lernen. arbeiten. leben. genießen.
E N Ö H SC T L E W NEUE
TITELTHEMA Digitalisierung
FOKUS Rehau im Porträt
MENSCHEN Freiraum für Macher und innovative Projekte
2019/20 Szenenfoto aus „Die Päpstin“. Im Hintergrund: Bühnenbild aus „Das Dschungelbuch“, Luisenburg Festspiele Wunsiedel. Fotos: Florian Miedl.
EDITORIAL
E
in Gast besucht ein Hotel irgendwo im Fichtelgebirge, das er online gebucht hat. Eine Karte für eine Aufführung der
Luisenburg-Festspiele bestellt er per Smartphone von unterwegs. Als er nach ein paar Tagen abreist, bekommt er eine Einladung
punkt beleuchten. Die elektronischen Medien
Digitalisierung zieht sich durch alle gesell-
des Online-Portals, das Hotel zu bewerten.
sind nicht bloß ein weiteres Verbreitungsmedi-
schaftlichen Bereiche. Das Thema kehrt
Der Gast schreibt einen Kommentar und gibt
um wie einst das Telefon und später das Fax.
daher auch über den Schwerpunkt des Ma-
bei der Gelegenheit auch gleich eine Bewer-
Sie markieren wie die Kulturtechniken der
gazins hinaus in zahlreichen anderen Bei-
tung zum Theaterabend ab...
Schriftlichkeit und des Buchdrucks eine neue
trägen der aktuellen Ausgabe wieder. Und
Medienepoche. Mit der Digitalisierung sind
wer zu der schnelllebigen Berufswelt einen
Die Welt ist vernetzt und wir alle sind mitten-
komplett neue Geschäftsmodelle entstanden,
Ausgleich und eine Auszeit braucht, findet im
drin. Alle paar Minuten schauen Menschen
die klassische Betriebsmodelle verändern und
Fichtelgebirge auch das: sagenhafte Natur
auf ihr Smartphone, sei es aus Langeweile
unter Druck setzen.
direkt vor der Haustür, wenig Verkehr, eine
oder um Meldungen zu checken. Den einen
echte Gemeinschaft in den Orten. Die Sehn-
erscheint das als banal, anderen als drama-
Digitalisierung – das bedeutet in globaler Per-
sucht nach Ruhe und ein Leben mit dem Zeit-
tisch. Über die Frage, was die digitalen Medi-
spektive, dass ein Nachwuchstalent wie Justin
geist sind hier keine Widersprüche, sondern
en mit uns machen, wird viel diskutiert, noch
Bieber in Rekordzeit zu Berühmtheit gelangen
können sich sehr gut ergänzen.
mehr jedoch über die noch wichtigere Frage,
kann, ohne Plattenfirma, ohne Vertrag, nur mit
wie die Medien die Schnittstellen zwischen
dem Videokanal youtube. Auf regionaler Ebe-
Mensch und Arbeitswelt auf der einen Seite
ne bedeutet Digitalisierung aber auch, dass
sowie zwischen Mensch und Freizeit auf der
wir heute jederzeit und überall gleich schnell
anderen verändern. Digitalisierung ist eine
erreichbar und vernetzt sind, dass wir unser
so umfang- und folgenreiche Entwicklung,
Büro, den PC, unter dem Arm mitnehmen,
dass wir das Thema in dieser Ausgabe von
wohin wir wollen und dass die Menschen auf
ZUKUNFT Fichtelgebirge in einem Schwer-
dem Land bestens angebunden sein können an den Rest der Welt. Freiberuflern, Firmen und Gründern bietet das Fichtelgebirge, nicht zuletzt auch dank der guten Breitbandver-
Eine anregende Lektüre wünscht
Dr. Oliver van Essenberg Chefredakteur „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ und Mitglied des Fördervereins Fichtelgebirge e.V.
sorgung (siehe S. 7), somit ganz neue Möglichkeiten bei der Wahl ihrer beruflichen und privaten Unternehmungen.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
03
INHALT
03
EDITORIAL
06 BIS 23
TITELTHEMA:
DIGITALISIERUNG Das Fichtelgebirge ist gut vernetzt und verfügt über schnelles Internet. Daher können Menschen und Unternehmen in der Region die volle Bandbreite an Möglichkeiten ausschöpfen, die die Digitalisierung bietet.
24 BIS 39
FOKUS: REHAU Der Schauplatz der Sommerlounge 2019 im Porträt: Die Stadt Rehau überrascht mit Stärken, die man einer Stadt mit knapp 10.000 Einwohnern nicht ohne Weiteres zutrauen würde: dem Flair einer gut funktionierenden Kleinstadt, mehreren Unternehmen mit internationaler Ausrichtung, Weltkunst und einem Mega-Projekt.
MEILENSTEINE
04
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
40 BIS 49 Wie die SWW Wunsiedel Zukunft schreibt
40
Die Mischung macht’s aus – Erweiterung des EZD
44
Neuer Mountainbike-Park am Kornberg
45
Sanierungen und Neubaugebiete – Boomstadt Marktredwitz
46
Gemeinsam gegen Leerstand
48
INHALT
FREIRAUM FÜR MACHER
50 BIS 59
Die Kampagne „Freiraum für Macher“, das neue Fichtelgebirgs-Buch in der Reihe „Lebensart genießen“ und Macher im Porträt – Wir greifen Erfolgsgeschichten auf und stellen kommende Projekte vor.
60 BIS 81
LEBEN UND FREIZEIT Highlights aus dem Kulturprogramm der Region: die LuisenburgFestpiele, neue Tourismus-Angebote, 100 Jahre Bauhaus. Außerdem: Rückkehrer und Zuzügler im Interview.
BILDUNG UND KARRIERE Das neue Ausbildungszentrum der Firma Scherdel
82 BIS 89
82
Der Campus wächst – in Kulmbach, Bayreuth und Münchberg
84
Computerfachschule Wiesau
87
90 BIS 96
GENIESSEN Adressempfehlungen für Qualitätsbewusste und Genießer: Erlebnis Fisch, Buchberghof Eis-Manufaktur, Bio-Geflügelhof Ritter, Burnin Benze
97 IMPRESSUM ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
05
DIGITALISIERUNG
VOLLE BANDBREITE
Schnelles Internet ist im Wettbewerb der Städte und Regionen zu einem wichtigen Standortfaktor geworden. Der Breitbandausbau ist jedoch nur ein Aspekt der Digitalisierung. Die ganze Bandbreite der digitalen Möglichkeiten umfasst sehr viel mehr. Im idyllischen Fichtelgebirge sind E-Working und E-Gamer, aber auch E-Commerce und E-Nurses zu Hause. Wie bitte? Hierzu und zu anderen Chancen, die sich durch Digitalisierung eröffnen, berichten wir im Folgenden ausführlich. SEITE
Quelle: Unsplash, Denis Evstratov
06
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
06- 23
FAKTENCHECK
DIGITALISIERUNG
SO GUT IST DIE REGION VERNETZT
T
rotz des Wunsches nach Entschleunigung will heute niemand mehr auf schnelles Internet verzichten. Haben ländliche Regionen in dieser Hinsicht den Anschluss verloren?
Wer alarmierenden Medienberichten uneingeschränkt Glauben schenkt, könnte den Eindruck gewinnen. Doch es lohnt sich einmal mehr, genau hinzuschauen. Denn ein Faktencheck zeigt: Das Fichtelgebirge ist in Sachen schnelles Internet bayernweit
Anteil digitaler Impulsgeber an Beschäftigen Zur Gruppe der digitalen Impulsgeber gehören 89 Berufsgruppen, die durch ihre berufliche Qualifikation Digitalisierung in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen vorantreiben, unter ihnen beispielsweise Informatiker, Produkt-Designer, Gestalter für visuelles Marketing oder Ingenieure der Automatisierungstechnik.
gut aufgestellt. Relativ viele Beschäftigte in der Region zählen
Bayern
zu den digitalen Impulsgebern. Dennoch ist der Gründergeist in
Deutschland
der Branche eher (noch?) schwach ausgeprägt
Breitbandversorgung
9,4 7,7
LK Wunsiedel
6,5 (Rang 157)
LK Kronach
6,4 (Rang 161)
LK Tirschenreuth
100
91,5
5,9 (Rang 186)
LK Hof
88,9 88,8 83,5 82,9
81
80
5,7 (Rang 201)
LK Bayreuth
5,2 (Rang 223)
78 %
72,3 72
0
5
10
Quelle: prognos, Digitalisierungskompass 2018 60
51
Gründungen IT-Branche (je 10.000 Erwerbsfähige) MAX: LK München
40
5,5
Bayern
1,7
Deutschland
Quelle: Breitbandatlas des Bundes, 2019
MIN:
Landkreis Cham
LK Kronach
LK: Hof
LK Bayreuth
Deutschland
Bayern
LK Tirschenreuth
LK München
LK Wunsiedel
MAX:
0 %
Landkreis Traunstein
20
1,43
LK Hof
0,86 (Rang 255)
LK Tirschenreuth
0,82 (Rang 247)
LK Kronach
0,71 (Rang 285)
Bayreuth
0,69 (Rang 293)
LK Wunsiedel
0,63 (Rang 319)
MIN: LK Altmarktkreis Salzwedel
0,14
Quelle: prognos, Digitalisierungskompass 2018
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
07
DIGITALISIERUNG
INTERVIEW
Interview mit... HERMANN HOHENBERGER Jahrgang 1961, wuchs in Schwarzenbach/ Saale auf. Er begann seine Karriere bei Radio Euroherz und war später Studioleiter bei Radio Plassenburg in Kulmbach. Anschließend arbeitete er für den Telefonbuch Verlag Hans Müller, Nürnberg in verschiedenen leitenden Positionen, z.B.: als Bereichsleiter bei R.A.D.I.O.S. (Software für Werbezeiten-Disposition und EDV-Abrechnung für Medienunternehmen), später als Geschäftsführer des neu gegründeten Radio Dresden und dessen Senderkette sowie als Beauftragter für Neue Plattformen für die Müller-Unternehmensfamilie (Schwerpunkt: Merger und Acquisition). Des vielen Rumreisens ein wenig müde zog es Hermann Hohenberger zurück in die Heimatregion. Seit April 2017 ist er Geschäftsführer des Digitalen Gründerzentrums Hof.
...Hermann Hohe
„MEHR LEBENSQUALITÄT!“
nberger
Interview mit Hermann Hohenberger, Geschäftsführer des digitalen Gründerzentrums Hof, über Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung Wie steht Bayern bei der Digitalisierung im
jeden Fall aufholen können. Tatsächliche
gabe zu erledigen, ist besser als unendliches
deutschlandweiten Vergleich da?
Defizite haben wir bei der Breitbandversor-
Perfektionieren. Wir müssen nicht jeden Win-
Ich glaube, dass Bayern grundsätzlich sehr
gung. Wobei es nicht an Geld, guten Ab-
kel erreichen. Aber wir müssen schnell we-
gut aufgestellt ist. Man muss die Situation
sichten und der Technik mangelt, sondern
nigstens auf 90 bis 95 Prozent kommen.
dabei differenziert betrachten: Den Start-up-
oft eher an der Logistik. Es gibt zur Zeit
Hype, den wir zum Beispiel in Berlin mit den
nicht genug Firmen, die schnell Glasfaser-
Welche Chancen bietet die Digitalisierung für
ganzen E-Commerce-Plattformen und mehr
kabel verbauen können.
einen ländlichen Raum wie das Fichtelgebirge?
erleben, gibt es hier nicht so ausgeprägt.
Großartige! Daher ist gerade hier schnelles In-
Das hat mit der bayerischen Industriekultur
Bevor wir bei Digitalisierung nur auf die In-
ternet so wichtig. Das Land braucht eine gute
zu tun. Dennoch gibt es gerade auch in der
dustrie schauen, sollten wir jedoch auch die
Anbindung an große Firmen. Mir fällt dazu das
Industrie sehr interessante Projekte. Nur ein
Anforderungen an die Verwaltung nicht außer
Beispiel „Accenture“ ein. Das ist eine weltweit
Beispiel: Wartungsvorhersagen für Maschi-
Acht lassen. Hier besteht erheblicher Nach-
agierende Technologie- und Outsourcingfirma,
nen. Hier werden Technologien entwickelt,
holbedarf, sowohl was das Tempo anbelangt
deren Mitarbeiter unter anderem Motorsteu-
die einem Betrieb im Vorhinein sagen, wann
als auch das grundsätzliche Verständnis der
erungen für die Automobilindustrie program-
ein Teil der Maschine ersetzt werden muss.
Prozesse. Eine solide technische Infrastruk-
mieren. „Accenture“ baut Servicecenter in Hof
Wir haben die Fähigkeit, Sachen gut und
tur ist ein Erfolgsfaktor, wenn wir wirtschaft-
und Jena aus, damit Menschen von dort aus
gründlich zu machen. Das ist eine hohe Quali-
lich weiterhin ganz vorne mitspielen wollen.
als Lohnprogrammierer für Konzerne arbeiten
tät, die sich auch im Zusammenhang mit der
Das war beim Aufbau des Wohlfahrtsstaates
können, die ganz woanders sitzen, zum Bei-
Digitalisierung auszahlen wird.
nach 1945 so und ist heute nicht anders,
spiel in München, wo es extrem teuer wäre, für
wenn es um Digitalisierung geht.
diese Mitarbeiter eigene Büros anzumieten.
Bei der Anpassung an Märkte, auch beim
Sind Sie für eine flächendeckende Breitband-
Sollte sich die Region in Sachen Digitalisie-
Einsatz von Robotik, sind uns andere Na-
versorgung oder würden Ihnen 95 Prozent
rung spezialisieren, zum Beispiel in Richtung
tionen voraus. Ich denke aber, dass wir
Abdeckung reichen?
Maschinenbau und Robotik, oder besser breit
den Rückstand im industriellen Bereich auf
Wir vom Gründerzentrum sagen: Eine Auf-
aufstellen?
Was müsste sich deutlich weiterentwickeln?
08
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
INTERVIEW
DIGITALISIERUNG
Das lässt sich nicht so einfach beantworten.
dert, sondern auch weil die Veränderungen
Welche Chancen bietet Digitalisierung im
Wir haben jedoch alle gelernt, dass eine Ab-
immer schneller ablaufen. Wir können es uns
Alltag?
hängigkeit von einem Wirtschaftszweig ge-
aber nicht leisten, dass zu viele Menschen
Mehr Lebensqualität! Beispiel: autonomes
fährlich ist. Und gerade im Bereich Automo-
abgehängt werden, aus Wettbewerbsgrün-
Fahren. Man setzt sich ins Auto, telefoniert
tive wird es in den kommenden 10 Jahren
den nicht und sozial ebenfalls nicht. Da muss
in Ruhe mit jemanden, kann die Zeitung lesen
erhebliche Umwälzungen geben. Die Anzahl
ein Umdenken stattfinden. Aber dass künst-
oder aus dem Fenster schauen und muss kei-
neu verkaufter Autos wird vermutlich deut-
liche Intelligenz Menschen massenhaft über-
ne Angst davor haben, dass einem ein Wahn-
lich zurückgehen, vor allem in Städten, weil
flüssig macht, diese apokalyptische Befürch-
sinniger ins Auto fährt. Die Vorteile ziehen
das Car-Sharing zunimmt. Daher ist Diversi-
tung teile ich wirklich nicht. Im Gegenteil:
sich durch viele Bereiche. Beispiel Navigation:
fizierung wichtig. Das hat bei vielen Firmen
Bisher haben alle industriellen Revolutionen
Ich kann mich in Zukunft bei Radtouren mit
in der Region bereits begonnen. Hersteller
dazu geführt, dass es der Bevölkerung am
Hilfe eines Sprachassistenten lotsen lassen,
hochpräziser Maschinenteile für die Auto-
Ende insgesamt besser ging.
etwa zum nächsten Restaurant und wenn ich
industrie sind zum Beispiel auch in die Me-
möchte von unterwegs gleich einen Tisch re-
dizintechnik vorgedrungen. Diese Stärken,
Negative Auswirkungen lassen sich nicht
kombiniert mit intelligenten Geräten, bilden
übersehen. Man denke nur an den digitalen
einen großen Zukunftsmarkt.
Monopolkapitalismus der großen US-Konzer-
Das wäre doch eine gute Aussicht: intelligent
servieren lassen.
ne und die Manipulation der öffentlichen Mei-
programmierte Geräte als Assistenten des
Bei der Digitalisierung schwingt auch die
nung durch Fake News.
Alltags.
Sorge mit, dass Arbeit im großen Stil durch
Ja. Umso wichtiger ist es, dass wir daraus
Ja, so wird es kommen. Deswegen ist es bes-
künstliche Intelligenz ersetzt wird. Wie ist
lernen und die Kontrollvorkehrungen ver-
ser, dass wir Teil der Entwicklung werden und
Ihre Einschätzung dazu?
bessern. Deswegen braucht es unbedingt
versuchen, diese zu beeinflussen, statt uns da-
Vermutlich werden wir in der Arbeitswelt
Europa. Weil Europa am ehesten einen gemä-
gegen zu stellen. Das bringt uns nicht weiter.
noch ein Tal durchlaufen. Die Digitalisierung
ßigten Rahmen vertritt und wir Europäer auf
wirft ja nicht nur deshalb Probleme auf, weil
der Basis unserer Werte und unserer Diskus-
sie einen großen Teil unseres Lebens verän-
sionskultur sehr überlegt vorgehen.
| INTERVIEW: OLIVER VAN ESSENBERG |
GUTE IDEEN HABEN EINE STRATEGIE –
le wie auch die Besonderheiten des Marktes
DAS DIGITALE GRÜNDERZENTRUM „EINSTEIN1“
Das Team des Gründerzentrums versucht da-
W
und die Kommunikation mit den Zielgruppen. von ausgehend zu klären, was ein Vorhaben braucht, um erfolgreich zu sein. Technische
er mit einem digitalen Geschäfts-
Das Portfolio ist weit gefächert: Als Starthilfe
Unterstützung? Finanzierung? Kontakte in die
modell
will,
rund um Internet und Mobile bietet das Gründer-
Branche? Bei allem kann „Einstein1“ vermit-
braucht immer auch ein gutes
zentrum einen „Online Marketing Support“ für
telnd helfen. Die Beratung ist kostenfrei und
Netzwerk. Seit April 2017 sorgt das digitale
alle Gründer an. Angehende und bereits aktive
hilft auch bei harten Nüssen, z.B. bei der For-
Gründerzentrum „Einstein1“ am Hochschul-
Gründer profitieren von vielen weiteren Ange-
mulierung von Geschäftsmodellen.
Campus Hof dafür, dass Gründer, etablierte
boten. Im Fokus stehen Projekte mit einer aus-
Firmen und Studierende zusammenkom-
geprägten Technologie-Komponente. Für die
Das Gründerzentrum geht zudem gezielt auf
men und unternehmerische Zukunftspläne
Umsetzung spielen sowohl die Interessen und
Talentsuche. „Wir versuchen auch Menschen
schmieden können.
Vorlieben der Gründerklientel eine wichtige Rol-
zu erreichen, die gründen werden, es aber
erfolgreich
sein
noch nicht wissen“, sagt Geschäftsführer Hermann Hohenberger. „Wir glauben, dass in der Gegend ein Potenzial von 2500 Menschen vorhanden ist, die in Frage kommen. Die versuchen wir zu inspirieren.“ | OVE |
Der ab Ende 2019 bezugsfertige Neubau des digitalen Gründerzentrums Hof bietet etwa ein Dutzend Büros für Gründer, einen Seminarraum und ein Coworking-Space. Träger sind die Hochschule Hof, die Stadt Hof sowie die Landkreise Hof und Wunsiedel. Der Freistaat Bayern fördert das Projekt. Das Gründerzentrum steht in engem Austausch mit dem benachbarten Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof iisys. Foto: PR
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
09
DIGITALISIERUNG
E-COMMERCE
DER EINZELHANDEL VERNETZT SICH Vielen Menschen ist die Auswahl an Läden, die direkt vor der Haustür jede Menge Mehrwert bieten, nicht bewusst und sie bestellen ihre Produkte online. Um die Sichtbarkeit des lokalen Einzelhandels mit seinen Angeboten zu erhöhen, ist digitales Marketing inzwischen ein unverzichtbares Instrument. Wir stellen drei verschiedene Modelle vor: eine erfolgreiche interaktive App einer GmbH, einen mobilen Dorfladen für Online-Bestellungen und stationäre Heimatläden, die sich online gemeinsam vermarkten.
W W W.100P RO Z E N T HOF.DE
100PROZENTHOF.DE –
DIE ERSTE UND EINZIGE INTERAKTIVE APP FÜR STADT UND LANDKREIS HOF
A
10
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
uch in und um Hof steht der lokale
wenn er seine Vorteile herausstellt und die
Handel vor großen Veränderungen und
Möglichkeiten der Digitalisierung für sich
Herausforderungen. Das Einkaufen im
nutzt.“ Genau hier kann „100Prozent Hof“ mit
Internet wird immer beliebter. Thilo Hildner,
verschiedenen digitalen Plattformen helfen.
Geschäftsführer der „100Prozent Hof GmbH“
Über die Homepage, die App, via facebook
(im Bild), ist überzeugt, dass der Einzelhandel
und Instagram betreibt das Unternehmen di-
kein Auslaufmodell ist, er biete dem Kunden
gitales Marketing mit großer Reichweite, um
schließlich viele Vorteile. „Kompetente Bera-
die Einzelhändler, Dienstleister und Gastrono-
tung, das Einkaufserlebnis oder die Möglich-
men in der Region mit ihren Vorteilen, Ver-
keit, das Produkt vor Ort zu testen – das alles
anstaltungen, Jobangeboten oder aktuellen
bekommt man nur im lokalen Einzelhandel.
Nachrichten noch sichtbarer machen.
Der kann auch in Zukunft erfolgreich sein,
| OVE |
E-COMMERCE
DIGITALISIERUNG
STEINWALD- ALLIANZ:
„MOBILER DORFLADEN“
E
W W W.S T E IN WA L D - DOR F L A DE N.DE
ine digitale Plattform ist Dreh- und Angelpunkt des „Mobilen Dorfladens“ der Steinwald-Allianz, der die Bürger, Dorfladen
und Erzeuger miteinander vernetzt und damit die Lebensmittelnahversorgung im ländlichen Raum sichert. Einwohner aus 31 Orten ohne Nahversorgungsmöglichkeit
im
westlichen
Landkreis Tirschenreuth können die wichtigs-
www.steinwald-dorfladen.de
ten Produkte des täglichen Bedarfs online auswählen und kaufen. Ein Verkaufsfahrzeug (im Bild) hält jede Woche zweimal in den aus-
Tour des Fahrzeuges aussieht und wann in wel-
Freistaat finanziell gefördert. Die Steinwald
gewählten Ortschaften für 30 Minuten, um die
chem Ort Halt gemacht wird, verrät ebenfalls
Allianz hat es sich zur Aufgabe gemacht,
Bestellungen auszuliefern. Der Verkaufsraum
die Website bzw. ein Flyer.
Themen wie Daseinsvorsorge oder Ortsent-
hält zusätzlich ein auf die Bürger zugeschnit-
wicklung gemeinsam anzugehen. Zusammen
tenes Grundsortiment bereit – von Backwaren
Der Durchbruch für die Umsetzung des mobi-
mit dem Fraunhofer-Institut wird das Konzept
über Bio-Rindfleisch bis zur Zahnpasta. Darun-
len Dorfladens gelang mit dem Wettbewerb „di-
des mobilen Dorfladens weiterentwickelt.
ter sind viele Produkte aus der Region. Auch
gitales Dorf“ des Bayerischen Wirtschaftsmi-
Bargeldabhebung ist möglich. Wie genau die
nisteriums. Das Projekt wird daher auch vom
| SABINE REICHEL- FRÖHLICH |
LANDKREIS HOF:
HEIMATLADEN – DAS GUTE SICHTBAR MACHEN
W W W.HE IM AT L A DE N.B AY E R N.DE
D
ie 2016 gestartete Initiative Heimatla-
chen die Einzelhändler ihren Laden kennt-
(von links): Klaus Gruber (Wirtschaftsförderer
den bündelt unter einer gemeinsamen
lich. Zur besseren Vernetzung fanden unter
des Landkreises Hof), Carola Robert (Gewer-
Dachmarke die Marketing-Aktivitäten
dem Motto „Kaufen wo das Herz schlägt“ im
beverein Helmbrechts Aktiv), Lisa Breckner
von rund 140 Einzelhändlern. Mit einer ei-
Frühjahr 2019 Aktionswochen statt, die vom
(Handwerker-, Industrie- und Gewerbever-
genen
und
Regionalmanagement und der Wirtschafts-
bund Schwarzenbach an der Saale), Susan-
starte-
förderung des Landkreises mit zahlreichen
ne Lange (Einzelhändlerin Schwarzenbach
ten die Aktivitäten. Hier präsentieren die
Werbemitteln wie Flyern, Stofftüten und einer
an der Saale), Rüdiger Ziehr (Werbeverein
teilnehmenden Einzelhändler aus Rehau,
landkreisweiten Plakataktion unterstützt wur-
„Die Ozünder“ Naila), Andrea Schmidt (Wer-
Schwarzenbach an der Saale, Bad Steben,
den. In 32 „Heimatläden“ konnten sich die
begemeinschaft Rehau), Landrat Dr. Oliver
Naila, Helmbrechts und Münchberg ihre An-
Kunden von attraktiven Angeboten überzeu-
Bär und Hans-Peter Baumann (1. Bürger-
gebote, Dienstleistungen und Aktionen. Mit
gen und von Rabattaktionen, Verkostungen,
meister Schwarzenbach an der Saale).
weiteren Marketinginstrumenten wie zum
Kundengeschenken, Serviceangeboten und
| SABINE REICHEL- FRÖHLICH |
Beispiel einem Heimatladen-Aufkleber ma-
Veranstaltungen profitieren. Das Foto zeigt
einer
Heimatladen-facebook-Seite professionellen
Homepage
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
11
DIGITALISIERUNG
WISSEN
Stefan Philipp, Leiter des BayernLab Wunsiedel, kann sich bei Vorträgen auf neueste Digitaltechnik verlassen. Foto: BayernLab
BAY ER N-L A B -TR EFF S BIS ENDE 2019 02.07.2019
Souverän im Netz
09.07.2019
DAS EINMALEINS DER DIGITALISIERUNG Das BayernLab Wunsiedel versteht sich nicht nur als Schaufenster digitaler Technologien, sondern zunehmend auch als Anlaufstelle für Workshops und Vorträge
D
BayernPortal (Behördengänge von zuhause) 16.07.2019
BayernAtlas, Geoportal Bayern 24.09.2019
Live-Hacking-Event im Rosenthal-Theater Selb, jeweils um 8.30, 13.30 und 17.30 01.10.2019
Smartphone Workshop ANDROID
as BayernLab Wunsiedel leistet seit seiner
sein können: Wie kann ich in Zukunft fast alle
Eröffnung im Dezember 2016 einen wich-
Behördengänge online erledigen? Wie kann
tigen Beitrag, um über den Nutzen, aber
ich meine privaten Daten schützen? Wie funk-
Smartphone Workshop IOS/Microsoft
auch über die möglichen Gefahren der digitalen
tioniert die elektronische Steuererklärung
15.10.2019
Medien aufzuklären. Die vom Freistaat Bayern
ELSTER? Wie baue ich eine Homepage?...
Tabletworkshop
22.10.2019
Datensicherung/Backup
05.11.2019
Clouddienste
19.11.2019
eCommerce
getragene Einrichtung hat ihr Angebot an Seminaren und Workshops nun beträchtlich erweitert.
Das BayernLab hält alle Interessierten mit Infomails, über facebook, die Homepage, Flyer
08.10.2019
Das Wunsiedler BayernLab ist eines von 13
und Mundpropaganda zu aktuellen Terminen
geplanten und 7 bereits aktiven IT-Laboren in
auf dem Laufenden. Man trete damit nicht in
26.11.2019
ganz Bayern und soll die „digitale Volksbildung“
Konkurrenz zu gewerblichen Anbietern, führt
MeinElster (Referenten von Finanzamt)
unterstützen, wie es der zuständige Staatsmi-
der Leiter des Wunsiedler BayernLabs, Stefan
nister Albert Füracker formuliert. Anhand spe-
Philipp, aus, sondern wende sich an Einstei-
zieller Themeninseln und Exponate – darunter
ger ohne vertiefte Vorkenntnisse. Kooperati-
u.a. ein 3-D-Drucker, ein programmierbarer
onspartner sind die Volkshochschule Fichtel-
Roboter und eine Virtual-Reality-Brille – können
gebirge und das Landesamt für Sicherheit in
BayernPortal (Behördengänge von zuhause)
die Besucher neueste Technologien alltagsnah
der Informationstechnik.
17.12.2019
und spielerisch entdecken, so wie es das Ausstellungs-Motto „Anschauen, Anfassen, Auspro-
Weitere Angebote des BayernLabs runden
bieren“ verspricht.
das Spektrum ab: Der Schauraum kann für Vorträge und Schulungen mit bis zu 50 Teil-
Um gezielt über den sinnvollen und richtigen
nehmern genutzt werden. Auf Anfrage ste-
Umgang mit digitalen Medien zu informieren,
hen ein Videokonferenzraum für bis zu 12
bietet das BayernLab seit diesem Jahr ver-
Personen und ein Gästebüro zur Verfügung.
stärkt kostenlose Beratungen an. Fachleute
Außerdem: kostenfreies Bayern WLAN mit der
aus dem BayernLab und von außerhalb dis-
schnellsten, öffentlichen Verbindung im Land-
kutieren Themen, die für jedermann relevant
kreis. | OLIVER VAN ESSENBERG |
03.12.2019 + 02.07.2019
Souverän im Netz 10.12.2019
BayernAtlas, Geoportal Bayern A DR E S SE (wenn nicht anders angegeben):
Sechsämterlandstraße 8 95632 Wunsiedel wunsiedel@bayernlab.bayern.de 09232 / 9799770 Mit Ausnahme des Events am 24.09. beginnen alle Treffen um 10 Uhr
12
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
DIGITALDRUCK
DIGITALISIERUNG
Erfolgreich in einer Nische: Frank Plechschmidt (im Bild) ist Spezialist für digitalen Etikettendruck. Seine Kunden sind häufig Produzenten von Nahrungsmitteln bzw. Nahrungsergänzungsmitteln. Fotos: PR
SAUBERE TECHNIK
MACHT DRUCK T
Die Marktredwitzer „Labelisten“ perfektionieren den digitalen Etikettendruck
echnikverrücktheit im positiven Sinn ge-
zog die Firma unter dem Namen „Labels 24“
den. 2017 waren es stattliche 17,8 Mio. Die
hört zu Frank Plechschmidts Alltag. Mit
nicht weit davon entfernt in einen ehemaligen
Mitarbeiterzahl ist im Zeitraum von 2013 bis
seiner Fähigkeit, bei der Digitalisierung
Kuhstall ein, der dafür vom Boden bis zum
2019 von 1 auf 10 gestiegen. „Reibungslos
weiter zu denken als andere, hat sich der
Dach umgebaut wurde. Den Strom liefert teils
funktionierende digitale Schnittstellen sind
Marktredwitzer eine Sonderstellung auf dem
die hauseigene Photovoltaik-Anlage, teils eine
das Herzstück des gesamten Prozesses“,
hart umkämpften Markt der Digitaldruckerei-
benachbarte Biogas-Anlage. Plechschmidts
weiß Frank Plechschmidt. Die entsprechen-
en erobert. Denn innovativ läuft bei den „La-
Firmenfahrzeuge fahren mit Sonnenenergie
den Programme hat er in der Regel selbst
belisten“ vieles, nicht nur beim Digitaldruck.
bzw. mit Hybrid-Getriebe. 2019 erfolgte die
geschrieben, vom Bestelleingang bis zum
Umbenennung der Firma in „Labelisten“.
Warenausgang. In Verbindung mit einer ho-
Die Karriere des Self-Made-Mannes ist eine Geschichte wunderbarer Wandlungen: Nach seiner Ausbildung zum Mediengestalter Ende
hen Flexibilität (z.B. Über-Nacht-Lieferung)
SAUBERE UMSETZUNG
und fairen Preisen ist das Gesamtpaket kaum zu schlagen.
der 1990er Jahre tüftelte sich Frank Ple-
Zum Einsatz kommen nach wie vor konventi-
chschmidt als Selbstständiger sehr früh in
onelle Druckfarben, für Öko-Etiketten immer
Anonym wie bei einer Internet-Druckerei geht
die Programmierung von Webseiten hinein.
öfter aber auch ökologisch saubere Tinten
es bei den „Labelisten“ aber keineswegs zu.
Druckaufträge für Kunden liefen lange als
auf Wasserbasis. Die „Labelisten“ können bei
„Wir haben für alles Ansprechpartner und
Nebengeschäft mit, ohne eigene Druckerei.
beiden Verfahren schnell und optisch brillant,
kennen die Wünsche unserer Kunden ziem-
Es dauerte bis 2013, bis Frank Plechschmidt
in sechs Farben inkl. Deckweiß drucken, mit
lich gut“, betont Frank Plechschmidt. Wenn
mit der ersten eigenen Digitaldruckmaschine
variablen Formaten und Papieren, in variablen
die Bestellung aus der näheren Umgebung
den Stein ins Rollen brachte. Seine Firma
Stückzahlen ab einer Etikette aufwärts, bis
kommt und es zeitlich eng wird, fährt die
befand sich damals in einer umgebauten
hin zum individualisierten Seriendruck, bei
Firma diese gelegentlich auch selbst aus.
Doppelgarage, neben dem Privathaus im
dem jede einzelne Etikette anders aussieht.
Emissionsfrei, versteht sich.
Marktredwitzer Ortsteil Pfaffenreuth. 2016
2014 gingen 5 Mio. Labels hinaus zu Kun-
| OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
13
DIGITALISIERUNG
APPS
Der Name ist Programm: Astrid Köppel (rechts) und Angelika Nürnberger haben das Start-up „NEWWORKABLES“ gegründet, um neue Wege für die Arbeitswelt zu unterstützen. Die App CONCIDE verbessert Gemeinschaftsentscheidungen in Unternehmen. Foto: Hannes Bessermann
DIE LOGIK DES GELINGENS
1
8
9
Das Wunsiedler Start-up „NEWWORKABLES“ hat eine Problemlösungs-App für Team-Entscheidungen in Unternehmen entwickelt
W
as
unterscheidet
schlechten
gute
von
Während Team-Entscheidungen in Unternehmen
schlag damit in einer Gruppe die höchste
Entscheidungen?
oft noch per Abstimmung, nach dem demo-
Akzeptanz findet“, erklärt Astrid Köppel. Das
Ganz einfach: Es kommt drauf
kratischen Mehrheitsprinzip getroffen werden,
Ranking von Alternativen führt zu einem dif-
an. Irgendwie ahnt jeder, dass impulsives
geht CONCIDE einen anderen Weg. Denn bei
ferenzierten Ergebnis. Das Ziel dabei: eine
Entscheiden aus dem Bauch in komplexen
demokratischen Entscheidungen setzen sich
gut begründete Entscheidung, mit der sich
Situationen nicht optimal ist, dass aber
nicht selten die Meinungsführer durch. Das
am Ende alle wohlfühlen.
auch das berühmte Schema F wenig taugt.
birgt Konfliktpotenzial und führt immer wieder
Die Organisationsentwicklerin Astrid Köppel
zu einem Ping-Pong-Spiel der Argumente. Beim
und Angelika Nürnberger, ehemalige Ge-
Einsatz von CONCIDE werden zunächst Vor-
schäftsführerin der Farbenwerke Wunsie-
schlagsalternativen gesucht. Ein Beispiel: Eine
Angelika Nürnberger kann wie Astrid Köppel
del, haben eine clevere Methode aufgegrif-
Firma plant ein Teambuilding Event. Mit der App
auf eine Vielzahl von Beispielen verweisen, in
fen, mit der sich fundierte Entscheidungen
kann jeder gleichberechtigt Vorschläge einbrin-
denen die Methode funktioniert hat. CONCI-
treffen lassen. Ihnen geht es dabei primär
gen. Die Teilnehmer können diese Vorschlä-
DE kann, so ihre Auffassung, das gesamte
um Gemeinschaftsentscheidungen in Un-
ge, ähnlich wie bei einer WhatsApp-Gruppe,
Potenzial des Unternehmens nutzen und da-
ternehmen – ein großes Thema, von dem
kommentieren oder Rückfragen stellen. Zum
mit dem Wunsch der Mitarbeiter nach Mitge-
auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz ab-
Schluss können sie die Vorschläge im Einzelnen
staltungsmöglichkeiten gerecht werden.
hängt. Das Besondere an ihrem Konzept ist
bewerten, jedoch nicht nur mit einem groben
auch die Technik. Damit Unternehmen die
Dafür oder Dagegen, sondern mit einem Wert
CONCIDE ist also ein Angebot, um die Mit-
Methode flexibel und in selbstorganisierten
auf einer Skala von 0 (volle Zustimmung) bis 10
arbeiterzufriedenheit im Unternehmen zu
Teams umsetzen können, haben die Unter-
(maximale Ablehnung). Alles digital.
erhöhen und attraktiver Arbeitgeber für neue Fachkräfte zu sein.
nehmerinnen aus Wunsiedel das Start-up
14
„NEWWORKABLES“ gegründet und die App
„Auf diese Weise lässt sich feststellen wo der
CONCIDE® entwickelt.
Widerstand am geringsten ist und welcher Vor-
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
PRAXISBEWÄHRT
| OLIVER VAN ESSENBERG |
10
APPS
DIGITALISIERUNG
DIGITALISIERUNG – WEITER GEDACHT Das Bayreuther Unternehmen Living Logic ist bei der Entwicklung innovativer Technologien vorne dabei
G
Living Logic AG Markgrafenallee 44, 95448 Bayreuth Tel. 0921/5072079-0 W W W.L I V INGL O GIC .DE
oogle, facebook, Twitter, Uber, Air BnB... – Von Oberfranken aus betrachtet sind die beherrschenden IT-Konzer-
ne, die ihren Sitz allesamt im kalifornischen Silicon Valley haben, weit weg. Gilt das auch für Geschäftsmodelle, die richtig groß werden können? Der Bayreuther Mathematiker Dr. Alois Kastner-Maresch vertritt dazu eine Ansicht, die manche überraschen wird. Mit vier Fachkollegen der Universität Bayreuth hat der Oberfranke im Jahr 2000 das Unternehmen Living Logic gegründet, um aus der Forschung innovative Technologien zu entwickeln. „Wir sind kein facebook,“ sagt Kastner-Maresch. „Frech und mutig formuliert würde ich aber sagen: Living Logic hat
Apps-Technologie sei das Potenzial für sehr
ähnliches Potenzial, wobei wir am Tun orien-
viel mehr Wachstum da. LivingApps ist eine
tiert sind, nicht am Reden.“
Cloud Plattform, auf der jeder Nutzer nach dem Baukasten-Prinzip schnell und sicher
Alois Kastner-Maresch war selbst schon neun
Web-Applikationen erstellen kann, auch ohne
Monate lang im Silicon Valley unterwegs. Er
Programmierkenntnisse.
weiß, wie Technologien weltweit funktionie-
„Machen statt labern“, lautet das Motto von Alois Kastner-Maresch. Das von seiner LivingApps entworfene Drei-Stufen-Modell zeigt, welches Potenzial die Digitalisierung dabei bietet. Fotos: Living Apps
EIN WEB-BAUKASTEN FÜR VIELE ZWECKE
ren, sieht aber auch die kritischen Aspekte.
Die digitale Organisation von Veranstaltungs-
Wo bleibt die Entwicklung in Deutschland?
einladungen ist eine noch relativ simple Ein-
„Die Bedeutung der Eigeninitiative wird oft
satzmöglichkeit der Apps. Für die HelfRecht
Die Besonderheit von LivingApps: Nutzer
unterschätzt“, glaubt Kastner-Maresch. Mit
AG aus Bad Alexandersbad hat Living Logic
können ihre selbst entwickelten Lösungen
mehr Unterstützung von Investoren könne
eine andere, weitaus anspruchsvollere Infra-
auch anderen zur Verfügung stellen – kos-
man das Potenzial heben und in voller Aus-
struktur aufgebaut. Während HelfRecht früher
tenlos oder gegen Bezahlung. Die Plattform
prägung entwickeln, auch in Oberfranken.
viele Papierstapel und Ordner brauchte, um
ist ein sehr mächtiges Instrument: Mit Living-
Kastner-Mareschs Unternehmen beschäftigt
seine Planungsmethoden für eine zielorien-
Apps lässt sich ein Großteil der digitalen
derzeit knapp 20 hochqualifizierte IT-Mitar-
tierte Unternehmensführung zu unterrichten,
Kommunikation effizient gestalten, ob von
beiter. Mit der im Haus entwickelten Living-
kann dies alles nun digital gemanagt werden.
einer losen Sportgruppe, die sich zu Aktivitäten verabredet, von einem Verein, von Unternehmen, zwischen Organisationen etc. Das umständliche Hin- und Herwechseln zwischen zusammengewürfelten Werkzeugen wie MS Excel, E-Mail und den gerade passenden Cloud Plattformen könnte damit Vergangenheit sein. „In dieser Tiefe und Breite bietet so eine Technologie niemand sonst an“, betont Alois Kastner-Maresch. Die Zahl der Nutzer wächst stetig. Ob damit am Ende der ganz große Durchbruch gelingt, ist gar nicht die entscheidende Frage. Denn digitale Technologie „Made in Oberfranken“ kann auch durch einen Hidden Champion punkten. | OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
15
DIGITALISIERUNG
TELEMEDIZIN
LANDKREISE ENTDECKEN
DIE GESUNDHEITSREGION PLUS
Vorstellung des Projektes „Gesundheitsversorgung 4.0“ im Caritas Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth, Wallenfels. Im Bild, vordere Reihe (v.l.): Nina Ziesel, Projektmitarbeiterin am Landratsamt Wunsiedel, Melanie Huml, Bayerische Gesundheitsministerin und Vorsitzende von Oberfranken Offensiv, Cornelia Thron, Geschäftsführerin Caritasverband Kronach. Hintere Reihe (v.l.): MdL Martin Schöffel, MdL Jürgen Baumgärtner, Landrat Dr. Karl Döhler, Jens Korn, Bürgermeister Wallenfels, Ilona Frank, Pflegedienstleitung Paul-Gerhardt-Haus, Selb, Prof. Eymann, Fraunhofer Institut, Eva Maria Müller, Geschäftsführerin e2 Health, Matthias Fischer, Projektleiter „Digitales Land, digitale Kommune“, Frank Ebert, Geschäftsführer Oberfranken Offensiv, Ulrich Voit, Hausarzt. Foto: PR
O
Ein hoher Dokumentationsaufwand in der Pflege, Mangel an Arztpraxen in ländlichen Regionen, fehlender Informationsaustausch zwischen behandelnden Ärzten, Betroffenen und Angehörigen: Gerade im ländlichen Raum gibt es in der medizinischen Versorgung einige Problemfelder. Lesen Sie, wie die Digitalisierung hilft, einen Teil der Herausforderungen in den Fichtelgebirgs-Landkreisen zu meistern
PROJEKT „GESUNDHEITSVERSORGUNG 4.0“ Landkreis Wunsiedel ist Telemedizin-Vorreiter, Ausdehnung des Projektes auf den Landkreis Bayreuth in Planung
berfranken Offensiv e.V. führt seit Juni
den betreuenden Arzt übermitteln. Dieser emp-
sätzlich zu Seniorenheimen auch ambulante
2016 das vom Bayerischen Staats-
fängt die Meldung in seiner Praxis am Rechner
Pflegedienste beteiligen können. Sollte ein
ministerium der Finanzen, für Landes-
oder auch mobil. Die Pflegekraft kann dem Arzt
Hausbesuch nicht unbedingt notwendig sein,
entwicklung und Heimat geförderte Projekt
die Dringlichkeit der Meldung anhand eines am-
aber doch ein persönliches Gespräch zwi-
„Gesellschaft 4.0: Digitales Land – Digitale
pelähnlichen Farbsystems anzeigen. Eine rote
schen Patient und Arzt, kann dies dann per
Kommune“ durch. Im Rahmen des eingereich-
Meldung bedeutet beispielsweise, dass der
Videosprechstunde geleistet werden. Der Arzt
ten Konzeptes der „Gesundheitsregion Plus“
Arzt zeitnah, möglichst am gleichen Tag Kon-
nimmt dabei über Video, also visuell und akus-
wird im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
takt mit dem Patienten aufnimmt, während die
tisch, Kontakt mit dem Patienten und dem Pfle-
das Projekt „Gesundheitsversorgung 4.0“ rea-
niedrigste Stufe, eine weiße Meldung, ein bis
gepersonal auf, führt Verlaufskontrollen durch
lisiert. Es geht dabei um einen neuen Ansatz
zwei Tage Zeit hätte.
und klärt die weiteren Behandlungsschritte. Insgesamt 14 Mediziner, zwei Altenheime und
der allgemeinmedizinischen und hausärztliEin Ziel des Projektes besteht darin, mit Hilfe
ein ambulanter Pflegedienst aus dem Land-
der Digitalisierung einen Beitrag zur Verbesse-
kreis Wunsiedel sicherten ihr Mitwirken bereits
Bei dem innovativen und bundesweit einmali-
rung der medizinischen Daseinsvorsorge im
zu, denn die teilnehmenden Ärzte versprechen
gen Projekt kann der Pfleger in der digitalen
ländlichen Raum zu leisten. Darüber hinaus ist
sich davon Erleichterungen im Praxisalltag. Ak-
Pflegeakte eine Nachricht über den Gesund-
eine telemedizinische Anwendung in Form einer
tuell ist geplant, das erfolgreiche Projekt auf
heitszustand erstellen und verschlüsselt an
Online-Sprechstunde realisiert, an der sich zu-
den Landkreis Bayreuth auszudehnen. | PR |
chen Versorgung.
16
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
TELEMEDIZIN
DIGITALISIERUNG
ONLINE SPRECHSTUNDE Zugriff
Digitale Pflegeakte
PATIENT
ARZT VIDEO Sprechstunde
ambulant oder stationär
A P OT HEK E
Die Online-Sprechstunde als ergänzende Arzt-Patienten-Kommunikation. Quelle: Oberfranken Offensiv
Klassische Kommunikation
Praxistermine
Hausbesuche
ASDA – AMBULANT-STATIONÄRER DATENAUSTAUSCH Ein ausgezeichnetes Projekt in Stadt und Landkreis Hof
HACKATHON AN DER OTH WEIDEN
I
B
m Rahmen des Konzeptes „Gesundheits-
der IT-Vernetzung für eine bessere medizini-
region plus Stadt und Landkreis Hof“ ha-
sche Versorgung nutzen. Primäres Ziel des
ei einem „Hackathon“ (Wortmischung aus Hacking und Marathon) haben sich Expertenteams an die Lösung solcher
ben sich die beiden Arztnetze aus Hof,
Projektes ist die verbesserte sektorenüber-
die Unternehmung „Gesundheit Hochfran-
greifende Patientenversorgung. Gleichzeitig
ken“ (UGHO) und die „Ärztegenossenschaft
soll die Zusammenarbeit zwischen dem sta-
den entwickelten sie 2018 an der Ostbayeri-
Hochfranken“ (ÄGH) mit dem „Sana Klini-
tionären und ambulanten Sektor verbessert
schen Technischen Hochschule (OTH) in Wei-
kum Hof“ und den „Kliniken HochFranken“
werden. Das Projekt wurde 2017 mit dem
den kreative und digitale Lösungskonzepte.
zur Initiative „Ambulant - stationärer Daten-
„Bayerischen Innovationspreis Gesundheits-
Eine Fachjury kürte nach der Abschlussprä-
austausch ASDA“ zusammengeschlossen.
telematik“ ausgezeichnet. | PR |
sentation die besten Ideen. | PR |
Probleme gemacht. Innerhalb von 48 Stun-
Die Projektbeteiligten wollen die Chancen
Erfassungsfeld der digitalen Lösung beim Projekt „Gesundheitsversorgung 4.0“
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
17
DIGITALISIERUNG
NEUES GESCHÄFTSFELD
Christian Baier leitet bei NETZSCH die Digital Unit „NEDGEX“. Die Firma bietet Mitarbeitern einen Freiraum, in dem sie Ideen für digitale Geschäftsmodelle entwickeln können, so etwa bei einem internen IdeenWettbewerb (Bild daneben). Fotos: NETZSCH
GLOBAL PLAYER
W W W.NE D GE X . C OM
MIT START-UP-GEIST
D
Die „Digital Unit“ der Firma NETZSCH: Start einer spannenden Reise in die Welt von Industrie 4.0
igitale Start-ups, aus denen sich in Zu-
oder interne Prozesse zu verbessern. Jedoch
allem auch intern, die in Projekten der Digi-
kunft erfolgreiche Geschäftsmodelle
gibt es hier noch sehr viel mehr Potenzial, um
tal Unit etwas ganz Neues umsetzen können,
entwickeln können, sind in Metropolen
zum Beispiel Produktinnovationen oder neue
wofür sonst die Zeit oder das Budget fehle,
wie Berlin, Tel Aviv oder natürlich im Sili-
daten-basierte Geschäftsmodelle voranzutrei-
so Baier. Sich selbst sieht er in der Rolle des
con Valley zu Hause. Sagen sich viele und
ben. Genau hier setzt NETZSCH an.
Coaches und des Enablers, der Methoden
richten sich bei der Suche nach möglichen Geschäftspartnern an den urbanen Zentren aus. Wer im Fichtelgebirge nach einer Start-
18
kennt, um Ideen groß zu machen.
OFFEN FÜR KOOPERATIONEN
„Predictive Maintenance“ ist ein wichtiges
up-Schmiede sucht, die das Zeug zu etwas
Die „Digital Unit“ agiert als eine Art interner
Technologiefeld für die Digital Unit. Darunter
Großem hat, wird aber auch hier fündig: in
Inkubator, ein „Brutkasten“ also, um Ideen
versteht man die Fähigkeit von Maschinen,
Selb, bei der Firma NETZSCH.
und die zugehörigen Teams zur Reife zu ent-
die Wartung eines Ersatzteils zeitlich vorher-
wickeln. Und das möglichst schnell – denn Ge-
sagen zu können. Konsequent weitergedacht
Der Anlagen- und Maschinenbauer NETZSCH
schwindigkeit ist in der Welt der Digitalisierung
können Maschinen über Internetverbindung
agiert als Global Player, ist als Unternehmen
entscheidend. Die Leitung dieses Digitallabors
sogar die nötigen Ersatzteile automatisch
mit Stammsitz in Selb und den dort beschäf-
mit dem Namen NEDGEX übernahm Christian
bestellen, damit diese just-in-time ankommen
tigten Mitarbeitern aber fest im Fichtelgebir-
Baier. „Wir haben mit NEDGEX einen internen
und die Standzeiten der Maschine gegen null
ge verankert. Anfang 2019 hat das globale
Freiraum für Macher bekommen“, freut sich
gehen. NETZSCH hat das Prozesswissen,
Geschäftsleitungs-Team um den Geschäfts-
der 48-Jährige. „Dabei suchen wir ganz be-
um Maschinen mit anspruchsvoller Digital-
führenden Gesellschafter Moritz Netzsch
wusst den Erfahrungsaustausch mit anderen
technik zu bauen. Und die Digital Unit hat nun
hier eine „Digital Unit“ eingeführt. Eine konse-
Firmen und sind interessiert an Kooperationen,
die Möglichkeit, Lösungen zu entwickeln, die
quente Weiterentwicklung der Unternehmens-
zum Beispiel mit dem digitalen Gründerzent-
Daten und Maschinen miteinander vernetzen.
strategie: Viele Firmen setzen Digitalisierung
rum Einstein1 in Hof, das NETZSCH sponsert.“
Willkommen in der Industrie 4.0!
ein, um effizienter kommunizieren zu können
Das Ziel sei es, Mitarbeiter zu begeistern, vor
| OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
E-WORKING
DIGITALISIERUNG
„EIN ENORMES ENTGEGENKOMMEN“ Der öffentliche Dienst ist Vorreiter in Sachen Homeoffice – eine Familie aus Nagel freut sich darüber besonders
Stefanie Voit und Volker Wegner arbeiten von zu Hause aus und haben so mehr Zeit für die Familie. Fotos: Hannes Bessermann
S
tefanie Voit bewohnt in Nagel das Haus ihrer Eltern. Ruhige Lage am Ortsrand, einen Steinwurf vom Wald entfernt.
Zwischen ihrer Haustür und dem Sitz ihres Arbeitgebers, der Straf- und Bußgeldstelle des Hauptzollamts Schweinfurt am Dienstort Bamberg, liegen 92 Kilometer. Ihr Lebensgefährte, Volker Wegner ist ebenfalls Zollbeamter, aber noch deutlich weiter, ganze 143 km, vom Dienstort in Schweinfurt entfernt.
von beiden zu Hause ist. Ihr Büro können sie
persönlicher Vorlieben und wirtschaftlicher
Stefanie Voit hat zwei Kinder, das eine noch
zum Dienstsitz mitnehmen; denn beide arbei-
Erwägungen eine sinnvolle Alternative, son-
im Kindergarten, das andere in der Schule.
ten mit einem Laptop, den der Arbeitgeber
dern auch wegen der Vereinbarkeit von Fa-
Um Beruf und Familie unter diesen Voraus-
zur Verfügung stellt. Die Zeiterfassung erfolgt
milie und Beruf, so wie im Fall der Nagler
setzungen harmonisch zu vereinbaren, hätte
elektronisch, durch Ein- und Ausstechen. „Wir
Familie. Der öffentliche Dienst geht hier mit
es früher Zauberkräfte gebraucht. Heute ist
können hier in Nagel mit 100 Mbit/Sekunde
gutem Beispiel voran. Von Stefanie Voits und
das Kunststück schon mit einem gängigen
sicher und stabil Daten übertragen,“ sagt Vol-
Volker Wegners Kolleginnen und Kollegen
Internet-Anschluss und einem entgegenkom-
ker Wegner. 50 Mbit würden eigentlich genü-
macht ein großer Teil Home Office, darunter
menden Arbeitgeber möglich. Die Nagler
gen. So aber sei man für die Zukunft schon
auch einige Führungskräfte. Das Hauptzoll-
Patchworkfamilie profitiert davon enorm: Sie
jetzt gut aufgestellt. Und wenn die Gemeinde
amt Schweinfurt ist seit Dezember 2016 als
konnte im November 2018 ihre Familienzu-
Nagel, wie mit der Telekom vertraglich verein-
familienfreundlicher Arbeitgeber zertifiziert.
sammenführung feiern – dank Homeoffice.
bart, das Netz durch Glasfaser ersetzt, flie-
Gleitzeit- und Teilzeit-Modelle sind neben
ßen die Daten in Gigabit/Sekunde.
Home Office weitere Instrumente einer famili-
Volker Wegner hat seine Wohnung im Landkreis Schweinfurt aufgelöst und ist nach
enfreundlichen Ausrichtung. Auch diese Mög-
EFFIZIENZ IST MESSBAR
lichkeiten können Stefanie Voit und Volker
müssen sie und er noch pendeln, für Termi-
Dass Mitarbeiter von zu Hause viele Arbei-
ist schon ein enormes Entgegenkommen“,
ne vor Ort, aber auch für besonders sicher-
ten effizient erledigen können, manches so-
freut sich Volker Wegner.
heitsrelevante Aufgaben. Das Paar hat sich
gar besser als im Büro, lässt sich messbar
die Fahrtage so eingeteilt, dass immer einer
nachweisen. Telearbeit ist nicht nur aufgrund
Nagel gezogen. Nur zweimal in der Woche
Wegner in Anspruch nehmen. „Ich finde, das
| OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
19
DIGITALISIERUNG
E-GAMING
Studierende der Universität Bayreuth erforschen und entwickeln Programme für die kommenden Generationen von Computerspielen. Prof. Jochen Koubek (im Bild) leitet den Studiengang. Fotos: PR
KARRIEREZIEL: SPIELEINDUSTRIE
I
ch hoffe, im Laufe der Jahre gründet sich ein Games-Standort in Oberfranken.“ Das wünscht sich Professor Jochen Koubek,
der den Bachelor- und Masterstudiengang im Bereich Computerspielwissenschaften an der
Die Universität Bayreuth bietet einen Studiengang im Bereich Computerspielwissenschaften an und will damit Start-ups auf den Plan rufen
Universität Bayreuth betreut. Computerspiele nehmen einen immer größeren Stellenwert
„Das primäre Ziel ist nicht, im Studium ein
Zugangsweisen aus. Heißt konkret: Den
ein. Zusätzlich zu klassischen Spielkonsolen
marktreifes Spiel heraus zu bringen“, erklärt
Studenten wird beigebracht, wie sie eine
und Computern kann heute auf jedem Handy
Jochen Koubek. „Wir zeigen, wie das Medium
Idee entwickeln und wie aus der Idee ein
oder Tablet gespielt werden – ein Markt, von
funktioniert und vermitteln die Kompetenzen,
Prototyp ihres Spieles entsteht, der anschlie-
dem in naher Zukunft vielleicht auch die Re-
mit denen man ein Spiel entwickeln und pro-
ßend verfeinert wird. Wichtig ist auch, dass
gion profitieren kann. Der Grundstock dazu
grammieren kann.“ Koubek hofft, dass viele
die Studenten lernen, dass die Entwicklung
wird durch den passenden Bachelor- oder
Absolventen hier in der Region eine Spielefir-
eines Spiels Teamarbeit ist, bei der zusam-
Masterstudiengang im Bereich Computer-
ma gründen und sich damit die Spieleindustrie
mengearbeitet werden muss und jeder weiß,
spielwissenschaften an der Universität Bay-
in Oberfranken entwickelt. „Das ist so unwahr-
wer bei welchem Schritt oder Entwicklungs-
reuth gelegt.
scheinlich, dass es klappen kann“, sagt er mit
prozess eingreifen muss, damit etwas Gu-
einem Lächeln.
tes entsteht. Ein Beispiel dafür ist das Spiel
Wer mehr zu den einzelnen Studiengängen und den Zugangsvoraussetzungen wissen will, kann sich bei der Universität Bayreuth online unter C OMP U T E R SP IE LW IS SE NS C H A F T E N. UNI - B AY R E U T H.DE
informieren oder per E-Mail an jochen.koubek@uni-bayreuth.de.
„Reblob“, das, im Play-Store als Demo und
PRAXIS UND WISSENSCHAFT HAND IN HAND
als Kaufversion verfügbar, von Bayreuther
Die Universität Bayreuth tut auf jeden Fall al-
unterstützen, vielleicht ist irgendwann der
les dafür, dass der Wunsch Wirklichkeit wer-
große Wurf dabei, der auf die ganze Region
den kann. Die Computerspielwissenschaften
ausstrahlt“, sagt Koubek.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
unternimmt sehr viel, um Gründungsideen zu
zeichnen sich nach eigenen Angaben durch eine intensive Verbindung von theoretischanalytischen mit praktischen-konzeptuellen
20
Studenten entwickelt wurde. „Die Universität
| HOLGER KAMECKE |
E-GAMING
DIGITALISIERUNG
Michael Bittner, E-Gamer aus Helmbrechts und stolzes Mitglied der Nationalmannschaft. Foto: Werder Bremen
WENN DER COMPUTER ZUM SPORTGERÄT WIRD
Michael „MegaBit“ Bittner gehört zu den besten e-Sport FIFA-Spielern der Welt und zur deutschen Nationalmannschaft
D
er Triumph hatte sich nicht angedeu-
gehört zur deutschen Nationalmannschaft.
abseits des Spielens konzentrieren. Dazu
tet: Wie aus dem Nichts konnte sich
„Jüngst konnte ich auf nationaler Ebene einen
gehört, dass man regelmäßig Videos und
Michael Bittner aus Helmbrechts 2016
großen Erfolg feiern, denn ich konnte mit mei-
Livestreams auf YouTube oder Twitch bringt.
für den FIFA eWorld Cup in New York qualifi-
nem Verein Werder Bremen die erstmals von
Außerdem ist man viel unterwegs, entweder
zieren. Bei dem Cup lernte der heute 20-jäh-
der DFL ausgerichtete Virtual Bundesliga Club
wegen Turnieren, die meist in Europa, aber
rige auch den ersten deutschen Profispieler
Championship gewinnen.“
auch international stattfinden, oder aufgrund
kennen. „Da habe ich das Potenzial erkannt, mir meinen Traum von einer Zusammenarbeit mit Profivereinen erfüllen zu können“,
von Medien- oder Sponsorentreffen.“
BIS ZU ACHT STUNDEN TRAINING
Große Turniere stehen wieder im Frühjahr
erzählt Bittner, der FIFA auf der Xbox spielt.
Der Erfolg ist das Ergebnis harter Arbeit.
an. Besonders hervorzuheben sind dabei die
Von da an nahm seine Karriere richtig Fahrt
„FIFA erscheint einmal jährlich. Da sich das
Virtual Bundesliga, Erfolge mit der National-
auf, während e-Sport gleichzeitig immer po-
Spiel von Jahr zu Jahr weiterentwickelt, muss
mannschaft und der FIFA eWorld Cup 2020.
pulärer wurde. Inzwischen übertragen selbst
man sich besonders in der Anfangszeit dar-
Michael Bittner rechnet sich gute Chancen
Sportsender wie Sport 1 die virtuellen Fuß-
auf neu einstellen und deswegen circa fünf
aus und möchte extrem weit kommen. Wir
ballspiele live.
bis acht Stunden täglich spielen. Nach ein bis
drücken die Daumen.
zwei Monaten hat man das Spiel verinnerlicht Michael „MegaBit“ Bittner hat sich seinen
und kann sich vermehrt auf die Aufgaben
| HOLGER KAMECKE |
Traum erfüllt, seit 2018 ist er Profispieler beim SV Werder Bremen. „Mein größter internationaler Erfolg war der Sieg bei den FIFA 18 Global Series Playoffs. Das war nach dem FIFA eWorld Cup das wichtigste Turnier der ganzen Saison und auch das Turnier, das die WM-Teilnehmer ermittelt hat. Als Gewinner durfte ich also als Nummer Eins der Welt zur WM anreisen und antreten.“ Auch in Deutsch-
E-SPORT
Unter E-Sport versteht man den sportlichen Wettkampf zwischen Menschen mit Hilfe von Computerspielen. Die wohl bekanntesten Spiele sind League of Legends und die Fußballsimulation FIFA, die Michael Bittner erfolgreich auf seiner Xbox spielt. Aufgrund des immer stärker wachsenden Marktes haben mittlerweile etliche Fußballklubs auch E-Sport Mannschaften für FIFA gegründet. Wichtig ist vor allem eine gute Hand-Augen-Koordination und eine schnelle Reaktion.
land ist er mittlerweile die Nummer Eins und
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
21
DER FRÜHE VOGEL
DIGITALISIERUNG
E-GAMING
auf
: T Z T JE
R H U 5 AB
Fichtelgebirge 97,3 Selb 93,4, Münchberg 98,1 Hof 94,0, Frankenwald 96,5
DAB + und online: ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5 22www.extra-radio.de
Weißenstädter See
Foto: Shutterstock
NE G R O M R WECKE
TIPPS
DIGITALISIERUNG
Gastbeitrag MEINE DATEN GEHÖREN
MIR
ZUR PERSON Frank Bauer, 1973 geboren in Mühldorf am Inn (Oberbayern), wuchs „offline“ auf dem Land auf. Ersten Kontakt mit der Computertechnik hatte er 1986, als der Commodore Heimcomputer noch „das große heiße Ding“ war. Seit 1994 ist er selbständig im Bereich Informationstechnik, seit 2016 vom Fichtelgebirge aus. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Beratung von Unternehmen im Bereich IT und Software.
M
Der IT-Experte Frank Bauer gibt Tipps zum sorgsamen Umgang mit Daten und erklärt, wie sich Passwörter möglichst gut schützen lassen
it dem Begriff Digitalisierung ver-
Beiträge gespeichert oder abgelegt werden
chert sein. Kennwörter mit Längen von mehr
band man ursprünglich die Umwand-
und die Einstellungen der jeweiligen Platt-
als acht Zeichen, die Verwendung von Groß-
lung von analogen Informationen in
form genau prüfen. Unbefugte sollen keinen
und Kleinschreibung, Sonderzeichen, Zahlen
digitale Formate. Heutzutage verstehen die
Zugriff auf die Daten erhalten. Das erfordert
sollten inzwischen zum Standard gehören.
meisten Menschen aber darunter ganz all-
auch, Passwörter regelmäßig zu ändern und
gemein den digitalen Wandel in der Gesell-
für jeden Dienst, jede App, die einen Login
Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihre Ge-
schaft, Wirtschaft, Kultur, Bildung, Politik...
(Anmeldung) benötigt, unterschiedliche Pass-
räte auf dem aktuellsten Software- bzw.
Daten, die wir als Benutzer der Technik ge-
wörter zu verwenden. Sicherheit geht leider
Betriebssystemstand
nerieren, dienen vielen Firmen als Quelle für
meistens zu Lasten des Komforts und des
und Firewalls regelmäßig aktualisiert wer-
Einkommen. Die Daten wurden auch schon
Zeitaufwands.
den. Auch wenn Angriffe dadurch nicht
als das „Öl der Gegenwart“ bezeichnet. Viele Dienste wie Apps auf dem Smartphone oder
sind,
Virenscanner
ausgeschlossen sind, lassen sich durch die
PASSWORT-TRESORE
genannten Maßnahmen die potentiellen Ri-
sind zwar kostenlos. Doch was erhalten die
Für die Verwaltung von Passwörtern und
es sich, mit vertraulichen Informationen be-
Firmen als Gegenleistung von uns? Richtig
Login-Daten haben sich sogenannte Pass-
sonders sorgfältig und kritisch umzugehen.
– die Daten bzw. unser Nutzungsverhalten.
wort-Tresore bewährt. Dies sind Programme
Das Bundesamt für Sicherheit in der Infor-
Nur wenn uns dies bewusst ist, können wir
bzw. Apps, in denen man alle Zugänge zu
mationstechnik hat es mit einem prägnanten
auch verantwortungsvoll damit umgehen.
Webseiten, Anwendungen usw. verschlüsselt
Satz dargestellt: „Seien Sie wachsam und
speichern kann. Selbstverständlich sollte der
vorsichtig.“ Das bedeutet: Nutzen Sie nicht
Aus diesem Grund sollte man sich gut
Zugang zu dieser Anwendung nicht unbedingt
nur die Technik, sondern auch Ihren gesun-
überlegen, bei wem welche Fotos, Filme,
mit einem nur vierstelligen Zahlencode gesi-
den Menschenverstand!
Clouddienste zum Speichern von Dateien
siken reduzieren. Darüber hinaus empfiehlt
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
23
FOKUS: REHAU
Innovative Betriebe, Spitzenleistungen aus Kunst und Kultur, eine intakte Naturlandschaft mit vielen Freizeitmöglichkeiten – genau, diese Merkmale machen das Fichtelgebirge aus. In besonderer Weise auch Rehau. Die am nördlichen Rand des Fichtelgebirges gelegene Stadt kann aber nicht nur mit den eingangs genannten Stärken punkten. Denn Rehau glänzt darüber hinaus mit Facetten, die für einem Ort mit weniger als 10.000 Einwohnern durchaus überraschend sind: eine starke Wirtschaft, ein umfangreiches Angebot an Dienstleistungen und eine architektonische Modellstadt, die bayernweit einzigartig ist.
24
SEITE ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
24- 39
Das Alte Rathaus (links) beherbergt das Museumszentrum und einen Saal, der auch für Konzerte genutzt wird. Zudem sind hier die Stadtmodelle ausgestellt, die Rehaus Topographie vor und nach dem Stadtbrand von 1817 veranschaulichen (S. 25). Foto: Feldrapp
ORTSPORTRÄT
FOKUS: REHAU
REHAU INNOVATIONEN SEIT GENERATIONEN I
ndustriestadt im Grünen“ lautete über
der Stadt seit dem frühen 19. Jahrhundert
sich kreuzenden Straßen und einem weiten
Jahrzehnte der Slogan der Stadt. Da sich
zurückzublicken. Eine vorausschauende Pla-
großzügigen Marktplatz. Wie aus einem Guss
unter einer Industriestadt viele rauchende
nung lag schon der Entscheidung zugrunde,
entstanden klassizistische Häuserreihen, die
Schlote und graue Fassaden vorstellen und
Rehau nach dem katastrophalen Stadtbrand
seitlich durch Brandmauern geschützt waren
dies für Rehau auf keinen Fall mehr zutrifft,
von 1817 als Modellstadt aufzubauen.
und deren Giebel (=Brandwand), anders als
entschied sich die Stadtverwaltung 2007 unter Bürgermeister Michael Abraham für eine neue Kernbotschaft. Der seitdem etablierte Slogan „Raum für Visionen“ soll die Tatsache betonen, „dass vorausschauendes
bei typisch fränkischen Fachwerkhäusern, DER STÄDTEBAULICHE WURF SOLLTE ZUM VORBILD FÜR ALLE WEITEREN STÄDTE WERDEN
Denken die Stadtentwicklung entscheidend
nicht zur Straße ausgerichtet sein sollten. Der städtebauliche Wurf sollte zum Vorbild für alle weiteren Städte werden, die nach ähnlichen Katastrophen neu aufgebaut werden müssten. Da die Modellstadt damals nur
geprägt hat und immer noch prägt“, so
Baukondukteur Baumann entwarf den Grundriss
mit großen Schwierigkeiten umgesetzt wer-
Bürgermeister Abraham. Um dies zu ver-
der Stadt nach damals neuesten Erkenntnissen
den konnte, blieb Rehau letztlich jedoch ohne
deutlichen, lohnt es sich, auf die Geschichte
auf dem Reißbrett, mit breiten, rechtwinklig
Nachahmer.
Stadtmodell vor dem Brand
Stadtmodell nach dem Brand
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
25
FOKUS: REHAU
ORTSPORTRÄT
Eine lebendige Innenstadt, interessante Architektur, abwechslungsreiches Kulturangebot – Rehau hat viele Facetten. Im Bild: der zentrale Maxplatz
LEDER, PORZELLAN UND KUNSTSTOFF
Eine weitere Lederfabrik entstand 1907 mit
Für Erfinder und Gründer ist Rehau ein gu-
der „Fränkischen Lederfabrik“ der Familie
tes Pflaster. Die REHAU AG trägt diese Bot-
Winterling. 1948 wurde diese dann von Hel-
schaft mit ihrem Firmennamen in die Welt
mut Wagner (Enkel des Mitbegründers Johann
hinaus und macht damit zugleich beste Wer-
Es ist genau diese Fähigkeit, sich selbst neu
Georg Winterling) übernommen und ist heute
bung für die Stadt. Einem ursprünglichen
zu erfinden, die die Stadtverwaltung, die Wirt-
eine der international führenden Premium-
Geschäftsfeld, nämlich der Produktion von
schaftsbetriebe und die Menschen der Stadt
marken für polymerbasierte Lösungen – die
Halteschlaufen für Fahrer und Beifahrer des
auszeichnet. Gewiss, Wirtschaft und Politik
REHAU AG.
VW Käfer, ist der Kunststoff-Spezialist dabei
müssen nicht stets von null anfangen, um im
längst entwachsen.
Wandel zu bestehen, wohl aber bereit sein,
Neben der Lederherstellung war Rehau ab
aus eigener Kraft Neues zu schaffen, über
den 1880er Jahren auch die Stadt des Por-
Zahlen unterstreichen die Wirtschaftskraft:
sich selbst hinaus zu wachsen.
zellans. Die 1880 gegründete Handelsgesell-
Die Stadt bietet rund 6000 Menschen einen
schaft Zeh, Scherzer & Co. produzierte bis
Arbeitsplatz, bei knapp 9500 Einwohnern!
Eine starke Wirtschaft lebt von dieser Fähig-
1992 ihre breite Palette an Porzellanproduk-
Davon pendeln jeden Tag über 4000 Ar-
keit: Rehau war seit dem 17. Jahrhundert
ten in Rehau. Im ehemaligen Firmengebäude
beitskräfte ein. Der Wirtschaftsförderer der
eine traditionelle Lederstadt. Etwa 30 Gerbe-
ist heute eine Stätte für Kunst entstanden,
Stadt Rehau, Bernd Köppel, verwendet da-
reien hatten sich hier angesiedelt. Aufgrund
REHAU ART.
her auch gerne die Formulierung „Innovatio-
des Viehhandels war der Rohstoff vorhanden, der Wald bot ausreichend Fichtenrinde zum Gerben, die Flüsse führten weiches Wasser,
nen seit Generationen“, um die Identität der DIE STADT BIETET RUND
sieren. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist
in das die Häute und das Holz eingelegt wur-
6000 MENSCHEN EINEN ARBEITSPLATZ,
es, den heimischen Betrieben bei Erweite-
den. 1883 bauten die Gebrüder Linhardt die
BEI KNAPP 9500 EINWOHNERN!
rungsbedarf schnell und unbürokratisch zu
erste Lederfabrik in der Stadt. Als diese 10 Jahre später niederbrannte, trennten sich die
26
Stadt und ihrer 29 Ortsteile zu charakteri-
helfen. Ein gutes Beispiel hierfür bietet seinen Worten zufolge die Firma LAMILUX, die
Brüder geschäftlich und bauten sich jeweils
Porzellangeschichte schrieb zudem die Firma
im Jahr 1909 als Holzbauwerk gegründet
eine eigene neue Lederfabrik auf. 1979 wur-
Hertel, Jacob & Co., die von 1905 bis 1970
wurde und heute rund 1200 Arbeitsplätze
de die Firma von Joseph Lindhardt schließ-
bestand. Der Betrieb war in den 1960er Jah-
bietet (S. 31). Für sie hat die Verwaltung im
lich in die SÜDLEDER GmbH überführt und
ren kurzzeitig im Besitz der Firma Melitta, die
Gewerbegebiet Frauenberg entsprechend
ist heute die größte Gerberei Deutschlands.
in Rehau Kaffeefilter und Ähnliches aus Por-
Platz geschaffen, damit diese ihr Geschäft
Als sein Bruder Ernst Linhardt 1986 bankrott-
zellan produzierte. Heute produziert an die-
mit hochwertigsten Kunststofflösungen suk-
ging, wurde auch seine Firma von der SÜD-
sem Standort die Firma Kaufmann Keramik
zessive ausbauen kann.
LEDER GmbH übernommen.
ihre hochwertigen Ofenkacheln.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
ORTSPORTRÄT
FOKUS: REHAU
Auf dieser Seite: die Ludwigstraße, Freibad Rehau, Pavillon-Skulptur von Max Bill vor dem Kunsthaus Rehau, das Prof. Eugen Gomringer aufgebaut hat. Fotos: Feldrapp
FLAIR EINER GUT FUNKTIONIERENDEN KLEINSTADT Stolz ist man in der Stadt aber nicht nur auf die wirtschaftlichen Ansiedlungen, zu denen beispielsweise auch Schwarz Elektromotoren und viele Handwerksbetriebe zählen. Die Rehauer schätzen auch das Flair einer gut funktionierenden Kleinstadt. Der breit aufgestellte Wirtschaftsstandort trifft auf eine gute Infrastruktur, ein umfangreiches Kulturangebot und eine intakte Naturlandschaft. Mit Freizeitangeboten wie z.B. Radtouren und Skifahren rund um den Kornberg oder einem der schönsten Freibäder in der Region bietet Rehau Raum für Entschleunigung. Inzwischen sind auch die umliegenden Dörfer, die 1978 zum großen Teil eingemeindet wurden, in den Sog der Stadtentwicklung geraten. Die Folge: Rehau konnte die negativen Prognosen, die der Kommune hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung gesetzt wurden, abwenden. Leerstände sind selten. Das ist nach Ansicht des Wirtschaftsförderers Bernd Köppel auch ein Verdienst der vorausschauenden Stadtpolitik. Den Bau von Nahversorgungzentren am Stadtrand habe die Verwaltung abgelehnt. Mit einer aufwendigen Neubauaktion sei die Drogerie-Kette Rossmann extra in die Stadt gelockt worden, damit die Kaufkraft nicht abfließt.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
27
FOKUS: REHAU
ORTSPORTRÄT
Um die Attraktivität der Innenstadt zu steigern, nutzt Rehau seit Jahrzehnten konsequent die Möglichkeiten der Städtebauförderung und das mit sehr sehenswerten Ergebnissen. Davon können sich Besucher leicht überzeugen, ob beim Bummel durch die Modellstadt, bei einem Abstecher ins Kunsthaus Rehau oder bei einer der vielen Veranstaltungen (Infokasten unten). Der dem bayerischen König Max I. gewidmete Maxplatz ist dabei das pulsierende Zentrum der Stadt. Hier geht 2019 die Sommerlounge des Fördervereins Fichtelgebirge über die Bühne (S. 39). Einmal mehr lädt die Veranstaltung dabei auch zu einer Begegnung mit der tschechischen Nachbargemeinde ein. Die nur 15 Kilometer entfernte Stadt Asch, seit 2001 Partnerstadt von Rehau, ist in allen Projektphasen in das Event eingebunden. Es gibt viele gute Gründe, nach Rehau zu kom-
Eine Skulptur für die Flussperlmuschel – In der Umgebung von Rehau gibt es Europas höchstes Aufkommen der seltenen Muschelart. Foto: Feldrapp
men. Wo und wie? Lesen Sie einfach weiter! | OLIVER VAN ESSENBERG |
JAHRES-VERANSTALTUNGEN AB JUNI 2019 05.- 09.07.2019 HEIM AT- UND W IE SENF E S T 0 4.07.2020 S TA D T F E S T Die beiden Volksfeste sind wahre Publikumsmagnete, am ersten Wochenende im Juli, jährlich im Wechsel, das Wiesenfest findet am Festplatz am Jahnstadion statt, das Stadtfest mitten in der Innenstadt R EH AUER K ULT UR HER BS T Von September bis November sind kulturelle Veranstaltungen für jedermann geboten, vom Klassischen Konzert, über das Kabarett bis hin zur Ausstellung für Kunstbegeisterte K ULT UR TAGE 06. - 08.09.2019 Ein dreitägiges Kulturfeuerwerk mit vielen Konzerten, einer verkaufslangen Nacht und Wirtshausnacht, am ersten Wochenende im September, Innenstadt 29.11. - 01.12.2019 L EBK UCHENM A R K T Mit über einem Dutzend Lebküchnern aus drei verschiedenen Ländern und anderen weihnachtlichen Genüssen, einzigartig in Deutschland, Maxplatz
28
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
Auswahl
15.12.2019 W EIHN ACH T SM A R K T Vorweihnachtliche Stimmung mit Lichterglanz, weihnachtlichen Leckereien und Geschenkideen, Markt mit Programm, Maxplatz 26.0 4.2020 F RÜHL INGSM A R K T Mit Flohmarkt, Kunsthandwerkern und einem Tag der Hilfsorganisationen, Maxplatz MI T T E M A I 2020 L A MIL U X CI CL ASSICS Großes Radrennen mit Wettbewerben für Profis und jedermann, Start/Ziel: Lamilux-Firmengelände MI T T E M A I 2020 MINI - EM Eine feste Größe im internationalen Nachwuchsfußball, mit Teams aus mehr als einem Dutzend Nationen, an zwei Tagen in Franzensbad, Finale in Rehau am Fußballplatz des Sportzentrums
ORTSPORTRÄT
FOKUS: REHAU
Pulsierendes Zentrum und Idylle (im Uhrzeigersinn von links): der zentrale Maxplatz, Umzug beim Wiesenfest (vorne, Bildmitte: Bürgermeister Michael Abraham), Loipe Faßmannsreuth, Schulaufführung beim Wiesenfest. Fotos: Feldrapp
SIE KÜMMERN SICH UM DIE PÜNKTLICHE ABREISE, IHRE FENSTER KÜMMERN SICH UM DAS HAUS REHAU Smart Guard – schreckt Einbrecher ab, bevor Schaden entsteht
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
29
FOKUS: REHAU
GESTALTEN SIE MIT UNS DIE ZUKUNFT IHRE PERSÖNLICHE UND DIE DER REGION Wir leben in einer dynamischen Welt, in der sich viel verändert. Als Unternehmen beschäftigen wir uns täglich mit der Zukunft: mit neuen Trends und aktuellen Herausforderungen. Jetzt laden wir Sie ein, mit uns über die Zukunft unserer Region zu diskutieren. Haben Sie Ideen, wie unser Hochfranken aussehen soll? Wissen Sie genau, was uns noch fehlt? Dann besuchen Sie uns im Vorfeld der Sommerlounge am 1. August von 14 bis 16 Uhr in unserem Betriebsrestaurant LaMEETeria und erschaffen Sie mit uns einen Zukunftsradar für die Region.
30
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
UNTERNEHMEN
FOKUS: REHAU
Die Familie Strunz führt die Geschäfte bei LAMILUX nach bester Art eines Familienunternehmens. V.l.: Dr. Dorothee, Alexander, Johanna und Dr. Heinrich Strunz. Der Mittelständler produziert in Rehau, darunter Glasdachkonstruktionen wie auf dieser Seite zu sehen. Foto: PR
ZUKUNFT IST HERKUNFT vereint die Werte eines UND EINIGES MEHR LAMILUX Familienunternehmens mit globaler Offenheit
2
019 kann das Rehauer Unternehmen
verstärkten Kunststoffen. Der Umsatz lag
Die 1200 Mitarbeiter werden mit vielen An-
LAMILUX auf 110 Jahre Firmenge-
2018 bei 317 Millionen Euro (2017: 263
geboten gefördert. Das fängt bei den Aus-
schichte zurückblicken. Um so lange
Mio.). Die Weichen für die Spezialisierung auf
zubildenden an. Diese sind für ein bis zwei
am Markt bestehen zu können, braucht es
Kunststoffe und Licht wurden in den 1950er
Stunden pro Woche für ehrenamtliche Tätig-
viele wirtschaftliche Erfolge und Menschen,
Jahren gestellt. Hier wurde die Firma auch
keiten von der Arbeit freigestellt. Das stärkt
die mit viel Engagement am Erfolg mitgewirkt
in LAMILUX umgetauft – ein Kunstwort aus
die Selbst- und Sozialkompetenz, ist man im
haben. Dabei gleicht die Historie des Famili-
„Lami“ für Laminat und „Lux“ für Licht.
Unternehmen überzeugt. Um Spitzenqualität
enunternehmens nicht dem eines klassischen Traditionsunternehmens, das seit jeher in nur
produzieren zu können, legt LAMILUX zudem
SOZIALES ENGAGEMENT
großen Wert auf eine breit aufgestellte Mitar-
gut 60 Jahren musste man das Geschäft na-
Damit das Unternehmen seine Marktpositi-
tig ist der Geschäftsführung insbesondere
hezu neu erfinden, und bei aller Kontinuität
on behaupten und ausbauen kann, gilt es
auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
hat sich LAMILUX diese Offenheit gegenüber
nach vorne zu schauen. Vor diesem Hinter-
Die LAMILUX-Stiftung unterstützt dies sogar
Veränderungen bis heute bewahrt.
grund hat LAMILUX im Jahr 2015 einen „Zu-
mit dem Bau einer Kindertagesstätte in Re-
kunftsradar“ eingeführt. Die Experten des
hau. Diese wird aber nicht nur den Kindern
Die Anfänge des Rehauer Mittelständlers
Projektteams stammen aus allen Abteilun-
von Mitarbeitern, sondern auch anderen El-
gehen auf einen kleinen Handwerksbetrieb
gen des Unternehmens, da LAMILUX nicht
tern offen stehen. 2019 fällt der Spatenstich,
zurück. 1909 gründete der Zimmermeister
nur wirtschaftlichen und technologischen
im Sommer 2020 soll das Haus Eröffnung
Heinrich Strunz, der Urgroßvater des jetzigen
Trends, sondern auch dem Sozialen hohe
feiern. Ein weiterer Meilenstein in der Firmen-
Inhabers Dr. Heinrich Strunz, ein Holzbau-
Bedeutung beimisst.
geschichte. | OLIVER VAN ESSENBERG |
einer Zentraldisziplin zu Hause ist. Denn vor
beiterschaft und interne Weiterbildung. Wich-
Unternehmen. In das einstige Wohnhaus, die alte Villa der Familie, ist inzwischen die Anmeldung für Besucher eingezogen. Produziert wird heute noch am selben Standort, jedoch unter völlig anderen Voraussetzungen: LAMILUX ist einer der technologisch richtungsweisenden Hersteller von Tageslichtsystemen, multifunktionalen
Glasdachkonstruktionen
und komplexen Gebäudesteuerungen sowie ein weltweit führender Produzent von HighTech-Composites aus carbon- und glasfaser-
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
31
FOKUS: REHAU
ALS DIE BILDER SPRECHEN LERNTEN Dr. Hans Vogt und die Erfindung des Tonfilms
D
as 19. Jahrhundert gilt aufgrund immen-
sah er sich sich allerdings mit zunehmenden
ser wirtschaftlicher Fortschritte und
Schwierigkeiten konfrontiert. Es sollten ins-
Errungenschaften bis heute in vielerlei
gesamt 14 Jahre vergehen, bis er 1918 mit
150 PATENTE WURDEN
Hinsicht wegweisend. So kam man in dieser
Joseph Massolle und Jo Engl zusammen den
Epoche auch dem langgehegten Wunsch,
Weg für den Tonfilm ebnen konnte. Die Grün-
IM L AUFE DER ENT WICKLUNG
die flüchtigen Augenblicke des Lebens für
dung der Gesellschaft „Tri-Ergon“ („Das Werk
die Nachwelt zu konservieren, näher als je-
der Drei“) am 1. Juli 1919 gilt als Geburts-
mals zuvor: 1826 hatte Joseph Nicéphore
stunde des Tonfilmverfahrens. Zu dessen
Niépce die weltweit erste „Photographie“ an-
Marktreife sollten noch einmal drei Jahre ver-
der Ton in elektrische Frequenzen umge-
gefertigt, womit fixierte Momentaufnahmen
gehen. Mehr als 150 Patente wurden im Lau-
wandelt, die mittels einer Lampe für die un-
möglich geworden waren. „Lebende“, sich
fe der Entwicklung angemeldet, bis am 17.
terschiedlich starke Belichtung einer neben
bewegende Bilder aber schienen noch immer
September 1922 im Berliner Alhambra-Kino
dem Film laufenden Tonspur sorgten. Beim
in weiter Ferne. Es sollte knapp 70 Jahre dau-
der erste Film vorgeführt werden konnte, bei
Abspielen wurde diese Belichtung in elektri-
ern, ehe es tatsächlich gelang, durch eine
dem Bild und Ton absolut synchron abliefen.
sche Spannung rückgewandelt, die wieder-
Reihenbelichtung auf ein Trägermaterial den
Die zugrundeliegende Idee des Erfindertrios
um mittels Röhren in hörbare Tonfrequenzen
ersten ‚Film’ zu produzieren. Er zeigte Arbei-
war schlichtweg genial: Durch Röhren wurde
übertragen werden konnte.
ter, die die Fabrik der Erfinder, die Gebrüder Lumiere, verließen. Endlich waren die Aufnahmen zum Leben erwacht, jedoch fehlte nach wie vor ein entscheidendes Element des Zwischenmenschlichen: der Ton. Die Bilder lebten, doch blieben sie stumm. DURCH RÖHREN WURDE DER TON IN ELEK TRISCHE FREQUENZEN UMGEWANDELT, DIE MIT TELS EINER L AMPE FÜR DIE UNTERSCHIEDLICH STARKE BELICHTUNG SORGTE Hans Vogt, 1890 als Sohn eines Schmiedes im Örtchen Wurlitz geboren, hatte sich bereits in jungen Jahren mit der Verbindung von Bild und Ton beschäftigt. Seine Überlegungen sahen vor, den Ton direkt auf die Filmrolle aufzuzeichnen. Bei dem Versuch, ein entsprechendes Verfahren zu entwickeln,
ANGEMELDET
FOKUS: REHAU
Die Stadt Rehau hat Dr. Hans Vogt eine Dauerausstellung gewidmet. Im Museumszentrum sind viele Apparate aus der Frühzeit des Tonfilms zu sehen. In einer alten Werkstatt, nur zwei Straßen vom Museumszentrum am Maxplatz entfernt, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, fast so, als würde Hans Vogt gleich um die Ecke kommen.
EINE ERFINDUNG MACHT WELTKARRIERE Die Revolution des Lichtspieltheaters war fort-
DURCHBRUCH AUF UMWEGEN
an nicht mehr aufzuhalten, wobei mit dem Vo-
So weltverändernd dieser Tag auch war,
der Kopplung von Kinematograph und Gram-
ranschreiten der Technik auch die Konkurrenz
drohte der Tonfilm selbst zum Fiasko zu wer-
mophon zurück. Das führte zwar zu einer
wuchs; insbesondere zwischen amerikani-
den: Das geringe Interesse der Filmstudios,
denkbar schlechten Audioqualität und Syn-
schen und deutschen Produktionsfirmen kam
deren Stars sich auf die stumme Darstellung
chronität, dennoch war „The Jazz-Singer“ der
es immer häufiger zu Streitigkeiten über die
konzentrierten, ließ die Erfindung in der Ver-
Beginn einer neuen Ära, da man sich nun auch
Verfahren. Bei einer Konferenz in Paris handel-
senkung verschwinden. 1923 verkaufte das
in Deutschland wieder an die Produktion von
ten die Konkurrenten am 22. Juli 1930 einen
Trio die Rechte am Verfahren an die eigens
Tonfilmen wagte, für die man das Vogtsche
Kompromiss aus, der als „Tonfilmfrieden“ in
gegründete „Triergon AG“ in der Schweiz.
System benutzen wollte. Kurzerhand stampf-
die Geschichte einging und die Aufteilung des
Zwei Jahre vergingen, ehe sich die deutsche
te man die „TOBIS“ (das „Ton-Bild-Syndikat“)
Weltmarktes zwischen den Produzenten regel-
UFA an ein Experiment wagte: Mit Hilfe des
aus dem Boden und ging nur ein Jahr später
te. Auch die Ur-Väter der sprechenden Bilder
Filmpioniers Guido Bagier wurde in Berlin-
eine enge Kooperation mit der von AEG und
zog es in verschiedene Richtungen: Während
Weißensee der Tonkurzfilm „Das Mädchen
Siemens gegründeten „KlangFilm GmbH“ ein.
Massolle als technischer Direktor bei der TO-
mit den Schwefelhölzern“ produziert. Die
Aus dem Unternehmen sollte ein mächtiger
BIS einstieg, wanderte Engl nach Amerika aus
Aufführung am 20. Dezember 1925 geriet
Gegenspieler zu den amerikanischen Compa-
und brachte FOX zu neuer Größe. Einzig Hans
allerdings zum Desaster: Der Ton versagte
nies entstehen: Während sich KlangFilm auf
Vogt, der gebürtige Wurlitzer, blieb dem medi-
komplett und die Kritiker sahen sich in ihren
die Herstellung der aufwendigen Produktions-
alen Rummel fern: In Passau gründete er die
Vorbehalten bestätigt.
geräte konzentrierte, lieferte die TOBIS die Fil-
bis heute existente SUMIDA AG, um sich auf
me. Den Anfang machte „Ich küsse Ihre Hand,
technische Verbesserungen zu konzentrieren.
Madame“. Die Aufführung am 16. Januar1929
1932 stellte er mit „Ferrocart“ die erste mas-
gilt als Meilenstein in der Filmgeschichte.
senmarkttaugliche Hochfrequenzspule vor,
DESASTER: DER TON VERSAGTE KOMPLET T UND DIE KRITIKER SAHEN SICH
die die Dresdner Firma Mende in ein neuarti-
IN IHREN VORBEHALTEN BESTÄTIGT Ironischerweise führte ein starker Konkurrent aus den USA den Durchbruch des TriergonVerfahrens herbei: 1927 hatte FOX die Rechte am Tonfilm für den amerikanischen Markt erworben und noch im selben Jahr brachten die Warner Brothers mit „The Jazz-Singer“ die erste kommerziell erfolgreiche Produkti-
ges „Radio-Gerät“ verbaute.
Museumszentrum Maxplatz 5-9, 95111 Rehau Tel. 09283/2026 Öffnungszeiten unter W W W. S TA D T- R E H A U.DE
1979 starb der umtriebige Erfinder in Obernzell und ist heute eher Technikfreunden ein Begriff. Die Stadt Rehau erinnert mit vielen Original-Exponaten an den Pionier und dokumentiert seine bahnbrechenden Überlegungen in einer Ausstellung, die auch für weniger
on in die Kinos. Anders als beim deutschen
technikinteressierte Besucher spannende Ein-
Patent griffen sie dabei auf eine ältere Idee
blicke bietet. | ADRIAN ROSSNER |
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FOKUS: REHAU
MEILENSTEIN
Gastkommentar NATUR-VIELFALT-ERLEBEN –
EIN WELTTHEMA IM FICHTELGEBIRGE Das Konzept des Erlebniszentrums für Biodiversität „artenoah“, Rehaus Leuchtturmprojekt
M
Autor: Prof. Lutz Engelke Gründer und Geschäftsführer TRIAD Berlin Projektgesellschaft mbH
it dem „Volksbegehren Artenvielfalt
die Idee zu einem „Erlebniszentrum Biodiver-
– Rettet die Bienen!“ ist im Februar
sität“ auf den Weg gebracht hat. Im Ortsteil
Das Science Center soll eine modulare Aus-
2019 das erfolgreichste Volksbe-
Neuhausen wurde ein geeigneter Standort
stellung werden, in der die Grenzen zwischen
gehren der bayrischen Landesgeschichte
dafür gefunden, direkt am „Grünen Band“,
Mensch und Natur aufgehoben werden. Die
durchgeführt worden. 1,7 Millionen Bayern
dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Ost
Ausstellung begreift die Natur als „Haushalts-
plädierten mit ihrer Unterschrift für mehr
und West. Dieser einzigartige Ort eignet sich
lehre“, deren unterschiedliche Themenberei-
Artenschutz und den massiven Ausbau der
besonders, die Themen Ökologie, natürliche
che dazu befähigen sollen, die natürlichen
ökologischen
Inzwischen
Lebensgrundlagen und Nachhaltigkeit in einer
Lebensgrundlagen, ihre Zusammenhänge
hat die bayerische Landesregierung ange-
länderübergreifenden gesellschaftlichen Pers-
und ihre Bedeutung für unser Leben besser
kündigt, nicht nur das Volksbegehren anzu-
pektive zu vermitteln.
zu verstehen. Im scheinbar vertrauten Am-
Landwirtschaft.
nehmen, sondern einen neuen Gesellschafts-
36
biente alltäglicher Erfahrungen erzählt die
vertrag zu verabschieden. Das Votum zeigt
Im Rahmen dieser kommunalen Initiative wur-
Natur von Schönheit und Evolution, enga-
mehr als deutlich, welche Relevanz das
de die TRIAD Berlin Projektgesellschaft damit
gierter Reisetätigkeit und Vermehrung, von
Thema Biodiversität für breite Bevölkerungs-
beauftragt, unter dem Titel „artenoah“ ein
dem Reichtum und der Vielfalt ihrer ,,Immo-
schichten hat. Und es bestätigt die Weitsicht
Ausstellungskonzept zu entwickeln. Die Idee,
bilien“, ihren Verführungstechniken, ihren Be-
der Stadt Rehau, die gemeinsam mit dem
eine Erlebnisausstellung zu konzipieren, in der
ziehungsgeflechten, ihrer Sprache und der
Planungsbüro IF Ideen Finden bereits 2012
die Natur im Mittelpunkt steht, begeistert uns.
Vielfalt ihrer Formen.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
MEILENSTEIN
FOKUS: REHAU
Das Projekt artenoah steht für ein vielschichtiges Erlebnisformat mit extravaganter Architektur, Ausstellungen und Gastronomie. Entwurf: Miralles Tagliabue EMBT Arquitectos, Barecelona
ÜBERREGIONALE STRAHLKRAFT Es ist ein großer Glücksfall, dass beim Architekturwettbewerb 2017 das international renommierte Büro Miralles-Tagliabue EMBT aus Barcelona als Sieger hervorging. Denn der spanische Entwurf übersetzt das szenografische Konzept kongenial in eine Bauweise, die sich sensibel in die hügelige Landschaft schmiegt und mit Naturmaterialien zeigt, was nachhaltiges Bauen im 21. Jahrhundert bedeutet. „Wir präsentieren ein Weltthema auf lokaler Ebene“, kommentiert der Bürgermeister von Rehau, Michael Abraham, das Vorhaben. Aus Sicht von Standortentwicklung und Tourismusmarketing hat die artenoah als Science Center mit Erlebnisqualität das Potenzial, ein hochattraktives Besucherzentrum zu werden, das nicht nur in der Region selbst, sondern auch weit über das Fichtelgebirge hinaus Strahlkraft entwickeln kann. Hier wird Natur in der Verbindung von Bildung und Erlebnis auf rund 1500 Quadratmetern für unterschiedlichste Zielgruppen anschaulich erfahrbar und – buchstäblich – greifbar! Wenn man mit Alois Glück, dem Leiter des Runden Tisches zum Volksbegehren, „Natur Verstehen“ als Bildungsaufgabe begreift, dann sollte die Umsetzung der artenoah ganz weit oben auf der politischen Agenda stehen. Der Ball liegt auf dem Elfmeterpunkt –, die politisch Verantwortlichen müssen ihn nur noch reinschießen.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
37
EIN SENDE . R EINE FR EQ
DEN GANZ
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DER EUROHERZ MORGEN MONTAGS BIS FREITAGS AB 5 UHR
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JEDE VIERTELSTUNDE WETTER, VERKEHR UND BLITZER MIT ALLEN WICHTIGEN NACHRICHTEN AUS DER REGION MIT TOBIAS SCHMALFUSS & JULIA ZEILINGER
#HIERSCHLÄGTUNSERHERZ
SOMMERLOUNGE
FOKUS: REHAU
Rehaus Bürgermeister Michael Abraham und Sybille Kießling, Vorsitzende des Fördervereins Fichtelgebirge, laden zur Sommerlounge ein. Foto: PR
Sommerlounge 2019 –
DAS DEUTSCH- TSCHE CHISCHE BE GEGNUNGSFEST in Rehau
1. AUGUST 2019
D
ie Sommerlounge des Förder-
Fichtelgebirge als auch zu den 17 Zielen für
vereins Fichtelgebirge ist die
nachhaltige Entwicklung – den sogenannten
größte After-Work-Sommer-Party
Sustainable Development Goals (SDGs).
im Fichtelgebirge. In diesem Jahr ist sie in der Stadt Rehau zu Gast: als ein
Der Erlös der Benefizveranstaltung kommt
deutsch-tschechisches Begegnungs-
je zur Hälfte einem Ortsentwicklungsprojekt
fest der besonderen Art im Dreiländer-
in Rehau und dem Förderverein Fichtelgebir-
Eck
ge für Projektförderung im gesamten Fich-
Bayern/Tschechien/Sachsen.
Die Pläne zur Projektidee „artenoah
Vorprogramm mit Führungen ab 14 Uhr Regionalpräsentation ab 16 Uhr Bühnenprogramm ab 17.30 Uhr Eintritt und Parken Frei
»» B Ü HNE NP R O GR A MM mit Live-Musik auf
telgebirge zugute.
– Erlebniszentrum Biodiversität am Grünen Band Europas“ stehen als Meilensteinprojekt ebenso im Fokus wie das Motto „Innovationen seit Genera-
SAVE THE DATE!
tionen“, welches für die Stadt Rehau
Sommerlounge 2020
und das ganze Fichtelgebirge gleichermaßen gilt. Die Besucher erwarten vie-
6. AUGUST 2020
le Informationen und Aktionen sowohl
in Brand/Lkr. Tirschenreuth
zu „Innovation und Nachhaltigkeit“ im
dem Maxplatz »» GE SP R Ä C HSR UNDE N mit interessanten
Weiteres unter W W W.F OE R DE R V E R E IN - F IC H T E L GE BIR GE .DE
Gästen »» P R Ä SE N TAT ION Meilenstein artenoah »» R E GION A L P R Ä SE N TAT ION »» Kulinarische S C HM A NK E R L »» Benefiz-T OMB OL A »» Familien-E R L E B NIS programm »» FÜ HR UNGE N und A K T IONE N für Groß und Klein u.v.m. Maxplatz Rehau. Foto: PR
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
39
WIE DIE SWW WUNSIEDEL ZUKUNFT SCHREIBT
Blockheizkraftwerke für die Kraft-Wärme-Kopplung, Windräder und Photovoltaikanlagen, Bayerns größter kommunaler Batteriespeicher, Kooperationen und Pilotprojekte mit führenden Technologieanbietern – die SWW Wunsiedel ist als regionaler, dezentraler Energieerzeuger hervorragend aufgestellt. Mit dem neuen Pellets-Werk ist Wunsiedel auf seinem Weg in die Energiezukunft einen weiteren großen Schritt vorangekommen.
SEITE
40- 43
ENERGIEREGION
MEILENSTEINE
FEUER FREI FÜR MEHR BIOENERGIE Das neue Pellets-Werk in Wunsiedel, ein Vorbildprojekt für Bayern
P
rominenter Besuch in Wunsiedel: Der
aus der Kernenergie und der Kohle aus. Bei-
werke wie das hier in Holenbrunn und damit
bayerische Ministerpräsident Dr. Mar-
des kann man aus guten Gründen vertreten.
sich das für die Investoren rechnet, sollten
kus Söder ließ es sich nicht nehmen,
Unsere Aufgabe, das eigentliche Kunststück,
sowohl Flexibilität als auch ein geringer CO2-
am 15. März 2019 den symbolischen Schal-
besteht jetzt darin, den Ausstieg so zu schaf-
Ausstoß honoriert werden.“
ter persönlich umzulegen. Seit diesem Tag
fen, dass wir das Klima schützen, aber das
sind das neue Pellets-Werk und drei Block-
Land nicht deindustrialisieren, dass wir neue
Die Dimensionen des Millionenprojektes sind
heizkraftwerke der WUN Pellets GmbH offizi-
Energie anbieten, die aber so preisgünstig ist,
gleichwohl beeindruckend, wie Reinhold Kell-
ell in Betrieb. Rund 30 Millionen Euro wurden
dass sie sich jeder leisten kann.“
ner, ebenfalls Geschäftsführer der WUN Pellets GmbH, erläuterte. „Pro Jahr werden rund
in die Anlage investiert. Gesellschafter des neuen Werkes sind ne-
950.000 Schüttraummeter Sägespäne ver-
Dass es sich hier um ein Vorbildprojekt han-
ben der Gasversorgung Wunsiedel GmbH
arbeitet – ausschließlich Nebenprodukte aus
delt, darin waren sich alle Redner bei der
und der WUN Bioenergie GmbH auch die
Holzsägewerken und der holzverarbeitenden
feierlichen Eröffnung einig. Die Investition sei
BayWa AG und die GHD Bayernwerk Natur
Industrie.“ Mit der jährlichen Produktion von
nicht nur ein gutes Signal für saubere Ener-
GmbH & Co KG. Mit klaren Worten forderte
rund 105.000 Tonnen Pellets ließen sich
gieerzeugung, sondern auch für Arbeitsplät-
SWW-Geschäftsführer Marco Krasser den
etwa 30.000 Einfamilienhäuser beheizen.
ze in der Region, betonte Markus Söder. Der
Gesetzgeber auf, umweltschonende Inves-
Klar, dass die Holzreste auch aus der Regi-
Ministerpräsident stellte sich hinter die rege-
titionen stärker zu fördern. Je mehr Strom
on stammen. Lieferant ist unter anderem die
nerativen Energien und kündigte an, dass er
aus Wind- und Sonnenkraftwerken komme,
GELO GmbH, Weißenstadt. Damit bleibt die
Bayern insgesamt zu einem Vorreiter bei der
desto mehr müsse man für die Stabilität im
Wertschöpfung nahezu komplett in der Regi-
Energiewende machen wolle. „Wir steigen
Netz tun. „Dafür brauchen wir viel mehr Kraft-
on. Was will man mehr?!
Gemeinsam für regenerative Energien am Start: Einweihung des neuen PelletsWerkes in Wunsiedel. Von links: bei der Einweihung des neuen Pellets-Werk. Von links: Matthias Taft, Vorstand BayWa AG, Reinhold Kellner, Geschäftsführer der Gasversorgung Wunsiedel und der WUN Pellets, Marco Krasser, Geschäftsführer SWW, GVW, WUN Bioenergie, WUN Pellets, Dr. Markus Söder, Ministerpräsident Bayern, Wolf Christian Küspert, Geschäftsführer GELO Holzwerke und WUN Bioenergie, Dr. Egon Westphal, Vorstand Bayernwerk AG, Martin Schöffel, Mitglied des Bayerischen Landtages. Foto: Florian Miedl
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
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MEILENSTEINE
ENERGIEREGION
VORREITER – DER WUNSIEDLER WEG
D
42
Der nächste große Schritt auf dem WUNsiedler Weg ist die Elektrolyse und die Methanolsynthese. Die Siemens AG und die SWW Wunsiedel GmbH konzipieren hierfür in einer Kooperation gerade ein gemeinsames Pilotprojekt. Dabei bauen die Energieerzeuger die Funktionsweise eines Baumes nach. Der
ie SWW Wunsiedel GmbH hat mit ihren
me wiederum zu 100 Prozent genutzt. Wenn
Baum erzeugt über Photosynthese Zucker,
Partnern die Weichen für die Energiezu-
an einem wind- und lichtarmen Tag Strom fehlt,
produziert Sauerstoff und nimmt klimaschäd-
kunft gestellt: mit einer Energieversor-
decken die BHKWs des Pellets-Werkes den zu-
liches CO2 auf. Die Elektrolyse beruht im
gung, die sich zu 100 Prozent aus erneuer-
sätzlichen Bedarf. Ist das Gegenteil der Fall,
Grunde auf demselben Mechanismus. Sie
baren Energien speist. Ein Grundprinzip des
also zu viel Strom vorhanden, lässt sich die
spaltet Wasser mittels Sonnen- und Wind-
Wunsiedler Wegs ist die Sektorkopplung. Es
Energie speichern. Dazu dienen Batteriespei-
energie chemisch auf und erzeugt das, was
soll dafür sorgen, dass für Strom, Wärme und
cher, in höherwertiger Form aber auch chemi-
für den Baum der Zucker ist: Wasserstoff.
Mobilität immer genug Energie aus regene-
sche Speicher (Wasserstoff oder Power to X).
Verbindet man Wasserstoff mit CO2 über eine
rativen Quellen zur Verfügung steht. Sollten
Das gespeicherte Gas kann bei Bedarf mittels
Methanolsynthese-Stufe, entsteht Methanol,
Windräder und Photovoltaik-Anlagen zu wenig
Brennstoffzellen hocheffizient wieder in Strom
ein Hochenergieträger, der dem herkömmli-
Strom liefern, wird der Strom über Verbren-
und Wärme umgewandelt werden. So wird qua-
chen Heizöl bei Weitem überlegen ist. Eine
nung erzeugt und die dabei entstehende Wär-
si jedes Haus zum Regelkraftwerk.
Energiequelle der Zukunft.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
ENERGIEREGION
MEILENSTEINE
KOMMENTAR
100 PROZENT
D
Krasser zu Recht. „Wenn wir das obenan stellen, passiert in der Energieversorgung genau das Richtige. Dann nutzen wir Sonne, Wind und Biomasse, eventuell auch noch
ie Fridays for Future-Demos haben ökolo-
Wasser, um möglichst umweltschonend un-
gische Fragen in jüngster Zeit wieder ver-
seren Wohlstand aufrecht zu erhalten. Ich
stärkt in den Fokus gerückt. Marco Kras-
kann nur an jeden appellieren, nicht immer
ser kann man sich gut als jemanden vorstellen,
nur auf den Preis zu schauen, sondern auch
der hier mitmarschieren würde. Der Geschäfts-
auf den Wert.“
führer der SWW Wunsiedel GmbH ist zwar ausgesprochen geschäftstüchtig, aber eben auch
Gemessen daran sind die Politiker in Europa
ein Mann der Grundsätze. Und wenn es um die
noch viel zu zaghaft, wenn sie fordern, rege-
Energiezukunft geht, hält der Wunsiedler einen
nerative Energien in das bestehende System
radikalen Systemwechsel für nötig. Das alte
zu integrieren. Dabei gibt das Pariser Klima-
System – das ist die Welt der fossilen Brenn-
Abkommen glasklare Ziele vor: null fossile
stoffe und der Erderwärmung, des Plastikmülls
Brennstoffe bis 2050, in allen Sektoren, nicht
und des ungezügelten Wachstums. Das neue
nur bei Strom, Wärme, Mobilität, auch bei
System beruht auf Klimaschutz, regenerativen
Kunststoffen und im Agrarsektor. Die Tech-
Energien, lärm- und abgasarmem Verkehr, na-
nologie für saubere Energieerzeugung ist
türlichen Kreisläufen.
ausgereift und sollte schon lange vor 2050 flächendeckend zum Einsatz kommen. Wenn
„Wir sollten den Kindern mehr Gehör schenken,
man Deutschland und Europa etwas für die
um die wahren Werte wiederzuerkennen – Ge-
Energiezukunft wünscht, dann sollten es nicht
sundheit, Umweltschutz, sauberes Wasser,
eine SWW Wunsiedel und ein Marco Krasser
saubere Luft“, fordert der Stadtwerke-Chef
sein, sondern sehr, sehr viele. | OVE |
STARKE PARTNER
Prof. Michael Danzer, Leiter des „BayBatt“. Foto: PR
Das Bayerische Zentrum für Batterietechnik in Bayreuth strebt eine Kooperation mit Siemens und den Stadtwerken Wunsiedel an
E
ine neue Generation sicherer, intelligen-
Inhaber des Lehrstuhls Elektrische Energie-
ter und nachhaltiger Energiespeicher
systeme und Leiter des „BayBatt“.
soll in Zukunft aus Bayreuth kommen.
Das neue Bayerische Zentrum für Batte-
Für den wissenschaftlichen Nachwuchs sollen
rietechnik, das „BayBatt“, hat es sich zur
ein Bachelor- und ein Masterstudiengang „Bat-
Aufgabe gemacht, die Voraussetzungen für
terietechnologie und Batteriesystemtechnik“
eine Energietechnik von morgen zu erfor-
entstehen. Zudem soll die Campus-Akademie
schen und zu entwickeln. Wissenschaftler
ein wissenschaftliches Fortbildungsangebot
aus vier Fakultäten der Universität Bayreuth
„Batterietechnik“ entwickeln. Die Förderung
sind daran beteiligt: aus der Physik, der Che-
von Start-ups und die Zusammenarbeit mit
mie, der Wirtschaftsinformatik und den Inge-
der Industrie sind weitere erklärte Ziele. In
der Ingenieurwissenschaft und der Wirt-
nieurwissenschaften. „Mit dieser Interdiszip-
diesem Zusammenhang ist der Wunsiedler
schaftsinformatik werden mit den Daten aus
linarität überwindet die Universität Bayreuth
Weg auch für das Bayreuther Zentrum rele-
Wunsiedel arbeiten, um Energiemarktmo-
die für die deutsche Forschungslandschaft
vant. „Wir streben eine enge strategische
delle und IT-Programme für den wirtschaft-
bisher charakteristische Trennung in Diszipli-
Partnerschaft mit Siemens und den Stadtwer-
lichen Betrieb von stationären Speichern zu
nen“, berichtet Prof. Dr.-Ing. Michael Danzer,
ken Wunsiedel an“, so Danzer. „Doktoranden
entwickeln.“ | PR |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
43
MEILENSTEINE
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
„Wir sind sehr dankbar, dass wir das EZD in dieser Region aufbauen konnten“, sagt Dr.-Ing. Felipe Wolff-Fabris, Leiter des EZD in Selb. „Wir wurden von allen Seiten mit offenen Armen aufgenommen. Das ist extrem positiv.“ Die 2014 eröffnete Forschungseinrichtung plant derzeit eine Erweiterung. Foto: Hannes Bessermann
DIE MISCHUNG MACHT’S AUS
D
as Europäische Zentrum für Dispersionstechnologien (EZD), Selb, hat seit seinem Start am 7. Januar 2014 eine ra-
sante Entwicklung hingelegt. „Wir können sa-
Das Europäische Zentrum für Dispersionstechnologien ist auf Wachstumskurs und plant, den Standort in Selb zu erweitern
gen, dass die Gründung mit der europäischen
Tinten, Farben, Lacke und Klebstoffe, aber
neue Anlagen zum Vermischen bieten. Damit
Ausrichtung genau richtig war“, erklärt Dr.-Ing.
auch für Keramik, Öle und Schmierstoffe so-
wird das EZD in Zukunft Produkte und Formu-
Felipe Wolff-Fabris, Leiter des EZD, fünf Jahre
wie für Kosmetik- und Pharma-Artikel. Im End-
lierungen nicht mehr nur im Labor-Maßstab
später. Über die Hälfte des Auftragsvolumens
effekt geht es immer darum, die Funktionsfä-
(5 Liter Dispersion), sondern bis zum Techni-
setzt die Forschungseinrichtung heute mit
higkeit der Produkte zu verbessern.
kums-Maßstab (100 Liter) entwickeln. Zudem wird das EZD ein Beschichtungslabor aufbau-
ausländischen Kunden aus ganz Europa um.
INNOVATIONSBESCHLEUNIGER
en, so dass Dispersionen im Haus am End-
oft nicht wahrnehmbar. Die Endprodukte be-
Derzeit plant das EZD seinen Standort von
diese Aufgabe bei den Kunden. „Wir werden
gleiten uns jedoch im Alltag.
bislang 630 m2 um zusätzlich ca. 550 m2 zu
die Innovationsprozesse daher deutlich be-
erweitern. Geplante Kosten: 2,5 bis 3 Mio.
schleunigen“, kündigt Felipe Wolff-Fabris an.
Die chemischen und physikalischen Prozesse, um die es dabei geht, sind mit bloßem Auge
produkt getestet werden können. Bislang lag
Das EZD entwickelt im Auftrag von Unterneh-
Euro plus rund 2 Mio. für die technische Aus-
men neue Rezepturen und Verfahren, mit de-
stattung. Eine Fertigstellung des Gebäudes
Im Rahmen der geplanten Erweiterung sollen
nen sich unterschiedliche Stoffe (nicht-lösbare
in 2021 wird angestrebt. Allerdings befindet
20 neue Arbeitsplätze entstehen. Ob Chemi-
Pulver und Flüssigkeiten) optimal vermischen
sich die notwendige Förderung durch das
ker, Physiker, Verfahrenstechniker, Werkstoff-
lassen. Industriekunden setzen diese soge-
Bayerische Wirtschaftsministerium noch in
techniker, Materialwissenschaftler, Mann oder
nannten Dispersionen sehr vielfältig ein: für
Abstimmung. Das neue Gebäude soll Platz für
Frau – die Mitarbeiter erwartet ein vielschichtiges Arbeitsumfeld. „Sie können sich bei uns nicht nur mit einer Klasse von Materialien, z.B. Lebensmittel oder Kosmetik, beschäftigen, sondern mit sehr vielen unterschiedlichen Anwendungsgebieten. Daher können sie sich bei uns sehr gut weiterentwickeln“, erklärt der Leiter des EZD. Darüber hinaus wird die Forschungseinrichtung bei allen Fragen zur Charakterisierung von Materialien und Messaufträgen sowie bei themenspezifischen Schulungen aktiv, gerne auch für Unternehmen in der Region. | OLIVER VAN ESSENBERG |
44
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
TOURISMUS
MOUNTAINBIKER-HERZEN
DÜRFEN HÖHER SCHLAGEN
MEILENSTEINE
Flowtrail der Bikewelt Schönau, Sachsen. Ähnlich präparierte Pisten wird es auch am Großen Kornberg geben, dazu naturbelassene Trails. Foto: Schneestern GmbH & Co. KG
Der Mountainbike-Park am Großen Kornberg rückt in greifbare Nähe
D
er Zweckverband Naherholungs- und
dass ein Wechsel möglich ist. Im Anschluss
und Pumptrack ist mit rund 1,6 Millionen Euro
Tourismusgebiet Großer Kornberg hat
kann der Biker seine Fahrt online über sein
veranschlagt. Auch hierfür hat der Zweckver-
2019 einer Investitionssumme von 5,7
Smartphone auswerten.
band, dem die beiden Landkreise Hof und
Millionen Euro zugestimmt und wichtige Bau-
Wunsiedel angehören, den Bauantrag gestellt.
sowie Förderanträge für das neue touristi-
Für 2019 sind erste Arbeiten am Kornberg-
Der damit zusammenhängende Förderantrag
sche Highlight im nördlichen Fichtelgebirge
haus und einem Unterstellgebäude für das
sieht eine Förderung in Höhe von 80 Prozent
auf den Weg gebracht.
Loipenspurgerät vorgesehen (Planung: Büro
durch den Freistaat Bayern vor.
Kuchenreuther, Marktredwitz). Die GesamtBiker können sich auf schöne Trails freu-
kosten für beide Bauten belaufen sich auf
en. Der Schwierigkeitsgrad reicht von sehr
rund 1,4 Millionen Euro. Das Kornberghaus
leicht bis schwer. Man kann entspannt dahin-
soll über LEADER mit 400.000 Euro, das
Weitere aktuelle Planungen und Investitionen
rollen, aber auch anspruchsvolle Abschnitte
Unterstellgebäude mit 70 Prozent der förder-
betreffen die Wasserversorgung auf dem Korn-
mit Stufen und Spitzkehren fahren. Die Trails
fähigen Kosten gefördert werden. Der inter-
berg, den pädagogischen Bewegungspark und
sind zum Teil miteinander verbunden, so
aktive Mountainbike-Park mit Lernparcours
das Förderband („Zauberteppich“). Die natur-
UMWELTSCHONENDES KONZEPT
schutzrechtliche Untersuchung wurde mittlerweile erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt ist demnach naturschutzrechtlich unbedenklich. Keine Einwände gibt es auch von naturschutzfachlicher Seite. Dank Maßnahmen wie etwa einem umweltschonenden Baukonzept, der Errichtung von Bauschutzzäunen für Raubtiere oder dem Anbringen von Fledermausbrettern an neu errichteten Gebäuden stellt das Vorerst noch eine Animation: So soll das geplante Kornberghaus aussehen. Foto: Kuchenreuther Architekten, Marktredwitz
Projekt nach Auffassung der Gutachter keine Bedrohung für besonders geschützte Tier- und Pflanzenarten dar. Die Eröffnung des Bikeparks ist für 2020 geplant. | PR/OVE |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
45
MEILENSTEINE
KOOPERATION/ INVESTITION
GEMEINSAM GEGEN LEERSTAND - LANDKREISE UND STÄDTE HELFEN Der Kooperationsvertrag „Leerstandsmanagement“ steht. Vorne v.l.: Dr. Harald Fichtner, Oberbürgermeister Stadt Hof, Dr. Oliver Bär, Landrat Landkreis Hof, Hermann Hübner, Landrat Landkreis Bayreuth, Brigitte Merk-Erbe, Oberbürgermeisterin Stadt Bayreuth, Roland Schöffel, 2. Landrat Landkreis Wunsiedel i. F. Dahinter: Fabian Höhne, Regionalmanagement Landkreis Hof, Eva Rundholz, Beauftragte für Regionalentwicklung Stadt Bayreuth, Jana-Lisa Kirsch, Regionalmanagerin Landkreis Bayreuth. Foto: PR
L
eerstehende Immobilien wieder mit Le-
Hof, Bayreuth und Wunsiedel eine entspre-
interne Datenbank einpflegen. Die Regi-
ben füllen und damit den Ortskernen der
chende Kooperationsvereinbarung für das
onalmanagements
der
kooperierenden
Region ein neues, attraktives Gesicht
Leerstands- und Immobilienmanagement un-
Regionen bieten eine „Sanierungs-Erstbe-
geben – das ist das Ziel, das sich die Kom-
terzeichnet, im März 2019 stellte das Projekt-
ratung“ durch Fachexperten an. Bereits im
munen im Fichtelgebirge gesteckt haben. Im
team die Inhalte des Programms im Kurhaus
Vorfeld eines Umbauvorhabens können so
Januar 2019 haben die Städte und Landkreise
Bischofsgrün vor. Gefördert wird die vorerst
etwaige Probleme und der Kostenrahmen
auf drei Jahre angelegte Zusammenarbeit
abgeschätzt und Lösungen erarbeitet wer-
vom Bayerischen Staatsministerium für Wirt-
den. Zur Unterstützung sollen in dem land-
schaft, Landesentwicklung und Energie.
kreisübergreifenden Projekt zusätzlich ein
L A NDK R EIS HOF: hausundhof@landkreis-hof.de S TA D T HOF: immobilien.offensive@stadt-hof.de
Immobilienportal von Bürgern für Bürger,
L A NDK R EIS B AY R E U T H: sanierung@lra-bt.bayern.de S TA D T B AY R E U T H: leerstandsmanagement@stadt.bayreuth.de
So genannte „Raumwohlstandslotsen“ der
ein digitaler Förderratgeber sowie eine Sa-
L A NDK R EIS W UNSIEDEL I. F ICH T EL GEBIRGE :
Kommunen dienen als erste Anlaufstelle für
nierungs- und Bauherrenmappe etabliert
Anfragen und sollen die Leerstände in eine
werden. | PR |
innenentwicklung@freiraumfuermacher.de
AUGEN AUF BEI IMMOBILIEN
W
er durch das Fichtelgebirge fährt,
für Modernisierung und Instandsetzung in ei-
sich um Denkmäler oder Gebäude in Sanie-
sieht wiederholt alte Häuser, die
nem Zeitraum von 12 Jahren steuerlich abge-
rungsgebieten handelt. „Die Baumaßnahmen
sich zum Teil in einem bedauerns-
setzt werden.“ Ein Rechenbeispiel zeigt, wie
können dann als Sonderausgaben im Jahr
werten Zustand befinden. Je nach Gebäu-
günstig sich das im bestmöglichen Fall aus-
der Fertigstellung und in den neun folgenden
detyp und Lage können sie für Investoren
wirkt: Bei abzugsfähigen Gesamtkosten von
Jahren mit Sätzen von jeweils bis zu neun
jedoch sehr rentabel sein. Das gilt nicht nur
250.000 Euro und einem durchschnittlichen
Prozent steuerlich geltend gemacht werden.“
für öffentliche und private Projekte, die im
Einkommenssteuersatz von 32 Prozent, be-
Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern
kommt der Vermieter in 12 Jahren insgesamt
Der Bayreuther Bauingenieur Bernd Deyerling
besondere Unterstützung erfahren, sondern
80.000 Euro vom Staat zurück.
hat bereits viele, anspruchsvolle Sanierungsprojekte realisiert und rät, auch die Profes-
generell auch für Baudenkmäler und Objek-
46
te in Sanierungsgebieten. Grundsätzlich ist
Die Sanierung eines Baudenkmals wird eben-
sionalität der ausführenden Architekten und
auch hier zwischen privater und betrieblicher
falls unterstützt. Maßnahmen, die dem Erhalt
Handwerker zu berücksichtigen. „Die Sanie-
Nutzung zu unterscheiden. Gerhard Schurig,
bzw. dauerhaften Schutz dienen, sind laut
rung alter Bausubstanz ist sehr oft eine Auf-
Mitinhaber des Marktredwitzer Steuerbüros
Schurig über einen Zeitraum von 12 Jahren
gabe für Spezialisten, die einschlägige Erfah-
adiuvis, erklärt die Vorteile im Falle einer
bis zu 100 Prozent steuerlich abzugsfähig.
rung erfordert.“ Wer dies im Auge behalte,
Vermietung: „Befindet sich das Gebäude in
Wer ein Objekte selbst bewohnt oder es un-
finde im Fichtelgebirge gute Möglichkeiten,
einem Sanierungsgebiet oder städtebauli-
entgeltlich zu Wohnzwecken überlässt, könne
sich Wohneigentum aufzubauen, um selber
chen Entwicklungsgebiet, können die Kosten
als Bauherr ebenfalls profitieren, wenn es
drin zu wohnen oder als Kapitalanlage. | OVE |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
Sportcamp Nordbayern Sportcamp Nordbayern
Die fünf Sterne des bayerischen Sporthimmels! Die Gemeinde Bischofsgrün hat ab 2021 eine weitere Attraktion: das Sportcamp Nordbayern. Das neue sportliche Juwel in der Ferienregion Fichtelgebirge bietet allen Sportbegeisterten die Möglichkeit, sich im Ambiente einer hochmodernen Anlage auszutoben. Wohlfühlatmosphäre pur, ob im Sommer oder Winter.
Ab
! 1 2 20
BISCHOFSGRÜN
Dieser „fünfte Stern“ ergänzt das bayernweite Angebot der Sportcamps des Bayerischen Landes-Sportverbandes und bietet für die Sportvereine und die Sportfachverbände optimale Bedingungen für regionale Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und mehrtägige Trainingslager. Die Eckdaten des Sportcamps Nordbayern: • • • • •
Knapp 300 Betten Modernste Seminar-, Gastronomieund Erholungsbereiche Innen- und Außensportanlagen Dreifach-Sporthalle Kunstrasenspielplatz
KONTAKT: Bayerischer Landes-Sportverband Thomas Kern Georg-Brauchle-Ring 93 80992 München thomas.kern@blsv.de
Sportcamp Regen
REGEN
Sportschule OBERHACHING Oberhaching INZELL SPITZINGSEE
Haus BergSee
Sportcamp Inzell
MEILENSTEINE
STADTAUSBAU
Die Glasschleif erwacht aus ihrem Dornröschenschlaf und wird zur Eventlocation im Herzen von Marktredwitz. Foto: PR
SANIERUNGEN UND NEUBAUGEBIETE AN ALLEN ECKEN
M
48
Marktredwitz ist weiter auf Wachstumskurs und glänzt mit zahlreichen Bauprojekten
SANIERUNG DER GLASSCHLEIF In unmittelbarer Nähe zum Kirchpark ragt ein seit
arktredwitz erlebt eine wundersame
Jahrzehnten brach liegendes Industriedenkmal in
Vermehrung von Kränen, Baggern
die Höhe - die Glasschleif, die sich bereits seit
und Baugruben. Der Bauboom in der
1983 im Bestand der Stadt Marktredwitz befin-
Stadt setzt sich weiter fort und neben priva-
det. Heute zählt die markante Fassade der ehe-
Von Indoor-Veranstaltungen, die zukünftig
ten Bauherren geben auch die ortsansässi-
maligen Fabrik zu den Wahrzeichen der Stadt.
u.a. auch in der Glasschleif stattfinden kön-
gen Betriebe Vollgas. Mehrere Unternehmen
Diese gilt es zu bewahren und in neuem Glanz
nen, bis zu Open-Airs wie das legendäre Alt-
investieren in Erweiterungen, die neue Ar-
erstrahlen zu lassen. Das bei der Staatsministe-
stadtfest oder das Sommerkino im Auenpark
beitsplätze und somit steigende Einwohner-
rin für Kultur und Medien angesiedelte Referat
– der jährliche Eventkalender der Stadt Markt-
zahlen zur Folge haben.
„Denkmalschutz und Weltkulturerbe“ betreut die
redwitz ist prall gefüllt. Wer seine Freizeit da-
Stadt Marktredwitz bei den konkreten Schritten
gegen lieber fit und aktiv gestalten möchte,
Dem Leben und Arbeiten wird seitens der
im Förderverfahren. Die Regierung von Oberfran-
der darf sich auf das neue Hallenbad freu-
Stadtentwicklung besondere Aufmerksam-
ken, welche Mittel über die Förderoffensive Nord-
en, das nach seiner Generalsanierung 2020
keit gewidmet. Um den Standort attraktiv
ostbayern (FONOB) sowie Mittel aus dem euro-
wieder öffnet. Moderne Edelstahlbecken, ein
und dynamisch präsentieren zu können,
päischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Dampfbad, ein neu gestalteter Kinderbereich
spielen qualitätsvolle Freizeit- und Erholungs-
bereitstellt, ist ebenfalls am Projekt beteiligt.
sowie attraktive Außenanlagen bestimmen
möglichkeiten eine entscheidende Rolle. Die
Auch das Bayerische Landesamt für Denkmalpfle-
das neue Gesicht des Familienbades.
Sanierung des Kirchparks mit neuen Blüh-
ge begleitet das Vorhaben. Darüber hinaus hat
flächen, jungen Bäumen und einem Mehrge-
die Oberfrankenstiftung einen finanziellen Beitrag
nerationen-Spielplatz war dabei ein echtes
zugesichert. Ab 2022 soll die denkmalgeschütz-
Meilenstein-Projekt, das im Frühjahr 2019
te Halle für Großveranstaltungen wie Konzerte,
abgeschlossen werden konnte.
Messen oder Ausstellungen genutzt werden.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
GENERALSANIERUNG HALLENBAD
STADTAUSBAU
MEILENSTEINE
Das Marktredwitzer Hallenbad nach Abschluss der Generalsanierung im Jahr 2020. Rechts: Eine moderne Sauna mit Wohlfühl-Ruheraum lädt zum Entspannen ein. Fotos: Foto: Bauconzept Planungsgesellschaft
LIFESTYLE-HOTEL THE BRICKS
WOHNUNGSBAU
Wer als Gast nach Marktredwitz kommt, um
Ebenfalls auf Hochtouren laufen die Vorbe-
Auch auf dem Marktredwitzer Wohnungsmarkt
in der Stadt und der Umgebung erholsame
reitungen für den ersten Bauabschnitt des
ist ein Nachfrageüberhang deutlich spürbar.
Tage mit Shoppen, Wandern, Radfahren und
neuen Wohnbaugebiets „Hammerberg-West“,
Investoren haben diesen Bedarf erkannt und
Genießen zu verbringen, kann es sich zum
das zwischen Marktredwitz und dem Ortsteil
umgehend reagiert. Neue Wohnanlagen an
Beispiel im neu eröffneten Hotel THE BRICKS
Brand in der Gemarkung Haag entstehen
der Rößlermühlstraße, dem Vilser Platz, den
gut gehen lassen. Das schicke Lifestyle-
soll. Es umfasst knapp 60 Parzellen in länd-
Kösseine-Auen unterhalb des KEC, der Her-
Hotel heißt Urlauber und Geschäftsreisende
licher Toplage, die dem Wunsch nach Ruhe
mann-Löns-Straße sowie in naher Zukunft auf
gleichermaßen willkommen. Die hoteleigene
und Erholung entsprechen – durch die her-
dem BENKER-AREAL sind die Antworten auf
Küche, die auch externe Gäste kulinarisch
vorragende Anbindung an die Marktredwitzer
die starke Nachfrage.
verwöhnt, ist auch für die umliegenden Fir-
Innenstadt jedoch auch kurze Wege und eine Reihe von Einkaufsmöglichkeiten bieten. Mit den Erschließungsmaßnahmen soll noch 2019 begonnen werden. Das Erstaunliche: Zum Stand März 2019 sind bereits zahlrei-
men im Industriegebiet Rathaushütte eine 60 PAR ZELLEN IN L ÄNDLICHER TOPL AGE, DIE DEM WUNSCH NACH RUHE UND ERHOLUNG ENTSPRECHEN
che Parzellen reserviert!
echte Bereicherung. Einfach alles in Marktredwitz ist in Bewegung. Die Dynamik ist sowohl in der Innenstadt als auch in den Ortsteilen sichtbar. Mit Dorfer-
Ein weiteres Schmuckstück entsteht auf dem
neuerungen, u.a. der Sanierung von Straßen-
Die hohe Nachfrage und das große Interesse
Gelände des ehemaligen Unna-Heims. „Woh-
decken und der Aufwertung von Wegen und
am Eigenheim haben die Stadt Marktredwitz
nen am Goldberg“ nennt sich das Projekt, das
Plätzen, werden die umliegenden Ortschaften
in ihrem Vorhaben bestärkt, ein weiteres Bau-
sich am Rande des Stadtwaldes aus seiner
revitalisiert und für die Zukunft gewappnet.
gebiet in der Nähe des Auenparks, Stadtteil
grünen Umgebung hervorhebt.
Marktredwitz ist weiter auf Wachstumskurs
Dörflas, auszuweisen. Kaum ausgesprochen
und lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich
liegen auch hier bereits Anfragen und Interes-
aktiv an der Entwicklung ihrer Heimatstadt zu
sensbekundungen vor.
beteiligen. | STEFANIE FÜRST |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
49
Mit einem Wohnkubus und einer ßberdimensionalen Porzellantasse hat die Entwicklungsagentur Fichtelgebirge in Ballungszentren einen Nerv getroffen: Das Fichtelgebirge bietet Lebensqualität und Raumwohlstand. Fotos: Medienagentur Jahreiss
KAMPAGNE
GELIEBTER FREIRAUM
Ü
FREIRAUM FÜR MACHER
„Freiraum für Macher“: Die Imagekampagne für das Fichtelgebirge zieht Kreise
bergroße Plakatwände in rund
Menschen für die Region zu begeistern,
70 U-Bahn-Stationen, eine überdi-
aber auch die Fichtelgebirgler selbst auf
mensionale Teetasse, Wohn-Glas-
diesem Weg mitzunehmen und sie als stolze
würfel und ein Flashmob – die „Freiraum
und begeisterte Multiplikatoren für ihre Hei-
für Macher“- Aktionen sorgten 2018 in
mat zu gewinnen. Deshalb wirbt #freiraum-
Großstädten in Deutschland für Auf-
fürmacher nicht nur gezielt außerhalb der
sehen. Und das nicht ohne Grund! Mit
Region um Zuzügler, Fachkräfte oder junge
dem Start der Imagekampagne hat das
Gründer – die Macher der Kampagne enga-
„freiraumfürmacher“-Team gezeigt, was
gieren sich auch immer wieder vor der eige-
das Fichtelgebirge alles zu bieten hat.
nen Haustür als Sponsoren oder Partner mit
Die Regionalmarketingkampagne zielt
vielerlei verschiedenen Themen.
darauf ab, die Vorzüge des Fichtelgebirges nach außen zu transportieren und
#FREIRAUMFÜRERFOLG DOPPELTE NOMINIERUNG FÜR DEN BUNDESWEITEN POLITIK AWARD
#FREIRAUMFÜRUNTERHALTUNG FICHTELGEBIRGS-KINOSOMMER Im Sommer 2019 steht bereits das nächste Projekt an und von dem sollen alle Bewohner und Gäste des Fichtel-
Ein echter Ritterschlag für das #freiraumfürmacher-Team war die
gebirges profitieren. In Kooperation mit Radio Euroherz
doppelte Nominierung für den bundesweiten Politik Award. Dieser
und der Gemeinde Bad Alexandersbad laufen die Vorbe-
wird jährlich durch das Magazin „Politik und Kommunikation“ ver-
reitungen hinter den Kulissen seit Wochen. Kinosommer
liehen und ist so etwas wie der „Oscar“ für Werbekampagnen mit
das heißt eine Woche lang Kino unter freiem Himmel und
politischem Hintergrund. Mehr als 200 Kampagnen hatten sich in
das bei freiem Eintritt. Gezeigt werden vom 15. bis 21.
diesem Jahr beworben, für den Endausscheid nominiert wurden in
Juli 2019 die neuesten Blockbuster, aber auch Klassiker
sieben Kategorien je fünf bis sechs aussichtsreiche Kandidaten.
und Filme für die ganze Familie. Wir freuen uns auf tol-
Darunter in diesem Jahr: gleich zweimal der Landkreis Wunsiedel
le Abende mit vielen begeisterten Besuchern. Auch die
i. Fichtelgebirge mit seiner Regionalmarketing Kampagne #frei-
zweite Auflage in Hohenberg an der Eger für 2020 ist
raumfürmacher. Die Konkurrenz war groß – auch wenn das Team
bereits in Planung.
den Award nicht mit nach Hause nehmen konnte, war die doppelte Nominierung bereits eine Riesenauszeichnung. Grund genug, um genau da weiterzumachen!
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
51
FREIRAUM FÜR MACHER
KAMPAGNE
#FREIRAUMFÜRSTOLZ IMAGEWERBUNG VOR DER EIGENEN HAUSTÜR „Wir sind der Freiraum für Macher“ – wir sind das Fichtelgebirge. Das kann jeder Besucher unserer Kommunen sehen. Alle Mitgliedskommunen zeigen ihren Stolz auf die Heimat und ihre Zughörigkeit zum Freiraum für Macher jetzt auch plakativ mit einem Schild am Rathaus. Natürlich kann auch jeder andere Interessierte aus dem Fichtelgebirge sich mit einem solchen Schild zum Freiraum für Macher bekennen.
#FREIRAUMFÜRMITMACHER BOTSCHAFTEN AUS DEM FICHTELGEBIRGE Ob auf facebook, Instagram oder Twitter – unter dem Hashtag #freiraumfürmacher kann jeder schöne Bilder, interessante Beiträge und Nachrichten aus der Region posten. So entsteht eine bunte Mischung aus Botschaften, die das Image des Fichtelgebirges erheblich aufpolieren. Alle Bilder der Community landen automatisch auf der Internet-Seite „www.freiraumfürmacher.de“ und sorgen so ständig für neue Inspirationen. Auch bei der Suche im Netz tauchen die Inhalte auf und liefern den Usern eine Fülle an regionalen Infos. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht!
| COSIMA BENKER |
NEUE PROJEKT-MITARBEITERIN DER KAMPAGNE #FREIRAUMFÜRMACHER
V
on der Werbeagentur direkt in das „Freiraum für Macher“-Team – seit 1. April 2019 unterstützt Cosima Ben-
ker die Regionalmarketingkampagne als Pro-
52
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
jektmitarbeiterin. Die Schaffung der neuen
wissenschaft und ihrer Berufserfahrung in
Position ermöglicht es, die Kampagne in Zu-
einer Werbeagentur ergänzt die Gefreeserin
kunft noch intensiver weiterzuentwickeln und
das gut aufgestellte Team auf vielfältige Wei-
das Fichtelgebirge weiterhin stärker in den
se. Egal ob Kampagne, Content-Marketing
Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu
oder erfolgreiche Social-Media Konzeption
rücken. Als echte Fichtelgebirglerin kennt sie
– als Expertin der Medien-Welt bringt sie
sich in der Umgebung aus und weiß die Vor-
ein Gespür für neue Themen und Trends mit
züge der Region zu schätzen. Die idealen Vor-
und ist mit der gezielten Umsetzung cross-
aussetzungen, um die Stärken des „Freiraum
medialer Kommunikationsstrategien bestens
für Macher“ glaubwürdig nach innen und nach
vertraut. Immer am Puls der Zeit fließen so
außen zu präsentieren. Durch die Kombinati-
– sowohl online, als auch offline – ständig
on aus Studium im Bereich Kommunikations-
neue Ideen in die Kampagne ein. | PR |
KAMPAGNE + BUCH
FREIRAUM FÜR MACHER
FREIRAUM FÜR FICHTELGEBIRGS-VERFÜHRER Das Fichtelgebirgs-Buch der Reihe „Lebensart genießen“ erscheint im Oktober 2019 in einer Neuauflage – Beste Werbung für den „Freiraum für Macher“
W
as macht das Fichtelgebirge le-
Ledermüller, Wilhelm Siemen, Birgit Simmler
Ab Oktober 2019 wird „Lebensart genießen“
bens- und liebenswert? Eine Antwort
und – last but not least – dem Herausgeber
auf dem freien Markt erhältlich sein. Die 304
auf diese Frage liefert das Buch
Dr. Oliver van Essenberg.
Seiten des Buches enthalten etliche neue Bei-
„Lebensart genießen – im Fichtelgebirge“. Im Oktober 2019 – genau fünf Jahre nach dem
träge und Bilder. Der Endkundenpreis bleibt
UNTERSTÜTZUNG DES FÖRDERVEREINS UND DER ENTWICKLUNGSAGENTUR
mit 19,95 Euro nahezu unverändert. (Erstau-
Verführer in einer vollständig aktualisierten
Schon bei der Erstauflage hat der Förderver-
formieren und das Buch vorbestellen. Bereits
und erweiterten Neuauflage auf den Markt.
ein Fichtelgebirge mitgeholfen, das Werk be-
ab einer Menge von 10 Exemplaren gewährt
kannt zu machen. Anlässlich der Neuauflage
der Verlag Rabatte. | PR |
Erscheinen der Erstauflage, die ein regionaler Bestseller wurde – kommt der Fichtelgebirgs-
Das Buch widmet sich einem breiten Themen-
2019 wird nun auch die Entwicklungsagentur
spektrum: von „Essen, Trinken, Ausgehen“
Fichtelgebirge dafür sorgen, dass sich das
über „Ausstattung, Design, Architektur“ bis
Buch noch weiter verbreitet. „Lebensart ge-
zu „Kunst, Kultur, Natur“. Die Neuauflage
nießen“ wird Bestandteil der Kampagne „Frei-
wird bewährte Artikel der Erstauflage in ak-
raum für Macher“. Die Entwicklungsagentur
tualisierter Form enthalten, aber auch etliche
und der Förderverein möchten somit verstärkt
neue Beiträge aufweisen. Die Leser bekom-
auch Unternehmen, Organisationen und Kom-
men dabei nicht einen weiteren, x-beliebigen
munen motivieren, das Buch für Werbezwe-
Führer an die Hand, sondern ein Top-Medium,
cke und die Personalakquisition einzusetzen.
das die schönsten Seiten der Region in un-
Denn das Werk ist hervorragend als Geschenk
verwechselbarer Weise, optisch hochwertig
geeignet, um anderen oder auch sich selbst
aufbereitet. Mit sorgfältig ausgewählten Ad-
eine Freude zu machen. So kann jeder für
ressempfehlungen und hochinteressant zu le-
sich einen Teil dazu beitragen, das Fichtelge-
senden Hintergrundbeiträgen, u.a. von Prof.
birge als Lebens- und Wirtschaftsraum noch
Eugen Gomringer, Karla Fohrbeck, Ronald
bekannter zu machen.
flage: 19,80 Euro). Interessenten können sich beim selekt Verlag (info@selekt.org) in-
Die Neuauflage des Buches „Lebensart genießen“ ist von außen gleich am Logo „Freiraum für Macher“ erkennbar. Auch im Innenteil spiegelt sich das Thema wider. Foto: selekt Verlag.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
53
FREIRAUM FÜR MACHER
GRÜNDER
W W W.W UR Z E L K R A X L E R . C OM
Ein Paar, drei Standbeine: Christina und Thomas Preisinger haben sich mit Führungen durch das Fichtelgebirge, einer Manufaktur mit Honig als Hauptprodukt und als Ausrüster in Selb selbstständig gemacht. Fotos: Wurzelkraxler
VORWÄRTS ZU DEN WURZELN
A
Christina und Thomas Preisinger sind zwei Naturmenschen und haben sich mit ihrem Know-how als „Wurzelkraxler“ selbstständig gemacht
n schöner Natur herrscht im Fichtel-
gogin arbeitete vor ihrem Studium zudem als
Stadtrand hat das Paar das frei stehende
gebirge kein Mangel. Wie sensationell
Landschaftsgärtnerin, er ist Bildungswissen-
Haus von Christina Preisingers Großvater so
schön die Gegend sein kann und wel-
schaftler. Bei Touren wie „Heimische Gehölze
umgebaut, dass sie sich vielfältig entfalten
che zum Teil verborgenen Schätze der Natur
erkennen“, einer Porzellanwanderung oder
können. Im Mai 2019 feierten sie hier die Er-
es hier zu entdecken gibt, ist vielen jedoch
einer Wanderung durch das Waldnaabtal ver-
öffnung ihres “Basecamps“. Hier gibt es auch
noch nicht bekannt. Christina und Thomas
mitteln sie nun ebenfalls ihr Wissen, sinnlich
den Honig aus der eigenen Imkerei. Christina
Preisinger wollen das Bewusstsein für die
erfahrbar, professionell und praxisnah. „Unse-
Preisinger verarbeitet ihn noch ganz traditi-
Natur ein Stück weit mitgestalten: mit The-
re Angebote auf der Homepage beschränken
onell, d.h. ohne Erwärmen, mit Schleudern
menführungen, hochwertiger Outdoor-Aus-
sich nur auf Highlights“, merkt Thomas Prei-
von Hand, zu cremiger Konsistenz, für un-
rüstung und Genussprodukten aus eigener
singer an. „Wir können Führungen auch nach
verfälschten Genuss. Die Imkerin bietet Ein-
Herstellung. „Wurzelkraxler“, so der Name
dem Themenwunsch und dem Zeitkontingent
steiger-Kurse für Interessierte an, wobei das
ihres gemeinsamen Unternehmens, spricht
der Teilnehmer individuell planen.“
Angebot an handwerklichen Erzeugnissen in
Beine, Herz und Verstand gleichermaßen an.
Zukunft noch ausgebaut werden soll. Christina und Thomas sind geborene Outdoor-
Mit Wanderungen für Gruppen und Themen-
Typen. Aus Selb stammend, haben sie sich
Thomas Preisingers Domäne ist die Outdoor-
führungen unternahm das Paar vor fünf
im Gymnasium kennengelernt, in Regensburg
Ausrüstung, mit allem, was man für Trekking-
Jahren die ersten Schritte in die Selbststän-
studiert und zuletzt in Weiden gelebt, bis sie
Touren benötigt, einschließlich einer eigenen
digkeit, zunächst neben dem Hauptberuf.
teils aus beruflichen Gründen, teils wegen
Serie an Outdoormesser, die in Schweden
Christina und Thomas Preisinger kommen
der Nähe zu den Eltern 2019 nach Selb zu-
von Hand gefertigt werden. „Wir fangen da
aus dem Bildungsbereich – die Diplom-Päda-
rückzogen. In einer Kleinsiedlungsanlage am
an, wo das normale Sportgeschäft aufhört und achten auch auf die ökologische Verträglichkeit der Stoffe“, erklärt er. Der familiäre Charakter und die Beratung sind besondere Stärken, auf die viele Kunden vertrauen. Schließlich haben die Inhaber alles ausgiebig getestet, auch unter rauen Bedingungen. Irland und Schottland gehören zu den bevorzugten Reisezielen des Paares. „Wir müssen uns nur immer wieder entscheiden, ob wir
– Akademie, Manufaktur und Ausrüster W UR Z E L K R A X L E R
Fichtenweg 27, 95100 Selb Tel.: 09287 / 9159719 Tel. 01525 / 3051153
54
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
Motorrad fahren, das Rad nehmen oder wandern“, sagen sie. Wenn sie lange weg waren, fühlt sich das Heimkommen für die „Wurzelkraxler“ umso vertrauter an. | OLIVER VAN ESSENBERG |
GRÜNDER
Schöner liegen – Dafür sorgt FLUM mit Luxus-Hundekissen, die vom Chihuahua bis zur deutschen Dogge keine Wünsche offen lassen. Die Mitarbeiter leben den familiären Geist. Auf den Schwarz-Weiß-Fotos: Christine de la Luz und Johanna Cernousek (obere Reihe v.l.), Alexandra Götz und Christiane Gräf (Mitte), Dominik Gräf und der Bürohund ENZO. Fotos: FLUM
WOHLFÜHL KISSEN FÜR
HUND UND HERRCHEN
M
FREIRAUM FÜR MACHER
Die Manufaktur FLUM hat sich auf individuelle Luxus-Hundekissen spezialisiert
it Herzblut hinter einer Sache zu ste-
men mit seiner Frau Christiane und weiteren
bung. Die Kennzeichnung „Made in Germa-
hen, ist einfacher gesagt als getan.
Mitarbeitern baute der gebürtige Münchner
ny“ auf den Kissen war FLUM dabei noch zu
FLUM Hundekissen aber sind ein
in Christianes Heimatort Höchstädt die FLUM
blass. Das Unternehmen wirbt ganz gezielt
Herzensprojekt. Denn bei den Produkten aus
Manufaktur auf. „Unser Ziel war es, einen ech-
mit „Made im Fichtelgebirge“. „Wir haben uns
Höchstadt handelt es sich nicht um normale
ten Wohlfühlort zu schaffen, superbequem
bewusst für diesen Standort entschieden,
Hundekissen, sondern eher um ein Zuhause
und schön“, erklärt er. Der Entwurf fand auch
weil die Lagerfläche hier günstiger ist als im
für ein kleines Familienmitglied. Familiär ist
Enzos Zustimmung, der seitdem wesentlich
Raum München, aber auch, weil wir uns mit
auch der Geist in der FLUM Manufaktur, in der
entspannter sei.
der Region identifizieren“, betont Christiane
sich das Team beinahe fürsorglich um die An-
Gräf. „Ganz wichtig war es uns zudem, dass
liegen von Hundeliebhabern kümmert – egal
Für die Optimierung der Kissen und die hand-
die Kissen robust und langlebig sind. In die
ob die Kunden aus der näheren Umgebung
werkliche Umsetzung holte sich FLUM Schnei-
Qualität haben wir sehr viel Zeit investiert.“
oder der Welt der Prominenten kommen, wie
dermeisterin Alexandra Götz aus Röslau ins
zum Beispiel der Formel-1-Rennfahrer Lewis
Unternehmen. Für Marketing und Vertrieb
Zeit nehmen sich die Mitarbeiter bei FLUM
Hamilton und Vanessa Fuchs, Germany’s
ist Johanna Cernousek aus Regensburg zu-
generell für ihre Kunden. Sie lassen sich
Next Top Model 2015.
ständig. Neue Ideen und Strategien werden
Bilder der Hunde schicken, wählen mit dem
im gesamten Team, zu dem auch langjährige
Besitzer die Farbpalette und die Art der
Die Firmenkarriere begann mit der Suche
Freunde und Bekannte gehören, nicht von oben
Stoffe aus, senden Produktmuster zu und
nach einem Lieblingsplatz für den Hund
vorgegeben, sondern im Konsens entschieden.
fertigen jedes Kissen erst nach dem Bestell-
Enzo, einem besonders anhänglichen Vierbeiner. Am liebsten verkroch sich Enzo ins Bett
auftrag an. So viel Herzblut und Individuali-
„MADE IM FICHTELGEBIRGE“
tät kommt bei den Menschen an, und zwar
Manko der bis dahin produzierten Hundekis-
Von den Stoffen über den Reißverschluss bis
zählt inzwischen über 15.000 Follower. Eine
sen sei immer die mangelnde Bequemlichkeit
zur Füllung legt FLUM Wert auf höchste Qua-
bemerkenswerte Erfolgsgeschichte – Made
gewesen, führt Dominik Gräf aus. Zusam-
lität. Die Zulieferer stammen aus der Umge-
im Fichtelgebirge. | OLIVER VAN ESSENBERG |
seiner Hundeeltern, der Familie Gräf. Das
bei vielen. Der Instagram-Account von FLUM
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
55
FREIRAUM FÜR MACHER
GRÜNDER
Eva und Bert Laudien in ihrer „Laudien-RathausGalerie“. Beide kommen vom gegenständlichen Zeichnen, können aber auch abstrakt malen. Ein Drittel aus den Erlösen der Galerie spenden sie grundsätzlich an die „Initiative krebskranke Kinder“. Foto: Hannes Bessermann
Weitere Infos und Kontakt zur Galerie unter
EINE NEUE PERSPEKTIVE
W W W.L A UDIE N - R AT H A U S - G A L E R IE .DE oder auch zur Terminvereinbarung unter 0151-27557337
Von München ins Fichtelgebirge – Eva und Bert Laudien haben das ehemalige Rathaus in Bischofsgrün in Wohnräume und eine Galerie umgewandelt
E
s ist schon so: Mit fortschreitendem Al-
hat Schleusen geöffnet. „Es war ein Mal-Boom“,
derung, selbst aus Sicht der Architektin Eva
ter wird der Mensch gesetzter. Dennoch:
erinnert sich Bert Laudien. „Wenn ich daran den-
Laudien. Die Nähe zum Elternhaus in Fichtel-
Warum sollte es mit Ende 50 oder An-
ke, bekomme ich heute noch eine Gänsehaut.“
berg, wo Eva Laudien auch aufgewachsen ist, half ihnen bei der Entscheidung, den
fang 60 nicht möglich sein, noch etwas Neues
ENDE EINER ODYSSEE
Kraftakt zu wagen. Ihr Mann, gebürtig aus
der sie bis vor ein paar Jahren nur träumen
Ab 2009 nahm sich das Paar bayerische
Richtige zu tun.
konnten. Im ersten Stock des ehemaligen
Orte als Motive vor: Landsberg, Wasserburg,
Rathauses in Bischofsgrün, wo einst Akten
Regensburg, Bamberg... nebenbei durchfors-
Beim Umbau, der Schritt für Schritt ab 2015
lagerten, haben sie sich eine komfortable
teten sie den lokalen Immobilienmarkt, auch
erfolgte, konnte Bert Laudien sein großes
Zweitwohnung eingerichtet und im Geschoss
weil sie mehr Platz für ihre Werke brauchten.
handwerkliches Geschick eindrucksvoll zur
darunter eine einladende Galerie.
„Unsere Idee war: Genug Platz für Wohnen und
Entfaltung bringen. Die im Oktober 2017
Kreativität sowie Atelier und Galerie als Tür zur
eröffnete „Laudien-Rathaus-Galerie“ erweist
Hohe Eigenmotivation und eine gewisse Hart-
Außenwelt“, erklärt Bert Laudien. Sie hatten
sich für alle Beteiligten als Bereicherung,
näckigkeit sind Fähigkeiten, die Eva und Bert
die Suche nach vier Jahren fast aufgegeben.
für den Ort und für die Macher. „Wir sind an
Laudien mit anderen Machern teilen. Der
Im Internet wurden die Münchner schließlich
jedem zweiten Wochenende hier, dann steht
Wechsel ins Fichtelgebirge hat nämlich eine et-
jedoch in Bischofsgrün fündig. Und nun ging
die Galerie auch Besuchern offen. Es ist je-
was längere Geschichte. 2008 stiegen die Ar-
es ganz schnell: Eine Anfrage an die Gemein-
des Mal wie im Urlaub“, freut sich Eva Laudi-
chitektin Eva Laudien und ihr Mann, gewerbs-
deverwaltung, vier Tage später der erste Be-
en. Und ihr Mann kann sich schon vorstellen,
mäßig mit Anmietung von Technikflächen
sichtigungstermin, zusammen mit Bürgermeis-
was er in fünf Jahren macht, wenn er den
betraut, beruflich auf eine Vier-Tage-Woche
ter Stephan Unglaub. Das Objekt bot mehrere
Beruf an den Nagel gehängt hat. „Dann stehe
um. „Wir wollten mehr Zeit haben, zu zeichnen,
Hundert Quadratmeter Nutzfläche, war jedoch
ich hier jeden Tag in der Galerie und male.“
was wir wollen“, sagt sie. Und diese Freiheit
komplett sanierungsbedürftig. Eine Herausfor-
| OLIVER VAN ESSENBERG |
anzufangen? Für Eva und Bert Laudien hat das Fichtelgebirge eine Perspektive eröffnet, von
56
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
München, war von Anfang an überzeugt, das
GRÜNDER
FREIRAUM FÜR MACHER
Interview mit... MARCO KNOTT 36, wuchs in Bärnau auf, machte eine Ausbildung zum Elektriker, war danach 13 Jahre bei der Bundeswehr, legte seine Meisterprüfung in Elektrotechnik ab und studierte dann in München Wirtschaftsingenieurwesen. In dieser Zeit kamen gut 60 Aus- und Fortbildungen dazu (Six Sigma Green Belt , Fachkraft für Arbeitssicherheit, Fitnessfachwirt, staatlich geprüfter Ernährungsberater...) und eben auch die Zauberei, seine Passion. Vor rund einem Jahr hat er seinen Haupterwerb als Projektingenieur bei „Gossen Metrawatt“, Nürnberg, an den Nagel gehängt, um sich in seiner Heimatstadt Bärnau ganz auf das Zaubertheater konzentrieren zu können
W W W.M A R C O - K NO T T.DE
„SUPER UNTERSTÜTZUNG“
...Marco Knott
Der Projektingenieur Marco Knott erklärt im Interview, warum er seinen Haupterwerb und die Stadt Nürnberg hinter sich gelassen hat und was er in seiner Heimatstadt Bärnau vor hat
die die Lounge beispielsweise für Firmenevents oder Seminare nutzen können. Das Zaubertheater wäre ohne Netzwerk und auch den Freundeskreis HeimatUnternehmen im Landkreis Tirschenreuth nicht oder nur
Marco Knott, warum ging es zurück in die
Das Flair des Kinos soll erhalten bleiben, den-
viel schwerer möglich geworden, oder?
Heimat?
noch wird es nur noch 50 Plätze geben. Im
Ohne die super Unterstützung der Stadt Bär-
Letztlich ist meine Zauberfirma immer mehr
hinteren Bereich sollen eine Lounge und eine
nau, das Netzwerk aus Firmen, welches ich
gewachsen und ich war über 15 Jahre nur
Bar entstehen. Warum wurde das so geplant?
mir in den vergangenen 20 Jahren aufgebaut
unterwegs. Eltern und Freunde haben nicht
Einen Gewinner erkennt man am Start, ist
habe, wäre vieles nicht möglich. Denn hier
mehr viel von mir gehabt – deshalb freut es
der Spruch eines Freundes und wir haben gut
treffen sich Netzwerker, Unternehmer, aber
mich auch, dass ich jetzt vieles zurückge-
geplant. Wir wissen, was wir mit der Bühnen-
auch verrückte Visionäre, die für die Region
ben kann. Ich hatte volle Unterstützung von
technik und den fünf Beamern für Möglichkei-
und Ideen brennen. Das Projekt wird über
allen Seiten, auch als ich meinen Ingenieurs-
ten haben. Es werden monatlich Zaubershows
das Landwirtschaftsministerium getragen, so
job wegen der Zauberkunst kündigte.
und offene Veranstaltungen angeboten wer-
können Ideen zum Geld und damit ans Ziel ge-
den, zudem wird es Kooperationen mit Hotels
bracht werden. Auch bei der Entwicklung des
und Busunternehmen wie auch Firmen geben,
Kinos zum Zaubertheater. | JENS STENGLEIN |
Bärnau im Landkreis Tirschenreuth, hier soll bis Ende 2020 ein touristischer Anziehungspunkt entstehen... Ja, ich möchte die Familiengeschichte weiterschreiben. Mein Opa hat neben unserem Wohnhaus ein Kino geschaffen und es 1958 mit 300 Sitzplätzen eröffnet. Vor knapp 20 Jahren wurde das Schlosstheater geschlossen und das wird jetzt aus dem Dornröschenschlaf geholt. Hier werden eine exklusive Eventlocation und ein Zaubertheater entstehen.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
57
FREIRAUM FÜR MACHER
UNTERNEHMEN
Das 2,5 ha große Firmengelände bei Tröstau. Daneben: Johannes Braun (links) hat das Betonsteinwerk der Braun Gruppe an Diephaus übergeben. Rechts im Bild: Geschäftsführer Theo Diephaus. Fotos: Diephaus
FREUNDLICHE ÜBERNAHME Die Firma Diephaus hat das Betonwerk in Tröstau übernommen und geht mit der neuen Niederlassung im Fichtelgebirge auf Wachstumskurs
W
enn zwei Firmen zusammenfin-
werk der Firma Braun übernommen und wird
Vorstellung zur Aufstockung des Teams gibt.
den, kommt es ähnlich wie bei
das Werk modernisieren. „Wir haben kräftig in
„Obendrein haben wir einen langfristigen Kun-
einer Partnerschaft auf eine güns-
den Standort investiert, um die Maschinen auf
den für unsere Rohstoffe gewonnen“, sagt
tige Paarkonstellation an. Die Firmengruppe
den neuesten Stand zu bringen“, erklärt Die-
Braun abschließend.
Braun in Tröstau und die Diephaus Unterneh-
phaus. „Durch den Standort Tröstau sind wir
mensgruppe mit Hauptsitz im niedersächsi-
für unseren Kundenkreis in Süd-Ostdeutsch-
schen Vechta passen unter diesem Blickwin-
land in greifbarer Nähe und können damit
kel gut zusammen. Die Firmen kommen aus
die logistischen Herausforderungen optimal
Theo Diephaus ist mehrmals im Jahr in
der gleichen Branche, sind familiengeführt
lösen“, fügt er hinzu. Insgesamt produziert
Tröstau, um mit seinen Brüdern, dem Tech-
und ergänzen sich in ihren Stärken. Die Ge-
und vertreibt die Unternehmensgruppe damit
niker Arnd und dem Controller Christian, die
schäftsführer sind zudem etwa gleich alt,
nun an sechs Standorten hochwertige Terras-
Geschäfte zu managen. Von der Unterstüt-
haben selbst schon Familien gegründet
senplatten, Pflastersteine, Mauern, Hang- und
zung der Stadt Wunsiedel und des Landkrei-
und verstehen sich auch auf persönlicher
Randbefestigungen sowie Stufen aus Beton-
ses bezüglich der Übernahme ist er begeis-
Ebene gut.
werkstein. Zu den Kunden zählen vor allem
tert, ebenso vom Flair des Fichtelgebirges.
Baustoffhändler sowie Garten- und Land-
„Ich habe so das Gefühl, dass der Lokalpa-
schaftsbauer.
triotismus hier größer ist als in den anderen
„Wir waren schon lange auf der Suche nach einem Standort in dieser Region und muss-
LOKALPATRIOTISMUS
Gegenden unserer Niederlassungen“, sagt
ten nicht lange überlegen, als wir die Anfra-
Die Firmengruppe Braun wird durch den Ver-
ge der Firma Braun bekamen, ob wir neuer
kauf an Diephaus keineswegs komplett aufge-
Inhaber des Tröstauer Betonwerks und Ge-
löst, sondern ihren Fokus auf Naturstein und
schäftspartner werden möchten“, so Theo
den dazu gehörigen Splitten legen. Geschäfts-
Diephaus, einer der drei Geschäftsführer der
führer Johannes Braun ist froh, dass die Mit-
Diephaus-Unternehmensgruppe.
Diephaus
arbeiter des Betonsteinwerks von Diephaus
hat zu Jahresbeginn 2019 das Betonstein-
übernommen wurden und es bereits klare
er. Es ist wohl nicht nur so ein Gefühl. | OLIVER VAN ESSENBERG |
Diephaus Betonwerk GmbH Niederlassung Tröstau Neuenhammer 7, 95709 Tröstau info@diephaus.de W W W.DIE P H A U S .DE
58
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
FREIRAUM FÜR MACHER
iment
Unser gesamtes Sort verfügbar. jetzt auch in Tröstau Dieses finden Sie auch auf
www.diephaus.de
Wir sind da! DIEPHAUS im Fichtelgebirge!
Diephaus Betonwerk GmbH • Neuenhammer 7 • 95709 Tröstau • Tel. 092 32/700 67-10 • Fax 092 32/700 67-29 ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
59
LEBEN & FREIZEIT
Liebe, Macht, Verrat und Politik – Das Auftragswerk „ZUCKER“ verpsricht eine spannende Mischung - mit regionalem Bezug. Im Bild: Florentin Schmidt (Friedrich Lukas Sandmann) und Franziska (Marina Granchette) Hinten: Stadtrat Reisinger (Mark Weigel). Foto: Florian Miedl
60
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
LUISENBURG-FESTSPIELE
LEBEN & FREIZEIT
Und los! - Ein Draufgänger aus dem Musical „Grease“. Foto: Florian Miedl
KUNST IST
FÜR ALLE DA Unter der neuen Leitung von Birgit Simmler öffnen und erweitern die Luisenburg-Festpiele ihr Angebot
I
hre Vielseitigkeit ist beeindruckend: Klassi-
heiten zügig beantworten. „Ich glaube, dass
sche Literatur? Sprach- oder wahlweise auch
Theater einen hohen Wirkungsgrad hat und
Gesangskunst? Gehört zu ihren Steckenpfer-
nehme den Bildungsauftrag sehr ernst“, sagt
Die Gäste können sich aus dem Blumen-
den! Musicals zum Mitsingen und Mitwippen?
Birgit Simmler und ergänzt, dass Bildung sehr
strauß das Röschen heraussuchen, das sie
Oh, ja! Komödien und Schwänke? Das auch!
viel mehr sei als Wissensvermittlung. Zeitge-
abends am liebsten hätten. Das Programm
Aufwendige Stücke für Kinder und Jugendli-
mäßes Theater verhandelt Grundfragen, die
setzt viele neue Akzente und verspricht da-
che? Unbedingt! Vielseitigkeit kennzeichnet das
jeden angehen. Entscheidend ist, dass die
bei immer „State of the Art“. Denn Kunst ist
Programm der Luisenburg-Festspiele, zugleich
Stoffe Menschen anregen, sich mit den Situ-
für alle da. Birgit Simmler lebt diese künst-
aber auch jene Frau, die als künstlerische Lei-
ationen anderer Menschen auseinanderzuset-
lerische Haltung intensiv, bei Gesprächen
terin für das ganze Theater hauptverantwortlich
zen, und zwar auf vielerlei Weise. Das Theater
mit Kollegen, in der Begegnung mit dem
ist, Birgit Simmler. Sie hat den selbsterklärten
spricht alle Facetten der Gefühlswelt an, von
Publikum. Die neue Offenheit macht sich da-
Auftrag der Festspiele, breite Bevölkerungs-
nachdenklich–melancholisch bis heiter-gelöst,
her auch in der Vermittlung des Programms
schichten anzusprechen, 2017 angenommen
beide Extreme mitunter in einer Inszenierung.
bemerkbar. Wer nach einem roten Faden im
und setzt ihn seitdem mit großer Offenheit um.
„Das musikalische Stück kann da auch mal
neuen Kurs sucht, findet ihn mühelos. Die
ZUKUNFT Fichtelgebirge wollte von ihr wissen:
eher schwer sein und die Komödie kann ein
Luisenburg-Festspiele setzen neue Akzente
Was bedeutet das konkret für das Programm?
funkelndes Sprachkunstwerk sein“, erklärt
mit Auftragswerken sowie Stoffen mit regio-
Wo führt das Theater geliebte Gewohnheiten
Birgit Simmler und leitet damit zur zweiten
nalem Bezug und die Wunsiedler erweiterten
fort? Wo bricht es mit Schubladen?
Frage, der nach den Schubladen, über. Gen-
das Angebot. Mehr dazu unter den Stichwor-
rezwänge, die Stücke gestalterisch in ein Kor-
ten auf der folgenden Seite.
Wenn es um wiederkehrende Erfahrungen
sett schnüren, Musicals zum Beispiel zu leich-
geht, lässt sich die Frage nach den Gewohn-
ter Unterhaltung verpflichten, liegen ihr fern.
STATE OF THE ART
| OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
61
LEBEN & FREIZEIT
LUISENBURG-FESTSPIELE
Szenenbilder aus dem Schauspiel „Die Päpstin“ (links) und dem Lehrstück „Arturo Iu“, das auf dem städtischen Festplatz stattfindet. Fotos: Florian Miedl, Christian Flamm
ERWEITERUNG DES ANGEBOTS Weitere Infos unter
Die Luisenburg-Festspiele weiten ihr Angebot
W W W.L UISE NB UR G - A K T UE L L .DE
aus – räumlich und zeitlich. In kleineren Locations außerhalb der Stamm-Spielstätte ist zu erleben, was Schauspielerinnen und Schauspieler selbst an Stücken mitbringen, die sie begeistern. Auf kleineren Bühnen finden in der Regel
AUFTRAGSWERKE
auch Inszenierungen statt, die sich an Liebha-
Statt fertige Stoffe zu adaptieren oder um-
mit Musik und vielen dramatischen Wendun-
ber spezieller Sparten wenden. Für Theater-
zuschreiben, will Birgit Simmler eine Autoren-
gen geschrieben, die das historische Ge-
Connoisseure gibt es auf der Probebühne bei-
werkstatt aufbauen, die für die Luisenburg
schehen – der Zuckerschmuggel zur Zeit
spielweise Workshops und Einführungen zu
neue Stücke entwickelt. Das Vorgehen hat im
Napoleons – in eine Liebes- und Familienge-
neuen Stücken, bei der Kultnacht Sangeskunst
anglo-amerikanischen Theatersystem Traditi-
schichte überträgt. Liebe, Verrat, Macht, Wi-
auf Open Air-Bühnen der ganzen Stadt, in der
on. Der Autor arbeitet hier nicht als einsamer
derstand und Politik sind die Elemente, aus
Xtra-Reihe Lesungen, Anarcho-Zauberei, Jazz
Schreiberling, sondern entwickelt ein Stück
denen ZUCKER, das in Hamburg und Wun-
und Chanson, dann ein Sommerfest auf dem
mit Dramaturgen, Kollegen und Lektoren, die
siedel spielt, seine Spannung und Dramatik
Marktplatz. Darüber hinaus wird die Luisenburg
ihn im Schöpfungsprozess begleiten.
bezieht. Premiere: 16. August 2019.
noch häufiger als bislang an verschiedenen Orten mit Sonderproduktionen zu Gast sein.
DER AUTOR ARBEITET HIER NICHT
Bisher wurde bereits der Spitalhof des Fichtel-
ALS EINSAMER SCHREIBERLING,
gebirgsmuseums als Spielstätte genutzt. Ab
SONDERN ENT WICKELT EIN STÜCK MIT DR AMATURGEN, KOLLEGEN UND LEK TOREN
62
19. Juli 2019 bespielt die Luisenburg zwei Wo-
STOFFE MIT REGIONALEM BEZUG
chen lang ein Theaterzelt auf dem städtischen
Etwa alle zwei Jahre möchte die Luisenburg,
Brechts „Arturo Ui“ über die Bühne, in dessen
Stoffe mit regionalem Bezug anbieten. „Die
Mittelpunkt der Aufstieg eines Populisten steht.
Festplatz – in einer Zirkuskulisse geht Bertolt
Das erste Auftragswerk steht: Das Musical
Region ist so reich an Geschichte, dass ich
„ZUCKER“ ist eine für die Festspiele ge-
in Wunsiedel nicht unbedingt eine Geschichte
Die Festspiel-Saison dauert von nun an eine
schriebene Uraufführung, die eine histori-
aus München erzählen muss“, betont Birgit
Woche länger und deckt somit die kompletten
sche Begebenheit aus dem 19. Jahrhundert
Simmler. Das Musical „ZUCKER“ (s. Auftrags-
bayerischen Sommerferien ab. Jedoch wird es
aufgreift und fortführt. Die Autorin Birgit
werke) bestätigt das vortrefflich.
auch über die Saison hinaus punktuell immer
Simmler und der Komponist Paul Graham
wieder Sonderveranstaltungen in der Stadt
Brown haben eine unterhaltsame Erzählung
oder der Umgebung geben.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
AUSFLUGSZIEL
LEBEN & FREIZEIT
FASZINATION WALDNAABAUE Die Waldnaabaue zwischen Falkenberg und Tir-
Beitrag auf S. 91). Seltene, zum Teil überregional
schenreuth ist geprägt vom malerischen Verlauf
bedeutsame Tier- und Pflanzenarten haben hier
der Waldnaab, naturnahen Auewiesen sowie um-
ihren Lebensraum, z.B. Kreuzotter, Moorfrosch,
liegenden Bruch- und Nadelwäldern.
Braunkehlchen, Waldwasserläufer und verschiedene Moorlibellenarten. Zu den seltenen Pflan-
Im Zentrum dieses 3000 Hektar großen Gebie-
zenarten zählen u.a. die Glänzende Seerose, das
tes liegt die vor über 1000 Jahren angelegte Tir-
Sumpfläusekraut, der Moorklee, das Wollgras, die
schenreuther Teichpfanne, eine der größten und
Buschnelke und die Arnika.
ältesten Teichlandschaften der Bundesrepublik. Seit 2013 befindet sich am Vizinalbahn-Radweg, Die zahlreichen Fluss- und Bachauen weisen nur
der durch das Teichgebiet führt, die „Himmelslei-
ein geringes Gefälle auf, entsprechend feucht
ter“. Von dem imposanten Bauwerk – 70m Länge
ist die gesamte Landschaft. Dies war auch der
und 20m Höhe – eröffnet sich ein atemberau-
Grund dafür, dass Zisterziensermönche des
bender Blick über die Waldnaabaue. Die großfor-
Klosters Waldsassen in diesem Gebiet mit der
matigen Bildtafeln unter den Treppenaufgängen
Anlage von Teichen begannen. Die Bewirtschaf-
informieren anschaulich über diese einzigartige
tung dauert bis heute an (siehe dazu auch den
Kulturlandschaft. | PR, FOTO: CHRISTOPHER BEYER |
Das Tagungshaus im Fichtelgebirge - Fortbildung, Seminar, Freizeit • • •
Gruppen von 5 bis 115 Personen Tagungsräume und -technik für alle Gruppengrößen Freizeiträume, Turnhalle, Werkraum, W-lan Infos unter www.ebz-alexandersbad.de oder 09232 99390 ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
63
LEBEN & FREIZEIT
KULTUR
Mit dem JuKu-Mobil kommen KünstlerInnen aus der Region zu wechselnden Kooperationspartnern: Schulen, Kindergärten, Kulturvereinen, Museen, Dorfgemeinschaften... Im Bild: Ein Workshop bei der Buchmesse Fichtelgebirge mit Annette Hähnlein, Künstlerin aus Bibersbach. Foto Stefan Frank
DAS JUKU-MOBIL –
D
KREATIVITÄT MIT MODELLCHARAKTER as Jugendkunstmobil ist ein bayernweit
Stefan Frank aus Wunsiedel leitet seit Januar
Landkreis Wunsiedel mit großzügiger finanzieller
einzigartiges Modellprojekt. Vermittelt
2019 das Projekt, das auf eine Ausschrei-
und personeller Unterstützung einen wesentli-
ein Kunstbeauftragter den Teenagern
bung des Landesverbandes der Jugendkunst-
chen Teil bei. Weitere Mittel will man durch Spon-
nun die stilprägenden Epochen der Kunst-
schulen und Kulturpädagogischen Einrichtun-
soring und Projekt-Partnerschaften akquirieren.
geschichte? Nein, wenn in den kommenden
gen in Bayern (LJKE) zurückgeht. Das Team
Jahren das Jugendkunstmobil im Landkreis
des Kreisjugendamtes Wunsiedel erhielt als
Die Förderdauer beträgt zunächst drei Jahre.
Wunsiedel unterwegs ist, steht die Kreativität
einziger Landkreis Bayerns den Zuschlag.
Eine mögliche Fortsetzung ist im Gespräch.
der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt.
„Ausschlaggebend dafür war auch, dass es
Das Projekt hat nach Auffassung der Verant-
Mit an Bord ist immer ein Künstler bzw. eine
im Landkreis Wunsiedel eine breit aufgestell-
wortlichen durchaus das Potenzial, Schule zu
Künstlerin aus der Region. Sie wollen Ju-
te Kulturszene gibt“, erklärt Stefan Frank. Mit
machen. | OVE |
gendliche animieren, sich schöpferisch aus-
der Konzeption konnten die Bewerber auch
zudrücken, ob mit Spraydosen und Kameras,
das Bundesministerium für Ernährung und
Leinwänden und Druckwerkzeugen, mit Tanz,
Landwirtschaft überzeugen, das einen Teil
Theater oder Grafikdesign.
der Fördermittel bereitstellt. Zudem trägt der
Anfragen an: Stefan Frank, Projektleiter, Tel.: 01522/9542036, stefan.frank@juku-mobil.de W W W. JUK U - MOBIL .DE
KULTUR STATT LEERSTAND – DER KULTUR-LADEN IN SELB
D
ie Adresse „Marktplatz 1“ befindet sich
lerinnen vermieten, die dort ausstellen, arbei-
sind immer willkommen, den Verein und sei-
in einer exponierten Lage der Porzellan-
ten und verkaufen.
ne Mitglieder kennenzulernen. Auf der Web-
stadt Selb. Vom Balkon des Gebäudes
seite www.selbkultur.de bekommt man einen
aus spricht traditionell der Oberbürgermeis-
Die 14 Gründungsmitglieder wählten Anne
guten Überblick über das Schaffen der Kul-
ter zum Wiesenfest- Einzug, ehe zum Finale
liese Schade zur Vorsitzenden. Es finden
turfreunde. Hier findet sich auch das Motto
Tausende bunte Luftballons in den Himmel
Ausstellungen, Lesungen und auch Konzerte
des Vereins: „Kultur lebt von neuen Ideen und
steigen. Die Läden, die an der Straße direkt
statt. Jeden Dienstag ab 18.18 Uhr trifft sich
Veränderungen ebenso wie von Tradition und
unterhalb des Balkons liegen, werden also
der Verein in seinem Kulturladen. Interessierte
Bewahrung.“ | OVE |
Jahr für Jahr von unzähligen Menschen gesehen. Dennoch herrschte hier immer wieder Leerstand – kein sehr schöner Anblick. Doch das hat sich geändert. Rechter Hand hat sich der junge Verein SelbKultur niedergelassen. Das Ziel des Vereins besteht darin, die Leerstände in der Innenstadt für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen und so einen Mehrwert für die Selber Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Besucher zu schaffen. Den Laden auf der linken Seite konnte der Verein mittlerweile an mehrere Selber Künst-
64
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
Konzert mit der lokalen Band „Selbcontrol“. Foto: Forian Miedl
KULTUR
Wer sind Wi R ?
S
„WER SIND WIR?“ – Ein Projekt unter der Leitung des Fichtelgebirgsmuseum arbeitet die kulturelle Vielfalt der Region heraus
eit dem 1. Juli 2018 nimmt das Projekt
gen. Das können Gegenstände mit interes-
„Wer sind WIR? Kulturelle Diversität in
santen Geschichten sein, Kurioses oder auch
der Region(algeschichte)“, gefördert
Immaterielles wie Rezepte, Musik und Fotos.
vom Fonds „Stadtgefährten“ der Kulturstif-
Die interessantesten Objekte werden dann in
tung des Bundes, die gesellschaftliche und
der Ausstellung Heimatstube 4.0 in Wunsiedel
kulturelle Vielfalt im Fichtelgebirge in den
ab November 2019 gezeigt.
Blick. Gemeinsam mit acht Partnern spürt das Projekt des Fichtelgebirgsmuseums
Die Projektverantwortlichen freuen sich auch
Wunsiedel der kulturellen Diversität in der
über Vereine, die aktiv mitwirken möchten.
Region nach.
Interessierte können die Kulturräume generell gerne für eigene Aktionen nutzen und mit
Wohnzimmerreisen, Stadtexkursionen, Aus-
LEBEN & FREIZEIT
Die Aktionen und Standorte sind aus der regionalen Presse und unter W W W.W E R SIND W IR F GM.DE zu erfahren. Über Aktuelles informiert das Projekt über Twitter, facebook und Instagram unter @wersindwirFGM. Kontaktperson: Diana Nitzschke, nitzschke@fichtelgebirgsmuseum.de Mobil: 0151/50987645.
Leben füllen. | PR |
stellungen, Vorträge, ein inklusives Café, Workshops,
Mitmachaktionen
und
Ge-
sprächsrunden zur Lebenswelt in der Region, die gemeinsam mit den Partnern veranstaltet werden, laden zum Entdecken ein. In Leerständen in Marktredwitz, Rehau, Bad Berneck und Wunsiedel werden von April 2019 bis Januar 2020 zudem „Kulturräume“ eingerichtet. Mit verschiedenen Aktionen regt das Projekt darin zum kreativen Umgang und zur Diskussion über die eigene Kultur an. Auch die Expertise der Gäste und der Einheimischen ist gefragt! Denn die Projektverantwortlichen sammeln alles, um die Kultur des Jahres 2019 in der Region zu dokumentieren. Dazu können Teilnehmer ihre „Schätze“, die ihr eigenes Leben im Fichtelgebirge widerspiegeln und in einem Museum der Zukunft zu sehen sein sollten, in den Kulturräumen vorbeibrin-
SAGENHAFT – SEHENSWERT!
Feste und Veranstaltungen wie hier in Wunsiedel sind ein wichtiger Bestandteil der regionalen Kultur. Das Fichtelgebirgsmuseum widmet sich in einem aktuellen Projekt auch diesem Aspekt. Partner des Projektes sind: Förderverein Fichtelgebirge, LAG Fichtelgebirge innovativ, AWO Kreisverband Wunsiedel, Bürgerforum Wunsiedel, Künstlerkolonie Fichtelgebirge, Lebenshilfe im Fichtelgebirge, Luisenburg-Gymnasium Wunsiedel, Universität Bayreuth. Foto: Florian Miedl
www.bergnersreuth.de | www.fichtelgebirgsmuseum.de ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
65
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KULTUR/TOURISMUS
LEBEN & FREIZEIT
Auf den Spuren Humboldts: Wohnhaus in Goldmühl und der Stollen „Mittlerer Name Gottes“. Unten: Büste vor dem Schloss Goldkronach. Fotos: TZ
HUMBOLDT WIRKT WEITER
W W W.F IC H T E L GE BIR GE .B AY E R N
2019 hätte Alexander von Humboldt 250. Geburtstag gefeiert – Das Fichtelgebirge wartet aus diesem Anlass mit einer Reihe alter und neuer Ausflugsziele auf
A
lexander von Humboldt zählt weltweit zu den bekanntesten Deutschen. Auch das Fichtelgebirge hat ihm einiges zu
ALEXANDER-VON-HUMBOLDT-WEGE
verdanken, denn hier war der Naturforscher
Noch heute kann man die Spuren Alexander
maßgeblich an der Entwicklung des Bergbaus
von Humboldts im Fichtelgebirge verfolgen.
beteiligt. Im Sommer 1792 besichtigte er
So gibt es mittlerweile zwei Rundwanderwege,
Bergwerke und Hütten in Bayreuth und Ans-
einen in Arzberg und einen in Goldkronach, die
bach und bekam als Oberbergmeister den
die Stationen seiner Tätigkeit verbinden. Auf
Auftrag zur Sanierung des hiesigen Bergbaus.
den 6 und 10,8 Kilometer langen Wegen begeben sich Wanderer auf Entdeckungsreise.
Die Gewinnung von Bodenschätzen genießt im Fichtelgebirge einen hohen Stellenwert. Abgebaut wurden vor allem Gold, Zinn, Ei-
Humboldt beinahe während seiner Grubenlampenversuche verunglückt wäre. Vor sei-
FESTIVITÄTEN UND VERANSTALTUNGEN
nem früheren Wohnsitz in Goldmühl wird es zudem eine Lesung geben.
sen, Minerale, Erden und Steine. Einige der
Eine eigene Broschüre der Tourismuszentrale
Bergwerke können heute noch befahren
Fichtelgebirge informiert über sämtliche Sta-
werden. Dank seines Arbeitseifers gelang es
tionen Humboldts und Veranstaltungen zum
Humboldt, den Bergbau im Fichtelgebirge für
Humboldt-Jahr. Der GeoPark Bayern-Böhmen
Das Alexander von Humboldt Kulturforum
einige Jahre wiederzubeleben. Er trug dazu
entwickelt eine Humboldt GeoTour. An allen
in Goldkronach bietet zum 250. Geburts-
bei, die Arbeitsbedingungen und die soziale
Standorten im Fichtelgebirge, an denen der
tag ganzjährig Veranstaltungen in und um
Absicherung der Bergleute zu verbessern.
Naturforscher tätig war, werden Info-Tafeln zu
Goldkronach. Dort entsteht im Laufe des
Während seiner Zeit im Fichtelgebirge erfand
Leben und Wirken aufgestellt, ergänzt durch
Jubiläumsjahres der Alexander von Humboldt
er zudem eine neue Grubenlampe sowie ein
zusätzliche Online-Informationen.
Museumspark – ein neues, attraktives Aus-
Respirationsgerät für verunglückte Bergleu-
MUSEUMSPARK IN GOLDKRONACH
flugsziel in der historischen Bergbaustadt,
te. Die 1793 in Steben und 1796 in Arzberg
Der Kneippkurort Bad Berneck plant eine
die bereits mit dem Goldbergbaumuseum
gegründeten Bergschulen waren die ersten
Theateraufführung am Eingang des Alaun-
und den beiden Bergwerken sowie einem
Berufsschulen Deutschlands.
bergwerks – dem Originalschauplatz, an dem
Wanderweg aufwartet. | FERDINAND REB |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
67
LEBEN & FREIZEIT
TOURISMUS/FREIZEIT
AN DER GRENZE UND ÜBER GRENZEN HINWEG –
Reisefotos und Selfies werden immer wichtiger. Fotos: Fotoclub Arzberg, TZ/Andreas Hub.
TOURISMUSPROJEKTE 2019/20 30 JAHRE GRENZÖFFNUNG
G
renzen spielten für das Fichtelgebirge schon immer eine große Rolle und
DIGITALISIERUNG IM TOURISMUS
das nicht erst seit dem 9. November
Erfolgreiche Tourismusarbeit steht und fällt
1989, als sich die Mauer zur damaligen
mit der Kommunikation zwischen Gastgeber
DDR öffnete. Dieses Ereignis ist aber Anlass
und Gast. Früher waren die klassischen Pros-
für die Tourismuszentrale, sich dem Thema
pekte, Plakate und Mundpropaganda die ers-
Grenzen in den Jahren 2019/20 näher zu
ten Mittel der Wahl. Die Mundpropaganda ist
widmen. Dabei spielen natürlich Landes- und
es nach wie vor, allerdings auch über elektro-
Verwaltungsgrenzen, aber auch Sprach- und
nische Medien. Das Fichtelgebirge geht dabei
W W W.FA C E B O OK .DE / F IC H T E L GE BIR GE .B AY E R N
Glaubensgrenzen eine Rolle. Am anschau-
mit der Zeit und sieht die Digitalisierung als
lichsten lässt sich das Thema im Deutsch-
große Chance. Die Destination öffnet den Zu-
Deutschen Museum in Mödlareuth betrach-
gang zu Datensätzen der Touren und Routen,
Gastgebern nichts und sorgt für weltweite
ten, aber auch der bayerisch-böhmische
Sehenswürdigkeiten oder auch online buch-
Präsenz. Um den Umgang mit den neuen Me-
Grenzraum entlang des „Iron Curtain Trails“
baren Betrieben. Der Fichtelgebirgsverein hat
dien zu vereinfachen, bietet die TZ in enger
birgt so manch interessanten Einblick. In
schon seit Jahren seine Wege digitalisiert und
Zusammenarbeit mit dem Digitalen Gründer-
der Natur findet sich der eine oder andere
der Tourismuszentrale für sein Tourenportal
zentrum, Hof, und dem BayernLab, Wunsie-
Grenzweg, der insbesondere die Trennung
zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug erhält
del, regelmäßig Schulungen für alle an, die
zwischen dem königlichen Bayern und Preu-
der Verein die Daten der Sehenswürdigkeiten,
an der touristischen Leistungskette beteiligt
ßen symbolisiert. Auch in so manchen Orts-
die somit für potenzielle Gäste nutzbar sind.
sind. So können neben den klassischen Jour-
Instagram # F IC H T E L GE BIR GE .B AY E R N
nalisten auch zunehmend mehr Instagramer
namen wird auf frühere Grenzen, wie z.B.
68
W W W.F IC H T E L GE BIR GE .B AY E R N
dem Grenzhammer in der heutigen Gemein-
Die Übernachtungsbetriebe des Fichtelgebir-
und Blogger im Fichtelgebirge begrüßt wer-
de Warmensteinach, hingewiesen. Geschich-
ges sind über eine Online-Buchungsplattform
den, die sich auf die Spuren der touristischen
ten zum Thema Grenzen sollen im Herbst
in 95 Prozent der existenten Portale buch-
Highlights begeben.
2019, in einer eigens aufgelegten touristi-
bar. Dank einer gemeinsamen Finanzierung
schen Broschüre veröffentlicht werden.
der Tourismuszentrale kostet das Portal den
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
| FERDINAND REB |
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HIGHLIGHTS WIE AN EINER PERLENKETTE
Das Projekt wird gefördert von:
Die PERLENROUTE – Eine beispielhafte Kooperation der Landkreise Wunsiedel und Hof
R
adfahren im Fichtelgebirge ist so beliebt
Europa. Zum anderen spielt die Perlenroute
wie nie zuvor und die Attraktivität der Rad-
auf den Kulturraum an: In den vier Hauptorten
fahr-Region wächst und wächst, so auch
entlang der Eisenbahnstrecke „Oberkotzau –
das Streckennetz: Im Februar 2019 haben die
Rehau – Schönwald – Selb“ entstanden aufge-
Arbeiten an der PERLENROUTE begonnen. Die
reiht wie auf einer Perlenkette einst markante
neue Radlstrecke wird den Markt Oberkotzau
Porzellanfabriken. Die Bahnverbindung löst ab
mit den Städten Rehau, Schönwald und Selb
1865 einen regelrechten Porzellan-Boom aus,
sowie der tschechischen Nachbarstadt Asch
wovon noch heute etliche Gebäude zeugen.
in Zukunft durchgängig verbinden. Das Projekt PERLENROUTE ist ein Beispiel für Perlen weisen hier den Weg, und zwar in
hervorragende interkommunale Zusammen-
zweifachem Sinn. Zum einen mit Blick auf die
arbeit. Die Landkreise Wunsiedel im Fichtel-
Fließgewässer, die Schwesnitz und den Per-
gebirge und Hof arbeiten unter Federführung
lenbach. Die neben dem Radweg verlaufen-
des Landkreises Wunsiedel, mit vielen Projekt-
den Bäche und Flüsse beherbergen das größ-
beteiligten Hand in Hand, um die Lebensquali-
te Vorkommen der Flussperlmuscheln in ganz
tät im Fichtelgebirge weiter zu erhöhen.
AT T R A K T IONE N A N DE R S T R E C K E
(Auswahl): Flussperlmuscheln, Industriegeschichte und Porzellankultur, Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, viele Einkehrmöglichkeiten, grüne Grenze W E I T E R F Ü HR E NDE R A D W E GE :
Saale-Radwanderweg (bei Oberkotzau), Radweg Grünes Dach (an der Landesgrenze), grenzüberschreitender Brückenradweg Bayern-Böhmen (bei Selb bzw. Asch).
S TA R T OR T: Oberkotzau ZIEL OR T: Asch SCHWIERIGKEIT: leicht BESCHAFFENHEIT: weitestgehend asphaltierte Wege DAUER: ca. 1,5 h bei moderatem Tempo L Ä NGE: 26,7 km HÖHENME TERDIFFERENZ: 165 BAUBEGINN: Februar 2019 bei Schönwald GEPL ANTE FERTIGSTELLUNG : 2022
LEBEN & FREIZEIT
TOURISMUS/FREIZEIT
Die Erlebnisregion Ochsenkopf ist ein Top-Ziel für Mountainbiker. Die Strecken werden ausgebaut. Auch das Bergwerk Gleißinger Fels wird touristisch aufgewertet. Fotos: Tourismuszentrale Fichtelgebirge/ A. Hub
VIEL NEUES RUND UM DEN OCHSENKOPF
Im Zusammenhang mit einem umfassenden Infrastrukturkonzept entstehen in der Erlebnisregion Ochsenkopf neue attraktive Ausflugsziele, die zu Entdeckungstouren einladen.
2 NEUES 3* WELLNESS HOTEL IN BISCHOFSGRÜN
NEUES LICHT AUF DAS ERDINNERE – GLEISSINGER FELS, SOOS, KAMMERBÜHL
Das Bergwerk Gleißinger Fels gehört zu den
sich das wohl erste aus rein wissenschaftli-
wertvollsten montanhistorischen Denkmälern
chen Gründen gebaute Bergwerk befindet.
des Grenzgebiets. In einem ehrzeigen Projekt
Kammerbühl wird erstmals der Öffentlichkeit
Damian Junghina lebt seit geraumer Zeit in
wird das Areal derzeit touristisch aufgewertet.
zugänglich gemacht. In Soos und am Gleißin-
Kulmbach und ist auf der Suche nach einem
In der zum Bergwerk gehörenden Voitenzeche
ger Fels entsteht jeweils ein neues Besucher-
geeigneten Standort in Bischofsgrün fündig
wurden Holzeinbauten durch Stahlnetze er-
zentrum. Die Eröffnung ist für 2020 geplant.
geworden. Das einstige Evo-Heim an der
setzt, sodass Besucher in Zukunft die gesam-
Das Besucherbergwerk in Fichtelberg ist in
Hohen Haid in Bischofsgrün soll in ein 3*
te Zeche, eine Höhle von knapp 30 Metern
der Zeit nicht geschlossen, der Betrieb mit
Superior Wellness Hotel verwandelt werden.
Höhe, bewundern können. Die Besucherstre-
den Führungen geht weiter.
Vorgesehen sind 31 Zimmer mit 65 Betten,
cken unter Tage erhalten zudem eine neue Be-
zudem bis zu zehn Chalets im Umfeld des
leuchtung. Diese erfüllt nicht nur technische
Alle Destinationen werden durch Informatio-
Hauses. Zum Hotel gehört zusätzlich zu
Zwecke, sondern wird das Erdinnere auch
nen zur gemeinsamen Geologie und Berg-
einem Restaurant auch eine Weinstube im
effektvoll in Szene setzen.
bauhistorie sowie durch Marketing vernetzt.
1
Um die Attraktionen zu verbinden, sollen
Untergeschoss. Das Herzstück bildet die
70
Wellnesslandschaft, die mit einem beheizten
Der Ausbau geht Hand in Hand mit der besse-
grenzübergreifende Wanderwege ausgewie-
Außenpool, verschiedenen Innenbecken und
ren Erschließung von Sehenswürdigkeiten auf
sen werden. Geplant sind zudem gemein-
einem kleinen Saunapark aufwartet.
tschechischer Seite: dem Naturschutzgebiet
same Kulturveranstaltungen, Ausstellungen
Soos und dem Vulkan Kammerbühl, in dem
und Workshops.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
TOURISMUS/FREIZEIT
3
LEBEN & FREIZEIT
ERWEITERUNG BIKEPARK OCHSENKOPF
Der Ochsenkopf wird als Ausflugsziel gerade auch bei Mountainbikern immer beliebter. Der BikePark soll nun um mindestens zwei, besser drei neue Streckenarten, mit Schwierigkeitsgraden von leicht bis schwer, ergänzt werden: einen Flowtrail, einen Freeride (u.a. mit großen, sicheren Sprüngen) und eine leichte Downhill-Strecke. Zudem soll der Bereich um die Bleaml-Alm mit folgenden Angeboten an Attraktivität gewinnen.
4
IN PLANUNG: ZENTRUM FÜR WALDENTDECKER
ten auch unmittelbar erlebt werden. Die Planungen werden auf Grundlage eines ersten Konzeptentwurfs des Bayerischen Forst-
Die bisherigen Mountainbike-Rundrouten
In den kommenden Jahren soll am Standort
ministeriums vorangebracht. Im Bild (v.l.):
sollen überarbeitet werden. Zudem be-
Mehlmeisel eine neue waldpädagogische
Franz Tauber, Bürgermeister Mehlmeisel,
findet sich ein Trailcenter im Aufbau. Die
Einrichtung der Bayerischen Forstverwaltung
MdL Martin Schöffel, Ronald Ledermüller,
Maßnahmen bringen die Region auf dem
entstehen: das Zentrum für Waldentdecker.
Geschäftsführer Naturpark Fichtelgebirge,
Weg zu einer Top-Mountainbike-Destination
Dort sollen die Gäste in einer interaktiven
Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Eckard
weiter voran.
Ausstellung den Wald, seine Tiere und Pflan-
Mickisch, Wildpark Waldhaus Mehlmeisel,
zen und die Forstwirtschaft auf ganz neue
Forstministerin Michaela Kaniber, Frh. Lud-
Art entdecken. Bei waldpädagogischen Ver-
wig von Lerchenfeld, Winfried Prokisch, Ge-
anstaltungen mit der Försterin oder dem
meinderat Mehlmeisel.
Förster kann der Wald mit all seinen Facet-
| PR/ANDREAS MUNDER/OVE |
WILDPARK
Schneesicherheit meist garantiert Breiteste Kompaktschneepiste Nordbayerns
Kostenlose Großparkplätze
.
90 98 12 Tel.: 09272s--m ehlmeisel.de dhau www.wal
Tägliche Öffnungszeiten:
www.klausenlift.de mer aktuell im
Klausenlift - 95694 Mehlmeisel - Tel. 09272/90 92 12
Sommerzeit: 10.00 - 18.00 Uhr Winterzeit: 10.00 - 16.00 Uhr Geführte Touren mit Fütterung der Tiere jeweils um 14.00 Uhr (ganzjährig) und um 16.30 Uhr (nur Sommerzeit) Auf Anfrage Führungen mit Fütterung für Gruppen ab 20 Personen um 10.30 Uhr.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
71
LEBEN & FREIZEIT
100 JAHRE BAUHAUS
Nordseite der Glaskathedrale Amberg, 2018, Foto: Erich Spahn. Bild Mitte: Walter Gropius zu Gast in Selb. Foto: Stadt Selb
EIN JUBILÄUM WELTWEIT UND IN DER REGION
2
Auch im Fichtelgebirge und in der Oberpfalz feiert man „100 jahre bauhaus“ – Die Gestaltungsschule entwickelte bahnbrechende Konzepte für Kunst, Handwerk und Technik W W W. SE L B A MB E R G .DE
019 feiert Deutschland das 100-jäh-
– Staatliches Museum für Porzellan, die Ro-
Zweigstelle in der Amberger Glaskathedra-
rige Gründungsjubiläum des Bau-
senthal GmbH, die Stadt Selb, das Rosenthal-
le (heute Kristall-Glasfabrik Amberg GmbH).
hauses. Der Bauhausgründer Walter
Theater Selb, die Selb 2023 gGmbH, die Staat-
Den Besucher erwartet im Ausstellungsraum
Gropius hat in Selb und Amberg noch heute
liche Fachschule für Produktdesign und das
eine Multimedia-Show von den Anfängen der
sichtbare Spuren hinterlassen. In Amberg
Walter-Gropius-Gymnasium Selb.
Glaskathedrale in den 1960er Jahren bis in
entwarf Gropius die „Glaskathedrale“ für das Unternehmen Rosenthal. Sie zählt zu den bedeutendsten Industriebauten des 20.
72
die Gegenwart.
AUSSTELLUNGEN
Das Porzellanikon – Staatliches Museum
Jahrhunderts. In Selb gestaltete Gropius für
Die Ausstellung „Gropius, Bauhaus und Ro-
für Porzellan zeigt vom 9. März bis zum 6.
Rosenthal die Porzellanfabrik „Am Roth-
senthal in Amberg“ vom 7. Oktober – 1. De-
Oktober 2019 an den beiden Standorten in
bühl“, das Teeservice „TAC“ und entwarf
zember 2019 im Stadtmuseum Amberg widmet
Hohenberg a.d. Eger und Selb die Sonder-
einen Entwicklungsplan für die Stadt.
sich der denkmalgeschützten „Glaskathedrale“,
ausstellung „REINE FORMSACHE – Vom
deren Erbauer Gropius und besonders der Fir-
Bauhaus-Impuls zum Designlabor an der
Neun Institutionen in den bayerischen
ma Rosenthal. Gezeigt werden die in Amberg
Burg Giebichenstein Halle“. Die Burg Gie-
Städten Selb und Amberg haben sich zu-
produzierten Erzeugnisse – von Trinkglasserien
bichenstein ist neben dem Bauhaus die ein-
sammengeschlossen, um ein im Bauhaus-
über Accessoires wie Vasen, Kerzenleuchter,
flussreichste deutsche Kunstschule und bis
jahr 2019 umfangreiches Programm einer
bemalte oder bedruckte Weihnachtskugeln,
heute lebendige Hochschule. Der Ausstel-
breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Zu
Tafelgeschirr aus Glas bis zu limitierten Glas-
lungsteil „CHRONIK – Die Porzellanentwürfe
den Partnern zählen die Stadt Amberg,
tellern und Objekten aus der Studio-Linie. Ab
ausgewählter Lehrer und Absolventen 1915
das Stadtmuseum Amberg, der Kunstver-
Juni 2019 erhält das Stadtmuseum Amberg mit
bis heute“ am Standort Hohenberg dokumen-
ein Hochfranken Selb, das Porzellanikon
dem „Erlebnis Glaskathedrale Amberg“ eine
tiert die Verbindungen vom Bauhaus zur Burg
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
100 JAHRE BAUHAUS
Ausstellung „radikal zeitgemäß“. Foto: Rosenthal GmbH
Giebichenstein. Der zweite Ausstellungsteil in Selb stellt das „DESIGNLAB – Die Porzellanschule der Studierenden heute“ und das Experiment mit dem Werkstoff Porzellan in den Fokus. Die Arbeiten reflektieren neueste Formen, Ideen, Anwendungsgebiete und Forschungsergebnisse. Die Rosenthal GmbH veranschaulicht vom 6. April bis zum 28. September 2019 mit der Ausstellung „Radikal zeitgemäß. Rosenthal X Walter Gropius“ im ehemaligen, noch vom Bauhaus-Begründer selbst gestalteten Rosenthal-Werk am Rothbühl die visionären Denkansätze des Gestalters Walter Gropius. Zugleich beleuchtet sie sein Wirken für Rosenthal. Produktentwicklungen international bekannter Designerinnen und Designer sowie bis nach China reichende Hochschulprojekte unterstreichen den großen Einfluss der Bauhaus-Bewegung auf das Design der Moderne.
LEBEN & FREIZEIT
selb & amberg feiern 100 jahre bauhaus
BAUHAUS IN BAYERN
Unter dem Titel „BAUHAUS – ZEITGESCHICHTEN“ präsentiert die Selb 2023 gGmbH in Kooperation mit der Stadt Selb vom 28.09. bis 27. Oktober 2019 im Foyer des Rosenthal-Theaters zwei Künstler jener Zeit, Walter Gropius und Josef Hendel. Ersterer avanciert zum gefeierten Wegbereiter der modernen Architektur. Der andere startet aufsehenerregend mit gefeierten Ausstellungen, unter anderem mit dem Bauhaus-Meister László Moholy-Nagy. In der Ausstellung werden das von Gropius mitentwickelte Konzept für eine „humane“ Kleinstadt sowie sein Stadtentwicklungsmodell gezeigt, dazu Federzeichnungen von Josef Hendel. Zeitgleich findet vom 28. Semptember bis 28. Oktober die Ausstellung „Josef Hendel – Wiederentdeckung eines Egerländer Künstlers“ im Egerland-Museum Marktredwitz und in Asch statt. | SABINE REICHEL- FRÖHLICH |
STAATLICHES MUSEUM FÜR PORZELLAN, HOHENBERG A. D. EGER / SELB
WALTER GROPIUS GYMNASIUM
Kooperationspartner: Gefördert durch den Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
fichtelgebirge
Blick in die Ausstellung „DesignLab“. Foto: Andreas Gießler, Porzellanikon
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle University of Art and Design
www.selbamberg.de www.facebook.com/SelbAmberg www.instagram.com/selbamberg ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
73
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BEGEGNUNGEN ERMÖGLICHEN, FREUNDSCHAF TEN FESTIGEN. Wir, die Selb 2023 gGmbH, haben das Ziel, die Bayrisch-Tschechischen Freundschaftswochen im Jahr 2023 zu konzipieren, vorzubereiten und durchzuführen. Wir sind als gemeinnützige Gesellschaft 2017 vom Freistaat Bayern mit 90 % Gesellschafteranteil und der Stadt Selb (10 %) ins Leben gerufen worden. Bis zum 12 – 14 -wöchigen Freundschaftsfest 2023 werden eine Vielzahl an grenzüberschreitenden Veranstaltungen in der Grenzregion zwischen Fichtelgebirge und Kaiserwald sowie in den Städten Selb und Aš stattfinden. Innerhalb eines jährlich wechselnden Themenrahmens bieten wir Plattformen für Begegnungen und setzen fortwährend Impulse, um die Kontakte zwischen den beiden Ländern langfristig und nachhaltig zu vertiefen. »Mit den Naturerlebnistagen am Goldberg in Selb haben wir die kleinen und größeren Wunder des Fichtelgebirges und der Nachbarregion für jeden zugänglich gemacht«, beschreibt die Verantwortliche
Christine Schlockermann die Auftaktveranstaltung 2018. Besucher konnten zwei Tage lang Outodooraktivitäten und Kulinarisches des Fichtelgebirges und der Tschechischen Republik entdecken, ausprobieren und die Regionen so in vielerlei Form interaktiv erleben. Über 100 Vereine und Institutionen aus beiden Ländern haben sich dort präsentiert. 2019 feiern wir im Verbund mit dem Netzwerk SelbAmberg 100 Jahre Bauhaus. Anlässlich dieses Jubiläums und des einflussreichen Wirkens des Bauhaus-Gründers Walter Gropius erzählen wir die Geschichten hinter den Themen Architektur und Design. Das Gründungsjahr des Bauhauses, 1919, hat nicht nur ein bis heute genutztes pädagogisches Konzept an Kunstschulen hervorgebracht, sondern war ein Jahr tief greifender Veränderungen. Für die Macher des Bauhauses und ihre Aktivitäten ist charakteristisch, Menschen aus verschiedensten Bereichen zusammen zu bringen und
Trennendes zu überwinden. Denn ›nur wenn sich Menschen begegnen, kann Freundschaft entstehen und grenzübegreifend wachsen‹, das hat sich die Selb 2023 gGmbH als Aufgabe gesetzt. Auf die gemeinsame Reise in das Jahr 2023 wollen wir die Bevölkerung nicht nur durch verschiedene Aktivitäten mitnehmen. Parallel laufen auch elf investive Maßnahmen der Stadt Selb, die bis zu den Freundschaftswochen 2023 abgeschlossen sein sollen. Diese Maßnahmen werden die Tourismus- und Freizeitangebote in Selb auch über die Freundschaftswochen hinaus aufwerten. Zwischen der Stadt Selb, der Regierung von Oberfranken und dem Freistaat Bayern tritt die Selb 2023 gGmbH als Drehschreibe auf. Wir unterstützen die Stadt Selb konzeptionell und planerisch bei den landschaftspflegerischen Maßnahmen. Zusätzlich planen wir auf den Schauplätzen temporäre Baumaßnahmen und Events.
GRENZÜBERSCHREITENDE STR ATEGIEN FÜR UNSERE ZUKUNF T. 2019
100 Jahre Bauhaus: Kunstausstellung & Drachenfest
2020
Umwelt & Wasser: Renaturierung des Selbbachs
2021
W
IR
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S
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A
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Kaplanka: Zug in die Freiheit
2022
Zukunftstrategieren Wirtschaft & Zusammenarbeit Zukunftsstrategien
2023
Wir feiern die Freundschaft: Diesseits & Jenseits der ehemaligen Grenze
U
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Selb 2023 gGmbH Einsteinstraße 2 · +49 9287 96980-30 info@Selb23.de · www.Selb23.de
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LEBEN & FREIZEIT
Andreas-Leopoldt Schadt und Michael von Hohenberg (re.) arbeiten seit dem ersten Franken-Tatort zusammen. Schadt wirkt auch in Michael von Hohenbergs Fichtelgebirgskrimi „Siebenstern“ mit. Der Film soll Ende November in die regionalen Kinos kommen und vor Weihnachten 2019 auf Amazon-Video erscheinen. Weitere Besetzung: Giovanni Arvaneh (Marienhof), Christina Baumer (Hubert ohne Staller), Doreen Dietel (Dahoam is dahoam). Story: Nach einem Besuch des Polizeipräsidenten stehen plötzlich die Polizeiwachen des Fichtelgebirges in Konkurrenz zueinander. Es beginnt ein Wettbewerb, bei dem Polizeiarbeit neu definiert wird. Foto: Michael von Hohenberg
N
„ EIN DANKBARER DREHORT FÜR MICH“ Andreas-Leopoldt Schadt alias Tatort-Kommissar Sebastian Fleischer, verrät im Interview, was ihm so gut an Franken gefällt
ürnberg, April 2015 – die Mordkommis-
Ist Oberfranken für Sie ein dankbarer Dre-
gehört: die gute Wurst und das gute Bier. Die
sion Franken ermittelt zum ersten Mal
hort, weil ihnen die Gegend besonders ver-
Mentalität? Na ja, wenn man einen Franken
für den Tatort. Nürnberg als Drehort,
traut ist? Oder spielt das für Sie als Schau-
erst einmal für sich gewonnen hat, kommt
spieler keine Rolle?
man gut mit ihm aus.
um den „Club“ – das war nur der Anfang!
Oberfranken ist natürlich ein dankbarer Dre-
2019 wirken Sie im Fichtelgebirge an der fünf-
2019 wurden nun auch Bayreuth und die
hort für mich, auch Franken an sich. Die Men-
teiligen Krimi-Comedy-Serie „Siebenstern“ mit,
Filmregion Fichtelgebirge zum Schauplatz
schen kennen einen, man ist daheim, muss
bei der Michael von Hohenberg, der Beauftrag-
des nationalen TV-Ereignisses. Der im Febru-
nicht so weit wegfahren, man spricht die glei-
te der Filmregion Ostoberfranken, Regie führt.
ar 2019 ausgestrahlte fünfte Franken-Tatort
che Sprache, es gibt was Gutes zu essen.
Was hat Sie für das Projekt eingenommen?
drehte sich um einen zwanghaften Mörder,
Ich finde es allgemein super, in der Heimat
der jede Stunde eine Person tötete.
zu drehen.
Für Andreas-Leopoldt Schadt, der im Fran-
Wie würden Sie die Mentalität und Lebensart
Fichtelgebirgs-Krimi fand ich sehr fränkisch
ken-Tatort den Kommissar Sebastian Flei-
Ihrer alten Heimat im Hofer Land beschreiben?
und passend. Auch die Kollegen, ebenfalls
abseits von Bratwürsten, Burg, den Zahlen der Arbeitsagentur und dem ewigen Drama
Michael und ich kennen uns seit dem ersten Franken-Tatort. Die Drehbuch-Ideen für den
Franken, haben mich für das Projekt einge-
scher verkörpert, war der Dreh beinahe ein Heimspiel. Schadt, Jahrgang 1978, wuchs in
Das Hofer Land liegt ja zwischen Franken-
nommen. Ich freue mich schon tierisch drauf.
Konradsreuth bei Hof auf. Das Engagement
wald und Fichtelgebirge. Die Natur macht es
Unabhängig von großen Sendern und Produkti-
für den Franken-Tatort führte ihn 2015 zu-
aus da oben. Früher waren das die schönen
onsfirmen drehen, das ist eine feine Sache, da
rück nach Oberfranken. Zeit für eine kleine
langen weißen Winter, die es so inzwischen
kann man viele eigene Ideen einbringen.
Zwischenbilanz.
leider nicht mehr gibt. Was heute noch dazu
| INTERVIEW: OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
75
LEBEN & FREIZEIT
ZUZÜGLER
Interview mit... ANJA HÖSL Jahrgang 1990, stammt aus Guteneck (Lkr. Schwandorf, Oberpfalz). Nach dem Studium Tourismusmanagement in Deggendorf spezialisierte sie sich auf Gesundheitstourismus. Im Rahmen ihrer Masterarbeit absolvierte sie ein Praktikum in Bad Alexandersbad und machte sich dabei mit dem „Individuellen Gesundheits-Management“ (IGM) des Kurortes vertraut. Seit September 2015 ist sie fest bei der Gemeinde beschäftigt und ist seit Oktober 2016 hier für das Marketing zuständig. Ihr Lebenspartner TOBIAS PELTZER, Jahrgang 1987, kommt aus der Gemeinde Pfreimd (Lkr. Schwandorf, Oberpfalz). Er absolvierte nach dem qualifizierten Hauptschulabschluss zunächst eine Schreinerlehre, anschließend eine Ausbildung zum Industriemeister Fachrichtung Glastechnik und stieg in der Glasbranche in den Fachbereich Logistik ein. Inzwischen arbeitet er als Logistikleiter bei der Firma NETZSCH, Selb, und bildet sich an der Hochschule Hof berufsbegleitend zum Logistikmanager weiter. Foto: Hannes Bessermann
„DIE REGION IST
...Anja Hösl und Tobias Peltzer
IM AUFBAU“ Die beiden Oberpfälzer Anja Hösl und ihr Lebenspartner Tobias Peltzer haben sich in Bad Alexandersbad niedergelassen. In Vereinen und im Beruf können beide viel bewegen
Frau Hösl, Sie hat es nach dem Abitur
kennengelernt. Österreich wäre zwar ein
gebirge und die nördliche Oberpfalz haben
südwärts gezogen, nach Deggendorf zum
gutes Pflaster für die Arbeit im Gesundheits-
zum Beispiel eine ähnliche, sehr urige Wirts-
Studieren, dann zu einem weiteren Studium
management gewesen. Der Wunsch, in die
haus- und Kneipenkultur.
in die Steiermark. Hätten Sie sich damals
Heimatregion, zumindest in die vertraute
vorstellen können, dass Sie Ihre berufliche
Umgebung zurückzukommen, war am Ende
Touristen legen großen Wert auf Gastfreund-
Zukunft in Bayerns hohen Norden führt?
jedoch stärker.
schaft. Was kann das Fichtelgebirge und ins-
Sie: Anfangs gar nicht. Als 19-Jährige woll-
Ihr Heimatort in der Oberpfalz ist etwa 80 Kilo-
tun, um in dieser Hinsicht positiv wahrgenom-
te ich in die große weite Welt und habe als
meter vom jetzigen Wohnort Bad Alexanders-
men zu werden?
Studentin daher auch Praktika im Ausland
bad entfernt. Wie nahe fühlt man sich damit
gemacht. Etwa alle sechs Monate kam
noch der Heimat?
besondere die Gemeinde Bad Alexandersbad
76
Sie: Das Fichtelgebirge hat es schon ganz gut geschafft, als gastfreundlich wahrge-
ich in die Oberpfalz zurück. Im Rahmen meines Masterstudiums war ich für ein-
Sie: Ich kann von hier aus immer noch gut
nommen zu werden. Die Gemeinde Bad
einhalb Jahre in Österreich. Kurz zuvor
meine Familie besuchen und kulturell nehmen
Alexandersbad setzt auf ihre Geschichte als
habe ich Tobias, meinen Lebenspartner,
sich die beiden Regionen nichts. Das Fichtel-
Heilbad. Hier soll sich jeder Gast wohlfühlen
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
ZUZÜGLER
LEBEN & FREIZEIT
und genau diese Willkommenskultur durfte
gewesen. Und sie sind gute Stimmungsbaro-
sam. Hat sich das Hobby erst in Bad Alexan-
ich selbst spüren, als ich hierher gezogen
meter. Da ich viel rumkomme im Fichtelgebir-
dersbad ergeben?
bin. Und ich habe mich bewusst für Bad
ge, merke ich immer wieder: Hier tut sich was.
Alexandersbad entschieden, da ich gemerkt
Er: Ich sage es mal ganz direkt: Ich liebe Sau-
habe, dass hier etwas Großes entsteht. Die
Sie: Ja, die Region ist im Aufbau. Daher fühlt
na. Und es hat mich gewundert, dass es hier
Bürger wurden bei der Planung wegweisen-
man sich hier auch als Zuzügler schnell wohl.
keine regelmäßigen Aufgüsse gab. Daher
der Projekte, wie z.B. dem ALEXBAD, inten-
habe ich Bürgermeister Peter Berek vorge-
siv einbezogen. Ich habe hier das Gefühl, in
Apropos Aufbau. Sie haben vor, in Bad Alex-
schlagen, mich aktiv einzubringen, indem ich
der Gemeinschaft wirklich etwas bewegen
andersbad ein Haus zu bauen und noch dazu
einen Teil der Aufgüsse übernehme. Im Som-
zu können.
einen guten Bauplatz bekommen. Haben da
mer 2018 ist die Entscheidung gefallen: Ich
gute Kontakte geholfen?
habe das bestehende Sauna-Team ergänzt,
Frau Hösl, Sie sind stellvertretende Vorsitzen-
wir haben einen Plan aufgestellt und das Gan-
de im Förderverein Fichtelgebirge und betreu-
Er: Nein, das war eher Glück. Wir hatten gar
en dort das Projekt „Heimatkunde 4.0“, bei
nicht geplant, ein Grundstück zu kaufen, bis
dem Sie Führungen im Fichtelgebirge orga-
ich im Internet zufällig auf ein gutes Angebot
Woanders wäre das vermutlich nicht so ein-
nisieren. Zusammen sind Sie beide zudem
gestoßen bin. „Gut“ heißt, nicht nur in einer
fach möglich gewesen.
im „Förderverein Historisches Badehaus e.V.
schönen Lage am Waldrand, sondern mit ei-
Bad Alexandersbad“ aktiv. Welche Bedeu-
nem Preis von weniger als 50 Euro pro Quad-
Er: Ja, und die Region ist noch längst nicht
tung haben die Vereine für Sie?
ratmeter auch erschwinglich.
am Ende ihrer positiven Entwicklung. Die ak-
Er: Ich bin außerdem seit Kurzem auch Mit-
Herr Peltzer, Sie sind regelmäßig im ALEX-
es eigentlich sehr treffend aus. Hier gibt es
glied bei der örtlichen Feuerwehr. Die Vereine
BAD, um Sauna-Aufgüsse zu zelebrieren und
Freiraum für Macher.
sind für uns ein guter Einstieg in die Region
machen das, wie man hört, ziemlich unterhalt-
| INTERVIEW: OLIVER VAN ESSENBERG |
ze auf einen guten Weg gebracht.
tuelle Kampagne des Fichtelgebirges drückt
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ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
77
LEBEN & FREIZEIT
RÜCKKEHRER
Interview mit... SUSANNE HILPERT Jahrgang 1988, wuchs in Wunsiedel auf und studierte in Passau International Cultural and Business Studies. Sie spezialisierte sich auf Kultur und Wirtschaft im spanischsprachigen Raum. Als Gaststudentin hielt sie sich längere Zeit u.a. in Latein- und Mittelamerika sowie in Barcelona auf. Nach ihrem Master-Abschluss zog es sie wieder nach Franken, und zwar in den sozialen Bereich, für den ihr Herz schon länger schlägt. 2013 trat sie eine Stelle als Personalentwicklerin bei der Caritas in Würzburg an, im September 2017 übernahm sie die Geschäftsleitung der Lebenshilfe im Fichtelgebirge mit Sitz in Marktredwitz. Foto: Hannes Bessermann
...Susanne Hilpe
rt
„KEINE
SEKUNDE BEREUT“
Susanne Hilpert, Geschäftsführerin der Lebenshilfe im Fichtelgebirge, ist 2017 in die Heimat zurückgekehrt. Sie schätzt besonders den Zusammenhalt und die kurzen Wege
Nach dem Abitur haben Sie das Fichtelgebir-
Was schätzen Sie außer dem Kontakt zu
ins Fichtelgebirge zurück wollten. Die ande-
ge verlassen, um zu studieren und die Welt
Freunden noch besonders?
ren denken so wie wir. Ich sehe es so, dass
kennenzulernen. War es die Sehnsucht, die
unsere Erfahrungen, die wir außerhalb der
Sie in die Heimat gezogen hat, oder eher
Ich mag die kurzen Wege und dass jeder
Region gesammelt haben, sehr schön und
eine rationale Überlegung?
jeden über ein paar Ecken kennt. Es hilft
sehr wichtig waren, glaube aber, dass wir
einem auch in der Arbeit, weil jeder schnell
unsere Kompetenzen hier am besten entfal-
Dass die Verbindung nie ganz abgerissen
ein Netzwerk knüpfen kann. Ich finde auch
ten können, und wir haben die Entscheidung
ist, hat zum großen Teil mit meinem Freun-
nicht, dass hier kulturell wenig geboten ist.
noch keine Sekunde bereut.
deskreis zu tun. Interessanterweise war es
Was für mich obendrein sehr für die Heimat
bei vielen so, dass sie nach dem Abi weg
gesprochen hat, ist, dass ich hier Job und Fa-
Haben Sie den Eindruck, dass die genannten
wollten, im Studium am Wochenende aber
miliengründung gut vereinbaren kann. Bei der
Vorzüge der Region auch Außenstehenden
oft wieder her kamen. Bei meinem Mann,
Betreuung der Kinder können unsere Eltern
bekannt sind, oder dass man hier noch viel
den ich schon seit Schulzeiten kenne, lief es
und Großeltern helfen.
mehr machen müsste?
Schulfreunde und viele von ihnen sind nach
Sind alle Ihre alten Freunde so heimatver-
Es kommt darauf an, wie gut die Menschen
dem Studium zurückgekommen. Daher war
bunden?
das Leben in einer eher ländlichen Region
ähnlich. Viele unserer besten Freunde sind
kennen. In Würzburg ist mir schon aufgefal-
für uns irgendwann klar: Okay, wahrschein-
78
lich gehören wir einfach hierher und daher
Es teilt sich ein wenig auf in zwei Fraktionen:
len, dass das Fichtelgebirge für manche ein
fühlt es sich für uns richtig an.
Die einen können nicht verstehen, wieso wir
negatives Image hat. Eine typische Frage
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
RÜCKKEHRER
LEBEN & FREIZEIT
lautete: ‚Was? Da willst du wieder hin?’. Wenn ich zurückgefragt habe, ob derjenige schon mal da war, hieß die Antwort meistens ‚Nein’. Wer das Fichtelgebirge als Besucher kennengelernt hat, zieht deswegen aber nicht gleich hierher. Für Zuzügler und Neubürger spielt sicher auch das Finanzielle eine Rolle. Wenn ich dran denke, wie lange ich zum Beispiel in Würzburg nach einem geeigneten Haus für die Familie suchen müsste, wobei wir es uns
beiter. Sie werden Ihre Betreuungsangebote
die Personalentwicklung zudem ein wichtiges
vielleicht nicht einmal leisten könnten. Hier:
mit dem Neubau auf dem Schumann-Areal
Anliegen. Wir unterstützen diese mit einem
kein Problem.
in Arzberg bis zum Frühjahr 2020 deutlich
betrieblichen
erweitern. Was sind die größten Herausfor-
Mitarbeiter-Jahresgesprächen und mehr. Wir
Gilt das auch für guten Wohnraum?
derungen?
verstärken auch die Öffentlichkeitsarbeit und
Ja, bei der Suche nach einer freien Wohnung
Eine der größten Herausforderungen bestand
läum mit einem großen Fest für die Öffent-
waren uns unsere Kontakte behilflich und so
darin, mir das nötige Spezialwissen anzueig-
lichkeit im Auenpark feiern. Es ist eine sehr
haben wir etwas Schönes gefunden. Jetzt hat
nen, wenn es um die Verhandlung der Leis-
umfangreiche Arbeit, die mich sehr ausfüllt.
es sich so ergeben, dass wir das Haus mei-
tungssätze geht. Eine andere Herausforde-
Wenn wir mal entspannen wollen, gehen mein
ner Mutter übernehmen können.
rung ist die Zeiteinteilung, da wir sehr viele
Mann und ich gerne im Wald joggen oder im
Projekte haben. Zusätzlich zum Neubau müs-
Winter langlaufen. Da bietet das Fichtelgebir-
Als Geschäftsführerin der Lebenshilfe tra-
sen wir ja auch den Umzug unserer Marktred-
ge ja die besten Möglichkeiten.
gen Sie Verantwortung für rund 150 Mitar-
witzer Geschäftsstelle meistern. Mir selbst ist
| INTERVIEW: OLIVER VAN ESSENBERG |
Gesundheitsmanagement,
werden zum Beispiel unser 50-jähriges Jubi-
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ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
79
LEBEN & FREIZEIT
NATURGÄRTEN
NEUE GARTEN PERSPEKTIVEN FÜR DAS LAND
D
80
NE UE G A R T E NP E R SP E K T I V E N Ute Geyer Lettenweg 9, 95497 Goldkronach Tel. 09208 / 570802
Naturnah angelegte Firmengelände wie hier bei Gemüse Höfler in Nürnberg gibt es im Fichtelgebirge noch selten. Das soll sich ändern. Foto: Ute Geyer
info@neue-gartenperspektiven.de
Die Naturgartenplanerin Ute Geyer will mit der Planung und Gestaltung naturnaher Gärten nicht die Welt retten, aber einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz leisten
as Fichtelgebirge ist eine grüne Regi-
Unkraut und arbeitsintensiv. Mit dem richti-
Ute Geyers Vorgehen ist stets erfrischend
on. Bei genauerem Hinschauen zeigt
gen Konzept ließen sich dagegen nicht nur
unkonventionell: Sie setzt als Grundlage für
sich hier jedoch ein ähnliches Bild wie
Kosten beim Anlegen von Grünflächen spa-
ihre Beete eine Mischung aus Kalkschotter
vielerorts: Der Lebensraum für heimische
ren, auch die Pflege naturnaher Flächen
und Sand ein. Kein Humus, nur eine dünne
Wildpflanzen, Insekten, Schmetterlinge und
sei weniger intensiv und das Ergebnis ein
Schicht
andere Tiere ist in den Ortschaften und am
Gewinn, führt Ute Geyer aus. Mit einer
als Starthilfe für die heimischen Wildpflan-
Stadtrand nahezu verschwunden. Ute Gey-
Online-Ausbildung zur Gartenplanerin- und
zen und Ansaaten. Zertifiziertes regionales
er ist so jemand, der genauer hinschaut,
–gestalterin beim Studienkreis Darmstadt
Saatgut und Baumaterial aus der Region zu
nicht erst, seitdem das Bienensterben das
hat sie sich das fachliche Basiswissen an-
verwenden, ist für sie selbstverständlich. So
Thema Artenschutz in den Fokus gerückt
geeignet. Über die Fachakademie des Na-
entsteht ein blühender Mini-Kosmos, der sich
hat. Naturnahe Gartenplanung war bereits
turgarten e.V. wurde sie zum Naturgarten-
in Farbe und Struktur den jeweiligen Erforder-
ihr privates Steckenpferd, als sie noch als
profi. Auf vielen Baustellen begleitete sie
nissen anpassen lässt, ein Rückzugsort für
Mediengestalterin tagsüber am Schreibtisch
unter anderem die Naturgarten-Koryphäe
selten gewordene Wildbienen und Käferarten.
saß. 2013 hat sie die Planung, Konzeption
Dr. Reinhard Witt. Schritt für Schritt baute
„Es geht mir darum, in meiner Region noch
und Umsetzung von Naturgärten zu ihrem
sich die Naturgartenplanerin ein bundes-
möglichst viele Grünflächen naturnah zu ge-
Beruf gemacht. „Das Thema naturnaher Le-
weites Netzwerk an Fachleuten auf, die
stalten und einen notwendigen Ausgleich zu
bensräume ist heute aktueller denn je“, weiß
sie bei Bedarf hinzuholen kann. Daher ist
schaffen“, sagt sie zu ihrer Unternehmung.
sie. Schließlich halte der Klimawandel auch
die in Goldkronach lebende Expertin in der
Viele kleine gemeinsame Schritte könnten da-
nicht einfach an.
Lage, vielerlei Aufgaben zu übernehmen:
bei auch zum Ziel führen. Entscheidend sei,
für die Gartenplanung im Privatbereich,
dass nach dem landesweiten „Ja“ zu mehr
WENIGER AUFWAND, MEHR NUTZEN
als Beraterin für Kommunen, Schulen,
Artenschutz nun auch konkrete Taten folgen.
Kindergärten, aber auch als Planerin für
| OLIVER VAN ESSENBERG |
Üblicherweise sind Grünflächen im Fichtel-
Grünflächen auf Firmengeländen und bei
gebirge eher monoton gestaltet, anfällig für
Gewerbeansiedlungen.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
gütegesicherter
Kompost
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dient
LEBEN & FREIZEIT
GUTES TUN MIT ENERGIE – DIE FÖRDERUNG DER ESM KOMMT AN
2
012 startete die Energieversorgung Selb-Marktredwitz (ESM) mit der Idee, den Heimatorten ihrer Kunden für den Bezug von Gemeindestrom einen Bonus für gemeinnützige Zwecke zu-
kommen zu lassen. Knapp 60.000 Euro sind inzwischen in entsprechende Projekte oder Energie-Effizienzmaßnahmen geflossen. Seit März 2019 wird Gemeindestrom in weiteren 19 Kommunen angeboten, damit stieg die Gesamtzahl der teilnehmenden Kommunen auf 44. Für jede Kilowattstunde Gemeindestrom, die die Bürger übers Jahr beziehen, erhält ihre Kommune einen Bonus von 0,5 Cent. Wie die Finanzspritze verwendet wird, entscheiden die Kommunen selbst. Einzige Vorgabe: Der Zuschuss muss einem gemeinnützigen Zweck zugutekommen; soziale, kulturelle oder sportliche Projekte sollen gefördert werden. „Mit dem Scheck unterstützt die ESM außerdem Aktionen, die eine klimaschonende und nachhaltige Energiezukunft zum Ziel haben“, erklärt Klaus Burkhardt, Geschäftsführer der ESM.
[
Das kann zum Beispiel ein Kindergarten sein, der auf Energiesparleuchten umrüstet oder die Förderung der Elektromobilität. | PR |
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81
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BILDUNG & KARRIERE
KARRIERE SCHMIEDEN
82
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
„Man lernt nicht für die Schule, sondern fürs Leben“, weiß der Volksmund. Wohl wahr, längst bemühen sich jedoch nicht nur Schulen, sondern auch viele Unternehmen um eine gute, zielgerichtete Ausbildung. Denn Bildung ist in der globalisierten Welt die Schlüsselqualifikation für Karrieren. SEITE
82- 89
AUSBILDUNG
BILDUNG & KARRIERE
DER KLEINE DIENSTWEG, DIE STÄRKE DER SCHERDEL GMBH
D
Am Hauptsitz Marktredwitz entsteht ein
SCHerdel Ausbildungs- und Trainings-Zentrum
iesen SCHATZ lässt sich das Familien-
bewegen, zusammen, um zu üben, zu lernen
kann. Der SCHATZ an der Bayreuther Stra-
unternehmen rund 6 Millionen Euro kos-
und gemeinsam zu wachsen. Sie lernen quasi
ße wächst stetig und zudem soll Schritt für
ten. Ab 2. September 2019 sollen an
aus einer Hand, zentral, und geben dann die
Schritt die seit gut 10 Jahren existierende
der Bayreuther Straße, Marktredwitz, gleich-
Erfahrungen in die einzelnen Betriebe wei-
Scherdel-Akademie integriert werden. Die
zeitig 60 Personen in 11 Ausbildungsberufen
ter. Der positive Nebeneffekt: Es findet eine
gute Nachricht für den Standort Marktred-
fit gemacht werden für die Welt des Global
Vernetzung statt, eine Schlüsselanforderug
witz: Entwicklungspotenzial für ein Techno-
Players. Eine grundsolide Ausbildung, wie es
in unserer Region. Oder wie es Stegner so
logiezentrum bleibt auch noch genügend.
Personalleiterin Dagmar Zauner nennt. Damit
gerne sagt: Es funktioniert auf dem kleinen
Außerdem wollen Zauner und Stegner gerne
Scherdel Technologieführer bleibt, sollen hier
Dienstweg!
einen weiteren Schatz heben. Mädchen und
die Fachkräfte von morgen nicht nur eine gute fachliche Ausbildung erhalten, sondern eben auch softe „Skills“ mit auf den Weg bekommen: soziale Kompetenz, netzwerken und Wertschätzung.
junge Frauen sind nicht nur schulisch min-
ZIEL: INTEGRATION DER SCHERDEL-AKADEMIE
destens ebenbürtig, sondern haben auch
Auch die Vernetzung der Berufsschulen in
Berufe nur Männersache sind.
richtig was drauf, allerdings müssen hier die Vorurteile abgebaut werden, dass technische
Marktredwitz und Bayreuth ist mit Scherdel Durch Abwanderung und geburtenschwache
zusammen als Partnerschaft zu sehen, alles
Jahrgänge nimmt die Zahl ausbildungswilli-
wieder auf dem kleinen Dienstweg, so positiv,
ger Schulabgänger auch für Scherdel ab, wie
wie man diesen Spruch eben nur besetzen
W W W. S C HE R DE L . C OM / DE / K A R R IE R E / | JENS STENGLEIN |
Zauner einräumt. Dabei lebt die Gruppe von ihren Mitarbeitern, mit denen das Unternehmen seit fast 130 Jahren stetig gewachsen ist. Aktuell sind wieder mehr Macher gefragt, die selbständig denken können, aber handfest anpacken! Deshalb ist wohl auch die Politik gefragt, die Wippe zwischen Ausbildungsbetrieben und Hochschulen besser auszubalancieren. Denn, da ist sich Zauner
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sicher: Zufriedene und gute Mitarbeiter stellen konkurrenzfähige Produkte her, die wiederum neue Ideen und Innovationen anstoßen werden. Eine Tatsache, die sich letztlich auch in Zusatzleistungen oder im Geldbeutel der Mitarbeiter niederschlägt, wie Stefan
BEWIRB DICH ALS AUSZUBILDENDER (m,w,d) AUF WWW.SCHERDEL.COM
Stegner, Projektleiter von SCHATZ, selbstbewusst erwähnt. Er freut sich schon auf das Ausbildungs- und Trainingszentrum, denn auch hier kommen künftig Auszubildende aus allen Standorten, die sich um Marktredwitz
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
83
BILDUNG & KARRIERE
HOCHSCHULE
KULMBACH – ERÖFFNUNG DER FAKULTÄT FÜR LEBENSWISSENSCHAFTEN
I
m März 2019 wurde die Fakultät VII für Lebenswissenschaften:
Lebensmittel,
Ernährung und Gesundheit der Univer-
sität Bayreuth feierlich eröffnet. Bis 2025 sollen in Kulmbach bis zu 1000 Menschen studieren und 22 Professuren etabliert werden. Forschungsfragen sind die Zusammenhänge zwischen Krankheitsrisiko und Lebensweise, der Einfluss von individuellen, kulturellen oder wirtschaftlichen Faktoren auf die Gesundheit sowie die Ver-
Luftbild vom Spinnereigelände, wo Teile der neuen Fakultät heute schon untergebracht sind. Foto: Stadt Kulmbach
sorgung mit gesunden Lebensmitteln. Von der Idee bis zur feierlichen Eröffnungen sind laut Bayreuths Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible nur 21 Monate
BAYREUTH –
vergangen. „In dieser kurzen Zeit haben wir
STARTSCHUSS FÜR NEUEN MEDIZINCAMPUS
Konzepte entwickelt und die internationale
D
die relevanten Player an einen Tisch geholt, Forschungslandschaft einbezogen. Was
as Bayerische Kabinett hat im Frühjahr
enabschnitt in Erlangen zum Wintersemester
herauskam, kann sich sehen lassen!“ Damit
2019 die Einrichtung des Medizincam-
2019/20. Die Ausbildung im zweiten Studien-
spielt Leible auch auf die konkreten Studi-
pus Oberfranken beschlossen. Projekt-
abschnitt erfolgt dann bereits ab 2021 am
engänge an, die in Kulmbach angeboten
Medizincampus Oberfranken in Bayreuth.
werden sollen und die es so an keiner an-
partner sind die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), die Klinikum
deren Universität in Deutschland gibt.
Bayreuth GmbH, das Universitätsklinikum Er-
Eines der zentralen Ziele, das die Bayerische
langen und die Universität Bayreuth. Zukünftig
Staatsregierung mit dem Medizincampus
sollen 100 Medizinstudierende pro Jahr im kli-
Oberfranken anstrebt, ist eine bessere ärzt-
nischen Studienabschnitt am Medizincampus
liche Versorgung außerhalb der Ballungsräu-
Oberfranken ausgebildet werden. Der neue
me. Junge Ärztinnen und Ärzte sollen die
Studiengang „Humanmedizin Erlangen-Nürn-
Möglichkeit haben, in der Region zu bleiben,
berg/Bayreuth“ beginnt mit dem ersten Studi-
in der sie ihre Ausbildung absolviert haben.
MÜNCHBERG – TEXTILTECHNIKUM AB 2020
Z
u einer Domäne der Hochschule Hof gehören die Forschungsthemen Textiltechnologie sowie textile Ver-
bundwerkstoffe unter Einsatz von Carbonfasern. Das Textiltechnikum am Campus Münchberg soll die Forschungsaktivitäten in diesem Bereich stärken. Die Eröffnung ist für 2020 vorgesehen.
2020 bezugsfertig: das Textiltechnikum Münchberg. Foto: PR
84
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
AUSBILDUNG
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ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
AUSBILDUNG
BILDUNG & KARRIERE
Die EDV-Schulen Wiesau sind als SoftwareSchmiede bestens ausgestattet für Zukunftsaufgaben. Foto: PR
IT-SCHMIEDE MIT ÜBERREGIONALER
STRAHLKRAFT
W
Die EDV-Schulen Wiesau bieten digitale Klassenzimmer mit High-EndStandard und sind auch in der Ausbildung von IT-Fachkräften führend
ährend in Berlin Anfang 2019 noch
es den Schülern, sich per Handy oder auch
um den Digitalpakt gestritten wur-
von unterwegs aus zu entschuldigen, wenn
VERZAHNUNG VON AUSBILDUNG UND BERUF
de, hat sich in den EDV-Schulen am
zum Beispiel der Zug Verspätung hat. Allein
Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Wiesau
mit der neuen Absenzenliste konnte das Se-
Praxiserprobte Lehrer sorgen in den EDV-
(BSZ) die digitale Revolution bereits vollzo-
kretariat nach Auskunft der Schulleitung um
Schulen dafür, dass Ausbildung und Beruf
gen. Seit dem Schuljahr 2017/2018 warten
über 200 Stunden im Jahr entlastet werden
bruchlos ineinander greifen. Im industriellen
die Klassenzimmer hier mit High-End-Stan-
und die überkommene Zettelwirtschaft ad
und gewerblichen Bereich stammen rund
dard auf. Im praktischen Unterricht hat jeder
acta gelegt werden.
zwei Handvoll Lehrkräfte aus der Branche,
Schüler einen Rechner. Man nutzt digital be-
die ihr Wissen aus der Praxis in den Unter-
schreibbare Whiteboards und Weitwinkel-Be-
Beispiele wie diese verdeutlichen, wie hilfreich
richt einbringen, führt Dr. Hermann Körner
amer statt Tafeln und Overhead-Projektoren.
Digitalisierung in der Schule eingesetzt wer-
aus. Zahlreiche regionale und überregionale
Ein digitales Klassentagebuch, für alle nutz-
den kann. Darüber hinaus sind die EDV-Schu-
Projekte runden die Aktivitäten ab. Als ak-
bar und schulintern programmiert, ersetzt
len am BSZ gerade auch bei der fachlichen
tuelle Beispiele nennen Wolfgang Prebeck,
die althergebrachten Klassenbücher und eine
Ausbildung in Sachen Digitalisierung sehr
Mitarbeiter in der Schulleitung, und Hartmut
digital integrierte Absenzenliste ermöglicht
gut aufgestellt. Im Unterricht schlägt sich
Seidler, Fachbetreuer für besondere Aufga-
das in zwei Schwerpunkten nieder: „Vernet-
ben, den internationalen Wettbewerb „For-
zung, Netzwerke und Kommunikation“ sowie
mel 1 in Schulen“, bei dem die Mitwirkenden
im Schwerpunkt „Programmierung“. Beides,
Miniatur-Rennautos entwickeln, sowie ein
erklärt Dr. Hermann Körner, Leiter der EDV-
grenzüberschreitendes Projekt mit der tsche-
Schulen Wiesau, seien grundlegende Themen,
chischen Stadt Oselce, das Kunstschmiede
um die Schülerinnen und Schüler auf „die di-
aus Böhmen mit angehenden IT-Fachkräften
gitale Transformation“ vorzubereiten und für
aus Bayern zusammenbringt. Aufgrund des
Zukunftsaufgaben fit zu machen. Von der
großen Einzugskreises der EDV-Schulen, der
Transformation sind nicht nur Industriebetrie-
von Regensburg im Süden über Nürnberg im
be – Stichwort Industrie 4.0. – betroffen, son-
Westen bis nach Plauen im Nordosten reicht,
dern gerade auch Dienstleister, Handwerker
lässt sich hier durchaus von einem Leucht-
und in besonderem Maße die Landwirtschaft.
turm sprechen. | OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
87
Das Netzwerk aktiver Steinbruchbetriebe des Fichtelgebirges setzt sich ein für Nachhaltige, fair produzierte Natursteinprodukte Innovative, maßgeschneiderte Lösungen im Gegensatz zu massenhaft importierten Granitwerksteinen aus aller Welt Verwendung heimatlichen Natursteins bei der Vergabepraxis privater und öffentlicher Bauvorhaben und eine sozial faire öffentliche Beschaffung Technischen und fachlichen Austausch zur Steigerung von Produktivität und Sicherheit der Arbeitsprozesse Rohstoffsicherung im Kontakt mit Genehmigungsbehörden und Bergamt Förderung der Aus- und Weiterbildungseinrichtungen für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk in Wunsiedel. Unser Motto: Gemeinsam informieren und Präsenz zeigen! www.fichtelgebirgsgranit.de
BILDUNGSREGION
BILDUNG & KARRIERE
DIGITALISIERUNG BRAUCHT REGELN – EIN PROJEKT DER BILDUNGSREGION WUNSIEDEL Horst Geißel managt die Bildungsregion. Foto: PR
Im April 2019 stellte Horst Geißel die damit
sich ja sehr sinnvoll nutzen, können aber
zusammenhängenden Aufgaben vor. Dazu ge-
auch ein gefährliches Instrument sein. Wer
hören: die stärkere Vernetzung alle Bildungs-
überwiegend über elektronische Medien kom-
träger von der Kita bis zur Hochschule, die
muniziert, vernachlässigt soziale Kompeten-
enge Verzahnung von Ausbildung und Wirt-
zen. Wer in Chats zu viel von sich preisgibt,
iele ambitionierte Menschen setzen
schaft – Stichwort Industrie 4.0. –, der Ausbau
macht sich damit leicht angreifbar und kann
die Initiative „Bildungsregionen in Bay-
der IT-Ausstattung an Schulen sowie die Stär-
unter Umständen sogar Opfer von Mobbing
ern“ in die Praxis um und vernetzen
kung der Medienkompetenz im Unterricht und
werden. Wer alle News generell für wichtig
sich aktiv. Auch der Landkreis Wunsiedel hat
darüber hinaus. Zudem soll das Projekt einen
und zutreffend hält, betrachtet die Welt nur
sich vor Jahren auf den Weg gemacht und
generationsübergreifenden Dialog anschieben.
noch oberflächlich.“ Auch die Vorstellung,
darf sich nach einem erfolgreich absolvier-
Als Beispiel nannte Geißel kleine Workshops,
dass wir rund um die Uhr erreichbar sein
ten Zertifizierungsprozess seit 2018 offizi-
in denen Jugendliche Senioren die wichtigsten
müssten, nennt Geißel ein „Problem unserer
ell „Bildungsregion“ nennen. Unter Federfüh-
Funktionen des Smartphones demonstrieren.
Zeit“. Regeln für den sinnvollen Umgang mit
V
rung des Bildungsbeauftragten Horst Geißel
digitalen Medien zu etablieren, sei aber nicht
arbeiten Projektteams daran, die Bildungs-
„Wir wollen die jungen Menschen fit machen
allein Aufgabe der Schulen, so der ehemalige
landschaft des Landkreises zu optimieren
und mit einer Wertediskussion dazu beitragen,
Schulamtsleiter Geißel. Hier müssten auch
und fehlende Angebote zu ergänzen. Ganz
dass sie sich auch kritisch mit den digitalen
Eltern in die Pflicht genommen werden. Der
gezielt widmet sich die Bildungsregion nun
Medien auseinandersetzen“, beschreibt Geißel
Weg in die digitale Bildungsregion steckt also
auch der Digitalisierung.
ein zentrales Anliegen. „Digitale Medien lassen
voller Herausforderungen. | OVE |
Ich werde
„Meine christliche Überzeugung ist die Basis meiner täglichen Arbeit.“
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ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
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GENIESSEN
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Jean Pau
Foto: Thomas Würl
90
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
GENUSSAUSFLÜGE
GENIESSEN
DAS LAND DER 1000 TEICHE – FISCHGENUSS UND NATUR PUR Ab Ende September dreht sich im Landkreis Tirschenreuth alles um Karpfen & Co. Die kulinarischen Köstlichkeiten werden mit zahlreichen Veranstaltungen bis in den April hinein gebührend gefeiert
D
er Landkreis Tirschenreuth ist das Land
Rad- und Wandertouren in die Teichgebiete.
der 1000 Teiche – in Wirklichkeit sind es
So ist die direkt am Rad- und Wanderweg ge-
sogar viel mehr, rund 4700 Teiche! Seit
legene Himmelsleiter in der Tirschenreuther
Jahrhunderten prägen Teiche und Fischzucht
Teichpfanne eines der beliebtesten Ausflugs-
die ungewöhnliche und reizvolle Kulturland-
ziele für Radler und Wanderer.
schaft und in den Teichen des Landkreises wächst mit dem Karpfen eines der gesündes-
Und nicht zu vergessen, das Markenzeichen:
ten und am nachhaltigsten erzeugten Lebens-
die bunten „Phantastischen Karpfen“ – lebens-
mittel überhaupt heran. Von September bis
echte Karpfen-Skulpturen, die Besucher über-
April kann dieser dann in den Hofläden und
all im Landkreis entdecken können. | PR |
Alle Termine und Aktionen sind detailliert auch unter W W W.E R L E B NIS - F IS C H.DE
zu finden oder im Jahresprospekt „Erlebnis Fisch 2019/20“, das man ganz einfach unter info@erlebnis-fisch.de oder 09631/88426 anfordern kann.
Gasthäusern der Region in zahlreichen Variationen gekauft und verköstigt werden! Und der Karpfen und der Landkreis Tirschenreuth haben noch viel mehr zu bieten: Rund um das „Erlebnis Fisch“ gibt es das ganze Jahr hindurch zahlreiche kulinarische und kulturelle Aktivitäten. Im Herbst lädt das Land der 1000 Teiche zu den „Erlebniswochen Fisch“ ein – es lohnt sich, die Erlebniswochen Fisch am letzten Septembersonntag zu besuchen oder über die berühmte „Kornthaner Karpfenkirchweih” zwei Wochenenden später zu flanieren.
DIE HIMMELSLEITER ALS AUSFLUGSZIEL Die Teichwirtschaft offenbart immer wieder neue Facetten, so gibt es inzwischen Grillkurse zur Fischzubereitung, Aktionen wie das beliebte „Krebsessen“ und auch alljährlich im Oktober einen spannenden Tag mit Abfischen für Kinder und einer Geisterstunde. Ein weiteres Highlight sind die Fischhoffeste mit kulinarischen Schmankerln oder die Schlacht-, Filetier- und Räucherkurse. Angeboten werden außerdem Kochseminare, Erlebnisführungen mit dem Teichwirt, die Möglichkeit beim Abfischen mitzumachen sowie geführte
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
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GENIESSEN
BAUERNHOFEIS
Die Reichels haben ihren Familienbetrieb von Milchwirtschaft auf eine vorzügliche EisManufaktur umgestellt. Ihr Bauernhof-Café in Fichtenhammer ist gerade auch für Familien einen Besuch wert. Foto: Hannes Bessermann
B U C HB E R GHOF E IS - M A NUFA K T UR Fichtenhammer 7, 95158 Kirchenlamitz B A UE R NHOF - C A F É 1. Mai bis Ende September. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen 13 bis 19 Uhr Das Buchberghof–Eis ist auch in sämtlichen EDEKA-Märkten und bei anderen Wiederverkäufern der Region erhältlich
JEDES EIS HAT SEINE SAISON W W W.B U C HB E R GHOF.E U
Bei der Buchberghof Eis-Manufaktur kann sich der Genießer mehr als 50 Sorten auf der Zunge zergehen lassen
K
onventionelles Speiseeis kommt heu-
an den Erfolg des Geschäftsmodells glauben.
arbeitung verzichten die Reichels gänzlich auf
te aus dem Gefrierfach und hat einen
Als die Familie vier Jahre später, am 12. No-
künstliche Aromen, Farbstoffe und Konservie-
langen Weg hinter sich – vom Bauern
vember 2017, mit über 3000 (!) Besuchern aus
rungsmittel. Um das Produkt geschmackvoll
über die Molkerei zum Eis-Produzenten, der
nah und fern die Einweihung des neuen Stalls
zu veredeln, bringt die Eis-Manufaktur viele
es stapelweise an Supermärkte liefert. Dabei
und die Eröffnung ihres Bauernhof-Cafés feier-
eigene, kreative Ideen ein. „Wir haben rund
kann Eis kaum geschmackvoller sein, als
te, war der Durchbruch jedoch offensichtlich.
50 Sorten entwickelt, von saisonalen Erdbeervarianten über milchfreie Sorbets bis zum
wenn es direkt vom Bauernhof vermarktet
VOLLAUOTMATIK PLUS HANDWERK
Lebkuchen-Eis für die Weihnachtszeit. Zudem
Mit dem Bau des neuen, hochmodernen Stalls
Eistorten“, führt Martina Reichel aus. Was an
hat die Familie Reichel für mehrere Anliegen
Früchten regional lieferbar ist, bezieht die Ma-
Lange hatte der traditionell landwirtschaftliche
eine schöne Lösung gefunden. Die Tiere, al-
nufaktur von Bauern aus der Umgebung. Ein
Betrieb der Familie sein Geld mit Milch ver-
lesamt heimische Fleckvieh-Kühe bzw. Simm-
ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein bestimmt
dient. Bis aus Gründen der Wirtschaftlichkeit
enthaler Rinder, können aus dem Stall raus
den gesamten Herstellungsprozess.
ein Umbau bevor stand. Martina und Florian
und fressen, wann sie wollen. Dank einer
Reichel hätten die Betriebsgröße mehr als
vollautomatischen Melkanlage, die rund um
Wer einmal auf den Geschmack gekommen
verdoppeln müssen, um nach Auffassung der
die Uhr geöffnet hat, können sie nun auch
ist, probiert womöglich mehrere Sorten aus.
Banken konkurrenzfähig zu sein. Da das Paar
über den Zeitpunkt des Melkens entscheiden,
Gelegenheiten gibt es viele, ob im Hofladen,
diesen Weg auch mit Blick auf das Tierwohl
nicht der Landwirt. Die Milch wird abgepumpt,
in ausgewählten Gaststätten und Cafés, beim
nicht mitgehen wollte, ließ es sich 2013 auf
sofort auf Inhaltsstoffe getestet und in den
Einkauf im Markt oder beim Eiswagen, der au-
eine neue Unternehmung ein. Abgesehen von
Stahltank geleitet, wo sie schonend wie in
ßerhalb Fichtenhammers unterwegs ist.
den Reichels selbst, wollte zunächst niemand
einem Eisbad gekühlt wird. Bei der Weiterver-
| OLIVER VAN ESSENBERG |
wird, mit frischem Obst und Zutaten aus der Umgebung. Die Buchberghof Eismanufaktur in Fichtenhammer zeigt, wie es geht.
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ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
machen wir auf Vorbestellung Eisgebäck und
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ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
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GENIESSEN
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Dem Geflügel geht es gut auf dem Biohof von Iris und Andreas Ritter. Bewegungsfreiheit, sauberes Futter und langsames Wachstum haben entscheidenden Einfluss auf die Fleischqualität. Fotos: Hannes Bessermann
Hofverkaufs 2019: täglich ab 7.00 Uhr o. nach tel. Vereinbarung.
PREMIUM-GEFLÜGEL AUS MARKTLEUTHEN
Der Bio-Geflügelhof Ritter besetzt im Fichtelgebirge eine Nische
F
leischqualität wächst nirgends von al-
zehn Jahre Produktion im Ökobereich hinter
Es bekommt Zeit, natürlich zu wachsen – 70
lein, sondern ist darauf angewiesen,
uns und wir wissen, dass die Qualität unserer
Tage dauert die Mast in Marktleuthen, in ei-
dass Verbraucher das Lebensmittel
Produkte höchsten Ansprüchen gerecht wird.“
nem industriellen Turbomast-Betrieb wären
wertschätzen. Wer sich im Fichtelgebirge
es 28 bis 32. Sobald das Geflügel schlacht-
nach einem Geflügelhof umschaut, bei dem
Die Ritters verpflichten sich, die anspruchs-
reif ist, sorgen rund 20 Helfer des Nachts für
dieses Zusammenspiel funktioniert, landet
vollen Richtlinien des Premium-Verbandes
einen schonenden, stressfreien Transport
schnell bei den Ritters in Marktleuthen.
„biokreis“ einzuhalten. Für das Ergebnis hat
– jedes Tier wird dabei noch schlafend von
sich die aufwendige Umstellung auf jeden
Hand in einen Transportbehälter gelegt.
An der Ortsausfahrt Richtung Hof kann man
Fall gelohnt. Das hat die ganze Familie gleich
mit etwas Glück einen Teil der insgesamt
beim ersten Testessen gemerkt. „Das Fleisch
Der Zeitaufwand ist ein entscheidender Qua-
3200 Hühner beim Auslauf beobachten. In
war nicht zäh, nicht trocken, hat beim Braten
litätsfaktor. Wenn die Kunden die Produkte
der warmen Jahreszeit tummeln sie sich ger-
kaum Wasser verloren und schmeckte saftig“,
wertschätzen, stimmt jedoch auch die Wert-
ne auf der eingezäunten Streuobstwiese vor
erinnert sich Iris Ritter.
schöpfung für die Landwirte. Die Zeit für das
dem Stall. Iris und Andreas Ritter haben den Betrieb, einen typischen Aussiedlerhof, 2008
Produkt kann sich der Genießer nehmen. Der
ZEIT UND RAUM FÜR MEHR QUALITÄT
Einkauf lässt sich mit einem Besuch am Hof
len Milchviehhaltung auf einen Bio-Geflügelhof
An den Qualitätsgrundsätzen hat sich bis
zukünftig Feldgemüse in Bio-Qualität gibt
umgestellt. Den Plan zu einem Bio-Betrieb
heute nichts geändert. Die Tiere erhalten bio-
(Termine s.o.). Wahlweise findet man das
hatte Andreas Ritter jahrelang mit sich her-
zertifiziertes Futter von den eigenen Feldern
Fleisch auch in lokalen Edeka-Märkten (Ede-
umgetragen. „Als Bio vor etwa 25 Jahre ins
– kein tierisches Eiweiß, keine Antibiotika. Es
ka-Egert), in Restaurants (Baros Burgerkunzt,
Rollen kam, wurde die Idee etwas belächelt“,
hat Bewegungsfreiheit, im Freilauf pro Schna-
Teschner’s), Dorfladen Dola Thierstein.
weiß der Inhaber. Inzwischen liegen über
bel vier Quadratmeter zusätzlich.
| OLIVER VAN ESSENBERG |
übernommen und von der kaum noch rentab-
verbinden, wo es auch Kartoffeln, Eier und
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
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GENIESSEN
Sie brennen für ihre scharfen Produkte: Jessica und Jürgen Bendzinski mit ihrem Sohn im heimischen Gewächshaus. Foto: Burnin’ Benze
FEURIGES AUS THIERSHEIM Jürgen Bendzinski stellt zusammen mit seiner Frau Jessica feinste Chili-Kreationen aus dem Fichtelgebirge her
E
s hat sich mittlerweile zu einer Erfolgs-
ner eigenen Chilis. Erst fanden die Kreationen
Insgesamt hat „Burnin‘ Benze“ derzeit zwölf
geschichte entwickelt: Unter dem Label
unter Freunden und Bekannten begeisterte
verschiedene Soßen, vier Senfsorten, zwei
„Burnin‘ Benze“ vermarkten Jessica und
Abnehmer, danach auf Märkten und schließ-
Chilischnäpse und 15 verschiedene Gewür-
Jürgen Bendzinski handgemachte Gewürze,
lich überall. Deshalb stellte das Ehepaar die
ze im Angebot. „Uns gehen die Ideen aber
Soßen, Senf und Spirituosen aus selbst ge-
Aufzucht und die Produktion 2014 auf semi-
nie aus, wir probieren immer wieder Neues“,
züchteten Chilis. Bei der Idee dazu stand
professionelle Beine.
erzählen Jessica und Jürgen. Obwohl sie die
der Zufall Pate. Von einem Brieffreund aus der Schweiz bekam Jürgen Bendzinski Mitte
LEICHT BIS SUPERHOT
Begeisterung groß.
geschenkt, die den Grundstein zu seiner Ma-
Heute haben Jessica und Jürgen Bendzinski
Eigens für die Produktion der leckeren Chili-
nufaktur legen sollte. „Ich hatte schon immer
rund 300 Pflanzen und ca. 30 verschiedene
produkte wurde 2015 mit einem Hausanbau
einen grünen Daumen und habe die Chilis
Sorten in der Aufzucht, die bereits im Zeit-
begonnen, in dem sich nun eine professionel-
einfach im Gewächshaus eingepflanzt, ihnen
raum Dezember/Januar aus dem Samenkorn
le Industrie-Küche sowie Lager- und Büroräu-
aber zunächst wenig Beachtung geschenkt.
gezogen und anschließend pikiert werden.
me befinden, die die Produktion und Vermark-
Trotzdem hat sich eine stattliche Pflanze mit
Bis April wachsen und gedeihen diese unter
tung erleichtern. Seit 2019 gibt es zusätzlich
langen roten und natürlich scharfen Früchten
Kunstlicht im Keller in sogenannten Grow-
zu einer informativen Homepage auch einen
entwickelt“, erzählt Bendzinski. Als er sie
Schränken. Anschließend werden sie ins gro-
Internetshop, zu finden unter
probierte, stellte er fest, dass die Früchte
ße Gewächshaus umgesiedelt. Von Juli bis
eine ganz andere Schärfe haben, eine natür-
Oktober kann geerntet werden. Circa 100 bis
lichere Schärfe als im Supermarkt. Und so
150 Pflanzen werden für die Soßenproduktion
fand er Gefallen daran, informierte sich und
hergenommen, die von leicht scharf über mit-
begann mit der professionellen Aufzucht sei-
telscharf bis sehr scharf und superhot reicht.
der 1990er Jahre seine erste Chilipflanze
96
Manufaktur im Nebenjob betreiben, ist ihre
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°5
W W W.B UR NIN - B E N Z E .DE | HOLGER KAMECKE |
IMPRESSUM HERAUSGEBER
BEZUGSMÖGLICHKEITEN
Förderverein Fichtelgebirge e.V. c/o Entwicklungsagentur Fichtelgebirge Jean-Paul-Str. 9 95632 Wunsiedel Tel. + 49 (0)151 20 99 49 44
Alle Ausgaben können Sie auch auf der Webseite www.foerderverein-fichtelgebirge.de, der Webseite www.freiraumfuermacher.de und der Plattform www. issuu.com lesen. Gedruckte Exemplare senden wir auf Anfrage per Post zu. Die Kosten für Porto und Verpackung trägt der Empfänger.
info@foerderverein-fichtelgebirge.de
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REDAKTION/MITARBEITER Cosima Benker, Doris Brunner, Dr. Oliver van Essenberg (Leitung), Ronald Ledermüller, Holger Kamecke, Sybille Kießling, Andreas Munder, Christine Nadwornizek, Ferdinand Reb, Sabine Reichel-Fröhlich, Adrian Roßner, Jens Stenglein
LAYOUT, GESTALTUNG
Bestellen Sie das Magazin in gewünschter Stückzahl ganz einfach unter
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Wir freuen uns auch über Ihr Feedback und Anregungen. Natürlich können sie auch den Link auf die Online-Ausgaben des Magazins auf der Plattform ISSUU (Stichwort „Förderverein Fichtelgebirge) für die digitale Weitergabe nutzen.
NÄCHSTE AUSGABE Die nächste Ausgabe von „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ erscheint im Juni 2020. Gerne können Sie auch im Magazin werben. Fordern Sie unsere Mediadaten unter der nebenstehend genannten Mail-Adresse an. „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ ist kostenlos. Viele Partner haben dieses Magazin durch Mitarbeit, Anzeigen und Sponsoring unterstützt und damit eine qualitativ hochwertige Umsetzung überhaupt erst ermöglicht. Allen Unterstützern danken wir an dieser Stele ganz herzlich.
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Meine Beitrittserklärung Ich beantrage hiermit meinen Beitritt als (bitte ankreuzen)
m Förderverein Fichtelgebirge stellen wir seit der Vereinsgründung im Jahr 2012 das Fichtelgebirge
Mehr Informationen unter W W W.F OE R DE R V E R E IN - F IC H T E L GE BIR GE .DE
als Region in den Mittelpunkt unserer
dass Menschen aus anderen Regionen
landkreis- und bezirksübergreifenden
auf uns aufmerksam werden?“
ehrenamtlichen Arbeit. Denn die Menschen machen in ihrem Denken auch
Genau deshalb unterstützen wir im För-
nicht an Landkreisgrenzen und Verwal-
zum Förderverein „Lebens- und Wirtschaftsraum Fichtelgebirge e.V.“
derverein die Kampagne Fichtelgebirge
tungseinheiten halt – sie nehmen die
- #freiraumfürmacher nach Kräften. Weil
zusätzliche Spende
ganze Region als ihren Lebens- und
sie für das Fichtelgebirge als Gesamtre-
Wirtschaftsraum wahr. Zuzügler und
gion wirbt und bundesweite Aufmerksam-
Investoren interessieren sich eben-
keit erzielt. Weil sie neben spektakulären
falls weniger für einzelne Landkreise
und medienwirksamen Marketing-Aktio-
oder Kommunen, aber umso mehr für
nen in Großstädten auch die neuen Chan-
aufstrebende Regionen mitsamt den
cen der Digitalisierung mit veränderten
dazu gehörenden harten und weichen
Werbestrategien und Kommunikationska-
Standortfaktoren. Seit 2014 geben
nälen über Social Media nutzt. Weil jede
wir mit der Sommerlounge Fichtel-
Kommune, jedes Unternehmen und jede
gebirge der gesamten Region eine
Institution, die sich dem Fichtelgebirge
gemeinsame Bühne – ob Kommunen,
zugehörig fühlt, dabei sein und von dieser
Unternehmen,
Bildungseinrichtungen,
erfolgreichen Kampagne profitieren kann.
Vereine oder sonstige Institutionen.
Unterm Strich kann hier jeder seinen
Gemeinsam gestalten wir Zukunftspro-
Platz im „Freiraum für Macher“ finden und
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________|___
I BA N: D E _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ Ich erkenne die Satzung des Fördervereins Fichtelgebirge e.V. an. Der Mindestbeitrag wird jeweils jährlich zum 15.02. von der oben angegebenen Bankverbindung eingezogen. Fällt der Fälligkeitstag auf ein Wochenende/einen Feiertag, so verschiebt sich der Fälligkeitstag auf den ersten folgenden Werktag. Bei Neuaufnahme während des Jahres wird spätestens einen Monat nach erfolgter Neuaufnahme der volle Jahresbeitrag fällig. Erteilung eines SEPA-Lastschriftmandates: Ich ermächtige den Förderverein Fichtelgebirge e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von oben genanntem Zahlungsempfänger auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.
Zahlungsempfänger: Förderverein Fichtelgebirge e.V. c/o Entwicklungsagentur Fichtelgebirge, Jean-Paul-Str. 9, 95632 Wunsiedel Gläubiger-Identifikationsnummer: DE18ZZZ00000196652 Mandatsreferenz: Mitgliedsnummer Zahlungsart: Wiederkehrende Zahlung
Datum:
Unterschrift:
Fichtelgebirge. 2015 erschien erstmals unser Jahresmagazin „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ mit Beiträgen aus allen Fichtelgebirgs-Landkreisen. 2017 haben wir uns an der Definition unserer Markenkernwerte und der Entwicklung einer gemeinsamen Positionierung für das gesamte Fichtelgebirge beteiligt – die Grundlage für die 2018 gestartete Kampagne
#freiraumfürmacher
Entwicklungsagentur
der
Fichtelgebirge,
die seither überregional Aufmerksamkeit auf unsere Region als Lebens- und
Bringen auch Sie sich mit Ihren Ide-
Wirtschaftsraum lenkt. Gut so! Denn ob
en und Ihrer Kompetenz in unsere
in Industrie oder Handwerk, in Pflege-
offene Zukunftswerkstatt zur Regio-
berufen oder in der Kinderbetreuung,
nalentwicklung ein. Unterstützen Sie
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unsere Arbeit und werden Sie Mitglied
oder in Kreativberufen, von allen Seiten
im Förderverein Fichtelgebirge e. V.
hören wir: „Wir brauchen Personal! Wir
Sie sind uns herzlich willkommen!
brauchen Zuzug, um unsere Stellen besetzen zu können! Wie schaffen wir es,
Bitte vollständig ausfüllen, abtrennen und im Kuvert an Förderverein Fichtelgebirge e.V. einsenden. Vielen Dank!
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