FRIZZ - Das Magazin für Darmstadt - 12 / 2020 - Ausgabe 453

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und ansprechenden Neukompositionen zusammen. Wie habt ihr die Songs für das Album zusammengestellt?

„Wenn man diese Stimmung festhalten kann – das ist Magie!“ FRIZZmag im Gespräch mit Cassandra Steen INTERVIEW: BENJAMIN METZ

W Seit 2003 arbeitet die „Glashaus“Sängerin Cassandra Steen verstärkt an ihrer Solokarriere, in deren Verlauf sie mit Hits wie „Darum leben wir“ oder „Stadt“ an die Erfolge ihrer Stammband nahtlos anzuknüpfen wusste. Nun veröffentlichte die Amerikanerin erstmals ein Album mit besinnlichen Weihnachtssongs. FRIZZmag: Cassandra, seit 2018 warst du mit deiner Band zur Vorweihnachtszeit als „Botschafterin des Weihnachtsgedankens“ auf Tour. Nun hast du mit „Der Weihnachtsgedanke“ sogar ein Album zum Thema veröffentlicht. Was verbindest du mit Weihnachten? Cassandra Steen: Viel Liebe und sehr schöne Erinnerungen. Zum Beispiel an meine Großeltern, bei denen ich aufgewachsen bin, und auch an zwei Weihnachtsfeste, an denen es ihnen gelungen ist, auch meine Mutter aus den USA einfliegen zu lassen. Das war eine riesengroße, sehr schöne

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Überraschung. Da schwingen immer noch sehr viele Emotionen mit.

Ein schweres Jahr neigt sich dem Ende zu. Denkst du, dass die Menschen ein Fest wie Weihnachten in diesem Jahr anders wahrnehmen und feiern werden? Etwas mehr Reflexion und Besinnlichkeit? Ich weiß es nicht. Es hängt ja von unser aller Verantwortung ab, wie wir dieses Weihnachten verbringen werden. Ich denke aber schon, dass Weihnachten nicht sehr üppig gefeiert werden wird, weil viele Leute in Kurzarbeit sind oder zum Teil auch momentan gar nicht arbeiten können. Da schwingen natürlich auch Sorgen mit und das geht aufs Gemüt. Es ist wichtig, auf sich selbst zu achten, sich zu besinnen und auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren, auch wenn das in solchen Zeiten mitunter eine Herausforderung ist.

Um auf „Der Weihnachtsgedanke“ zu kommen: Das Album setzt sich aus neu arrangierten Winter- und Weihnachtsklassikern

Es war mir schon wichtig, auch Klassiker auf dem Album zu haben, aber natürlich nicht solche, die man nicht mehr hören kann. Da habe ich mich ein bisschen in der alten deutschen Schatzkiste bedient. Ein Song basiert beispielsweise auf einem Gedicht von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, das wir in ein Weihnachtslied verwandelt haben. „Stille Nacht“ ist auf dem Album ein eigener Song, nicht der Klassiker. Den haben wir als „Silent Night“ ebenfalls sehr neu umgesetzt. Das sind allesamt sehr schöne, eigene Versionen. Und das war mir wichtig: diesen Liedern auf meine Art gerecht zu werden und meine Empfindungen zu Weihnachten mit zu transportieren.

Ein Album in Zeiten umfassender Kontaktbeschränkungen aufzunehmen, dürfte nicht einfach sein. Wie ist das Album entstanden? Zum Teil modern und digital, indem Stücke online hin- und hergingen, ansonsten waren wir im Studio auf Abstand. Aber wir hatten zum Glück auch genug Platz, um gemeinsam dort an Stücken schreiben zu können. Das geht am gleichen Ort schon besser. Aber klar, wir müssen in diesen Zeiten einfach flexibel sein, da findet dann auch Studioarbeit zum Teil über „Zoom“ und ähnliches statt.

Weihnachtsalben bekannter Künstler haben eine langjährige Tradition: Frank Sinatra, Johnny Cash, Kylie Minogue, selbst Eric Clapton, „No Doubt“-Sängerin Gwen Stefani und sogar die Punkrocker von „Weezer“ haben Alben zum Fest veröffentlicht. Was denkst du, reizt Kolleg:innen am Thema, mal abgesehen davon, dass man um die Weihnachtszeit traditionell ordentlich Platten verkauft? Für mich ist reizvoll, dass man die Menschen mit in seine eigene Welt nehmen kann. Es war mir schon wichtig, die Realität nicht außer Acht zu lassen, denn natürFRIZZ MAG | #453 | DEZEMBER 2020


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