Bachelor Work Inemuri «I want to feel different. I want to feel like a machine.» by Florian Wachter

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Inemuri



Bachelor Arbeit Zürcher Hochschule der Künste Vertiefung: Interaction Design Leitung Bachelor: Martin Feuz Mentor: Björn Franke, Stefano Vannotti 24. Januar 2016

I WANT TO FEEL DIFFERENT. I WANT TO FEEL LIKE A MACHINE. TECHNOLOGIE, DIE UNTER DIE HAUT GEHT: WIE ICH ZUM CYBORG WURDE.

INEMURI TECHNOLOGIE, DIE ZUM EINSCHLAFEN IST: EIN SCHLAFUTENSIL ZUR UNTERSÜTZUNG DES TAGSCHLAFES.

Florian Wachter 6. Semester Interaction Design info@florianwachter.com www.florianwachter.com


INHALTSANGABE


KAPITEL 1 1. EINLEITUNG & FRAGESTELLUNG 13 2. WAS IST EIN CYBORG? 13 3. EIN CYBORG WERDEN 18 3.1 3.2 3.3

DER SELBSTVERSUCH: EINPFLANZEN EINES NFC-CHIPS AUF DER CYBORG MESSE IN DÜSSELDORF KONTRA: ÄNGSTE, KONTROLLE UND MACHT PRO: EXPERIMENT UND SICHERHEIT

4.1 37 4.2 4.3

DIE EMOTIONALE BINDUNG

24 27 30

4. EIN CYBORG SEIN 33 DIE NEUE CYBORG-DEFINITION AM BEISPIEL OSCAR PISTORIUS DER CYBORG UND SEINE UMWELT

38 42

5. NEUE VERANTWORTUNG ALS CYBORG 47 6. FAZIT 48


KAPITEL 2 1. IMPLANTATE & WEARABLES 55 2. AUSWERTUNG DER INTERVIEWS 58 3. DAS PHÄNOMEN SCHLAF 60 4. EXPERIENCE JOURNEY MEDITATION 62 4.1. SCHLAFSTÖRUNGEN & MEDITATION

64

5.1 5.2

70 70

5. EXPERIMENT TRAUMTAGEBUCH 68 INTERVIEW MIT EINEM DER TRAUMTAGEBUCH PROBANDEN DIE TRAUMTAGEBÜCHER

6. SCHLAFPHASEN 92 7. SCHLAFNUTZEN 96 8. SCHLAFPRAKTIKEN 96


KAPITEL 3 1. TECHNOLOGIE 103 RECHERCHE 103 2. MATERIAL RECHERCHE 110 3. PROTOTYPE 112 EXPERIMENTE 112 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9

PROTOTYP EXPERIMENT 01 PROTOTYP EXPERIMENT 02 PROTOTYP EXPERIMENT 03 PROTOTYP EXPERIMENT 04 PROTOTYP EXPERIMENT 05 PROTOTYP EXPERIMENT 06 PROTOTYP EXPERIMENT 07 PROTOTYP EXPERIMENT 08 PROTOTYP EXPERIMENT 09

112 116 120 122 124 126 130 134 144

4. INTERFACE DESIGN 150 5. PROTOTYP 170 EXPERIMENT 10 170


KAPITEL 4 1. FINALER PROTOTYP 199 SCHLUSSWORT 225 ABBILDUNGSVERZEICHNIS NOTIZVERZEICHNIS LITERATURVERZEICHNIS

226 237 239




VORWORT

In meiner Bachelor Arbeit wird die Thematik Cyborg theoretisch abgehandelt und ein Praxisbezug zur Auseinandersetzung Schlaf gemacht. Beide Thematiken sind näher aneinander geknüpft als man zuerst annehmen könnte. In meiner Thesis versuchte ich anhand eines Selbstversuchs, der darin bestand mir einen NFC-Chip zu implantieren, herauszufinden, ob diese Erweiterung meines Körpers mich zu einem Cyborg macht. Durch diesen Selbstversuch wurde mir mit der Zeit bewusst, dass nicht mein NFC-Chip mich zu einem Cyborg macht, sondern, dass wir bereits alle Cyborgs sind. Eine systemtechnische Abhängigkeit, welche sich durch den Drang nach ständiger Erreichbarkeit durch ein Smartphone manifestiert, macht uns auf unbewusste Weise zu Cyborgs. In meiner praktischen Bachelor Arbeit beschäftigte ich mich weiter mit Cyborgs, Work-Life-Balance und dem damit verbundenen Leistungsdruck, der zwangsweise Auswirkungen auf das Schlafverhalten hat. Im Speziellen habe ich mich in meiner Arbeit auf den Tagschlaf (Mittagsschlaf, Power Nap) im Berufsalltag fokussiert. Entstanden sind zwei Schlafutensilien, die für den Tagschlaf unterwegs und im Büro konzipiert sind und den Einschlafprozess wie auch den Aufwachprozess durch Technologie verbessern.


KAPITEL 1


I WANT TO FEEL DIFFERENT.

I WANT TO FEEL LIKE A MACHINE.



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1. EINLEITUNG & FRAGESTELLUNG

Meine Bachelor Thesis beschäftigt sich mit Cyborgs und Technologie, die auf operativem Weg unter die Haut geht. Dazu gehören z.B. Herzschrittmacher, künstliche Gliedmassen, komplexe Prothesen oder Implantate. In einem Selbstversuch habe ich mit Hilfe eines Chip-Implantates meinen Körper erweitert. Doch wurde ich dadurch wirklich zu einem Cyborg und wie akzeptiert die Gesellschaft meine Veränderung? Welche neuen Verantwortungen entstehen für mich im soziologischen Kontext? Meine Arbeit versucht zudem, den Begriff «Cyborg» präziser und vielschichtiger zu definieren.

2. WAS IST EIN CYBORG?

Wichtig für das Verständnis dieses Textes ist die Definition des Wortes «Cyborg». Meine Recherchen zu Bedeutung und Herkunft des Begriffs ergaben, dass die zwei NASA-Entwickler Manfred E. Clynes (Arzt und Psychiater) und Nathan S. Kline (Ingenieur und Computerexperte) mit ihrem Text «Cyborgs and Space» (1960) als die Erfinder von Cyborgs gelten. Das Wort setzt sich aus der Bezeichnung «cybernetic organism» (dt.: «kybernetischer Organismus») zusammen.


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Im erwähnten Text stellen Clynes und Kline ein Cyborg-Konzept vor, dessen Zielsetzung die Anpassung des fragilen biologischen Körpers an lebensfeindliche Raum- und Zeitbedingungen des Weltraums war. Im Gegensatz zur Vervollständigung eines Körpers durch Prothesen fokussiert sich dieses CyborgKonzept nicht auf den Ersatz eines vorhandenen oder ehemals vorhandenen Körperorgans: Es definiert vielmehr die Erweiterung des Funktionsumfanges des menschlichen Körpers. Daraus ergibt sich ein kybernetischer Organismus, ein Schema eines menschlich-mechanistischen-Funktionskörpers, welches durch seine Anpassungsfähigkeit gut gerüstet ist für seine Aufgaben im Weltraum. Als Beispiel für einen der ersten echten Cyborgs geben Clynes und Kline eine Versuchsratte an, welcher für die Laborarbeit mit einer osmotischen Pumpe Medikamente verabreicht werden konnten (vgl. ABB.1). Ihnen schwebte vor, dass auch Menschen über Implantate zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen leistungssteigernden Substanz versehen werden könnten.[01] Doch ist die Definition des Begriffes Cyborg von Clynes und Kline nun die Richtige? Die immer wieder geführten Diskussionen über die Bedeutung des Cyborgs weisen darauf hin, dass sich seine Definition im Laufe der technischen Entwicklung auch verändern kann. Katherine Hayles, eine US-amerikanische LiteraturProfessorin, schreibt 2010 in ihrem Artikel [01]

Clynes Manfred, Kline Nathan, «Cyborg and Space», In: Karin Bruns, Ramon Reichert, «Reader Neue Medien. Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation», Bielefeld: Transcript, 2007, S.467 –475, www.scribd. com/doc/2962194/Cyborgs-andSpace-Clynes-Kline (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


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«The Lift Cycle of Cyborgs: Writing the Posthuman»: «In technischer Hinsicht sind etwa 10% der aktuellen Bevölkerung Cyborgs.»[02] Hayles bezieht sich dabei auf Menschen mit technischen Implantaten wie Herzschrittmachern, künstlichen Gliedmassen, komplexen Prothesen oder Implantaten in Auge und Ohr (Cochlea- bzw. Retina-Implantate). Smartphone- und Google-Glass-Benutzer sind bei diesen 10% nicht eingerechnet, denn Hayles betrachtet ein Smartphone, das man aus der Hand legen oder Google-Glasses, welche man absetzen kann, nicht als klassische Cyborg-Technologie. Es ist jedoch durchaus fraglich, ob wir wirklich auf diese Geräte verzichten könnten, wenn wir uns erst einmal daran gewöhnt haben. Dierk Spreen, Dozent an der Universität Paderborn für Kultur- und Humanwissenschaften, geht von einer bestehenden Abhängigkeit von diesen Geräten aus und schlägt dazu im Jahr 2010 ein «Regler-Model»[03] vor, in dem Menschen mit Technologie in «Lowtech body» und «Hightech body» unterschieden werden (vgl. ABB.2). Demnach ist der «Hightech body» ein Cyborg mit einem organisch-technologischen Leib. Dagegen ist der «Lowtech body» von Technologie und Medien lediglich umgeben. Die Unterscheidung von NichtCyborg und Cyborg ist also laut Spreen eine rein physische: Wenn Technologie die Hautgrenze durchschreitet, entsteht aus dem Menschen ein Cyborg. Dierk Spreen bezeichnet dies als das «Subkutanitätskriterium»[04]. [02]

Hayles, Katherine, «The life cycle of cyborgs: writing the posthuman», In: The Cyborg Handbook, herrausgegeben von Chris H. Gray, New York: Routledge, 1996, S.321-335

[03]

Spreen, Dierk. «Der Cyborg. Diskurse zwischen Körper und Technik.» In: Die Figur des Dritten. Ein kulturwissenschaftliches Paradigma, herrausgegeben von Eva Eßlinger, Berlin: Suhrkamp Verlag, 2010, S.166 -179 (Reglermodel S.170)

[04]

Spreen, Dierk. «Der Cyborg. Diskurse zwischen Körper und Technik.» In: Die Figur des Dritten. Ein kulturwissenschaftliches Paradigma, herrausgegeben von Eva Eßlinger, Berlin: Suhrkamp Verlag, 2010, S.170Z.5 -7


Abbildung 1: Eine Cyborg-Maus, abgebildet in Clynes and Kline’s Text «Cyborgs and Space»

Schieberegler

lowtech

Hautgrenze

Abbildung 2: Dierk Spreen, «Regler-Modell»

hightech


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Walther Christoph Zimmerli hingegen, Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, vertritt eine viel radikalere Meinung: Menschen, die sich intensiv mit Technik auseinandersetzen, seien bereits Teil eines Mensch-Maschine-Komplexes. Ein Smartphone in der Hand zu halten, eine Brille oder Kontaktlinsen zu tragen oder Auto zu fahren seien bereits Tätigkeiten, welche einen Menschen zu einem Cyborg machen.[05] Nach dieser Definition sind wir alle, die Technologie mit uns tragen, Cyborgs. Eine andere, populäre Definition des Begriffs Cyborg entstand durch Filme wie «Robocop» (1887) oder «Terminator» (1984). Dank Hollywood identifiziert die Allgemeinheit jeden als Cyborg, der eine starke Verbindung zu Technik hat und dadurch weitaus höher entwickelt ist als der Rest der Menschheit. Cyborg ist also ein Begriff, der sich über die Zeit seine Definition im soziologischen Kontext sucht. Er beschreibt jedoch immer einen Organismus, der eine Verbindung mit Technologie eingeht. Dabei ist umstritten, wie stark und in welcher Form diese Verbindung auftreten muss.

[05]

Zimmerli, Walther, «Der Mensch wird uns erhalten bleiben - Digitalisierte Welt und die Zukunft des Humanismus»,September 2000, S455 -457, www.forschung-und-lehre.de/wordpress/ Archiv/2000/09-2000.pdf (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


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3. EIN CYBORG WERDEN

Meine Wandlung zum Cyborg hat seinen Ursprung in digitaler Technologie, die für mich unverzichtbar wurde. In meiner frühen Kindheit nahm ich Technologie nicht besonders wahr, trotz iPod Nano, den ersten Farbhandys und der Einnahme der Privathaushalte durch DSL-Anschlüsse. Am Tag, an dem ich mein erstes Mobiltelefon geschenkt bekam, ein «Siemens C45» mit schwarzweissem Display und einer Auflösung von 101 x 64 Pixeln (vgl. ABB.3), sollte sich dies ändern. In den ersten Monaten empfand ich die neu verfügbare Technologie nicht als besonders präsent, sie war einfach nur verfügbar. Doch mit der Zeit wurde das Mobiltelefon immer wichtiger, erreichbar zu sein spielte eine immer grössere Rolle. Durch diese Erreichbarkeit entstand das Verlangen, immer und überall dabei zu sein, Momente zu teilen und nichts zu verpassen. Heute würden wir von einer technischen Krankheit sprechen, die unter dem Namen «Fear-Of-Missing-Out», kurz «Fomo», bekannt ist.[06] Fomo benennt die Angst, etwas im Leben zu verpassen. Dies hat zur Folge, dass Social Media und andere Kommunikationskanäle überkonsultiert werden, was wiederum zu einer psychischen Belastung führt. Rückblickend waren solche Ängste bei mir noch nicht [06]

Pfister, Isabelle, «FOMO ein weitverbreitetes Phänomen in der Generation Y», 13 Feb 2014, www.easygeneration. net/2014/03/13/fomo-ein-weitverbreitetes-ph%C3%A4nomen-in-der-generation-y (Letzter Zugriff: 20 Jan 16)


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sehr ausgeprägt, aber vorhanden. Jahre später ist das Mobiltelefon zum Smart­ phone geworden und ein Teil von mir und der Gesellschaft. In der Zwischenzeit hat Technologie mehr und mehr Besitz von mir ergriffen: Ich verbringe zwei Drittel meines Tages mit digitaler Technologie wie Smart­phones, Computer, etc. Ein Leben ohne Technologie ist für mich undenkbar geworden. Telefonate, E-Mails, SMS, WhatsApp, Skype, Facebook-Nachrichten; unsere soziale Struktur macht die ständige Erreichbarkeit zu einem Gesellschaftswert. Die schnelle und einfache Kommunikationstechnologie verunmöglicht ein Leben offline. Die Abhängigkeit von der ständigen Erreichbarkeit löst bei vielen Menschen aber auch Ängste aus: So fürchten sich viele davor, den Alltag ohne Technologie nicht mehr bewältigen zu können. Es entsteht die «No-Mobile-Phone-Phobia», wörtlich «Angst vor dem Sein ohne Mobiltelefon», auch «Nomophobie» genannt. Eine 2008 in Grossbritannien durchgeführte Studie zu diesem Thema ergab, dass etwa die Hälfte aller britischen Smartphone-Nutzer eine solche Angst haben. 2012 waren bereits 66% der Briten von derartigen Ängsten betroffen.[07] Ohne Zweifel besteht heute also eine starke Abhängigkeit zwischen Smartphone und Smartphone-User. Krankhafte Züge wie die Nomophobie weisen darauf hin, dass wir den «gesunden» Umgang mit Smartphones neu erlernen müssen. [07]

securenvoy, «66% of the population suffer from Nomophobia the fear of being without their phone», 16 Feb 2012, https://www.securenvoy.com/ blog/2012/02/16/66-of-the-population-suffer-from-nomophobiathe-fear-of-being-without-theirphone (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


Abbildung 3: Florian Wachter, «Mein erstes Handy»

Abbildung 4: www.technisier.io, «Microchips embedded in the hands can replace most keycards and can be used to interact with connected devices.»


Abbildung 5: www.dangerousthings.com, «xNTi [xNT Tag + Injection Kit]»

Abbildung 6: Hannes Sjöblad von BioNyfiken, «Alle diese Gegenstände ersetzte er durch implantierte Chips © Hannes Sjöblad»


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Der moderne Mensch lebt demnach generell in einer symbiotischen bis krankhaften Verbindung mit der ihn umgebenden Technik und stellt somit einen kybernetischen Organismus (menschlichmechanistischen-Funktionskörper, vgl. Zimmerli) dar. Meine Motivation, vom «Lowtech Body» zum «Hightech Body» und schliesslich zum Cyborg zu werden, entstand während einer Recherche über Kommunikationstechnologien. Zeitgleich stiess ich auf ein Experiment mit einem RFID-Chip. RFID bedeutet «radio-frequency identification» und ist ein internationaler Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten per Funktechnik über kurze Strecken von wenigen Zentimetern.[08] Kevin Warwick, ein britischer Kybernetiker und Professor an der britischen University of Reading, wollte die Grenzen zwischen Mensch und Technik auflösen: «I was born human. But this was an accident of fate – a condition merely of time and place. I believe it’s something we have the power to change».[09] Warwick pflanzte sich 1998 einen RFID-Chip in einem kleinen Glasröhrchen unter die Haut. Dieser Chip sendete Radiowellen aus, die von einem Computer empfangen wurden und ihm so ermöglichten, Türen zu öffnen sowie das Licht ein- und auszuschalten. Warwick tat dies vor allem, um zu erproben, wie nützlich ein solcher Chip sein kann. Inspiriert von Warwicks Experimenten forschte ich weiter zum Thema Chip-Implantate und stiess auf Hannes Sjöblad und den gemeinnützigen Verein [08]

Reese, Micha, «NFC: unbekannte und unterschätzte Technologie mit hohem Potential», 7 Aug 2014, www.7mobile. de/handy-news/nfc.htm (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)

[09]

Clark, Andy, «A Natural Born Cyborg», Madison Avenue, New York: Oxford University Press Inc.,2004, S.18 Z.1 -2


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«BioNyfiken»[10]. Hannes Sjöblad ist der «Chief Disruption Officer» des Vereins, welcher Biohacker, DIY-Biologen, Bürger-Wissenschaftler, Bodyhacker und quantifizierte Selbst-Enthusiasten unterstützt. Sjöblad ist selbst ein Cyborg. Er besitzt einen implantierten 12mm x 2mm grossen NFC-Chip in seiner Hand (vgl. ABB.4). NFC ist eine Erweiterung und Spezialisierung der RFID-Technologie, die sich auf kurze Strecken (max.10cm) und sichere Datenübertragung spezialisiert hat. In einem Artikel auf «developer-week.de» stellte Sjöblad den NFC-Chip vor, den man sich mit Hilfe einer Spritze einfach unter die Haut imp­lant­­­­­ier­en lassen kann (vgl. ABB.5).[11] Sjöblad hat mit diesem Chip Zugang zu seinem Fitnessstudio, sammelt Rabatte in Supermärkten, öffnet Türen in seinem Haus und hat sämtliche Passwörter wie auch seine Visitenkarte darauf gespeichert (vgl. ABB.6). Ich war vom Chip-Implantat sofort begeistert und es traf genau meinen Geschmack von neuartigen Technologien und aussergewöhnlichen Ideen. Die Vorstellung, meinen Körper innerhalb von Sekunden um die Fähigkeiten eines Chips zu erweitern, empfand ich als technologische Revolution. Technologie in mir zu haben, anstatt an mir, sah ich als eine interessante Lebenserfahrung und die Vorstellung, Teil einer neuen technologischen Bewegung zu sein, weckte den Pioniergeist in mir. Ich war voller Erwartungen, was diese Technologie mit [10]

Sjöblad, Hannes, www.bionyfiken.se (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)

[11]

Bender, Florian, «NFC-Chips gehen unter die Haut – Schweden macht’s vor», 05 Mär 2016, www.developer-week.de/Blog/ NFC-Chips-gehen-unter-die-HautSchweden-macht-s-vor, (letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


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mir anstellen würde, wenn ich sie unter der Haut trage; wie ich in meiner Hochschule die Türen öffne oder wie ich an der Supermarktkasse die Hand gegen das EC-Karten-Lesegerät halte und schmunzelnd in das überraschte Gesicht der Kassiererin blicke. Der Zufall wollte es, dass in einem Artikel des NRW-Forums Düsseldorf[12] die erste «Cyborg Messe» der Welt angekündigt wurde. Grössen aus der BioHacker-Szene und auch Hannes Sjöblad von «BioNyfikka» waren als Gäste angekündigt. Veranstaltet wurden auch sogenannte «Implant-Parties», auf denen es möglich ist, sich NFC-Chips, aber auch Magnete und leuchtende «Northstars» (vgl. ABB.07) implantieren zu lassen. Diese Messe war meine Chance, mich zum Cyborg machen zu lassen. Ich buchte sofort einen Flug von Zürich nach Düsseldorf. 3.1 DER SELBSTVERSUCH: EINPFLANZEN EINES NFC-CHIPS AUF DER CYBORG MESSE IN DÜSSELDORF Mit gemischten Gefühlen flog ich ein paar Tage später nach Düsseldorf. Bei der Messe angekommen fiel mir als erstes die interessierte Presseschaar auf, welche am Eingang des NRW-Forums filmte, fotografierte und interviewte. Ich machte mich auf die Suche nach dem Stand, an dem ich mir einen Chip einpflanzen lassen konnte. Der Betreiber der Onlinefirma «Dangerousthings» zeigte mir den Chip und die zum Implantieren verwendete Spritze. Er erklärte mir, wie [12]

www.nrw-forum.de/veranstaltungen/science-fiction (Letzter Zugriff: 23 Jan 2016)


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innovativ der Chip mit seinen 868 Byte Speicherplatz sei. Mir wurde etwas mulmig: Da in unserer westlichen Welt bei einem Unicode-Standard von UTF-8 ein Zeichen wie das grosse A einem Byte entspricht, kann der Chip mit 868 Byte ganze 868 Zeichen speichern. Es wäre also genug Platz, um 1,75-mal die Zehn Gebote darauf zu speichern. 868 Zeichen entsprechen wiederum 0.0008277 Megabytes, was der Grösse von Abbildung 8 gleichkommt. Darüber hinaus braucht der Chip keine eigene Energiequelle, da sich die NFC/RFID-Technik der durch den Lesevorgang indizierten Spannung bedient. Was mich jedoch beunruhigte, war der Gedanke an die Implantiernadel mit einem Durchmesser von etwas mehr als 2 Millimetern... Gerade als ich mich überwunden hatte, den Schritt zu wagen und mir den Chip einpflanzen zu lassen, setzte sich ein junger Mann auf den Operationstisch, der beim Stand aufgebaut war. Er wollte sich ein Magnetimplantat unter die Fingerkuppe machen lassen. (vgl. ABB.09) Der Eingriff war alles andere als angenehm zu betrachten: Ein Tätowierer machte mit einem Skalpell am Zeigefinger des jungen Mannes einen etwa 1cm langen Schnitt und platzierte darin anschliessend ein 5mm grosses, goldenes Plättchen.


Abbildung 7: Nikolas Badminton, «The Future of Biohacking: Implanted LED Lights, Tim Cannon had implanted two years ago.»

Abbildung 8: Jane M. Agni, «Here We Can See The Size And Shape Of The Exciting New RFID Chip», Bildgröße 868bytes


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3.2

KONTRA: ÄNGSTE, KONTROLLE UND MACHT Erneut verunsichert über mein Vorhaben, begab ich mich in den Vortragssaal. Nach dem Vortrag «Human Enhancement» von Stephanie Rembol äusserte ein Zuhörer einen interessanten Kommentar: Er bezog sich auf Human Enhancement (dt: Erweiterung der menschlichen Möglichkeiten) in Form von Tätowierungen, die einem wirtschaftlichen System unterliegen. Als Beispiel wurde auf die Nazizeit und die Nummerierung der Juden in den KZ’s verwiesen (Vgl. ABB.10). Der Missbrauch von Erweiterungen am Menschen, die einem wirtschaftlichen System unterliegen können, ist eine omnipräsente Angst: In einer Diskussion am Stand von «I am Robot»[13] war die Rede von Staatsgewalten, die uns zu implantierten Chips zwingen könnten, um uns zu überwachen und zu steuern. Dieser Vorgang ist aus soziologischer Sicht denkbar, aus technischer jedoch eher unwahrscheinlich aufgrund der kurzen Reichweite, in der Informationen von Chips abgelesen werden können. Dennoch sind Ängste vor einer real-werdenden Cyberpunk-Dystopie nicht unbegründet. In dieser werden die Staaten von grossen, kommerziellen Konzernen kontrolliert, welche die staatliche Monopolmacht für ihre Zwecke missbrauchen, wodurch die physische und ökonomische Sicherheit des Individuums verloren gegangen ist. Das Versprechen einer besseren Welt durch den technolo­gischen Fort[13]

www.iamrobot.de (Letzter Zugriff: 23 Jan 2016)


Abbildung 09: Chris Deter, «Magnetimplantat»

Abbildung 10: Getty Images, «Der Auschwitz-Überlebende Leon Greenman zeigt im Jahr 2004 im Jüdischen Museum in London seine KZ-Nummer.»


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schritt wird in einer solchen Cyberpunk-Dystopie nicht eingelöst, denn die Hochtechnologie dient nicht dem Wohle der Menschen. Vielmehr wird sie zur allgemeinen Überwachung und zum Tuning lebender Organismen mittels Cyberware eingesetzt.[14] In Zeiten von NSA-Überwachungsskandalen[15] sind Ängste vor der Macht kommerzieller, technologischer Konzerne durchaus berechtigt. Der Suchmaschinenanbieter Google zum Beispiel kaufte Motorola 2012 für 12,5 Milliarden Dollar auf. Zwei Jahre später kauft Google für 3,2 Milliarden Dollar die Firma «Nest», welche Thermostate und Rauchmelder herstellt.[16] Ebenso kaufte Amazon 2015 das Unternehmen «Element Technologies» auf, welches sich auf Streaming von Videodaten auf Smartphones, Tablets, Computer oder Fernseher spezialisiert hat. Grosse Firmen werden also noch grösser, indem sie völlig überzogene Preise für schnelle Übernahmen bezahlen. Dadurch nähern sich Unternehmen, welche ursprünglich «nur» digitale Lebensbereiche beherrschten, systematisch an das reale Leben an. Sie wollen nicht nur digitalen Raum einnehmen, sondern ihre Kontrolle auch auf reale Lebensräume ausdehnen. Die Verschmelzung des digitalen und des realen Raums ist also auch auf die Machenschaften der grossen Konzerne zurückzuführen. Bestandsdatenauskunft, Vorratsdatenspeicherung und Trojaner sind legale und illegale Hilfsmittel, um diese Verschmelzung herbeizuführen. Daneben werden [14]

Suzuki, David, «Good News for a Change:How Everyday People Are Helping the Planet», Greystone Books, 2003, S.332

[15]

Schröder, Carsten, «Überwachungsskandal in den USA zeigt die Auswüchse der automatisierten Überwachung», 07 Jun 2013,Link: Literatur­verzeichnis

[16]

Unbekant, «Google kauft Rauchmelder-Firma Nest», 14 Jan 2014, www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/google/ fuer-ueber-drei-milliarden-dollar-google-kauft-rauchmelder-firma-nest-12750875.html (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


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Tarnfirmen der Central Intelligence Agency (CIA) wie «Attensity» oder «Palantir»[17] vom Staat beauftragt, ihre Bevölkerung zu überwachen. Befinden wir uns also nicht schon längst in einer dystopischen CyberpunkWelt? Denn sobald dies mehrere Staaten beim gleichen Anbieter tun, geschieht ein Wechsel der Machtverhältnisse: Staaten unterliegen der Macht von multinationalen Konzernen. Bereits im Privaten sind wir als User abhängig von der Technologie grosser Konzerne, welche uns ihre Benutzerbestimmungen auferlegen. Firmen wie Facebook domestizieren uns zu bravem Nutzvieh, das in Folge seiner Abhängigkeit blind jegliche Bedingungen akzeptiert – auch wenn diese Bedingungen unsere Privatsphäre total gläsern machen und die Firma daraus Profit zieht. 3.3

PRO: EXPERIMENT UND SICHERHEIT Später begegne ich dem jungen Mann, der sich zuvor das Magnet-Implantat in den Zeigefinger einsetzen liess. Ich befrage ihn zu seiner Motivation und er gab mir zu verstehen, dass er damit versuche, seinen Körper zu erweitern. Zwar sei er sich noch im Unklaren, ob das Experiment wirklich funktionieren werde, aber er sei zuversichtlich. Als ich ihn fragte, ob er es wieder machen würde, verneinte er, denn es sei sehr unangenehm gewesen. Mir wurde klar, dass viele, die ich auf der Messe traf, sich nicht nur nützliche Gagdets implantieren, sondern bewusst auch unnütze. Es geht hier nicht primär [17]

Fuchs, Christian,»BND beauftragt CIA-Firmen», 24 Jun 2015, www.zeit.de/politik/ deutschland/2015-06/sap-bnd-bundeswehr-hana (Letzter Zugriff: 23 Jan 2016)


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um das Verbessern und Erweitern des Menschen, sondern mehr um ein Statement und die Zugehörigkeit zur Szene. Es wird implantiert, um der Welt zu zeigen, welche technologischen Möglichkeiten uns heute offen stehen und um das «Experiment Cyborg» anzukurbeln. Höhepunkt der Messe war der Vortrag von Hannes Sjöblad (vgl. ABB.11) über den implantierbaren NFC/RFID-Chip. Sein prägendes Argument für implantierte Chips war die Gegenüberstellung von biometrischen Daten und solchen auf einem Chip unter der Haut: Bei einem Diebstahl der Datensätze waren die Daten auf dem Chip austauschbar, die biometrischen jedoch nicht. Eines jeden Identitätsmerkmale waren also auf einem Chip besser aufgehoben, als aussen am Körper. Dieses einleuchtende Argument wandelte meine Ängste wieder in Enthusiasmus um, denn ein Cyborg zu sein konnte also auch bedeuten, mehr Macht über seine eigenen Daten zu haben. Meine Entscheidung war gefallen: Ich wollte den Chip! Meine innere Anspannung wurde immer grösser, als ich die Implantation am Messestand verlangte. Der Vertreter verwies mich an den OP-Tisch, an dem schon zuvor der junge Mann sein Magnet-Implantat bekommen hatte. Der Tätowierer stellte sich als Tom Van Oudenaarden aus Utrecht vor und ich reichte ihm meine vor Aufregung etwas zitternde Hand. Nachdem die Stelle zwischen meinem Daumen und dem Zeigefinger gründlich desinfiziert war, zog er den Hautlappen hoch und setzte die Injektionsspritze an. Mit prüfendem


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Blick korrigierte er die fixierte einem Durchmesser von 2 Milimetern in meine Hand stiess und mir den Chip unter die Haut spritzte (vgl. ABB.12 und ABB.13). Nachdem er mir ein Pflaster auf die Wunde geklebt hatte, erkundigte Tom sich freundlicherweise, ob es mir gut ging. Besonders überrascht war ich vom Medienrummel, der dann plötzlich um mich losbrach: Die «Bild» und «Sat1 NRW» filmten, fotografierten und interviewten mich. Berichte über mein Implantat wurden zudem im «Bayrischer Rundfunk», «20Minuten» (Schweiz) und in einigen kleineren Magazinen und Zeitungen veröffentlicht (vgl. ABB.14 und ABB.15). Beim letzten Vortrag von Tim Cannon über sein Open Source Biotechnologie Startup-Unternehmen in Pittsburgh, Pennsylvania (Grindhousewetware)[18], das die Meinung vertritt, Menschen mit Technologie erweitern zu müssen, traf ich auf Mark, einem Schweizer aus Basel, der sich bereits vor einem Jahr einen Chip einpflanzen liess. Er führte mir vor, wie er mit seinem Chip sein Smartphone entriegeln kann und zeigte Bilder vom elektronischen Schloss seiner Wohnungstür. Mark erzählte auch von einem Briefwechsel mit seiner Schweizer Bank und von seinen Bemühungen, die Bank zu überzeugen, dass er in Zukunft mit seinem Chip bargeldlos bezahlen kann. Wie es sich Monate später herausstellen sollte, beantwortete die Bank keine seiner Anfragen. [18]

www.grindhousewetware.com (Letzter Zugriff: 23 Jan 2016)


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4. EIN CYBORG SEIN

Ich kehrte als frisch gebackener Cyborg aus Düsseldorf zurück. Mein Körper wurde innerhalb kürzester Zeit um eine Fähigkeit erweitert. Dafür brauchte ich lediglich etwas Mut, Zeit und 89 Euro. Der Chip unter meiner Haut macht mich besonders und insgeheim wollte ich aufgrund des Chips auch anders behandelt werden. Da die technische Erweiterung unter meiner Haut jedoch nicht gerade ein markantes Merkmal ist, werde ich nicht als Cyborg erkannt. Trotzdem ist es aufregend, etwas zu können, das nur wenige können. Tage nach der Implantation des NFC/ RFID-Chips spürte ich die Injektionswunde noch immer. Der Chip ist optisch kaum zu erkennen, aber fühlen kann man ihn sehr gut. Der Heilungsprozess verlief nicht ganz ohne Zwischenfälle. Die Wunde (vgl. ABB.16) musste immer penibel sauber gehalten werden, um die Gefahr einer Blutvergiftung gering zu halten. Trotzdem entzündete sich die Einstichwunde und eiterte. Ich liess die Wunde von einem Arzt begutachten und erntete Unverständnis. Er gab mir ein paar verächtliche Blicke und den Rat, den Chip zu entfernen, sollte es nicht besser werden. Aus medizinischer Sicht hatte der Arzt natürlich recht, aber sein Unverständnis zeugt von einer geringfügigen gesellschaftlichen Akzeptanz gegenüber Chip-Implantaten. Aus Angst vor der Entfernung des Chips reinigte ich die Einstichwunde mit Desinfekti-


Abbildung 11: Florian Wachter, «Vortragssaal Cyborg Messe Düsseldorf - Vortrag: Talk & Implant Party: Hannes Sjöblad, BioNyfiken»

Abbildung 12: Florian Wachter und Tom Van Oudenaarden (v.l.n.r.), bei der Implantation, Video: «Echte Cyborgs: Die Mensch-Maschinen sind unter uns!»


Abbildung 13: Silvia Reimann, «Mit einer Spritze wird das Implantat unter die Haut gesetzt»

Abbildung 14: SAT.1 NRW - Online-Redaktion, «Interview aus Video mit Sat1 NRW auf der Cyborg Messe Düsseldorf»


Abbildung 15: Bild.de, «Cyborgmesse Düsseldorf»

Abbildung 16: Florian Wachter, «Die Einstichwunde nach einer Woche»


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onsmittel und einer Pinzette selbst. Glücklicherweise verlief der Heilungsprozess danach ohne Zwischenfälle und die Wunde war nach gut drei Wochen verheilt. 4.1

DIE EMOTIONALE BINDUNG Durch die Verlustangst, meinen Chip wegen einer Infektion zu verlieren, entdecke ich eine emotionale Bindung zu meinem Chip. Kevin Warwick, der sich mit der Schnittstelle von menschlichen Nervensystemen und Computersystemen beschäftigt, hat ebenfalls von solch einer Erfahrung berichtet. Er schreibt von einer entwickelten Sympathie zu seinem Chip und wie er ihn als Teil seines biologischen Körpers wahrnahm. Ihn eines Tages dann zu entfernen, sei ein schwerer Schritt für ihn gewesen.[19] Vor meiner eigenen Implantation hätte ich nie vermutet, dass eine derartige emotionale Bindung entstehen kann, obwohl der Chip Fremdkörper und Körperteil zugleich ist. Sie ist eine «irrationale» Verehrung mit besonderer Bedeutung für meine Identität und fällt in den Bereich des Fetischismus. Meine Beziehung zum Chip resultiert in einer «emotionalen Fixierung», wie sie schon Sigmund Freud bezüglich Objekten in unserer Gesellschaft beschrieb.[20] Augenblicklich nach der Implantation des Chips verspürt man eine Zugehörigkeit zu einer Gesellschaftsgruppe. Es ist eine Gruppe mit dem Ziel, sich selbst neu zu erschaffen, seinen Körper zu verbessern, zu erweitern, zu verschönern oder zu vervollständigen. In diese Kategorie des «Human Enhan[19]

Clark, Andy, «A Natural Born Cyborg», Madison Avenue, New York: Oxford University Press Inc., 2004, S.18 Z.10 -17

[20]

Aster, Ernst, «Geschichte der Philosophie», Stuttgart: Alfred Kröner Verlag, 1980, S.340–342


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cement» oder auch der «Body Modification» gehören einerseits Menschen mit Tätowierungen, Piercings, Implantaten, aber auch solche mit Hüft- oder Knieprothesen, Herzschrittmachern oder implantierten Verhütungsmitteln wie dem Hormonstäbchen oder der Spirale. Dabei unterscheidet sich die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber diesen Modifikationen enorm: Modifikationen, die an einem als krank bezeichneten Menschen durchgeführt werden (und somit sein Leiden lindern), werden als nicht fragwürdig eingestuft. Hingegen werden Modifikationen, die an einem gesunden Menschen durchgeführt werden (und ihn somit erweitern), als ethisch bedenklich angesehen. 4.2

DIE NEUE CYBORG-DEFINITION AM BEISPIEL OSCAR PISTORIUS Die rasante technologische Entwicklung zusammen mit dem ständigen Bedürfnis der (Selbst-)Optimierung verstehen einige Menschen aber auch als Aufforderung zur Modifikation. Wir sind im Gegensatz zum Tier von Natur aus dazu befähigt, uns selbst zu modifizieren; daher liegt es nahe, dass es unsere Pflicht ist, uns durch Modifikation zu optimieren. Von der Gesellschaft anerkannte operative Modifikationen finden sich z.B. im Bereich der Schönheit oder der Leistungsverbesserung im Sport. Der südafrikanische Sportler und Weltrekordhalter im Sprint, Oscar Pistorius, wird auch «the fastest man on no legs»[21] genannt. Er besitzt aufgrund einer angeborenen Missbildung, [21]

Draper,Rob, «The fastest man on no legs now has the Olympics in his sights»,07 Jul 2007,www.dailymail.co.uk/news/ article-466904/The-fastest-manlegs-Olympics-sights.html (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


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die eine beidseitige Amputation der Beine unterhalb des Knies zur Folge hatte, zwei Fussprothesen aus kohlefaserverstärktem Kunststoff. Das Beispiel Oscar Pistorius hat meine Sichtweise auf Cyborgs grundlegend verändert und mir geholfen, eine neue, umfassendere und spezifiziertere Definition von Cyborgs zu entwickeln: Pistorius wird von den Medien als Cyborg bezeichnet[22] und nach Zimmerli würde diese Definition zutreffen. Streng nach Katherine Hayles aber ist Pistorius kein Cyborg, da er die Prothesen ja ablegen kann. Schwieriger bzw. uneindeutig ist die Einordnung des Sportlers gemäss Spreens Regler-Model: Pistorius stellt mit seinen Prothesen zwar einen «menschlich-mechanistischen-Funktionskörper» dar. Die Prothesen sind jedoch nicht im Körper integriert, sondern nur aussen festgemacht. Das definiert Pistorius als einen «Lowtech Body». Die beidseitige Amputation der Beine und die deshalb angebrachten Prothesen durchbrechen jedoch die Grenzen der menschlichen Körperform. Damit könnte man ihn nach Spreen auch in der Kategorie «Hightech Body» einordnen. Das Regler-Modell schafft es also beim Ausnahmesportler nicht, ihn eindeutig zuzuordnen. Nehmen wir nun aber einmal an, Oscar Pistorius ist trotz seiner technisch hoch entwickelten Prothesen ein «Lowtech Body». Vergleicht man ihn anhand des Regler-Models mit einem normalen Smartphone-User, erscheint die Definition nach Spreen noch [22]

Garcia, Michael, «OSCAR PISTORIUS AND THE CYBORG FUTURE OF THE OLYMPICS», 07 Aug 2012, www.egotastic.com/2012/08/oscarpistorius-and-the-cyborg-futureof-the-olympics (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


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unbefriedigender (vgl. ABB.17): Der Smartphone-User kann sein Smartphone jederzeit ablegen und fällt damit ebenfalls in die Kategorie der «Lowtech Bodies». Er ist zwar vielleicht emotional abhängig von seiner technologischen Erweiterung, doch er kann sein Smartphone ohne gravierende Einschränkungen zu Hause lassen. Legt Oscar Pistorius jedoch seine technologischen Erweiterung ab, ist er gänzlich hilflos und kann sich ohne weitere Hilfsmittel nicht fortbewegen. Trotz diesen verschiedenen Abhäng­igkeitsgraden von ihren technologischen Erweiterungen werden der Smartphone-User und Oscar Pistorius der gleichen Kategorie von Cyborgs zugeordnet, was aus meiner Sicht die Verhältnisse falsch oder ungenügend gewichtet. Oscar Pistorius (vgl. ABB.18) lief die 100-/200/400-Meter-Distanz ebenso wie die 4-mal-100-MeterStaffel jeweils in Weltrekordzeit.[23] Hinsichtlich dieser überragenden Leistungen ist es essentiell zu definieren, ob eine technologische Erweiterung einen Menschen bloss vervollständigt oder ihn gar erweitert. Vergleichen wir vier Beispiele von nicht unter der Haut liegenden technologischen Erweiterungen miteinander: (A) Kontaktlinsen vervollständigen einen Menschen, indem sie seine Sehleistung im optimalsten Fall wieder auf normale 100% ergänzen. (B) Ein Smartphone erweitert den Menschen, weil es ihm Zugang zu Informationen verschafft, die er [23]

A&E Television Networks ,«Oscar Pistorius Biography», 20 Jan 2016, www.biography. com/people/oscar-pistorius-20910935#olympic-milestone (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


Oscar Pistorius

Oscar Pistorius

Smartphone-User lowtech

Hautgrenze

hightech

Abbildung 17: Dierk Spreen, «Der Cyborg. Diskurse zwischen Körper und Technik.», angepasst unter Verwendung von Smartphone User und Oscar Pistorius

Abbildung 18: Pistorius, Oscar, «OSCAR PISTORIUS AND THE CYBORG FUTURE OF THE OLYMPICS»


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ohne das Smartphone nicht hat und weil es ihm die Kommunikation über weite Strecken ermöglicht. Ohne das Smartphone ist der Mensch jedoch nicht gänzlich hilflos, die Erweiterung ist somit eher gering. (C) Normale Beinprothesen vervollständigen einen Menschen, der einen Teil seines Beines verloren hat, indem sie im optimalsten Fall seine Fortbewegung wieder zu 100% ermöglichen. (D) Hochleistungs-Beinprothesen, wie Pistorius sie trägt, erweitern jedoch den Menschen, weil die damit erbrachten Leistungen die normale 100-Prozentleistung übersteigen. (Oscar Pistorius wurde es deshalb von der IAAF untersagt, an den Olympischen Spielen 2008 in Peking teilzunehmen, da ihm seine Prothesen Vorteile verschaffen würden.[24] Dies macht ihn zum ersten benachteiligten Cyborg in der Sportgeschichte.) Eine Beinprothese ist also nicht direkt mit einem Smartphone oder Kontaktlinsen vergleichbar. Das Regler-Model muss um eine Notwendigkeit erweitert werden, um den Grad der Technologie zufriedenstellend zu klären (vgl. ABB.19). 4.3

DER CYBORG UND SEINE UMWELT Das Beispiel des Cyborgs Pistorius und vor allem das Startverbot an den Olympischen Spielen 2008 zeigt einen weiteren wichtigen Aspekt auf: Cyborgs können nur erfolgreich sein, wenn sie von der Gesellschaft akzeptiert werden. Die Umwelt bestimmt also [24]

Die Welt, «IAAF verbietet Oscar Pistorius Start bei Olympia», 14 Jan 2008, www.welt.vle1552268/ IAAF-verbietet-Oscar-Pistorius-Start-bei-Olympia.html (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


Abbildung 19: Florian Wachter, ÂŤErweitertes Cyborg-Modell nach Screen und ZimmerliÂť


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weitgehend mit, ob eine technische Erweiterung am Menschen Zukunft hat – oder eben nicht. Dies wurde mir kurz nach der Implantation am eigenen Leib verdeutlicht: Ein Schreiben an meine Bank mit der Bitte, bargeldlose Zahlung mit Hilfe des implantierten Chips zu ermöglichen, blieb bis heute unbeantwortet (vgl. ABB.20). Wenn ich mit dem Chip schon nicht bezahlen kann, so doch hoffentlich die Türen der ZHdK lässig mit einer Handbewegung öffnen? Zwecks Registrierung meines Chips als Studentenausweis trat ich mit der Hochschuladministration in Kontakt. Mehrere Treffen mit dem Haus- und Sicherheitsdienst waren nötig, bis die Kompatibilität meines Implantates mit der internen Technik geklärt war und mein Anliegen bearbeitet wurde. Die Mitarbeiter waren allesamt sehr erstaunt darüber, dass es Menschen gibt, die sich freiwillig einen Chip unter die Haut legen lassen. Der Chef des Hausdienstes nahm bald darauf Kontakt zu «Siemens» auf, welche das StudentenausweisSystem entwickelt hat und betreut. Bei einem persönlichen Treffen mit dem Chef des Hausdienstes und einem Mitarbeiter von Siemens bat man mich, meine Hand an ein NFC-Lesegerät an der Wand zu halten. Der Empfänger piepste und sowohl der Chef als auch der Servicemitarbeiter waren fassungslos. Gleichzeitig lachte eine Mitarbeiterin, die das Geschehen beobachtete, spöttisch. Der Chef vermeldete lautstark: «Das ist nicht witzig!». Anschliessend versicherte mir der


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Servicemitarbeiter, er würde mich die Tage über das weitere Vorgehen informieren. Die ablehnende Haltung der Mitarbeiter gegenüber meinem Implantat war jedoch nicht zu übersehen und enttäuschte mich sehr. Wochen später halte ich meine Hand täglich an ein NFC/RFID-Lesegerät neben der Tür, um zu testen, was passiert. Meist leuchtet eine rote Signallampe auf, und da ich immer noch keine Zugriffsrechte habe, geschieht stets das gleiche: nichts (vgl. ABB.21). Der Versuch mit meinem Implantat der Cyborg Definition einen Schritt nährer zu kommen war gescheitert, das System in dem ich mich versuchte zu integrieren hat mich abgelehnt aber nicht weil ich darin nicht funktionieren würde. Diese ablehnende Haltung gegenüber solch einer Technologie ist keine Seltenheit. Die amerikanische Gruppierung «We the people will not be chipped»[25] zum Beispiel ist eine Bewegung, die sich als Anti-Transhumanistische Bewegung versteht und es sich zur Aufgabe gemacht hat, gegen die Technologisierung der Gesellschaft vorzugehen. Eine derartig negative und unaufgeklärte Haltung neuer Technologien gegenüber ist in unserer Gesellschaft anscheinend immer noch fest verankert. Erweiterungen wie NFC/RFID Chip-Implantate werden weitgehend abgelehnt bis bekämpft.

[25]

www.wethepeoplewillnotbechipped.com (Letzter Zugriff: 23 Jan 2016)


Abbildung 20: Florian Wachter, «Schreiben an meine Bank mit der Bitte, bargeldlose Zahlung mit Hilfe des implantierten Chips zu ermöglichen»

Abbildung 21: Florian Wachter, «Implantat am NFC Lesegerät in der Zürcher Hochschule der Künste»


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5. NEUE VERANTWORTUNG ALS CYBORG

Hinsichtlich dieser gesellschaftlichen Situation sehe ich mich in der Verantwortung, über mein Implantat aufzuklären und meine Erfahrungen mitzuteilen. Diese schriftliche Arbeit ist Teil dieser Aufklärung. In der Hoffnung, konstruktive Diskussionen auszulösen, kann ich gut damit leben, wenn mein Chip bis jetzt weder Türen öffnet noch Geld überweist. Denn was viele nicht erkennen: Wir alle haben uns längst zu kybernetischen Organismen entwickelt. Das Zusammenleben von Mensch und Maschine und ihre gegenseitige kybernetische Beeinflussung bildet eine gewaltige Rechenmaschine (das Internet), die sich fortlaufend weiterentwickelt. Sie archiviert Informationen und stellt mit Hilfe von Algorithmen Beziehungen her. So entsteht ein nicht aufhaltbarer, sich selbst weiterentwickelnder technischer Organismus mit sensorisiertem, menschlichem Input, von dem Cyborgs ein Teil sind. In der «Grundsatzerklärung des Cyborgs e.V.» vom 8.11.2014 ist in Absatz 13 eine Erklärung zur Verantwortung als Cyborg verankert, die wie folgt lautet: «Die Erlangung besonderer Fähigkeiten durch Veränderung des Körpers bringt eine besondere Verantwortung mit sich. Cyborgs setzen ihre Fähigkeiten zum Wohle der Gesellschaft ein und verzichten


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darauf, sich auf unlautere Weise Vorteile gegenüber ihren Mitmenschen zu verschaffen.»[26] Trotz einer solchen Grundsatzerklärung wird man in Zukunft nicht auf spezielle Gesetzesentwürfe für Cyborgs verzichten können. Kevin Warwick erwähnt solche Gesetze in «Implications and consequences of robots with biological brains»[27]. Er berichtete von Robotern mit menschlichen Gehirnen, die eine Staatsbürgerschaft erhalten sollten und sich somit auch an Gesetze zu halten hätten. Denn ist es nicht eine schreckliche Vorstellung, solche Wesen unter der alleinigen Kontrolle ihrer Erschaffer zu halten?

6. FAZIT

Cyborg ist ein Begriff, der sich im soziologischen Kontext seine Definition sucht. Er beschreibt in jedem Fall einen Organismus, der eine Verbindung mit Technologie eingeht; der Grad der Verbindung ist dabei das ausschlaggebende Kriterium. Cyborgs sind nach einer weit gefassten Definition wir alle, die durch das Smartphone in einer systemtechnischen Abhängigkeit leben, welche sich durch einen Drang nach ständiger Erreichbarkeit manifestiert. Unsere soziale Struktur macht diese Erreichbarkeit [26]

Cyborgs e.V.,»Grundsatzerklärung des Cyborgs e.V.»,Absatz 13, 08 Nov 2014, www.wiki.cyborgs.cc/wiki/Manifest (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)

[27]

Warwick, Kevin, «Implications and consequences of robots with biological brains», Science+Business Media B.V. 2010, 12 Feb 2010, S.232 Sp.2 Z.6 -34, www.link.springer.com/article/10 .1007%2Fs10676-010-9218-6 (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


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zu einem Gesellschaftswert, schnelle und einfache Technologie verunmöglicht ein Leben offline. Wir haben zu unserem Smartphone eine emotionale Bindung entwickelt, sowie ich sie heute zu meinem implantierten Chip habe. Ich dachte lange, dass mich ein Implantat endlich zu einem Cyborg machen würde – ich musste jedoch erkennen, dass ich durch meine emotionale Bindung zu meinem Smartphone schon vor der Implantation ein Cyborg war. Durch den Chip erfuhr ich am eigenen Leib, dass viele Menschen es für ethisch bedenklich halten, gesunde Körper durch Technologie zu erweitern. Ich stiess damit neben Bewunderung vor allem auf Unverständnis. Meine Erwartungen an den Chip wurden vornehmlich enttäuscht, indem Versuche, ihn wirklich im Alltag einzusetzen, scheiterten: Ich kann ihn weder als Studentenausweis an der Hochschule noch als Zahlungsmittel zum Einkaufen benutzen. Die Cyborg-Technologie ist also stark von ihrer Umwelt abhängig und Cyborgs selbst können nur dann erfolgreich sein, wenn sie von der Gesellschaft akzeptiert werden. Als ich auf den von der Presse als Cyborg bezeichneten Sportler Oscar Pistorius stiess und bemerkte, dass er in Spreens «Regler-Model» nicht eindeutig eingeordnet werden kann, entwickelte ich eine neue


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Definition für Cyborgs, welche den Grad der Notwendig­keit mit einbezieht. Das neue Definitions­modell arbeitet mit den Kriterien der Vervollständigung bzw. der Erweiterung und vereinigt die Ansichten von Spreen und Zimmerli. Alle Menschen, die Technologie mit sich tragen, können im neuen Modell eingeordnet werden.


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KAPITEL 2


DAS PHÄNOMEN SCHLAF


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1. IMPLANTATE & WEARABLES

Für die Themenfindung meiner praktischen Bachelorarbeit untersuchte ich verschiedene Implantate und Wearables, die den menschlichen Körper vervollständigen oder erweitern. Ich befasste mich mit medizinischen Implantaten, wie Herzschrittmacher (vgl. ABB.22), medizinischen Instrumenten (vgl. ABB.23) aber auch mit NFC-Implantaten (vgl. ABB.24), welche in den Körper eingesetzt werden können. Im Bereich der Wearables befasste ich mich mit Projekten, die sich mit körpererweiternder Technologie auseinandersetzen. Zum Beispiel das Projekt von Athos[28] mit ihrer Fitnessbekleidung (vgl. ABB.25). Mit dieser Fitnessbekleidung können per Smartphone diverse körperliche Aktivitäten in Echtzeit überwacht werden. Aus der Recherche erschloss sich ein Themenfeld, um Schönheit, Gesundheit und Sport, welches in den meisten Projekten enthalten war. Ich wollte, daher näher auf dieses Themenfeld eingehen. Diesbezüglich führte ich Interviews mit Ärzten, Sportlern und Studenten.

[28]

Rikke Duus & Mike Cooray,«Can wearable fitness trackers take control of your life?», 22 Juni 2015, www.smh.com.au/ digital-life/wearables/can-wearable-fitness-trackers-take-control-of-your-life-20150622-ghumle.html#ixzz41ezCLwpd, (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016)


Abbildung 22: www.dailymail.co.uk, «Pacemaker safety alert»

Abbildung 23: Florian Wachter, «Medizinisches Werkzeug, das für kurze Zeit in den Körper eindringt»


Abbildung 24: Florian Wachter, «NFC-Implantate und Injektionsspritze von Dangerousethings.com»

Abbildung 25: www.liveathos.com, «Fitnessbekleidung welche Muskelaktivitäten, Pulse und Athmung in echtzeit misst»


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2. AUSWERTUNG DER INTERVIEWS

Sehr schnell wurde deutlich, dass Schlaf eine grosse Rolle im Alltag spielt. Schlaf und Schlafverhalten im Bezug auf Stress im beruflichen Alltag wurden im Verlauf aller Befragungen zum Thema. Schlaf ist grundlegend wichtig für einen funktionierenden beruflichen Alltag. Schlaf und Arbeit müssen im Gleichgewicht sein um Leistung zu gewährleisten. Dieser Umstand ist ein gesellschaftlich relevantes Thema, was mein Interesse geweckt hat, mich im Besonderen auf die Thematik «Das Phänomen Schlaf» zu fokussieren. In einem Artikel[29] von «Klaus Vyhnalek» mit dem Titel: «Die Stadt der Zukunft – Gespräch mit dem Zukunftsforscher Matthias Horx» wird prognostiziert, dass im Jahr 2050 siebzig Prozent aller Menschen in Städten leben. Dies hat Einfluss auf unsere Wohnsituation: Wir leben auf engerem Raum zusammen, wodurch schlussendlich auch unser Schlafverhalten beeinflusst wird. Des Weiteren, wirkt sich die «Work-Life-Balance», ebenso auf unseren Schlaf aus, resultierend aus Leistungsdruck und Beschaffung finanzieller Mittel für ein Leben in der Stadt. «Das Bundesamt für Gesundheit zeigt in einer repräsentativen Umfrage, dass wir heute rund 40 [29]

Vyhnalek Klaus, «Die Stadt der Zukunft – Gespräch mit dem Zukunftsforscher Matthias Horx», https://mybonviva.credit-suisse.com/lifestyle/urban-living/ die-stadt-der-zukunft-gesprachmit-dem-zukunftsforscher-matthias-horx/, (Letzter Zugriff: 13.Mai 2016)


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Minuten weniger schlafen als noch vor 30 Jahren. Als einer der wichtigsten Gründe dafür vermuten Experten die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. Sie locken rund um die Uhr mit einem endlosen Angebot an verfügbaren Reizen und Attraktionen. Der westliche Mensch lebt aber nicht nur in einem Zeitalter der ständigen Ablenkung und Unruhe, sondern auch in einer Epoche der Dauererreichbarkeit. Das hat zur Folge, dass sich die Grenzen zwischen privater und berufstätiger Zeit immer mehr auflösen».[30]

[30]

Bäni Hanspeter, «Wenn der Schlaf ausbleibt – Szenen einer unruhigen Gesellschaft», 8 Oktober 2015, www.srf.ch/sendungen/dok/ wenn-der-schlaf-ausbleibt-szenen-einer-unruhigen-gesellschaft, (letzter Zugriff: 13 Mai 2016)


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3. DAS PHÄNOMEN SCHLAF

Um ein dezidierteres Verständnis für das Phänomen Schlaf zu erhalten, sammelte ich in einem Mindmap alles zum Thema Schlaf(vgl.ABB.26). Es ergaben sich folgende Unterthemen: Schlafumgebung, Schlafförderung, Schlaf verhindern (Wachbleiben), Schlafqualität, Träumen, Albträume, REM-Phase, luzide Träume, Schlafnutzen, Schlafphasen, Schlaftracken, Anzeichen für Schlaf. Im Anschluss untersuchte ich die Unterthemen auf Probleme. Innerhalb der Dokumentation werden ausschließlich die relevanten Unterthemen genannt, die essenziell für das erreichen des Projektziels erforderlich sind. Zunächst nahm ich mir die Problematik Schlafstörungen vor. Das Thema Schlafstörung lag schon lange in meinem Interesse, da ich seit Kindesalter an Schlafstörungen leide. Ich entdeckte einen Artikel[31], der sich mit der Thematik «Meditation gegen Schlafstörungen» befasst. Kurz darauf nahm ich meine erste Meditationsstunde.

[31]

Garcés Laura, «Meditation gegen Schlaflosigkeit», 1 Dezember 2015, de.biomanantial. com/meditation-gegen-schlaflosigkeit-a-2121-de.html, (letzter Zugriff: 18 Mai 2016)


Abbildung 26: Florian Wachter, «Mindmap über das Thema Schlaf»


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4. EXPERIENCE JOURNEY MEDITATION

In der Unterkategorie «Schlafförderung» untersuchte ich den Punkt «Meditation». Dafür habe ich mich für einen Meditationsgrundkurs angemeldet. Der Meditationskurs beinhaltete eine geführte Meditation mit jeweils zehn Teilnehmern und einer Trainerin. Der Grundkurs fand einmal pro Woche statt und dauerte jeweils 45 min. Meine Erfahrungen (vgl. ABB.27) durch die Meditation wurden schnell spürbar. Schon nach der ersten Meditationsstunde empfand ich eine tiefe Entspannung und Zufriedenheit meines Selbst. Kurz nach der Meditation befand ich mich in einem leicht benommenen Zustand, der erst nach 30 Minuten wieder verflog. Zudem hatte ich das Gefühl, mich auf einzelne Dinge besser konzentrieren zu können. Nach drei Wochen bemerkte ich, dass sich meine Schlafbereitschaft am Abend deutlich verbessert hatte und ich besser durchschlafen konnte. Die Erfahrung Meditation war somit ein voller Erfolg.


Abbildung 27: Florian Wachter, ÂŤExperiancemap, Meditations Grundkurs ASVZÂť


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4.1. SCHLAFSTÖRUNGEN & MEDITATION 45 Prozent und damit fast die Hälfte der WeltBevölkerung leiden an Schlafstörungen. Bei den Schlafstörungen wird zwischen akuten Problemen (15 Prozent weltweit) und chronischen Erkrankungen (30 Prozent weltweit) unterschieden.[32] In der Recherche bin ich früh auf den Zusammenhang von Meditation und Schlafstörungen gestossen. Was auch der Grund dafür war mit Meditation zu beginnen um meine eigenen Schlafstörungen zu lindern. In einer weiteren Recherche über Meditation, stiess ich auf das Projekt «The Brain Machine»[33] von Mitch Altman. The Brain Machine (vgl. ABB.28) besteht aus einer Brille, die auf jedem Brillenglas eine auf das Auge ausgerichtete LED verbaut hat. Seitlich am Brillenbügel befindet sich ein Micro Kontroller mit einem Audioanschluss. Der Micro Kontroller steuert die LED‘s und Audio. Man schliesst den Kopfhörer an den Micro Kontroller an und setzt diesen während die Augen geschlossen sind mit der Brille auf. Währenddessen Binaurale Beats auf den Kopfhörer abgespielt werden und die LED‘s flackern in einer bestimmten Frequenz. Das Zusammenspiel von Audio und Licht kann bei dem Benutzer einen meditativen Zustand hervorrufen. Interessant daran ist, dass mit einer solchen Technologie Meditation auf Knopfdruck möglich ist. Die Frequenz ist dabei ausschlaggebend. [32]

Unbekannt, «Hälfte der Weltbevölkerung leidet an Schlafstörung», 13 März 2014, derstandard.at/1392688143561/45-Prozent-der-Weltbevoelkerung-leiden-an-Schlafstoerung, (letzter Zugriff: 14 Mai 2016)

[33]

Altman Mitch, «HOW TO – Make the “Brain machine”», 13 November 2008, makezine. com/2008/11/13/the-brain-machine/, (letzter Zugriff 14 Mai 2016)


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Jeder Frequenzbereich hat seinen eigenen bewusstseinsverändernden Zustand. «4-8 Hz» leichter Schlaf, lebendige Vorstellungen, spirituelle/transformationale Erfahrungen, Verhaltens- und Einstellungsänderungen und verbesserte Kreativität (M. Hutchison). Kann verwendet werden, um das Einschlafen zu erleichtern. «8-10 Hz» Superlernen von neuen Informationen, Einlagerung von Erinnerungen (nicht Verstehen) (M. Hutchison). «10-22 Hz» ADS/ADHS, Verbesserung des IQ und Verhaltensänderungen (J.L Carter, H.L. Russell, 1993, M. Hutchison), kann auch für sportliche Verbesserungen verwendet werden.[34] Die App «I Doser»[35] (vgl. ABB.29) hat ein riesiges Repertoir an Binaurale Beats, welche die verschiedensten bewusstseinsverändernden Zustände hervorrufen können. Darunter sind auch diverse Beats, die sich im Bereich von 4-8 Hz befinden und das Einschlafen fördern. Um Binaurale Beats (Sounds) zu testen downloadete ich die Idoser APP und startete einen 30-Minütigen Test mit einem Binaurale Beat mit dem Namen «Sleeping Angel». Nach den 30 Minuten musste ich feststellen, dass Binaurale Beats (Sounds) ein wirksames Mittel sind um den Körper zu entspannen und die Schlafbereitschaft deutlich hochzusetzen. Ich wurde während dem Test, tatsächlich müde und nickte gelegentlich ein. [34]

Unbekannt, «Verschiedene Frequenzen und ihre Wirkungen», www.neuro-programmer.de/gehirnwellen/frequenzen/, (letzter Zugriff: 14 Mai 2016)

[35]

Unbekannt, «I Doser», www.i-doser.com/, (letzter Zugriff: 14 Mai 2016)


Abbildung 28: www.adafruit.com, «NEW PRODUCT – The Brain Machine Kit»



Abbildung 29: Florian Wachter, ÂŤDie App I Doser mit dem Binaurale Beats File Sleeping AngelÂť



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5. EXPERIMENT TRAUMTAGEBUCH

In der Unterkategorie «Träumen» untersuchte ich das Thema «Traumtagebuch» (vgl. ABB.30 und ABB.31). Schlaf und Entspannung sind für unseren Körper wie auch für das Gehirn lebensnotwendig. Ebenso wichtig für die menschliche Psyche ist das Träumen. Jeder Mensch träumt meist mehrmals pro Nacht, auch wenn man sich danach nicht immer erinnern kann. Die Erinnerung an die eigenen Träume ist wichtig für das Verarbeiten von unbewussten Ängsten, Sehnsüchten und Belastungen. Zur besseren Verarbeitung von Träumen kann das Führen eines Traumtagebuchs helfen.[36] Bei einem Traumtagebuch handelt es sich um einen Schreibblock oder einem Recorder, mit dem die Träume der vergangenen Nacht dokumentiert werden. Wichtig bei der Dokumentation sind die ersten fünf bis zehn Minuten nach dem Aufwachen, da Träume schnell wieder vergessen werden. Um zu testen wie wirksam ein Traumtagebuch ist, habe ich zwei Probanden gebeten ein Traumtagebuch über einen Monat lang zu führen.

[36]

Unbekannt, «Psychotherapie: Träumen ist heilsam für die Psyche», 14 März 2014, derstandard. at/1392688225124/Psychotherapie-Traeumen-ist-heilsam-fuer-die-Psyche, (letzter Zugriff: 13 Mai 2016)


Abbildung 30: Florian Wachter, «Traumtagebuch-Experiement»

Abbildung 31: Florian Wachter, «Am Ende des TraumtagebuchExperiements»


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5.1

INTERVIEW MIT EINEM DER TRAUMTAGEBUCH PROBANDEN «Das Führen eines Traumtagebuches brachte mir eine Reihe neuer Erkenntnisse bezüglich meines Schlafverhaltens. So führte es mir einerseits vor Augen, wie unregelmässig meine Schlafenszeiten waren und andererseits, dass ich mich durchaus an meine Träume erinnern konnte, sobald ich sie direkt nach dem Erwachen niederschrieb. Durch den bewussten Umgang mit meinen Träumen setzte ich mich auch den Tag durch mehr mit ihnen auseinander. Fortlaufend setzte ich mich zunehmend mit der Optimierung meines Schlafes auseinander und versuchte zu ergründen, wann ich was träumte und versuchte gewisse Regelmässigkeiten festzumachen. Gewisse angewöhnte Verhaltensweisen, wie regelmässige Einschlafzeiten, haben sich über das Experiment hinweg in meinem Tagesablauf festgesetzt.» 5.2

DIE TRAUMTAGEBÜCHER Die Traumtagebücher, die im Experiement angefertigt wurden, werden in den folgenden Seiten dargestellt. Insgesamt sind es zwei Traumtagebücher mit Schlaftagebuch, die das Zubett-, das Aufwach- und die Aufstehzeiten dokumentieren. Das soll ein zusätzliches Bewusstsein für den Schlafrhythmus erzeugen. Die beiden Traumtagebücher sind sehr unterschiedlich. Nicht jede/r träumt gleic viel oder kann


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den Traum so einfach in Worte fassen. Deshalb sind die Träume des zweiten Traumtagebuchs limitierter.


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Notiz 01:

«Traumtagebuch 01»

Seite 01/17


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Notiz 02:

«Traumtagebuch 01»

Seite 02/17


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Notiz 03:

«Traumtagebuch 01»

Seite 03/17


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Notiz 04:

«Traumtagebuch 01»

Seite 04/17


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Notiz 05:

«Traumtagebuch 01»

Seite 05/17


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Notiz 06:

«Traumtagebuch 01»

Seite 06/17


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Notiz 07:

«Traumtagebuch 01»

Seite 07/17


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Notiz 08:

«Traumtagebuch 01»

Seite 08/17


82

Notiz 09:

«Traumtagebuch 01»

Seite 09/17


83

Notiz 10:

«Traumtagebuch 01»

Seite 10/17


84

Notiz 11:

«Traumtagebuch 01»

Seite 11/17


85

Notiz 12:

«Traumtagebuch 01»

Seite 12/17


86

Notiz 13:

«Traumtagebuch 01»

Seite 13/17


87

Notiz 14:

«Traumtagebuch 01»

Seite 14/17


88

Notiz 15:

«Traumtagebuch 01»

Seite 15/17


89

Notiz 16:

«Traumtagebuch 01»

Seite 16/17


90

Notiz 17:

«Traumtagebuch 01»

Seite 17/17


91

Notiz 18:

«Traumtagebuch 02»

Seite 01-09/24


92

Notiz 19:

«Traumtagebuch 02»

Seite 10-18/24


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Notiz 20:

«Traumtagebuch 02»

Seite 19-24/24


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6. SCHLAFPHASEN

Beim Einschlafen durchläuft der Körper mehrere Schlafphasen: «Erste leichte Schlafphase», einfaches Erwachen bei kleinen Geräuschen. «Zweite leichte Schlafphase»,einfaches Erwachen möglich, entspannte Muskeln, niedrige Gehirnfrequenz. Füllt gut die Hälfte des gesamten Schlafzykluses. «Tiefschlafphase»: Entspannter Körper, Erwachen ist schwerer. Erholsamster Teil des Schlafzyklus. Die «Traumphase»: REM-Phase, starke Augenbewegungen. Diese Schlafphasen können mit Hilfe der Veränderungen des elektrischen Gleichstromwiderstandes der Haut gemessen werden.[37] Schlaftracker in Form von Armbänder, verwenden diese Technologie, um Aussagen über das Schlafverhalten des Users zu machen. Meines Erachtens sind solche Schlaftracker nur geringfügig von Nutzen, da der User wenn er schlecht schläft darüber sicherlich Bescheid weiss. Interessant wird diese Technologie erst dann, wenn sie im Zusammenhang mit Erwachen verwendet wird. Wenn man in einer leichten Schlafphase geweckt wird, ist das Aufwachen deutlich angenehmer als in einer tiefen Schlafphase. Etwa beim Power-Napping: wenn das Nickerchen nicht länger als 30 Minuten dauert, taucht der Körper nur in ein leichtes Schlafstadium ab.[38] Wer dabei [37]

H. Regelsberger, «Die Veränderungen des elektrischen Gleichstromwiderstandes im Schlaf», https://link.springer.com/ article/10.1007%2FBF02877924, (letzter Zugriff: 14 Mai 2016)

[38]

Fux, Christiane,«Schlummerphasen - wie Schlaf funktioniert»,18 Oktober 2010, www. netdoktor.de/Gesund-Leben/ Schlaf/Wissen/Schlummerphasen-wie-Schlaf-fu-11350.html, (letzter Zugriff 18 Mai 2016t)


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zu lange schläft, muss sich erst einmal aus der Schlaftrunkenheit herauskämpfen. Lässt man sich von einem akustischen Wecker plötzlich mit lauten Tönen aus dem Tiefschlaf reissen, hat das zur Folge, dass der Mensch sich unausgeschlafen, müde und nicht selten auch leicht reizbar fühlt. Grund hierfür ist das Wecken gegen die innere biorhythmische Uhr.[39] In den Sommermonaten haben Viele weniger Schwierigkeiten mit dem Aufstehen. Auslöser ist das Aufstehen mit der Sonne in den Sommertagen. Lichtwecker helfen uns in den Wintermonaten angenehmer aufzustehen. Ein Lichtwecker, weckt den Schlafenden mit Licht, ähnlich dem Sonnenlicht. In einem Experiment wollte ich mich selbst davon überzeugen und habe mir einen Lichtwecker (vgl. ABB.32) angeschafft. Ich bemerkte schon nach dem ersten Mal Aufstehen, dass der Lichtwecker einen sanften Tagesstart ermöglicht. Man fühlt sich am Morgen deutlich ausgeglichener und energetischer. Bei der Benutzung des Lichtweckers ist zu beachten, dass er vom Schlafenden nicht weiter entfernt stehen sollte als 70 cm. Der Schlafende, sollte zum Lichtwecker gewandt schlafen. Einige Lichtwecker arbeiten auch mit blauem Licht, wie das natürliche Licht der Sonne, welches die Melatonin-Produktion verringert und den Körper schrittweise aufwachen lässt.[40] [39]

Unbekannt, «Lichtwecker steigern die Lebensqualität - Besser Aufwachen mit einem simuliertem Sonnenaufgang», www. licht-wecker.net/, (letzter Zugriff: 14 Mai 2016)

[40]

Unbekannt, «Biologische Wirkung blauen Lichtes (circadianer Rhythmus)», 2014. bildschirmarbeit.org/einfluesse-von-blauem-licht/, (letzter Zugriff: 14 Mai 2016)


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Im Experiment fand ich heraus, dass im Lichtwecker echtes Potenzial steckt, wenn es darum geht leichtes und sanftes Erwachen zu erzeugen. Die Einfachheit und Effizienz begeisterte mich.


Abbildung 32: www.conrad.ch, «Lichtwecker»


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7. SCHLAFNUTZEN

Warum wir schlafen hat einmal einen psychischen, regenerativen und kalibrativen Zweck. «Psychisch», Erlebnisse der Wachphasen werden in Träumen verarbeitet, eingeordnet und unwichtige Informationen gelöscht. «Regenerativ», Organe können sich erholen. «Kalibrativ», Rhythmen der Körpersysteme, die bei Tag durcheinander geraten, werden auf Ausgangswerte zurückgestellt[41]. Schlaf ist daher, auch wenn er nur kurz ist, ein gutes Mittel um Informationen zu verarbeiten und dem Körper eine kurze Regenerationsphase zu liefern.

8. SCHLAFPRAKTIKEN

Schlafpraktiken können sich in der Art und Weise ausdrücken wie man mit seiner Schlafumgebung interagiert,[42] es gibt aber auch noch Praktiken, die sich im bewussten Verhalten des Schlafenden wiederspiegeln. Beispiel hierfür währe der «polyphasische Schlaf» in dem man seinen Schlafrhythmus und Schlafdauer völlig umkrempelt (vgl. ABB.33). Eine andere Praktik, die deutlich gesünder ist, ist der Power Nap. Die Konzentration lässt während des Tages nach. Es fällt schwer, sich bei der Arbeit oder dem Studium zu konzentrieren und den Gedanken inhaltlich zu folgen. Was man dann braucht ist ein [41]

Kahn, M., Fridenson, S., Lerer, R., Bar-Haim, Y. & Sadeh, A. (2014). Effects of one night of induced night-wakings versus sleep restriction on sustained attention and mood: a pilot study. Sleep Medicine, 15, Issue, 825-832.

[42]

Milch Emilly, «Schlafpraktiken», 18 Februar 2016, www. jetzt.de/usertext/48347/Schlafpraktiken, (letzter Zugriff: 14 Mai 2016)


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kurzer Tagschlaf, auch Power Nap genannt. «Studien haben gezeigt, dass ein Nickerchen die Leistungsfähigkeit um bis zu 35 Prozent steigern Xkann», sagt der renommierte Schlafexperte Jürgen Zulley, Professor für biologische Psychologie an der Universität Regensburg.[43] Der Power Nap ist dazu nicht nur leistungssteigernd, sondern auch sehr gesund, man sagt ihm eine Immunsystem stärkende Wirkung nach. Eine weitere Praktik, die dem Power Nap ähnelt, ist die japanische Tradition des «Inemuri» (vgl. ABB.34). Dieser kurze Tagschlaf ist nicht nur während der Arbeitszeit erlaubt sondern auch erwünscht. Übersetzt bedeutet Inemuri: «Anwesend sein und Schlafen»[44]. Der Inemuri hat aber auch Regeln: (A) Aufrecht sitzen (B) Aussehen als würde man nachdenken (C) Den Anschein erwecken ansprechbar zu sein Dabei sollte man beim Power Nap als auch beim Inemuri, darauf achten, dass der Schlaf nicht länger als 30 Minuten dauert, weil man sonst in eine tiefere Schlafphase eintritt. Das Inemuri ist in unserer westlichen Zivilisation eher unbekannt. Dennoch wissen die Meisten, dass Schlaf essenziell für die Gesundheit ist. Er wird aber meist als lästiger Zeitfresser empfunden. Schlaf-feindlichkeit ist weitverbreitet. Erfolgreiche Menschen brüsten sich damit wenig zu schlafen [43]

Langemak Shari, 15 September 2013, «Was Sie beim Power Nap beachten müssen», (letzter Zugriff: 14 Mai 2016)

[44]

Hildebrand Kathleen, Glas Anreas, Neidhart Christoph, «Ich mach bubu, was machst du?», 18 Januar 2014, www.sueddeutsche. de/karriere/mittagsschlaf-amarbeitsplatz-ich-mach-bubu-wasmachst-du-1.1865876, (letzter Zugriff: 14 Mai 2016)


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und deswegen viel erreicht zu haben. Dies würde diejenige Person als faul darstellen. Schlaf ist uns peinlich, was es uns unangenehm macht in der Öffentlichkeit zu schlafen. In Japan hingegen hält man schamfrei sein Nickerchen in der Öffentlichkeit. Schlaf hat in unserer westlichen Zivilisation ein Image-Problem.


Abbildung 33: Florian Wachter, «polyphasische Schlafformen im Vergleich»

Abbildung 34: www.spiegel.de, «Power Nap in der Öffentlichkeit: Schlaf, Japan, schlaf»


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KAPITEL 3


PROTOTYPE ENTWICKLUNG 103


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1. TECHNOLOGIE RECHERCHE

Bei der Recherche um das Thema «Technologie» suchte ich nach Technologien, die den Projektanforderungen entsprachen. Für die Steuerung benötigte ich ein Arduino. Da alles so kompakt wie möglich sein sollte entschied ich mich für ein Arduino Nano, (vgl.ABB.35). Es ist sehr klein und stellt in seiner Kompaktheit jede Menge Steckplätze für die Elektronik bereit. Mit den bisher gemachten Erfahrungen konnte mit ziemlicher Sicherheit gesagt werden, dass der finale Prototype ein Device bzw. Schlafutensil wird, welches den Schlaf fördern soll. Schlafutensilien sind Objekte, die uns beim Schlafen helfen und uns dabei umgeben. Da Sie für gewöhnlich aus weichem Material sind, entschied ich mich gegen herkömmliche Drucktaster. Stattdessen nahm ich «Conductive Sensors» (vgl.ABB.36). Diese Conductive Sensors haben die Eigenschaft, dass sie die Berührung von Händen oder einzelnen Fingern erkennen können. Die Oberfläche des Conductive Sensors, kann dabei aus jedem leitenden Material bestehen. Ich habe mich für leitenden Stoff entschieden (vgl.ABB.37).Leidenden Stoff liefert die nötige Flexibilität, welche ich benötige um mit weichen Materialien zu arbeiten. Für die Beleuchtung entschied ich mich für LED-Stripes, (vgl. ABB.38)die bis zu einem engen Radius biegbar sind.


Abbildung 35: www.reichelt.de,«ARDUINO NANO :: Arduino Nano 3.0, ATmega 328, Mini-USB»



Abbildung 36: www.adafruit.com, «Adafruit MPR121 12-Key Capacitive Touch Sensor»



Abbildung 37: www.boxtec.ch, «Leitender Stoff - 12“x13“ Ripstop»


Abbildung 38: Florian Wachter, «LED-Strip»


Notiz 21:

ÂŤErste Planung, der ElektronikÂť

Seite 01/01


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Notiz 22:

ÂŤDefinitive UmsetSeite 01/01 zung, der Elektronik am ArduinoÂť


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2. MATERIAL RECHERCHE

Um ein geeignetes Material für das Schlafutensil zu finden, habe ich mir ein Repertoire (vgl. ABB.39) an Materialien zusammengestellt. Schlussendlich bestand das Repertoire aus diversen Schaumstoffen- und Stoffproben, die weich und sanft zur Haut waren. Im nächsten Schritt habe ich darauf geachtet, dass der Stoff, den ich verwende so gut wie möglich opak (nicht durchsichtig; nicht Licht durchlässig) ist. Der Stoff sollte auch eine gewisse Wertigkeit besitzen, da das Objekt auch Nachhaltigkeit ausstrahlen soll. Der Schaumstoff musste weich sein aber in der Masse nicht zu schwer, denn die Technologie, die im Schaumstoff eingearbeitet werden soll hat ebenso ein Eigengewicht und das Nackenkissen sollte nicht zu schwer werden. Schlussendlich entschied ich mich für einen schwarzen Stoff von der Firma «Schlegel&CO Textilien» mit der Bezeichnung «Satin-Tschung» (vgl. ABB.40) und einem herkömmlichen Isolationsschaumstoff aus dem Baumarkt.


Abbildung 39: Florian Wachter, «Stoffproben»

Abbildung 40: Florian Wachter, «Stoffnallen von Schlegel&CO Textilien mit der Bezeichnung Satin-Tschung»


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3. PROTOTYPE EXPERIMENTE 3.1

PROTOTYP EXPERIMENT 01 Beim ersten Prototypen (vgl. ABB.41 und ABB.42) beschäftigte ich mich mit der Einschlafthematik. Er besteht aus einer Brille mit eingebauten LED‘s in den Brillengläsern, welche mit einem Schieberegler auf eine bestimmte Oszillation geregelt werden können. Dazu gibt es Kopfhörer, in denen «Binaurale Beats» zu hören sind.«Binaurale Beats sind eine akustische Täuschung, die wahrgenommen wird, wenn beiden Ohren Schall mit leicht unterschiedlicher Frequenz zugeführt wird. Anders als Schwebungen entstehen binaurale Beats (Sounds) nicht durch Überlagerung von Schallwellen im Ohr, sondern im Gehirn. Man nimmt an, dass dieser Ton im Stammhirn erzeugt wird, im Nucleus olivaris superior, wo das Zentrum für räumliches Hören liegt. Um einen Beat wahrnehmen zu können, müssen die Trägerfrequenzen unterhalb von 1500 Hz liegen. Der Unterschied zwischen den Frequenzen für das linke und rechte Ohr darf nicht größer sein als 30 Hz, da ansonsten zwei verschiedene Töne gehört werden.»[45] Dieser Prototyp sollte einen meditativen Zustand hervorrufen, der die Schlafbereitschaft erhöht. Dies ermöglicht, den Prototyp vor dem Schlafen gehen oder vor einem Power Nap zu verwenden und somit den [45]

www.wikipedia.org, «Binaurale Beats», 24 April 2016, de.wikipedia.org/wiki/Binaurale_Beats, (letzter Zugriff: 14. Mai 2016)


Abbildung 41: Florian Wachter, «Die Meditations Brille in Benutzung»

Abbildung 42: Florian Wachter, «Die Meditations Brille»


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Einschlafprozess zu beschleunigen. Nach einem Test stellte sich heraus, dass zwar die Kombination aus Licht und Audio, einen meditativen Zustand hervorruft. Lässt sich der User aber nicht voll auf das Blinken der Lichter ein, wirkt es sehr unangenehm und man wird eher unruhig als schläfrig. Aus diesem Grund bewährten sich die blinkenden LED‘s nicht. Was aber hervorragend funktioniert hat waren die Binaurale Beats (Sounds), die im UserTesting als sehr entspannend beschrieben wurden.


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Notiz 23:

ÂŤBerechnung des Seite 01/01 Frequenzbereichs und die damit verbundene Steugerung mit einem PotentiometerÂť


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3.2

PROTOTYP EXPERIMENT 02 Beim zweiten Prototypen (vgl. ABB.43 und ABB.44) beschäftigte ich mich mit der Thematik des Aufwachens. Dieser besteht aus einem Kissen, einem integrierten Wecker und speziellen Leuchtmaterialien, (vgl. ABB.45 bis ABB.48)die in das Kissen eingearbeitet sind. Der User soll durch Licht geweckt werden, wobei es keine Rolle spielt in welcher Position er auf dem Kissen liegt. Wie vermutet, funktionierte der Lichtwecker im Kissen genauso gut wie ein herkömmlicher Lichtwecker. Der Vorteil beim Lichtwecker im Kissen ist, dass der User in jeder Körperlage vom Kissen geweckt wird. Der Nachteil ist, dass der Einbau der Elektronik aufgrund der flexiblen Materialien im Kissen sehr kompliziert ist. Die Elektronik ist schlecht vor Überstrapazierung geschützt und kann leicht beschädigt werden. Die Position des Interfaces erwies sich als schwierig, da ein Kissen ganzflächig genutzt wird. Es kommt schnell zu Fehleinstellungen bei der Benutzung des Kissens.


Abbildung 43: Florian Wachter, «Lichtkissen beim aufwecken des Users»

Abbildung 44: Florian Wachter, «Lichtkissen»


Abbildung 45: Florian Wachter, «Lichtkissen mit OLED»

Abbildung 46: Florian Wachter, «Lichtkissen mit Light-String»


Abbildung 47: Florian Wachter, «Lichtkissen im Test mit OLED»

Abbildung 48: Florian Wachter, «Lichtkissen im Test mit LightString»


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3.3

PROTOTYP EXPERIMENT 03 Beim dritten Prototypen (vgl. ABB.49 und ABB.50) beschäftigte ich mich mit der Thematik des Träumens. Der Prototyp besteht aus einem dicken Buch, das man neben dem Bett deponieren kann und damit schnell griffbreit ist. In diesem Buch befindet sich ein Aufnahmegerät, das per Knopfdruck auf den Einband des Buches einen Recorder startet und man seinen Traum als Tonspur aufnehmen kann. Wird das Buch im Anschluss aufgeschlagen, werden die aufgenommen Träume wiedergegeben. Dadurch können morgentliche Aufnahmen am Abend oder am Tag hindurch immer wieder angehört werden. Das Traumtagebuch ist eine gute Methode um Träume zu verarbeiten. Die Träume mit einem Recorder zu dokumentieren wurde von den Probanden als deutlich effizienter empfunden als die Dokumentation mit Block und Stift. Lediglich die Wiedergabe der eigenen Stimme wurde als unangenehm beurteilt.


Abbildung 49: Florian Wachter, «Das Traumtagebuch während einer Traumdokumentation»

Abbildung 50: Florian Wachter, «Das Traumtagebuch»


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3.4

PROTOTYP EXPERIMENT 04 Beim vierten Prototypen (vgl. ABB.51 und ABB.52) beschäftigte ich mich mit dem Einschlafen und Aufwachen. Dieser Prototyp ist eine Kombination aus «Prototype 01» und «Prototype 02». Seine aussergewöhnliche Form ermöglicht es den Kopf, bequem an einer Wand anzulehnen, oder auf einem Tisch abzulegen und dabei problemlos zu schlafen. Er verdeckt gleichzeitig die Augen und sorgt damit für Dunkelheit beim Schlafen. Vordergründig hatte ich, schnell eine gute und angenehme Form gefunden. Leider stellte sich im Testing heraus, dass die Form nicht bei jeder Person die Augen verdeckte. Zudem, passt die Form nur sofern auch eine Wand vorhanden ist. Die Verwendung auf einem herkömmlichen Stuhl macht es unmöglich, bequem damit zu schlafen.


Abbildung 51: Florian Wachter, «Das Kopfkissen im Test auf einem Puppenkopf»

Abbildung 52: Florian Wachter, «Das Kopfkissen»


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3.5

PROTOTYP EXPERIMENT 05 Der fünfte Prototyp (vgl. ABB.53 und ABB.54) ist eine Weiterentwicklung des «Prototype 04». Dieser Prototyp soll es ermöglichen sich besser von der Umgebung abzuschotten. Dafür wurde der umschließende Teil bis zu den Schultern erweitert. Für mehr Halt umschliesst der kopfkissenartige Helm leicht die Schultern. Leider erwies sich dieser Prototyp als viel zu gross und sperrig. Darüberhinaus war er alles andere als komfortabel zu tragen. Nützlich erweiss sich jedoch, die Erweiterung über den Nacken bis hin zu den Schultern. Dieser Prototyp erfüllte die Anforderungen nicht ganz, jedoch war zu erkennen, dass eine Stabilisierung in der Nackengegend die Möglichkeit schuf, im Sitzen schlafen zu können.


Abbildung 53: Florian Wachter, «Das erweiterte Kopfkissen im Test auf einem Puppenkopf»

Abbildung 54: Florian Wachter, «Das erweiterte Kopfkissen Rückansicht auf Schulterstütze»


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3.6

PROTOTYP EXPERIMENT 06 Der sechste Prototyp (vgl. ABB.55 bis ABB.57) beschäftigt sich mit der Abschottung nach aussen und ist somit eine weitere Möglichkeit in der Öffentlichkeit einen Raum für Privatsphäre zu schaffen. Dieser Prototyp ist ein Schlafutensil in Form eines Kleidungsstücks. Im Testing hat sich das Kleidungsstück bewährt, indem es tatsächliche wirkliche Privatsphäre erzeugte. Der Proband erklärte, dass diese Privatsphäre aber nur zustande kam, wenn man sich darauf einliesse und ausblende, dass sich Menschen um einen herum befinden. Die Abschottung nach aussen hatte somit Erfolg. Der Proband äusserte den Wunsch nach einem Loch oder Schlitz in der Kapuze, was ihm ermöglichen würde nach draussen zu schauen. Es würde ihm helfen sich besser auf die Situation einzulassen. Als weiterer Kritikpunkt wurde die Luftversorgung genannt. Schon nach wenigen Minuten sei die Luft unter der Kapuze etwas stickig geworden.


Abbildung 55: Florian Wachter, ÂŤMy little place of privacyÂť


Abbildung 56: Florian Wachter, ÂŤMy little place of privacy, Frontansicht mit aufgesetzter KapuzeÂť


Abbildung 57: Florian Wachter, ÂŤMy little place of privacy, Frontansicht mit abgesetzter KapuzeÂť


134

3.7

PROTOTYP EXPERIMENT 07 Der siebte Prototyp (vgl. ABB.57) ist eine Weiterentwicklung des «Prototype 05» und soll ein Bestandteil des «Prototype 06» werden. Die Verdeckung des Gesichts von Prototype 05 wurde entfernt und zu einer Halsstütze umfunktioniert. Die Form ist inspiriert von u-förmigen Reisekissen welche es ermöglichen im Sitzen zu schlafen und den Kopf seitlich anzulehnen (vgl. ABB.58 und ABB.59). Die Grösse und Form der Reisekissen ist von Vorteil um die gesamte Technologie darin unterzubringen; was sich sehr für mein Projekt eignet. Im Testing stellte sich schnell herraus, dass die Form Schwachstellen hat. Wenn man damit im Sitzen schläft und keine Stelle hat an der man sich anlehnen kann, kippt das Kissen auf der gegenüberliegenden Seite nach oben und nimmt damit eine für den Träger unbequeme Position ein.


Abbildung 58: DONKEY CREATIVE LAB, «Reisekissen CHILL OUT»


Abbildung 59: Florian Wachter, ÂŤNackenkissen Problematik beim Schlafen im SitzenÂť



138

3.8

PROTOTYP EXPERIMENT 08 Der achte Prototyp ist die Weiterentwicklung von «Prototype 07» und beschäftigt sich mit der aufgetretenen Problematik. Um das nach oben Kippen des Nackenkissens zu verhindern, habe ich in einem ersten Schritt versucht die Form so zu verändern, dass sich eine Stabilisierung durch die Schultern ergibt (vgl.ABB.60 bis ABB.63). Dafür habe einen 3D-Körperscan (vgl. ABB.64) mit einer Kinect Kamera gemacht und anschliessend eine 3D-Modellierung mit Rhino (vgl. ABB.65) gestaltet. Dfür habe ich einen Quader mit der Höhe meines Halses und der Breite meiner Schultern verwendet und anschließend mit den Schultern meines Körperscans subtrahiert. Anschließend wurde die äussere Form abgerundet und etwas angepasst (vgl. ABB.66 bis ABB.67). Um Kosten zu sparen habe ich aus dem 3D Modell, ein Modell aus Styropor angefertigt (vgl. ABB.68 bis ABB.71). Nach dem Testen des Modells stellte sich schnell heraus, dass diese Form aufgrund ihrer Grösse völlig ungeeignet ist. In einem weiteren Schritt übernahm ich die Grundfläche des Modells in ein Drahtgitter. (vgl. ABB.72 bis ABB.75) Auf diesem Drahtgitter wurde Schaumstoff aufgezogen. In einem Testing musste ich dann feststellen, dass auch dieses Nackenkissen viel zu gross und sperrig war. Die Form ist schlussendlich nicht besonders handlich und skalierbar einsatzfähig. Ich fand herraus, dass es einer reduzierteren und universelleren Form für meinen Prototyp bedarf.


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Notiz 24:

«Erste Entwürfe für ein Nackenkissen»

Seite 01/01


Abbildung 60: Florian Wachter, «Nackenkissen in Ringform und forne geschlossen»

Abbildung 61: Florian Wachter, «Nackenkissen in Halbkreisform mit Schulterstütze»


Abbildung 62: Florian Wachter, «Nackenkissen in Ringform und forne geschlossen, Seitenansicht»

Abbildung 63: Florian Wachter, «Nackenkissen in Halbkreisform mit Schulterstütze, Seitenansicht»


Abbildung 64: Mario Rütimann, «3D-Scan mit der Kinect»x

Abbildung 65: Florian Wachter, «3D-Model des Schulterpolsters»


Abbildung 66: Florian Wachter, «3D-Scan meines Oberkörpers in Rhino3d»

Abbildung 67: Florian Wachter, «3D-Model des Schulterpolsters auf meinem 3D-Körper»


Abbildung 68: Florian Wachter, «3D-Styropor-Model, des Schulterpolsters, Seitenansicht»

Abbildung 69: Florian Wachter, «3D-Styropor-Model, des Schulterpolsters im Test, Seitenansicht»


Abbildung 70: Florian Wachter, «3D-Styropor-Model, des Schulterpolsters, Rückansicht»

Abbildung 71: Florian Wachter, «3D-Styropor-Model, des Schulterpolsters im Test, Rückansicht»


Abbildung 72: Florian Wachter, «Schulterpolster-Drahtgitter, Frontansicht»

Abbildung 73: Florian Wachter, «Schulterpolster-Drahtgitter im Test, Frontansicht»


Abbildung 74: Florian Wachter, «Schulterpolster-Drahtgitter, Seitenansicht»

Abbildung 75: Florian Wachter, «Schulterpolster-Drahtgitter im Test, Seitenansicht»


148

3.9

PROTOTYP EXPERIMENT 09 Der neunte Prototyp ist eine Weiterentwicklung des «Prototype 08» und der Versuch das Kopfkissen universeller und reduzierter zu gestalten. Dafür fokussierte ich mich auf eine halbkreisförmige Konstruktion ohne Schulterstütze (vgl. ABB.76 und ABB.77). Um den Schaumstoff in Form zu behalten arbeitete ich einen Draht in das Nackenkissen ein. Der Draht wurde in einen reisfesten Stoff eingenäht, anschliessend in Formgebogen und an der Aussenseite, des Nackenkissens. Beim Testen stellte sich heraus, dass die Form zwar kompakt ist, es aber immer noch Probleme mit dem Kippen des Nackenkissens gibt wenn man sich mit dem Kopf auf die Seite lehnt. In einem Versuch mit zwei unterschiedlich grossen Ringen aus Schaumstoff, die ich übereinander legte,(vgl.ABB.78) fand ich heraus, dass der obere Teil bei seitlicher Belastung nach innen klappt und somit keine Belastung auf die gegenüberliegende Seite übertragen kann. Die Form (vgl. ABB.79 und ABB.80) hat sich im Testing bewährt. Sie wurde als bequem zu Tragen beurteilt. Diese Form wurde dann als endgültige Form übernommen. Im Anschluss wurde der Schaumstoff mit Stoff überzogen (vgl. ABB.81) und die Elektronik darin verbaut (vgl. ABB.82 bis ABB.85).


Abbildung 76: Florian Wachter, «Reduziertes Nackenkissen im Test»

Abbildung 77: Florian Wachter, «Reduziertes Nackenkissen»


Abbildung 78: Florian Wachter, «Stabilisierungs-Experiement mit zwei Schaumstoffstücken»

Abbildung 79: Florian Wachter, «Zwei übereinander geklebte Schaumstoffringe mit leichtem Versatz nach innen, Detailansich»


Abbildung 80: Florian Wachter, «Zwei übereinander geklebte Schaumstoffringe mit leichtem Versatz nach innen»

Abbildung 81: Florian Wachter, «Der genähte Bezug für das Nackenkissen»


Abbildung 82: Florian Wachter, «Die verbaute Elektronik 1»

Abbildung 83: Florian Wachter, «Die verbaute Elektronik 2»


Abbildung 84: Florian Wachter, «Das finale Nackenkissen»

Abbildung 85: Florian Wachter, «Das finale Nackenkissen im Test»


154

4. INTERFACE DESIGN

Während der Gestaltung des Nackenkissens entwickelte ich ein Interface Design. Dafür musste ich erst ein Steuerungskonzept entwickeln. cih legte folgende Funktionen fest: (A) Timer für den Lichtwecker. Die einzustellenden Zeiten begrenzen sich auf 1 Minute (für die Benutzung in der Ausstellung), 15 Minuten für einen kurzen/gängigen Tagschlaf und 30 Minuten für einen längeren Tagschlaf. (B) Binaurale Beats (Sounds) abspielen. (C) Record-Funktion. Mit der Record-Funktion, können Träume, die während dem Tagschlaf geträumt werden, aufgenommen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgespielt werden. Für die Umsetzung habe ich rechechiert, welche Interfaces es gibt, die auf Stoff aufgebracht sind. (vgl.ABB.85 bis ABB.88)

Im Nächsten Schritt fertigte ich verschiedenste Modelle (vgl.ABB.87 bis ABB.94) an, wie das Interface aussehen könnte. Zusätzlich brachte ich in Erfahrung, wie sich die unterscheidlichen LED‘s unter Stoffen zu einander verhalten (vgl. ABB.95 bis ABB.97). Ziel war es, herrauszufinden welche LED‘s und Stoffe sich in Kombination gut ergänzen, dass damit ein Button hergestellt werden kann, der eine Leuchtende Oberfläche als Feeedback funktion hat. In Anbetracht dessen,dass die Position der Buttons für den User


155

während des Tragends schlecht zu erkennen sind kommt nur ein haptisches Interface in Frage. Ich entschied mich für aufgestickte Icons (vgl. ABB.99) die gut sichtbar sind und leicht zu ertasten. Nichtsdestotrotz konnte ich das Wissen vom Lichtfeedback Experiement, schlussendlich für die Signalleuchte (vgl.ABB.98) an der Kaputze verwenden. Im Testing der Interfaces wurden einige Fragen beantwortet und neue Erkenntnisse gewonnen. (A) Das Interface, das an dem Nackenkissen angebracht werden sollte muss haptisch tastbar sein. (B) Die Buttons müssen gut sichtbar sein. (C) Man benötigt ein haptisches Feedback, da Licht mit der Position des Interfaces schwer zu erkennen ist. (D) Es soll einen ON/OFF Button geben (vgl. ABB.100). (E) Das Interface soll auf maximal drei Buttons begrenzt sein. Davon sollen zwei die Hauptfunktionen übernehmen (vgl. ABB.101 bis ABB.102). Für die finale Steuerung entschied ich mich für einen Button, der die Steuerung des Timers und der Sounds betätigt. Gekennzeichnung durch ein Play Icon. «Erste betätigung»: Timer auf eine Minute (Funktion ist ausschließlich für die Ausstellung), Feedback: Vibration Rechts (kurz). «Zweite betätigung»: Timer auf 15 Minuten, Feedback: Vibration Rechts (kurz). «Dritte betätigung»: Timer auf 30 Minuten,


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Feedback: Vibration Rechts (kurz). «Vierte betätigung»: Timer auf Ausgangslage, Feedback: Vibration Rechts (lang). «zwei Sekunden betätigung»: kein Timer und Sound wird Aktiviert, Feedback: Vibration Rechts (kurz-lang). Auf der anderen Seite befindet sich das Traumtagebuch. Gekennzeichnung durch ein Microphone Icon. «haltende Betätigung»: Tonaufnahme startet, Feedback: Vibration Links (kurz), blaue pulsierende LED Links «kurze Betätigung» Wiedergabe der letzten Tonaufnahme, Feedback: Vibration Links (kurz), blaue pulsierende LED Links.


Abbildung 86: eun hee jo, «surface matters: tactile audio + lighting exhibition, prototyping the light»

Abbildung 87: Eun Hee Jo, «surface matters: tactile audio + lighting exhibition, audio. 01»


Abbildung 88: Eun Hee Jo, «surface matters: tactile audio + lighting exhibition, the interactive pieces are highly adaptable»

Abbildung 89: www.vifa.dk, «Helsinki»


159

Notiz 25

«Entwürfe, Interface Seite 01/02 Design»


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Notiz 26:

«Entwürfe, der tech- Seite 02/02 nischen Umsetzung, des Interface Designs»


161


Abbildung 90: Florian Wachter, ÂŤInterface Model 01Âť



Abbildung 91: Florian Wachter, ÂŤInterface Model 02 im TestÂť



Abbildung 92: Florian Wachter, «Interface Modele aus Plexiglass, ohne Abdeckung»

Abbildung 93: Florian Wachter, «Interface Modele aus Plexiglass, mit Abdeckung»


Abbildung 94: Florian Wachter, «Interface Modele aus Plexiglass, ohne Abdeckung im Lichttest»

Abbildung 95: Florian Wachter, «Interface Modele aus Plexiglass, mit abdeckung im Lichttest»


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Notiz 27:

ÂŤPlanung, der Funktionen, des InterfacesÂť

Seite 01/01


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Abbildung 96: Florian Wachter, «Licht Experiement mit grober Baumwolle»

Abbildung 97: Florian Wachter, «Licht Experiement mit Acryl»


Abbildung 98: Florian Wachter, «Licht Experiement mit Nylon»

Abbildung 99: Florian Wachter, «Signalleuchte an der Kapuze»


Abbildung 100: Florian Wachter, «erster Test, gestickte Icons auf Stoff»

Abbildung 101: Florian Wachter, «Interface Timer und Audio ON/OFF Button»


Abbildung 102: Florian Wachter, «Interface ON/OFF Button»

Abbildung 103: Florian Wachter, «Interface Traumtagebuch Aufnhame Button»


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5. PROTOTYP EXPERIMENT 10

Die Nackenkissen allein bietet noch nicht genügend Privatsphäre. Da das Konzept von «Prototype 06» mit der Kapuze gut funktioniert hat, habe ich mich entschieden das Nackenkissen inclusive Elektronik mit und der Kapuze zu verbinden. Daraus sollte ein Schlafutensil werden, das für den Gebrauch im Büro oder anderen Einrichtungen geeignet ist. Da aber der Tagschlaf nicht nur im privaten Räumen vollzogen werden kann sondern auch an öffentlichen Orten oder Unterwegs, überlegte ich mir, die Kapuze zu erweitern und daraus einen ganzen Mantel zu konzipieren, der während des Tages getragen werden kann und einen Tagschlaf an öffentlichen Plätzen ermöglicht. Ein persönliches Erlebnis bot mir dazu Inspiration: Als ich mit dem Zug in die Berge fuhr bedeckte ich mich zum Schlafen mit meiner Jacke. Auf dem Sitz neben mir stand mein Reiserucksack und gegenüber sass ein Freund von mir. Als der Schaffner kam, bemerkte er mich gar nicht und kontrollierte nur meinen Freund. Dieses Erlebnis brachte mich dazu, die äussere Form des Mantels mit der Kapuze so zu gestalten, dass derselbe Effekt imitiert werden kann. Für die Form liess ich mich von der Tierwelt inspirieren, wobei ich nach Tieren suchte, die sich


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verstecken um zu schlafen. Indessen stiess ich auf zwei interessante Bilder. Eine eingerollte Raupe (vgl:ABB.103) und eine verpuppte Raupe. (vgl:ABB.104) Diese beiden Tiere wiesen interessante Strukturen auf, die sich gut auf Stoff umsetzten ließen und aufgrund ihrer Form gut in mein Konzept passten. Daraufhin trat ich in Kontakt mit Fashion Design Studenten der Design Hochschule Pforzheim, welche mir ein paar Vorschläge von Designs gaben, die in mein Konzept passten und mich in meinem Prozess inspirieren sollten. Am imposantesten fand ich die Fashion Designer «Gareth Pugh» (vgl:ABB.105) und «Sruli Recht» mit seiner «Field Dressing Collection» (vgl:ABB.106). Im nächsten Schritt bearbeitete ich die ersten Stoffproben um zu experimentieren. (vgl:ABB.107 bis ABB.110). Aus dem Erstentwurf des Mantels konzipierte ich das Schnittmuster, des Finalen Prototyp (vgl. ABB.111 und ABB.112).


Abbildung 104: www.stern.de, «Raupe Gammaeule»



Abbildung 105: www.heinz-bestle.de, ÂŤkein TitelÂť



Abbildung 106: dontmiss.fr, ÂŤGareth Pugh, Sculptural Fashion futuristic monochrome dressÂť


Abbildung 107: www.srulirecht.com, ÂŤField DressingÂť


182

Notiz 28:

«Entwurf des Reduzierten Schlafutensils»

Seite 01/05


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184

Notiz 29:

«Entwurf des ManSeite 02/05 tels, erste Skizzen»


185


186

Notiz 30:

ÂŤEntwurf des Mantels Seite 03/05 und des Reduzierten Schlafutensils, erste SkizzenÂť


187


188

Notiz 31:

«Entwürfe, aussere Form»

Seite 04/05


189


190

Notiz 32:

ÂŤEntwurf des Mantels, konkretere SkizzenÂť

Seite 05/05


191


Abbildung 108: Florian Wachter, «erste Umsetzung der Kapuze, Seitenansicht»

Abbildung 109: Florian Wachter, «erste Umsetzung der Kapuze, Rückansicht»


Abbildung 110: Florian Wachter, «erste Umsetzung des Mantels»

Abbildung 111: Florian Wachter, «erste Umsetzung des Mantels, Detailansicht Rücken und Ärmel»


Schlafutensil Mantel und Kapuze

Abbildung 112: Florian Wachter, ÂŤdigitales Schnittmuster, des finalen PrototypÂť


Schlafutensil Nackenkissen


Abbildung 113: Florian Wachter, ÂŤanaloges Schnittmuster, des finalen PrototypÂť



198

Notiz 33:

ÂŤPlanung und Berech- Seite 01/02 nung des SchnittmustersÂť


199

Notiz 34:

«Planung und sparsame Einteilung für die Stoff Bestellung»

Seite 02/02


200

KAPITEL 4


FINALER PROTOTYP 201


202


203

1. FINALER PROTOTYP

Schliesslich hatte ich Alles zusammengetragen um die finalen Prototypen herzustellen. Die finalen Prototypen sollen aus einem Nackenkissen und dazu jeweils einem Kleidungsstück bestehen. Jedes Kleidungsstück hat die gleiche Funktion mit, jeweils zwei verschiedenen Prioritäten. Das reduzierte Schlafutensil (vgl. ABB.113 und ABB.114) beinhaltet eine Kapuze mit ganz durchgezogenem Reissverschluss, der es ermöglicht, die Kapuze komplett zu schließen. (vgl. ABB.115 bis ABB.118) Die Kapuze ist an der Nackenkissen mit einem Klettverschluss angebracht, damit die Nackenkissen aus der Kapuze entfernt werden kann. Das gibt dem User die Möglichkeit ein Nackenkissen zu besitzen und es jeweils mit den Schlafutensilien zu kombinieren. Das erweiterte Schlafutensil (vgl. ABB.119 bis ABB.122) bestehend aus einem Mantel und dem Nackenkissen. Der Mantel ist wie die Kapuze ebenfalls mit einem ganz durchgezogenen Reisverschluss versehen, der es ermöglicht die Front komplett zu schließen (vgl. ABB.123). Auch im Mantel ist ein Kletterschluss angebracht, der die Nackenkissen mit dem Mantel verbindet. Der Mantel kann somit auch ohne Nackenkissen getragen werden.


Abbildung 114: Florian Wachter, «Das Reduzierte Schlafutensil 1»



Abbildung 115: Florian Wachter, «Das Reduzierte Schlafutensil 2»



Abbildung 116: Florian Wachter, «Das Reduzierte Schlafutensil im Büro»



Abbildung 117: Anna Stüdeli, «Das Reduzierte Schlafutensil 3»



Abbildung 118: Anna Stüdeli, «Das Reduzierte Schlafutensil 4»


Abbildung 119: Anna Stüdeli, «Das Reduzierte Schlafutensil 5»


Abbildung 120: Florian Wachter, ÂŤDas erweiterte Schlafutensil in der TramÂť



Abbildung 121: Florian Wachter, «Rücken, des erweiterte Schlafutensils»


Abbildung 122: Florian Wachter, «Ärmel, des erweiterte Schlafutensils»


Abbildung 123: Anna Stüdeli, «Das erweiterte Schlafutensil, Seitenansicht»


Abbildung 124: Anna Stüdeli, «Das erweiterte Schlafutensil, Frontansicht»


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An der Front beider Kapuzen sind dünne schwarze Streifen (vgl. ABB.124) eingenäht, welche aus einem speziellen Material bestehen. Das Material ermöglicht, durch seine Oberfläche von innen nach aussen zu schauen aber nicht von aussen nach innen. Es hat sich gezeigt, dass es für den User angenehmer ist die Möglichkeit zu haben aus der Kapuze herausschauen zu können. Ausserdem befinden sich in der Kapuze beider Schlafutensilien, ein kleiner Ventilator, (vgl. ABB.125) der für die Frischluftzufuhr sorgt. Der Lichtwecker (vgl. ABB.126 und ABB.127) ist in den Bund der Kapuze hinter einem speziellen weissen Gitterstoff, der lichtdurchlässig und reissfest ist, eingelassen. An der Spitze der Kapuze befindet sich zusätzlich ein weisser Batch (vgl. ABB.128 und ABB.129) unter welchem sich ein LED-Strip befindet. Dieser blinkt während des Inemuri, um der Aussenwelt mitzuteilen «ich befinde mich gerade in einen Inemuri um meine Leistung zu steigern und bin nicht faul!».


Abbildung 125: Florian Wachter, «Sichtschlitz in der Kapuze»


Abbildung 126: Florian Wachter, «Ventilator für die Belüftung der Kapuze»


Abbildung 127: Florian Wachter, «Belüftung der Kapuze»


Abbildung 128: Florian Wachter, ÂŤBund der KapuzeÂť


Abbildung 129: Florian Wachter, ÂŤBund der Kapuze mit aktiviertem LichtweckerÂť


Abbildung 130: Florian Wachter, «Signalleuchte auf der Kapuze»


Abbildung 131: Florian Wachter, «Aktive Signalleuchte auf der Kapuze»



SCHLUSSWORT

Meine Bachelor Thesis «I want to feel different. I want to feel like a machine.» und der praktische Teil «Inemuri» ist eine Hommage an die Idee des Cyborgs. Durch meine theoretische Auseinandersetzung mit Cyborgs konnte ich feststellen, dass wir bereits alle unbewusst Cyborgs sind. Im praktischen Teil untersuchte ich die WorkLife-Balance und den damit verbundenen Leistungsdruck, der sich wie ich herausfand, zwangsweise negativ auf unser Schlafverhalten auswirkt. Innerhalb des Phänomens Schlaf fokussierte ich mich auf den Tagschlaf in der westlichen Arbeitswelt. Die japanische Tradition des Inemuri, welche eine völlig andere Sichtweise auf den Tagschlaf des hart arbeitenden Individuums hat, will ich mit Hilfe von Technologie in die Arbeitskultur der westlichen Welt integrieren. Der Inemuri ist nicht nur eine gesunde, sondern auch eine leistungssteigernde Praktik um in der heutigen Leistungsgesellschaft zu bestehen. Natürlich übe ich mit meinen überspitzten Prototypen auch eine Kritik an der Arbeitskultur der westlichen Welt aus. Im ersten Moment wirken meine Schlafutensilien durch Funktion und Design attraktiv. Im zweiten Moment könnten sie eine Diskussion über unsere heutige Leistungsgesellschaft auslösen. Ich wünsche mir, mit einer Diskussion das Bewusstsein für die fehlerhafte Konnotation des Tagschlafes neu zu überdenken, welcher in der Arbeitskultur der westlichen Welt häufig als lästiger Zeiträuber und arbeitsverweigernd eingestuft wird. Inemuri soll ermöglichen, in unserer heutigen Leistungsgesellschaft mit mehr Energie agieren zu können.


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ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Eine Cyborg-Maus, abgebildet in Clynes and Kline’s Text «Cyborgs and Space», veröffentlicht im Astronautics Magazin, September 1960: «One of the first Cyborgs, this 220-gm rat has under its skin the Rose osmotic pump, designed to permit continuous injections of chemicals at a slow, controlled rate into an organism without any attention on the part of the organism.» Abbildung 2: Dierk Spreen, «Regler-Modell», In: «Der Cyborg. Diskurse zwischen Körper und Technik.» In: Eva Esslinger et al. (Hrsg.): Die Figur des Dritten. Ein kulturwissenschaftliches Paradigma. Berlin 2010, S. 170 Z.5-7 Abbildung 3: Florian Wachter, «Mein erstes Handy», 2012 Abbildung 4: www.technisier.io, «Microchips embedded in the hands can replace most keycards and can be used to interact with connected devices.», Aug. 9, 2015, www.techinsider.io/four-ways-you-can-hack-yourbody-2015-8 (Letzter Zugriff: 18 Jan 2016) Abbildung 5: www.dangerousthings.com, «xNTi [xNT Tag + Injection Kit]», 2015, www.dangerous­ things.com/shop/xnt-ntag216-2x12mm-glass-tag (Letzter Zugriff: 18 Jan 2016) Abbildung 6: Hannes Sjöblad von BioNyfiken, «Alle diese Gegenstände ersetzte er durch implantierte Chips © Hannes Sjöblad», 2015, www.nrw-forum.de/ presse/cyborg-messe (Letzter Zugriff: 18 Jan 2016) Abbildung 7: Nikolas Badminton, «The Future of Biohacking: Implanted LED Lights Tim Cannon had implanted two years ago.», November 10, 2015, www.nikolasbadminton.com/the-future-of-biohacking-implan-


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ted-led-lights (Letzter Zugriff: 18 Jan 2016) Abbildung 8: Jane M. Agni, «Here We Can See The Size And Shape Of The Exciting New RFID Chip», NFC/RFID Chip Implantat XXL, Bildgröße 868bytes, 2014, www.nationalreport.net/rfid-chip-now-being-issued-in-hanna-wyoming-as-part-of-new-obamacareplan (Letzter Zugriff: 18 Jan 2016) Abbildung 9: Chris Deter, «Magnetimplantat», 13. März 2014, www.quhfan.de/wp-content/ uploads/ 2014/03/magnetfinger.jpg (Letzter Zugriff: 18 Jan 2016) Abbildung 11: Florian Wachter, «Vortragssaal Cyborg Messe Düsseldorf — Vortrag: Talk & Implant Party: Hannes Sjöblad, BioNyfiken», 2015 Abbildung 12: Florian Wachter und Tom Van Oudenaarden (v.l.n.r.), bei der Implantation, Video: «Echte Cyborgs: Die Mensch-Maschinen sind unter uns!», 2015, www.br.de/puls/themen/netz/meine-erste-woche-als-cyborg-100.html (Letzter Zugriff: 18 Jan 2016) Abbildung 10: Getty Images, «Der AuschwitzÜberlebende Leon Greenman zeigt im Jahr 2004 im Jüdischen Museum in London seine KZ-Nummer. Im Jahr 2008 ist er verstorben.», 05 Okt 2012, www. welt.de/politik/ausland/article109638001/Holocaust-Erinnerung-fuer-immer-in-Haut-gestochen. html (Letzter Zugriff: 18 Jan 2016) Abbildung 13: Silvia Reimann, «Mit einer Spritze wird das Implantat unter die Haut gesetzt», 2015, www. bild.de/wa/ll/bild-de/unangemeldet-42925516.bild. html (Letzter Zugriff: 15 Dez 2015)


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Abbildung 14: Interview aus Video mit Sat1 NRW auf der Cyborg Messe Düsseldorf: «Florian, warum lassen sie sich einen NFC-Chip einpflanzen?». «Ich bin ein ziemlicher Technikfreak und ich will herausfinden, wie es ist, ein Cyborg zu sein.», 2015, www. sat1nrw.de/archivbeitraege/chip-implantiert-147123 (Letzter Zugriff: 18 Jan 2016) Abbildung 15: Bild.de, «Cyborgmesse Düsseldorf», 2015, www.bild.de/wa/ll/bild-de/unangemeldet42925516.bild.html (Letzter Zugriff: 15 Dez 2015 Abbildung 16: Florian Wachter, «Die Einstichwunde nach einer Woche», 2015 Abbildung 17: Dierk Spreen, «Der Cyborg. Diskurse zwischen Körper und Technik.» In: Eva Esslinger et al. (Hrsg.): Die Figur des Dritten. Ein kulturwissenschaftliches Paradigma. Berlin 2010, S. 170 Z.5-7, erweitert am Beispiel Oscar Pistorius und SmartphoneUser Abbildung 18: Florian Wachter, «Erweitertes Cyborg-Modell nach Screen und Zimmerli» Abbildung 19: Florian Wachter, «Schreiben an meine Bank mit der Bitte, bargeldlose Zahlung mit Hilfe des implantierten Chips zu ermöglichen», 2015 Abbildung 21: Florian Wachter, «Implantat am NFC Lesegerät in der Zürcher Hochschule der Künste», 2015 Abbildung 22: www.dailymail.co.uk, «Pacemaker safety alert», 4 Februar 2016, www.dailymail.co.uk/health/article-3431734/, (letzter Zugriff 27 Mai 2016) Abbildung 23: Florian Wachter, «Medizinisches Werkzeug, das für kurze Zeit in den Körper eindringt»,


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2016 Abbildung 24: Florian Wachter, «NFC-Implantate und Injektionsspritze von Dangerousethings.com», 2016 Abbildung 25: www.liveathos.com, «Fitnessbekleidung welche Muskelaktivitäten, Pulse und Athmung in echtzeit misst», 2016, www.liveathos.com, (letzter Zugriff: 27 Mai 2016) Abbildung 26: Florian Wachter, «Mindmap über das Thema Schlaf», 2016 Abbildung 27: Florian Wachter, «Experiancemap, Meditations Grundkurs ASVZ», 2016 Abbildung 28: www.adafruit.com, «NEW PRODUCT – The Brain Machine Kit», 21 Oktober 2010, https://blog.adafruit.com/2010/10/21/new-product-thebrain-machine-kit, (letzter Zugriff: 27 Mai 2016) Abbildung 29: Florian Wachter, «Die App I Doser mit dem Binaurale Beat File Sleeping Angel», 2016 Abbildung 30: Florian Wachter, «Traumtagebuch-Experiement», 2016 Abbildung 31: Florian Wachter, «Am Ende des Traumtagebuch-Experiements», 2016 Abbildung 32: www.conrad.ch, «Lichtwecker», o.J, www.conrad.ch/medias/global/ce/9000_9999/930 0/9340/9341/1385453_AB_02_FB.EPS_1000.jpg, (letzter Zugriff 27 Mai 2016) Abbildung 33: Florian Wachter, «polyphasische Schlafformen im Vergleich», 2016 Abbildung 34: www.spiegel.de, «Power Nap in der Öffentlichkeit: Schlaf, Japan, schlaf», 20 Juni 2015, www.spiegel.de/fotostrecke/power-nap-in-der-oeffentlichkeit-schlaf-japan-schlaf-fotostrecke-127568-3.html, (letzter Zugriff 27 Mai 2016)


Abbildung 35: www.reichelt.de,«ARDUINO NANO :: Arduino Nano 3.0, ATmega 328, Mini-USB», o.J, https://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/ A300/ARDUINO_NANO_03.png, (letzter Zugriff: 27 Mai 2016) Abbildung 36: www.adafruit.com, «Adafruit MPR121 12-Key Capacitive Touch Sensor», o.J, https://learn.adafruit.com/adafruit-mpr121-12-key-capacitive-touch-sensor-breakout-tutorial/electrodes, (letzter Zugriff 27 Mai 2016) Abbildung 37: www.boxtec.ch, «Leitender Stoff - 12“x13“ Ripstop», o.J, shop.boxtec.ch/leitender-stoff12x13-ripstop-p-41873.html, (letzter Zugriff 27 Mai 2016) Abbildung 38: Florian Wachter, «LED-Strip», 2016 Abbildung 39: Florian Wachter, «Stoffproben», 2016 Abbildung 40: Florian Wachter, «Stoffnallen von Schlegel&CO Textilien mit der Bezeichnung Satin-Tschung», 2016 Abbildung 41: Florian Wachter, «Die Meditations Brille in Benutzung», 2016 Abbildung 42: Florian Wachter, «Die Meditations Brille», 2016 Abbildung 43: Florian Wachter, «Lichtkissen beim aufwecken des Users», 2016 Abbildung 44: Florian Wachter, «Lichtkissen», 2016 Abbildung 45: Florian Wachter, «Lichtkissen mit OLED», 2016 Abbildung 46: Florian Wachter, «Lichtkissen mit Light-String», 2016


Abbildung 47: Florian Wachter, «Lichtkissen im Test mit OLED», 2016 Abbildung 48: Florian Wachter, «Lichtkissen im Test mit Light-String», 2016 Abbildung 49: Florian Wachter, «Das Traumtagebuch während einer Traumdokumentation», 2016 Abbildung 50: Florian Wachter, «Das Traumtagebuch», 2016 Abbildung 51: Florian Wachter, «Das Kopfkissen im Test auf einem Puppenkopf», 2016 Abbildung 52: Florian Wachter, «Das Kopfkissen», 2016 Abbildung 53: Florian Wachter, «Das erweiterte Kopfkissen im Test auf einem Puppenkopf», 2016 Abbildung 54: Florian Wachter, «Das erweiterte Kopfkissen Rückansicht auf Schulterstütze», 2016 Abbildung 55: Florian Wachter, «My little place of privacy», 2016 Abbildung 56: Florian Wachter, «My little place of privacy, Frontansicht mit aufgesetzter Kapuze», 2016 Abbildung 57: Florian Wachter, «My little place of privacy, Frontansicht mit abgesetzter Kapuze», 2016 Abbildung 58: DONKEY CREATIVE LAB, «Reisekissen CHILL OUT», o.J., donkey-products. com, (letzter Zugriff: 25 Mai 2016) Abbildung 59: Florian Wachter, «Nackenkissen Problematik beim Schlafen im Sitzen», 2016 Abbildung 60: Florian Wachter, «Nackenkissen in Ringform und forne geschlossen», 2016 Abbildung 61: Florian Wachter, «Nackenkissen in Ringform und forne geschlossen, Seitenansicht»,


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2016 Abbildung 62: Florian Wachter, «Nackenkissen in Halbkreisform mit Schulterstütze», 2016 Abbildung 63: Florian Wachter, «Nackenkissen in Halbkreisform mit Schulterstütze, Seitenansicht», 2016 Abbildung 64: Mario Rütimann, «3D-Scan mit der Kinect», 2016 Abbildung 65: Florian Wachter, «3D-Scan meines Oberkörpers in Rhino3d», 2016 Abbildung 66: Florian Wachter, «3D-Model des Schulterpolsters», 2016 Abbildung 67: Florian Wachter, «3D-Model des Schulterpolsters auf meinem 3D-Körper», 2016 Abbildung 68: Florian Wachter, «3D-Styropor-Model, des Schulterpolsters, Seitenansicht», 2016 Abbildung 69: Florian Wachter, «3D-Styropor-Model, des Schulterpolsters, Rückansicht», 2016 Abbildung 70: Florian Wachter, «3D-Styropor-Model, des Schulterpolsters im Test, Seitenansicht», 2016 Abbildung 71: Florian Wachter, «3D-Styropor-Model, des Schulterpolsters im Test, Rückansicht», 2016 Abbildung 72: Florian Wachter, «Schulterpolster-Drahtgitter, Frontansicht», 2016 Abbildung 73: Florian Wachter, «Schulterpolster-Drahtgitter im Test, Frontansicht», 2016 Abbildung 74: Florian Wachter, «Schulterpolster-Drahtgitter, Seitenansicht», 2016 Abbildung 75: Florian Wachter, «Schulterpolster-Drahtgitter im Test, Seitenansicht», 2016 Abbildung 76: Florian Wachter, «Reduziertes


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Nackenkissen im Test», 2016 Abbildung 77: Florian Wachter, «Reduziertes Nackenkissen», 2016 Abbildung 78: Florian Wachter, «Stabilisierungs-Experiement mit zwei Schaumstoffstücken», 2016 Abbildung 79: Florian Wachter, «Zwei übereinander geklebte Schaumstoffringe mit leichtem Versatz nach innen», 2016 Abbildung 80: Florian Wachter, «Zwei übereinander geklebte Schaumstoffringe mit leichtem Versatz nach innen, Detailansich», 2016 Abbildung 81: Florian Wachter, «Der genähte Bezug für das Nackenkissen», 2016 Abbildung 82: Florian Wachter, «Die verbaute Elektronik 1», 2016 Abbildung 83: Florian Wachter, «Die verbaute Elektronik 2», 2016 Abbildung 84: Florian Wachter, «Das finale Nackenkissen», 2016 Abbildung 85: Florian Wachter, «Das finale Nackenkissen im Test», 2016 Abbildung 86: Eun Hee Jo, «surface matters: tactile audio + lighting exhibition», 17 September 2013, www.designboom.com/technology/surface-matters-tactile-audio-lighting-exhibition-by-eun-hee-jo, (letzter Zugriff: 17 Mai 2016) Abbildung 87: Eun Hee Jo, «surface matters: tactile audio + lighting exhibition, audio. 01», 17 September 2013, www.designboom.com/technology/surface-matters-tactile-audio-lighting-exhibition-by-eunhee-jo, (letzter Zugriff: 17 Mai 2016) Abbildung 88: Eun Hee Jo, «surface matters: tac-


tile audio + lighting exhibition, the interactive pieces are highly adaptable», 17 September 2013, www.designboom.com/technology/surface-matters-tactile-audio-lighting-exhibition-by-eun-hee-jo, (letzter Zugriff: 17 Mai 2016) Abbildung 89: www.vifa.dk, «Helsinki», o.J, www.vifa.dk/products, (letzter Zugriff: 27 Mai 2016) Abbildung 90: Florian Wachter, «Interface Model 01», 2016 Abbildung 91: Florian Wachter, «Interface Model 02 im Test» Abbildung 92: Florian Wachter, «Interface Modele aus Plexiglass, ohne Abdeckung», 2016 Abbildung 93: Florian Wachter, «Interface Modele aus Plexiglass, mit Abdeckung», 2016 Abbildung 94: Florian Wachter, «Interface Modele aus Plexiglass, ohne Abdeckung im Lichttest», 2016 Abbildung 95: Florian Wachter, «Interface Modele aus Plexiglass, mit abdeckung im Lichttest», 2016 Abbildung 96: Florian Wachter, «Licht Experiement mit grober Baumwolle», 2016 Abbildung 97: Florian Wachter, «Licht Experiement mit Acryl», 2016t Abbildung 98: Florian Wachter, «Licht Experiement mit Nylon», 2016 Abbildung 99: Florian Wachter, «Signalleuchte an der Kapuze», 2016 Abbildung 100: Florian Wachter, «erster Test, gestickte Icons auf Stoff», 2016 Abbildung 101: Florian Wachter, «Interface Timer und Audio ON/OFF


Abbildung 102: Florian Wachter, «Interface ON/OFF Button» Button», 2016 Abbildung 103: Florian Wachter, «Interface Traumtagebuch Aufnhame Button», 2016 Abbildung 104: www.stern.de, «Raupe Gammaeule», o.J, view.stern.de/de/rubriken/makro/makroaufnahme-schmetterling-raupe-nachtfalter-gammaeule-raupe-gammaeule-standard-1137582.html, (letzter Zugriff: 25 Mai 2016) Abbildung 105: www.heinz-bestle.de, «kein Titel», o.J, www.heinz-bestle.de/My%20Albums/Tiere/ album/, (letzter Zugriff: 25 Mai 2016) Abbildung 106: dontmiss.fr, «Gareth Pugh, Sculptural Fashion - futuristic monochrome dress», o.J, https://de.pinterest.com/ pin/402650022913779012/, (letzter Zugriff: 25 Mai 2016) Abbildung 107: www.srulirecht.com, «Field Dressing», 2013, srulirecht.com/228259/2552313/allthings/field-dressing, (letzter Zugriff 25 Mai 2016) Abbildung 108: Florian Wachter, «erste Umsetzung der Kapuze, Seitenansicht», 2016 Abbildung 109: Florian Wachter, «erste Umsetzung der Kapuze, Rückansicht», 2016 Abbildung 110: Florian Wachter, «erste Umsetzung des Mantels» Abbildung 111: Florian Wachter, «erste Umsetzung des Mantels, Detailansicht Rücken und Ärmel», 2016 Abbildung 112: Florian Wachter, «digitales Schnittmuster, des finalen Prototyp», 2016 Abbildung 113: Florian Wachter, «analoges


Schnittmuster, des finalen Prototyp», 2016 Abbildung 114: Florian Wachter, «Das Reduzierte Schlafutensil 1», 2016 Abbildung 115: Florian Wachter, «Das Reduzierte Schlafutensil 2», 2016 Abbildung 116: Florian Wachter, «Das Reduzierte Schlafutensil im Büro», 2016 Abbildung 117: Anna Stüdeli, «Das Reduzierte Schlafutensil 3», 2016 Abbildung 118: Anna Stüdeli, «Das Reduzierte Schlafutensil 4», 2016 Abbildung 119: Anna Stüdeli, «Das Reduzierte Schlafutensil 5», 2016 Abbildung 120: Florian Wachter, «Das erweiterte Schlafutensil in der Tram», 2016 Abbildung 121: Florian Wachter, «Rücken, des erweiterte Schlafutensils», 2016 Abbildung 122: Florian Wachter, «Ärmel, des erweiterte Schlafutensils», 2016 Abbildung 123: Anna Stüdeli, «Das erweiterte Schlafutensil, Seitenansicht», 2016 Abbildung 124: Anna Stüdeli, «Das erweiterte Schlafutensil, Frontansicht», 2016 Abbildung 125: Florian Wachter, «Sichtschlitz in der Kapuze», 2016 Abbildung 126: Florian Wachter, «Ventilator für die Belüftung der Kapuze», 2016 Abbildung 127: Florian Wachter, «Belüftung der Kapuze» Abbildung 128: Florian Wachter, «Bund der Kapuze», 2016 Abbildung 129: Florian Wachter, «Bund der Kapuze mit aktiviertem Lichtwecker», 2016


Abbildung 130: Florian Wachter, «Signalleuchte auf der Kapuze», 2016 Abbildung 131: Florian Wachter, «Aktive Signalleuchte auf der Kapuze», 2016 Notizverzeichnis Notiz 01: «Traumtagebuch 01», Seite 01/17 Notiz 02: «Traumtagebuch 01», Seite 02/17 Notiz 03: «Traumtagebuch 01», Seite 03/17 Notiz 04: «Traumtagebuch 01», Seite 04/17 Notiz 05: «Traumtagebuch 01», Seite 05/17 Notiz 06: «Traumtagebuch 01», Seite 06/17 Notiz 07: «Traumtagebuch 01», Seite 07/17 Notiz 08: «Traumtagebuch 01», Seite 08/17 Notiz 09: «Traumtagebuch 01», Seite 09/17 Notiz 10: «Traumtagebuch 01», Seite 10/17 Notiz 11: «Traumtagebuch 01», Seite 11/17 Notiz 12: «Traumtagebuch 01», Seite 12/17 Notiz 13: «Traumtagebuch 01», Seite 13/17 Notiz 14: «Traumtagebuch 01», Seite 14/17 Notiz 15: «Traumtagebuch 01», Seite 15/17 Notiz 16: «Traumtagebuch 01», Seite 16/17 Notiz 17: «Traumtagebuch 01», Seite 17/17 Notiz 18: «Traumtagebuch 02», Seite 01-09/24 Notiz 19: «Traumtagebuch 02», Seite 10-18/24 Notiz 20: «Traumtagebuch 02», Seite 19-24/24 Notiz 21: «Erste Planung, der Elektronik», Seite 01/01 Notiz 22: «Definitive Umsetzung, der Elektronik am Arduino», Seite 01/01 Notiz 23: «Berechnung des Frequenzbereichs und die damit verbundene Steugerung mit einem Potentiometer», Seite 01/01


Notiz 24: «Erste Entwürfe für ein Nackenkissen», Seite 01/01 Notiz 25: «Entwürfe, Interface Design», Seite 01/01 Notiz 26: «Entwürfe, der technischen Umsetzung, des Interface Designs», Seite 01/01 Notiz 27: «Planung, der Funktionen, des Interfaces», Seite 01/01 Notiz 28: «Entwurf des Reduzierten Schlafutensils», Seite 01/05 Notiz 29: «Entwurf des Mantels, erste Skizzen», Seite 02/05 Notiz 30: «Entwurf des Mantels, erste Skizzen», Seite 02/05 Notiz 31: «Entwürfe, aussere Form», Seite 04/05 Notiz 32: «Entwurf des Mantels, konkretere Skizzen», Seite 05/05 Notiz 33: «Planung und Berechnung des Schnittmusters», Seite 01/02 Notiz 34: «Planung und sparsame Einteilung für die Stoff Bestellung», Seite 02/02


LITERATURVERZEICHNIS Clynes Manfred, Kline Nathan, «Cyborg and Space», In: Karin Bruns, Ramon Reichert, «Reader Neue Medien. Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation», Bielefeld: Transcript, 2007, www.scribd. com/doc/2962194/Cyborgs-and-Space-Clynes-Kline (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016) Hayles, Katherine, «The life cycle of cyborgs: writing the posthuman», In: The Cyborg Handbook, herrausgegeben von Chris H. Gray, New York: Routledge, 1996 Spreen, Dierk. «Der Cyborg. Diskurse zwischen Körper und Technik.» In: Die Figur des Dritten. Ein kulturwissenschaftliches Paradigma, herrausgegeben von Eva Esslinger, Berlin: Suhrkamp Verlag, 2010 Zimmerli, Walther, «Der Mensch wird uns erhalten bleiben — Digitalisierte Welt und die Zukunft des Humanismus», September 2000, www.forschung-undlehre.de/wordpress/Archiv/2000/09-2000.pdf (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016) Pfister, Isabelle, «FOMO — ein weitverbreitetes Phänomen in der Generation Y», 13 Feb 2014, www. easygeneration.net/2014/03/13/fomo-ein-weitverbreitetes-ph%C3%A4nomen-in-der-generation-y (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016) securenvoy (Username), «66% of the population suffer from Nomophobia the fear of being without their phone», 16 Feb 2012, www.securenvoy.com/blog/2012/02/16/66-of-the-population-suffer-from-nomophobia-the-fear-of-being-without-their-phone (Letzter Zugriff: 20 Jan 2016) Reese, Micha, «NFC: unbekannte und unter-


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Impressum Bachelor Diplomarbeit 2016 ZHdK Zürcher Hochschule der Künste Departement Design Studienvertiefung Interaction Design Florian Wachter Mentorin: Björn Franke © ZHdK Interaction Design Zürich, Juni 2016 Dank an Erik Wenzke, Sylvia Wachter, Ramona Barfuss, Jannic Mascello, Hanna Fürstenberg, Jalscha Römer, Anna Stüdeli.


Inemuri

In meiner Bachelor Arbeit wird die Thematik Cyborg theoretisch abgehandelt und ein Praxisbezug zur Auseinandersetzung Schlaf gemacht. Beide Thematiken sind näher aneinander geknüpft als man zuerst annehmen könnte. Im theoretischen Teil versuchte ich anhand eines Selbstversuchs, der darin bestand mir einen NFC-Chip zu implantieren, herauszufinden, ob diese Erweiterung meines Körpers mich zu einem Cyborg macht. Im praktischen Teil befasste ich mich mit dem Tagschlaf, der in der heutigen Gesellschaft oft als lästiger Zeitraub gesehen und meist mit Trägheit oder Passivität in Verbindung gebracht wird. Ein kurze Schlafpause trägt jedoch im beruflichen Alltag zur Gesundheit bei und hat eine leistungssteigernde Wirkung. Das Projekt «Inemuri» ist ein Kleidungsstück mit integrierter Technologien, die einen leistungssteigernden Schlaf fördern können.


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