Klak Verlag, Herbst 2021

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KLAK Verzeichnis / Vorschau 2020/2021

VERLAG

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Veranstaltungsort KLAK in der Fabrik Paul-Lincke-Ufer 44a 10999 Berlin (2. Hinterhof, in der Fabrik, 2. OG rechts. U-Bahn: U1 und U8, Station Kottbuser Tor oder Schönleinstr., 5 min. Fußweg

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Barsortiment Im Barsortiment sind die Bücher des KLAK-Verlages bei Libri, Zeitfracht (KNV) und umbreit bestellbar.


BELLETRISTIK

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Aktuell zur Fußball-EM!!! ………………………….………………………….

Klaus Dermutz Total-Theater Fußball Stories ………………..……………………………………

Berlin: KLAK-Verlag, 2021 lieferbar, Klappenbroschur, 256 S. ISBN Print: 978-3-948156-50-3 Preis: 16,90 Euro im Buchhandel oder direkt im online-shop www.klak-verlag.de Foto: © Paul Dermutz

zum Inhalt ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Der berühmte Torwart Lew Jaschin meinte, „eine Zigarette zu rauchen, um die Nerven zu beruhigen, und einen ordentlichen Schnaps zu trinken, um die Muskeln zu lockern“, sei das Geheimnis seines Erfolgs. Das war vor der totalen Kommerzialisierung des Fußballs. Für Millionen Fans gilt nach wie vor, was die Fußball-Legende Ernst Happel sagte: „Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag.“ Das runde Leder inspirierte Künstler und Politiker aller Zeiten und Couleur. Klaus Dermutz präsentiert originelle und hintergründige Geschichten, Porträts und Gespräche über eine mehr als hundertjährige Passion. Er spürt dem Phänomen in der Kunst und der modernen Vermarktung nach, beleuchtet dessen Rolle in den Weltkriegen, nähert sich der Magie des Spiels aus verschiedenen Perspektiven. Der Streifzug führt von den Geheimnissen und Sonderlichkeiten der früheren Weltklassespieler wie Matthias Sindelar, Lew Jaschin und Berti Vogts bis zu den heutigen Göttern Messi und Ronaldo durch die Geschichte des Fußballs und seiner Turniere, vermischt mit persönlichen Erinnerungen des Autors, dessen Leidenschaft in der österreichischen Provinz begann. …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

zum Autor Klaus Dermutz, geboren 1960 in Judenburg (Österreich), 1992 Promotion in Theologie mit einer Arbeit über den polnischen Theaterregisseur Tadeusz Kantor. Er ist Autor der Biografie Ernst Happel - Genie und Grantler (2012) sowie von Theatermonografien. Von 2001-2009 war er gemeinsam mit Burgtheater-Direktor Klaus Bachler Herausgeber der Edition Burgtheater, 2010 Publikation des Gesprächsbandes Die Kunst geht knapp nicht unter mit dem Maler Anselm Kiefer. Klaus Dermutz lebt in Berlin. Bei KLAK erschienen

Acht Leben (Roman, 2019), Sepsis (Roman, 2015), Tadeusz Kantor. Das Brett der letzten Rettung: Mit Fotografien von Marianne Fleitmann und Günther K. Kühnel (2015)


Ein unfreiwilliger Staatsfeind ………………………….………………………….

Detlef Jablonski Einer von Tausend Eine Berliner Geschichte ………………..……………………………………

Berlin: KLAK-Verlag, 2021 lieferbar, Klappenbroschur, 294 S. ISBN Print: 978-3-948156-42-8 ISBN E-Book: 978-3-948156-52-7 Preis: 16,90 Euro | 7,99 Euro im Buchhandel oder direkt im online-shop www.klak-verlag.de Foto: © Grit Poppe

zum Inhalt ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Eigentlich wünscht er sich nur, bei seiner richtigen Mutter zu sein. Durch einen Zufall erfährt Detlef Jablonski als kleiner Junge, dass die Erwachsenen, bei denen er in Ost-Berlin aufwächst, gar nicht seine richtigen Eltern sind. Die Pflegemutter züchtigt den Jungen, missbraucht ihn als Haussklaven und kontrolliert jeden seiner Schritte. Doch seine leibliche Mutter ist nach einer Haftstrafe nach WestBerlin abgehauen und sein Vater will nichts von ihm wissen. Mit fünfzehn Jahren unternimmt der Junge seinen ersten Fluchtversuch, mit Achtzehn scheitert er erneut damit, zu seiner Mutter zu fliehen. Er wird zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, die er im Arbeitslager Schwarze Pumpe verbüßt. Ungefiltert und höchst authentisch erzählt Detlef Jablonski die Erlebnisse eines Berliners und unfreiwilligen „Staatsfeindes“. Wohl erstmalig beschrieben werden die Zustände und der brutale „Alltag“ in einem DDR-Arbeitslager. …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

zum Autor / Co-Autorin Detlef Jablonski wurde 1955 in Jerichow im Haftkrankenhaus eines Frauengefängnisses geboren, kam von dort in ein Kinderheim und später zu einer Pflegefamilie. 1970 und 1974 versuchte er vergeblich, zu seiner leiblichen Mutter in den Westen zu fliehen. Zehn Monate verbüßte er dafür im Gefängnis, unter anderem im Arbeitslager Schwarze Pumpe. Danach wurde er jahrelang von der Staatssicherheit observiert und von der Volkspolizei kontrolliert. Ein Abiturlehrgang wurde 1979 durch die Einberufung zur NVA abgebrochen. Detlef Jablonski stellte zwei Ausreiseanträge und siedelte 1987 nach Westberlin über. Der Autor hat einen erwachsenen Sohn und lebt heute als Liedermacher in Berlin. Auch hält er Zeitzeugenvorträge in Schulen und Gedenkstätten. - www.einervontausend.de Grit Poppe (Co-Autorin) wurde 1964 in Boltenhagen an der Ostsee geboren. Sie studierte am Literaturinstitut in Leipzig, war 1989 bis 1992 Landesgeschäftsführerin für „Demokratie Jetzt“ Brandenburg und schreibt Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Für „Weggesperrt“ erhielt sie u. a. den Gustav-Heinemann-Friedenspreis. Die Autorin hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Potsdam. - www.grit-poppe.de


Deutsche Geschichte aus viel zu selten erzählter Perspektive. ………………………….…………

Flora von Herwarth Splitterzeiten Roman ………………..……………………

Berlin: KLAK-Verlag, 2020, 362 S. ISBN 978-3-948156-28-2 19,90 Euro www.klak-verlag.de Autorenfoto: © Stephen Löhr

Flora von Herwarths bewegender und authentischer Roman über eine Ärztin, die in zwei Diktaturen ihr Selbstbestimmungsrecht lebt, im Spannungsfeld zwischen Liebe und Beruf, Individuum und Regime, Moral und Pflicht – alles riskiert und fast alles verliert. Breslau, 1914. Ada, fünfzehnjährig, setzt sich in den Kopf, Ärztin wie ihr Vater zu werden. Unter Spott und Argwohn der Männer studiert sie Medizin und arbeitet ab den späten 1920er Jahren als couragierte Kinder- und Frauenärztin, erst in Breslau, dann im sächsischen Pirna und am Ende ihres Lebens in Wiesbaden. Mit ihrer Liebe Leo bekommt sie vier Töchter. Doch lebt sie diese ungewöhnliche Ehe mit getrennten Haushalten, alleinerziehend und berufstätig. Während der Nazizeit behandelt sie jüdische Patienten und hilft nach dem Kriegsende Vergewaltigungsopfern durch illegale Abtreibungen. Diese streng verbotenen Eingriffe nimmt sie auch in der DDR vor. Ohne Zögern folgt Ada ihrem eigenen sozialen Rechtsempfinden. Doch der Staatsapparat schlägt rigoros zu. Es folgen Jahre der Haft, im Untersuchungsgefängnis Dresden und im berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck, ein Ausgeliefertsein ohne Recht und Gnade, bis die Familie im Westen Deutschlands zusammenkommt. „Die Zerstörung, die von Krankheiten ausging, war nicht zu vergleichen mit der, die von Menschen ausging. Die Gewalt der gravierendsten Krankheit war stets geringer als die Gewalt der menschlichen Brutalität. Ada gewöhnte sich nicht an die Zustände in der Krankenstation, sie hielt es aus, wie alle Frauen Hoheneck aushielten; gefangen.“ Zur Autorin Flora von Herwarth geboren 1981 in Wiesbaden, arbeitete im Entwicklungsdienst in Chile und Nicaragua und war seit 2008 im Cambridge University Hospital als Hebamme tätig. Sie veröffentlichte in Anthologien und Literaturzeitschriften und war Preisträgerin des Literaturforums Hessen-Thüringen. Als freie Autorin und Übersetzerin lebt sie in Wiesbaden, wo sie 2020 als Lyrikerin „Das Marsyasprojekt“ veranstaltete. „Splitterzeiten“ ist ihr Debütroman.


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Ricardo Lenzi Laubinger Und eisig weht der kalte Wind Das Schicksal einer deutschen Sinti-Familie ………………..……………………………….…

Berlin: KLAK-Verlag, 2020, 134 S. ISBN 978-3-948156-21-3 12,90 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Estefani Diaz-Mertens

Es gibt nicht eine einzige Familie unter den Sinti, die keine ermordeten Angehörigen durch den Nationalsozialismus zu betrauern hat! NICHT EINE EINZIGE!!!! Ricardo Lenzi Laubinger erzählt deutsche Geschichte von seiner Familie aus. Deutsche Sinti, normale Mitbürger in Wiesbaden, einer deutschen Stadt. In Wiesbaden. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wollten sie es kaum glauben, aber Schritt für Schritt wurde ihnen die Lebensgrundlage entzogen. Wie tausende andere Sinti und Roma, wurden sie rassisch verfolgt, in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Die Überlebenden kämpften Jahrzehnte um die Anerkennung als „rassisch“ Verfolgte. Die Täter des Genozids lebten unbehelligt weiter. Erst die Bürgerrechtsbewegung der Sinti brachte den Stein ins Rollen… Emotional und direkt erzählt der Autor von ihrer Herkunft, Tragödie und Leid, vom schwierigen Neuanfang und vom langen Kampf um Anerkennung und Bürgerrechte.

zum Autor Ricardo Lenzi Laubinger geboren 1959 in einer Wiesbadener Sinti-Familie, arbeitete viele Jahre als selbstständiger Unternehmer, führte ein kleines Taxi-Unternehmen, eine Transport-Firma und einen Gartenbau-Betrieb. Auch in Unternehmerverbänden war er engagiert und respektiert. Neben dieser Arbeit gründete er die Sinti-Union Hessen e.V., deren Vorsitzender er auch ist, und vertritt die Interessen der Deutschen Sinti. Ricardo Lenzi Laubinger ist verheiratet und Vater von drei Kindern.


Literatur aus Litauen …………………………………………….…

Jaroslav Melnik Der weite Raum Roman aus dem Litauischen von Markus Roduner ………………..…………………….

Berlin: KLAK-Verlag, 2021 Klappenbroschur, 336 S. ISBN: 978-3-948156-44-2 19,90 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Jan Křikava

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Aus dem »Programm der Partei der Sehenden« „Wir, ehemals Sehende, erklären feierlich: Jeder von uns wird sein Leben opfern im Kampf gegen die Freiheitsräuber. Wir, die wir die Wahrheit gesehen haben, können nicht in einer auf Lüge gründenden Gesellschaft leben. Jeder Blinde ist unser Feind, denn er ist eine Schraube des Systems, durch die jenes handelt und in der es lebt. Das System existiert für diejenigen, aus denen es besteht. Es leben unsere Vorgänger! Der weite Raum existiert! Eine Welt, die die Wahrheit leugnet, muss untergehen!“ Megapolis, eine von Blinden bevölkerte futuristische Metropole. Die Menschen orientieren sich im Raum mittels Sensoren, von denen sie vollständig abhängig sind. Nur Gabr erlangt sein Augenlicht zurück und entdeckt die abscheuliche Realität: in der Megacity leben zerlumpte Wesen unter einer totalitären Regierung, für die der Begriff des „Sehens“ nicht existiert. Politik, Bildung und Technologie dienen dazu, ihre Blindheit zu erhalten. Das Kontrollministerium diagnostiziert Gabr eine Psychose des „Weiten Raums“, die umgehend behandelt werden muss. Sein Treffen mit dem Ex-Seher Ox, Anführer einer revolutionären Gruppe, die Megapolis zerstören will, stellt Gabr vor eine Entscheidung: Die Lüge zu akzeptieren oder mit Terror seine Familie und Tausende unschuldiger Menschen zu opfern, die von der Wahrheit nichts wissen und in einer freien Welt nicht leben können. Eine spektakuläre Wende zieht den Leser in ihren Bann… Ein intelligenter und origineller Roman über Freiheit, Organisation der Gesellschaft, Angst vor Veränderungen und die Opfer, die eine Gesellschaft bringen will, um in Sicherheit zu leben. Dieser Roman wirft sehr effektiv die Frage auf, was Freiheit ist und was sie kostet. Buch des Jahres 2013 der BBC Der kosmopolitischste ukrainische Autor des 21. Jahrhunderts. British Library, London

Der Autor Jaroslav Melnik, ein Kind des Gulag, geboren 1959 in der Ukraine, lebt im litauischen Vilnius und ist ein international bekannter Schriftsteller, Autor zahlreicher Romane und Kurzgeschichten, die Science-Fiction und aktuelle philosophische Themen verbinden. Sein Roman „Der weite Raum“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt und 2013 als Buch des Jahres von der BBC, 2018 in Frankreich mit dem Preis Libr'à Nous ausgezeichnet und für den Europäischen Preis Utopiales für den besten Science-Fiction-Roman nominiert. In ukrainischen höheren Schulen gehört das Buch bereits zur Pflichtliteratur.


Literatur aus Litauen …………………………………………….…

Valdas Papievis Odile Roman aus dem Litauischen von Markus Roduner ………………..…………………….

Berlin: KLAK-Verlag, 2020 Klappenbroschur, 308 S. ISBN: 978-3-948156-27-5 19,90 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Jan Křikava

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Inhalt Paris. Odile ist neunzig, gebildet, intelligent und an Luxus gewöhnt. Eine Heimlichtuerin. Ihre Wohnung – aus zwei mach eins. Sie vermietet ihre Dachkammer einem jungen Mann. Abends nippen sie gemeinsam ihren Whisky. Da Odile sich mit einem Rollstuhl abfinden muss, wird der neue Mieter sie auf den täglichen Spaziergängen durch Paris begleiten. Er lernt dabei Menschen und Orte kennen, denen er niemals begegnet wäre und erweist sich als sensibler Beobachter, entschlüsselt die Spuren ihres langen Lebens, ihr Glück und Unglück, ihre Gewohnheiten und Beziehungen zu Menschen, ihr Selbstwertgefühl, Stolz und Würde. Der preisgekrönte Roman über den stilvollen Abschied einer Pariser Grande Dame von Dingen, Erinnerungen und Menschen und die Pariser Melancholie. „Sie war eine Heimlichtuerin, die Lust zu erzählen oder sich gar zu öffnen, das war etwas, was bei Odile nur selten vorkam.“ Ein außerordentliches Lesevergnügen, das Roland Barthes als jouissance bezeichnete. Violeta Kelertas, Literaturkritikerin Der preisgekrönte Roman über den würdevollen Abschied einer Pariser Grande Dame von Dingen, Erinnerungen und Menschen und die Pariser Melancholie. Ein stilistisches Meisterstück!

Der Autor Valdas Papievis, geb. 1962 in Anykščiai, Litauen, studierte litauische Literatur in Vilnius und debütierte 1989 mit dem Roman „Herbst in der Provinz“. Bisher erschienen sechs Romane und Erzählbände, die teilweise in seiner Wahlheimat Frankreich, seit 1992, handeln. Für den „Ausdruck existenzieller Erfahrungen und die Erneuerung der Ästhetik des Romans“ wurde er 2016 mit dem Litauischen Nationalpreis für Kultur und Kunst ausgezeichnet. Valdas Papievis lebt als freier Autor, Übersetzer und Korrespondent des litauischen Radios in Paris.


Literatur aus der Ukraine …………………………………………….…

Oksana Sabuschko Schwestern Roman in Erzählungen aus dem Ukrainischen von Alexander Kratochvil ………………..…………………….

Berlin: KLAK-Verlag, 2021 Klappenbroschur, 244 S. ISBN: 978-3-948156-46-6 16,90 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Pavlo Botanov

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Oksana Sabuschko, die wichtigste ukrainische Autorin der Gegenwart, schreibt mit frappierender Offenheit aus einer alltäglichen Realität, die „zu viel Geschichte für einen Quadratmeter“ enthält. Vielseitig in Stil und Blickwinkeln bietet sie einen unterhaltsamen und anspruchsvollen Lesegenuss. „Nun, ich bin auch Europäerin. Schlimmer noch, Osteuropäerin, ein Kind der ‚Bloodlands‘, um die Formulierung von Timothy Snyder zu verwenden. Ich denke, das erklärt viel.“ Oksana Sabuschko Intensive Beziehungen zwischen Schwestern oder Mädchen sind das Leitthema der in „Schwestern“ miteinander verflochtenen Erzählungen. Gleichzeitig zeichnet diese Sammlung persönliche und politische Narrative der Ukraine nach. Das Mädchen Daryna, Protagonistin der ersten beiden Erzählungen, wächst in der sowjetischen Unterdrückung auf. In „Schwester, Schwester“ wird aus der Perspektive eines ungeborenen Kindes über die Tragik nicht-realisierter Lebensmöglichkeiten reflektiert. Ihre Schwester erzählt in „Die Mädchen“ über sexuelle Erfahrungen und verknüpft damit Genderfragen und soziale Rollenbildern in der sowjetischen und postsowjetischen Ukraine. Von einem Volksmärchen inspiriert ist „Die Schneeballflöte“. Eine solche wird zur Stimme der Gerechtigkeit in den seelischen Abgründen zweier Schwestern und verwirft dabei das Stereotyp von Schuld und Sühne. In „Ich. Milena“ löst sich die Identität einer zunehmend schizophrenen Fernsehmoderatorin in einem medialen Hyperraum auf. Ihre evokativen Geschichten bilden die Schnittstelle zwischen persönlichen und nationalen, politischen Themen, die in der gesamten Sammlung tief miteinander verwoben sind. Kirkus Reviews, 2020

Die Autorin Oksana Sabuschko, geboren 1960 in der Ukraine, steht für den intellektuellen und künstlerischen Aufbruch ihres Landes. Ihre Arbeiten umfassen Lyrik, Prosa, Essays und wissenschaftliche Studien. Ihre Prosawerke und Essays gehören zu den meistgelesenen und intellektuell einflussreichsten Büchern der Ukraine und Ostmitteleuropas mit zahlreichen Übersetzungen und Auszeichnungen. Die amerikanische Übersetzung ihrer Kurzprosa wird von der New York Times zu den 100 besten Büchern des Jahres 2020 gezählt. - www.zabuzhko.com


Literatur aus Georgien ………………………….………………………...

Teona Dolenjashvili Memphis Roman Aus dem Georgischen von Katja Wolters ………………..……………………………….…

Berlin: KLAK-Verlag, 2020, 204 S. ISBN 978-3-948156-36-7 16,90 Euro www.klak-verlag.de

Inhalt Ana, aufgewachsen im Georgien der turbulenten neunziger Jahre, flieht vor den Schwierigkeiten ihres Landes und ihrer Einsamkeit. In der Schweiz heiratet sie den wohlhabenden Mark, der sie zu einer erfolgreichen, aber unglücklichen Künstlerin macht. Ihr gemeinsames Kind braucht ein Spenderherz, um überleben zu können. Auf der Suche kehrt sie in ihr Heimatland zurück, und gerät in die Fänge einer kriminellen Organisation, die mit Organen obdachloser Kinder handelt. Mit der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens konfrontiert, lüftet sich gleichzeitig das Geheimnis ihrer in der Kindheit spurlos verschwundenen Mutter… „Wie man sieht, muss ich noch vieles erleben, um zu begreifen, dass die Welt nicht zwischen Ländern und Kontinenten aufgeteilt ist, sondern zwischen Himmel und Erde. Zwischen dem Himmel, der abstrakt und unerreichbar ist, und der Erde, die auf den ersten Blick fest zu sein scheint, dich aber stets mit der Angst erfüllt, den Boden unter den Füßen verlieren.“ Die georgische Autorin Teona Dolenjashvili erzählt in ihrem Debüt von einem Leben zwischen Heimat und Fremde, das einen unerwarteten Sinn erhält. Ausgezeichnet mit dem Preis Saba für den besten Roman des Jahres.

zur Autorin Teona Dolenjashvili wurde 1977 in Georgien geboren und studierte Journalismus und Filmregie an der Universität Tbilissi. Ihre mehrfach prämierten Kurzgeschichten erschienen seit 2003 und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Ihr Roman-Debüt „Memphis“ wurde 2009 mit dem Literaturpreis Saba als bester Roman des Jahres ausgezeichnet.


Literatur aus Georgien ………………………….……………………………………………………

Der Feigenbaum Erzählungen Herausgegeben von Guram Odischaria und Roin Agrba ………………..……………………………………..…………………………

Übersetzt von Tamar Muskhelishvili, Katja Wolters und Olga Köhler Berlin: KLAK-Verlag, 2021 258 Seiten, Klappenbroschur ISBN 978-3-948156-29-9 16,90 Euro [D] | 17,40 Euro [A] im Buchhandel oder im online-shop www.klak-verlag.de Cover: © Ruslan Agirba

zum Inhalt ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Abchasische und Georgische Autorinnen und Autoren bringen exemplarisch für den ganzen Kaukasus das Unsagbare zur Sprache: das Tragische, das Absurde, Natürliche und Übernatürliche. Eindrucksvolle Literatur in ihrem ureigensten Element! „Das Leben ist mit den immer gleichen Dingen beschäftigt: Es verheimlicht nichts, es beschönigt nichts – weder die Freude noch die Güte, noch das Böse; es pulsiert, jagt das Blut durch die Adern, sieht zu, dass es nicht überhitzt oder unterkühlt ist. Der Tod verfolgt das Leben auf Schritt und Tritt, eignet sich alles an, was es hergibt.“ Aleksei Gogua, Solange die Sonne noch am Himmel steht Tugan – ein junger Wolf – wird am helllichten Tag aus dem Wald geholt. Nur wenige Tage hat er in Freiheit gelebt, und soll wie ein Hund bei den Menschen bleiben. Wie es um deren Freiheit bestellt ist, erfahren wir in der Geschichte um den abchasischen Feigenbaum. An anderer Stelle bringt ein unerhörter „rauchender Kater“ eine Altenpflegerin um den Verstand. Wir erfahren von Apsymira, der Sonne der Toten und was es mit einem alten Grammophon auf sich hat. Über eine Busfahrt mit blinden Passagieren und wie im fernen Paris eine gelangweilte georgische Fotografin in einen Terroranschlag verwickelt wird. Sechs abchasische und sechs georgische Autorinnen und Autoren erzählen voller Fantasie und Erzählkraft von den kleinen und großen Ereignissen im Schatten des ewigen Kaukasus. Viele Themen und doch ist alles anders als sonst: Der Krieg bringt alles durcheinander, unterwirft alles seinen Gesetzen und verändert alles, was um die Menschen geschieht. Vor diesem Hintergrund ist es ein Glücksfall, dass in diesem Buch verschiedenste Narrative und Blickwinkel zusammenfinden und einen Dialog möglich machen.

Abchasische Autoren: Djuma Akhuba • Denis Chachkhalia • Aleksei Gogua • Daur Nachkebia • Neli Tarba • Daur Zantaria Georgische Autoren: Diana Anfimiadi • Lasha Bugadze • Teona Dolenjashvili • Abo Iaschaghaschwili • Giorgi Kekelidze • Guram Odischaria


Literatur aus Tschechien …………………………………………….…

Josef Pánek Die Liebe in Zeiten des Klimawandels Novelle aus dem Tschechischen von Doris Kouba ………………..…………………….

Berlin: KLAK-Verlag, 2020 Klappenbroschur, 174 S. ISBN: 978-3-948156-20-6 16,90 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Jan Křikava

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Inhalt „Es war mein Bedürfnis, die sich globalisierende Welt, die menschliche Engstirnigkeit und die Vorurteile zu verstehen…“ Josef Pánek Tomáš, der Forscher aus Prag, auf einer internationalen Konferenz im indischen Bangalore. Fast zehn Jahre hat er in Australien und anderswo gelebt, hat die ganze Welt bereist, nur in Indien war er noch nie. Die Menschen dort strahlen ihn übers ganze Gesicht an. Er aber ist kreuzunglücklich. Kann sich nicht abfinden, dass seine kolumbianische Frau eigene Wege geht und mit den Herausforderungen der hektischen, globalisierten Welt. Eine zufällige Begegnung mit einer klugen und attraktiven Inderin führt zu einem Abenteuer der Erotik und der Konversation. Der preisgekrönte Roman aus Prag, in der besten Tradition der tschechischen Literatur von Bohumil Hrabal bis Jáchym Topol. Voller Fabulierlust und Tragikomik nimmt Josef Pánek den Leser mit in die Welt der menschlichen und männlichen Unzulänglichkeiten.

Zitate „Wir sind ja nur ein paar mehr blöde, idiotische Touristen, und dabei haben wir die ganze Welt bereist, aber das bringt uns grad einen Scheißdreck – womit er Ihnen sofort sympathisch ist.“ „Und aus tausend weiteren Konferenzteilnehmern ist es ausgerechnet ein Pole, Doktor an der Uni von Seattle, der sich zu Ihnen gesellt. Der Ungar kommt aus Kanada, der Pole aus den USA und Sie aus Australien. Ihr Gespräch wird also sofort, fast wie selbstverständlich – wir schreiben das Jahr 2009 – zum Postkommunismus- und Emigrantengespräch. Bis sich eine gebürtige Kanadierin, Kollegin des Ungarn, dazusetzt…“

Der Autor Josef Pánek 1966 in Tschechien geboren, promovierte in Prag und arbeitet auf dem Gebiet der Molekulargenetik und Bioinformatik. Er lebte in Norwegen und Australien und bereiste für seinen Beruf die Welt, was sich in seinem zweiten Buch „Die Liebe in Zeiten des Klimawandels“ widerspiegelt. Der Bestseller erhielt 2018 den höchsten Literaturpreis Magnesia Litera, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und 2019 in der Prager MeetFactory als Theaterstück aufgeführt. Josef Pánek lebt in Prag.


LYRIK

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Gastland-Kanada auf der Frankfurter Buchmesse 2021 …………………………………………………

Joséphine Bacon Uiesh. Irgendwo Gedichte ………………..……………….………….…..

Mit einem Interview zwischen Joséphine Bacon und Marie-Andrée Gill Aus dem Französischen (Québec) von Jennifer Dummer und Andreas Jandl Berlin: KLAK-Verlag, 2021 Klappenbroschur, ca. 120 S. ISBN: 978-3-948156-51-0 15,00 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Benoit Rochon

Inhalt Mit Joséphine Bacon beginnt eine neue Geschichte der Poesie von Québec.

«Uiesh / Nutshimit / Nitshinat nititan / Apu atshitashunashtet / Anite epian» «Irgendwo / In den Gründen des Nutshimit / Bin ich zu Hause / Ohne richtige Anschrift / Meine Straße heißt Umtrageweg.» Irgendwo kommt eine Älteste auf Sie zu. Sie trägt die Gründe des Nutshimit mit sich, das Land der Ahnen. Eine lebendige Erinnerung, die nomadisch umherzieht, sich die Stadt besieht, diesen unbestimmten Ort. Ihre Sprache erweitert die Sphäre des Menschseins. Joséphine Bacon fixiert den Horizont, erzählt von der Stille und Weite der Landschaft. Im Fokus ihrer Lyrik steht das Gebiet, aus dem die Autorin selbst kommt, und die Stadt, in der sie lebt. Joséphine Bacon verarbeitet Erinnerungen an eine Jagd in der Tundra, Wissen, das ihr von den Ältesten übermittelt wurde und Beobachtungen des Lebens in der Stadt. Joséphine Bacons in Innu verfasstes und ins Französische übersetztes Werk schlägt eine neue Seite in der kanadischen Literatur auf und trägt dazu bei, das Innu-Aimun, die Sprache der Innu, am Leben zu halten. Außerdem hat Bacon den Weg für eine stetig wachsende Nachfolgerschaft geebnet, deren Stimmen heute Gehör finden. Marie-Andrée Gill, eine junge Ikone der indigenen québecer Poesie, ist eine von ihnen. Ein Interview, das sie mit Joséphine Bacon führt, dokumentiert im Anhang dieses Buches das Zusammentreffen beider Generationen.

Die Autorin Joséphine Bacon, geboren 1947 in Pessamit, ist eine Dichterin, Übersetzerin, Texterin, Geschichtenerzählerin und Dokumentarfilmerin. Sie hat ihr Leben dem Zuhören und Weitergeben des Wissens der Ältesten gewidmet. Als Zeugin einer Ära, die von der Moderne fast vollständig überformt wurde, ist sie die erste ihrer Generation, die mit Charisma und Sensibilität den Kampf gegen das Vergessen und Verschwinden ihrer Sprache, Kultur und Traditionen aufnahm. Sie realisierte zahlreiche Fernseh- und Kinofilme sowie Dokumentationen und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. erhielt sie für die weltweite Vermittlung ihrer Sprache und Kultur 2019 in Paris den französischen Prix Samuel de Champlain. Uiesh. Irgendwo (2018) ist ihr dritter Gedichtband und wurde neben weiteren Preisen 2019 mit dem Lauréate du prix des Libraires du Québec und dem Prix littéraire des enseignants de français, catégorie poésie ausgezeichnet. Ihre Stimme ist zu hören auf: www.lyrikline.org


Lyrik-Empfehlung 2021 …………………………………

Anna Terék Tote Frauen Gedichte aus dem Ungarischen von Orsolya Kalász und Eva Zador ………………..……………….….

Berlin: KLAK-Verlag, 2020 Klappenbroschur, 148 S. ISBN: 978-3-948156-26-8 15,00 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Sándor Ács

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Inhalt Denn der Wind bläst den Sommer davon und reißt den Betenden die Finger aus, dann wird sich keiner an eurer Stelle verantwortlich zeigen, deshalb sage ich, weint ihn ins Meer, den Verlust des Lebens … Anna Teréks Gedichte vereinen die Schicksale von fünf Frauen; Da sind Jelena die serbische Mutter, die ihre Kinder verliert, und das Mädchen Maja aus Sarajevo mit ihrem Trauma aus dem Krieg. Da ist die Heilung von Judit, der jungen Krebspatientin, und die aus Sibirien nach Paris emigrierte Olja. Sowie jene Frau aus dem Gedicht Insel, die ihren fanatisch religiösen Mann betrügt. Fünf Frauen, von einer Last erdrückt, deren Stimmen und Geschichten kunstvoll miteinander verwoben sind. Mit fast unerträglicher Intensität entspannt Anna Terék Lebensgeschichten von Heute. Unerbittlich. Tief. Ergreifend.

LYRIK-EMPFEHLUNG 2021 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Die Autorin Anna Terék geboren 1984 in Bačka Topola (Jugoslawien), ist eine ungarische Lyrikerin und Dramatikerin. Sie studierte Psychologie in Budapest und publizierte bisher zwei Bände mit Theaterstücken sowie zwei Gedichtbände, zuletzt Halott nők („Tote Frauen” Novi Sad / Újvidék: Forum 2017). Ihr erstes Stück „Die Besten sollen sich melden” wurde 2013 am Serbischen Nationaltheater in der Vojvodina uraufgeführt. Sie lebt in Budapest. annaterek.wordpress.com


Deutsche Lyrik: Sommer 2021 …………………………………………………

Elke Cremer Aufriss ohne Häuser Gedichte ………………..……………….………….…..

Berlin: KLAK-Verlag, 2021 Sommer 2021, Klappenbroschur, 72 S. ISBN: 978-3-948156-48-0 15,00 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Kerstin Koletzki

Inhalt „glasfasern schnüren sich durch den meeresboden wie nachts füchse ihr revier markieren hier will ich platz nehmen botenstoffe einweben hole die enteigneten begriffe zurück bin dein transplantiertes gedächtnis“ Sprachliche Streifzüge durch „eingezäunte Restmilieus“ und über „digitale Friedhöfe“, Expeditionen bis zum Mond hinauf und zum Meeresgrund hinab – Elke Cremers Lyrik durchmisst eine krisenhafte Gegenwart und sondiert die Vergangenheit auf der Suche nach einem poetischen Entwurf für die Zukunft.

Die Autorin Elke Cremer, 1975 geboren, lebt als freischaffende Autorin in Berlin. Magister-Studium der Literatur- und Musikwissenschaft in Freiburg, München und Florenz (als Stipendiatin des DAAD). Elke Cremer erhielt das Literatur-Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg und den Lyrikförderpreis der GEDOK Heidelberg. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien (z.B. Allmende, Versnetze, Dichtungsring) und online (Fixpoetry, mosaik); Lyrikheft „Linien aus Bienen“ (Reihe erLesen der Kunststiftung BW). Sie verfasst Hörfilme u.a. für die Berlinale, ZDF, 3sat. Deutscher Hörfilmpreis 2017 (Sonderpreis der Jury).


Lyrik aus der Schweiz …………………………………………………………

Anne-Marie Kenessey flügelnüsse und Schädelklopfer Gedichte ………………..……………….……..

Berlin: KLAK-Verlag, 2020 Klappenbroschur, 80 S. ISBN: 978-3-948156-35-0 15,00 Euro www.klak-verlag.de Foto: © privat

Inhalt Kanapee kann ich, das Leben wird auch liegend, ich bei mir, bei ausgestreckten Gedanken aufs Schiff wanken. Und Ruhe setzt ein, gar der Sinn schwebt – Adieu die Missgunst! Anne-Marie Kenessey ist eine Wortakrobatin. Ausgehend von der avantgardistischen Tradition lässt sie sich inspirieren vom Alltäglichen, Zufälligen und der belebten Natur. Mit spielerischer Virtuosität verzaubert sie das Unausdenkbare in Klang, Reim und Wortspiel. Diese Gedichte mit ihrer Vielfalt an Themen und Form sind ein Geschenk, das über den Tag hinaus Freude macht. Hier arbeitet jemand ambitioniert und lustvoll mit der Sprache. Das ist kein alltägliches Reden; auch wenn die Verse vielfach von Alltäglichem handeln. Vielmehr werden hier alle Erscheinungen virtuos in Wortkunst verwandelt. Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung Man lese Kenessey nicht unbedingt in einem Zug, sondern mit Bedacht. Es wird an Genuss und Vergnügungen kaum fehlen. Chrysostomos, Bamberger Online-Zeitung Die Preisträgerin des Lyrikpreis München zeigt erneut ein beachtliches Spektrum poetischer Ausdrucksformen in hoher sprachkünstlerischer Form!

Die Autorin Anne-Marie Kenessey, geboren 1973 in Zürich, wo sie auch heute lebt. Nach dem BWL-Studium Arbeit in der Privatwirtschaft. Ab 2009 Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien (u.a. SPRITZ, wespennest, fixpoetry, poetenladen, orte) sowie Übersetzungen ungarischer Lyrik. Ihr erster Gedichtband Im Fossil versteckt sich das Seepferd vor dir (Edition Isele) erschien 2012. Für ihn wurde sie vom Kanton Zürich ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erhielt sie den Lyrikpreis München für ihre „wortschöpferischen, sprachspielerischen Gedichte, die sich teils experimenteller Sprechweisen bedienen“. Einige ihrer Gedichte wurden von György Dalos ins Ungarische übersetzt (Magyar Lettre Internationale, Nr. 97). 2018 war sie Stipendiatin der Schweizer Stiftung Landis & Gyr in Budapest.


Deutsche Lyrik: Frühjahr 2021

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anton humpe quarantaenengedichte ………………..……………….………….…..

Berlin: KLAK-Verlag, 2021 Frühjahr 2021 Klappenbroschur, 114 S. ISBN: 978-3-948156-43-5 15,00 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Sandra Marie Heppes

Inhalt „… der schöne mensch zieht die decke an den körper ran, heute gibt es nichts zu verpassen.“ mit wachen sinnen fängt anton humpe auf lyrische weise die wochen des ersten lockdown in der pandemie ein. was macht die ausnahmesituation mit dem autor und der gesellschaft? während die natur weitermacht und die freiheit jedes einzelnen auf die probe und in frage gestellt wird. Ein zeitdokument und lyrischer debütband eines autors, von dem wir noch viel lesen wollen.

Der Autor anton humpe, in hamburg geboren, in berlin aufgewachsen, trieb ihn die experimentelle herangehensweise des gießener studiums der angewandten theaterwissenschaft, nach eigenen poetischen und musikalischen experimenten in new york, bamberg und berlin, nach hessen, ein studium, das er 2020 mit dem master beendete. vor allem als autor und dichter tätig, nahm er performende und inszenierende rollen in diversen theaterprojekten ein. da aufführungen coronabedingt nur eingeschränkt stattfinden, arbeitete er zudem als erntehelfer in den mainzer weinbergen, im festen glauben, dass bald neues licht auf die kultur fällt, auch durch begleitende poesie. www.antonhumpe.com


Lyrik aus Griechenland: Winter 2021 …………………………………………………

Dimitris Lyacos Poena Damni Z213: Exit | Mit den Menschen von der Brücke | Der erste Tod Lyrik-Trilogie Aus dem Neugriechischen von Nina-Maria Wanek ………………..……………….………….…..

Berlin: KLAK-Verlag, 2021 Winter 2021, 204 S. ISBN: 978-3-948156-33-6 15,00 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Katerina Fougiatzi

Dimitris Lyacos‘ Trilogie gehört zu den meistgelesenen und wichtigsten Werken der Postmoderne. Dimitris Lyacos’ Trilogie Poena Damni stellt ein genreübergreifendes Werk mit Themen dar, die vom Sündenbock über die Wiederkehr der Toten bis zur Psychose reichen. Seine Charaktere befinden sich dabei stets am Rande der Gesellschaft: Ein Flüchtling (Z213: EXIT), ein Ausgesetzter auf einer lebensfeindlichen Insel (Der Erste Tod) oder Ausgestoßene in einem dystopischen Hinterland (Mit den Menschen von der Brücke). Die als Allegorie des Elends apostrophierte Trilogie wird oftmals mit dem Schaffen von Autoren wie Thomas Pynchon, Samuel Beckett oder Cormac McCarthy verglichen. Lyacos’ OEuvre zählt zu den meistgelesenen literarischen Werken des neuen Jahrtausends und wurde bislang in siebzehn Sprachen übersetzt. „Wie konnte ein Buch mit griechischer Dichtung zu einem der meistdiskutierten und am heftigsten akklamierten Werke der zeitgenössischen europäischen Literatur avancieren? Dimitris Lyacos’ Trilogie […] ist ein Meisterwerk […]. Soviel habe ich nach meiner ersten Begegnung verstanden […]: Es überwältigte mich damals und das tut es auch heute noch.“

Asymptote Journal

„Z213: EXIT, ein leidenschaftliches Buch – gleichermaßen Rätsel wie Erzählung […]. Dimitris Lyacos wendet eine Kombination aus Bewusstseinsstrom, Vers und Prosa an, um eine faszinierende Geschichte zu erschaffen, die einer Reise aufeinanderfolgender Albträume gleicht, auf der die großen Themen menschlicher Erfahrungswelten behandelt werden.“

World Literature Today

„Es ist eine Versuchung, die gesamte Poena Damni-Trilogie als eine Antwort auf die unzähligen Schrecknisse des 20. Jahrhunderts zu lesen […]. Indem Lyacos jedoch auch biblische und mythologische Motive einfügt, ergibt sich ein viel breiteres Bild, das die ganze Menschheitsgeschichte umspannt.“

The Missing Slate

www.lyacos.net


Deutsche Lyrik: Winter 2021 …………………………………………………

Rajvinder Singh Wenn ich Dich wie ein Buch lese Gedichte ………………..……………….………….…..

Mit Fotografien von Björn Albert Berlin: KLAK-Verlag, 2021 Winter 2021, Klappenbroschur, 82 S. ISBN: 978-3-948156-45-9 15,00 Euro www.klak-verlag.de Foto: © Christian Schindler

Inhalt

Der 15. Gedichtband des Deutschsprachigen Autors indischer Herkunft aus Berlin. „Prosa sagt, Dichtung meint! Über Denkbrücken fand und erfand ich mich in der Dichtung. Ein Gedicht enthält und pfl egt eine ganze, seine eigene Welt und zeugt meine Welt. Denn Prosa sagt, Dichtung meint. Die Wörter und ihre Kunstgebilde: Gedichte entstehen und vergehen, damit wir ihre Strecken zurücklegen, zurückverfolgen können. Daher sage ich: Dichtung macht klug. Leid und Lust umarmen sich in meiner, ja in der Dichtung. Vor dem dichterischen Wort verneige ich mich stets. Meine Lippen, scheu und zärtlich, küssen es bei jeder Äußerung, bei jeder Bildung. Es beißt mein „Jetzt“ und kaut mein „Gestern“. Es kennt kein Altern, kein Sterben. Dennoch beschäftigen sich fünf meiner Gedichte in diesem Band mit dem Tod: Vier mit dem meines Vaters, eins mit dem eines Freundes, die von der Zeit verschlungen wurden. In ihnen sehe ich mich und sage: Der Tod ist die Vollendung des Lebens, wenn auch schmerzhaft und verlustreich.

Der Autor Rajvinder Singh, Deutschsprachiger Autor indischer Herkunft, lebt seit Januar 1981 in Berlin, schreibt und publiziert neben Deutsch auch in Englisch, Hindi, Urdu und seiner Muttersprache Punjabi. Deutsch nennt er liebevoll seine „Stiefmutter-Spracheʺ. Bisher erschienen 14 Gedichtbände, darunter eine Sammlung auf Ungarisch und zwei in Punjabi, sowie drei Kurzgeschichtensammlungen. Als 6. Stadtschreiber von Rheinsberg nahm er 1997 die deutsche Staatsbürgerschaft an. Danach war er Stadtschreiber von Remscheid (2004), von RheinlandPfälzischer Kultursommer (2006) und von Trier (2007). In Trier sind drei seiner Gedichte in Stein gemeißelt im Stadtpark und an zwei Schulen zu sehen. www.rajvinder-singh.com


KLAK ist der Verlag für zeitgenössische Themen in Literatur, Sachbuch und Jugendbuch. Inhalte, die das Profil des Verlages deutlich machen, können mit folgenden Begriffen umrissen werden: modernes Leben, Kulturlandschaft, Erinnerungskultur, Vergangenheitsaufarbeitung, Diktaturerfahrung, Europa, Transformationsprozesse, Migration und Minderheitenkulturen.

Das ganze Programm unter: www.klak-verlag.de


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