Newsletter Palliative Praxis 2/2012

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Newsletter Palliative Praxis Ausgabe 02, Juli 2012

www.palliative-praxis.de

Editorial Seit bald einem Jahr existiert nun die neue Koordinationsstelle Palliative Praxis. Viel hat sich seitdem getan. Im März 2012 fand das erste Praxistreffen der Moderatorinnen und Moderatoren in Köln statt. Gemeinsam wurden dort die Praxiserfahrungen mit dem Curriculum sowie Folgeangebote für Träger und Einrichtungen diskutiert. In den vergangenen Monaten erarbeiteten die Moderatorinnen und Moderatoren im Online-Netzwerk „10 Gründe für Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis“. Diese stehen nun als Poster und Presseinformation zum Download zur Verfügung.

Ebenfalls im März wurden zehn neue Moderatorinnen und Moderatoren ausgebildet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erzählten dieses Mal die Geschichte von Frau Kloppstroh und ihrem Enkel Marvin. Einen kurzen Bericht hierzu finden Sie ebenso im Newsletter wie die weiteren Termine für Ausbildungen zur Moderatorin oder zum Moderator nach dem Curriculum Palliative Praxis und für Vertiefungskurse zur Lizenzverlängerung. Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß bei der Lektüre dieses Newsletters. Julia Hoeter, Robert Bosch Stiftung


Inhalt Editorial ............................................ 1 Alte Menschen in ihrer letzten Lebensphase professionell pflegen und begleiten........................................... 2 10 Gründe für Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis.................. 2 Förderung durch das KDA .................... 3 Rückblick auf das Praxistreffen der Moderator/innen 2012 ........................ 3 10 neue Moderator/innen ausgebildet.... 4 Erfahrungsbericht eines Teilnehmers ..... 5 Lesetipp............................................ 7 Tagungen und Kongresse .................... 7 Netzwerk intern ................................. 8 Termine im Überblick .......................... 8

Alte Menschen in ihrer letzten Lebensphase professionell pflegen und begleiten :: Praxis zeigt: Schulungen nach dem „Curriculum Palliative Praxis“ verbessern Pflegequalität in Einrichtungen der Altenhilfe :: Neue Koordinationsstelle bietet Service für Einrichtungen und Ausbildung Seit 2005 werden bundesweit Moderatorinnen und Moderatoren in Einrichtungen der ambulanten und stationären Altenhilfe erfolgreich nach dem Curriculum Palliative Praxis der Robert Bosch Stiftung ausgebildet. Das Curriculum setzt auf die Aneignung von Basiskenntnissen in Palliativer Praxis bei möglichst vielen Mitarbeitenden der stationären und ambulanten Altenhilfe, um Schwerstkranken eine selbstbestimmte Gestaltung ihrer letzten Lebensphase und ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Warum sich immer mehr Einrichtungen für das Curriculum Palliative Praxis entscheiden und sich um eine bessere Versorgung schwerstkranker und sterbender älterer Menschen bemühen, haben die ca.

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60 bundesweit aktiven Moderator/innen gemeinsam formuliert. Auch die steigende Anzahl der Nachfragen bestätigt das zunehmende Interesse am „Curriculum Palliative Praxis“. Um dem Bedarf seitens der Leistungserbringer am Thema Palliative Versorgung gerecht zu werden, wurde jetzt eine neue Koordinationsstelle beim Kuratorium Deutsche Altershilfe eingerichtet. Palliativversorgende Spezialeinrichtungen wie Hospize sind nicht auf die große Personengruppe alter Menschen eingerichtet und werden ihren besonderen Bedürfnissen oft nicht gerecht. Deshalb muss palliative Versorgung alter Menschen dort geleistet werden, wo die Menschen leben und ihre letzte Lebensphase verbringen: in ihrer häuslichen Umgebung oder in Einrichtungen der Altenhilfe. Das Curriculum richtet sich daher an alle Berufsgruppen, die alte Menschen in ihrer Lebensphase begleiten. Es ist bewusst als niedrigschwelliges Angebot konzipiert und richtet sich auch an jene, die ohne Fachqualifizierung in der Pflege arbeiten und die die deutsche Sprache nicht vollständig sicher beherrschen. Einrichtungen können sowohl eigene Mitarbeitende als Inhouse-Moderator/innen ausbilden lassen oder das Netzwerk zertifizierter Moderator/innen nutzen. Weitere Informationen zum Curriculum Palliative Praxis finden Sie auf der Website der neuen Koordinationsstelle: www.palliative-praxis.de Die Mitarbeitenden beraten Einrichtungsleitungen bei der Auswahl eines geeigneten Moderators oder informieren über die Ausbildungsmöglichkeiten

10 Gründe für Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis ... 1) unterstützen den Weg einer Einrichtung, weg von einer funktional betonten, hin zu einer ganzheitlichen Betreuung. Sie nehmen unmittelbar Einfluss auf die Art und Weise, wie schwerkranke und


sterbende Bewohnerinnen und Bewohner betreut und begleitet werden und erhöhen deren Lebensqualität. 2) vermitteln den Teilnehmenden eine andere Sicht auf Alltagssituationen. Sie lernen die Perspektiven anderer Beteiligter am Pflegebzw. Trauerprozess kennen. Die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen (z.B. Haus- und Fachärzten) und Personen (z.B. pflegenden Angehörigen, Freunden und Bekannten) wird verbessert. 3) verringern den Anteil von Bewohnerinnen und Bewohnern, die zum Sterben in Krankenhäuser eingewiesen werden. 4) zeigen, wie Zeit, Raum und Rituale im Abschied geschaffen und gestaltet werden können. 5) eignen sich aufgrund ihres methodischen Ansatzes auch für Mitarbeitende mit geringen Deutschkenntnissen. 6) unterstützen den innerbetrieblichen Wissenstransfer und stärken die Rolle der Palliative Care Fachkräfte in den Einrichtungen. 7) erhöhen die Arbeitszufriedenheit und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da das Selbstbewusstsein aller am Pflegeprozess beteiligten Personen gestärkt wird.

der Altenhilfe anzuregen und zu unterstützen. Hierzu werden dem KDA Mittel der Stiftung Deutsches Hilfswerk (DHW) zur eigenen Verwendung zur Verfügung gestellt. Gemeinnützige Einrichtungen, die Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis anbieten, können einen Antrag für die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Altenhilfe stellen. Es ist eine Förderung von bis zu 20 Euro pro Teilnehmenden und Schulungstag möglich. Die Details zur Förderung finden Sie in unseren Förderrichtlinien, die auf der Internetseite www.kda.de unter „Fördermittel“ zum download zur Verfügung stehen. Bei Fragen können Sie sich gerne direkt an Magda Kopka oder Stephanie Piertz wenden, die telefonisch unter der Rufnummer 0221 / 93 18 47 12 zu erreichen sind. Falls Sie lieber schreiben möchten, können Sie eine E-Mail an foerderung@kda.de senden.

Rückblick auf das Praxistreffen der Moderator/innen 2012 Am 7. März 2012 trafen sich die Moderator/innen des Curriculums Palliative Praxis der Robert Bosch Stiftung in der Jugendherberge Köln-Riehl zum ersten Praxistreffen.

8) berücksichtigen durch eine Begrenzung auf 40 Stunden die zeitlichen und finanziellen Ressourcen der Einrichtung. 9) werden erfahrungsgemäß in den Prüfberichten des MDK positiv erwähnt und berücksichtigt. 10) können in der Kundenkommunikation positiv als Qualitätsmerkmal herausgestellt werden.

Förderung durch das KDA

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen neben dem fachlichen Austausch der Kolleg/innen, zukünftige Entwicklungen des Curriculums Palliative Praxis, Fragen zur internen Vernetzung und die Weiterentwicklung von Angeboten für Träger.

Aufgabe des Kuratoriums Deutsche Altershilfe e.V. ist es u. a., neue Wege in

Bedingt durch die unterschiedlichen Organisationsformen in denen die Modera-

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tor/innen tätig sind, wurde jeweils aus Sicht selbständiger Fort- und Weiterbildner und Inhouse-Moderator/innen in Anstellung diskutiert. Die bundesweit angereisten 35 Teilnehmenden diskutierten in zwei Arbeitsgruppen zu den Themen: Praxiserfahrungen zur Weiterentwicklung des Curriculums Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Fragen, wie die Vorschläge des Curriculums in der Praxis umgesetzt werden, welche zeitgemäßen Modifikationen vorgenommen werden und welche Anforderungen an eine Weiterentwicklung gestellt werden. Die Arbeitsgruppe wurde von Dr. Ulf Schwänke moderiert. Nach der Schulung: Folgeangebote für Einrichtungen und Träger In dieser Arbeitsgruppe wurde diskutiert, welche weitergehenden Hilfestellungen Einrichtungen und Trägern angeboten werden können, um die nach der Teilnehmerschulung entstandene positive Aufbruchstimmung nachhaltig zu unterstützen. Die jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort benötigen unterschiedliche Strategien. Es wurde diskutiert, wie diese ausgestaltet werden können, um den entsprechend Anforderungen gerecht zu werden. Die Arbeitsgruppe wurde von Julia Hoeter (Robert Bosch Stiftung) moderiert.

Das Praxistreffen der Moderator/innen ist Teil der internen Netzwerkarbeit zum Curriculum Palliative Praxis. Auch in diesem Jahr werden wieder neue Moderator/innen an den Standorten Waldbreitbach und München ausgebildet. Bundesweit sind zur Zeit ca. 60 zertifizierte Moderator/innen tätig, die nach dem Curriculum Palliative Praxis der Robert Bosch Stiftung schulen.

10 neue Moderator/innen ausgebildet In der Zeit vom 26. bis 30. März 2012 fand in der Edith-Stein-Akademie in Waldbreitbach ein weiterer Ausbildungsgang zur/zum Moderator/in für das Curriculum Palliative Praxis statt.

Gemäß der Storyline-Methode standen dieses Mal Frau Mathilde Kloppstroh und ihr Enkel Marvin im Mittelpunkt der Ausbildung. Anhand der fünf Lernphasen des Curriculums wurde exemplarisch der Verlauf erarbeitet und in den anschließenden Reflektionsphasen die Umsetzung in der eigenen Fortbildungssituation diskutiert.

Am Nachmittag im Plenum wurde thematisiert, welche Unterstützung und weitergehende Qualifizierung die Moderator/innen benötigen und sich wünschen. Letzter Tagesordnungspunkt war die Arbeit der neuen Koordinationsstelle beim Kuratorium Deutsche Altershilfe, die im September 2011 ihre Arbeit aufnahm.

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Fünf Lernphasen des Curriculums: Lernphase 1: „Wer ist Frau Kloppstroh?“ Lernphase 2: „Was ist mit Frau Kloppstroh los?“ Lernphase 3: „Was möchte Frau Kloppstroh?“

ner/innen in Einrichtungen der Altenhilfe aktiv. Wenn Sie an einer Schulung nach dem Curriculum für Ihre Mitarbeitenden interessiert sind, helfen wir Ihnen gerne bei der Vermittlung eine/r geeigneten Moderator/in.

Lernphase 4: „(Wie) Stirbt Frau Kloppstroh?“ Lernphase 5: „Ein guter Abschied für und von Frau Kloppstroh“ Weitere Informationen zu den Inhalten des Curriculums finden Sie im Newsletter Palliative Praxis 1/2012. www.palliative-praxis.de

Die Dozentin Dr. Martina Schmidl (Wien) und der Dozent Dr. Ulf Schwänke (Hamburg) zeigten sich nach der Veranstaltung sehr zufrieden. „Die Arbeit mit dieser aktiven und kompetenten Gruppe hat sehr viel Spaß gemacht. Nebenbei konnten wir wie immer viel voneinander lernen “

Der nächste Ausbildungsgang findet Ende November 2012 in München statt.

Erfahrungsbericht eines Teilnehmers „Palliative reich“

Praxis

im

Seniorenbe-

Sebastian Kreuser, Leutesdorf Frau Erna: 70 Jahre alt, multimorbid (oder dement), drei Kinder. Selten ist eine pflege- und betreuungsbedürftige Seniorin, kurz vor ihrem Eintritt in ein Seniorenheim, zu Besuch bei einer Fortbildung zur palliativen Praxis im Seniorenbereich. Doch diesmal war es so. Mehr noch: Frau Erna ist Gegenstand dieser Fortbildung. Da stellt sich die Frage, wie ein Mensch zu einem Gegenstand werden kann? Die neuen Moderator/innen kamen aus verschiedenen Fachgebieten und brachten durch Ihre unterschiedlichen Kompetenzen differenzierte Sichtweisen in die Ausbildung ein (Pflegefachkräfte aus der stationären und ambulanten Pflege, Heimleitungen, Mitarbeitende aus der Hospizarbeit, selbständige Berater/innen und Fortbildner/innen). Sie werden zukünftig als InhouseModerator/innen und externe Fortbild-

Anhand von jener alltagsbeeinträchtigter Dame, die bei jedem Treffen in selbstgebasteltem Antlitz den Seminarraum

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schmückt, „hangeln“ sich die Teilnehmer der Fortbildung durch alle Phasen eines Aufenthaltes im Seniorenzentrum. Frau Erna ist eine fiktive Hochbetagte, die es den Fortzubildenden ermöglicht, einen starken Theorie-Praxis-Bezug herzustellen und alle Informationen an einem konkreten Beispiel festzumachen. „Story Line“ heißt die praxisnahe Methode, mit der Palliativ-Fachkraft Frauke Sörensen das breit gefächerte Teilnehmerfeld in Sachen „palliative care“ fortbildet. In wohltuender Atmosphäre kommen interessierte Pflegende, Fachkräfte aus dem Sozialdienst, Hauswirtschaftsmitarbeiter, Ehrenamtliche und Praktikanten an dreimal zwei Tagen im HKJ-Seminarraum in Lamscheid zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und etwas zu lernen. Bei jeder Zusammenkunft entsteht eine bunte, familiäre Gruppe verschiedenster Fachkräfte und Interessierter aus allen Bereichen der Altenhilfe, um sich dem schwierigen Thema zu widmen. Dabei wird nicht nur ein Bewusstsein geschaffen, dass die Arbeit im Seniorenzentrum immer auch einen palliativen Aspekt beinhaltet, sondern auch didaktisch und informativ eine Kompetenzerweiterung angestrebt, die in der eigentlichen Arbeit im Alltag zum Einsatz kommt. Gemeinschaftliches Beisammensein und gemütliche Runden am Mittagstisch (örtliche Lieferservices kommen den Teilnehmern hier zu Gute) beschreiben nur einen angenehmen Nebeneffekt der sechs Treffen.

heilbaren oder lebensbedrohlichen krankungen zu verbessern.

Er-

Am 16. Und 17. März diesen Jahres trafen sich alle Beteiligten zum ersten und zweiten Mal in dem neu gestalteten HKJTagungs-Raum. Frauke Sörensen, die ihrer Qualifikation als Seminarleiterin alle Ehre macht, gestaltete das erste Treffen sehr informativ und gab anfangs viele Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen. Es entstand besagte imaginäre Seniorin lebensgroß in kreativer Bastelarbeit und der Lebenslauf von ihr wurde nach und nach rückwirkend erfunden. Mit Hilfe von Selbstversuchen und Diskussionsrunden schulte Frau Sörensen die Interessenten in Sachen Sinnesförderung, informierte über Patientenverfügung und Schmerztherapie, gab medizinische Fakten preis und bekräftigte alle Anwesenden, sich stets in die Bewohner hineinzuversetzen. Auch methodisch wurden neue Akzente gesetzt, beziehungsweise bereits vorhandene Methoden weiterentwickelt. Man kann mit gutem Gewissen behaupten, dass die kommenden vier Treffen von allen Teilnehmern mit Freude erwartet werden.

Sebastian Kreuser, Student, Bachelor of Art „ Soziale Arbeit“ und Praktikant im Sozialdienst der ISA GmbH, Seniorenzentrum Laubenhof – Güls Frauke Sörensen, examinierte Krankenschwester und leitende Fachkraft Palliative Care der ISA GmbH & seit 2009 ausgebildete Moderatorin Palliative Praxis Kontakt: Frauke Sörensen Brunnenstraße 12a

Was bedeutet palliativ? Man spricht von Palliativmedizin, wenn eine Therapie nicht das Abwenden einer Krankheit zum Ziel hat, sondern der Umgang mit dem gegenwärtigen gesundheitlichen Zustand im Mittelpunkt steht. Palliativpflege beschreibt das pflegerische Fachwissen und den Einsatz von palliativen Methoden, um die Lebensqualität von Menschen mit un-

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56218 Mülheim- Kärlich E-Mail: soerensen.frauke@t-online.de www.palliative-praxis.de/frauke-soerensen


Lesetipp

Marina Kojer (Hrsg.) / Martina Schmidl (Hrsg.) Demenz und Palliative Geriatrie in der Praxis Heilsame Betreuung unheilbar demenzkranker Menschen 2011, Springer, Wien, 432 S., m. 20 Abb., Kartoniert, 38,86 EUR, ISBN 978-37091-0200-8 von Hermann Reigber, Dipl.-Theol. (Univ.) Dipl.-Pflegewirt (FH), Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin am Klinikum der Universität München Unter den vielen Büchern zum Thema „Demenz“ ragt das Buch von Marina Kojer und Martina Schmidl heraus. Zehn Jahre nach der Veröffentlichung von “Alt, krank und verwirrt“ (Lambertus 2002) darf der Leser in der Veröffentlichung von 2011 am Weiterentwickeln und Weiterreflektieren eines multiprofessionellen Betreuungsteams teilhaben.

Die Mischung aus Expertenstandards (die Kapitel „Demenz und Schmerz“ und „Ernährung“) und grundlegenden Fragen („Was macht die Pflege von demenzkranken Menschen so schwierig?“) ist sehr gelungen. Marina Kojer macht in ihrem Beitrag zur Kommunikation sehr deutlich, dass das Verstandenwerden der fundamentale Anspruch eines menschenwürdigen Lebens ist. Im Unverständnis gegenüber dementen Menschen, in der Hilflosigkeit auf Seiten der Helfenden und der Angehörigen scheint das auf, was Cicely Saunders als „total pain“ (alles umfassender Schmerz) bezeichnet. Marina Kojer und ihre Mitautorinnen beanspruchen nicht für sich, gegen alles Unverständliche und Schwierige ein Rezept zu haben. Aber sie plädieren dafür, das Schwierige (verändertes Verhalten, die Scham, den Tod, die Grenzen der Geduld, Sexualität) als solches zu benennen und sich vor euphemistischen Ausreden zu hüten. Nur so ordnen sich professionelle Kompetenz und menschliche Berührtheit ergänzend zueinander. Der Appell an einen anderen gesellschaftlichen Umgang mit Alter, Demenz und Sterben kann gar nicht deutlich genug sein. Aus der Liste der Menschenrechte für Demente möchte ich Martina Schmidls Forderung nach festen Heimärzten als Teil des Betreuungsteams im Heim hervorheben. Die Begleitung der Sterbenden geht nicht ohne eine Stärkung der Betreuenden.

Das vorliegende Buch erweitert die Erfahrungen einer modellhaften Einrichtung im Geriatriezentrum am Wienerwald in Wien durch Beiträge von aussen: Ethik und Organisation, große Ethik und kleine Ethik, Berichte über den Alltag der Bewohnerinnen und Aspekte der Personalentwicklung, Fragen an das Gesundheitssystem. Ein Beitrag zur spirituellen Begleitung dementer Menschen wäre bei einer Neuauflage des Buches wünschenswert.

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Tagungen und Kongresse 9. DGP Kongress (Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin) Perspektiven in Mitte 12. - 15. September 2012, Berlin www.dgp2012.de 7. Fachtagung Palliative Geriatrie Berlin Palliative Geriatrie. Mehr als Sterbebegleitung 12. Oktober 2012, Berlin, KonradAdenauer-Stiftung www.palliative-geriatrie.de

Netzwerk intern Praxistreffen der Moderatorinnen und Moderatoren 2013 Das Praxistreffen 2013 wird am 18. April 2013 in Köln stattfinden. Die Abstimmung der Themen und das Programm werden Netzwerk-intern in der zweiten Jahreshälfte 2012 stattfinden. Vertiefungskurs zur Rezertifizierung Im Anschluss an das Praxistreffen wird ein weiterer Vertiefungskurs mit Herrn Dr. Schwänke und Frau Dr. Schmidl stattfinden: 19. und 20. April 2013 in Köln.

Poster und Gründe

Presseinformation

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Das Poster „10 Gründe für Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis“ und die zugehörige Presseinformation können als Vorlage ebenfalls im OnlineRaum heruntergeladen und anschließend individualisiert werden.

Termine im Überblick 26. bis 30. November 2012: Moderatorenausbildung an der Christophorus Akademie in München Die Ausbildungstermine für 2013 finden Sie auf unserer Homepage. 18. April 2013: Praxistreffen der Moderator/innen in Köln 19. und 20. April 2013: Vertiefungskurs zu den Moderatorenschulungen für das Curriculum Palliative Praxis

Impressum Koordinationsstelle Palliative Praxis Kuratorium Deutsche Altershilfe An der Pauluskirche 3 50677 Köln Tel.: 0221/931847-11 Ansprechperson: Marion Minten E-Mail: palliative-praxis@kda.de

Online-Raum zur internen Kommunikation Der Online-Raum für Moderatorinnen und Moderatoren dient der internen Kommunikation und zum Erfahrungsaustausch. Hier finden Sie neben aktuellen Diskussionen zahlreiche Materialien zum Einsatz in Schulungen. Bitte melden Sie sich, sofern noch nicht geschehen, kurzfristig an. Weblink: www.palliative-praxis.de/onlineraum

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Homepage: www.palliative-praxis.de Redaktion und Satz: Daniel Hoffmann In eigener Sache Aufgrund vieler Rückfragen können Sie sich auf unserer Homepage nun auch in den Newsletter eintragen und diesen zeitnah per E-Mail erhalten. Die Weitergabe dieses Newsletters in unveränderter Form ist ausdrücklich erlaubt und erwünscht.


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