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Es motiviert, wenn man jemanden im Nacken sitzen hat

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95 WOCHE

INTERVIEW DER FLORIAN KASTENMEIER

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Florian Kastenmeier wechselte 2019 vom VfB Stuttgart zur Fortuna.

»ES MOTIVIERT, WENN MAN JEMANDEN IM NACKEN SITZEN HAT«

Zu Beginn der Saison wurde Florian Kastenmeier von Cheftrainer Uwe Rösler zum Stammtorhüter ernannt – und zahlte das Vertrauen an den ersten drei Spieltagen durch Top-Leistungen zurück. Im Interview der Woche spricht der 23-Jährige unter anderem über das für ihn besondere Spiel gegen Regensburg und die Konkurrenzsituation im Fortuna-Tor.

Mit 1,92 Meter Körpergröße ist er der größte Spieler im Kader.

Flo, Du bist gebürtiger Regensburger und triffst nun auf den Club, bei dem Du große Teile Deiner Jugend verbracht hast. Ein besonderes Spiel für Dich, oder?

Auf alle Fälle! Nach sieben Jahren spiele ich mal wieder gegen meinen Jugendverein und freue mich riesig darauf. Früher 5/13 5/13 Fünf von 13 Elfmetern parierte Kastenmeier im Fortuna-Trikot. Eine starke Quote von über 38 Prozent!

stand ich noch unter dem Turm (einem Wahrzeichen der Stadt; d. Red.) oder war Balljunge und habe beispielsweise Oliver Hein die Bälle geholt. Das ist schon etwas Besonderes und ein schönes Erlebnis, das da am Sonntag auf mich zukommt.

Gibt es Spieler oder Betreuer beim Jahn, mit denen Du heute noch regelmäßig Kontakt hast?

Mit dem Physio habe ich noch sehr viel Kontakt. Wir sind zusammen aufgewachsen und ich kannte ihn bereits vor meiner Zeit beim Jahn. Mit dem ein oder anderen Spieler habe ich auch schon in Stuttgart oder bei der U-Nationalmannschaf zusammengespielt.

Bevor wir zum Spiel kommen, lass uns erstmal noch über etwas anderes sprechen: Im Mannschaftssport werden ja gerne Konkurrenzsituationen geschaffen, um noch ein bisschen mehr aus Spielern 24 24 So viele Pflichtspiele bestritt der Keeper bislang für die Flingeraner.

heraus zu kitzeln. Du bist in so einer Konkurrenzsituation um die Nummer Eins im Tor. Inwiefern hilft sie Dir dabei, bestmögliche Leistungen zu bringen?

So eine Konkurrenzsituation ist enorm wichtig, weil wir uns so gegenseitig anspornen. Das macht Raphael Wolf richtig gut. Wir unterstützen uns, wo wir können, und feiern uns für jede Parade im Torwarttraining. Das ist für den Torwarttrainer und auch für den Cheftrainer sicherlich schön zu sehen, dass wir so harmonieren. Das wollen wir bis zum Ende der Saison durchziehen. Es motiviert ungemein, wenn man weiß, dass man jemandem im Nacken sitzen hat, der die eigene Position einnehmen könnte, wenn

man mehrere Spiele in Folge keine guten Leistungen zeigt.

In Anbetracht der vielen Neuzugänge, die sich einfinden müssen, und der angeschlagenen Spieler kam die Länderspielpause zum richtigen Zeitpunkt, oder?

Mit Sicherheit! Wir hatten jetzt zwei Wochen Zeit, die neuen Spieler kennenzulernen und den Teamgedanken zu stärken. Die Jungs haben sich gut eingefunden. Kristoffer hat im Test gegen Gladbach das erste Mal gespielt und Luka in Kiel bereits eine tolle Leistung gezeigt.

Also hast Du insgesamt einen guten Eindruck von den Neuen?

Ich habe einen durchweg positiven Eindruck von ihnen und überhaupt keine Be-

Sieben Jahre lang spielte der 23-Jährige in der Jugend von Jahn Regensburg. Kastenmeiers Vertrag bei F95 läuft noch bis zum 30. Juni 2022.

denken, dass sie eine Bereicherung für uns sein werden.

Nochmal zurück zum Jahn: Regensburg ist wohl nicht der größte Name innerhalb der Liga, aber seit Jahren konstant und diese Saison noch ungeschlagen. Was macht das Team so unangenehm?

Es herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre in Regensburg. Da kämpft jeder für jeden. Das war schon immer so. Sie haben bislang mit zwei Toren fünf Punkte geholt. Das ist minimalistisch und effizient. Sie stehen kompakt, haben aber auch spielerische Stärken. Diese wollen wir am Sonntag unterbinden.

Worauf wird es ankommen, um die drei Punkte in Düsseldorf zu behalten?

Auch, wenn die Ergebnisse zuletzt nicht so waren, wie wir sie uns vorgestellt haben, sollten wir auch gegen den Jahn so spielen, wie zuletzt. In der zweiten Halbzeit gegen Kiel haben wir es beispielsweise ordentlich gemacht. Wir haben die letzten beiden Wochen genutzt, um uns auf das Spiel vorzubereiten.

Du bist als Nummer Eins in die aktuelle Saison gegangen. Was bedeutet Dir das und inwiefern ist diese Position ein Motivationsschub, um Deine persönlichen Ziele zu erreichen?

Der Status als Nummer Eins ist eine Motivation für mich. Aber: Ich bin mit dem Ziel, Stammtorhüter zu werden, hierhergekommen. Von Anfang an habe ich gesagt, dass ich so viele Spiele wie möglich bestreiten möchte. Dass ich damit in der letzten Saison anfangen durfte, ist für meine Entwicklung natürlich ideal. Es ist ein gutes Gefühl, die Spiele und das Vertrauen des Trainers zu bekommen.

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