Elsinor, Frühjahr 2020

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Elsinor Verlag

Frühjahr 2020 Novitäten


Novitäten

Arthur Koestler (1905 – 1983), Sohn einer ungarisch-

jüdischen Familie, aufgewachsen in Ungarn und Österreich, lebte und arbeitete später u. a. in Deutschland, Frankreich, England und Palästina. Als Student bekennt Koestler sich zum Zionismus; mit 19 Jahren wird er Vorsitzender des Konvents der österreichischen zionistischen Studentenverbindungen, mit 22 ist er bereits Nahostkorrespondent für den renommierten Ullstein-Nachrichtendienst und für verschiedene internationale Zeitungen. Anschließend wird er Wissenschaftsredakteur in Berlin, politischer Korrespondent in Paris, als Mitglied der KP reist er ein Jahr lang durch die Sowjetunion (und verlässt die Partei unter dem Eindruck der Moskauer Prozesse). Im Auftrag einer britischen Zeitung berichtet er aus dem Spanischen Bürgerkrieg und gerät in die Hände der Franco-Truppen. 1940 gelingt ihm auf abenteuerlichen Wegen die Flucht aus dem besetzten Frankreich nach England. Unmittelbar nach der Gründung Israels reist Koestler als einer der wenigen Berichterstatter sofort ins Land und erlebt die Phase der Staatsgründung aus nächster Nähe.

Gil Yaron (* 1973 in Israel, aufgewachsen in Deutschland, Medizinstudium u. a. in Israel und den USA) war als Korrespondent für viele große deutsche und internationale Zeitungen tätig. Seit 2014 ist er Nahost-Korrespondent der Zeitung Die Welt. Er lebt in Tel Aviv.

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Ebenfalls bei Elsinor Arthur Koestler

Arthur Koestler Sonnenfinsternis Roman Nach dem deutschen Originalmanuskript

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Sonnenfinsternis

Roman Nach dem deutschen Originalmanuskript Vorwort von Michael Scammell Nachwort von Matthias Weßel 256 Seiten Hardcover 14 x 22 cm € 28,00 [D] 978-3-942788-40-3 Literarisches Quartett im ZDF am 22. Juni 2018

Es war ein einmaliges Ereignis in der Weltgeschichte, als 1948 nach einer Unterbrechung von 1900 Jahren wieder ein jüdisches Staatswesen in Palästina entstand. Der antike jüdische Staat war während der römischen Besatzung untergegangen. Nach der Zerstörung des Tempels und dem Scheitern der Aufstände im 1. und 2. Jahrhundert zerstreuten sich die Juden über die ganze Welt. Nur wenige jüdische Siedlungen blieben über die Jahrhunderte in Palästina bestehen. Die Juden in der Diaspora gaben aber nie die Idee der Rückkehr ins Land der Väter auf. Erste Formen nahm die Idee jüdischer Eigenstaatlichkeit in Palästina im 19. Jahrhundert an, vor allem durch die von Theodor Herzl begründete Bewegung des Zionismus. Im frühen 20. Jahrhundert wanderten europäische Juden in immer größerer Zahl nach Palästina ein, nur halbherzig unterstützt und später auch massiv behindert von der britischen Mandatsmacht. Angesichts der national-


Novitäten Arthur Koestler Mit dem Rücken zur Wand

Israel im Sommer 1948 Ein Augenzeugenbericht Mit einem Vorwort von Gil Yaron ca. 160 Seiten Hardcover | 14 x 22 cm ca. € 24,00 [D] 978-3-942788-50-2

Mit deM Rücken zuR Wand Israel im Sommer 1948 Ein Augenzeugenbericht von

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März 2020

Vorwort von Gil Yaron

Koestler war damals „der einzige Kriegsberichterstatter von Weltruf vor Ort. Darüber hinaus gab es zu dieser Zeit keinen anderen Journalisten in Israel, dessen Artikel weiter verbreitet waren.“ Christian Buckard: Arthur Koestler. Ein extremes Leben 1905–1983, München 2004 „Eine[r] der lebendigsten und zugleich verlässlichsten Berichte über die Geburt und die erste Entwicklung des Staates Israel.“ Joseph P. Strelka: Arthur Koestler, Tübingen 2006

sozialistischen Judenverfolgungen und der Shoah gab es schließlich keine Alternative mehr zum Aufbau eines eigenen souveränen Staates. Am 14. Mai 1948 endete das Britische Mandat über Palästina, und David Ben Gurion unterzeichnete noch am selben Tag die israelische Unabhängigkeitserklärung. Unmittelbar darauf erklärten die Nachbarstaaten Israel den Krieg. Die Zukunft des jungen Staates schien mehr als ungewiss. Keine drei Wochen später, am 4. Juni 1948, reiste Arthur Koestler in Israel ein. Er kam als Journalist, akkreditiert u. a. für den Manchester Guardian, den Figaro und die New York Herald Tribune. In zahlreichen Artikeln, die weltweit Beachtung fanden, berichtete der berühmte Journalist, Kriegsreporter und Schriftsteller von den militärischen Auseinandersetzungen, aber auch von den Schwierigkeiten, die mit der Staatsgründung einhergin-

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gen, und von der gesellschaftlichen Zerrissenheit des jungen Gemeinwesens. Bei seinen sorgfältigen Recherchen konnte er Kontakte von früheren Aufenthalten im Land nutzen und auf zahlreiche persönliche Bekanntschaften zurückgreifen. Koestler blieb bis zum 14. Oktober in Israel und führte in dieser Zeit ausführlich Tagebuch. Seine tagesaktuellen Reportagen und seine Aufzeichnungen bildeten die Grundlage für eine Chronik der ersten Wochen des Staates Israel, die er unter dem Titel CloseUp (Nahaufnahme) als zweites Buch innerhalb einer umfangreicheren Arbeit veröffentlichte. Das Werk war auf Englisch verfasst und erschien 1949 in den USA. Es blieb damals weitgehend unbeachtet und wurde für diese Ausgabe erstmals ins Deutsche übersetzt. Das hier vorgelegte zweite Buch ist ein bemerkenswertes Zeitdokument und ein authentischer Augenzeugenbericht über die ersten Wochen des jungen Staates Israel. 3


Novitäten

Christoph Schmitz-Scholemann (* 1949 in Solin-

gen) ist Jurist, Autor und Übersetzer. Nach dem Abitur arbeitete er kurze Zeit als Schauspieler und Journalist („underground“ und „pardon“) und studierte anschließend Niederländisch, Philosophie und Rechtswissenschaften in Köln. Von 1980 bis 2014 war er im Richterdienst tätig, zuletzt als Richter am Bundesarbeitsgericht und beim Bundesgerichtshof. Neben juristischen Beiträgen schreibt Schmitz-Scholemann seit den 80er Jahren Essays und Rundfunk-Features zu literarischen Themen sowie Kalenderblätter vor allem für den Deutschlandfunk. 1996 erhielt er den Essay-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung für den Essay „Hilft das Fernsehen der Literatur?“ Er hat außerdem literarische Übersetzungen u. a. aus den alten Sprachen vorgelegt und zwei Gedichtbände veröffentlicht. Schmitz-Scholemann ist Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums, Kurator der Deutschen Schillerstiftung von 1859 und lebt in Weimar. Aufsätze, Hörspiele, Vorträge „Weltenbummler, Dadaist und Doktor beider Rechte. Walter Serner zum 100. Geburtstag“, NJW 1989, 359; „Blumen vor Gericht. Baudelaires ‚Le fleurs du mal‘“, NJW 1998, 1363. „Beaumarchais oder Figaro’s Rache“, Feature DLF 28. 3. 2003. „Im Namen der Robe“, Hörspiel, DLF, 12. 3. 2004. „Plagiat und Fälschung. Wie man mit Lob und gutem Gewissen aus ander Schriften abschreiben möge. Leitfaden für Plagiatoren und alle, die es nicht gewesen sein wollen“, Vortrag, in H. Weber, Juristen hinter Literatur und Kunst, Berlin 2012. „Der beste Freund in der Not ist der Narr. Das Leben des Johannes Daniel Falk“, Feature, DLF/MDR 18. 12. 2018. „Verhaltensbedingte Kündigungen und objektives Recht“, Aufsatz, Festsschrift für Wilhelm Moll, 2019.

Uwe Tellkamp (* 1968 in Dresden) zählt zu den profiliertesten deutschen Gegenwartsautoren. 2004 gewann er den Ingeborg-Bachmann-Preis. Sein bekanntester Roman, Der Turm, erzählt von den letzten Jahren der DDR.

Als der römische Dichter Horaz sein Ende nahen fühlte, wollte er etwas schreiben, „das niemand entbehren kann, weder Arm noch Reich, weder Jung noch Alt“. Herausgekommen sind 20 Briefe voller Weisheit, Lebenslust und hintergründigem Humor. Ihre Aktualität und Faszination ist bis heute ungebrochen. Es gibt nur ein Problem: Horaz konnte kein Deutsch. Er schrieb das Latein des 1. Jahrhunderts vor Christus. Was die wenigsten heute noch beherrschen. Und die meisten Übersetzungen ins Deutsche versteht man auch nicht viel besser. Dem hilft dieses Buch ab. Christoph Schmitz-Scholemann hat die raffiniert gebauten lateinischen Verse in ein unaufdringlich rhythmisiertes „elegantes Neuhoch4

deutsch transformiert“ (Wulf Kirsten). So wird die Lektüre des 2000 Jahre alten Textes zu einem ästhetischen und moralischen Vergnügen für Leserinnen und Leser des 21. Jahrhunderts. Worum geht es in den Briefen? Kurz gesagt, es geht um das Glück, um die Frage, wie man glücklich wird. Es geht um das richtige Leben. Seine Botschaften kleidet Horaz allerdings nicht in die Form der üblichen wohlfeilen Ratschläge. Wenig „Du sollst dies, Du sollst das!“, wie wir es von den Zehn Geboten oder den Ratgeberbüchern à la „Tausend Tipps zum schnellen Glück“ kennen. Horaz nimmt seine Leser nicht als Schüler, sondern als


Novitäten Und zum Glück fehlt mir nichts: nur Du

Die Briefe des Horaz Ins Deutsche übertragen von Christoph Schmitz-Scholemann „Lebensschrift“: Ein Vorwort von Uwe Tellkamp ca. 112 Seiten | Taschenbuch 13 x 20,5 cm ca. € 14,00 [D] 978-3-942788-51-9 März 2020

Und zUm Glück fehlt mir nichts: nUr dU Die Briefe des Horaz Lebensschrift Ein Vorwort von Uwe Tellkamp

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Gesprächspartner. Er ist ein Großstädter und die Ironien des Lebens, auch die eigenen Schwächen sind ihm nicht fremd: In der Stadt sehnt er sich in sein Landhaus und auf dem Land vergeht er vor Lust aufs Getriebe der Stadt. „Tugend ist dies: Die Mitte zwischen den Lastern halten.“ In den Briefen geht es um die ewigen Feinde des Menschen: Geiz und Neid, Genusssucht und Eitelkeit, Leidenschaft und Tod. Aber eben auch um die Freunde des Menschen: Natur und gutes Essen, Freundschaft und Weisheit, Gespräch und Wein, Tugend und Dichtung. Es sind keine systematischen Abhandlungen, sondern es ist ein luftiger Reigen von Bildern und Gedanken, Gesten und Ermahnungen. Horaz lässt es sich gern gut gehen

und freut sich, wenn andere seine Freude teilen: „Ich meinesteils bin rund, meine Haut ist gesund, ich glänze rosig und fett wie ein Ferkel aus epikuräischer Zucht – wenn Du Lust hast zu lachen, komm zu Besuch!“ „Alles in allem: Näher als alle anderen Menschen bei Gott steht der Weise; Weisheit macht reich und frei, schön und berühmt, der Weise ist König der Könige, und vor allem ist er gesund – außer, er hat einen Schnupfen.“ Enthält eine Zeittafel zum Leben des Horaz und ein Nachwort des Übersetzers. Überarbeitete Neuausgabe der 2005 unter dem Titel Cum ridere voles … erschienenen vergriffenen Erstauflage. 5


Bereits angekündigt Victor Hugo Notre-Dame de Paris

Victor Hugo Notre-Dame de Paris

Der Glöckner von Notre-Dame Roman Ungekürzte Ausgabe Deutsch von Helmuth Leonhardt Mit Anmerkungen und einem Nachwort von Jörg W. Rademacher ca. 500 Seiten 14 x 22 cm | Hardcover ca. € 28,00 [D] 978-3-942788-48-9 April 2020

Der Glöckner von Notre-Dame Roman

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Victor Hugo (1802 – 1885) ist hierzulande und weltweit berühmt für zwei Romane, die in allen Medien erfolgreich sind. Das Monumentalwerk Les Misérables (1862), das im Paris des 19. Jahrhunderts spielt, und Notre-Dame de Paris, 1482 aus dem Jahr 1831. Im spätmittelalterlichen Paris unter Ludwig XI. spielend, ist dieser Roman meist unter dem Titel Der Glöckner von Notre-Dame bekannt – nicht selten in deutlich gekürzten Fassungen, die ganze Kapitel des Originals auslassen. Tatsächlich geht es weit mehr um die Kathedrale, ihre Architektur, ihre Geheimnisse, ihre gefährlichen Punkte, als um Quasimodo, den blinden, tauben und buckligen Glöckner, um Frollo, den Kleriker, oder den Hauptmann Phoebus, die alle der jungen Zigeunerfrau Esmeralda erlegen sind. Es ist das Buch einer untergehenden Epoche: jener der Kirchen, die als Bücher der Menschheit galten, bevor der Buchdruck alles veränderte. 6

Nach dem Brand am 15. April 2019 muss eine Kathedrale wieder aufgebaut werden, deren Bau einst 150 Jahre währte. Was läge näher, als sich erneut mit Victor Hugos Roman zu beschäftigen, der geschrieben wurde, bevor die Ile de la Cité, die Seine-Insel, auf welcher die Kathedrale steht, ihr Gesicht baulich völlig verändert hatte?

Der Roman in der um Vollständigkeit bemühten Übersetzung von Helmuth Leonhardt, 1969 und 1980 publiziert und seither nie wieder gedruckt, wird ungekürzt neu herausgegeben: mit Hugos eigenem Vorwort von 1832, einer Einleitung zum Werk sowie einem Nachwort zur Aktualität des Textes von Jörg W. Rademacher, Verfasser einer Victor-Hugo-Biographie und selbst literarischer Übersetzer.


Soeben erschienen Alexander M. Frey Verteufeltes Theater

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Roman Mit einem Nachwort von Paola Mayer und Rüdiger Mueller 204 Seiten 14 x 22 cm | Hardcover € 24,00 [D] 978-3-942788-49-6

Alexander M. Frey

Verteufeltes Theater Ein Faust-Roman

Eine deutsche Provinzbühne, frühes 20. Jahrhundert; gespielt wird Goethes Faust. Der Theaterabend aber gerät schon bald aus dem Takt. Wer ist nur dieser eigenwillige und brillante Unbekannte, der zeitweise den Darsteller des Mephisto vertritt? Und wieso ähnelt er auf frappierende Weise jenem rätselhaften Jesuiten, der den Schauspielern und ihrem Intendanten in den Pausen mit gutem Rat zur Seite steht? Dies alles bleibt in der Schwebe, doch man ahnt: Womöglich steht der Teufel selbst auf jenen Brettern, die die Welt bedeuten.

Alexander M. Freys (1881 – 1957) Faust-und-Mephisto-Roman aus dem Jahr 1957 ist ein virtuoses Spiel, eine fesselnde Theater- und Publikumssatire. Der Spott zielt auf Borniertheit, Oberflächlichkeit und Ignoranz nicht nur des Theaterpublikums, sondern des gesamten Kulturbetriebs. Den großen Lebensfragen hingegen nach Schuld und Verantwortung weichen die Figuren ängstlich aus und überlassen dem Teufel das Spiel, das dieser als weltgewandter Intellektueller mühelos für sich zu entscheiden vermag. 7


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Abbildungen S. 1: © iStockphoto.com/jon.olmstead S. 2: Porträt von Arthur Koestler, 1955: © ullstein bild

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