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MUSIK
Front 242 & Nitzer Ebb
›› 6.1., Neue Stadthalle, Langen, 19.45 Uhr VVK: 62 € Infos & Tickets: neue-stadthalle-langen.de
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Während Depeche Mode ab Mitte der 90er-Jahre langsam aber sicher dem Synthie-Pop den Rücken kehrten, blieben die zeitgleich gegründeten und musikalisch ähnlich gelagerten Front 242 und Nitzer Ebb ihrer etwas aggressiveren und düsteren Variante der „Electronic Body Music“ treu. Und während die Wegefährten aus Basildon mit „Enjoy the Silence“ & Co. dem internationalem Megaruhm entgegengingen, ging es mit den stilistisch weitaus weniger gewandten Acts aus Brüssel bzw. Chelmsford ab den 90ern stetig bergab – bis 1995 bzw. 1997 die jeweilige Auflösung anstand. Schön, dass die Retrowelle der Nuller-Jahre bald aber auch Front 242 und Nitzer Ebb wieder nach oben spülte. Seitdem genießen die beiden Bands so etwas wie Kultstatus nicht nur bei EBM-Fans. Ihr gemeinsames Konzert in der Langener Neuen Stadthalle wird von Liebknecht im Vorprogramm unterstützt.
Igor Levit
›› 14.1., Alte Oper, 20 Uhr VVK: 41-71 € Infos & Tickets: alteoper.de
„Ich will nicht nur der Mann sein, der die Tasten drückt“: Igor Levit – laut Selbstauskunft „Citizen, European, Pianist“ – hat sich in den letzten Jahren einen Ruf erarbeitet, der weit über die Grenzen der klassischen Musik hinausgeht. Dabei geht es nicht nur um das meisterliche Klavierspiel des 1987 in der Sowjetunion geborenen und in Hannover aufgewachsenen Levit, sondern auch um dessen engagierte Positionierung im gesellschaftspolitischen Diskurs. Der Buchautor mit grünem Parteibuch klimperte für Fridays for Future, legte sich per Twitter mit der AFD an, unterstützte Musiker-Kolleg*innen während der Pandemie und setzt sich mutig wie gewitzt gegen antisemitische Umtriebe ein. Vor so viel Popstar-Potential darf die Musik aber nicht zu kurz kommen: Heute gibt Levit im großen Saal der Alten Oper Stücke von Liszt, Brahms, Wagner und Fred Hersch.
Avishai Cohen Trio
›› 13.1., Frankfurter Hof, Mainz, 20 Uhr VVK: 44 € Infos & Tickets: frankfurter-hof-mainz.de
Der international gefeierte Bassist Avishai Cohen, 1970 in Israel geboren, spielte lange in der Band von Chic Corea und arbeitete mit JazzGrößen wie Herbie Hancock oder Bobby McFerrin. Seit rund 20 Jahren betreibt Cohen sein eigenes Trio, mit dem er die musikalischen Traditionen Israels und des Nahen Ostens erforscht. Mit Elchin Shirinov am Piano und Roni Kaspi an den Drums stellt Cohen in Mainz das kürzlich veröffentlichte Album „Shifting Sands“ vor.
Accept
›› 17.1., Batschkapp, 19 Uhr VVK: 53,43 € Infos & Tickets: batschkapp.de
Der Geburtsort des „Teutonic Metal“ liegt in Solingen: 1971 von Sänger Udo Dirkschneider ebendort gegründet, waren Accept neben den Scorpions die ersten, die „Metal made in Germany“ auch international bekannt machten. Mitte der 80er erreichte die Band ihren Zenith und nach der Trennung von Dirkschneider auch ihren Tiefpunkt. Nach zahlreichen Auflösungen und Reunions haben Accept seit 2009 mit neuem Sänger wieder zu alter Form und Chartpräsenz gefunden.
Qantara Trio
›› 17.1., Sankt Bonifatiuskirche, 20 Uhr VVK: 20 € Infos & Tickets: die-fabrik-frankfurt.de
Die integrative Frankfurter Initiative „Bridges – Musik verbindet“ hat sich seit gut sieben Jahren dem Dialog von Musiker:innen mit und ohne Migrationsgeschichte verschrieben. Das in ihrem Rahmen gegründete Qantara Trio – bestehend aus Hesham Hamra, Oud, Samira Memarzadeh an der Harfe und Sängerin Jessica Poppe – bedient sich denn auch aus unterschiedlichen Musiktraditionen Europas und des Nahen Ostens und verwebt diese miteinander.
Die ganz okayen Jungs
›› 21.1., Lokal im Mousonturm, 23 Uhr VVK + AK: frei Infos: mousonturm.de
Im Rahmen des 20. Geburtstags der Hessischen Theaterakademie finden im Januar zahlreiche Veranstaltungen auch im Mousonturm statt. Eine interessante Mischung aus Theater, Performance und Konzert verspricht der Auftritt von Mattch Börex und Zlahj Nattoun zu werden: Als fiktiver Electropop-Act Die ganz okayen Jungs sind die beiden Berliner Schauspieler derzeit auf „Cringe Aber OK Tour“, irgendwo zwischen Ambition, Abfahren, Mittelmäßigkeit und Fremdscham.
FRIZZ präsentiert
Michael Wollny & Joachim Kühn
›› 23.1., Alte Oper, 20 Uhr VVK: 38-59 € Infos & Tickets: alteoper.de
Unser liebster Dauergast: Der 1978 in Schweinfurt geborene Klaviervirtuose Michael Wollny gilt vielen als „Popstar des Jazz“. Lange in Frankfurt lebend – inzwischen ist Wollny als Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig tätig – hat der 44-Jährige nicht nur in dieser Stadt musikalische Spuren hinterlassen, sondern die gesamte europäische Jazzszene in den letzten 20 Jahren gehörig aufgemischt. Mit dem großen, 1944 in Leipzig geborenen Jazz-Pianisten Joachim Kühn, der seit den 1960er-Jahren als Solokünstler und Kollaborateur u.a. von Ornette Coleman und Billy Cobham den Free Jazz und Jazzrock revolutionierte, verbindet Wollny viel. 2009 veröffentlichten die beiden Freigeister ein gemeinsames Live-Album. Im Rahmen von Wollnys JazzResidenz in der Alten Oper wird diese spannende Zusammenarbeit nun bei einem Gipfeltreffen fortgeführt.
Max Mutzke & SWR Big Band
›› 25.1., Batschkapp, 20 Uhr VVK: 52,80 € Infos & Tickets: batschkapp.de
Ach, Max: Maximilian Nepomuk Mutzke, 1981 in der baden-württembergischen Doppelstadt Walsdhut-Tiengen geboren, zählt zu den interessantesten Sängern des Landes: Der Bruder von Jazztrompeter Menzel Mutzke wurde 2004 als Sieger einer in Stefan Raabs „TV Total“-Sendung stattfindenden Castingshow schlagartig bekannt, nahm im Anschluss mit einem von Raab geschriebenen Song am Eurovision Song Contest in Istanbul teil, wo er den achten Platz belegte. Doch statt als protegiertes One-Hit-Wonder zu verglühen, emanzipierte sich Mutzke bald von seinem Gönner und setzte auf seine ausdrucksstarke Ausnahmestimme, die vor allem im Soul- und R&B-Kontext, aber auch im Jazz besonders gut zur Geltung kommt. Nach Projekten mit Nils Landgren oder Klaus Doldinger stellt der 40-Jährige nun sein aktuelles Album „Wunschlos süchtig“ gemeinsam mit der SWR Big Band vor.
Kenneth Minor
›› 21.1., Brotfabrik, 20 Uhr VVK: 14, AK: 18 € Infos & Tickets: brotfabrik.de
Das Schöne am Jahreswechsel ist die hohe Live-Präsenz lokaler Acts, die man jetzt entdecken kann – wie etwa den in Wiesbaden weilenden Sänger, Songwriter und Gitarrist Bird Christiani. Der bezeichnet seinen Stil selbst als „Electric Freak Folk“, doch erst im Bandkontext mit Bassist Andreas Lüttke und Schlagzeuger Florian Helleken entfalten die Songs ihr wahres Pop-Potenzial. In der Brotfabrik stellen Kenneth Minor ihr neues Album „Retirement“ vor.
Sarah Walk
›› 22.1., Hafen 2, Offenbach, 16 Uhr AK: 10 € Infos & Tickets: hafen2.net
Auch im neuen Jahr wird die kleine, aber feine sonntagnachmittägliche Konzertreihe im Offenbacher Hafen 2 fortgeführt. Am dritten Sonntag des Januars kann man hier die 1991 in Chicago geborene Sängerin und Songschreiberin Sarah Walk entdecken. Die Absolventin des Berklee College of Music stellt ihr neues Album „Stream“ vor; unterstützt wird sie im Vorprogramm vom New Yorker Indiefolk-Musiker Hayfitz, der wiederum sein Debütalbum „Caspules“ vorstellt.
Aitch
›› 26.1., Zoom, 20 Uhr VVK: 27 € Infos & Tickets: zoomfrankfurt.com
Harrison James Armstrong, kurz vorm Jahrtausendwechsel im britischen Manchester geboren, erlangte 2018 mit dem YouTube-Video zu „Straight Rhymez“ und 24 Millionen Views nationale Aufmerksamkeit. Inzwischen nimmt der Rapper mit dem Künstlernamen Aitch Songs mit Ed Sheeran Songs auf und gilt mit seinen 23 Jahren als kommender RapStar Englands. „Close to Home“ ist der Titel des gefeierten Debüts, das Aitch nun auf erstmaliger Deutschlandtournee präsentiert.
UK Subs
›› 28.1., Das Bett, 20.30 Uhr VVK: 19 € Infos & Tickets: bett-club.de
1976 benannte sich die vormalige Pubrock-Band The Marauders in UK Subs um und gehörte neben den Sex Pistols und The Damned fortan zur ersten Welle der britischen Punk-Bewegung. Seitdem existieren die UK Subs trotz zahlreicher Umbesetzungen ohne längere Auszeiten; die einzige Konstante bleibt Sänger Charlie Harper, der mit seinen 73 Jahren den Elder Statesman des Punk gibt. Im Vorprogramm ist die Schweizer Punkrock-Band Nasty Rumours zu erleben.