Limmat Verlag, Frühjahr 2022

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Frühjahr 2022

Limmat Verlag


FRANK HEER

LIMMAT

ALICE

Frank Heer Alice Roman ca. 200 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag ca. sFr. 30.– / € 26.– ISBN 978-3-03926-038-6 WG 1 112 März

→ Eine Jugend zwischen Macht und Ohnmacht – aber voller Musik

Als Max Rossmann die geheimnisvolle Folksängerin Alice Bay in einem halb leeren Musikclub spielen sieht, bricht er bei einem ihrer Lieder unvermittelt in Trä­ nen aus. Ist es möglicherweise, weil die Musikerin mit den dicken Brillengläsern denselben Vornamen wie seine Exfreundin trägt, der er nachtrauert? Er nutzt seine Stelle als junger Lokalreporter bei der konservati­ ven Tageszeitung «Der Anzeiger» für ein Interview, die beiden kommen sich näher – bis die Musikerin  Dass dafür seine spurlos verschwindet.  Exfreundin Alice Zidane wieder in sein Leben tritt, macht es ihm nicht einfacher, seinen Tagesgeschäften nachzugehen: eine Kunstgalerieeröffnung, eine Serie von rätselhaften Hunderissen rund um die Stadt, das Jubiläum der Vereinigung der Antiquare. Auch ein ­anonymer Anrufer macht ihm das Leben schwer – und  Ein wunderbar plötzlich ist Alice Bay wieder da.  atmosphärisches Buch über eine Jugend zwischen ­Liebesnöten und politischen Zwängen, zwischen Ohn­ macht und Coolness, unterlegt mit dem melancholi­ schen Soundtrack der Siebzigerjahre.

JUKEBOX

→ Der Autor steht gerne für Lesungen zur Verfügung, auch mit Musik.

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Foto Ayṣe Yavaṣ

→ Vorablesen auf netgalley.de

Frank Heer, 1966 in Uzwil ­bei St. Gallen geboren, ist ­Redaktor für Musik und Film bei der «NZZ am Sonntag». Er schreibt als Freelancer für ­P ublikationen wie «Das Maga­ zin», «Die Zeit» oder «Schwei­ zer Familie». Von 1995 bis 2005 lebte er als Korrespon­ dent in New York. 2005 er­ schien bei Hoffmann & Campe sein Roman­­debüt «Flammen­ der Grund». Frank Heer ist nebenberuflich Musiker und veröffentlichte mit verschie­ denen Formationen zahlreiche Tonträger. Er lebt mit seiner Familie in Zürich.

Uriah Heep: Lady in Black Pink Floyd: Careful with that Axe, Eugene Neil Young: After the Goldrush Lou Reed: Ride Sally Ride Black Sabbath: Paranoid Bob Dylan: Sad-Eyed Lady of the Lowlands Judee Sill: The Pearl Joni Mitchell: River Roxy Music: Love Is the Drug Ton Steine Scherben: Keine Macht für Niemand CCR: Green River Leonard Cohen: Avalanche Archie Shepp: Mama Rose Jethro Tull: Locomotive Breath Giacomo Puccini: E lucevan le stelle Bill Withers: Ain’t No Sunshine Patti Smith: Horses Alice Bay: Pearl River


→ «Eine der stärksten Stimmen der ­jungen Literatur.» Der Freitag → Alfred-Döblin-Medaille, Franz-TumlerLiteraturpreis, Droste-Förderpreis, ­Terra-Nova-Literaturpreis, Conrad-­ Ferdinand-Meyer-Preis für den Debütroman «Immer ist alles schön»

Julia Weber Die Vermengung ca. 280 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag ca. sFr. 30.– / € 26.– ISBN 978-3-03926-041-6 WG 1 112 April

→ Die Autorin steht gerne für Lesungen zur Verfügung. → Vorablesen auf netgalley.de

Foto Ayṣe Yavaṣ

Julia Weber arbeitet an ihrem zweiten Roman, als sie schwanger wird. Ein zweites Kind? Wie wird ihr Leben sein? Woher Kraft und Zeit nehmen für zwei  In der Angst, dass Kinder und das Schreiben?  das Leben und seine Forderungen ihre Kunst auf­­ fressen könnten, beginnt Julia Weber schreibend ein Gespräch mit ihren Romanfiguren. Der Alltag drängt sich in ihre Kunst und die Kunst drängt sich in den ­Alltag, dazu die Frage, wie es gelingen könnte, das ­Leben zu viert mitsamt ihrer Kunst. Sie protokolliert Gespräche mit H., ihrem Mann, sammelt Briefe an ihre Freundin A., Nachrichten ihrer Mutter, Erinnerungen an das eigene Kindsein, das Hineinwachsen in einen Frauenkörper, in einen erwachsenen Alltag der Notwen­ digkeiten, das Dagegenhalten gegen die Notwendig­ keiten mit Hilfe der Kunst, das Dagegenhalten gegen die grosse Traurigkeit, gegen die Angst, und immer wieder die Anläufe in den Roman, die Verwandlung des  «Die Lebens in Literatur, Bewusstheit, Glück.  Vermengung» ist eine eindrückliche Beschreibung des weiblichen Körpers und seiner Transformation und die Erkundung einer weiblichen Biografie von heute zwischen Berufstätigkeit und Familie, zwischen Leben und Kunst, Freundschaft und Gesellschaft. Sie ent­ wirft zugleich eine weibliche Poetik weit abseits einer hartnäckig überlieferten Genietradition, eine radika­ le und doch weiche, auf das Leben gerichtete Auffassung von Kunst. Ein hochpoetischer Text von grosser Kraft und Aktualität!

Julia Weber, 1983 in Moshi (Tansania) geboren, aufgewach­ sen in Zürich. Nach einer Lehre als Fotofachangestellte mit ­gestalterischer Berufsmaturi­ tät studiert sie von 2009 bis 2012 literarisches Schreiben am Schweizerischen Literatur­ institut in Biel. Sie gründet 2012 den «Literaturdienst» und ist 2015 Mitbegründerin der Kunstaktionsgruppe «Litera­ tur für das, was passiert» zur Unterstützung von Menschen auf der Flucht. Im Limmat Ver­ lag ist ihr Debütroman «Im­ mer ist alles schön» lieferbar. 2021 las sie in Klagenfurt.

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RICARDA HUCH

→ «Hier in der Schweiz schien mir das wahre, ­unentstellte Deutschland zu sein.»

Limmat

→ Verschlüsselte Signale aus und nach Deutschland im Jahr 1938

Frühling in der Schweiz

Ricarda Huch Frühling in der Schweiz Erinnerungen Herausgegeben und mit einem Nachwort von Ute Kröger ca. 160 Seiten, gebunden, 4 Fotografien ca. sFr. 34.– / € 29.– ISBN 978-3-03926-029-4 WG 1 111 März

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Foto Ayṣe Yavaṣ

Ricarda Huch, geboren 1864 in Braunschweig, studierte und arbeitete von 1887 bis 1896 in Zürich, wo sie auch zu pub­ lizieren begann. 1926 wurde sie als erste Frau in die Preus­ sische Akademie der Künste gewählt, aus der sie 1933 unter Protest austrat. 1937 wurde sie denunziert, vor dem Hinter­ grund der Ermittlungen gegen sie erschien «Frühling in der Schweiz» 1938 im Zürcher Atlantis Verlag. Ute Kröger lebt als freie Pub­ lizistin in Kilchberg ZH. Im Limmat Verlag sind Werke über Else Lasker-Schüler, Erika Mann sowie Gottfried Semper lieferbar, die literaturgeschicht­ lichen Standardwerke «Zürich, du mein blaues Wunder» und «Nirgends Sünde, nirgends Laster» sowie «Vreneli’s Gärtli» von Oskar Panizza (heraus­ gegeben und mit einem Nach­ wort von Ute Kröger).

1887 kam Ricarda Huch mit 23 Jahren nach Zürich, wo den Frauen die Universität offenstand. Sie legte die ­Maturaprüfung ab, studierte Geschichte, wurde 1891 promoviert und unterrichtete danach an der Höhe­ ren Töchterschule, arbeitete in der Stadtbibliothek.   «Frühling in der Schweiz» ist ein hinreissendes Zeugnis des «Frauenstudiums» in Zürich. Huch bezog ein Zimmer bei der so freundlichen wie skurrilen und unglücklich verheirateten Frau Wanner in der Gemein­ destrasse. Zu den endlos debattierenden Russinnen an der Universität ging sie auf Distanz, befreundete sich aber mit anderen akademischen Pionierinnen: Marianne Plehn wurde später zu einer der ersten Profes­ sorinnen der Naturwissenschaften in Deutschland, ­Agnes Bluhm wurde zu einer der ersten praktizierenden Ärztinnen in Berlin, Marie Baum spielte als Soziologin und Sozialpolitikerin in der Frauenbewegung der Wei­  Daneben marer Republik eine wichtige Rolle.  vermittelt «Frühling in der Schweiz» ein anschauliches Bild der Zürcher Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und ist eine grosse Liebeserklärung an Zürich und die Schweiz, nicht zuletzt vor dem Hinter­ grund des Konflikts Ricarda Huchs mit der Gestapo.


→ «Aline Valangin ist heute eine Legende, aber ihre Bücher sind kaum mehr ­bekannt. Sehr zu Unrecht.» Karl-Markus Gauss, Frankfurter Allgemeine Zeitung Nach vielen Jahren in Mailand kehrt Alba in ihr Tessi­ ner Heimatdorf zu ihrem Vater zurück. Als sie dort ­ankommt, ist alles ungewiss: Wie lange sie überhaupt in der Casa Conti bleiben will, ob es an ihrer Ehe mit dem in Mailand zurückgebliebenen Vito noch etwas zu retten gibt und wie sich das Dorf während Albas Ab­  Schnell stellt sich her­ wesenheit verändert hat.  aus, dass eines gleich geblieben ist: Die Casa übt noch immer eine Art magische Anziehungskraft auf die Men­ schen im Dorf aus. Der Metzger Burri, der mit Albas Schwester verheiratet ist, hat ebenso ein Auge darauf geworfen wie der Wirt Bertolo. Aber es steht Albas ­Vater Giulio zu, den Besitz des Hauses in seinem Testa­ ment zu regeln. Trotzdem entbrennt nach Giulios Tod im Dorf ein Streit um die Casa, bei dem Alba auch ihrer Jugendliebe, dem Anwalt Giovanni, wiederbegegnet.   Mit feinem psychologischen Gespür entfaltet Aline Valangin das Schicksal zweier Schwestern, ihre Möglichkeiten in der patriarchalen Gesellschaft zwi­ schen Dorf und Stadt, ihre Liebe im Zeichen ökonomi­ scher Abhängigkeit.

Aline Valangin Casa Conti Roman ca. 240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag ca. sFr. 34.– / € 29.– ISBN 978-3-03926-040-9 WG 1 111 März

→ In 6. Auflage lieferbar

→ Vorablesen auf netgalley.de Peter Kamber Geschichte zweier Leben Wladimir Rosenbaum und Aline Valangin 392 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag 39 Fotografien s/w sFr. 48.– / € 48.– ISBN 978-3-85791-850-6

Aline Valangin (1889–1986), aufgewachsen in Bern. Ausbil­ dung zur Pianistin. Verheira­ tet mit dem Anwalt Wladimir Rosenbaum, in zweiter Ehe mit Wladimir Vogel. Im Zürich der Dreissigerjahre empfing und betreute sie Emigranten und Künstler. T ­ ätigkeit als Psychoanalytikerin, Publizis­ tin und Schriftstellerin. Ab 1936 lebte sie in Comologno im Onsernonetal und Ascona. 1944 erschienen die beiden Romane «Casa Conti» und «Die Bargada». Im Limmat Verlag sind «Tessiner Erzäh­ lungen» lieferbar, Neuauf­ lagen von «Die Bargada» und «Dorf an der Grenze» sind in Vorbe­reitung.

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Blatt Leben, Blatt im Wind, die schwarze Tatze, die lichte Hand. Lies beide Seiten. Die Helligkeiten sind Erinnerungen an dunkles Land.

«In ihrer Literatur hat sie über Jahrzehnte hinweg eine Welt der Bilder und Gefühle geschaffen, die ­un­vergleichlich ist.» Peter von Matt


→ 100. Geburtstag am 8. Februar 2022 → «Eine um Worte Ringende und ­Werbende, eine Liebende.» Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ernst Halters grosse Auswahl der Gedichte Erika Burkarts stellt exemplarisch das jahrzehntelange lyri­ sche Schaffen der Dichterin vor, deren Entwicklung dem gängigen Muster – Aufbruch ins Ungewohnte, neuartige Diktion, Konsolidierung, Reife, Abgeklärt­ heit, Rückzug – widerspricht: Sie geht genau den  «Lies beide Seiten» wird ­umgekehrten Weg.  das Motto ihres Schreibens. Es berichtet von erhoff­ ter Transzendenz des lebendigen Hier in ein uns nicht erkennbares, geahntes Dort, wo sich ein Sinn finden könnte. Wir leben auf einer planen Fläche und sind nichts als das Spiegelbild des Mysteriums unse­ rer eigenen Existenz, das unseren Blicken undurch­ dringlich bleibt. Ihre grossen Gedichte sind Spiegel­  Wider den Tod entwickelt die schrift.  Dichterin zuletzt ihr revolutionäres Profil: Fragmente, harte Kontraste, blitzhafte Visionen, Proteste, Rufe, Klagen, Beschwörungen – in alltäglicher Diktion.   «Gott allpräsent in seiner Absenz? Wir wissen gar nichts. Unvorstellbar eine gottlose Welt. Wir ­leben von etwas, an das wir uns wider jede Wahr­ scheinlichkeit seines Seins klammern als an die letzte Hoffnung.»

Erika Burkart Spiegelschrift Gedichte – die grosse Auswahl Herausgegeben und mit einem Nachwort von Ernst Halter ca. 300 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag ca. sFr. 44.– / € 39.– ISBN 978-3-03926-031-7 WG 1 151 27. Januar

→ Unter dem Titel «Schönheit und Schrecken» ­erscheint das ­ lyrische Gesamtwerk Erika Burkarts in einer digitalen ­Ausgabe.

Erika Burkart, 1922 in Aarau geboren. Für ihr Werk wurde sie mit zahlreichen Preisen aus­ gezeichnet, so mit dem ConradFerdinand-Meyer-Preis, dem Johann-Peter-Hebel-Preis, dem Gottfried-Keller-Preis, dem Joseph Breit­bach-Preis der Akademie der Wis­sen­schaf­ten und Literatur, Mainz, und dem Grossen Schillerpreis der Schweizerischen Eidgenossen­ schaft, den sie als erste Frau überhaupt erhielt. Sie starb im April 2010. Im Limmat Verlag sind ihre letzten Aufzeichnun­ gen «Am Fenster, wo die Nacht einbricht» lieferbar.

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Enzo Pelli

Plötzlicher Ombra Schatten improvvisa

→ Der 40. Band zweisprachige Lyrik im Limmat Verlag → Enzo Pellis Gedichte erstmals auf Deutsch: Augenblicke des Glücks und der Harmonie, ohne Emphase, doch mit Eindringlichkeit und Luzidität, ­Minia­turen des Abschieds

Limmat

Ombra improvvisa

Enzo Pelli Plötzlicher Schatten / Ombra improvvisa Gedichte Italienisch und Deutsch Auswahl, Übersetzung und Nachwort von Christoph Ferber ca. 180 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag sFr. 38.– / € 38.– ISBN 978-3-03926-033-1 WG 1 163 April

Ombra improvvisa sul fiume sui sassi. Esito, sospendo il passo, levo lo sguardo: solo una nube che passa. Plötzlicher Schatten Plötzlicher Schatten über Fluss und Stein. Ich zögere, bleibe kurz stehen, erhebe den Blick: nur eine vorüberziehende Wolke.

Avresti detto il sole

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Foto Yvonne Böhler

Enzo Pelli, 1948 in Lugano ­geboren, war lange Zeit Kultur­ redakteur beim Tessiner Fern­ sehen. 2014 veröffentlicht er seinen ersten Lyrikband, dem drei weitere folgen. Der letzte: «Il tempo breve» (2020). Er ist auch als Maler, Grafiker und Kalligraf tätig. Christoph Ferber, geboren 1954, wohnhaft auf Sizilien. Übersetzt Lyrik aus dem ­Italienischen, Französischen und Russischen. Christoph Ferber wurde mit dem Spezial­ preis Übersetzung des Bundes­ amts für Kultur und mit dem Paul-Scheerbart-Preis ausgezeichnet.

Ricordo quella luce che incorniciava i suoi capelli biondi. Avresti detto il sole ma, ricordo, pioveva quel giorno. Es hätte die Sonne sein können Was für ein Lichtschein umrahmte dein blondes Haar, es hätte die Sonne sein können, doch, ich weiss noch, es war nur der Regen.


→ «Als Schüler der wandernden Schriftsteller Robert Walser und C. F. Ramuz erliegt ­Daniel de Roulet nie dem Pittoresken, sondern versteht es, sich der Schönheit der Steine und des Wassers hinzugeben und sie uns zu vermitteln.» Le Monde Daniel de Roulet hat wandernd ein Kreuz über sein Land gemacht, um zu Fuss das zu erforschen, was Charles Ferdinand Ramuz «geografischen Patriotismus» genannt hat. Auf den nationalen Wanderrouten 3 und 2 ist er einmal von Genf nach Rorschach und einmal von Porrentruy nach Chiasso gelaufen. Auf jeder seiner ­insgesamt 29 Etappen hatte er ein Buch als Weggefähr­ ten dabei, das eine Geschichte über die durchwan­  Von Annemarie derte Landschaft erzählt.  Schwar­zenbach oder dem Vreneli ab dem Guggis­ berg über Jean-Jacques Rousseau, Stendhal, Agota Kristof, Niklaus von Flüe, Lenin oder Élisée Reclus bis zu Hermann Hesse, Max Frisch oder Tolstoi: 29-mal erzählt ihm die Landschaft eine Geschichte, mit deren Hilfe Daniel de Roulet ein unter Klischees begrabenes Gebiet wieder zum Leben erweckt und dadurch ein «helvetisches Netz» webt, «um mich an der Welt fest­ zuhalten, an dem, was ich gerne Globalität nenne, um damit der Globalisierung ein Schnippchen zu schla­ gen».

Daniel de Roulet Durch die Schweiz Wanderungen durch ein Land und seine Erzählungen ca. 170 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag ca. sFr. 32.– / € 32.– Titel der Originalausgabe: «La Suisse de travers» Aus dem Französischen von Maria Hoffmann-Dartevelle Vorwort von Jean-Christophe Bailly ISBN 978-3-03926-032-4 WG 1 360 April

→ Vorablesen auf netgalley.de

Foto André Würgler

→ «Literarische Bravour.» Charles ­Linsmayer, Aargauer Zeitung

Daniel de Roulet Staatsräson Roman 112 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag sFr. 28.– / € 24.– 978-3-03926-019-5 Lieferbar

Daniel de Roulet, geboren 1944, lebt in Genf, war Archi­ tekt und arbeitete als Infor­ matiker. Autor zahlreicher Romane, für die er in Frank­ reich mit verschiedenen Prei­ sen ausgezeichnet wurde. Für sein Lebenswerk erhielt er 2019 den Grand Prix de ­Littérature der Kantone Bern und Jura (CiLi). Maria Hoffmann-Dartevelle, 1957 in Bad Godesberg gebo­ ren, studierte Romanistik und Geschichte in Heidelberg und Paris. Seit Mitte der Achtziger­ jahre u.a. als freiberufliche Übersetzerin tätig. Übersetzte Romane, Essays, ein Hörspiel und Liedertexte französischer, Schweizer, spanischer und südamerikanischer Autoren und Autorinnen.

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→ «Ein sozialgeschichtliches Dokument erster Güte, ein Zeugnis extremer ­Belastung wie Belastbarkeit.» Frank­ furter Allgemeine Zeitung → «Was dieses Buch weit über den Wert eines Dokumentes hinaushebt, sind ­Regina Lamperts Qualitäten als Erzählerin. Sie hat ein grosses und lebendiges Buch geschrieben.» Die Presse, Wien

Regina Lampert Die Schwabengängerin Erinnerungen einer jungen Magd aus Vorarlberg 1864–1874 Neuausgabe Herausgegeben und mit einem neuen Vorwort von Bernhard Tschofen 440 Seiten, 28 Abbildungen, gebunden ca. sFr. 44.– / € 39.– ISBN 978-3-03926-039-3 WG 1 941 März

→ Mehr als 10 000 ­verkaufte Exemplare

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Regina Lampert, 1854 im voralbergischen Schnifis als Kind armer Leute geboren, ­begann 1929 als über Siebzig­ jährige ihre Jugenderinnerun­ gen niederzuschreiben. Im Lauf von fünf Jahren füllte sie neun Schreibhefte. Regina Lampert starb 1942 in Zürich.

Regina Lampert erlebt als «Schwabengängerin» und Dienstbotin das dörfliche Schnifis, die bittere Realität auf einem Gut in Oberschwaben und die städtische Betriebsamkeit im kleinbürgerlichen Feldkirch. Mit unvergleichlicher Fabulierlust und Beobachtungsgabe und der Fähigkeit, Stimmungen wiederzugeben, ­beschreibt sie die Freuden und Leiden des Alltags in einer sich rasch modernisierenden Gesellschaft. Ein dichter Text in einem eigenwilligen und authenti­ schen Duktus und mit bestechenden erzählerischen Qualitäten, eine Entwicklungsgeschichte aus dem  Lamperts Memoiren kleinbäuerlichen Milieu.  sind ein frühes und eindrückliches Zeugnis aus dem Leben der sogenannten «Schwabenkinder»: Berg­ bauernkinder aus Vorarlberg, Tirol, der Schweiz und Liechtenstein, die bis ins frühe 20. Jahrhundert auf­ grund der Armut ihrer Familien alljährlich im Früh­ jahr durch die Alpen zu den «Kindermärkten» in Oberschwaben zogen, um dort als Saisonarbeitskräfte an Bauern vermittelt zu werden.


→ «Wenn du ein Anführer sein willst, musst du erst lernen, wie die Dinge laufen. All das lernst du, wenn du wie ein Hund durch die Strassen läufst und all die kleinen Dinge lernst, bis du endlich ein Wolf werden kannst.»

Katharina Morello Wolf werden Eine afghanische Lebensgeschichte ca. 190 Seiten, gebunden ca. sFr. 34.– / € 29.– ISBN 978-3-03926-034-8 WG 1 941 April

→ Die Autorin steht gerne für Lesungen zur Verfügung. → Vorablesen auf netgalley.de

Foto Emilio Nasser

Hazara, ein afghanischer Junge, musste mit seiner ­Familie vor den Taliban in ein Nachbarland flüchten und wuchs dort in den Nullerjahren unter schwie­ rigen Bedingungen auf. Flüchtlinge waren nicht will­ kommen, oft lebten sie wie Hazaras Familie ausge­  Katharina Morello grenzt und in Armut.  lässt Hazara erzählen, wie er sich über viele Stationen vom sechsjährigen Blumenverkäufer zum Mechaniker mit eigener Garage und Hausbesitzer hocharbeitete, wie er sich allen Widrigkeiten zum Trotz mit Mut, Wut und Fantasie nicht nur einen Platz in der Gesellschaft, sondern auch die Liebe seines Lebens erkämpfte – um  Denn als dann alles wieder zu verlieren.  Zwanzigjähriger nahm Hazara an einem Schiesswett­ bewerb teil, bei dem es ein Auto zu gewinnen gab. Er gewann, bekam den Preis aber nicht: Das könne nur ein Einheimischer. Stattdessen meldete sich das Militär bei ihm. Ins Land geflüchtete Afghanen wurden nach Syrien in den Krieg geschickt. Hazara stand vor der Wahl: Wollte er bleiben und offizielle Papiere bekom­ men, musste er in den Krieg. Er entschied sich für die erneute Flucht bis in die Schweiz.

Katharina Morello, geboren 1966 in Zürich, studierte Theologie und Journalismus. Sie arbeitete als interkultu­ relle Beraterin beim SAH, dann als Redaktorin, Journa­ listin und Kommunikations­ fachfrau u.a. bei Brot für alle. Sie publizierte mehrere Bücher, ist Mutter von drei Kindern, teilzeitlich als Pfarrerin tätig und engagiert sich in der Auto­ nomen Schule Zürich. Für den Beitrag «Armut, Sprach­ losigkeit und die Seuche» im «Tages-Anzeiger» erhielt sie den Medienpreis der Stiftung Christoph Eckenstein.

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→ «Manchmal sage ich, das war der M ­ oment, als ich auf die Barrikaden ­gestiegen ­bin – und ich bin noch nicht runter.» ­Marina Frigerio

Francesca Falk (Hg.) Der Schwarzenbacheffekt Wenn Abstimmungen Menschen traumatisieren und politisieren Mit Beiträgen von Francesca Falk, Cenk Akdoganbulut, Melinda Nadj Abonji, Jelica Popović, Fatima Moumouni und Michael Züger unter Mitarbeit von Studierenden der Universität Bern ca. 128 Seiten, 9 Porträts, gebunden ca. sFr. 34.– / € 34.– ISBN 978-3-03926-030-0 WG 1 948

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Foto Fabian Hugo

April

Francesca Falk, geboren 1977, studierte Geschichte und ­Politische Theorie in Basel, Freiburg im Breisgau, Genf und Zürich und promovierte an der Universität Basel. Sie forschte unter anderem an der UC Berkeley und an der ­Sapienza Università di Roma und arbeitete als Oberassis­ tentin an der zweisprachigen Universität Fribourg. Heute ist sie Dozentin für Migrations­ geschichte an der Universi­ tät Bern. Ihre Publikationen ­w urden mehrfach ausge­ zeichnet.

1968 initiierte James Schwarzenbach eine Volks­ini­tia­ tive, die den Anteil der ausländischen Bevölkerung in der Schweiz auf 10 Prozent reduzieren sollte. Bei einer Annahme der Initiative wären 300 000 mehr­ heitlich italie­ni­sche Migrantinnen und Migranten aus­ geschafft worden. 1970 wurde die Vorlage abgelehnt, doch war sie Auftakt zu einer bis heute anhaltenden  «Der Reihe von «Über­fremdungsinitiativen».  Schwar­zenbach­effekt» porträtiert neun Personen, die von ihrem Alltag zur Zeit der «SchwarzenbachInitiative» berichten: Arbeitsbedingungen, prekäre Wohnverhältnisse, ­zurückgelassene Kinder und ­Provokationen in der Schule. Die Erzählungen über ­Dis­kriminierung und Ausgrenzung, Freundschaft und Widerstand zeigen, wie die Abstimmung Men­ schen traumatisiert und zugleich politisiert hat. Das Engagement der Porträtierten hat das gesellschaft­ liche Leben geprägt und beweist, dass die Schweiz auch durch Migration zu dem geworden ist, was sie  Literarisch-biografische Beiträge heute ist.  von Melinda Nadj Abonji und Jelica Popović erwei­ tern die Darstellung mi­gran­tischer Erfahrungen um zwei jüngere Stimmen. Im Nachwort beschäftigt sich Fatima Moumouni mit der gegenwärtigen Migra­ tionsdebatte und Rassismus in der Schweiz.


→ «Dass sie unseren Staub, Dreck und ­Abfall beseitigen und unsere Lebensräume sauber halten, liegt in der behördlichen Lesart ­anscheinend nicht im ‹gesamt­ wirtschaftlichen Interesse›.» Marc Spescha

Von den über 200 000 Menschen, die in der Schweiz Reinigungsarbeiten verrichten, sind die meisten ­Migrantinnen und Migranten. Oft nehmen wir sie nicht wahr, sondern stellen höchstens fest, dass un­ sere Büros am nächsten Morgen wieder sauber, die Restauranttoiletten geputzt sind oder im Spital alles frisch desinfiziert wurde. Falls jemand unsere Woh­ nung putzt, kennen wir sie oder ihn zwar persönlich,  Mit ihren doch oft nicht viel persönlicher.  ­Reportagen porträtieren Marianne Pletscher und Marc Bachmann neun Personen und ein Ehepaar, die in der Tieflohnbranche der Reinigung tätig sind oder waren – perma­nent unter Druck, die gesetzli­ chen Integrations­an­forderungen zu erfüllen, keine Schulden anzuhäufen und möglichst keine Sozial­ hilfe zu beziehen. Dragica Rajčić Holzner erzählt zu­ dem in einem poetischen Text aus ihrem Leben als einstige Putzfrau, in dem jeden Tag alles immer wie­ der schmutzig und ihr Schreiben nur als «Unterbruch  Wer sich auf des Putzens» möglich war.  dieses Buch einlässt, erhält nicht einfach eine statis­ tisch richtige Antwort auf die Frage, wer die Schweiz putzt, sondern begegnet geflüchteten und immigrier­ ten Menschen mit überwältigenden Erfahrungsschät­ zen, Schicksalen und Stolz.

Marianne Pletscher und Marc Bachmann Wer putzt die Schweiz Migrationsgeschichten mit Stolz und Sprühwischer ca. 250 Seiten, ca. 130 Abbildungen, gebunden ca. sFr. 38.– / € 38.– Vorwort von Marc Spescha Literarischer Beitrag von Dragica Rajčić Holzner ISBN 978-3-03926-035-5 WG 1 971 Februar

→ Die Autorin steht gerne für Veranstaltungen zur Verfügung. Marianne Pletscher, geboren 1946 in Zürich, ist Reporterin, Publizistin, Dozentin und seit den 1980er-Jahren Regis­ seurin von Dokumentarfilmen, für die sie vielfach national und international ausgezeich­ net wurde. Sie ist seit Jahren auf Migrationsthemen spezia­ lisiert.

Marc Bachmann, geboren 1979, ist ausgebildeter Foto­ graf. Er stellte mehrfach aus, ist Autor verschiedener Foto/Text-Bücher mit ­Marianne Pletscher und dreht als Kameramann Werbeund Dokumentarfilme. In sei­ ner Fotografie geht es um Raum, Humor und Geschich­ ten. Dragica Rajčić Holzner, ge­ boren 1959 in Split, ist schwei­ zerisch-kroatische Schrift­ stellerin. Sie erhielt 2021 den Schweizer Literaturpreis u.a. Marc Spescha, geboren 1957, ist Rechtsanwalt im Advo­ katurbüro Langstrasse 4 in ­Zürich und Hochschuldozent für Migrationsrecht.

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→ Die Geschichte des Frauenhauses aus der Sicht von Zeitzeuginnen, Fachleuten und gewaltbetroffenen Frauen

Christina Caprez Wann, wenn nicht jetzt Das Frauenhaus in Zürich Herausgegeben von der Stiftung Frauenhaus Zürich ca. 200 Seiten, gebunden ca. sFr. 36.– / € 36.– ISBN 978-3-03926-036-2 WG 1 973 5. März

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Foto Michel Gilgen

→ Die Autorin steht gerne für Lesungen zur Verfügung.

Christina Caprez, geboren 1977, Soziologin und Histori­ kerin, war Redaktorin bei ­Radio SRF 2 Kultur und arbei­ tet heute als freie Journalistin und Autorin. Radio-, Film und Buchprojekte sowie ­Moderationen im Bereich ­Familie, Migration, Religion, Geschlecht, Sexualität. Im Limmat Verlag sind «Familien­ bande. 15 Porträts» sowie «Die illegale Pfarrerin» liefer­ bar. Christina Caprez lebt bei Zürich.

Mitte der 1970er-Jahre: Frauen gehen auf die Strasse, in Paris und Berlin genauso wie in Zürich. Sie ma­ chen Gewalt gegen Frauen erstmals zu einem öffentli­ chen Thema. In Zürich eröffnen autonome Feminis­ tinnen 1979 das erste Frauenhaus. Seither ist viel geschehen: In der ganzen Schweiz wurden Frauenhäu­ ser eingerichtet, seit 1992 ist Vergewaltigung in der Ehe strafbar, seit 2007 gilt die Devise «wer schlägt,  «Wann, wenn nicht jetzt» erzählt geht».  ­anhand des Frauenhauses Zürich (heute Frauenhaus Zürich Violetta) exemplarisch die Geschichte des Kampfs gegen die Gewalt an Frauen und Kindern in der Schweiz und den gleichzeitigen Bemühungen um die Enttabuisierung dieser Gewalt. Das Buch zeigt auf, mit welchen Strategien es den Aktivistinnen und ihren Verbündeten gelang, das Frauenhaus während mehr als vier Jahrzehnten gegen politischen und gesell­ schaftlichen Widerstand zu verteidigen, und schlägt einen Bogen von den Ursprüngen in der autonomen Frauenbewegung über die Entwicklung der feminis­ tischen Sozialarbeit bis hin zur Istanbul-Konvention.


Unsere literarischen Highlights

→ «Eines der grossartigsten erzähle­ rischen Werke des 20. Jahr­hunderts.» Michael Krüger, Die Zeit

Adelheid Duvanel

→ «Eines der schönsten 50 Bücher, die ich in meinem Leben gelesen habe.» Raoul Schrott, SRF Literaturclub

Fern

Limm Lim Li Limmat mat

von

Sämtliche Erzählungen

hier

ISBN 978-3-03926-013-3

→ «Literarische Avant­garde.» Anne-Sophie Scholl, Die Zeit

ISBN 978-3-85791-439-3

ISBN 978-3-03926-009-6

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→ Ab 1. Januar 2022 ist für uns neu Jessica Reitz von Berlin aus im ­deutschen Buchhandel unterwegs. Wir freuen uns sehr und wünschen ihr spannende Gespräche, schöne Begegnungen, ein angenehmes Unterwegssein und viel Erfolg.

Foto Kathrin Schulthess

→ Mit einem grossen Dank ver­ab­ schieden wir uns von Hans Frieden, der uns (mit Unterbrüchen) seit 1987 in Deutschland betreut hat und uns bei den ­halbjährlichen Vertretersitzungen auf die liebenswürdigste und i­ntelligenteste Art und Weise ein anregender Partner war.

Schweiz

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Auslieferung ava Verlagsauslieferung Centralweg 16 8910 Affoltern a. A. Telefon 044 762 42 00 Telefax 044 762 42 10 avainfo@ava.ch

Limmat Verlag Quellenstrasse 25 8031 Zürich Telefon 0041 44 445 80 80 Telefax 0041 44 445 80 88 vertrieb@limmatverlag.ch presse@limmatverlag.ch lektorat@limmatverlag.ch www.limmatverlag.ch

Vertreter Giovanni Ravasio Ravasio GmbH Verlagsvertretungen Heliosstrasse 18 8032 Zürich Telefon 044 260 61 31 Telefax 044 260 61 32 g.ravasio@bluewin.ch

Deutschland, Österreich & übrige Länder Auslieferung gva Gemeinsame Verlags­auslieferung Postfach 2021 37010 Göttingen Telefon 0551 384 200 0 Telefax 0551 384 200 10 bestellung@gva-verlage.de

Vertreterin Deutschland Jessica Reitz c/o buchArt Cotheniusstr. 4 10407 Berlin reitz@buchart.org Telefon 0049 30 447 32 180 Telefax 0049 30 447 32 181 Vertreterin Österreich Anna Güll Telefon 0043 699 19 47 12 37 anna.guell@pimk.at

Bildnachweis: Für den Umschlag dieser Vorschau und den Roman «Die Vermengung» von Julia ­Weber wurde eine von ihr gefertigte Illustration ­verwendet. Von Andreas Gefe stammt die Illustra­ tion «Heldenlieder» auf dem Umschlag von Frank Heers «Alice». Für den U ­ mschlag «Casa Conti» von Aline Valangin hat Camille Deschiens die Illustra­ tion «Alba» gefertigt. Die Umschlagfotografie von Erika Burkart stammt vermutlich von Willy Spiller. Zwischen den Monolithen in Carnac hat sie ­János Erényi fotografiert. Von Enzo Pelli stammt das Bild «Sü la Segna» auf seinem Umschlag. Hans ­Emmenneggers «Sonnige Weide» ist auf Daniel de Roulets Umschlag «Durch die Schweiz» (Foto: S­ IK-ISEA , Zürich, Martin Stollenwerk). Von KEY­ STONE stammt die Fotografie für das Cover «Der Schwarzenbacheffekt» von Francesca Falk. Die Fotografie für «Wer putzt die Schweiz» von Mari­ anne Pletscher stammt von Marc Bachmann.


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