Sachsen - Umweltdaten 2019

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Umweltdaten 2019


Inhalt

Vorwort ............................................................................................. 3

Sanierung von Altlasten ...........................................................14

Flächennutzung ............................................................................. 4

Ausbauzustand kommunaler Kläranlagen .........................15

Wirtschaftsstruktur ..................................................................... 5

Restnitrat im Boden...................................................................16

Umweltökonomische Indikatoren ........................................... 6

Nitrat im Grundwasser..............................................................17

Umweltwirtschaft ......................................................................... 7

Versauerungsgrad von Bergbaufolgeseen.........................18

Entwicklung der Klimaverhältnisse in Sachsen ................. 8

Prüfungen an Anlagen zum Umgang mit

Ertragsausfallrisiko für die Landwirtschaft ......................10

wassergefährdenden Stoffen .................................................19

Erneuerbare Energien ...............................................................  11

Siedlungsabfall............................................................................ 20

Luftschadstoffe – Immissionen ............................................12

Waldzustand ................................................................................  21

Feinstaub........................................................................................13

Die Themen des SMUL im Internet ...................................... 22


Vorbemerkung Die Broschüre Umweltdaten erscheint seit dem Jahr 2010 jährlich und informiert über Umweltthemen wie zum Beispiel Energie, Klimaschutz, Boden, Luft, Natur sowie Kreislauf- und Umweltwirtschaft. Ein Schwerpunkt widmet sich auch in diesem Jahr den Folgen des Klimawandels, denn Trockenheit, extreme Witterungsverhältnisse und Schädlingsbefall stellen Land- und Forstwirtschaft ebenso wie die Wasserwirtschaft vor vielfältige Herausforderungen. Niederschlagsdefizit und hohe Temperaturen führten insbesondere auf den vorwiegend sandigen Böden im Norden und Osten Sachsens zu deutlichen Ertragsausfällen. Die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Forschungsergebnisse stellt eine wichtige Voraussetzung dar, die Bewirtschaftungsmaßnahmen landwirtschaftlicher Flächen an den Klimawandel anzupassen.

In der Forstwirtschaft haben Stürme, Schneebruch und Dürre zu einem hohen Schadholzanfall geführt. Das hohe Schadholzvolumen und die Dürre resultieren in einer Borkenkäferkalamität forsthistorisch bisher unbekannten Ausmaßes. Der Waldzustand hat sich deutlich verschlechtert und ist auf das Niveau von Anfang der 1990er Jahre abgesunken. Die Beseitigung dieser Schäden und der Waldumbau erfordern von Behörden und Waldbesitzern große Anstrengungen. Zur Schonung unserer natürlichen Ressourcen tragen insbesondere eine Reduzierung der Nitratbelastung in unseren Böden und Gewässern, der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien und die Reduzierung von Luftschadstoffen bei. Die Ergebnisse zeigen, dass die Umweltwirtschaft auf dem richtigen Weg ist, aber weitere Anstrengungen erforderlich sind, um die hohen Anforderungen hinsichtlich Natur-, Umwelt- und Klimaschutz erfüllen zu können.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde in Sachsen umfangreich in die Abwasserbehandlung investiert. 98 Prozent der Behandlungskapazität kommunaler Kläranlagen wurden seit 1991 neu errichtet, saniert oder erweitert. Auch das ist ein großer Erfolg und wertvoller Beitrag zum Umweltschutz. Wenngleich der Umbau zu einer ressourcenoptimierten Kreislauf- und Wertstoffwirtschaft bei Weitem noch nicht abgeschlossen ist, hat sich die sächsische Abfallwirtschaft bereits in Richtung einer Wertstoff- und Rohstoffwirtschaft gewandelt. Weiterführende Informationen zum Thema Umwelt sind im Internet verfügbar unter: www.umwelt.sachsen.de.

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Flächennutzung

Die Flächennutzungsänderungen im Freistaat Sachsen sind dynamisch. Dargestellt sind die prozentualen Angaben zu den Hauptflächennutzungsarten im Jahr 2018. Den höchsten Anteil erreicht die Landwirtschaftsfläche mit einem Flächenanteil von 54 Prozent. Nach wie vor unterliegt sie aufgrund der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen einem jährlichen Rückgang. Der Freistaat Sachsen ist bestrebt, die Flächenneuinanspruchnahme zu verringern.

Flächennutzung in Sachsen

10 %

5% 2%

Landwirtschaftsfläche Wald und andere Vegetationsfläche Siedlung Verkehr Gewässer

Gesamtfläche Sachsen 1.844.996 ha

29 % Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

4|

54 %


Wirtschaftsstruktur

Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen in Sachsen 100 80 Prozent

Sachsen ist ein moderner und exportorientierter Wirtschaftsstandort. Er ist geprägt vom Dienstleistungssektor und einem vergleichsweise starken produzierenden Gewerbe. Bei der Wirtschaftsentwicklung spielen Zukunftsbranchen wie die Umweltwirtschaft oder die Informations- und Kommunikationstechnologie eine wichtige Rolle. Eine leistungsfähige Land- und Forstwirtschaft trägt 0,8 Prozent zur gesamten Bruttowertschöpfung bei. Ihre Bedeutung für den vor- und nachgelagerten Bereich und das Erbringen von Gemeinwohlleistungen werden dabei nicht abgebildet.

60 40 20 0

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Finanz- und Unternehmensdienstleister

Produzierendes Gewerbe

Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation

Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, private Haushalte, Grundstücks- und Wohnungswesen

Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Berechnungsstand August 2018/Februar 2019

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Umweltökonomische Indikatoren

Wirtschaftsleistung und Produktivitäten

Wenn der Rohstoff- oder der Energieverbrauch mit der Wirtschaftsleistung ins Verhältnis gesetzt werden, können Produktivitäts-Kennzahlen für die jeweilige Ressource berechnet werden. Je höher die Werte liegen, desto weniger Ressourcen werden für die wirtschaftliche Leistung benötigt. Der sächsischen Wirtschaft gelingt es zunehmend besser, wirtschaftliches Wachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Sowohl die Energie- als auch die Rohstoffproduktivität nahmen deutlich stärker zu als die Wirtschaftsleistung. Sie erreichten Steigerungen, die zum Teil deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen. Damit sind Effizienzgewinne verbunden, die die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die Umweltsituation positiv beeinflussen. 6|

Index (Jahre 1991 bzw. 1994 = 100)

250 225 200 175 150 125 100 75

1991

1994

Primärenergieproduktivität (1991 = 100)*

1997

2000

2003

2006

Rohstoffproduktivität (1994 = 100)

* 2015: vorläufig Quelle: Umweltökonomische Gesamtrechnung der Länder, Berechnungsstand Frühjahr 2018; Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder, Berechnungsstand November 2016/Februar 2017

2009

2012

2015

Bruttoinlandsprodukt (preisbereinigt, verkettet; 1991 = 100)


Umsätze und Beschäftigte für den Umweltschutz in Sachsen 4.500 4.000

10.168

2.500

10.230 8.134

10.984

11.853

14.000 12.000

12.219

10.000 8.000

8.213

1.500

6.000

1.000

4.000

500

2.000

0

2006 2007

2008 2009 2010

2011

2012

2013 2014 2015 2016 2017

0

Klimaschutz

Luftreinhaltung

Arten- und Land­s chaftsschutz

Lärmbekämpfung

Gewässerschutz (bis 2010) Abwasserwirtschaft (ab 2011)

(ab 2011)

Umweltbereichsüber­greifende Maßnahmen und Aktivitäten Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

14.756

12.304

3.000

2.000

16.932 16.000

14.164

3.500 Umsätze in Mio. EUR

Die Umweltwirtschaft ist in den vergangenen Jahren ein fester Bestandteil der Gesamtwirtschaft in Sachsen geworden. Dort sind mittlerweile fast 17.000 Personen beschäftigt. Für die meisten Umweltwirtschaftsbereiche ist eine anhaltend positive Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung zu beobachten. Eine Ausnahme waren die Jahre 2012, 2013 und 2017. In diesen Jahren gab es Rückgänge im Bereich des Klimaschutzes. In den letzten Jahren sind die Umsätze vor allem für Lärmbekämpfung und Luftreinhaltung gestiegen.

18.000

16.811

Abfallwirtschaft

Schutz und Sanierung von Boden-, Grund- und Oberflächenwasser (ab 2011)

Beschäftigte

Umweltwirtschaft

Naturschutz, Landschafts­pflege und Bodensanierung (bis 2010) Beschäftigte |7


Entwicklung der Klimaverhältnisse in Sachsen Die Darstellungen zeigen die Jahresmittelwerte der Lufttemperatur und die Niederschlagssummen in der Vegetationsperiode I (April bis Juni) im Freistaat Sachsen im Zeitraum von 1881 bis 2018. Eine bessere Darstellung der langfristigen Entwicklung wird durch das elfjährige gleitende Mittel erreicht, weil es unabhängiger von Einzeljahren ist. Eine geeignete Darstellung des Klimawandels wird durch die zeitliche Entwicklung der Lufttemperatur ermöglicht. Höhere Temperaturen führen unter anderem zu einer Verlängerung der Wachstumsperioden und sind von witterungsbedingten Extremen (z. B. Hitze, Trockenheit) und den damit verbundenen Risiken begleitet. Seit 1971 war jede Dekade wärmer als die

8|

vorhergehende und seit Ende der 1980er/Beginn der 1990er Jahre trat eine auffällige Häufung der wärmsten Jahre in Sachsen auf. 2018 war das wärmste Jahr seit Beginn der Datenaufzeichnungen im Jahr 1881. Der Niederschlag ist gegenüber der Temperatur in seinem raum-zeitlichen Auftreten sehr heterogen. Eine Abnahme der Niederschlagsmenge in der Vegetationsperiode I verlangsamt den Wachstumsprozess der Pflanzen und erhöht das Risiko von Ernteausfällen. Vor allem im Zusammenspiel mit steigenden Temperaturen beeinträchtigt dies unter anderem die Landwirtschaft zunehmend. Seit dem Jahr 1971 war jede Deka-

de trockener als die vorherige. Die sächsischen Landwirte können sich mit einem verbesserten Wassermanagement auf die sich ändernden Bedingungen einstellen. Die Maßnahmen reichen von der Wahl der Sorten- und Fruchtart über angepasste Verfahren der Bodenbearbeitung und Düngung bis hin zur Bewässerung bestimmter Kulturen und Fruchtfolgen.


Niederschlag in der Vegetationsperiode I (April bis Juni) in Sachsen, 1881 – 2018 (elfjährig gleitendes Mittel)

10

300

Temperatur

2011

2001

1991

1981

1971

1961

1951

1881

2011

2001

1991

1981

1971

1961

1951

1941

1931

1921

1911

50 1901

5 1891

100

1881

6

1941

150

1931

7

200

1921

8

250

1911

9

1901

Niederschlag in mm

350

Lufttemperatur in ° C

11

1891

Jahresmitteltemperatur in Sachsen, 1881 – 2018 (elfjährig gleitendes Mittel)

Niederschlag

Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Deutscher Wetterdienst (DWD), 2019

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Ertragsausfallrisiko für die Landwirtschaft

Ist die Wasserversorgung im Frühjahr bis Juni über Niederschläge und Bodenwasser nicht ausreichend, erhöht sich das Risiko eines Ertragsausfalls für die landwirtschaftliche Produktion. Mit Hilfe der Bodenkarte BK50 und von langjährigen Klimadaten (1985 bis 2014) zeigt die Karte die aktuelle Verteilung des Ertragsausfallrisikos in Sachsen. Die Risiken sind im Norden auf den vorwiegend sandigen Böden sehr hoch und hoch. Nach Süden sinkt das Risiko über das Lössgebiet mit seinen gut wasserspeichernden Böden bis ins niederschlagsreiche Erzgebirge immer weiter ab. Es ist damit zu rechnen, dass die klimatischen Änderungen künftig zu einer weiteren Zunahme des Ertragsausfallrisikos in Sachsen führen werden. Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

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Ertragsausfallrisiko in Sachsen


Sachsen setzt bei der Ausgestaltung der zukünftigen Energieversorgung neben der Verbesserung der Energieeffizienz und der Energieeinsparung auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Damit werden auch Beiträge zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung geleistet. Seit Mitte der 1990er Jahre wurden dabei Fortschritte erzielt. Im Jahr 2016 wurden mehr als ein Achtel der sächsischen Bruttostromerzeugung durch erneuerbare Energien gedeckt. Der Bestand und das Ausbaupotenzial der einzelnen Energieträger in Sachsen unterscheiden sich dabei. Den größten Anteil hat die Biomasse, dicht gefolgt von der Windkraft. An dritter Stelle folgt die Photovoltaik. Wasserkraft und sonstige Energieträger haben eine geringere Bedeutung.

Anteil erneuerbarer Energien an der Brutto-Stromerzeugung

14 12 10 Prozent

Erneuerbare Energien

8 6 4 2 0

Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

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Luftschadstoffe – Immissionen

Immissionen von Luftschadstoffen in Sachsen

Zur Beurteilung der Luftqualität erfolgen Messungen an Standorten mit unterschiedlichen Belastungssituationen. In der Grafik ist beispielhaft die Stickstoffdioxid (NO2)-Belastung im Ballungsraum Dresden dargestellt. Die höchsten Konzentrationen treten – in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen – an verkehrsnahen Messstellen auf. Im städtischen Hintergrund – abseits der Hauptverkehrsstraßen – sinken die NO2 -Konzentrationen. Am niedrigsten sind die Belastungen am Stadtrand und in ländlichen Gebieten. Insgesamt sind die Belastungen in den letzten 15 Jahren allmählich zurückgegangen. Im Jahr 2017 wurde erstmals sachsenweit der NO2 -Grenzwert für das Jahresmittel an den Messstellen eingehalten.

12 |

Jahresmittelwert NO2 in µg/m³

70 60 50 40 30 20 10 0

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 verkehrsnahe Messstelle Dresden-Bergstraße verkehrsnahe Messstelle Dresden-Nord städtischer Hintergrund Stadtrand NO2-Jahres­grenzwert: 40  µg/m ³

Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie


Gebietsbezogene Jahresmittelwerte der PM10 -Konzentration in Sachsen

Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

40 35 30 25 20

Verkehrsnahe Stellen Verkehr / Hot Spots

Städtischer Hintergrund

2018

2017

2016

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

2003

2002

10

2001

15

2000

Die wichtigsten Quellen für Feinstaub sind Verbrennungsprozesse und der Straßenverkehr. Weil Feinstaubpartikel in der Atmosphäre über große Entfernungen transportiert werden können, werden die gemessenen Konzentrationen nicht nur von sächsischen Quellen verursacht. Meteorologische Verhältnisse beeinflussen die Feinstaubkonzentrationen stark und sind auch Ursache von zwischenjährlichen Schwankungen. Die Daten zu den gebietsbezogenen Jahresmittelwerten zeigen seit dem Jahr 2000 einen allmählichen, geringfügigen Rückgang der Konzentrationen.

Feinstaub – PM10 in µg/m³

Feinstaub

Ländliche Gebiete | 13


40.000

20

39.500

16

39.000

12

38.500

8

38.000

4

37.500

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

im Altlastenkataster (SALKA) erfasste Teilflächen Anteil sanierter Teilflächen (in %)

Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

14 |

0

Anteil in %

Im Sächsischen Altlastenkataster sind insgesamt 28.438 Standorte mit 39.663 Teilflächen registriert. Die Gesamtanzahl blieb in den letzten Jahren annähernd unverändert. Mit den kontinuierlich durchgeführten Untersuchungen wird nutzungsabhängig der Gefahrenverdacht bestätigt oder vollständig ausgeräumt. Bei geringen Belastungen verbleiben die Flächen im Kataster, für die derzeitige Nutzung des Standortes besteht jedoch kein Handlungsbedarf. Die erfolgreiche Altlastenbearbeitung ist vor allem am positiven Trend der Anzahl sanierter Teilflächen erkennbar. Die Zahl der Teilflächen, auf denen weitere Maßnahmen (Erkunden oder Sanieren) notwendig sind beziehungsweise bereits begonnen wurden, nimmt damit kontinuierlich ab.

Anzahl und Anteil sanierter Altlastenteilflächen

Anzahl Teilflächen

Sanierung von Altlasten


Ausbauzustand kommunaler Kläranlagen Ausbauzustand Kläranlagen

In den vergangenen Jahrzehnten wurde in Sachsen umfangreich in die Abwasserbehandlung investiert. 98 Prozent der Behandlungskapazität kommunaler Kläranlagen wurden seit 1991 neu errichtet, saniert oder erweitert. In nahezu allen Anlagen wird das Abwasser mindestens biologisch behandelt. Dabei werden 95 Prozent des chemischen Sauerstoffbedarfs, 89 Prozent des Phosphors und 80 Prozent des Stickstoffs eliminiert.

Mechanische Reinigung (0,001 %) Mechanisch-biologische Reinigung (5 %) Mechanisch-biologische Reinigung mit Phosphor-Eliminierung (0,06 %) Mechanisch-biologische Reinigung mit Stickstoff-Eliminierung (4 %) Mechanisch-biologische Reinigung mit Stickstoff-Eliminierung ohne Denitrifizierung (2 %) Mechanisch-biologische Reinigung mit Phosphor- und Stickstoff-Eliminierung (89 %) Mechanisch-biologische Reinigung mit Phosphor- und Stickstoff-Eliminierung ohne Denitrifizierung (1 %)

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Restnitrat im Boden

Restnitrat im Boden 140 120 100 kg NO3-N/ha

80 60 40

2017*

2016*

2015*

2013* 2014*

2011*

2012*

2010*

2009*

2007*

2005

* ab 2007 nur Flächen außerhalb von Wasserschutzgebieten (WSG)

Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

16 |

2006

2003 2004

2001 2002

1998 1999 2000

1995

1996 1997

1993

1994

1991

1992

0

2008*

20

1990

Die Darstellung zeigt die Entwicklung der in den Herbstbeprobungen festgestellten mittleren Restnitratgehalte in 0 bis 60 Zentimeter Tiefe der landwirtschaftlich genutzten Böden. Grundlage dafür sind Beprobungen von etwa 1.000 Dauertestflächen (seit 2007 ca. 870). Die Beobachtung der Nitratgehalte im Herbst gibt Aufschluss über das auswaschungsgefährdete Stickstoffpotenzial von Böden im Winter. Zur Vermeidung von Gewässerbelastungen sind möglichst niedrige Gehalte an löslichem Nitratstickstoff anzustreben. Die jährlichen Schwankungen werden von unterschiedlichen Temperatur- und Niederschlagsverhältnissen beeinflusst, außerdem hängen sie von der angebauten Fruchtart, der Bodenart und der nach der Ernte vorgenommenen Bodenbearbeitung ab.


Nitrat im Grundwasser

Hohe Nitratgehalte im Grundwasser haben negative Auswirkungen. Beispielsweise können Ökosysteme eutrophieren, oder die menschliche Gesundheit kann beeinträchtigt werden. Die Abbildung zeigt die Anteile der Messstellen im Überblicksmessnetz mit Überschreitungen größer 25 Milligramm je Liter Nitrat (Besorgniswert der EGNitratrichtlinie) beziehungsweise größer 50 Milligramm je Liter (Schwellenwert der Grundwasserverordnung und Maßnahmenwert der EG-Nitratrichtlinie). Seit dem Jahr 2008 sind die Anteile an Messstellen mit Grenzwertüberschreitungen annähernd konstant. Beginnend im Jahr 2006 erfolgte eine Umstellung des Messnetzes entsprechend den Anforderungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie. Die Zeiträume vor und nach 2006 können demnach nicht direkt verglichen werden.

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Versauerungsgrad von Bergbaufolgeseen

In Sachsen wird seit mehr als 150 Jahren Braunkohle abgebaut. Die Sanierung der in Anspruch genommenen Flächen ist eine besondere Herausforderung. Die Restlöcher der Tagebaue werden geflutet und es entstehen Bergbaufolgeseen. Sie weisen oft eine Belastung mit Säure, Eisen und/ oder Sulfat in Folge einer vorausgegangenen Pyrit­verwitterung auf. Insgesamt ist jedoch eine Tendenz zur Entwicklung von besseren Seewasser­ qualitäten vorhanden. Von 56 untersuchten Bergbaufolgeseen mit einer Fläche von mehr als zehn Hektar hatten im Jahr 2015 mehr als die Hälfte einen neutralen oder schwach basischen beziehungsweise schwach sauren Status.

Anzahl der Bergbaufolgeseen in Sachsen nach Versauerungsgrad

6

7

3 8

< 3,0 (extrem sauer) 3,0 – 5,4 (sauer) 5,5 – 6,5 (schwach sauer) 6,6 – 7,5 (neutral)

5

17 10 Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie / Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft mbH

18 |

pH-Wert-Klassen

7,6 – 8,5 (schwach basisch) > 8,5 (basisch) keine Daten


Prüfungen an Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen

In Sachsen wurden im Jahr 2017 rund 4.200 Prüfungen an Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen durchgeführt. Dabei ist der Anteil der Erstprüfungen in den vergangenen Jahren zugunsten der Wiederholungsprüfungen zurückgegangen. Die Zahl der mängelfreien Anlagen befindet sich nach einem Anstieg in den zurückliegenden Jahren auf einem hohen Niveau. Mit 14 Prozent nahm der Anteil an Anlagen mit erheblichen Mängeln gegenüber den Vorjahren zu. Gefährliche Mängel wurden bei allen Prüfungen nur im Promillebereich ermittelt. Im bundesweiten Vergleich sind bei den Erstprüfungen in Sachsen mehr Anlagen mängelfrei, und es sind deutlich weniger erhebliche Mängel zu beanstanden.

gefährlich erheblich

geringfügig keine

| 19


500 483 400

427

408

373

344

325

342

332

328

329

322

327

339

160

154

154

153

151

150

151

247

300

210

182

164

200

Siedlungsabfallmenge (gesamt)

2016

2017

2015

2013

2014

2011

2012

2010

2009

2007

Haus- und Sperrmüll

Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

20 |

2008

2005

2006

2004

2002

2003

2001

2000

1998

1999

1997

1996

100 1995

Unter Einsatz von Energie und Rohstoffen werden Güter für den Haushalt produziert und am Ende ihrer Nutzungsphase als Abfall entsorgt. Die Siedlungsabfallmenge und die entsorgte Haus- und Sperrmüllmenge aus Haushalten weisen im gesamten Betrachtungszeitraum einen rückläufigen Trend auf, in den letzten zehn Jahren haben beide ein nahezu konstantes Niveau. Dazu tragen unter anderem folgende Faktoren bei: ein abfallarmer Konsum, die Weiterverwendung von Gebrauchtwaren und verursachergerechte Abfallerfassungsund Abfallgebührensysteme. Der geringfügige Anstieg der Siedlungsabfallmenge aus Haushalten in den letzten vier Jahren ist insbesondere auf die verbesserte getrennte Erfassung von Bioabfällen zurückzuführen.

Siedlungsabfallaufkommen pro Einwohner aus privaten Haushalten

Abfallmenge in kg pro Einwohner und Jahr

Siedlungsabfall


Waldzustand

Waldzustand 100 90 Anteil der Waldfläche in %

80 70 60 50 40 30 20 10

ohne erkennbare Schäden

schwach geschädigt

2017

2018

2015

2016

2013 2014

2011

2012

2010

2009

2007

2008

2005

2006

2003 2004

2001 2002

1998 1999 2000

1995

1996 1997

1993

1994

1991

0 1992

Die Waldschadensfläche ist ein wichtiger Indikator zur Beurteilung der Vitalität der Wälder. Der Anteil der stärker geschädigten Waldflächen hat sich von 1991 bis 2003 vor allem auf Grund des Rückgangs der Schwefeldioxidimmissionen verringert. Seitdem sind die Schwankungen bei den Waldschädigungen stärker witterungsbedingt. Sie befinden sich weiter auf einem zu hohen Niveau. Für die einzelnen Baumarten und die forstlichen Wuchsgebiete in Sachsen ergeben sich differenzierte Bilder. Tendenziell nehmen die Schäden bei Nadelbaumarten ab und bei Laubbaumarten zu. Der markante Anstieg im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr resultiert vor allem aus Stürmen und Dürre im Jahr 2018 und den sich daraus ergebenden Sekundärschäden.

deutlich geschädigt

Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

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Die Themen des SMUL im Internet:

www.umwelt.sachsen.de

22 |

www.landwirtschaft.sachsen.de

www.wald.sachsen.de


www.simulplus.sachsen.de

www.gruene-berufe.sachsen.de

www.laendlicher-raum.sachsen.de

| 23


Herausgeber: Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) Postfach 10 05 10, 01076 Dresden Bürgertelefon: +49 351 564-20500 E-Mail: info@smul.sachsen.de www.smul.sachsen.de Diese Veröffentlichung wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Redaktion: SMUL, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) Gestaltung und Satz: genese Werbeagentur GmbH Druck: Harzdruckerei GmbH Foto: SMUL: Katrin Müller von Berneck (22), Ute Lindner (22); Heimrich & Hannot GmbH (23); LfULG: Markus Thieme (23); genese Werbeagentur GmbH (23) Redaktionsschluss: 30. September 2019

Auflagenhöhe: 800 Stück, 1. Auflage Papier: Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Bezug: Diese Druckschrift kann kostenfrei bezogen werden bei: Zentraler Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung Hammerweg 30, 01127 Dresden Telefon: +49 351 210-3671 | Telefax: +49 351 210-3681 E-Mail: publikationen@sachsen.de | www.publikationen.sachsen.de Verteilerhinweis Diese Informationsschrift wird von der Sächsischen Staatsregierung im Rahmen ihrer verfassungsmäßigen Verpflichtung zur Information der Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidaten oder Helfern im Zeitraum von sechs Monaten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. www.umwelt.sachsen.de SMULsachsen


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