Detroit, Baltimore, Washington DC, Birmingham, Brooklyn/ NY. Die Tour widmet sich zwei zentralen Themen: zum einen die Gefahr, unbewaffnet auf den Straßen in den Städten getötet zu werden. Zum anderen, die fortschreitende Umweltzerstörung, somit das Ende unseres Planetens, was unser Überleben gleichermaßen gefährdet. Ein Fall wie der von Eric Garner in New York ist da in zweierlei Hinsicht ironisch: ein schwarzer, unbewaffneter Mann, der an Asthma litt und von Cops erwürgt und auf offener Straße getötet wurde. FINDET DEIN AKTIVISMUS AUCH EINLASS IN DEINE MUSIK? In meiner Musik behandle ich diese Themen eher weniger. Trotzdem scheinen die Leute im Allgemeinem immer recht

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interessiert an diesen, meinen Gedanken zu sein, wenn ich sie in der Öffentlichkeit diskutiere. WELCHE TERMINE STEHEN IM HERBST AN? Momentan konzentriere im mich auf die Promotion meiner verschiedenen Projekte. Im Oktober steht die Filmpremiere für “Stock Option” mit Tasha Smith, Amin Joseph und Aaron Spears an. Das ist lustigerweise mal eine ganz andere Rolle für mich. Zuvor hat man mich oft am Leute verprügeln und mit einer Waffe in der Hand gesehen. “Stock Option” ist dagegen eine romantische Komödie , was eigentlich auch eher meinem Wesen entspricht. Andere Schauspielprojekte liegen noch auf meinem Schreibtisch. Ein Projekt mit Larenz Tate habe ich bereits fertig gestellt und das wird nächstes Jahr herauskommen. Im November veröffentliche ich die EP “Love is Everything”. Und dann steht auch noch ein komplett neues Album für das nächste Jahr. Es befindet sich also einiges in Arbeit.

Mein Herz gehörte von Anfang an der Musik. Du mußt Dir vor Augen halten: ich komme aus dem gleichen Ort wie Whitney Houston - East Orange/ New Jersey. Schon von klein auf war sie gesanglich mein Vorbild und ich versuchte ihr nachzueifern. Man konnte mich aber auch immer in diversen Aufführungen in der Kirche finden. Schließlich wurde ich von einem Agenten entdeckt und bekam eine Rolle in dem Musical “Rent” auf dem Broadway. Und der Rest ist mittlerweile Geschichte. WIE UND WO KÖNNEN WIR MEHR VON DIR SEHEN UND ERFAHREN? Check out “Higher” auf iTUnes. Die EP “Love is Everything” wird im November erhältlich sein. Ihr könnt auch ein Cover von “Home” von mir auf YouTube finden. Malik Yusef produzierte das Video für mich. Ansonsten schaut Euch auch .www.hiphopcaucus.org und www.antonique.com an.

WELCHE BERUFUNG KAM ZUERST IN DEIN LEBEN - DIE MUSIK ODER DIE SCHAUSPIELEREI?

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LesNubians SCHICKT DOCH BITTE EIN HALLO NACH DEUTSCHLAND! Helene: : Hi, Deutschland! ! WAS IST BEI EUCH SEIT “MAKEDA” GESCHEHEN? Helene: Erst mal zur Geschichte von Makeda, für diejenigen, die sie nicht kennen. Makeda war die Königin von Sheba, eine wundervolle,schwarze Frau in die sich

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König Solomon auf den ersten Blick verliebte. Sofort als er sie erblickte, fiel er auf seine Knie und verkündete, das sie ihm gehöre. Makeda war aber keinesfalls eine Frau, die sich so einfach in Besitz nehmen ließ. König Solomon mußte sich darum etwas einfallen lassen, um sie an sich zu binden. Er überlistete sie, indem er ihr salziges Wasser und scharfe Speisen anbot. Dann sagte er ihr: “Ich sehe, dass Du eine sehr freie, unabhängige Frau bist. Aber, wenn Du jemals irgendetwas von mir brauchst, und sei es nur Wasser aus einen meiner Quellen, dann wirst Du


Nubiennes”. So fing unsere Geschichte an. Dann folgte unser zweites Album “One Step Forward”, ein recht interessantes Album. Als wir die Platte komponierten dachten wir an die verschiedenen Facetten von Sonne und Mond. Auf dem Album gibt es Songs, die die Sonnenseite repräsentieren, sowie Tracks, die die andere Seite, die Mondseite darstellen. Der Mond ist ein Symbol für das Spirituelle, das Familiäre und Vertraute. Für “J’veux De La Musique”, dass sich auf “One Step Forward” befindet, wurden wir für einen Grammy in der alternativen R’n’B Kategorie nominiert. Zuletzt veröffentlichten wir “Nu Revolution”. WURDE “NU REVOLUTION” NOCH VON EINEM MAJOR LABEL HERAUSGEBRACHT? ZUNÄCHST WART IHR JA BEI EINER ETABLIERTEN PLATTENFIRMA UNTER VERTRAG, BEVOR IHR EUCH ENTSCHLOSST DIE INDEPENDENT ROUTE ZU GEHEN.

mir gehören.” In der gleichen Nacht wachte Makeda mit unsagbaren Durst auf, und schickte ihre Dienerin nach Wasser. Als die Dienerin Wasser aus des König’s Quelle für Makeda holte, wurde sie gefaßt. Von dem Tage an beanspruchte Solomon Makeda als seine Ehefrau. Makeda gilt als die Urahnin der verschiedensten äthiopischen Königshäuser, von Menelik bis zu Selassie. Makeda ist daher eine wichtige, starke Figur in der afrikanischen Geschichte. Celia: Makeda war unser erster, großer Durchbruch. Der Erfolg dieses Songs klingt bis heute nach, und hat uns von Anfang an viel auf Reisen geschickt, häufig auch in die USA. “Makeda” wurde dort zunächst von den College Radios gespielt. Schließlich wurde der Song auch von den anderen Radiostationen aufgegriffen. Von den College Radios zu den Mainstream Radiostationen im Hip Hop und R’n’B Bereich; sie alle spielten “Makeda”. Am Ende wurde “Makeda” sogar auf Französisch gespielt. Der Song stammt von unserem ersten Album “Princesses

Helene: Wir trennten uns von unserer großen Plattenfirma in 2006, um mit unabhängigen Labels zusammen zu arbeiten. “Nu Revolution” erschien 2011, unabhängig von den großen Plattenfirmen. Die Platte ist wirklich wie unser Baby. Es dauerte eine Weile, bis wir alle Songs zusammengestellt hatten. In die Indie Welt einzutreten, war definitiv eine sehr neue Erfahrung für uns. Es war sehr wichtig, geeignete Partner zu finden, die passenden Produzenten und die richtigen Schritte einzuleiten, um alles auf soliden Füßen aufzubauen. 2000 gründeten wir unser eigenes Label in den USA, wir fühlten,dass das der richtige, nächste Schritt für uns sein würde. Dadurch folgte natürlich auch, das wir dann unser Album zuerst in den Staaten veröffentlichten. Eine weitere logische Konsequenz war schließlich unser Umzug von Frankreich in die USA. WAS IST DER NAME EURER PLATTENFIRMA? Helene: Nubiatik Publishing. Publishing weil wir nicht nur Musik veröffentlichen, sondern auch Bücher vertreiben. Die erste Veröffentlichung unseres Indie Labels war eine Poesie CD mit dazugehörigem Buch auf Englisch und Französisch. Wir wollten, dass die Leute Zugang zu sowohl dem Groove und den Melodien der Poesie haben, als zu auch den Worten und ihre Bedeutung. Danach kam “Nu Revolution” auf den Markt. WELCHE UNTERSCHIEDE ERLEBT MAN ALS KÜNSTLER EINER GROSSEN, ETABLIERTEN PLATTENFIRMA IM VERGLEICH ZU DEM DASEIN ALS INDIE KÜNSTLER?. Helene: Nun, zunächst einmal ist es eine Menge FLAVOR MAGAZINE // 12


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Arbeit wenn man in den Indiestatus überwechselt. Plötzlich wird man nicht mehr gebabysittet von der Plattenfirma. Es hängt nun alles von dem Künstler und den Fokus, den er an den Tag legt, ab. Wir hatten ganz klare Vorstellungen, wie unsere Musik sich entwickeln sollte; wie sie sich anhören soll, welche Themen wir in unseren Texten ansprechen wollen, mit welchem Künstlerteam wir arbeiten möchten. Wenn Du selbst diesen Fokus mitbringst, dann wirst Du als unabhängiger Künstler besser fahren; Du weißt genau was Du willst und wie Du es willst. Für uns drehte es sich um den Rückgewinn unserer Freiheit und Autonomie. Die großen Plattenfirmen können Künstler manchmal schon sehr für ihre Zwecke vereinnahmen, meist aus Gier und Profit. Manchmal wird man dann dazu angehalten, die verrücktesten Sachen oder Kollaborationen zu machen, obwohl sie eigentlich dem Künstler und der Musik nicht dienlich sind, sondern nur aus Gefälligkeit dem Label gegenüber verlangt werden. Oder weil die Plattenfirmen den verrücktesten Trends aufspringen, die nichts mit dem Künstler oder seiner Kunst zu tun haben. Plötzlich ist man am Twerken, mit dem Hintern an die Wand, oder

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in Fotoshoots im Badeanzug, und ohne das man weiß, wie einem geschieht. Wir kamen jedenfalls an den Punkt, an dem wir realisierten, das wir nicht mehr dieselbe Sprache mit der Plattenfirma sprachen. Uns ging es darum, unsere Vorstellungen und Visionen zu verteidigen und zu beschützen. Und so trennten wir uns von unserer Plattenfirma. Es ist viel Arbeit für einen Künstler selbst die Geschäfte in die Hand zu nehmen, wortwörtlich der C.E.O seiner eigenen Firma zu werden. Glücklicherweise habe ich einen Abschluss in Jura was es leichter für uns machte, die geschäftlichen und vertraglichen Aspekte übernehmen zu können. Das Dasein als Indie-Künstler verändert Dich, macht Dich bescheidener. Menschen, potentielle Partner, denen man als Indie Künstler begegnet, muss man von Anfang richtig gegenüber treten, denn man ist nun mehr denn je auf deren Unterstützung angewiesen. Und es gibt keine Garantie, dass man ihnen noch einmal über den Weg läuft. WOHIN WOLLT IHR EURE MARKE “LES NUBIANS” UND EURE AKTUELLEN PROJEKTEN HINFÜHREN?


//////////////////////////////////////////////////////////////////////////// “Reve” ist französisch für “Traum”. “Revolution” bedeutet für uns demnach die Evolution unsere Träume. -Celia (Les Nubians)

Celia: Nun, wir wollen ein bißchen mehr Tempo in unseren Sounds. Ich würde unser Album nicht unbedingt ein Powerhouse Album nennen, aber wir wollten mehr Energie versprühen. Mit den Uptempo Beats fühlen wir mehr Dynamik und Action, und versuchen damit gleichermaßen uns und unsere Fans zu inspirieren. “Reve” ist französisch für “Traum”. “Revolution” bedeutet für uns demnach die Evolution unserer Träume. Wie erschaffst Du Deine Träume? Wir erfindet Du Dich selbst als Person? Und wie bleibst Du Dir gleichzeitig treu? Die Leute verstehen oft das Träumen als eine passive Handlung. Aber wir wollen unsere Träume in aktive Taten umsetzen. Helene: In südamerikanischen Kulturen, insbesondere in der mexikanischen Kultur sind Träume wichtige Elemente und haben besondere Bedeutung. Die Realität wird aus einem Traum heraus erschaffen. Ich glaube,dass sich die Seelen von Menschen zerstören, wenn sie sich von den Menschen ablösen. Eine Ursache, warum sich die Seele ablöst, ist wenn wir nicht an unsere Träume glauben. Das ist gleichbedeutend damit, das

wir an uns selbst nicht glauben; dass wir an unseren Vorstellungen von uns selbst zweifeln, und unsere Visionen für unsere Zukunft wie auch unsere Gegenwart mißachten. Wir müssen uns unserer Träume bewußt sein und auf sie beschützen. Wenn Martin Luther King sich nicht um seine Träume gekümmert hätte, wo wären wir dann heute? Die Entwicklungen, die er ins Rollen brachte, hätten nicht stattgefunden. Daher, lasst uns weiter träumen, und lasst uns neue Träume für eine schöne,gemeinsame Zukunft erschaffen. DIESE WORTE ERINNERN MICH AN EURE SINGLE “VEUILLEZ VEILLER SUR VOS REVES” Beide: “Laß‘ Deine Träume nicht einschlafen” - sterben. Genau wovon wir gerade reden! Grüße an John Banzai. Yes! Hey John, wir lieben Dich, John! WAS STEHT ALS NÄCHSTES FÜR EUCH AN? EIGENTLICH HABT IHR NIE WIRKLICH MIT DEM TOUREN AUFGEHÖRT.

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Celia: Die Leute fragen uns oft: “Wo seid Ihr gewesen?” Wir sind immer am Arbeiten, ständig unterwegs. Wir sind Bühnenkünstler, d.h. unsere erste, wichtigste Disziplin sind unsere Auftritte auf den Bühnen dieser Welt. Während man uns also weniger vor den Kameras sieht, touren wir um den Globus. Wir waren beispielsweise in Indonesia, Swaziland, Brasilien. Wenn Du eine Botschaft hast, dann möchtest Du sie auch persönlich übermitteln. Wir wollen den Menschen dienen, und unsere Auftritte sind dabei ein großer Teil unseres Lebens. IHR HABT EUCH WELTWEIT EINE LOYALE FANGEMEINDE AUFGEBAUT UND ACHTET SEHR DARAUF, MIT IHR IN KONTAKT ZU BLEIBEN. DIESE KONTAKTE SIND INSBESONDERE FÜR INDIE ARTISTS WIE EUCH SEHR WICHTIG, DENN EUCH STEHEN DIE GROSSEN MARKETINGBUDGETS NICHT ZUR VERFÜGUNG. DAHER IST ES UMSO WICHTIGER, DIE MENSCHEN AUF SEHR PERSÖNLICHE ART UND WEISE ANZUSPRECHEN UND ZU BERÜHREN, UND SICH SO DEREN UNTERSTÜTZUNG ZU VERDIENEN.

NUN, EUCH BEIDEN GELINGT DAS. WANN IMMER MAN EUCH LIVE ERLEBEN KANN, SPÜRT MAN, DAS EURE FANS TEIL EURER FAMILIE SIND. Helene: Absolut, wir stehen unseren Fans sehr nahe, wir lieben sie. Von vielen haben wir sehr persönliche Entwicklungen im Laufe der Zeit miterlebt. Wir sahen sie als Kinder, wie sie ihre erste Liebe trafen, und wie sie schließlich heirateten. Die Babies, die zu “Makeda” gezeugt wurden und kamen später selbst zu unseren Shows - und wir realisieren: “Oh wow, das sind Makeda Babies”. Für’s nächste Jahr stehen neue Plattenaufnahmen an, und wir bereiten uns auf unser 20-jähriges Jubiläum vor, zu dessen Feier wir eine besondere Platte herausbringen werden nebst dazugehöriger Tour. Nächstes Jahr kommen wir nach Europa. K: DEUTSCHLAND, SIE KOMMEN! Helene: Deutschland, we’ll be back!

Celia: Und uns geht es dabei weniger um das Geld, das man verdienen könnte, sondern die Unterstützung, die man von den Leuten erfährt. FLAVOR MAGAZINE // 15


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Foto To: Tine Gatchalian foto credit: Noriaki Maeda

JAMES „CRICKET“ COLTER Yo Cricket! – wie fing das mit dem urbanen Tanzen für Dich an? Meine frühesten Anfänge waren auf den Rollschuhbahnen in der Vororten in New Jersey. 1984 waren Skate Teams auf dem Vormarsch gerade in den Vororten, denn die Diskos waren alle weiter entfernt in Philadelphia. In meiner Gegend waren die Kids eher nerdy, fuhren voll auf Comics und Zeichnen ab, weniger auf Breakdancing. Aber dann nahm mich mein Kumpel Sean Green mit in die Teenager Diskos in Philadelphia, die sogenannten “Electric Playgrounds”. Bis dahin war mir gar nicht bewußt, was ich tänzerisch so drauf hatte, bis ich mehr in die Clubs ging und tanzte; so bin ich einigen Leuten positiv aufgefallen und deren Feedback hat mich natürlich sehr angespornt. Ich fand das alles sehr dope, und so fing das für mich an.

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Wie wurde das Hobby Tanzen zum Beruf? In Süd-Philadelphia gab es im Fernsehen eine Show, die hieß “Dancing on Air” (dt.: Tanzen im TV), die sich später zu “Dance Party USA” umbenannte. Einer der Geschäftsführer der Sendung war Rennie Harris, der selbst Teil einer Dance Crew war, die “Scanner Crew”. Diese Truppe spezialisierte sich auf Breaking und Popping. Zu der Zeit tanzte ich für lokale Rapper. Mein Kumpel Clyde erzählte mir, das Rennie Auditions für eine neue Tanzgruppe hielt. Ich kannte Rennie damals nicht, aber mein Freund versicherte mir das er der “OG” des Tanzens wäre. Ich schaffte die Audition aber nicht. Das Lustige war jedoch, das Rennie die besten Tänzer anheuerte, aber die tauchten nie zum Training auf. Da gab es dann die Tänzer, die Rennie wollte – und die, mit denen er sich begnügen mußte – und das waren wir! Nachdem die Show schließlich am Laufen war, und richtig erfolgreich wurde, erzählte mir mein Freund “BJ”, von den “Step Fenz”, die er in NYC getroffren hatte. In den Zeiten, in denen es das Internet noch nicht gab, lief alles über persönliche Kontakte. Wir fuhren häufig nach New York, und so kam ich mit der dortigen Szene in Verbindung. Erzähl uns doch mehr von der Philly Szene der frühen 90er. Ehrlich gesagt, zu der Zeit ging nicht viel ab in Philly. Ich ging meistens nach New York um Inspiration zu tanken. Es gab Crews in NYC und DC, aber nicht in Philadelphia. Es war schon fast so, als wurde diese Stadt einfach übergangen und übersehen. Ich finde, man muss schon mitten im Geschehen sein, um Inspiration zu spüren und weitergeben zu können – und das fand ich leider nicht in Philly. Das Schöne an Step Fenz in NYC war, das es mehr als nur Breakdancing war, man konnte auch Freestylen, man konnte im Grunde alles machen. So fing es auch mit “Crazy Natives” an, oder mit “Problemz Krew” in Conneticut. Und das wollte ich auch für Philadelphia; das verbreitete sich aber dort leider nie so. Die Leute konzentrierten sich dort immer und ausschließlich auf Heavy Breaks. Ich wollte hingegen lieber das, was in NYC abging – tanzen und breaken. Also ließ ich sie einfach ihr Ding in Philly machen. Irgendwann, war das Ganze auch einfach vorbei. So um 1993/94 war die House Szene in Philadelphia einfach verblasst.

Die Tänzerei hat Dich um die ganzen Welt geführt. Was sind einige der Orte zu denen Du gereist bist? Polen, Finnland, Japan, China, Schottland, Irland, England, Holland - um nur einige Länder zu nennen. Was sagt das über die Kultur aus, in der Du aufgewachsen bist? Nun, Du mußt Dir bewusst sein: als AfroAmerikanischer Mann sieht man meistens nur die große, weite Welt wenn man dem Militär beitretet. Mein Vater war auch sehr dafür, das ich in die Armee eintrete. Glücklicherweise taten sich für mich aber andere Wege auf. Viele junge, schwarze Männer der amerikanischen Großstädte, die Musik und Kunst zu ihrem Beruf machen wollen, die muß man einfach inspieren und ermutigen. Mein Neffe, beispielsweise, ist ein junger, aufstrebender DJ. Mir war es möglich ihn mit auf Tour zu nehmen. Ich finde es wichtig, diesen Kids zu zeigen, welchen Einfluß unsere afro-amerikanische Kultur auf die gesamte Welt hat. Diese, unsere Kultur können sie als ihr Vehikel nutzen, um all das zu erleben. Es ihre Kultur, und auch ihre Welt. Neben dem Tanzen bist Du auch schon immer ein Künstler, Zeichner gewesen. Erzähl uns mehr von Deiner Kunst. Und wie hälst Du das Gleichgewicht mit dem Tanzen und dem Zeichnen? Kunst kann eine sehr isolierende Tätigkeit sein. Fürs Zeichnen muss man zu Hause sitzen und sein Handwerk üben. Ich bin jedoch schon eher ein geselliger Kerl, der gerne ausgeht und viel tanzt. Da ensteht manchmal ein Konflikt. Trotzdem bin ich meiner Kunst immer treu geblieben. Mittlerweile sieht man auch ich immer mehr erfolgreiche urbane Zeichner, wie die “Boondocks” beispielsweise. Ausserdem möchte ich auch das Theater in Angriff nehmen. Ich befinde mich an einem Punkt, wo ich meine Kreativität voll ausschöpfen möchte, und nicht mehr auf den “perfekten” Augenblick warten mag, um diese neue Episode in meinem Leben zu beginnen. Man wartet immer auf einen bestimmten, perfekten Moment. Aber manchmal

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Letzte Grüße? Ich möchte einen Shout Out an meine größte Inspiration im Tanz geben, Tony Bonz. Er ist ein körperliches Genie. Grüße auch an Brooklyn Terry, mein Tourguide; mein Bruder DJ; Cyclone; Steezo und die ganze Step Fenz Family. Auch an all die anderen Break Crews: Philly, Hussain, Markus, Adrian. Alle Mitglieder der Problemz Krew, Elite Forces, Dance Fusion. Und meine eigene Famile natürlich: Mama, Papa, meine Schwestern und wer sonst noch dazu gehört.

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“Kunst kann eine sehr isolierende Tätigkeit sein. Fürs Zeichnen muss man zu Hause sitzen und sein Handwerk üben. Ich bin jedoch schon eher ein geselliger Kerl, der gerne ausgeht und viel tanzt.“ -Cricket

Foto: Belinda Lawley

foto credit: Renny Harris / Puremovement

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interview : Swabie crocket foto credit : AceReel Studios

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HERB MIDDLETON “MAKING THE UNKNOWN KNOWN” “Making the Unknown Known” (das Unbekannte bekannt zu machen) ist die neue Mission von Produzent, Komponist und Musiker Herb Middleton. Gerade launchte er seine neue Webssite www.herbmiddletonmusic.com, inklusive Big Herb’s Bodega, einen online Musikladen für Independent Künstler. Wir trafen uns mit dem Musikveteran zum Gespräch, und erfuhren dabei was ihn seit seinen großen Erfolgen mit Bobby Brown und Nas beschäftigte, und was es sonst so Neues in seiner Welt gibt.

WIE KAMST DU ZUERST MIT MUSIK IN BERÜHRUNG? Das war in den 70ern. Meine Mutter kaufte mir ein Mickey Maus Drum Set, und dann bekam ich auch noch einen Bass. Als Bassist hatte ich meine Anfänge als Studiomusiker, und ein erster Bandgig war mit einer Latin Band. Natürlich, wie viele andere Künstler auch, spielte ich in Kirchen - dort war ich Drummer, spielte Keyboards und alles andere. WIE HAST DU DEINE LIEBE FÜR DEN BASS GEFUNDEN? Ein Konzert von BT Express und Kool & The Gang brachte mich drauf. Danach verbrachte ich Stunden mit einem Besen vor dem Spiegel und imitierte den Bassisten von Kool & The Gang. HATTEST DU IRGENDEINE FORM VON FORMELLER, KLASSISCHER MUSIKERZIEHUNG? Ich bin in eine Musikschulen gegangen. Meine Schule war die Kirche. Mein Bruder mit seiner Plattensammlung war auch ein riesiger Einfluß. In seiner Sammlung befanden

sich Scheiben von Barry White, BT Express und Kool & The Gang. In ein Ohr ging der Hip Hop der damaligen Zeit rein, ins andere R&B und Soul den mein Bruder spielte. Mainstream Hip Hop war für mich insgesamt sehr wichtig, insbesondere als PS48 Parties schmiss. Hip Hop Kultur hat schon einen unglaublichen Vibe. Jetzt, wo ich darüber spreche, erscheint es wie eine natürliche Verschmelzung dieser verschiedenen Genres in meinen eigenen Sound. DU BIST HAUPTSÄCHLICH ALS PRODUZENT UND KOMPONIST BEKANNT. MIT WELCHEN PROGRAMMEN UND MASCHINEN HAST DU GEARBEITET UM DEINEN SOUND ZU PRODUZIEREN? Ich hatte einen Boss Pad. Mein Mentor Lars Holland brachte mich mit Bruce Nickels in Kontakt und der lieh mir meine erste Ausrüstung. Ich arbeitete unter anderem mit einem Atari 1040 und einem Pro24/ 4 Track Programm. Am Anfang mußte ich das tausendmal bouncen lassen, um den für mich richtigen Sound zu erschaffen. Dann arbeitete ich mit einem Roland D50 und ergänzend, mit einigen Sound Modulen. Welche Drummaschinen ich benutzte, daran kann ich mich nicht mehr recht erinnern. FLAVOR MAGAZINE // 24


„Ja, ich habe viel produziert, aber komponieren und texten lag mir auch schon immer sehr am Herzen.“ DU HAST DIR AUCH ALS KOMPONIST EINEN NAMEN GEMACHT… Ja, ich habe viel produziert, aber komponieren und texten lag mir auch schon immer sehr am Herzen. Ein Demo, inspiriert von der Sängerin Dottie Jones hatte mir erstmals die Türen geöffnet. Meinen Durchbruch gelang mir aber ich mit “One More Night” für Bobby Brown. Teddy Riley bekam zuvor Wind von meinen Produktionen und lud mich nach Virginia in sein Studio ein, und bot mir einen Vertrag an. Aber, anstelle den Vertrag zu unterzeichnen, entschied ich mich an “One More Night” zu arbeiten. Dieses Album, auf dem sich auch Bobby’s und Whitney’s “Something In Common” befindet wurde ein 2-fach Platinum Hit. UND DANN HAST DU AUCH MIT KENNY LATTIMORE GEARBEITET… Das stimmt. Ich produzierte und schrieb “All This Love”, “Forever” und einige Balladen für Kenny Lattimore. Ich hatte auch die Ehre mit Nas an seinem Album “Street Disciple” zu arbeiten. Nas’ “The Flyest” mit AZ war mein Song, aber ich habe dafür nicht meinen Namen benutzt. Mit Hinblick auf den Text wollte ich meine Identität schützen und habe daher einen anderen Namen verwendet. WARUM FANDEST DU ES NOTWENDIG, EINEN ANDEREN NAMEN ZU BENUTZEN? Nun, Hip Hop lyrics können recht kontrovers sein. Manchmal möchte man als Produzent nicht unbedingt mit diesen Texten in Verbindung gebracht werden, insbesondere wenn sie nicht aus der eigenen Feder stammen. Von einem spirituellen, persönlichen Standpunkt, oder auch als Vater und Ehemann, identifiziere ich mich nicht immer mit Texten und Inhalte wie sie im Hip Hop behandelt werden. Ich vermisse heute einen gewissen Respekt für Frauen in der Musik, und das beeinflusst auch die jüngeren Generationen. Musik ist eine eigene Sprache und deren Vibrationen schwingen weit und nachhaltig - dessen bin ich mir sehr bewußt. WORAN ARBEITEST DU GERADE?

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Ich konzentriere ich mich darauf, meine Marke als Künstler und Produzent zu verbreiten und zu verfestigen, und mich dabei an die Menschen zu richten, die lieben was ich über die Jahre hinweg produziert habe. Zu diesem Zwecke launchte ich www.herbmiddletonmusic.com. Al West und Dave Hall sind einige meiner Kollegen mit denen ich an Herb Middleton Music arbeiten werde. Lange Geschichte, kurzer Sinn: Nachdem ich mit dem Nas Projekt fertig war, kam es mir so vor als ob sich plötzlich alles gleich im Radio anhörte. ich befand mich in New York mit einer Kollektion von Tracks, die ich den verschiedenen Labels präsentiere und alle fragten mich: “Hey, kannst Du uns einen Track machen wie Produzent XY?” Alles was diese Leute wollten, waren weitere Songs wie die, die im Radio bereits rauf unter runter gespielt wurden. Sie wollten nicht den Sound, für den ich mir bereits einen Namen gemacht hatte. Das fand ich sehr frustrierend, also produzierte ich einen Song namens “Take It Off”. Meine Frau fragte mich: “Ist das ist Dein Song?” Ich realisierte dann, das sich der Song quasi wie ein Soft Porno Soundtrack anhörte. Ich konnte das nicht. Songs zu machen, um Trends nachzujagen - das ist nicht mein Stil. Abgesehen davon, dass ich mit meiner Musik Geld verdiene - was sollte ich meinen Kindern später erzählen? Das das Daddy’s Arbeit ist? Nein. WIE GEHT ES NUN WEITER? Ich habe eine Menge unveröffentlichtes Material im Tresor. Im Laufe derJahre habe ich sehr viel qualitativ hochwertige Musik produziert, die ich nie herausgebracht habe. An der arbeite ich nun weiter und schaue was daraus wird. Ich arbeitete an einige Stücken für Pretty Ricky und Glenn Jones. Ich bin viel am aufnehmen und produzieren, und versuche so sozusagen Kontrolle über mein Schicksal auszuüben. LETZE WORTE FÜR UNS? Ich möchte einen ShoutOut nach Deutschland schicken. Deutschland gibt mir immer gute Vibes. Grüße auch an KD Zulu, und natürlich auch an Dich, Ron. Haltet Ausschau nach meinen Projekt mit meiner neuen Künstlerin Divine sie ist ein Biest!


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von: Swabie Crocket foto: Mr. Green

RAZ FRESCO RAZ FRESCO – STELL DICH DOCH BITTE KURZ VOR.

Hey, ich bin Ras Fresco representing meine Crew Bakers Club und meine Heimatstadt Toronto. Seit Juli ist mein Album Pablo Frescobar ganz fresh auf dem Markt. DU UND MUSIK – WIE FING DAS AN? Nun, es gab für mich nicht diesen einschlagenden Moment der Erleuchtung: Hip Hop - das ist es ,was ich für den Rest meines Lebens betreiben möchte. Allerdings, drehten sich meine frühesten Kindheitserinnerungen bereits um Hip Hop. Seitd em ich 4 oder 5 Jahre alt war, war ich schon von Hip Hop umgegeben und wurde davon beinflusst. Meine Heimatstadt Toronto ist eine sehr FLAVOR MAGAZINE // 27

karibisch geprägte Stadt; in diesem Umfeld bin ich groß und geformt worden. Diese verschiedenen Elemente und Einflüsse finden sich auch in meiner Musik wieder; man findet subtile Anspielungen in meinen Texten und natürlich man kann die auch in meinem Sound hören. Durch meine Urspung in Toronto, denke ich, unterscheide ich mich von vielen anderen Musikern. ALSO TRÄGST DU DEN SOUND TORONTOS IN DEINER MUSIK? Definitiv. Es ist wichtig sich als Künstler sich seiner selbst bewusst zu sein, sich selbst zu definieren, sich aber auch stetig weiterzuentwickeln, und dabei seinen eigenen Weg zu gehen. Ich verstehe ich es immer besser, die


führte die Songs für meine Familie auf. Das waren meine bescheidenen Anfänge. In der 4. Klasse bekamen wir die Aufgabe einen Vortrag über das Mittelalter zu halten. Wir mussten unsere eigene Recherche betreiben und durften die Ergebnisse in den verschiedensten Weisen vortragen. Ich suchte mir via Limewire ein paar Rap Instrumentals und schrieb einen 8 Minuten langen Rap über das Mittelalter, den ich vor meiner Klasse präsentierte. Mein Lehrer gab mir eine 1+ für meinen Vortrag, und bei der folgenden Schülerversammlung durfte ich das ganze nochmal – vor der gesamten Schule – vorführen. Das sind schon sehr dope Erinnerungen. ERZÄHL UNS VON DEINEM NEUEN PROJEKT...WAS IST DER VIBE UND WAS IST DAS KONZEPT, DAS DAHINTERSTECKT?

verschiedenen Elemente in meine Musik zu integrieren. Am Anfang, trug ich auch die Einflüsse der Künstler in mir, die ich mir selbst gerne anhörte, und das konnte man natürlich auch in meiner Musik finden. Aber je mehr ich mich entwickle, je mehr ich mir meiner selbst bewusst werde, desto einzigartiger und persönlicher wird mein Sound. WANN HAST DU MIT HIP HOP ANGEFANGEN? Erinnert Ihr Euch noch als Nelly, Anfang 2000 zuerst rauskam? Ich war ungefähr 5 oder 6 Jahre alt, verbrachte meine Sommer in Jamaica. Nelly’s Debüt Album war mein Soundtrack in der Zeit. Ich hörte mir das Album non stop von Anfang bis Ende an, schrieb die Texte auf und

Mein aktuelles Projekt “Pablo Frescobar” wurde am 1. Juli 2015 veröffentlicht. Auf dem Album befinden sich Leute wie Raekwon, Chuck English, Bishop Nehru. Mit der Ausnahme vom Intro “Life from Haze”, habe ich das gesamte Album selbst produziert. Es hat 3 Jahre gedauert, dieses Projekt auf die Beine zu stellen; das war schon eine recht lange Zeit, aber ich wollte einfach das alles besser, auf einem höheren Niveau produziert wird. Ich war zuvor schon länger im Biz tätig, mit all den Mixtapes die ich bereits veröffentlicht hatte. Aber man muss sich selbst herausfordern, um sich weiterentwickeln zu können. Das ist man seinen Fans schuldig, die sollten das von einem erwarten dürfen. Hinzukommt, das, ich mich auch verstärkt den geschäftlichen Dinge widmen wollte, um weiter zu wachsen, und kontinuierlich auf unseren Erfolgen aufzubauen. Teambildung ist beispielsweise ein Aspekt. Oder auch die Herstellung und Pflege von Kontakten und Beziehungen, wie beispielsweise die zu Duck Down Records. Mit dem aktuellen Projekt kann meine klar meine Weiterentwicklung als Künstler sehen. “Pablo Frescobar” ist mein Baby: man möchte sein Kind richtig aufziehen, kleiden, vorbereiten, bevor man es der Welt präsentiert. All diese Schritte und ihre Vorbereitung haben ihre Zeit gebraucht. Mein Sound trägt nun viele Elemente aus der Golden Ära des Hip Hops in sich. Trotzdem gebe ich dem ganzen meinen eigenen, modernen Twist. Insgesamt ist der Sound sehr vielfältig. Einige Tracks haben einen netten Bounce mit wirklichen dopen Beats. Andere haben ein eher langsameres Tempo wie beispielsweise “For the Gods”. Dann ist da auch “Another Nigga”, ein recht konzeptioneller, nachdenklicher Song. Das Album ist sehr facettenreich, da steckte eine Menge drin. FLAVOR MAGAZINE // 28


„Ich hörte mir das Album non stop von Anfang bis Ende an, schrieb die Texte auf und führte die Songs für meine Familie auf. “ - Raz Fresco

UND WIE KAM ES ZUR ZUSAMMENARBEIT MIT DUCK DOWN RECORDS? Zwischen meinem ersten Soloprojekt und dem aktuellen Projekt habe ich alles ein wenig langsamer angehen lassen. Ich habe an einigen Kollaborationen mitgearbeitet, u.a. mit meinem Homie Chill Will. Im letzten Jahr veröffentliche ich mein Mixtape “The Screwface Tape”. In dieser Zeit der künstlerischen Pause bin ich viel nach New York gekommen, auch um hier Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Ich habe viel Networking betrieben. UND ALLEINE DAFÜR BIST DU IMMER NACH NEW YORK GEREIST? Seitdem ich 16 Jahre alt war bin ich regelmäßig nach New York gekommen. Ich habe hier Familie, bei der ich unterkommen kann, wenn ich zu Besuch komme. Im letzten Jahr habe ich meine Bemühungen, einen guten, starken Geschäftspartner zu finden, verstärkt. Das Resultat waren gute Kontakte zu Duck Down Records, worüber ich sehr froh bin. TROTZ DEINER NOCH RECHT JUNGEN JAHREN LEGST DU REIFE UND EINEN TÜCHTIGEN GESCHÄFTSSINN MIT HINBLICK AUF DEINE KARRIERE AN DEN TAG. VIELE LEUTE DENKEN, DASS DIE HEUTIGE HIP HOP JUGEND VERLOREN HERUMIRRT. DU JEDOCH REPRÄSENTIERST EINE ANDERE GRUPPE DIESER GENERATION – MIT KLARER STRUKTUR UND PLANUNG FÜR DEINE NÄCHSTEN BERUFLICHE SCHRITTEN . WOHER KOMMT DIESES BEWUSSTSEIN BEI DIR? Nun dieses Bewusstsein kam aus dem folgenden Grund: ich wollte einfach genauer wissen, was die Grundlage der Kultur ist, die ich repräsentiere. Also ging ich der Geschichte des Hip Hops auf den Grund. Ich war schon immer recht wissbegierig, und habe die Kultur eifrig studiert. Dazu gehört aber auch die Geschichte und Kultur der Schwarzen und ihre Wurzeln in Nord Amerika im Allgemeinen. Man muss sich seiner Wurzeln bewusst sein und wie sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt FLAVOR MAGAZINE // 29

haben. Teilweise muss man da auch gar nicht so weit zurück in die Geschichte gehen. Schaut Euch doch einfach an was in der 60er Jahren in New York los war. Malcolm X war hier vor Ort. Und die 5Percent Nation. Das war gerade mal 10 Jahre vor der Geburtsstunde des Hip Hops. Dies war der Nährboden für das Aufkommen der Bewegung. Die Jugend nimmt die Hip Hop Kultur auf, und entwickelt sie stetig weiter, von den 80ern zu den 90er bis in das 21 Jahrhundert. Hip Hop ist heute bereits 30, 40 Jahre alt und ist über Generationen hinweg weiter gewachsen. Und ich bin nun ein Anhänger dieser Kultur, der sich diesen Anfängen und der Evolution sehr bewusst ist, aber nicht viele Leute setzen sich damit so auseinander. Ich versuche diese Zeitspanne und ihre Strömungen in meiner Musik einzufangen. Die Jugendbewegung im Hip Hop war die inspirierende Kraft der Community, die Wissen und Bewußtsein verbreiten wollte. Es gibt aber einige Leute, die nur wissen wo Hip Hop heute steht, und sich mit den verschiedensten Trends der Kultur aufhalten. Daher bin ich sehr penibel mit den verschiedenen Elementen, die ich in meinen Produktionen einfließen lasse. Heutzutage, ist das leider nicht mehr so verbreitet unter den Protagonisten der Kultur. Im Hip Hop ist ein Geschäft, es geht nur um den Hustle. Die Künstler heute hören sich daher auch sehr anders an als ich, den sie haben eine andere Denkweise. Viele sehen die erfolgreichen Rapper und das Geld das sie verdienen; das ist tagtäglich überall in den Vordergrund gestellt, und dann ist das ganz klar ihre Motivation. Meine Motivation ist aber eine andere, und das kann man klar in meiner Musik hören. Am Ende des Tages, egal ob ich derjenige bin, oder jemand anderes daher kommt; die Musik und Kultur wird weiter fortbestehen und sich weiterentwickeln. Und das passiert egal ob es von der Jugend kommt, und Leute sagen, die irren nur orientierungslos umher. Alles bewegt sich natürlich und unentwegt weiter. Vor 200 Jahren gab es hier noch Sklaven in diesem Land. 100 Jahre später, waren sie frei, aber Segregation existierte noch. Und heute, heute kann ich hingehen wo immer ich hin will. Ich kann in die Bücherei und lesen, was auch immer ich möchte. Oder ich kann im Internet surfen und so Information erlangen. Ich bin frei zu tun was auch immer ich will.


von: Swabie Crocket foto: Mr. Green

Wer weiß was geschieht in den nächsten 100 Jahren? Ich möchte einfach nur Teil dieser natürlichen Prozesse sein, und hoffe, das wenn Leute auf mich zurückschauen, sie jemanden sehen, der versucht hat die Kultur positiv voranzutreiben. ERZÄHL UNS MEHR ÜBER DEIN AKTUELLES PROJEKT. Auf “Pablo Frascobar” versuche ich viele der Tracks mit Videos und Visuals zu pushen. Ich möchte damit auch auf Tour gehen. Ich habe gerade ein paar Auftritte auf Joey Badass‘ Tour absolviert und die Leute sind echt abgegangen. Ich habe meine Sets nun an diesem Punkt so verfeinert, das ich mich bereit fühle selbst auf Tour zu gehen und auch ein paar Hallen und Clubs zu füllen. Insbesondere mit der Musik, die ich jetzt am Start habe. Darauf arbeite ich nun hin. WAS IST DIE ERSTE SINGLE, DIE WIR ERWARTEN KÖNNEN? Das Album ist bereits seit dem 1. Juli auf dem Markt. Und seitdem habe ich 5 Singles veröffentlicht, 3 davon mit

dazugehörigem Video. Vor kurzem habe ich “Up North” herausgebracht. Die erste Single war jedoch “Screwface City”, dann folgte “Cortez Nikes” mit Chuck English. Ich habe auch ein Video für “Euqinox” mit Bishop Nehru draußen. Für “Warning Shots Last Murder” habe ich ein Video in Philadelphia gedreht. Und “Influenza” mit Raekwon ist auch als Single erhältlich. Als nächstes drehe ich ein Video für “Swerving and Babe”. Weitere Videos sind in Planung. UND AM ENDE DER REISE...WO WIRD RAZ SICH BEFINDEN? Wie gesagt, eines meiner Ziele ist es, demnächst auf Tour zu gehen. Ob das früher oder später geschieht, wer weiß, wo mich meine Reise hinführt. Tournee und mehr Aufmerksamkeit für meine Musik sind klare Ziele. So wenn ich dann an meinem nächsten Projekt arbeite, ich eine solide Basis aufgebaut habe, von der aus ich weiter expandieren und wachsen kann. Ich baue das alleine als Independent Artist auf. Darum ist es so wichtig, das ich ständig neue Musik herausbringe um im Gehör der Leute zu bleiben. Ich möchte mich nicht nur als Musiker und FLAVOR MAGAZINE // 30


„Wenn Du in der Szene bist , dann kennst du jeden und jeder kennt dich “ - Raz Fresco

Rapper weiterentwickeln, sondern auch meine Position als Produzent weiter ausbauen, und weiterhin mit den verschiedensten Künstler arbeiten. Natürlich möchte ich auch meine Bakersclub Marke weiter ausbauen.

Brooklyn. Aber Baker‘s Club hat Leute in Toronto, in Washington, in Little Rock und in Columbus.

MIT WEM WÜRDEST DU GERNE ZUSAMMENARBEITEN, MIT DEM DU NICHT SCHON KOLLABORIERT HAST? GIBT ES AUF DEINEM AKTUELLEN PROJEKT FEATURES, DIE DU HERVORHEBEN MÖCHTEST?

Als ich in 2009 mit meiner Musik anfing, wußte ich von vorne herein dass ich meine eigene Bewegung starten mußte, die größer ist als ich selbst. Eine Sache, mit der Leute sich identifizieren können. Ich wollte mit den verschiedensten Künstler in Kontakt treten und dope Musik machen. Nachdem ich das Video für “War Star” herausbrachte, bekam ich viele Produktions -Anfragen. Ich habe schon immer meine ganzen eigenen Sachen produziert. Alle Beats von meinem ersten Mixtape stammten von mir. Und mittlerweile habe ich für Raekwon, Bishop English und The Pool Kids produziert. Ich produziere auch viel für Will Chill und Lowthrax. Und neben der Arbeit, die ich für meine Crew leiste, habe ich mir auch Credits für BOB, Wale, Tyga, Big Sean, French Montana und Mac Miller erarbeitet.

Es gibt viele Leute mit denen ich gerne zusammenarbeiten möchte, beispielsweise Reggie P. Ich habe auch eine Kollaboration mit Bodega Bams in Planung. Und einige Leute von der ASAP Crew. WAS HAT ES MIT DEINER MARKE “BAKER‘S CLUB AUF SICH? Der Name stammt von meinem allerersten Mixtape “Welcome to the Baker‘s Club”, aus welchem sich quasi eine regelrechte Bewegung entwickelte. Meine Baker‘s Club Homies sind Chill Will aus Washington, 6Letter und Brisk aus Toronto. Mein Homie Lowthrax aus Little Rock, Arkansas, ist auch gerade in New York um ein Video mit mir zu drehen. Das ist die Bewegung, die ich am pushen bin. Das Lowthrax und ich hier zusammen ein Video produzieren, das ist die Art Vereinigung der verschiedenen Leute und Kräfte, die ich zuvor schon angesprochen habe. Wir unterscheiden uns von vielen der anderen Kollektive, alleine schon dadurch, das unsere Mitglieder nicht alle von den gleichen Orten stammen. Z.B. Du hast die ASAP Crew in Harlem und Pro Era in

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WIE HABT IHR EUCH ALLE ZUSAMMENGESCHLOSSEN?

Wer kam auf die Idee “Baker‘s Club” zu gründen? Die kam von mir. Wie gesagt, mein erstes Mixtape hieß “Welcome to the Baker‘s Club”. Der Name stammte von einer Zeile, die ich für einen Song verwenden wollte, die dann aber doch nicht auf das Mixtape kam. “I‘m all about the dough, welcome to the Baker‘s Club”, war der Vers. Ich fand das Wortspiel richtig dope, und dachte mir, das wäre doch ein passender Name für die Crew mit passendem Logo. GIBT ES BEREITS DATEN FÜR DIE VON DIR GEPLANTE


TOUR? Ich habe verschiedene Termine für einzelne Auftritte, beispielsweise in Ottawa, und natürlich auch in Toronto. Daten für eine komplette Tournee gibt es noch nicht, aber daran arbeite ich gerade. ES GIBT EINE SEHR STARKE MUSIKSZENE IN TORONTO - NICHT NUR SEIT DRAKE. HAST DU JEMALS DARAN GEDACHT MIT IHM ZUSAMMEN ZU ARBEITEN? Wir sind uns mal auf einem Event in Toronto über den Weg gelaufen, so kam ein erster Kontakt zustande, woraufhin sein Team sich bei mir mit einer Produktionsanfrage meldete. Ich machte ich mich an die Arbeit und produzierte Beats für Drake’s “Nothing Was the Same”. Aber am Ende fiel die Zusammenarbeit flach; er entschied sich für andere Beats. ARDINAL OFFICIAL, EIN MITGLIED DER EINFLUSSREICHEN, ABER KLEINEN RAP COMMUNITY IN TORONTO...IST ER NOCH AM START? Klar, er ist der OG in Toronto. In seinen Hochzeiten war er sehr einflußreich in Toronto. Sein Style – Rap mit Karibischen Sounds zu mixen – war schon recht einzigartig. Das erste Mal traf ich ihn letztes Jahr auf einer Show. Allerdings, was er momentan macht, weiß ich leider nicht. Aber er ist immer noch der OG. Toronto hat eine sehr creative, aber kleine Künstler Gemeinschaft, eine kleinere Version von New York. Die Infrastruktur ist viel kleiner, und somit auch die Networking Optionen. Wenn Du in der Szene bist, dann kennst Du jeden, und jeder kennt dich. WANN KAM DER PUNKT DER IN DEINEM LEBEN, AN DEM DU WUSSTEST, MUSIK IST BERUF UND BERUFUNG FÜR DICH? Du meinst, als ich realisierte, das ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen würde? Ehrlich gesagt, schon seit frühester Jugend hat mich Musik nicht losgelassen und ich wußte, damit will ich mein Geld machen. Ich war immer ein guter Schüler, hatte gute Noten und war intellektuell sehr aufmerksam und rege. Meine Lehrer wußten, das ich ein schlauer Kopf bin. Aber wenn die Leute mich fragten, was ich denn mal werden möchte, war “Rapper” immer sofort die Antwort. Das traute ich mich damals aber nicht, das hört sich ja so Klischee an. Aber im Hinterkopf war der Gedanke immer da. Als ich

dann in die High School kam, fing ich an Musikprojekte auf die Beine zu stellen, wie beispielsweise “Welcome to the Baker‘s Club”. Ich sagte mir einfach immer selbst: “Du kannst das, mach’ das.” Mir wurde bewußt, das ich das Talent dafür habe, und ich einfach nur kontinuierlich daran arbeiten muß. Daher war die Frage nie: “Kann ich das?”, sondern “Wie schaffe ich es, dass...?” Also im Grunde herauszufinden, welche Prozesse ich einleiten muß um an meine Ziele zu gelangen, und was die nächsten Schritte sind. WAS SIND DEINE KARRIEREZIELE? Ich möchte ein Künstler mit einem reichhaltingen Katalog qualitativer Musik sein. Musik, die einen nachhaltigen Effekt auf die Menschen hat. Als Menschen sind wir ständig uns am verändern und weiterentwickeln. Ich sehe wo die Musik sich heute befindet, und verstehe wohin sie sich weiterentwickelt. Ich möchte Teil dieser Entwicklung sein. Ich möchte die Leute inspirieren und mein Wissen mit ihnen Teilen. Wenn Menschen verstehen wo sie und ihre Kultur und auch die Musik herstammen, dann verstehen sie auch besser was heute in der Gesellschaft vor sich geht. Dieses Verständnis, glaube ich, kann das viele Probleme lösen. Das kann man auch an den verschiedensten Bewegungen in der Vergangenheit sehen. Dieses Verständnis möchte ich mit meiner Musik vermitteln, und hoffe so Leute, positiv zu beeinflussen. Aber ich glaube ich befinde mich bereits auf diesem Weg, ich muss nur weitermachen. Stell Dir Nas vor, und welchen Einfluß er auf die Kids hatte, die mit ihm groß geworden sind. Oder Rakim. Nun stell Dir vor, die beiden und ihr Selbstverständnis hätte es nicht gegeben. Wegen Rakim kam Nas mit “Illmatic” hervor. Rakim wußte doch vorher nicht, was für einen Einfluß er hinterlassen würde, er machte einfach nur sein Ding. Ich hoffe für mich eben nur, wenn ich einfach so weitermachen wie bisher, stetig darauf aufbaue und wachse, das ich vielleicht auch einen Eindruck auf Leute mache und sie positiv inspiriere. Teil der Hip Hop Kultur ist es, das man sich mit dieser Kultur auseinandersetzt, sie und ihre Systeme und Entwicklungen versteht, und das man das an die folgenden Generationen weitergibt.

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Spinna

DJ

A

ls Meister seiner Zunft, hat er uns Remixe von De La Soul wie auch rare Funk Grooves beschert; Tracks, die einem Gänsehaut geben, oder zu denen man sich auf dem Dancefloor einfach verlieren kann. DJ Spinna - ihm haben wir viel gute Laune und Grooves für die Seele zu verdanken. Und es gibt nur wenige in der DJ Welt, die sich mit dem bescheidenen DJ Spinna messen, dabei gerade vielleicht ein Viertel seiner kreativen Highlights vorweisen können. “If it‘s real”, hat es Substanz, und hat eine Platte die Qualität ein Klassiker zu werden, dann stehen die Chancen gut, das es sich um einen Spinna Track handelt. Auf dem einem Pitstop in den UK haben wir ihn getroffen und sind stolz Euch den gebürtigen Brooklyner DJ Spinna präsentieren zu können.

SPINNA – WAS STEHT GERADE AKTUELL BEI DIR AN? Ich arbeite gerade an einem neuen Jig Master Album das im März nächsten Jahres herauskommen wird. Viele Leute haben sich gefragt was mit uns passiert ist, ob wir aufgehört haben, Platten zu produzieren. Die Antwort: Manchmal kommt einem einfach das alltägliche Leben dazwischen; man arbeitet dann an solchen Projekten, wann immer man dazu kommt. Aber die Zeit ist nun reif. Momentan ist so viel qualitatives Boom Bap am Start. Die

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Kids, die die erste Boom Bap Ära verpaßt haben, befinden sich mittlerweile in ihren 20ern. Ich führe diese Ära nun einfach weiter. Ich bin dankbar für diese Entwicklung. Und ich bin auch dankbar für die heutige Technologie, die das Ganze auch ermöglicht. IN DEINER LAUFBAHN HAST DU MIT DEN VERSCHIEDENSTEN MACHINEN UND EINER VIELZAHL VON PROGRAMMEN GEARBEITET – ERZÄHL UNS MEHR DARÜBER.


interivew by: Swabie Crocket foto Credit: Jean Saint Jean

Meine erste eigene Ausrüstung habe ich mir erst 1994 angeschafft. Davor habe ich nur in den Studios an den dortigen Maschinen arbeiten können. Da habe ich unter anderen P1200 und AKA 950 benutzt. Die erste Maschine, an der ich mich je versuchte, war die “DMX”, die beispielsweise den Sound von Run DMC‘s “Suck MCs” hatte. Rick Ruben produzierte auch sehr viel damit. Dann gab es noch die prä-historischen Emax und EPS 16, die ich 1987 benutzt hatte. Denen folgten die SP1200 und die AKA. Die 3000, und auch die Renaissance, habe

ich geliebt. Aber heute setzte ich mehr auf “Native Instruments” mit der “Komplete 8”, das ist genau die richtige Ausrüstung, der Sound klingt genau richtig. Die Geräte der Native Instruments sind auf dem Vormarsch. Wenn man komplette Tracks neu aufbereitet und noch weiter ausmalt will, dann sind das einfach die richtigen Instrumente. WIE HAST DU DEINEN EIGENEN SOUND GEFUNDEN UND ENTWICKELT?

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Ich bin im Grunde genommen ein Disko Baby. Brooklyn und Deco gingen Hand in Hand als ich aufwuchs. Das war für mich der natürliche Soundtrack meiner Kindheit. Mit 12, 13 Jahren fing ich selbst an aufzulegen. Die Platten mit denen ich die Kunst der Djs lernte waren Disko Scheiben, sowie R‘n‘B und Roller Skating Tracks. Zu der Zeit mußte man in New York einfach alles machen. Später, in den 90ern wurden Tracks wie “Break For Love” in die Kollektion mitaufgenommen. Ältere Freunde haben mich in die Szene miteingeführt und dadurch hatte ich die Gelegenheit die “Garage” in NYC noch in ihrem letzen Jahr zu erleben – was mein Leben veränderte. Als diese Ära zu Ende ging, war ich ein eingefleischter Clubhead. Ich ging zu Clubs wie “The World”, “The Red Zone”, “Marz”. 1989 ging ich auf die Universität, und veranstaltete dort nebenbei auch Parties. Auf der Uni lernte ich dann auch noch ein paar Sachen. Und einige dieser Erlebnisse, die meine Sound prägen, bringe ich heute durch meine Musik wieder zurück.

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DER SOUND KOMMT WIEDER ZURÜCK? Der Sound hat überlebt, auch deshalb, weil die meisten der Underground Platten entstanden aufgrund der Frustration, die viele Künstler mit den Plattenfirmen hatten. Viele brachten ihre Produktionen eigenständig und unabhängig auf den Markt. Rap langweilte mich; die Underground Rap Szene war sowieso überlaufen. Zunächst fand ich “Rawkus Records” dope, aber dann versuchten sie sich dem Radio Sound anzupassen, was vieles kaputt gemacht hat. Ich wollte andere Sounds ausprobieren. Zu der Zeit fing ich an mehr in London zu produzieren,was für mich einen ganzen neuen Wachstumsprozess ins Rollen gebracht. Gerade erst habe ich mit Timmy Regisford gesprochen, der einen neuen Club aufmachen wird, eine Art Nachfolger vom “Shelter”. Ich bin schon ein echter Shelterhead, das sind für mich natürlich tolle Nachrichten. Wie gesagt, der Sound hat überlebt.


Aber heute setzte ich mehr auf “Native Instruments” mit der “Komplete 8”, das ist genau die richtige Ausrüstung, der Sound klingt genau richtig.

WAS TREIBST DU DENN GERADEN IN DEN UK? Ich habe gerade einen Auftritt in Brixton absolviert, und es stehen noch ein paar andere an, bevor ich mich wieder zurück in die Heimat nach New York begebe. WAS WAR MUSIKALISCH DEIN GROSSARTIGSTER MOMENT – WOBEI ICH MIR SICHER BIN, DAS ES DA VIELE GAB? Die ganze Stevie Wonder Sache war verrückt. Zunächst fing ich eine bescheidene Party Reihe mit Bobbito an, die sich dann sehr schnell sehr groß entwickelte. Und was mir schließlich eine Einladung zu Stevie Wonder nach Hause

einbrachte. Zum Abendessen bei Stevie Wonder - das ist schon kaum faßbar, wenn mach sich das so vor Augen führt. LETZTE FRAGE: KÖNNEN WIR UNS AUF TERMINE IN DEUTSCHLAND ODER DEN STAATEN FREUEN? Als nächstes stehen Auftritte mit J-Dilla‘s Bruder an, der ein neues Album herausbringt. Außerdem lege ich demnächst auf einer Blockparty in Brooklyn auf. Für Deutschland habe ich leider momentan nichts im Terminkalender stehen. In den USA bin ich jedoch ständig unterwegs.

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R. CITY ROCK CITY - GLÜCKWUNSCH ZU EUREM ERFOLG. IHR BEFINDET EUCH GERADE AUF GROSSER DEUTSCHLAND TOUR. ABER WIE HAT EURE MUSIKALISCHE REISE EIGENTLICH BEGONNEN? URSPRÜNGLICH STAMMT IHR AUS DER KARIBIK, GENAU GENOMMEN DEN JUNGFERNINSELN? Mein Bruder und ich sind Rock City, kurz RCity. Wir wurden in St. Thomas auf den Jungferninseln geboren. St. Thomas hat einen Spitznamen: Rock City, daher unser Bandname. Im Gegenteil zu der häufig oberflächlichen Annahme, das die Karibik das Paradies auf Erden ist, sind mein Bruder und ich in den Slums aufgewachsen. Klar, es gibt schon paradiesische Ecken in St. Thomas, aber das ist nur eine Seite der Stadt. Wir stammen aus dem Ghetto, und haben uns sprichwörtlich aus dem Nichts unseren Traum aufgebaut. Wenn Du Dir das Cover unseres aktuellen Albums anschaust, kannst Du meinen Bruder und mich als 3, 4-Jährige mit Mikrophonen in den Händen sehen - ein Sinnbild unseres Traumes, den wir seit frühester Kindheit verfolgt haben. Viele Leute kennen uns eher als Songschreiber und denken, das wir uns nun ganz neu als eigenständige Künstler vorstellen. Aber auf den Jungferninseln sind wir schon seit unser High School Zeit einer der größten Bands gewesen. Nach der High School, entschieden wir uns in die USA zu ziehen, um dort unsere Karriere weiter auszubauen. Nach einer kurzen, weniger erfolgreichen Zeit in Miami, ließen

wir uns schließlich in Atlanta nieder wo wir erste Auftritte absolvierten. Wir verstanden das als Zeichen, es dort zu versuchen. Am Anfang nahmen wir einfach nur an Talentshows Teil; zum einen hofften wir, das wir so entdeckt würden, zum anderen konnte man damit auch Geld gewinnen, womit wir uns über Wasser hielten. Wir gewannen schließlich so viele dieser Shows, so dass wir am Ende von diesen Wettbewerben ausgeschlossen wurden. Und auf einmal war unsere Einnahmequelle weg. Uns blieb daraufhin nichts anderes übrig, als wieder zurück nach St. Thomas zu gehen. Dort galten wir bereits als Stars, aber als wir wieder in der Heimat ankamen, mussten wir uns erst mal ganz normale Jobs suchen um Geld zu verdienen. Nach einem Jahr zogen wir zurück nach Atlanta, und fingen wieder ganz von vorne an. Dieses Mal hatten wir aber mehr Glück: durch einen Bekannten kamen wir mit Akon in Kontakt, der damals noch am Anfang seiner Karriere stand. Er bereitete sich darauf vor auf Tour zu gehen und brauchte einen DJ. Wir stellten ihm unseren Freund und ehemaligen DJ Benny D vor, mit dem wir schon auf den Jungferninseln zusammengearbeitet hatten. Benny D. wurde dann Akon’s Tour DJ. Nach der Tour begangen dann Gespräche um einen möglichen Plattenvertrag für uns auf Akon‘s Label. Wir schrieben ein paar Songs für Akon und unser Track “The Rain” schaffte es auf sein Album. Dies brachte uns eine Menge

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„Heute bereisen wir die Welt, und leben unseren Traum.“ - R.City Aufmerksamkeit ein und öffnete uns einige Türen. Plötzlich wollten die unterschiedlichsten Leute Songs von uns geschrieben bekommen. Wir wollten uns aber eigentlich selbst als Künstler etablieren. Durch die vielen Anfragen für unsere Songs, stellten wir dies jedoch hinten an. Nun konnten wir Geld mit dem Songschreiben verdienen, unsere “regulären” Jobs an den Nagel hängen, und uns ganz und gar auf die Musik konzentrieren. Trotzdem blieb unser Plan auch unsere eigene Musik herauszubringen weiter bestehen. Dann klappte es aber mit dem Plattendeal auf Akon’s Label nicht. Wir schrieben also weiterhin Songs für andere Künstler, während wir unsere eigene Musikkarriere erstmal auf Eis legten. Ehrlich gesagt, es fiel uns schwer beidem Gerecht zu werden, und die Nachfrage nach unserer eigenen Musik war eher bescheiden zu der damaligen Zeit. Abgesehen von unserer Fangemeinde in der Karibik, wartete niemand auf Musik von RCity. Also konzentrierten wir unsere ganze Kraft auf das Schreiben und machten uns damit in den USA einen Namen. Wir hofften, das wenn wir uns erstmal als Songschreiber etabliert haben, wir dies dann als Vehikel für unsere eigene Musik nutzen könnten. Und so entfaltete sich das schliesslich auch. Heute bereisen wir die Welt, und leben unseren Traum. WIESO KAM NICHT ZUR ZUSAMMENARBEIT MIT AKON? Ich denke es war einfach eine Frage des Timings. Wir verstanden uns wirklich gut mit Akon, das war sicherlich nicht das Problem. Aber Akon’s Erfolg machte ihn auf einmal FLAVOR MAGAZINE // 39

zu einem höchstbeschäftigten Mann. Er gründete und unterhielt seine eigene Plattenfima, während er gleichzeitig zu einem internationalen Superstar mutierte. Er hatte kein Team um sich herum, das ihm die tagtäglichen Geschäfte abnahm, sondern er kümmerte sich um alles stets selbst. Wir verstanden Akon‘s Situation. Es war einfach sehr schwer seinen Fokus für unser Projekt zu bekommen während er zugleich sein Label, seine Karriere und seine Tour selbst managte. Trotzdem haben wir viel Anerkennung für unsere Arbeit bekommen, auch von ihm. Als wir den Track “Losing It” herausbrachten, war das nicht sofort ein Erfolg mit den Radiostationen. Dennoch gibt es viele Leute,die uns bis heute auf den Song ansprechen, wo auch immer wir hingehen; der Track hat wirklich mit ihnen räsoniert. Ich denke damals war die Zeit jedoch einfach nicht reif für uns. INWIEWEIT HAT EURE KARIBISCHE HERKUNFT EURE KARRIERE BEEINFLUSST? IM GRUNDE GEHÖREN DIE JUNGFERNINSELN ZU DEM TERRITORIUM DER USA. DENNOCH: HABT IHR VOR- ODER NACHTEILE ERFAHREN? UND WIE HAT SICH EUER UMZUG AUF EURE KARRIERE LETZTENDLICH AUSGEWIRKT? Der Umzug war die beste Entscheidung, die wir für unsere Karriere treffen konnten. Trotzdem war es keine einfache Entwicklung. Für Amerikaner sind wir die Insulaner aus der Karibik - und definitiv nicht Amerikaner. Egal wie oft wir ihnen erklären, das wir von den US Jungferninseln kommen, wir somit die gleiche Währung benutzen und von den

Gesetzen der USA regiert werden das macht für sie dennoch keinen Unterschied. Wir können unseren Akzent abstellen und munter drauf los rappen, wir werden immer in die karibische Schublade hineingepackt. Die Anhänger unserer Musik, die verstehen unsere Kunst. Aber die Entscheidungsträger im Musik Biz, die sehen das nicht. Für die macht das keinen Sinn, das wir obwohl wir von einer karibischen Inseln stammen zugleich rappen. Es war daher nicht leicht Fuß zu fassen. Wir verließen unsere Heimat, um das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu erreichen. Auf den Jungferninseln sind die Möglichkeiten sich ein besseres Leben zu erarbeiten, eher limitiert. Genau genommen gibt es zwei Wege: wenn man Glück und die richtigen Verbindungen hat, kann man sich einen sicheren Regierungsjob ergattern. Aber um einen gut bezahlten Job bei den Behörden zu landen, braucht man Beziehungen. Man muss jemanden kennen, der jemanden kennt…- ein guter Lebenslauf und eine formelle Bewerbung reichen da nicht aus. Dann sind illegale Machenschaften meistens die andere Option. Mein Bruder und ich, wir hatte solche Verbindungen leider nicht. Mein Vater kannte zwar viele Leute in höheren Positionen noch aus seiner Schulzeit. aber er hatte für sich den anderen Weg gewählt. Er war ein Mann der Straße, der deswegen schließlich auch im Gefängnis landete. Nachdem er seine Strafe verbüßt hatte, und wieder zu Hause war, wurde ihm bewusst wieviel Zeit er mit seiner Familie verloren hatte, und welche Momente er mit seinen Kindern verpasste, die er nie wieder zurück


kriegen würde. Mein Vater drehte daraufhin seine ganzes Leben herum. Er suchte sich “ehrliche”, legale Arbeit, so das er für seine Familie da sein konnte. Und dieser Weg war alles andere als leicht. Mein Bruder und ich hatten das Gefühl, das wir es nie aus dem Ghetto schaffen würden, wenn wir in St. Thomas blieben. Unser Vater und unsere Leuten gaben uns aber das Zuvertrauen, dass wir es mit unserer Musik schaffen können. Somit entschlossen wir uns, alles zurück zu lassen, und nach Amerika zu gehen. Wir kümmerten uns nicht darum, ob die Leute dort über unseren Akzent, oder darüber das wir aus der Karibik stammen und rappen, lachten. Wir setzten es uns in den Kopf, das wir es der Welt zeigen werden. Die Karibik umfasst weit mehr Staaten und Kulturen als nur Jamaika. Trinidad und Barbados. Die Jungferninseln haben auch etwas beizutragen. WIE KAM ES ZUR ZUSAMMENARBEIT MIT ADAM LEVINE AUF EURER NEUEN SINGLE? DAS IST SCHON BEACHTLICH: ADAM LEVINE VON MAROON FIVE AUF EUREM SONG, DER SCHON DIE NUMMER 1 IN DEN RADIOSTATIONEN IST - WAS SAGT DAS ÜBER DEN STATUS VON KARIBISCHER MUSIK HEUTE AUS? Nun, zum einen: man darf karibische Kultur, Musik, Talent nicht unterschätzen. Man kann weit zurückgehen, bis zu Bob Marley, der zu einer Ikone der Popkultur wurde. Für uns in der Karibik war er ein wichtiger Protagonist unserer Kultur und Musik, Reggae Musik. Wir verpassten ihm nicht das Label “Pop”. Er war Reggae Musik. Der Hauptteil der Bevölkerung in den karibischen Inselstaaten ist FLAVOR MAGAZINE // 40


schwarz. Reggae Musik, ist von und für diese Menschen geschaffen worden. Und dort wird diese Kultur noch sehr bewahrt. In Amerika hingegen, wird das einfach in die Pop Kategorie mit hineingeworfen. Die bezeichnen meinen Bruder und mich heute als eine Popgruppe. Wir wollen aber nicht in diese - oder irgendeine Schublade hineingeworfen werden. Sie werfen uns aber in die Popkiste, weil sie uns in keine andere hineinzwängen können. Wenn Du Dir unser Album anhörst, wird schnell klar das es gar nicht wie Pop klingt. Unser Song “Like This” ist ein Track, der in der Bad Boy Ära hätte entstehen können; Biggie hätte darauf rappen können. Auf “Broadway”, rappen wir richtig hart - zwar nicht wie Gangster Rap, aber wir erzählen ungeschönt aus unserem Leben. Einige andere Songs erinnern an Wyclef. Als er “911” herausbrachte, passierte ihm FLAVOR MAGAZINE // 41

das Gleiche wie uns: plötzlich war er ein Popstar. Für uns ist er aber nicht Pop. Wyclef ist einer von uns: dieser Kerl aus New Jersey mit haitianischen Wurzeln. Er ist ein Künstler, der von vielen Kulturen beeinflusst ist, und das in seiner Musik miteinbringt. Das wir so schnell so abheben würden, das haben wir nicht erwartet. Allerdings haben wir auch nicht erwartet, das wir auf einmal in die Popkategorie hineingeworfen werden würden. Ich glaube die Leute empfangen unsere Musik mit solch offenen Ohren nicht wegen den Texten und Inhalten, aber einfach weil es Reggae Musik ist. Amerikaner lieben Reggae, egal wie sehr sie das vielleicht auch leugnen mögen. Sean Paul war ganz groß, Shaggy und Shaba Ranks ebenfalls. Und sie alle wurden in die Pop Kiste geworfen. So auch Bob Marley. Offensichtlich wurde Reggae schon immer als Teil

der Pop Musik einbezogen und so vielleicht auch einfach akzeptiert. AUCH MAXI PRIEST Du hast Recht, Maxi Priest ist ein weiterer Künstler. Amerikaner haben Reggae Musik und Kultur schon immer wohlwollend aufgenommen. Auch gerade hier in New York, gibt es einen riesigen karibischen Einfluß. Wann lauft man mal nicht jemandem hier über den Weg, der karibische Wurzeln hat? Stimmt, hier in New York gibt es eine reiche karibische Kultur. Viele der Menschen hier stammen aus St. Croix, St. Kitts, Trinidad, Jamaika und Panama. Schau Dir auch den karibischen Einfluß auf Hip Hop an - man erinnere sich nur an Kool Herc, der Jamaikaner war. Ja, oder auch Joey Bada$$. Kanye und Pusha T, lassen mittlerweile karibische Sounds auf ihre Produktionen miteinfließen. Rihanna und Nicki Minaj stammen beide


getrennte Wege. Wir sind Brüder, wir kennen uns in - und auswendig und inspirieren uns gegenseitig. Jedoch selbst wenn ich alleine im Studio an einem Song schreiben, oder mit einem anderen Künstler zusammenarbeite: die erste Person, die ich anrufe wenn ich mit dem Track fertig bin ist mein Bruder, um zu sehen was er von dem Stück hält. Er sagt mir ganz genau, was der Verbesserung bedarf. Und dann gehen wir gemeinsam ins Studio zurück, und verleihen dem Song den letzten Schliff.

von karibischen Inseln und sind heute riesige Popstars. Nicki hat ihre Wurzeln in Trinidad, und Rihanna stammt aus Barbados und macht Tracks wie “Man Down” - den wir übrigens geschrieben haben. DIE MENGE AN SONGS, DIE IHR SCHREIBT: WIE LAUFEN EURE KREATIVEN PROZESSE AB? WER ÜBERNIMMT DIE FÜHRUNG? ARBEITEN DEIN BRUDER UND DU AN ALLEN STÜCKEN GEMEINSAM? ODER ZIEHT IHR EUCH INDIVIDUELL IN EURE EIGENEN ECKEN ZURÜCK WÄHREND DES ENTSTEHUNGSPROZESSES? Da gibt es die verschiedensten Szenarios. Manchmal gehen wir gemeinsam ins Studio, zu Zeiten, wenn es dort ruhig und verlassen ist, so dass wir ungestört an unseren Songs arbeiten können, ohne das uns irgendjemand hineinredet. Manchmal gehen wir aber auch

WO MÖCHTEST DU ROCK CITY NÄCHSTES JAHR SEHEN? Wo werden wir nächstes Jahr stehen, wow. In dieser Industrie, in der sich alles in einem Augenblick verändern kann, kann man das nie wissen. Innerhalb von 6 Monaten kann ein Künstler neu entdeckt werden, die höchsten Ränge erklimmen, und 6 Monate später wieder ganz verschwunden sein, ohne dass sich irgendjemand an ihn erinnert. Ich weiß aber, wenn ich mir unser Album anhöre: wir machen Musik für die Menschen, und darauf bin ich stolz. Die meisten Menschen auf dieser Welt stehen jeden Morgen auf, und tun ihr Bestes um für sich und ihre Familien ein gutes oder besseres Leben zu erschaffen. Und für diese Menschen machen wir unsere Musik, um sie aufzubauen und zu inspirieren. 2Pac sagte einmal in einem Interview: “Ich mag vielleicht nicht die Person sein, die die Welt verändert. Aber mir wird es schon reichen, wenn ich einen Menschen, der die Welt mal verändern wird, inspiriere.” So sehen wir das auch: wir möchten Leute motivieren und unterstützten ihre alltäglichen Kämpfe zu überstehen. Wenn man sich unseren Weg mit all den Hindernissen, die wir zu

bewältigen hatten, anschaut, und nun sieht wo wir gelandet sind: das ist doch ein wahr gewordener Traum. Wir fühlen uns sehr, sehr gesegnet. Und darum möchten wir unsere Geschichte mit der Welt teilen. Wir hoffen, dass andere Menschen daraus Inspiration und Kraft schöpfen können und sich gut fühlen während sie ihren Alltag meistern. In Hinblick auf nächstes Jahr, hoffe ich, dass wir einfach den Test der Zeit bestehen werden. Dass immer mehr Leute von uns erfahren, und sich R City so zu einer festen Marke entwickelt. Wir möchten weiterhin reisen und auftreten, die Welt mit unserer Musik berühren. In einem Jahre, hoffe ich einfach das wir immer noch hier sind, um all das zu realisieren. LETZTE WORTE UND GRÜSSE? Ganz klare Grüße gehen an unsere Leute auf den Jungferninseln wo wir seit unseren frühesten Anfängen unglaubliche Unterstützung erfahren durften. Wenn es nicht unsere Leute daheim gäbe, die uns immer den Rücken stärkten, dann hätten wir uns nie getraut nach Amerika zu gehen. Natürlich auch Grüße an unsere Eltern, die miteinander seit mehr als 38 Jahren durch Dick und Dünn gegangen sind. Grüße an unser Team, die uns immer auf Kurs halten, und klar ansagen, wenn wir was gut oder auch weniger gut machen. Die sagen uns, wenn wir härter arbeiten müssen, anstelle uns Zucker in die Hintern zu blasen. Im Musik Biz begegnet man einer Menge falscher Leute. Unser Team keeps it real, und wir wissen das sehr zu schätzen. Und Grüße an alle, die uns immer unterstützen. Und natürlich Danke auch an Flavor, für dieses Interview!

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IM PLAUSCH MIT DEN

SERRANO SISTERS B

foto: Zung x Crush

oxen, eine der ältesten Wettkampfarten der Menschheit. Populär wie eh und jeh, hat der Sport schon lange seinen Einzug in die Mainstream Kultur wie Film und Musik gemacht – nicht erst seit Ali, Tyson, Mayweather, oder Rocky. Eine knallharte Männerdomäne? Darüber mag man sich mittlerweile streiten – die Ladies befinden sich auf dem Vormarsch. Wir trafen uns zu einem kurzen Chat mit Amanda und Cindy Serrano – die Serrano Sisters – meisterhafte Boxerinnen aus New York.

SERRANO SISTERS – WIE WÜRDET IHR EURE BOXSTILE BESCHREIBEN? Cindy: Mein Boxstil, nun ich bin eine smarte Boxerin, habe gerne ein paar Tricks auf Lager. Ich tanze durch den Boxring, und verteile meine Schläge geschickt plaziert. Amanda, meine Schwester, hat mehr Schlagkraft, richtige K.O Power. Meine Kämpfe hingegen gehen meistens über die gesamte Distanz. Wir sind zwar verwandt, aber wir boxen sehr unterschiedlich voneinander. Ich bin die Technikerin, sie ist die Kämpferin. Amanda: Ich bin das totale Gegenteil von Cindy. Ich fühle mich schon fast beleidigt, wenn mein Gegner nicht ready ist, voll drauf loszuschlagen. Ich springe komplett in den Ring rein: ich will die Schläge spüren, die auf mich zukommen. Man muss einstecken können, aber ich teile natürlich sehr gerne aus. Meine Kämpfe dauern deshalb auch nie besonders lange. Aber egal, wen Ihr von uns beiden Serrano Sisters kämpfen seht, es ist immer ein Spektakel, ein echter, guter Kampf. Ihr kriegt das Beste aus zwei Welten von uns.

Cindy: Mit mir bekommt Ihr feinste Technik zu sehen, Amanda bietet Euch einen Kampf wie Mike Tyson. Und wenn man das kombiniert, habt Ihr das Beste aus zwei Welten. WELCHE MUSIK TREIBT EUCH SO RICHTIG AN, WENN IHR TRAINIERT UND BOXT? Wir sind schon ziemliche hardcore Frauen. Wir lieben Rap, Hip Hop und Old School. Leute wie Jay Z und Kanye West. Die haben einige der besten Songs zu denen wir gerne entweder joggen, sparren oder auch unseren Einzug in den Ring beschreiten. House of Pain‘s “Jump Around” ist ein Klassiker für uns. Ausserdem, unser Trainer Jordan Maldonado ist auch schon ziemlich alt (lachen), weswegen wir viel Old School Zeug hören. Ll Cool J‘s “Mama Said Knock You Out” ist ein weiterer Klassiker - der Titel ist Programm. Es darf auch schon mal Beyonce‘s “Girls Run the World” sein. Aber auf jeden Fall Rap ist die Musik, die uns pusht; Künstler wie Jay Z, Kanye, Drake, DMX – all day, all day. Das ist unser Soundtrack für unser Training.

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DAVID PASTORIUS

Interview by: Swabie Crocket

///////////////////////////////////////////////////////////////////// Musik erschließt sich immer neue Räume der Kreativität und Mauern, die die verschiedenen Genres voneinander abgrenzen, fallen. Bassist David Pistorius ist lebendiges Beispiel dafür. Die mittlerweile berühmten Videos in denen er mit seinem Bass dem Tempo und Rhythmus von Rapper Tech N9ne nachjagt, haben ihm einen wohlverdienten Platz in der Band wie auch als Crossover Musiker verschafft. Die Anfänge der Verschmelzung von Rap und Rock liegen bereits Jahre hinter uns - aber wir sprachen mit David Pastorious über die Weiterentwicklung dieses Trends und die Davis spricht über seinen Onkel Jaco

Mein Onkel ist der berühmte Bassist Jaco Pastorious. Auch wenn er ursprünglich nichts mit meinem Interesse, Bass spielen zu lernen, zu tun hatte, ist er natürlich eine Inspiration. Klar war ich mir bewußt, dass ich einen Onkel hatte, der dieses Instrument meisterhaft beherrschte. Aber meine eigene Leidenschaft entdeckte ich erst in der Mittelstufe, als ich einen Kumpel “Higher Ground” von den Red Hot Chili Peppers spielen hörte. Ich fand den Sound einfach nur krass. Und da habe ich Feuer gefangen.

David spricht über seine Einflüsse Meine musikalischen Einflüsse stammen von Rock, Metal, und auch Jazz. Flea von den Chili Peppers war definitiv ein Held. Robert Trujillo von Suicidal Tendencies/ Infectious Grooves ist ein weiteres Idol, der übrigens mit meinem Onkel an einer Dokumentation arbeitet. Für den Film habe ich einen Track mit Tech N9ine zusammen produziert, von dem ich hoffe, dass er es auch auf das neue Album schafft.

David P, und die Entstehung eines Crossover zu diktieren, und das ganze als Vine aufzunehmen. Tech hat davon offensichtlich Wind bekommen, und dann kam sein Anruf. Ich produzierte noch ein paar andere Vines, und schließlich wurde ich voll in die Band aufgenommen. Mein Interesse für unterschiedlichste Musik habe ich von meinen Eltern mitbekommen. Die hörten sich eine Menge guter, aber auch vielseitige Musik an. Elvis Costello , Police, Squeeze, Tom Scott & the LA Express, Joe Jackson, The Weather Report - das war der Soundtrack meiner Kindheit. Und den Sound der 90er, den habe ich geliebt- das waren gute Zeiten. FLAVOR MAGAZINE // 45


Die Platte, die mich wohl am meisten geprägt hat ist Mr. Bungle von 1991. Auf dem Album hat er so viele verschiedene Bereiche gestreift und miteinander verknüpft - er hat einfach alle Genres vereint, dabei ihre Grenzen komplett außer Acht gelassen. Dieses Album hat so viel mehr nach sich gezogen; das war ein absoluter Gamechanger. David auf die Entwicklung von Hybrid Bands und Hybrid Sounds: Die Verbindung von Hip Hop und Rock fing bereits mit Bands wie Anthrax und Bring the Noise an. Dann gab es da auch House of Pain und Booyah Tribe. Diese Bands haben komplette Crossover Alben produziert, was natürliche weitere Entwicklungen inspiriert und vorangetrieben hat. Der Film “Judgement Night” mit Emilio Estevez hatte einen ganzen Soundtrack voll mit Hybrids. Pearl Jam sind beispielsweise darauf zu finden. David auf die Zukunft: Es steht wohl meine eigene Tour mit von mir selbst geschriebenem und produziertem Material an. Shout Outs? Shoutouts ganz klar an meine Band Local 518. Local 518 ist eine reine Instrumentalband, die alles von Jazz, über Metal bis zu Punk Rock spielt. Weitere Grüße gehen and Studio 101, die eine Menge für mich, Tech N9ne, unser Hybrid Projekt und unsere Video Produktionen getan haben. Die waren maßgeblich an unserer Entwicklung beteiligt. Shoutout an Robert Trujillo, der die Gelder für die Jaco Dokumentation zur Verfügung gestellt hat. Ansonsten könnt ihr auf dem Laufenden bleiben, indem ihr mir auf Instagram - @davidpastorious -, folgt.

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„Die Platte, die mich wohl am meisten geprägt hat ist Mr. Bungle von 1991.“ - David. P

Foto to: Billboard Magazine

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FLAVOR MAGAZINE

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ON THE GRIND WITH

NolanLee

NOLAN LEE - WER BIST DU UND WAS MACHST DU? Mein Name ist Nolan Lee, ich bin Skateboarder. Ich arbeite hart, genieße aber auch mein Leben. WAS WAR DER MOMENT IN DEINEM LEBEN, AN DEN DU DIR GESAGT HAST:SKATEBOARDEN? ICH VERSUCH DAS MAL. Mein Cousin war ein Skateboarder und von dem hab ich mir das abgeguckt. Ich fing so richtig mit dem Skaten an, als ich in die High School kam. Die Kids in meinem Jahrgang waren auch voll dabei. Dann habe ich die Schule gewechselt; dank meiner Skills auf dem Skateboard habe ich jedoch schnell wieder neue Freunde gefunden. Irgendwann drehte sich bei mir schließlich alles nur noch ums Skaten; ich war ständig auf dem Board - während viele meiner Freunde wieder damit aufhörten, und sich zu nerdy, preppy Jungs entwickelten. Meine Leidenschaft brachte mich letztendlich soweit, dass ich mir eine eigene Rampe vor unserem Haus baute, auf der ich dann Tag und Nacht skatete. WAS LIEBST DU AM SKATEBOARDEN? Für mich bedeutet Skateboarden absolute Freiheit. Nur ein Brett unter Deinen Füßen, die Straße und Du, sowie die Hoffnung, dass Du nicht auf deinem Hintern landest. Einfach nur durch die Gegend sorglos cruisen zu können, den Gedanken freien Lauf lassen und dabei an nichts wirklich denken. WANN WURDE DIR BEWUSST, DAS DU RICHTIG GUT BIST? Zunächst habe ich mir erstmal andere Skater angeschaut, um zu sehen was deren Skills waren und es denn bedeutet, wirklich gut zu sein. Dann

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interview : Swabie crocket foto credit : AceReel Studios

habe ich mir vorgestellt, wie ich diese Level erreiche, und Sponsoren an Land ziehen kann. Skateboardhersteller oder Kleidungsfirmen im Grunde ist es egal welche Sponsoren zur Verfügung stehen, solange sie mich als Individuum anerkennen und schätzen. Mein erster Sponsor war der lokale Skateboardshop, den ich häufig mit meinen Freunden besuchte. Der Laden stellte mir Ersatzteile, Räder und Magazine zur Verfügung. HABEN SO VIELE DER SKATEBOARDKIDS IHRE ANFÄNGE? Ja, die meisten. Darum unterstützt man auch immer seinen lokalen Skateshop, die die Skater der Umgebung sponsern. Diese Läden veranstalten häufig Wettbewerbe bei denen sich diese Kids miteinander messen können. WO STAMMST DU URSPRÜNGLICH HER, BEVOR DU NACH NEW YORK GEZOGEN BIST? Ich bin in Florida aufgewachsen. Dort habe ich auch das erste Mal auf einem Skateboard gestanden. In Colorado bin ich das erste Mal auf meinen Knien Skateboard gefahren. Dort wurde ich von meinem ersten Skateboardshop gesponsert; die haben mir eine komplette Grundausstattung der verschiedensten Hersteller vermacht. Mein Kumpel Billy Rohan, der der damalige Profi in unserer Gegend, war derjenige, der mich nach New York gebracht hat. Er streckte mir Geld vor, um mich erstmal nach New York zu holen, und einmal angekommen, hat er mich mit der dortigen Community und den Sponsoren in Kontakt gebracht. unserer Gegend, war derjenige, der mich nach New York gebracht hat. Er streckte mir Geld vor, um mich erstmal nach New York zu holen, und einmal angekommen, hat er mich mit der dortigen Community und den Sponsoren in Kontakt gebracht.



WENN MAN NEW YORKER SKATEBOARDER NACH NOLAN LEE FRAGT, KRIEGT MAN SOFORT ZU HÖREN WIE ER DAS HERZ UND DIE SEELE DER NY SKATEBOARD COMMUNITY REPRÄSENTIERT. WIE FÜHLST DU DICH DAMIT? That’s love! Ich sehe mich selbst zwar nicht als Herz der Skateboardszene, aber ich schaue schon auf zur New Yorker Szene und ihren Protagonisten. Bereits vor meinem Umzug nach NYC, fand ich die Skateboarder hier am besten, und habe mir ständig Videomaterial der East Coast Kids angeschaut. Es gab auch einige wenige Cali Kids darunter; die meisten stammten jedoch von der Ostküste- “BeastCoast”. Ich habe die New Yorker Szene schon immer geliebt, und ich wollte immer ein Teil von ihr sein. AUCH UNTER DEN KIDS HAST DU EINE SOLIDE GEFOLGSCHAFT. WIE WICHTIG IST ES FÜR DICH, MIT DEN JÜNGEREN GENERATIONEN IN VERBINDUNG ZU BLEIBEN? WAS MOTIVIERT DICH? Du gilts als der Skater der Skater…und auch unter den Kids hast Du eine solide Gefolgschaft.

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Wie wichtig ist es für Dich, mit den jüngeren Generationen in Verbindung zu bleiben? Was motiviert Dich? Nun, ich hatte nie Geschwister, bin als Einzelkind aufgewachsen. Ich hätte aber gerne Brüder und Schwestern gehabt. Wenn Kinder aus meinem Umfeld zu Besuch kamen, sei es Cousins und Cousinen oder die Kinder von Familienfreunden, dann habe ich mich immer gerne um sie gekümmert. Beim Skateboarden möchte man doch seine Skills, Tricks und Erfahrungen an andere weitergeben. Was man macht, was man besser nicht macht und wie man seine Performance steigern kann. Wenn man diese Kids dann dazu motiviert, ihr Skaten auf die nächste Ebene bringen zu wollen, dann ist das doch toll. Wenn sie sich mit dem Board einfach nur von A nach B fortbewegen wollen,dann ist das auch cool. Je mehr Leute skaten, desto weniger, wird Skateboarden als was schlechtes angesehen. DU FINDEST DAS SKATEBOARDEN MIT NEGATIVEN ANSCHAUUNGEN BEHAFTET IST? Nun, nicht unbedingt. Aber wenn wir in der Innenstadt skaten wollen, und nicht im


die Leute doch auf die Barrikaden, und verweisen uns auf die Skateparks. Da gibt es schon Animositäten. WARUM IST SKATEN MEHR ALS NUR IN DEN SKATEPARKS TRICKS ÜBEN? In meiner Generation gab es nicht viele Skateparks. Ein paar einzelne, wo man gelegentlich mal hinging, insbesondere wenn dort Wettbewerbe stattfanden. Nun, dadurch das es immer mehr Wettbewerbe gibt, und Skateboarden schon fast Teil des Mainstreams ist, gibt es mittlerweile auch mehr Skateparks. Diese Parks sind aber dafür angelegt, um Tricks und Akrobatik zu üben, und nicht einfach mit dem Skateboard durch die Gegend zu cruisen. Wenn man aber nun mal lieber einfach die Freiheit des Skateboardes geniessen möchte, dann mag man nicht an die Parks gebunden sein. Auf den Straßen kann man einfach abziehen, so richtig loslassen, und die Landschaften, die einen umgeben, auf sich wirken lassen. MANCHE BEZEICHNEN SKATEBOARDEN ALS EINE SPORTART, ANDERE BESTREITEN DAS VEHEMENT UND SIND BEINAHE BELEIDIGT, WENN MAN SKATEN MIT SPORT GLEICHSETZT. WAS IST DEINE HALTUNG? Als ich mit dem Skaten groß wurde, war das für uns einfach nur Ausdruck eines Lebensgefühls: sich frei zu fühlen, und loslassen zu können Mittlerweile hat es sich schon zum Sport weiterentwickelt. Es wird bereits davon gesprochen, dass Skateboarden eine olympische Disziplin werden könnte.

Als ich mit dem Skaten groß wurde, war das für uns einfach nur Ausdruck eines Lebensgefühls: sich frei zu fühlen, und loslassen zu können. Mittlerweile hat es sich schon zum Sport weiterentwickelt. Es wird bereits davon gesprochen, dass Skateboarden eine olympische Disziplin werden könnte. FINDEST DU DIESE ENTWICKLUNG GUT ODER SCHLECHT? Einerseits denke ich nicht, das es irgendetwas schlechtes gibt in Verbindung mit Skateboarding. Ich denke aber auch, dass manche Dinge einfach in Ruhe gelassen werden sollten, und nicht korrumpiert werden darf. Beispielsweise: Eine Firma dreht einen TV Spot über die lokale Skateboard Gemeinde - dann sollte im Spot auch ein lokaler Skateboarder zu sehen sein. Oder wenigstens ein echter Skater, der weiß, was er macht. Nicht irgendein Kind, das nicht weiß, wo hinten und vorne ist. Laß die Leute, Teil haben, die wirklich Teil der Community sind. Laß das Geld zurück in die Community fließen. Skateboarding bring mittlerweile eine Menge Geld, auch gerade deshalb, weil es nun ein Sport ist. WAS MACHT JEMANDEN IN DEINEN AUGEN ZU EINEM ECHTEN SKATEBOARDER? EIN ECHTER SKATEBOARDER, IN MEINE AUGEN, IST JEMAND, DER SICH WIRKLICH MIT DER KULTUR

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Ein echter Skateboarder, in meine Augen, ist jemand, der sich wirklich mit der Kultur identifiziert. - Nolan Lee


IDENTIFIZIERT. JEMAND, DER ZU ALLEM BEREIT IST, DER AUCH EINMAL EINEN FALL HINNEHMEN KANN, UND DABEI IN KAUF NIMMT, WENN AUCH MAL EIN BRUCH PASSIERT. ER IST BEREIT ZU KÄMPFEN, VON DER POLIZEI GEJAGT ZU WERDEN, ÜBER ZÄUNE ZU SPRINGEN. ER IST BEREIT SPASS ZU HABEN; BEREIT FÜR ALLES, WAS DAS LEBEN ZU BIETEN HAT. WAS MACHT EINEN GUTEN SKATER AUS? EIN GUTER SKATER IST VIELSEITIG, KANN MIT BEIDEN FÜSSEN IN VIELFÄLTIGER WEISE DAS SKATEBOARD KONTROLLIEREN. “SKATING SWITCH” IST EINE KUNST: ANSTELLE MIT DEM STARKEN FUSS, WIRD MIT DER SCHWACHEN SEITE GEPUSHT. ALSO OB MAN EINEN LINKSHÄNDER ALLES MIT RECHTS MACHEN LÄSST. EIN SKATER, DER MIT BEIDEN FÜSSEN GLEICHERMASSEN GUT SKATEN KANN, IST SCHON SEHR FORTGESCHRITTEN. DAS IST SCHON WAS BESONDERES, DAS KANN NICHT JEDER. WAS HAT ES MIT POW!! SKATEBOARDS AUF SICH? POW!! SKATEBOARDS IST EINE FIRMA, DIE ICH VOR FAST 5 JAHREN GEGRÜNDET HABE. IM GRUNDE REPRÄSENTIERT SICH MICH ALS PERSON. UND POW!! IST LEDIGLICH EIN WORT, DAS ICH LANGE ZEIT STÄNDIG BENUTZT HABE. NACHDEM ICH FÜR SO VIELE VERSCHIEDENE SKATEBOARD HERSTELLER GESKATET BIN, DACHTE ICH, ES WIRD ZEIT MEINE EIGENE FIRMA ZU STARTEN, UND DADURCH MEIN LEBENSGEFÜHL, MEINE VISION BESSER AUSDRÜCKEN ZU KÖNNEN. GLEICHZEITIG ERMÖGLICHT ES MIR, MEHR ZU REISEN, ODER ABER AUCH ANDERE SKATER ZU FÖRDERN, DIE ES WIRKLICH VERDIENEN. ICH SCHAFFE MEINE EIGENE KLEINE SZENE. UND WER IST TEIL DIESER SZENE? TOM MEDINA, DAMON HALL AND SPENCER NUZZI SIND DIE HAUPTSKATER MEINES TEAMS. UND DANN GIBT’S DA NOCH EINIGE JÜNGERE SKATER, DIE WIR VERSUCHEN ZU FÖRDERN UND AUFZUBAUEN. WIR HABEN EINE GUTE, SOLIDE CREW ,UND WIR WOLLEN EINFACH NUR STETIG WEITER WACHSEN. EINFACH NUR STETIG WEITER WACHSEN. GIBT’S DA NOCH EINIGE JÜNGERE SKATER, DIE WIR VERSUCHEN ZU FÖRDERN UND AUFZUBAUEN. WIR HABEN EINE GUTE, SOLIDE CREW ,UND WIR WOLLEN EINFACH NUR STETIG WEITER WACHSEN.

GIBT’S DA NOCH EINIGE JÜNGERE SKATER, DIE WIR VERSUCHEN ZU FÖRDERN UND AUFZUBAUEN. WIR HABEN EINE GUTE, SOLIDE CREW ,UND WIR WOLLEN EINFACH NUR STETIG WEITER WACHSEN. WELCHEN RAT GIBTS DU DEN NACHKOMMENDEN GENERATIONEN UND SKATERN, DIE SICH GERADE ERST AM ANFANG BEFINDEN, UND IHRE SKILLS AUF DAS NÄCHSTE LEVEL BRINGEN WOLLEN? ZUNÄCHST, NICHT JEDER SOLLTE GLEICH DARAN DENKEN, WEIL SIE AM SKATEN SIND, UND DENKEN DAS SIE GUT SIND, EINE EIGENE FIRMA AUFZUBAUEN. SKATEBOARD COMPANIES SIND NICHT EINFACH ZU STARTEN. MAN BRAUCHT EINE SOLIDE GEFOLGSCHAFT, DIE EINEN UNTERSTÜTZT - AUSSER DU BRINGST BEREITS EINE MENGE GELD MIT. FÜR DIE, DIE NOCH AM ANFANG STEHEN, SAGE ICH: HABT EINFACH SPASS AM SKATEN, UND VERFEINERT EURE TECHNIK. LERNT DIE BASICS. LERNT DIE ETHIK DES SKATEBOARDINGS. WAS IST GUTE SKATEBOARDING ETHIK? GUTE SKATEBOARDING ETHIK IST ZUM BEISPIEL, KEIN ANGEBER ZU SEIN. ES GEHT NICHT IMMER NUR UM DICH ALS INDIVIDUUM. ALS SKATER BIST DU TEIL EINER COMMUNITY. ES GEHT AUCH UM DEINE FREUNDE, DEINE CREW. HABE SPASS BEIM SKATEN. KONZENTRIERE DICH NICHT ZU SEHR AUF SPONSOREN, FOKUSSIERE DICH NICHT AUF WELCHE TRICKS DU BESSER KANNST ALS DER NÄCHSTE SKATER. HABE SPASS MIT DEN TRICKS, DIE DU KANNST UND KONZENTRIERE DICH DARAUF DIESE ZU MEISTERN.

WAS LIEGT DIR AM MEISTEN AM HERZEN HINSICHTLICH DER SKATE KULTUR? EINFACH DIE COMMUNITY ZUSAMMEN ZU BRINGEN. SKATEBOARDING IST EINE GROSSARTIGE SACHE, UND DIE VERSCHIEDENSTEN SKATER WISSEN SICH GEGENSEITIG ZU SCHÄTZEN. SKATEBOARDING VERBINDET. MAN KENNT SICH, GRÜSST SICH, ERKENNT EINANDER AN AUCH WENN MAN SICH VIELLEICHT NICHT KENNT. ABER WENN DU JEMANDEN MIT EINEM SKATEBOARD IN DER HAND SIEHTS, WEISST DU: WE ALL GOT THE SAME LOVE. DIESE LIEBE, DIESES GEMEINSAME INTERESSE VERBINDET.


fotos: Zungy x Crush

LUCID FC

DIE KÖPFE HINTER DER FOOTWEAR UND CLOTHING COMPANY FLAVOR MAGAZINE // 55


WER STEHT HINTER LUCID FC? STELLT EUCH KURZ VOR. Wir sind Chet und Betts DeHart, die Lucid Zwillinge; 19 Jahren Alt, urspr端nglich aus Atlanta, Georgia. Wir stehen hinter Lucid FC, unsere Footwear und Clothing Company, die wir 2010 gegr端ndet haben.

vorstellten und bewerteten. Und dann, dann wollten wir unsere eigene Schuhe haben, so wie beispielsweise Michael Jordan. Leider sind wir aber keine Sportler, denen solche Deals einfach angeboten werden. Also fingen wir an, unsere eigenen zu entworfen. WAS HAT ES MIT EUREM LOGO AUF SICH?

WAS HAT EUCH DAZU INSPIRIERT, IN DIE MODEBRANCHE EINZUSTEIGEN UND KLEIDUNG ZU ENTWERFEN? Angefangen hatte das Ganze mit unserer eigenen Video Serie auf YouTube, in der wir Schuhe und Kleidung

Unser Logo verk旦rpert das F und C unserer Marke. Egal, aus welchem Winkel man sich das Logo betrachtet, man erkennt klar das F und C. Wir designen unsere Kleidung und Schuhe komplett selbst, und f端hren unsere FLAVOR MAGAZINE // 56


Geschäfte eigenständig. Chet ist der Designer von uns beiden, und ich übernehme die Business Aspekte unseres Unternehmens. Dadurch ergänzen wir uns bestens. Wir sind uns meistens einig wenn es um wichtige Entscheidungen geht - im Geschäft wie auch im Leben allgemein. WAS BEWEGTE EUCH ZUM UMZUG NACH NEW YORK? Das waren reine Businessüberlegungen. New York ist eine der Fashion Hauptstädte der Welt. Wir möchten unsere Produkte richtig platzieren, und sicher stellen, dass sie hochwertig und qualitativ produziert werden. Wir haben uns im Fashion District von New York niedergelassen und fühlen uns dort wohl. WIR SEHEN VIELE KÜNSTLER AUS DEM MUSIK BIZ UM EUCH HERUM WIE BEISPIELSWEISE RIHANNA, RAE

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SREMMURD UND MAKONNEN…WOHER KOMMT’S? Die Verbindungen stammen teilweise noch aus unserer Zeit in Atlanta, wo wir groß geworden sind. Wir haben uns viel in der Hip Hop Community in Atlanta bewegt, waren oft zu Besuch in den verschiedenen Studios. Wir sind hauptsächlich mit der Untergrund Musikszene connected. Die urbane Szene Atlanta’s dreht sich um Musik - Fashion, Style und Musik, das ist alles sehr miteinander verwoben. WAS SIND EINIGE EURER LIEBLINGSKÜNSTLER? Wir hören uns wirklich alles mögliche an. Wenn wir einen besonders hervorheben müssten, dann wäre das wohl Pharrell Williams, ein sehr inspirierender und einflussreicher Künstler, auch natürlich mit Hinblick auf Mode.

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Musik & Lucid Zusammen

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DIE NEW YORK FASHION WEEK HAT GERADE STATTGEFUNDEN - EIN ERFOLG AUCH FÜR LUCID FC?

IST EURE MODELINIE AUCH AUSSERHALB DER USA ERHÄLTLICH?

Ja, die Fashion Week war auch für uns gut. Wir veranstalteten unseren eigenen Event, und veröffentlichten auch ein eigenes Video im Zuge der Fashion Week. “Materialistic” kann man auf Vimeo und auch auf unserer Homepage finden.

Ja, wir eröffnen demnächst einen Pop Up Shop mit “A Number of Names” in London, im Showroom der BBC in Europa. Wir freuen uns sehr darüber.

Exklusive, von Tony Hawk unterschriebene FLAVOR MAGAZINE // 59


Vorbereiten der Klamotten

WELCHES SIND EINIGE EURER TOP DESIGNER, DIE IHR PRIVAT MÖGT? Wir finden eine Menge Leute gut, aber den einen Top Designer haben wir nicht. Oft mögen wir ein bestimmtes Stück von einem Designer, und dann ein Teil von einem anderen. Gerade deshalb wollen wir die perfekten Kleidungsstücke entwerfen, die genau das darstellen, was uns gefällt. Denn diese Teile können wir bisher noch nicht auf den Kleiderständern finden. Unser Stil ist eine Mischung von Bebe trifft auf Ralph Lauren für die Straße. Wobei man dabei zugeben muß, das Ralph Lauren schon die Nr. 1 im Bereich Streetwear ist. IN DER VERGANGENHEIT KAM ES BEREITS ZUR ZUSAMMENARBEIT MIT DICKIE’S. SEHT IHR WEITERE KOLLABORATIONEN FÜR LUCID FC’ IN DER ZUKUNFT? Am Ende des Monats steht eine weitere Partnerschaft mit Dickie’s an. Wir sind immer auf der Suche nach geeigneten Partnern für Kollaborationen, und sind ständig an neuen Kollektionen und Designs entwerfen. Aber man kann nie von vornherein wissen, wann und wie man Kollektionen letztendlich veröffentlicht. Oder ob Pläne die man schmiedet, wirklich auch zur Vollendung kommen. Das ist Teil des Biz. Wie gesagt, eine neue Kollaboration mit Dickie’s steht bevor!

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Editorial von Andreas Schmidt

Editorial von Andreas Schmidt

American Apparel

Model: Clara CuvĂŠ

& Zara

Zara & American Apparel ////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////

Model: Clara CuvĂŠ


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Model: Davy Jones

Leather jacket-Bershka Sweater-Bershka Hat-Bigalli Jeans-H&M


niceKICKS Drake OVO Air Jordan 10

CHEC K #THE SE # KICKS Alexander McQueen Sneakers

Fenty By Rihanna Puma Creepers

Kanye West Yeezy Boost 350 FLAVOR MAGAZINE // 63

Bottega Veneta Chelsea Boots


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Grace Jones

Lauryn Hill

Afro Punk - Fest Bilder: Ryan Hamilton & Jordan L

Jesse Boykins

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Raury


AB-Soul & SZA

Kelis

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Jidenna - LIVE ON STAGE THE CLASSIC MAN TAKES OVER NYC

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ng i g g i d in theh stas

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ng i g g i d in theh stas WEBSTER

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r Flavo e on th T SPO HALL NYC

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//////////////////////////////////////////////////////////// / SUPPLY CO.

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TECH GADGETS

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er Ortarky Chair Unter Strom! Laut der “The Next Web” hat Igor Gitelstain, Absolvent der Shenkar Universität für Ingenieurwissenschaften, Design und Kunst der Prototyp eines Schaukelstuhls produziert, der über einen eingebauten Stromgenerator verfügt. Während man in dem Stuhl schaukelt, erzeugt eine Magnet- und Kupferkonstruktion elektrische Reibung, und somit Energie. Dieser Stromfluß kann dann in eine Batterie weitergeleitet werden, um den Strom zu speichern, oder gegebenenfalls ein Handy oder Laptop aufzuladen. Rock on!

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P

owerUp 3.0 Papier Drone Der PowerUp 3.0 ist ein Mini-Motor, der die einfachsten Papierflieger in ferngesteuerte Dronen verwandelt. Mit Hilfe eines Smartphones oder

K

rieg der Sterne Nun Auch Live in Euren Wohnzimmern!

Rechtzeitig zum Kino Start des neuen Krieg der Sterne Films bring Sphero eine kleine Sensation auf den Markt- den Sphero BB-8 Roboter. Was den BB-8 so unvergleichlich macht? Seine hochentwickelte Technologie erlaubt es ihm seine Persönlichkeit im Spiel weiterzuentwickeln und den verschiedensten Situationen anzupassen. Der BB-8 reagiert intuitiv auf Deine Stimme und folgt Deinen Kommandos auch via Smartphone! Du kannst mit ihm die verschiedensten Abenteuer erspielen, oder auch kreativ Dich betätigen und Hologramme erstellen. Der Sphero BBB-8 ist mehr als nur ein Spielzeug, er ist Begleiter auf all Deinen Abenteuer durch die Galaxie. Möge die Macht mit Euch sein!

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ove Band Smart Watches versuchten bisher die Designs der traditionellen Uhren zu imitieren. Die Hersteller der Polare Wove Band bedienen sich einer ganz anderen Technologie: einer Mischung aus flexiblen Armband und Display in einem - ein quasi um das Handgelenk geschnalltes Touchscreen Display. Für die “Wove” hat Android bereits ein ganz spezielles Betriebssystem entwickelt. Der MultiTouchscreen erlaubt dem Benutzer komplexe Features, inklusive eines 9 Axis Sensor, der alle Bewegungen aufnimmt. FLAVOR MAGAZINE // 76


PLAY

Grand Tourismo Racing Fans, schnallt Euch an! Gerade präsentierte PlayStation auf der Paris Games Week die neueste Version von Gran Turismo. Gran Turismo Sport so der Name der neuesten Edition, wird sein Debüt für PS4 in 2016 feiern, wie CEO Jim Ryan nebst Kaznori Yamauchi stolz verkündeten.

Xenoblade Chronicle X In Xenoblade Chronicle X können Spieler eine Welt voller fantastischer Gestalten in erstaunlicher HD Grafiken erkunden. Die Charaktere steigern sich von Level zu Level in ihren Fähigkeiten indem sie neue Kampf und Verteidigungstechniken lernen. Den Spielern steht ein beachtliches Arsenal von Waffen zur Verfügung, das sie selbst im Laufe des Spiel kreativ weiter gestalten können, um in dieser sagenhaften Welt von Insekten zu Dinosauriern zu bestehen. Xenoblade Chronicle X ist ein Must Have! FLAVOR MAGAZINE // 77


flavo

Gam e #Tip p

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Game of Thrones 3 Werde Teil der Saga in diesem authentischen Game of Thrones Spiel. In dieser neuen Spielepisode von George R. Martin’s atemberaubende Welt der Game of Thrones, kann der geneigte Spieler sich in die verschiedensten Charaktere versetzen, auf zahlreiche Abenteuer gehen und mit seinen Entscheidungen massgeblich die Zukunft von Westeros in seinen Händen halten. Unvorhersehbare Ent- und Verwicklungen dieses Games machen der geliebten TV Sendung alle Ehre.

Mega Man Legacy Mega Man Legacy Collection zelebriert die 8-teilige Reihe von Capcom’s ikonischen Blauen Bomber. Teil der Legacy Collection sind getreue Reproduktionen der 6 originalen Mega Man Spiele, die den getreuen Mega Man Fan bestimmt nostalgisch werden lassen.

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FLAVOR MAGAZINE // 81



KINO

Sicario D

ie Grenze zwischen den USA und Mexiko ist schon seit langer Zeit vom anhaltenden Drogenkrieg geprägt. Eine internationale Einsatztruppe soll dem Drogenhandel jedoch endlich Einhalt gebieten. Dieser internationalen Einsatzgruppe schließt sich die junge FBI-Agentin Kate Macer an. Gemeinsam machen sie es sich zum Ziel, dem Drogenhandel im Grenzgebiet Einhalt zu gebieten. Doch schon ihr erster Einsatz in dem gefährlichen Grenzgebiet läuft völlig aus dem Ruder. Eigentlich sollten sie nur einen Gefangen überführen, doch diese Überführung endet in einem blutigen Hinterhalt.

FLAVOR MAGAZINE // 81

Mit der Hilfe des ebenso geheimnisvollen wie erbarmungslosen Söldners Alejandro kommt Kate aber mit dem Leben davon. Bei der nächsten Operation trifft sie diesen und seine Spezialeinheit wieder. Doch schnell wird ihr klar, dass diese ihre ganz eigenen Ziele verfolgen. Und so dauert es auch nicht mehr lange, biss die Grenzen zwischen Freund und Feind komplett verschwimmen. Irgendwann fragt sich Kate, wem sie eigentlich überhaupt noch vertrauen kann. Die 2 Stunden Action gibt es ab dem 1. Oktober im Kino zu sehen.


noch mehr Streifen REGRESSION

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ie 17-Jährige Angela Gray wird Opfer eines abscheulichen Verbrechens. Dabei wird sie entführt von einer satanistischen Sekte und vergewaltigt.

STRASSENSAMURAI

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ieser Dokumentarfilm in schwarz-weiß begleitet 5 Berliner Türsteher, die vor den angesagten Clubs der deutschen Hauptstadt stehen und entscheiden, wer rein kommt und wer nicht. Der Beruf des Türstehers ist eher negativ konnotiert, was wohl auch daran liegt, dass diese einem den Abend vorzeitig beendet haben. Doch dieser Dokumentarfilm in schwarz-weiß will mit den Vorurteilen aufräumen und begleitet 5 Türsteher bei ihrer Arbeit. Wie übersteht man Extremsituationen und bleibt gleichzeitig motiviert? Hier gibt es ab dem 8. Oktober einen Einblick. Bild: Atimos

„Straßensamurai“ feierte auf dem 11. „achtung berlin – new berlin film award“ seine Weltpremiere.

Doch als ob dies noch nicht genug wäre, schockiert sie die Tatsache, dass ihr Vater an dem grausamen Verbrechen beteiligt war. Zumindest glaub Angela ihn unter den Tätern erkannt zu haben. Er selbst kann sich an nichts erinnern, beteuert aber seine Unschuld und will mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. In dem verzwickten Fall ermittelt der Polizist Bruce Kenner. Und jedes Mal, wenn er glaubt einen entscheidenen Schritt weiter gekommen zu sein, entsetzt ihr die neue Erkenntnis aufs Neue. Zudem

plagen ihn Albträume, eben so wie Angela. So vermengen sich Psychologischer Thriller, Drama und Horror und schaffen damit eine beklemmende Atmosphäre. Im Kino ab 1. Oktober. Foto: Tobis

THE LAST WITCH HUNTER

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m die letzte Schlacht gegen die Hexenkönigin zu gewinnen, muss Vin Diesel als Hexenjäger einer Feindin vertrauen. Im Mittelalter gab es noch eine vielzahl an Hexen, welche den schwarzen Tod über die Welt bringen wollten. Diese konnte Kaulder (Vin Diesel) jedoch besiegen. Allerdings legt die Hexe vor ihrem Tod noch ihre Unsterblichkeit

auf ihn. So musste er auch den Tod seiner Frau und Tochter miterleben. Jetzt, 700 Jahre später, ist er verbitterter Einzelgänger, welcher der Welt den Rücken zugewendet hat. Als entdeckt, dass die Hexen die Königin wieder zum Leben erwecken wollen, beginnt der Kampf auf ein Neues. Kinostart: 21.Oktober 2015 Bild: Concorde FLAVOR MAGAZINE // 82


SOUND CHECK BY: TRE UNDA

The GAME macht Compton Ehre!

Mit seinem aktuellen Album hinterläßt The GAME nicht nur ein Vermächtnis für sich selbst, sondern macht dabei auch Compton‘s Hip Hop alle Ehre. Auf “The Documentary 2”, sein 19 -Track starkes Kunstwerk finden sich illustre Rapper wie Snoop Dogg, Kendrick Lamar, Dr. Dre, Drake, Diddy, Q-Tip, Kanye....um nur ein paar wenige zu nennen. Wie gewohnt liefert the GAME beste Qualität auf diesem Album ab, insbesondere Tracks wie “Circles”, “On Me”, “Mula” stechen hervor. The GAME ist zurück und führt souverän das Erbe des Hip Hops in Compton weiter.

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ick Ross Wirft Mit “Black Dollar” Um Sich!

Rick Ross’ neues Mixtape “Black Dollar” ist eine solide Produktion, die seine Fans über Wasser hält, bis sein nächstes Album herauskommen wird. Das Projekt, bestehend aus 17 Tracks featured Hits wie “Foreclosure” und Rapkollegen wie Meek Mill, The Dream, Future, Wale und viele mehr. Genau das, was die Fans von Maybach Music erwarten!!

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CARFACE - eine Legende Ist Zurück!

Nach sieben Jahren der Funkstille, meldet sich Scarface nun mit seinem 12. Studio Album „Deeply Rooted“ zurück! Der Südstaaten Hip Hop Veteran, der bereits seit 1991 im Biz tätig ist, wird auf seinem neuesten Album von musikalischen Schwergewichten wie Nas, John Legend, CeeLo, Rick Ross, Papa Reu, Rush Davis und Zo-Ro unterstützt. - Das Album erinnert uns wieder warum Scarface bereits als Legende gilt und untermauert seinen Status als Euerer Lieblingsrapper liebster Rapper!

Jadakiss “Top 5”

Jadakiss tritt mit “Top 5” wieder ins Rampenlicht. Tracks wie “Dead Or Alive” sind ein wahres Testament seines Talentes und seiner soliden ausgeführten Arbeit, die wir von ihm gewohnt sind. Auch Jadakiss hat eine beachtliche Liste von Features auf diesem Album, aber eine Kollaboration bedarf der besondern Aufmerksamkeit: Wortschmied NAS ist mit von der Partie! Falls Ihr lieber einen chilligeren Vibe sucht, dann ist definitiv “Kiss” Euer Track - lehnt Euch zurück und genießt den klassischen Feel des Tracks. “Top 5” ist im Vergleich zu vielen anderen aktuellen Produktion kompromißlose Qualität und daher ein absolutes Must Have.

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