UNI FRIZZ Frankfurt Wintersemester 2022/23

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D as Magazin für Studierende

Wintersemester

Beratung.

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UNI GEMEINSAM FORSCHEN Mitmachen bei Senckenberg LOGO GESUNDHEITSAMT FFM ZENTRIERT NEGATIV WEISS LOGO GESUNDHEITSAMT FFM ZENTRIERT NEGATIV WEISS
Prävention. Schutz. Hier Fan werden: FILMKULTUR Ein Master reist nach Nigeria GLÜCKLICH STUDIEREN Tipps einer Glücksbotschafterin ANZEIGE
Keine Angst. Keine Klischees. Nur Menschen wie du und ich. Finde deine Selbsthilfegruppe 069 559 444 Mo + Di: 10–14 Uhr & Do: 15–19 Uhr Das Projekt „Junge Selbsthilfe Frankfurt“ richtet sich an Menschen zwischen 18 und 35 Jahren. Es wird unterstützt vom Jugend- und Sozialamt Frankfurt. Der Selbsthilfe e.V., Selbsthilfe-Kontaktstelle Frankfurt wird finanziell gefördert vom Hessischen Sozialministerium, vom Gesundheitsamt Frankfurt sowie der GKV-Selbsthilfeförderung in Hessen. Infos zu Selbsthilfegruppen und Veranstaltungen unter www.selbsthilfe-frankfurt.net

FRIZZ Das Magazin Uni-Special Herausgeber und Verlag SKYLINE Medien Verlags GmbH Varrentrappstr. 53 60486 Frankfurt Tel. 069/97 95 17 20 Internet-Adresse: frizz-frankfurt.de E-Mail Adresse: info@frizz-frankfurt.de Redaktion: Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt

Redaktionsleitung: Jürgen Mai

Redaktionelle Mitarbeiter: Michael Faust, Daniela HalderBallasch, Antje Kroll, Sohra Nadjibi, Melanie Straub

Anzeigen: Erk Walter (verantw.), Uwe Bauer, Barbara Beaugrand, Anja Weigand

Geschäftsführung: Erk Walter Assistenz: Yvonne Wittmann

Gesamtherstellung: FRITZ&friends Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Tel. 069/97 95 17 40

Art Direction: Silke Beck

Artwork & Produktion: lithium3, Torsten Smend Datenschutzbeauftragter: Torsten Smend

THEMEN

FORUM

Zukunft der ada_kantine, Earth Night der HfMDK, AStA äußert sich zur Energiekrise

CAMPUSLEBEN DIGITAL

Die Sieger des Plakatwettbewerbs vom Deutschen Studentenwerk

ERBAULICH?

Bauprojekte in der Frankfurter Hochschullandschaft

FORSCHEN MIT SCHWARMINTELLIGENZ

Citizen Science bei Senckenberg

FRANKFURT TRIFFT NIGERIA

Ein Master-Studiengang auf Reisen

OFFEN, VERNETZT, INTERDISZIPLINÄR

Das neue House of Science and Transfer an der Frankfurt UAS

VORSCHAU

Alle Termine für Kino, Konzerte, Theater und Museen

GLÜCKLICH DURCHS STUDIUM

Elf Tipps von Motivation bis Ernährung

ES GEHT UM DIE WURST

Von klassisch-traditionell bis vegan

30 ARENA

Matthias Thoma vom Eintracht-Museum erinnert sich an sein Studium, Prof. Maron Mendel verrät seine Lieblinge

IMPRESSUM

Bildnachweis: Alle Fotos ohne nähere Angaben sind uns zur Verfügung gestellte Pressefotos. Druck und Verarbeitung: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG

Bankverbindung: Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE59 5005 0201 0000 3454 66

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ISSN: 0946-5537

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BUCH „NACHHALTIGKEIT AUF DEM CAMPUS“

Uni – wie nachhaltig bist du wirklich?

›› oekom.de, ISBN 978-3-96238-345-9, 36€

Uni – wie nachhaltig bist du wirklich? Dieser Frage geht einer der neun Beiträge des im oekom Verlag erschienenen Sammelbands „Nachhaltigkeit auf dem Campus“ nach. Er dokumentiert anschaulich und praxisnah unterschiedliche Aktivitäten des Projektstudiums „Lehre für eine nachhaltige Universität“. Es wird seit mehr als zehn Jahren von der Universität Kassel angeboten und begann einst damit, dass Studierende für mehrere UniDächer Photovoltaikanlagen konzipiert, geplant und umgesetzt haben. Seitdem kamen viele weitere Ansätze hinzu, zum Beispiel: Wie wird eine Konferenz klimaneutral? Wie kann eine Gebäudehülle Energie erzeugen? Parallel zu dem Buch lohnt ein Blick auf die Webseite uni-nachhaltigkeit.de, wo einige Projektergebnisse wie ein Leitfaden für nachhaltige Veranstaltungen oder das „Handbuch nachhaltiger Konsum“ für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

EARTH NIGHT IN DER HFMDK Ein Konzert über den Klimawandel

hfmdk-frankfurt.de

Das GreenOffice der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) veranstaltet einen Konzertabend im Zeichen der Nachhaltigkeit. Bei EARTH NIGHT: Ein Klimawandelkonzert erwartet das Publikum in vier Aufführungsräumen innerhalb des Hochschulgebäudes ein abwechslungsreiches Programm. Denn die Räume stellen an diesem Abend die Klimazonen unserer Erde dar. Die Besucher:innen können sich auf künstlerische Beiträge von Barock über Romantik und Jazz bis hin zu Spoken Word freuen und entscheiden selbst, in welcher Reihenfolge sie die Klimazonen durchlaufen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich im Foyer der Hochschule über verschiedene Initiativen zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Die EARTH NIGHT findet am Sonntag, 20. November ab 19 Uhr in der HfMDK (Eschersheimer Landstraße 29-39) statt. Der Eintritt ist frei.

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Wer sich für ein Medizinstudium interessiert oder bereits mitten drin steckt, denkt vermutlich nicht sofort an das Gesundheits amt. Dabei sind gerade hier die Aufgabenbereiche vielfältig und Mediziner:innen gesucht. Das Gesundheitsamt Frankfurt bietet Studierenden daher die Möglichkeit, ein Tertial ihres Praktischen Jahres (PJ) oder ihre Fa mulatur zu absolvieren und den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) ken nenzulernen. Zuständig für die Medizinstudierenden ist Dr. Olga Amberger. Sie kümmert sich um die „PJler:innen“ und Famulant:innen und sorgt dafür, dass sie in die umfangreichen Fachgebiete des Gesundheitsamtes eintauchen können. Wie auch Maya Becht, die derzeit ihre Famulatur im Gesundheits amt absolviert.

Auf das Gesundheitsamt Frankfurt ist Maya Becht eher zufällig gestoßen. Die Gesundheitsämter sind Teil des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, der zukünftig im Medizinstudium prominenter gelehrt wird, wie Olga Amber ger betont. Viele Studierende wissen heute noch nicht, welche Möglichkeiten der ÖGD bietet. „Der ÖGD ist neben ambulanter und stationärer Versorgung das Fundament des Gesundheitswesens“, erklärt Amberger. „Die Aufgabe des ÖGD ist, neben dem Schutz der Gesundheit, dass viele präventive Ansät ze in der Bevölkerungsmedizin umgesetzt werden. Somit hat der ÖGD einen großen und wichtigen Einfluss auf die Gesellschaft. Das ist vielen Medizin studierenden überhaupt nicht bewusst.“ Doch das hat sich bereits mit Coro na geändert. Schon 2019 hat das Robert Koch-Institut erstmals den „Tag des Gesundheitsamtes“ ausgerufen. Das Land Hessen hat seit dem Wintersemester 2022/2023 eingeführt, dass Medizinstudierende einfach einen Studienplatz erhalten können, wenn sie sich für eine Tätigkeit im ÖGD interessieren. Wei tere Informationen sind auf der Webseite des Regierungspräsidiums Gießen unter „Studienplatzquote Medizin“ zu finden.

Im Gesundheitsamt Frankfurt lernen Studierende vielfältige Aufgaben ken nen. Die verschiedenen Stationen werden im Rotationsprinzip durchlaufen. Ein entsprechender Plan mit den jeweiligen Ansprechpartner:innen liegt von Anfang an vor. „Wir sind gut vernetzt und blicken bereits auf zehn Jahre Er fahrung zurück“, so Amberger. Das Rotationsmodell hat auch Maya Becht an gesprochen. „Man erhält dadurch spannende und vielfältige Einblicke in die einzelnen Abteilungen. Wer Abwechslung sucht, ist hier genau richtig. Inner

Eine Station für Studierende

Gesundheitsamt:

Schuleingangsuntersuchung

halb eines Monats lernt man wirklich viel kennen“, sagt sie. In 30 Tagen lernt sie die interprofessionelle Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes und der Humanitären Sprechstunden, der Infektiologie sowie der Kinder- und Jugend medizin kennen. Das ist sozusagen der Schnelldurchlauf von dem, was die PJler:innen im Gesundheitsamt erwartet. Diese rotieren insgesamt vier Mo nate durch alle Abteilungen. „Die PJler:innen erhalten einen breiten Überblick über alle Aufgaben, die wir hier im Gesundheitsamt haben“, erklärt Amber ger. „Schuleingangsuntersuchungen, Psychosoziale Notfallversorgung, die Be gleitung von Hausbesuchen oder der Arbeit von Streetworker:innen im Au ßeneinsatz im Bahnhofsviertel: All das gehört dazu. Außerdem haben unsere PJler:innen die Möglichkeit in der Fraport-Klinik mitzuarbeiten. Auch die Humanitären Sprechstunden im Gesundheitsamt gehören zum Programm.“ Becht ergänzt: „Dort werden Personen ohne Krankenversicherung behandelt. Was die Arbeit im Gesundheitsamt so interessant macht, sind auch die Men schen und ihre Geschichten“. In den Humanitären Sprechstunden war Becht jeden Tag einer Ärztin zugeteilt, mit der sie zusammengearbeitet hat. „Die Studierenden bekommen im Gesundheitsamt eine Eins-zu-eins-Betreuung“, betont Amberger. Zudem steht ein extra Arbeitszimmer und ein eigenes PJLogbuch zur Verfügung. PJler:innen werden über die Stadt Frankfurt vergü tet, Famulant:innen über die Kassenärztliche Vereinigung Hessen. „Außerdem gibt es geregelte Arbeitszeiten“, so Becht. Amberger ergänzt: „Als Ärzt:in im Gesundheitsamt hat man einfach einen relevanten Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung, nicht nur auf das Individuum. Wir können viel früher an setzen und somit präventiv wirken. Wir arbeiten daran, dass Krankheiten gar nicht erst entstehen.“

Weitere Infos:

Haben wir euer Interesse geweckt?

Nähere Informationen erhaltet ihr auf der Webseite des Gesundheitsamtes und bei Dr. Olga Amberger.

frankfurt.de/akademische-lehreinrichtung

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Eins-zu-eins-Betreuung

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Öffentlicher Gesundheitsdienst und Medizinstudium –wie passt das zusammen? MEDIZINSTUDIERENDE IM GESUNDHEITSAMT
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Die
im
Gesundheitsamt:
Dr.
Olga Amberger (rechts)
und
Famulantin Maya Becht
im
Gespräch
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EXGROUND BLICKT NACH PORTUGAL Cineastische Perlen ›› exground.com

Das exground filmfest in Wiesbaden zählt zu Deutschlands wichtigsten Filmfestivals für internationale, unabhängige Produktionen und präsentiert Jahr für Jahr ein opulentes Programm mit cineastischen Perlen. In diesem Jahr blickt exground in seiner 35. Auflage nach Portugal und fragt, wie sich der Wille zu emanzipatorischer Kunst und gelebter Demokratie angesichts eines schweren Erbes von 35 Jahren Diktatur im Filmschaffen der jungen Generation widerspiegelt. Eröffnet wird das Festival mit „Irrlicht“ von João Pedro Rodrigues. Hier treffen zwei Feuerwehrmänner in einem leidenschaftlichen Musical aufeinander. Alfredo, weiß und adeligen Blutes, und Alfonso, schwarz und aus der Arbeiterklasse, verlieben sich auf einer Feu-

Das Zero Waste Lab startet

›› zerowaste-lab.de

Die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH hat mit dem Zero Waste Lab einen Think Tank zum Thema Abfallvermeidung und Sauberkeit gestartet, um die Stadt Frankfurt auf dem Weg zur Zero Waste City zu unterstützen. Auch Partner aus der Wissenschaft sind mit dabei, wie das Institut für sozialökologische Forschung oder die Frankfurt University of Applied Sciences. Zum Auftakt des Zero Waste Labs sind die Frankfurter:innen aufgerufen, auf der Internetseite des Think Tanks ihre Anregungen und Ideen zum Vermeiden von Abfall einzureichen. Frankfurts Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig sagt: „Wir können bei uns selbst beginnen und jeden Tag unser Verhalten neu hinterfragen: Wo kann ich auf unnötige Verpackung verzichten, brauche ich eine Plastiktüte für meinen Einkauf, muss ich Obst und Gemüse wegwerfen, weil es ein paar braune Stellen hat? Abfallvermeidung ist auch Ressourcenschonung. Mit ihrem Beitritt zum Netzwerk der ‚Zero Waste Cities Europe‘ hat sich die Stadt Frankfurt verpflichtet, die Menge des Restabfalls pro Kopf bis zum Jahr 2035 von derzeit 205 auf 120 Kilogramm zu reduzieren.“

erwache ineinander, in der heftig getanzt und geküsst wird und die nackten Kollegen die Gemälde berühmter Maler in aufreizenden Posen nachstellen. Das exground filmfest läuft vom 11.-20.11. mit

einem umfangreichen Programm und Begleitausstellung in verschiedenen Kinos in Wiesbaden und der Region, darunter auch die Pupille am Campus Bockenheim.

Wie geht es mit der ada_kantine weiter?

›› ada-kantine.org

Die ada_kantine in den Räumen der ehemaligen „Akademie der Arbeit“ in der Mertonstraße wurde in den vergangenen Wochen gleich mehrfach ausgezeichnet. So erhielt Mara Kuhn stellvertretend für das Team der „adaist:innen“ in der Paulskirche den Frankfurter Bürgerpreis für ehrenamtliches Engagement. Wenige Tage später folgte der Frankfurter Nachbarschaftspreis in der Kategorie „Demokratie Leben im Quartier.“ Dabei sagte Sozialdezernentin Elke Voitl: „Angesichts der aktuellen Krisen ist ein Für- und Miteinander so wichtig wie noch nie. Diese gelebte Solidarität braucht es, um als Stadtgesellschaft eine starke Gemeinschaft zu bilden.“

Die ada_kantine bietet seit Juli 2020 freitags bis montags einen Mittagstisch an, mit einem solidarischen Preissystem auf freiwilliger Basis. Das Projekt wurde von der Initiative Zukunft Bockenheim ins Leben gerufen und wird durch Spenden finanziert. Rund 200 Ehrenamtliche engagieren sich vor Ort, kümmern sich um die Beschaffung der Lebensmittel, kochen und versorgen die Gäste. Studierende kommen genauso in die ada_kantine wie Rentner:innen, Bedürftige, Obdachlose und Menschen aus der Nachbarschaft. Noch nicht geklärt ist, wie es ab Februar 2023 mit der Kantine weitergeht. Denn im Januar endet der Zwischennutzungsvertrag. Dann soll das gemeinschaftliche Wohnprojekt AdAptiv mit der Nutzung beginnen. Allerdings steht deren Crowdfunding-Balken (adaptiv-frankfurt.de) derzeit erst bei 9 Prozent. Falls AdAptiv im Februar dort startet, hofft die Kantine auf einen Platz im Juridicum (s. Seite 14).

›› UNI FRIZZ FORUM frizz-frankfurt.de © The Blowiup on Unsplash 06
Das exground filmfest wird mit dem Film Irrlicht eröffnet

POLITISCHER

UND SONG SLAM

Frankfurt und der Verfall

Am 23. Oktober lädt das Offene Haus der Kulturen zur letzten Open-Air-Veranstaltung in diesem Jahr mit einem Mix aus Diskussionen, Musik, Essen und Trinken ein. „Frankfurt und der Verfall“ lautet das Thema. Los geht es um 16 Uhr mit politischen Talks vor dem Café KOZ über Denkmalschutz und die Frage, wie Häuser erhalten und weiter genutzt werden können. Ab 20 Uhr folgt dann im Café ein von Dirk Huelstrunk und Jürgen Klumpe mode-

rierter Song Slam, unter anderem mit Frank Albersmann und Nils Brunschede, der sich bei Kleinkunstliebhabern mit dem Programm Radio Goldhund einen Namen gemacht hat. Der Song Slam bietet ein Kaleidoskop moderner Singer-Songwriter-Musik, von Folk bis Rap, von Chanson bis Comedy, von Protestsong bis Elektro. Die Musiker:innen treten mit Kurzbeiträgen an und werden von einer Publikumsjury bewertet. Die Punktbesten treten im Finale noch mal an. Am Ende entscheidet der Applaus.

STUDIE MIT FRANKFURTER AFFEN

Na, wie sehe ich heute aus?

›› eva.mpg.de

Können Affen sich selbst im Spiegel erkennen? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Untersuchung des in Leipzig ansässigen Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie. Auch Gorillas, Bonobos, Orang-Utans und Gibbons aus dem Zoo Frankfurt nehmen an der Studie teil. „Wir freuen uns sehr, dass sich der Zoo Frankfurt als einer unserer Partner im Forschungsnetzwerk ‚GrApeNet‘ an dieser Studie beteiligt“, sagt Studienleiterin Kathrin Kopp. Um zu untersuchen, inwieweit Affen zur Selbsterkennung fähig sind, wird ihnen an mehreren Tagen die Gelegenheit gegeben, sich mit einem großen, von außen an eine Scheibe angebrachten Ganzkörperspiegel oder mit mehreren, im Gehege verteilten unzerbrechlichen Handspiegeln zu beschäftigen. Die dabei gezeigten Interaktionen mit einem Spiegel werden von mehreren Kameras gefilmt und anschließend ausgewertet.

FÜR MEHR BIOLOGISCHE VIELFALT UND ARTENSCHUTZ Naturlotse werden

›› frankfurt.de/themen/umwelt-und-gruen/orte/gruenguertel/naturlots_innen

Du liebst die Natur und Landschaft in deiner Stadt und möchtest dich für biologische Vielfalt und Artenschutz einsetzen? Dann kannst Du Naturlotse werden. Für die Betreuung naturnaher und teils wilder Bereiche und Flächen im GrünGürtel und in der Stadt bildet das Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main in Kooperation mit der Naturschutzakademie Hessen zertifizierte „Natur- und Landschaftführer:innen –Schwerpunkt Stadtnatur“ aus. In Frankfurt heißen diese Menschen NaturLots:innen (NaLos). Die Nalos sind in Frankfurter Landschaften für die Stadtnatur und ihre Besucher:innen aktiv und bieten Veranstaltungen für die Bevölkerung an.

TALK
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© Panos Sakalakis on Unsplash © Zoo Frankfurt 2022/23 p r o g r a m programmmAnthologie VON JACOPO GODANI 1. – 4. Dezember 2022, Schauspiel Frankfurt Von Saar Magal 21. Januar – 25. Februar 2023, Schauspiel Frankfurt Alle Aufführungen unter: www.dresdenfrankfurtdancecompany.de 10 odd emotions FÜR STUDIERENDE 10 € bei Premieren, gilt bis zum 30. Lebensjahr 8 €

Frankfurt UAS forciert Nachhaltigkeit

frankfurt-uas.de

sustainabilitymonitor.org

Als erste Hochschule in Hessen hat die Frankfurt Univer sity of Applied Sciences (Frankfurt UAS) im März 2021 ei ne Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Dass dies kein Lippenbekenntnis ist, sondern quer durch alle Bereiche der Frankfurt UAS ganz praktische Auswirkungen hat, zeigen zwei News der vergangenen Tage. Zum Beispiel haben Stu dierende der Informatik mit Hilfe künstlicher Intelligenz ei ne Möglichkeit entwickelt, Daten aus Nachhaltigkeitsberich ten von Unternehmen auszulesen und so vergleichbar zu machen. Dies kann eine enorme Hilfe zum Beispiel für Ban ken sein, die die Vergabe von Kredite an Nachhaltigkeitskri terien knüpfen möchten. Die Webseite sustainabilitymonitor.org gibt erste Einblicke. Auch im Weiterbildungsprogramm der Hochschule bekommt Nachhaltigkeit ihren Platz: So startet im Wintersemester 2023/2024 der neue MBA-Studiengang Sustainable Business Deve lopment. Er möchte Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Geschäftsentwicklung, Nachhaltigkeitsmanagement und angewandte künstliche Intelligenz vermitteln, damit die Absolvent:innen die nachhaltige Entwicklung eines Unternehmens vorantreiben können.

KLIMAKNEIPE IM CLUB VOLTAIRE Klimakrise und Differenz

›› club-voltaire.de

Die Frankfurter Journalistin, Politikwissenschaftlerin und Modera torin Hadija Haruna-Oelker hat mit „Die Schönheit der Differenz“ ein viel beachtetes Buch geschrieben. Es drückt ihre Überzeugung aus, dass wir alle etwas von den Perspektiven anderer in uns tra gen. Bei der Klimakneipe im Club Voltaire am 31. Oktober (19 Uhr) wird Haruna-Oelker mit dem KoalaKollektiv, einem Verein zur För derung von Klimagerechtigkeit, über Differenzen und Perspektiv wechsel beim Blick auf den Klimawandel diskutieren. Die Idee für diesen Abend kam zustande, nachdem die Politikwissenschaftlerin bei einer Sendung im Hessischen Rundfunk provozierend fragte, ob der Klimawandel nicht ein Luxusproblem sei. Denn die Klimakrise ist zwar da, aber hierzulande für viele Menschen kaum ein Thema, weil sie andere, in ärmeren Ländern viel mehr betrifft.

Ein Leben, viele Rollen

Wer war Marcel Reich-Ranicki? Die ungeheure Lebensleistung, die zahlreichen Betätigungsfelder, aber auch die historischen Ereignisse, die seine Biografie so stark beeinflusst haben, machen es schwer, das Phänomen Reich-Ranicki zu fassen. Aber sie machen es umso spannender, den vielen verschiedenen Rollen, die er in seinem Leben einnahm oder einnehmen musste, nachzuspüren. Das Deut sche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek widmet sich in sei ner neuen Wechselausstellung der vielschichtigen Persönlichkeit und zeigt ReichRanicki als Zeitzeugen, Heimatsuchenden, Kritiker, Literaturvermittler, Freund, Widersacher, Medienstar – und als jemanden, der sein Verhältnis zum Judentum selbst als ambiva lent beschrieb. Die Ausstellung „Marcel Reich-Ranicki. Ein Leben, viele Rollen“ ist noch bis 14. Janu ar 2023 in der Deut schen Nationalbibliothek zu sehen.

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MIT KÜNSTLICHER INTELLIGENZ UND NEUEM STUDIENGANG
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AUSSTELLUNG ZU MARCEL REICH-RANICKI
›› dnb.de
© Frankfurt
UAS Privatbesitz, mit freundlicher Genehmigung von Carla Ranicki © DNB Marc Wurich Kommt in den Club Voltaire: Hadija Haruna-Oelker

Happy Birthday IfS

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: 2023 feiert das Institut für Sozialforschung (IfS) seinen 100. Geburtstag. Mit der von den Gründungsmitgliedern Max Horkheimer, Theodor W. Adorno oder Herbert Marcuse entwickelten Kritischen Theorie wurde die sogenannte „Frankfurter Schule“ zu einem prägenden und weltweit rezipierten Ansatz der Goethe-Universität. Anlässlich des Tags der offenen Tür vor wenigen Wochen sagte

Frankfurts Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig: „Die Arbeit des Instituts ist in diesen Zeiten relevanter denn je, wenn es darum geht, der Spaltung der Gesellschaft einen konstruktiven kritischen Diskurs und den Austausch von Wissen gegenüberzustellen.“ Das Programm für das Jubiläumsjahr wird Ende Januar vorgestellt, einige Schlaglichter stehen aber bereits fest: So findet vom 26.-29.5.2023 als Reminiszenz an die Gründung die „Zweite Marxistische Arbeitswoche“ statt. Auch eine internationale wissenschaftliche Tagung („Kritische Theorie heute“) und ein Sommer- und Straßenfest sind in Planung.

HFMDK MIT NEUEM STUDIENGANG

Hessen feiert den Jazz

hfmdk-frankfurt.de

Zum Wintersemester ist an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) der neue Masterstudiengang „Bigband – Spielen, Schreiben, Leiten“ gestartet. Im Zentrum steht dabei die Kooperation mit der hr-Bigband Frankfurt, einer der renommiertesten Formationen ihrer Art weltweit. Hochschulpräsident Elmar Fulda sagt dazu: „Mit dem neuen Studiengang schließen wir eine Lücke und schaffen ein spannendes Studienangebot im Bereich des Jazz und der jazzverwandten Musik.“ Anlässlich des neuen Studiengangs bietet die Hochschule mehrere Veranstaltungen aus dem Jazz-Kosmos an. Eine davon ist das Hessische Jazzpodium vom 8.10 Dezember. Das jährlich stattfindende Festival möchte die aktuellen Strömungen des Jazzlebens in Hessen dokumentieren. Neben diversen Konzerten wird dabei auch der Hessische Jazzpreis verliehen. Er geht 2022 an Christopher Dell, der zu den international bekanntesten deutschen Jazzmusikern und zu den gefragtesten Vibraphonisten weltweit zählt. Der gebürtige Darmstädter hat sich zudem als Architekturforscher und Stadtbau-Theoretiker einen Namen gemacht.

KINO IM STUDIERENDENHAUS

Pupille lädt zum Filmgenuss ›› pupille.org

Auch im Wintersemester 2022/2023 biete das Pupille-Kino im Festsaal des Studierendenhauses in der Mertonstraße ein abwechslungsreiches Programm für Cineast:innen. Zum Beispiel läuft in der Reihe „Ein Leben für die Forschung“ am 24.10. „Fire of Love“. Der Film porträtiert die Geochemikerin Katia Krafft und den Geologen Maurice Krafft. Die beiden sind nicht nur ein Paar, sondern teilen auch die Leidenschaft für Vulkane. Über 300 Exemplare haben sie studiert und 175 Ausbrücke selbst miterlebt. Am 30.10. ist dann Regisseurin Doris Dörrie zu Gast, wenn die Pupille ihre Besucher:innen anlässlich des Kinofests „Frankfurt schaut einen Film“ in die Abgründe Frankfurts der frühen 1990er Jahre mit „Happy Birthday, Türke“ entführt. Mal politisch, mal obskur, mal kindertauglich, mal historisch aufklärend, mal Hollywood Tribut zollend: Bei den mehr als 30 Filmabenden (in der Regel montags und mittwochs, Eintritt 2,50 Euro) ist für jeden Geschmack etwas dabei. Übrigens wurde Pupille kürzlich mit einem der Hauptpreise bei der Vergabe des Kinopreises des Kinematheksverbundes ausgezeichnet.

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frizz-frankfurt.de
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Max Horkheimer (l.) beim Handshake mit Theodor W. Adorno. Im Hintergrund rechts der junge Jürgen Habermas
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Happy Birthday Türke © Jjshapiro at English Wikipedia, CC BY-SA 3.0.tif © Johanna Lippmann Christopher Dell

AUSSTELLUNG IM SENCKENBERGMUSEUM

Klimawissen schaffen

›› senckenberg.de

Pünktlich zum Beginn des Wintersemesters hat das Senckenbergmuseum eine Sonderausstellung über Paäloklimaforschung eröffnet. Klingt dröge, ist aber extrem spannend. Bei „Klimawissen schaffen – Was die Vergangenheit über die Zukunft weiß“ steht die Frage im Vordergrund, wie Naturwissenschaftler:innen das Klima der Vergangenheit erforschen und wie dieses Wissen dabei hilft, unsere Klimazukunft besser zu verstehen. Das Foto zeigt den Potsdamer Forscher

DISKUSSION IN DER EVANGELISCHEN AKADEMIE Was ist der Mensch, was ist die Frau? ›› evangelische-akademie.de

Am 4. November (19-20.30 Uhr, Römerberg 9) widmet sich die Evangelische Akademie Frankfurt einem spannenden Diskurs: Warum hatte Kant bei seiner Frage „Was ist der Mensch?“ die Frau nicht im Blick? Und warum spielten Frauen in der Tradition der doch eigentlich so selbstreflexiven Frankfurter Schule eine eher untergeordnete Rolle und ka men kaum zu Wort? Oder täuscht der Eindruck? Professorin Marie-Luisa Frick von der Universität Innsbruck wird hierzu einen Vortrag halten, gefolgt von einem Podium mit Sarah Speck vom Institut für Sozialforschung. Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Zukunft aus Vernunft: Potentiale einer Aufklärung 2.0“.

Niels Meijer, der auf einem Plateau in Tibet an Bodenkarbonaten forscht. Diese können sich in längeren Trockenphasen an den Wurzeln von Pflanzen bilden und geben so Hinweise auf das trockene Klima in der entsprechenden Zeit. Dies ist nur ein Beispiel, wie die Ausstellung dazu einlädt, Klimaforscher:innen der Goethe-Universität und Senckenbergs bei ihrer Spurensuche in die Erdvergangenheit zu begleiten – sei es beim Zählen winziger Kalkalgen, beim Ausgraben von Fossilien oder bei der komplexen Berechnung von Klimamodellen. Die Ausstellung wird bis 16. Juli 2023 gezeigt.

Fight Club trifft Stand-Up-Comedy

Ist Offenbach das neue Berlin? Darf ein Blockupy-Aktivist Markenklei dung tragen? Das sind nur zwei der möglichen Themen, die beim Debat tenduell des VaeVictis Debattierclubs Frankfurt am 27. Oktober (ab 20 Uhr) in der Romanfabrik gestellt werden könnten. Dabei debattieren vier Teams über aktuelle, satirisch beleuchtete Themen. Jeder Redner hat drei Minuten Zeit, um das Publikum von seiner Position überzeugen. Wer das geschafft hat, erreicht das Finale. Auch Gäste dürfen sich als freier Red ner äußern. Das Publikum kürt am Ende des Abends seine Favoriten. Spontaner Wortwitz verleiht diesem Wettkampf der besten Redner seinen sportlichen Charme. Der Clou: Jedes Team erfährt erst unmittelbar vor dem Duell, welches Thema zur Debatte steht – und ob es die Pro- oder Contra-Seite vertreten muss.

In einem Rundumschlag hat der AStA der Goethe-Universität die Bundesre gierung, die hessische Landesregierung und das Uni-Präsidium aufgefordert, die Grundversorgung der Studierenden zu gewährleisten. Aus Sicht des AStA muss das Präsidium ein Konzept entwickeln, damit die Standorte der Universi tät auch im Wintersemester geöffnet bleiben. Der Bundesregierung schreiben die Studierendenvertreter:innen ins Pflichtenheft, dem Koalitionsvertrag nachzu kommen und mit einer echten BaföG-Reform mindestens das Existenzminimum der Studierenden zu gewährleisten. Paula Hirsch, AStA-Referentin für Studienbe dingungen, sagt: „Studierende waren bereits vor Inflation und Energiekrise häu fig von Armut betroffen. Über 30% der Studierenden lebten bereits 2020 trotz Ba fög in Armut. Einmalzahlungen wie die 200 Euro Energiepreispauschale sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Gründe für Armut werden so nicht bekämpft, höch stens eine bevorstehende Nebenkostenabrechnung abgefedert.“

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STATEMENT ZUR ENERGIEKRISE AStA fordert mehr Verantwortungsübernahme ›› asta-frankfurt.de frizz-frankfurt.de UNI FRIZZ FORUM››
© Andreas Friedle © Eric Mclean on Unsplash © Michel Grolet on Unsplash Spricht in der Evangelischen Akademie: Professorin Marie-Luisa Frick

LATENIGHT IM DFF

Die Fürsten der Dunkelheit

›› dff.film

Immer wieder gibt Wissenschaft den Rahmen für großartige Filme. Wer sich davon überzeugen möchte, sollte am 22. Oktober (22.30 Uhr) das Late Night Kino im Deutschen Filminstitut Filmmuseum besuchen. Gezeigt wird „Die Fürsten der Dunkelheit“ von Kultregisseur John Carpenter aus dem Jahr 1987. Dabei geht es um Professor Birack, der mit einer Gruppe von Studierenden in einer alten Kirche eine Glassäule mit grün-leuchtender Flüssigkeit analysiert. Carpenters okkulter Horrorfilm erkundet vor dem Hintergrund von Fragestellungen der modernen Physik und der Unendlichkeit des Universums das Verhältnis zwischen Ratio und Glauben, das in ein atmosphärisches Grusel-Spektakel mündet, bei dem Rockmusiker Alice Cooper einen Gastauftritt hat.

VRONIPLAG WIKI IM FOKUS Plagiate in der Wissenschaft

›› transcript-verlag.de, ISBN 978-3-8376-6258-0, 19,50€

Jährlich werden in Deutschland 30.000 Personen promoviert. Rund 3.000 davon könnten plagiiert haben. Diese Vergehen werden von der Wissenschaftsplattform VroniPlag Wiki aufgedeckt und dokumentiert. Die Folgen: In Hochschulen jagt ein Aberkennungsverfahren das nächste, Doktorgrade werden entzogen, Politiker:innen müssen zurücktreten, Wissenschaftler:innen ihre Karrieren umplanen. Was hat VroniPlag Wiki außerdem bewirkt? Wie arbeitet die Plattform? Und was sagen ihre Kritiker :innen? In dem lesenswerten Buch „Plagiate in der Wissenschaft“ geht der freie Journalist Jochen Zenthöfer diesen Fragen nach und beschreibt nicht nur die Arbeitsweisen, Ausreden und Ausraster der Beschuldigten, sondern diskutiert auch die Verantwortung von Doktoreltern, Hochschulen, Landes- und Bundespolitik.

Podcastreihe

www.frizz-frankfurt.de

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Der Podcast für Kunst und Natur
Auf
Spotify, Deezer und Soundcloud museum-sinclair-haus.de/audio
Gespräche mit Künstler:innen und
Wissenschaftler:innen
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Plakatwettbewerb des Studentenwerks

WIE DIGITALISIERUNG DEN CAMPUS VERÄNDERT

Zwei Studierende aus dem Rhein-Main-Gebiet zählen zu den Preisträgern des traditionellen Plakatwettbewerbs des Deutschen Studentenwerks.

Hat die Pandemie die Digitalisierung der Hochschulen beschleunigt? Wie wirkt sich das digitale Lernen auf das studentische Leben auf dem Campus aus? Digitale Lernorte – wo lernt es sich am besten? Welche Chancen und Herausforderungen sehen Studierende in der Digitalisierung? Fragen wie diese adressierte der 36. Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks mit dem Thema „Campusleben digital“.

„ES SCHEINT ALLES CHAOS ZU SEIN“

Auch zwei Studierende aus dem Rhein-Main-Gebiet wurden ausgezeichnet. So zählte Jae-Woo Kim von der Hochschule Rhein-Main zu den Publikumslieblingen beim begleitenden Online-Voting. Über ihr Plakat „Eieiei“ sagt sie: „Das Campusleben hat sich für uns alle verändert. Ganz individu-

ell. Mir war wichtig, meine persönliche Erfahrung in das Plakat zu fassen. Es scheint alles Chaos zu sein und das Ende des Tunnels ist noch lange nicht in Sicht. Aber wie wäre es, wenn wir unsere Notlage nutzen und das Beste daraus machen? Denn Not macht nicht nur erfinderisch, sondern vor allem kreativ!“

Ebenfalls in der Gunst der Online-Wähler weit vorne landete Marie Jenicek von der Hochschule Darmstadt. Sie kommentiert ihr Plakat „Online Studium“ wie folgt: „Aufstehen, den PC starten, Kaffee und Kopfhörer schnappen und dann ab in das Meeting. So sah mein Hochschulalltag, in den letzten zwei Jahren aus. Diese Routine stelle ich in meinem Plakat dar. Oft läuft man Gefahr, sich in den diversen Online-Kursen zu verlieren und im Chaos zu versinken.“ Insgesamt haben sich 384 Studierende aus 46 Hochschulen mit 692 Plakaten am 36. Plakatwettbewerb des Studentenwerks beteiligt.

NÄCHSTES MOTTO: „ICH ENGAGIERE MICH“

Der Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks wird seit 1987 jährlich ausgeschrieben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Teilnahmeberechtigt sind Studierende aus den Studiengängen Grafikdesign, Kommunikationsdesign oder Virtuelle Kommunikation, die an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule in der Bundesrepublik Deutschland immatrikuliert sind. Durch den Wettbewerb werden die Studierenden angeregt, sich mit aktuellen hochschulpolitischen Themen auseinanderzusetzen, eine Haltung zu entwickeln und diese zu visualisieren. Noch bis 6. November läuft die Anmeldefrist für den 37. Wettbewerb. Er steht unter dem Motto „Ich engagiere mich“ und fragt danach, wie es Studierende mit sozialem und gesellschaftlichem Engagement halten. ››

anmeldung.dsw-plakatwettbewerb.de

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1. Preis: Home sweet home von Gabriel Weimer (Hochschule Mannheim) 2. Preis: Studying at Home von Hanyi Kim (Bauhaus Universität Weimar) 3. Preis: Digitalisierung macht einsam von Christin Vorbrugg (Köln International School of Design) frizz-frankfurt.de
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Marie Jenicek (Hochschule Darmstadt) gewann einen Publikumspreis mit „Online Studium“.
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Jae-Woo Kim studiert an der Hochschule Rhein-Main und überzeugte beim Online-Voting mit ihrem Plakat „Eieiei“.

››ERBAULICH?

Vom Juridicum bis zum IvI

Mal heiß diskutiert, mal innig kooperiert: Ein Überblick zu aktuellen Bauprojekten in der Frankfurter Hochschullandschaft.

Heiß diskutiert ist die Zukunft des Juridicums auf dem Campus der Goethe-Universität in Frankfurt-Bockenheim. Abriss oder nicht?

Das ist die entscheidende Frage. Im Zuge der Entwicklung des Kulturcampus wurde das Gebäude an die ABG Frankfurt Holding übertragen. Deren Chef Frank Junker hat klar kommuniziert: „Das Juridicum muss fallen“. Denn auf Teilen der Fläche soll die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst den seit Jahren ersehnten Platz für ihren Neubau erhalten. Aber es gibt Gegenstimmen, die sich kürzlich bei einer Stadtteilversammlung im Café KOZ noch einmal deutlich artikuliert haben. Dort warben unter anderem die Initiativen Offenes Haus der Kulturen, Zukunft Bockenheim und Zweite Chance Kulturcampus dafür, das Haus zu erhalten. Rückenwind erhalten sie dabei aus der Architekturszene. Sie weist darauf hin, dass Umbauten von Gebäuden deutlich nachhaltiger und umweltfreundlicher sind als ein Abriss mit anschließendem Neubau. Dies ist auch Thema in der noch bis 15. Januar 2023 im Deutschen Architekturmuseum laufenden Ausstellung „Nichts Neues – Besser Bauen mit Bestand“. Die Ausstellung zeigt vielfältige Beispiele, wie Transformationen und neue Nutzungen des gebauten Erbes möglich sind.

IN DER DISKUSSION: DAS JURIDICUM

Errichtet wurde das – nicht denkmalgeschützte – Juridicum im Jahr 1967. Das Mehrzweckgebäude ist 48,5 Meter hoch und hat 12 Stockwerke. Astrid Wuttke vom Architekturbüro schneider+schumacher weist in einer aktuellen Studie darauf hin, dass durch eine Re-Justierung der Planungen das Juridicum erhalten und der Neubau der HfMDK dennoch im gewünschten Umfang realisiert werden könnte. Die Architektin sagt: „Das Universitätsgebäude mit seiner Betonskelettkonstruktion und den großzügigen Geschosshöhen eignet sich hervorragend für eine Um- und Weiternutzung. Die vorhandenen 17.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche bieten viel Raum für Wohnen und Arbeiten. Dabei sind je nach Bedarf unterschiedliche Grundrisstypologien und Anordnungen möglich.“

Immerhin: Einigkeit besteht bei allen Beteiligten über eine Zwischennutzung nach dem endgültigen Auszug der Goethe-Universität Ende dieses Jahres. Die Überlegungen umfassen eine Unterkunft für Geflüchtete genauso wie einen Platz für die ada_kantine und kulturelle Nutzungen. Ein Zeitpunkt für den Abriss des Gebäudes ist noch nicht festgesetzt. Mit Blick auf den 2023 geplanten Architekturwettbewerb für das Baufeld mit der HfMDK hat das Büro von Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) bekannt gegeben, dass ein Abriss des Juridicums nicht vorgegeben werde.

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© Moritz Bernoully

DIE ERSTEN SCHRITTE: CAMPUSMEILE MIT VERANTWORTUNG

Während die Zukunft des Juridicums heiß diskutiert ist, entsteht am Alleenring in großer Eintracht ein Beitrag zur geplanten Campusmeile, die die Frankfurter Hochschuleinrichtungen vernet zen soll. Der Campus V. Dahinter verbirgt sich ein soziales Lern- und Forschungszentrum, das die Deutsche Nationalbibliothek, die Frankfurt University of Applied Sciences (UAS) und die Frankfurt School of Finance gemeinsam als „Offenes Haus der Wissen schaften“ errichten werden. Die Goethe-Universität wird sich später inhaltlich beteiligen. Das V steht für Verantwor tung, denn die Themen Nachhaltigkeit, soziales Unternehmertum und soziale Innovationen bilden die Klammer der geplanten Aktivitäten. Angelegt wird das Gebäude zunächst für rund 25 Jahre. Ab Mitte der 2050er Jahre wird die Na tionalbibliothek Teile der Fläche benötigen. Der Campus V wird dann dort bleiben, aber das Areal neu verteilt. Aktuell wird am Alleenring die bislang dort beheimatete Tankstelle abgerissen.

„GEBÄUDE 10“ ERÖFFNET: DIE UAS WÄCHST

Aufbruchsstimmung an der Frankfurt University of Applied Sciences (UAS): Am Nibelungenplatz wurde kürzlich ein neues Seminar- und Mehrzweck gebäude mit 3.900 Quadratmetern Nutzfläche offiziell eröffnet. Der Bau, auf den Fluren der UAS nur „Gebäude 10“ genannt, wird überwie gend für Studium, Lehre und Forschung vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit genutzt. Auch der Hochschulsport zieht ein. Zudem sollen hier Veranstaltungen für die Öffentlichkeit, wissen schaftliche Kongresse, internationale Tagungen und Diskussionsforen stattfinden. Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Mini sterium für Wissenschaft und Kunst (HMWK), sagte bei der Feier stunde: „Der Bau ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie wir mo derne Infrastruktur für die hervorragende Lehre und Forschung an den hessischen Hochschulen schaffen.“

IN DER PLANUNG: WIRD DAS IVI ZUM HOTEL?

Um das ehemalige Institut für verglei chende Irrelevanz (IvI) im Ketten hofweg war es ruhig geworden in den vergangenen Jahren. Bis jetzt: In dem denkmal geschützten Gebäude möchte Architekt Danny Azakir ein Hotel mit 18 Zimmern bauen, den Hörsaal in ein Restaurant verwandeln und die ein oder andere Reminiszenz an die Geschich te des Instituts wie Graffitis im Eingangsbereich erhalten. Der Bau steht seit neun Jahren leer. Das IvI hatte ihn von 2003 bis 2013 nach dem Auszug des Instituts für Amerikanistik besetzt, Partys veranstaltet und alternative Formen des Studiums erprobt.

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Eröffneten Gebäude 10: UAS-Vizepräsidentin Prof. Dr. Susanne Rägle, Präsident Prof. Dr. René Thiele, Staatssekretärin Ayse Asar, Thomas Platte (Direktor beim Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen) sowie Kanzler Dr. Bert Albers (v.l.) Bei einem Ideenwettbewerb an der Frankfurt UAS gewann das Modell von Liza Schäfer.
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Liza Schäfer
© Beide Fotos: Frankfurt UAS

Gemeinsam forschen – dieser Ansatz bietet Bürger:innen die Möglichkeit, sich an den Forschungsprojekten Senckenbergs zu beteiligen. Auch Studierende nutzen die Gelegenheit.

Citizen Science bei Senckenberg

FORSCHEN MIT

STEFANIE CZAJA

Stefanie Czaja von der Justus-Liebig-Universität in Gießen (JLU) hat sich auf Naturschutz und Ökologie spezialisiert. Durch das Feldhamster-Projekt ist sie viel in der Region herumgekommen, von Gießen über den MainKinzig-Kreis bis nach Frankfurt. Ihr schönster Moment: „Einmal ist ein kleiner dicker Feldhamster einfach an mir vorbeigelaufen. Der hat sich gar nicht an mir gestört.“

WARUM SENCKENBERG DEN FELDHAMSTER ERFORSCHT

Es sind Geschichten wie diese von Nils Viermann, die die Faszination für Citizen Science veranschaulichen. So bezeichnet das Weißbuch „Citizen Science Strategie 2030“ die aktive Beteiligung von Personen an wissenschaftlichen Prozessen, die nicht in diesem Wissenschaftsbereich institutionell gebunden sind. Viermann ist einer von vielen Freiwilligen, die sich beim Projekt Feldhamsterland engagieren. Ziel ist es, dem dramatischen Rückgang des Feldhamsters entgegenzuwirken, der zu den am stärksten bedrohten Säugetierarten in Deutschland zählt. Denn er lebt unter der Erde, wodurch der starke Rückgang der Feldhamsterpopulationen wenig beachtet wurde.

„Ich kann mich bis heute an den Moment erinnern, als ich über das Feld gelaufen bin und einen Meter vor mir ein Feldhamster geduckt in den Getreidestoppeln saß. Am helllichten Tag. Ich bin stehen geblieben und in der Reihe neben mir kam Melanie gelaufen, die in einem wichtigen Telefonat für die Einweihung der bereits eröffneten Zuchtstation in Langgöns war. Nachdem der Feldhamster weiter regungslos dort saß und weitere Freiwillige sich dazustellen konnten, ohne dass sich der Hwamster irgendwie bedroht zu fühlen schien, holte Melanie eine Box. Denn das war für einen Feldhamster kein normales Verhalten und es bestand der Verdacht, das Tier könne krank sein. Als Melanie mit der Box näher kam, zeigte der Feldhamster sein typisches Verhalten bei Bedrohung. Er stellte sich auf seine Hinterbeine und fauchte. Dann sprintete er los und grub sich am Feldrand in ein Mäuseloch. So einen Moment zu erleben macht mich glücklicher, als es jeder Zoobesuch könnte.“

FLORIAN SCHALK

Florian Schalk (JLU, Veterinärmedizin) engagiert sich beim Feldhamsterland, weil er durch die Kartierungsarbeiten Erfahrungen in der Naturschutzarbeit sammeln kann. Dazu zählen die Erkennung verschiedener Lebensräume von Wildnagern und Einblicke in die Wildbiologie des Feldhamsters.

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UNI FRIZZ FORSCHEN
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SCHWARMINTELLIGENZ

NILS VIERMANN

Nils Viermann studiert ebenfalls in Gießen, und zwar Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt außerschulische Bildung. Er möchte später in der Umweltbildung arbeiten, Kindern und Jugendlichen Wissen über die Natur vermitteln und sie für den Umweltschutz begeistern.

PROJEKTE VON FRANKFURT BIS BOLIVIEN

Die Möglichkeiten, sich zu engagieren sind vielfältig. Rund 25 Projekte werden auf der Webseite vorgestellt – von Frankfurter Stadtbäumen über den Artenreichtum hessischer Wälder bis hin zur Biodiversitätsinventur im Main-Kinzig-Kreis. Man kann sich sogar weltweit einbringen, indem man zum Beispiel Bilder aus der bolivianischen Wildnis am heimischen Rechner auswertet und nach Tieren wie Jaguar, Pekari oder Tapir absucht. Fast 8.000 Bürger:innen haben sich bereits ehrenamtlich beteiligt.

Für das Projekt Feldhamsterland kooperiert die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung mit zahlreichen Naturschutz-Organisationen, um in fünf Bundesländern die Verbreitung des Feldhamsters zu erforschen. Dazu laufen die Projektmitglieder Gebiete ab, in denen eine Suche vielversprechend erscheint. Dort suchen sie nach Feldhamsterbauten, stecken Fähnchen aus Bambusstäben für die Kartierung in den Boden und sammeln Kot ein. So kann der Genpool der Feldhamster-Populationen im Labor bestimmt werden. Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert. Ziel ist, einen Feldhamsteratlas zu erstellen und mit Landwirt:innen Schutzmaßnahmen umzusetzen.

GEMEINSAM FORSCHEN – SEIT 1817

Das ehrenamtliche Engagement von Menschen wie Nils Viermann, die zum Beispiel bei der Datenerhebung unterstützen und vor ihrem ersten Einsatz einen Crashkurs zum Thema Kartierung absolvieren, erleichtern die Umsetzung von Projekten wie dem Feldhamsterland enorm. Senckenberg hat deshalb das Netzwerk „Gemeinsam forschen“ ins Leben gerufen, um den vielfältigen Projekten und Arten des Mitwirkens rund um die Forschungsaktivitäten der Naturkunde-Gesellschaft einen Rahmen zu geben und die Zusammenarbeit und den Austausch zu fördern. Diese Idee des partizipativen Forschens nimmt Bezug auf die Gründung von Senckenberg im Jahr 1817, für die naturinteressierte Frankfurter Bürger:innen verantwortlich waren.

Marilena Hoff betreut das 2021 gegründete Senckenberg-Netzwerk „Gemeinsam forschen“. Die Referentin für Wissenschaft und Gesellschaft sagt: „Durch Citizen Science-Projekte können größere Stichproben erhoben und ausgewertet, längere Zeiträume abgedeckt und insgesamt großflächiger gearbeitet werden. Das erhöht die Aussagekraft wissenschaftlicher Projekte.“ Doch es geht nicht nur darum, die Forscher:innen bei der Datenerhebung zu unterstützen. Auch steht im Fokus, dass die Wissenschaft die Perspektiven der Bürger:innen aufnimmt. „Die Wissenschaft möchte auch an den Wissensschatz der Ehrenamtlichen andocken“, beschreibt Hoff, dass ein Austausch entstehen soll, der alle Beteiligten voran bringt. Nicht umsonst hat die Bundesregierung der Förderung von Citizen Science im Koalitionsvertrag einen hohen Stellenwert als strategisches Element moderner Forschung eingeräumt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Erstellung eines Weißbuchs gefördert. Es stellt eine Strategie mit Handlungsempfehlungen für Deutschland vor, die Citizen Science bis 2030 stärkt, um die Innovationspotenziale für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik entfalten zu können. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde resümiert: „Gerade in Zeiten von Fake News ist der Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft von unschätzbarem Wert. Er stärkt die Demokratie, indem Bürgerinnen und Bürger ihr Wissen über Natur, Technik und Geschichte erweitern, wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse besser einschätzen lernen und manipulativer Desinformation keine Chance geben.“

gemeinsamforschen.senckenberg.de

citizen-science-weissbuch.de

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Wenn Astona Danjuma die Geschichte des MasterStudiengangs Filmkultur erzählt, beginnt sie mit Shaihu Umar. So lautet der Titel eines Kurzromans von Abubakar Tafawa Balewa, der von 1957 bis 1966 Ministerpräsident von Nigeria war. Die Geschichte wurde 1976 verfilmt, die Negative und Filmkopien galten jedoch lange Zeit als verschollen. Bis sie 2016 im Archiv der Nigerian Film Corporation (NFC) wiederentdeckt und von einem in Berlin ansässigen Institut für Film und Videokunst restauriert wurden.

NOLLYWOOD: ZWEITGRÖSSE FILMINDUSTRIE DER WELT

Danjuma zählt zusammen mit Dr. Nancy King von der University of Jos zu den Programmkoordinatoren

des Master-Studiengangs Filmkultur in Nigeria. Jos ist eine Stadt in Zentralnigeria mit rund 860.000 Einwohnern. King und Danjuma waren im Sommersemester eine Woche in Deutschland, um Gespräche mit aktuellen und neuen Kooperationspartnern zu führen. Denn sie haben mit dem Studiengang noch viel vor, möchten ihn zum Beispiel auch in Ghana etablieren. King sagt: „Unsere Vision ist, das Programm zu verstetigen und nach international anerkannten Standards auszurichten. Wir sind inmitten einer neuen Ära des afrikanischen Films.“ Außerdem möchten sie die Strukturen vor Ort verbessern, damit die Absolventen gute Jobperspektiven haben, wenn es um die Arbeit in Filmarchiven geht. Danjuma ergänzt: „Wir haben in Nigeria noch einen riesigen Berg an Material vor uns, der archiviert und digitalisiert werden muss.“ Allein in

FRANKFURT TRIFFT NIGERIA

Ein Master-Studiengang auf Reisen

den Archiven des NFCs liegen schätzungsweise 15.-20.000 Einheiten. Nigeria ist eine sehr produktive Filmnation. Schätzungen zufolge gilt der als „Nollywood“ bezeichnete nigerianische Film als zweitgrößte Filmindustrie der Welt nach dem indischen „Bollywood-Kino“ und noch vor den USA. Rund 1.000 Spielfilme werden pro Jahre in Englisch und den drei Hauptsprachen Igbo, Hausa und Yoruba veröffentlicht. Ziel des Studiengangs ist, das nationale Filmerbe zu erhalten und es in und jenseits von Nigeria zugänglicher und bekannter zu machen. Denn Film in Nigeria ist in der Regel kurzlebig. Schon kurz nach ihrer Veröffentlichung sind die oft mit kleinen Digitalkameras gedrehten Filme meist wieder vergessen Selbst Werke bekannter Regisseure sind schon wenige Jahre nach ihrer Produktion schwer zu finden.

ERSTER MASTER FÜR FILMARCHIVIERUNG UND FILMKULTUR IN AFRIKA

In Frankfurt gibt es den Master „Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation“ seit 2013. Er wurde vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFM) der Goethe-Universität als Kooperationsstudiengang mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum entwickelt und bildet wissenschaftliches Personal aus. Rund 20 Absolventen pro Jahrgang arbeiten anschließend für Institutionen der Filmkultur. Hierzu zählen beispielsweise Kinematheken, Film- und Medienarchive, Museen und Sammlungen mit Schwerpunkt Film und audiovisuelle Medien, Unternehmen der Filmwirtschaft oder auch Veranstalter von Kinofestivals.

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UNI FRIZZ INTERNATIONAL
Der Master-Studiengang Filmkultur der Goethe-Universität wird seit 2019 auch in Nigeria angeboten. UniFRIZZ hat Studierende aus Jos und die Programmkoordinatoren am Campus Westend getroffen.
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master-filmkultur.de Szene aus dem Film Shaihu Umar

„Vor drei Jahren hat sich der Master dann zum internationalen Prototyp entwickelt“, erzählt Alo Plaistik, der seit wenigen Monaten auf Seiten der Goethe-Universität als Koordinator für das Programm aktiv ist. Im Win tersemester 2019 startete an der Uni versity of Jos gemeinsam mit der Ni gerian Film Corporation der Master „Film Culture & Archival Studies“, der sich am Frankfurter Modell ori entiert. Dem Start des Studiengangs ging ein enger Austausch zwischen den nigerianischen Partnern und der Goethe-Universität, dem DFF sowie dem eingangs bereits erwähnten Ar senal – Institut für Film und Video kunst voraus. Vinzenz Hediger, Pro fessor für Filmwissenschaft am TFM sagt darüber: „Mit ausländischen Filminstituten zu kooperieren ist für unsere Arbeit entscheidend. Es liegt in der Natur des Films, Grenzen zu überschreiten.“

„HORIZONT ENORM ERWEITERT“

Der Deutsche Akademische Aus tauschdienst (DAAD) finanzierte den Start des Masters mit Mitteln aus dem Programm „Transnationale Bildung“ und unterstützt es bis heu te. So können regelmäßig Studieren de aus Nigeria ein Semester in Frank furt verbringen. In diesem Sommer

hatten Jemimah Choji, Hamza Abu bakar und Ali Dankwat die Gelegen heit, für sechs Monate an der GoetheUni zu studieren und die hiesigen Strukturen zu erkunden. Jemimah äußert sich regelrecht begeistert: „Ich bin dankbar für die Möglichkeit, an diesem Austausch teilzunehmen. Es hat meinen Horizont enorm erwei tert und ich bin regelrecht hungrig, an dem Thema weiterzuarbeiten.“ Hamza und Ali ergänzen: „Es war sehr spannend, in eine andere Kultur einzutauchen und die hiesigen Theo rien und Konzepte kennenzulernen“.

EIN UNGEHEUER VIELFÄLTIGER UND PRODUKTIVER FILMKONTINENT

Auch das DFF ist glücklich über die Kooperation. So sagt Direktorin El len Harrington: „Der professio nelle Austausch mit Partnern in der ganzen Welt gehört fest zum Pro gramm unseres Hauses. Afrika ist ein ungeheuer vielfältiger und produk tiver Film-Kontinent, das sehen wir jedes Jahr bei unserem Filmfestival ‚Africa Alive‘ in Frankfurt. Wir freu en uns über die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in Ni geria und auf die wertvollen Impulse und neuen Einsichten, die sich da raus ergeben.“

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University of Jos Sammelten Eindrücke in Frankfurt: Dr. Nancy King, Ali Dankwat, Hamza Abubakar, Jemimah Choji, Aston Danjuma (v.l.)
Bachelor-Studiengänge: Business Administration  Transport- und Logistikmanagement  Business Information Management  Chemical Engineering  Biopharmaceutical Science  Bachelor Informatik Master-Studiengänge: Technologie & Management  Chemical Engineering  Industrielle Biotechnologie  Quality Engineering Informiere dich über unsere dualen Studienmodelle: www.provadis-hochschule.de Das Dreamteam für dein Studium: Theorie und Praxis!  Top-Karrierechancen!  Optimale Studienbedingungen!  97 % Erfolgsquote
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Was die Frankfurt UAS mit dem HoST vorhat

OFFEN,

Innovationen wirken oft auf den ersten Blick unspektakulär. So auch das neue House of Science and Transfer. Es liegt etwa fünf Gehminuten vom Campus der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) entfernt, ein Stück die Friedberger Landstraße hinauf, vorbei an einer Tankstelle und einem Supermarkt. Das Bild am Empfang weckt dann mit seiner Struktur aus Punkten und Verbindungslinien erste Assoziationen, wohin die Reise gehen könnte. Eröffnet wurde das HoST im April dieses Jahres. Bei den Eröffnungsreden wurde klar: Hier soll Großes entstehen. Ein Zentrum für partizipativen Transfer, in dem die Zusammenarbeit der Hochschule mit der Praxis auf ein neues Level gehoben wird. Prof. Dr. Susanne Rägle, Vizepräsidentin für Forschung,

Weiterbildung und Transfer, sagte: „Das House of Science and Transfer ist ein weiterer Schritt, um für Lehre, Forschung und Weiterbildung an der Frankfurt UAS ideale Rahmenbedingungen zu schaffen und unsere Hochschule noch deutlicher als Zukunftsinstitution zu positionieren.“ In der Hungener Straße 6 sollen Forschende Fragestellungen von Unternehmen, Verwaltungen und Institutionen beantworten, die inter- und transdisziplinäre Lösungen erfordern.

NEW WORK IM ALTEN BG-BAU Rund 3.000 Quadratmeter Fläche bespielt die Frankfurt UAS im ehemaligen Hochhaus der Berufsgenossenschaft für Bau und hat dort rund 200 Arbeitsplätze eingerichtet. An vielen Stellen finden sich typische New Work-Elemente wie Besprechungsboxen, Kreativ-Ecken und offene, flexibel nutzbare Flächen. Sie sollen den Austausch, ob geplant oder zufällig, fördern. Genutzt werden die Räumlichkeiten vom KompetenzCampus, dem Bereich Forschung und Transfer sowie unterschiedlichen Forschungsgruppen. Eine davon ist das ReLUT, der erste Stopp unseres Rundgangs. Die Abkürzung steht für Research Lab for Urban Transport (ReLUT). Hier kommen die unterschiedlichsten Disziplinen zusammen, um aktuelle und künftige Herausfor-

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20 UNI FRIZZ PRAXIS››
VERNETZT, INTERDISZIPLINÄR Mit dem House of Science and Transfer erprobt die Frankfurt University of Applied Sciences neue Konzepte des Arbeitens und Forschens. Ein Vor-Ort-Besuch.
Franziska Weiser macht eine Praxis-Promotion Petra Schäfer arbeitet im ReLUT © Frankfurt UAS RELUT

derungen der Mobilität und des Verkehrs im städtischen Raum zu erforschen. Dazu zählen Verkehrsplanung, Logistik, Stadtplanung, Sozialwissenschaft, Datenanalyse, Informatik, Künstliche Intelligenz, Geoinformation, Rechtswissenschaft, Fahrzeugtechnik sowie Wirtschaftswissenschaft. Petra Schäfer ist eine der jetzt im HoST tätigen Professor:innen. Die Expertin für Verkehrsplanung sagt: „Wir sind zwar erst frisch eingezogen, merken aber schon jetzt an vielen Stellen, dass uns die neuen Räumlichkeiten bei unserer Arbeit helfen. Es inspiriert, auch einmal Kollegen ganz anderer Fachbereiche zu treffen.“ Co-Working gilt hier übrigens hierarchieübergreifend: Schäfer teilt sich ihr Büro mit mehreren anderen Professor:innen.

VON LIEFERDROHNEN BIS PRAXISPROMOTION

Ein ganz aktuelles Projekt des ReLUT steht stellvertretend für die Idee des HoST, eng mit der Praxis zu kooperieren: DroLEx. Das steht für DrohnenLastenrad-Express-Belieferung. Gemeinsam mit dem DrohnenStart-up-Unternehmen Wingcopter sollen in einem Pilotprojekt Güter des täglichen Bedarfs per Drohne von einem Mittelzentrum in umliegende kleinere Ortsteile geflogen und von dort per elektronischem Lastenrad an private Endkunden zugestellt werden. Das ReLUT evaluiert die Projektumsetzung und entwickelt im Erfolgsfall ein Geschäftsmodell. Projektleiter Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke erläutert: „In vielen ländlichen Gegenden sind die Einkaufsmöglichkeiten heute durch die Schließung kleiner, lokaler Läden stark eingeschränkt. Wir erwarten, dass sich die Versorgung durch den Einsatz von Lieferdrohnen wieder verbessern lässt. Aus sozialökonomischer Sicht kommt diese Art der Belieferung vor allem Menschen ohne eigenes Auto und mobilitätseingeschränkten Personen wie z. B. älteren Menschen entgegen. Zudem können sich durch die alternative Transportmöglichkeit wirtschaftliche und ökologische Vorteile für die beteiligten Partner ergeben.“ Im Frühjahr 2023 sollen die ersten Drohnenflüge stattfinden. Ebenfalls im ReLUT beheimatet ist Franziska Weiser. Sie promoviert im Fachbereich 1 (Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik) und ist eine Pionierin, denn sie hat eine Praxis-Promotionsstelle inne. Diese gemeinsam mit Unternehmen neu konzipierten Kooperationsstellen bieten heraus-

ragenden Nachwuchswissenschaftler:innen die Chance, sich für eine Professur an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften zu qualifizieren – und passen perfekt zur Idee des HoST. Zu je gleichen Anteilen werden die Teilnehmer:innen innerhalb der nächsten drei Jahre wissenschaftliche und praktische Erfahrungen sammeln. Frankfurt UAS-Vizepräsidentin Susanne Rägle kommentiert diese Entwicklung: „Mit den Praxis-Promotionen schlagen wir ein neues Kapitel in der Rekrutierung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf. Die Kombination theoretischer und praktischer Aufgaben bietet unseren neuen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, sich zielgerichtet auf eine professorale Laufbahn vorzubereiten. Zugleich stärken wir unsere Partnerschaften mit regional und überregional ansässigen Unternehmen, Verbänden und Einrichtungen und sichern den Wissenstransfer in die Gesellschaft.“ Weiser ergänzt: „Die Praxis-Promotionsstelle ist für mich die Möglichkeit, ein perfektes Zusammenspiel aus Praxis und Wissenschaft zu leben. Die Erkenntnisse aus der Forschung kann ich für Vorträge und Projekte in meinem Beruf verwenden und die Ergebnisse aus dem Berufsalltag können in der Lehre helfen, theoretischen Ansätzen einen Bezug zu geben.“ Für ihre Promotion untersucht Weiser, ob innovative Verkehrsangebote wie z.B. Ride- oder Fahrzeug-Sharing das Mobilitätsverhalten von Einwohner:innen von Mittelzentren wie Rüsselsheim und Eltville ändern können.

LEBENSLANG LERNEN IM HOST

Eine weitere Facette des HoST lernen wir auf der nächsten Etage kennen. Dort ist der KompetenzCampus zuhause. Ob kurzes Seminar, berufsbegleitender Master-Studiengang oder eine speziell für ein Unternehmen entwickelte Inhouse-Schulung – hier bündelt die Frankfurt UAS sämtliche Weiterbildungsaktivitäten. Oda Vogel, stellvertretende Leiterin des KompetenzCampus, gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn sie über die neuen Räumlichkeiten spricht: „Flexibel, freundlich, top ausgestattet – wir sind froh, dass wir mit dem HoST jetzt die Möglichkeit haben, noch besser auf die Bedarfe unserer Zielgruppen einzugehen.“ Ziel ist, dass der KompetenzCampus künftig auch Impulse von den vor Ort tätigen Forscher:innen enthält, um seine Weiterbildungsangebote passgenau gestalten zu können und seinem Selbstverständnis als Ort des Lebenslangen Lernens gerecht zu werden.

KLIMA SCHUTZ ENGEL

werden doppelt belohnt: gesenkte Stromkosten + Prämie

Ein Projekt des ReLUT möchte Drohnen mit Lastenrädern kombinieren © Wingcopter
www.klimaschutz-frankfurt.deBildnachweise: iStock.com/Khosrork, iStock.com/Hatice Emirmahmutoglu

The Menu

›› OKTOBER

KINO

Im Mittelpunkt von Black Adam (20.10.) steht DC-Antiheld Teth-Adam, der auf die Superheldentruppe Justice Society of America trifft. Die deutsche Komödie Der Nachname (20.10.) ist das Sequel zu „Der Vorname“ mit Christoph Maria Herbst und Florian David Fitz. In der Krimikomödie See how they run (27.9.) suchen Sam Rockwell und Saoirse Ronan nach dem Mörder eines Regisseurs.

LIVE

Mit einer ganz besonderen Mischung aus Jazz, 20erJahre Salon-Orchester und Wortwitz kommt Magdalena Gante r (20.10.) in die Brotfabrik. Deutlich lauter wird es bei den Philly-Punkrockern The Menzingers am 21.10. im Schlachthof in Wiesbaden. 80er-Ikone Kim Wilde präsentiert ihre größten Hits am 22.10. im Capitol in Offenbach. Am 26.10. habt ihr die volle Auswahl: Irischer Alternative-Rock von Kodaline in der Batschkapp, unkonventionelle Elektromusik mit Piano von Nils Frahm in der Alten Oper – oder doch lieber Electroclash-Pop-Punk von The toten Crackhuren im Kofferraum im Schlachthof? Am 30.10. präsentiert FRIZZ Das Magazin sphärisch-melancholischen Slo-Mo-Post-Rock von Sigur Rós in der Jahrhunderthalle. Und Kendrick Lamar (31.10.) beschließt den Konzertmonat und gastiert mit seiner The Big Steppers Tour in der Festhalle.

BÜHNE

…bei Filmen und Konzerten, im Theater und im Museum?

Marie Schwesingers Inszenierung Werwolfkommandos ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Sprache in Prozessen gegen rechte Gewalttäter. Wann wird gesprochen und wann geschwiegen? Wer hat die Deutungshoheit über die Diskurse? Zu sehen am 20., 22./23.10. sowie 3./4.11. in den Landungsbrücken Frankfurt. Am 21./22.10. (außerdem 12./13.11.) läuft im Freien Schauspiel Ensemble Finsternis von Davide Enia. Der rund einstündige Monolog eines jungen Italieners, der versucht, seine Erfahrungen mit Flüchtlingen auf der Insel Lampedusa zu verarbeiten, verstört und rüttelt auf. Die wichtigste Botschaft: Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, die vom Tod Bedrohten zu retten. Am 29.10. wird es im Kulturhaus Frankfurt spektakulär bunt und glitzernd. Die Travestieshow Burlesque mit den Showgirls Frankfurt feiert ihr 20-jähriges Jubiläum mit Vanessa P., Lady Hush und Christy Moon. Der aus Kuba stammende Tänzer Alexis Fernández steht in Pink Unicorns gemeinsam mit seinem Sohn auf der Bühne. Erfahrung trifft in spielerischer Rivalität auf jugendlichen Freiheitsdrang. Vermeintliche Abgeklärtheit wird voller Neugier zwischen bunten Luftkissen infrage gestellt. Zu sehen am 29./30.10. im Rahmen des Tanzfestivals Rhein-Main im Gallus Theater.

KUNST

Gauri Gills Arbeiten waren auf der documenta14, der 58. Biennale in Venedig und im MoMA PS1 zusehen. Die Schau  Acts Of Resistance And Repair  in der Schirn zeigt Gills komplexes fotografisches Œuvre anhand von ca. 200 Werken. Die indische Künstlerin richtet den Blick auf die kaum wahrgenommenen Randbereiche der indischen Gesellschaft, jenseits der pulsierenden urbanen Zentren (bis 8.1.2023). Der spanische Fotograf  Carlos Pérez Siquier (1930–2021) ist bekannt für seine neorealistischen Arbeiten und gilt als Pionier der Farbfotografie. In Kooperation mit der Fundacíon MAPFRE ist die Retrospektive seiner bedeutendsten Serien von 1957 bis 2018 im Fotografie Forum Frankfurt zu sehen (bis 15.1.2023). Der Untertitel der

›› UNI FRIZZ VORSCHAU
Texte: Daniela Halder-Ballasch, Antje Kroll, Jürgen Mai, Sohra Nadjibi
WAS GEHT…?
Joy Denalane
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Werwolfkommando Caricatura Fotografieforum Frankfurt © Bennie Julian Gray
© Christian
Schuller
© B&N © VG Bild-Kunst, Bonn, 2022

Ausstellung Pardon – Teuflische Jahre in der Caricatura lautet: Als die Deutschen den Humor entdeckten. Neugierig geworden? Die Satirezeitschrift Pardon, deren Markenzeichen ein eine Melone lupfender Teufel ist, erschien erstmals vor 60 Jahren. Sie wurde zum Wegweiser für Karikaturisten und Journalisten. Die Werkschau begibt sich auf Spurensuche (bis 19.3.2023).

›› NOVEMBER KINO

In Amsterdam (3.11.) bilden Christian Bale, Margot Robbie und John David Washington ein unzertrennliches Trio, das einen Mord beobachtet. In der Marvel-Fortsetzung Black Panther 2: Wakanda Forever (9.11.) wird hoffentlich die Frage geklärt, wer nächster Black Panther wird. Mrs. Harris und ein Kleid von Dior (10.11.) ist die Geschichte einer britischen Reinigungskraft, die all ihr Erspartes nutzt, um in Paris ein Kleid des Stardesigners zu erstehen. Weil die biologische Uhr tickt, beschließt die von Karoline Herfurth gespielte Protagonistin von Einfach mal was Schönes (17.11.), alleine ein Baby zu bekommen. In The Menu (17.11.) werden Anya Taylor-Joy („Das Damengambit“) und Nicholas Hoult (X-Mens Beast) von Ralph Fiennes bekocht. Die Kannibalen-Liebesgeschichte Bones & All (24.11.) vom „Call me by your name“Regisseur Luca Guadagnino wurde beim Festfestival in Venedig gefeiert. Vorurteile, Rassismus und die Trumps sind die Zutaten von Regisseur James Grays semi-autobiografischem Film Zeiten des Umbruchs (24.11.). Emma Mackey („Sex Education“) spielt Emily Brontë, die Autorin des literarischen Klassikers „Wuthering Heights“, in Emily (24.11.).

LIVE

The Libertines rocken am 3.11. das Zoom, Heather Nova verzaubert zeitgleich akustisch im Frankfurter Hof in Mainz. Gregor Meyle spielt am 6.11. im Schlachthof, Chuck Ragan präsentiert gemeinsam mit Jon Gaunt Reibeisen-Folk am 9.11. in der Ringkirche in Wiesbaden. Wer sich davon überzeugen will, dass es die Guano Apes sächlich noch gibt, kommt am 11.11. in die Batschkapp. Starke Frauen: ton im Zoom (12.11.), Melody Gardot in der Alten Oper (15.11.). Riesige Varianz in der Festhalle: The Cure (17.11.), Rise Against (18.11.), Philipp Poisel (24.11.), Talent (25.11. – präsentiert von FRIZZ Das Magazin) und Volbeat (29.11.). Am 26.11. müsst ihr euch entscheiden zwischen Kleinkunst zum Schmunzeln mit den Monsters of Liedermaching in der Darmstädter Centralstation oder einer ganz speziellen Melange aus Soul und Klassik, wenn Joy Denalane in der Alten Oper auf MIKIs Takeover! Ensemble trifft.

BÜHNE

Ab 12.11. läuft bis 2.4. im English Theatre täglich außer montags Sister Act . Als eine Nachtclubsängerin Zeugin eines Mordes wird, bringt die Polizei sie an einem Ort unter, an dem sie garantiert nicht gefunden

wird: in einem Kloster! Das Publikum darf sich auf schwungvolle Choreografien, eine ergreifende Geschichte und mitreißende Gospelmusik freuen. Menschen aus 178 Nationen leben in Frankfurt. Weit höher ist die Zahl der Sprachen und Dialekte, die in der Stadt gesprochen und gesungen werden. Mit Our Songs lädt der japanische Regisseur Akira Takayama am 19.11. in der Alten Oper Menschen aus der Region ein, in ihren Sprachen Lieder, Gedichte und Geschichten zu teilen. Im Kellertheater feiert am 25.11. Rainer Werner Fassbinders Theaterstück Die bitteren Tränen der Petra von Kant Premiere: Eine erfolgreiche Modeschöpferin erlebt in der Liebesbeziehung zu einem Fotomodell eine emotionale Höllenfahrt. In Solastalgia geht Autor und Regisseur Thomas Köck auf Spurensuche nach angegriffenen Orten und fragt sich: „Wo trauern wir eigentlich über diese Welt, die jetzt gerade vor unseren Augen verschwindet?“ Das Ergebnis ist am 4., 5. und 11.11. in den Kammerspielen zu sehen.

KUNST

Wie leben wir? In unserer Geschichte, unserem Körper, miteinander in dieser Gesellschaft, dieser Welt?  Healing. Leben im Gleichgewicht im Museum Weltkulturen zeigt multimediale künstlerische, poetische und philosophische Arbeiten mit persönlichen Geschichten, Perspektiven und Strategien, die neue Gleichgewichte herstellen und Antworten für die Zukunft im globalen Miteinander finden (2.11.20223.9.2023). Zwölf Erzählungen aktueller Kunst aus Spanien führen in Wie geht es jetzt weiter?  im Frankfurter Kunstverein auf eine Reise durch das Werk unterschiedlicher spanischer Künstler:innen. Die Arbeiten stellen die kulturellen und sozialen Konstruktionen und Ideologien in Frage (bis 29.1.2023). Das Deutsche Architekturmuseum ist zu Gast im Museum Angewandte Kunst mit High Rises. Internationaler Hochhauspreis 2022/23 . 34 Projekte aus 13 Ländern, die sich durch zukunftsweisende Gestaltung, Funktionalität, innovative Bautechnik, städtebauliche Einbindung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit auszeichnen, sind nominiert. Anfang November erfolgt die Preisverleihung in der Paulskirche (9.11.2022-22.1.2023).

Magdalena Ganter Melody Gardot Wakanda Forever Alice Merton © Walt Disney Company © Marcus Engler © CAA © Walt Disney Company © Danny Jungslund

KINO

Das Recht auf Abtreibung steht im Mittelpunkt von Call Jane (1.12.). Dahingegen verhandelt Weißes Rauschen (8.12.) die ständige Todesangst der gehobenen amerikanischen Mittelschicht. Der koreanische Krimi Decision To Leave (8.12.) dreht sich zunächst um einen Mordfall. Doch schnell kommen sich die verdächtigte Ehefrau des Opfers und der Ermittler näher. Die Anfänge der #Metoo-Bewegung betrachtet das Drama Macht der Wahrheit (8.12.) mit Carey Mulligan und Zoe Kazan. Ziemlich genau 13 Jahre musste die Welt auf diese Fortsetzung warten: Avatar 2. The Way of Water (14.12.). Wie unterschiedlich Céline und Ramón das Trauma des islamistischen Terroranschlags im Pariser Club Bataclan verarbeiten, zeigt Frieden, Liebe und Death Metal (15.12.). Im Whitney-Houston-Biopic I Wanna Dance With Somebody (22.12.) spielt Naomi Ackie die Hauptrolle. Wer auf Animation steht, für den wartet Ende des Jahres das neue Abenteuer vom Shrek-Freund Der gestiefelte Kater 2: Der letzte Wunsch (22.12.).

LIVE

Milow macht in der Batschkapp am 2.12. den Auftakt für diesen Monat, gefolgt von Marteria (5.12.) und Kontra K (8.12.), die jeweils in der Festhalle gastieren. Jazz oder kein Jazz? Vielleicht klärt sich diese Frage rund um die wundervolle Rebekka Bakken am 9.12. im Kurfürstlichen Schloss in Mainz. Deutschen Akustik-Pop kre-

Avatar 2. The way of water

denzen Liedfett im Schlachthof (15.12.). Kluge Texte im kleinen Rahmen gibt es von Götz Widmann im Schon Schön zu Mainz (16.12.), parallel zu Milky Chance in der Offenbacher Stadthalle. Alle Jahre wieder, auf die Batschkapp ist Verlass: Peter and the Test Tube Babies sind seit jeher immer am 23.12. zu Gast, Rodgau Monotones am 26.12. Die U-Bahn Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern schließen das Jahr am 30.12. im Colos-Saal in Aschaffenburg ab.

Der nackte Albatros geht es im Stalburg Theater (2., 9., 30.12.) um ein Paar in Pandemiezeiten, das nonstop zu Hause ist, was zu allerlei Verwicklungen führt. Im 18. Jahr auf dem Spielplan des Theaters Willy Praml (17./18., 21.-23.12.) steht Jesus d‘amour, geb. 0, das die allseits bekannte Geschichte neu erzählt: Die Geburt zweier Jungen, Jesus und Johannes, führt zu einem politischen Chaos und der Staat droht zusammenzu: Seltsame Omen und Vorankündigungen begleiten Jonathan Harker auf seinem Weg zum Schloss des wunderlichen transylvanischen Grafen Dracula. Besessen von der bizarren Persönlichkeit des Grafen wird Harker zum willenlosen Werkzeug. Zu sehen vom 9.-11.12. bei der Dramatischen Bühne. In der Alten Oper läuft ab 20.12 an der Musical-Klassiker Cats von Andrew Lloyd Webber: Auf einem Schrottplatz trifft sich die Londoner Katzenwelt alljährlich zu einem Ball. Emotionaler Höhepunkt: der Welthit „Memory“, den eine verstoßene KatzenDiva darbietet. Weitere Aufführungstermine: 21., 22., 25., 26., 28.-31.12., 1.1. 3.-7.1.

KUNST

Fluchen ist Bestandteil der menschlichen Kommunikation. Die Schau  Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech  im Museum für Kommunikation widmet sich dieser Ausdrucksform, vom Internet-Trollen bis zu Ausrastern im Fußball (bis 29.1.2023). Marc Chagall verarbeitete schon in den frühen 1930er-Jahren den immer stärker vorherrschenden Antisemitismus und emigrierte 1941 in die USA.  Chagall. Welt in Aufruhr  in der Schirn zeigt rund 60 Gemälde, Papierarbeiten und Kostüme mit einer eindringlichen Bildsprache im Angesicht von Vertreibung und Verfolgung (bis 19.2.2023). Das Museum Angewandte Kunst kooperiert für die Schau  CONTACT ZONES Murat Adash, Céline Berger, Syowia Kyambi  mit dem MaxPlanck-Institut für empirische Ästhetik. Gestartet mit dem Artist in Residence-Programm INHABIT, bei dem pro Jahr drei Gastkünstler:innen unterschiedliche künstlerische Disziplinen im Dialog mit Forschenden ausarbeiten, gewährt die Schau einen Blick auf entstandene und sich noch im Entstehungsprozess befindende Arbeiten (bis 15.1.2023).

›› DEZEMBER
Rebekka Bakken Carmen oder die Traurigkeit der letzten Jahre Tár mit Cate Blanchett „Der geschenkte Tag“ im Städel
UNI FRIZZ VORSCHAU
© Andreas H. Bitesnich
© 2022 Focus Features LLC © Studio
Michael Müller

KINO

2023 startet mit einem neuen Hochzeitsfilm mit JLo: Shotgun Wedding (5.1.). Nach „Brügge sehen... und sterben?“ treffen Colin Farrell und Brendan Gleeson in der schwarzhumorigen Tragikomödie The Banshees Of Inisherin (12.1.) erneut aufeinander. Brad Pitt, Margot Robbie, Tobey Maguire, Olivia Wilde: Star-bepackt ist Babylon – Im Rausch der Ekstase (19.1.), der von der goldenen Ära Hollywoods in den 1920er-Jahren erzählt. Der Meister des Mystery-Films, M. Night Shyamalan, präsentiert mit Knock At The Cabin (16.2.) sein neues Werk. Tár (23.2.), gespielt von Cate Blanchett, ist die gefeierte Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker. Aber ihr Leben entgleitet mehr und mehrt. Steven Spielberg erzählt in Die Fabelmans (9.3.) über seine eigene Kindheit. Die deutsche Produktion Sisi und ich (16.3.) zeigt die österreichische Kaiserin als selbstbewusste und unabhängige Frau, die ihrer Zeit voraus ist. Keanu Reeves haut wieder ordentlich zu in John Wick: Kapitel 4 (23.3.). Von keinem geringeren als dem weltbekannten Klempner in Rot aus der Nintendo-Videospielreihe handelt Mario (23.3.). Geschrien wird wieder viel im mittlerweile sechsten Teil von Scream (30.3.). Popcornkino par excellence: Alexandre Dumas‘ literarischer Klassiker wird im Frühjahr neu aufgelegt als Die drei Musketiere – D‘Artagnan (13.4.).

LIVE

Falschgoldrichtig – auf diesen wunderbaren Namen hört die Tour von Folk-PopRocker Pohlmann (15.1., Zoom). Was Jan Böhmermann wohl mit dem RundfunkTanzorchester anstellt? Die Auflösung folgt am 20.1. in der Jahrhunderthalle. Max Mutzke kommt mit der SWR Big Band in die Batschkapp (25.1.). Im Februar steigt die Schlagzahl: Fjort (4.2., Schlachthof), The Kooks (5.2., Stadthalle Offenbach), Ina Müller (6./7.2., Jahrhunderthalle), Robbie Williams (15./16.2., Festhalle) und die atemberaubende Joss Stone (21.2., Alte Oper). Am 13.3. freuen wir uns auf Candela im Zoom, gefolgt von den Austro-Poppern Wanda am 16.3. im Schlachthof. Für AnnenMayKantereit (24.3.) muss es mittlerweile schon die Festhalle sein. Dorthin kommt auch Johannes Oerding (8.4.) und Fettes Brot (9.4.), die 2023 auf große Abschiedstour gehen.

BÜHNE

theaterperipherie feiert seinen 15. Geburtstag mit einer Premiere von Salon Salami nach dem gleichnamigen Roman von Benjamin Tienti. Seit ihre Mutter verschwunden ist, hat sich das Leben der 12-jährigen Hani völlig verändert. Der kleine Bruder ist durcheinander, ihr Onkel wird immer merkwürdiger und dann ist da noch die Sache mit dem Banküberfall ... Matthias Egersdörfer, seine Lebensabschnittsgefährtin Carmen (Claudia Schulz) und ihr schwuler Nachbar Rene

(Andy Maurice Mueller) tauchen mit dem Programm Carmen oder die Traurigkeit der letzten Jahre am 5.1. im Neuen Theater Höchst tief in menschliche Abgründe hinab. Am 22.1. feiert in der Oper Vito Žurajs Werk Blühen Premiere. Das Libretto von Händl Klaus basiert auf einer Erzählung von Thomas Mann: Eine Frau verliebt sich in einen Mann, der ihr Sohn sein könnte. Sie hat das Gefühl, eine körperliche Verjüngung zu erleben, und wird auf dem Höhepunkt ihrer Hingabe mit der Nachricht konfrontiert, unheilbar krank zu sein. Weitere Termine am 25., 28.1., 3., 5. und 8.2. Nein zum Geld! sagt ein Lottogewinner, der eine Riesensumme gewonnen hat, aber darauf verzichten will, weil er mit seinem Leben zufrieden ist. Flavia Costas Komödie ist vom 2.3. bis zum 9.4. täglich außer montags im Fritz Rémond Theater zu sehen.

KUNST

Deutsch-britische Künstler Michael Anthony Müller untersucht in  Der geschenkte Tag – Kastor & Polydeukes im Städel in seinem raumfüllenden Gemälde, ob ein abstraktes Kunstwerk eine Geschichte erzählen kann (bis 19.2.2023). Die Schau  Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen - Ihre Werke, ihre Wege im Jüdischen Museum richtet den Spot auf Erna Pinner (†1987, London), Rosy Lilienfeld (†1942, Auschwitz), Amalie Seckbach (†1944, Theresienstadt) und Ruth Cahn (†1966, Frankfurt). Sie prägten das künstlerische Leben in Frankfurt während der 1920er Jahre, gingen während des Nazi-Terrorregimes ins Exil und verschwanden in der Nachkriegszeit aus dem internationalen Kunstfokus (bis 17.4.2023). Wie erleben und interpretieren Frankfurter*innen städtische Veränderungen? In der interaktiven Ausstellung Stadt-Blicke. Eine subjektive Frankfurt-Kartographie im Stadtlabor haben über 80 Stadtlaborant:innen mitgemacht und Frankfurt zeichnerisch und ganz individuell erkundet (bis 10.4.2023).

›› FRÜHJAHR
Der Traum von Chagall Call Jane Babylon – Im Rausch der Ekstase Fettes Brot
©
Walt Disney Company
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2022
© DCM/ Wilson Webb
© Paramount Pictures ©JensHerrndorff

Glück in der Wissenschaft

Die Erasmus-Universität in Rotterdam betreibt die Datenbank „World Database of Happiness“, die mehr als 40.000 Forschungsarbeiten zum Thema Glück und Lebenszufriedenheit enthält. Einige Beispiele für Studien: Glückliche Menschen sind im Beruf erfolgreicher, effizienter und machen weniger Fehler. Beruflicher Erfolg lässt sich nur zu etwa 25% mit dem IQ erklären. Viel bedeutender sind hingegen Optimismus, Motivation oder Engagement – und damit klassische Elemente der Glücksforschung.

›› worlddatabaseofhappiness.eur.nl

Unser Hirn und chemische Prozesse im Körper beeinflussen unser Glücksempfinden. Einen Überblick gibt die Folge „Glücklichsein ist kein Zufall“ des Podcasts „Health Nerds“.

›› artgerecht.podigee.io

Das PERMA-Modell von Martin Seligman wird gerne als „Glücksformel“ bezeichnet. Der Psychologe hat fünf Säulen erforscht, die für unser Glücksempfinden entscheidend sind und zwar Positive Emotionen, Engagement (eine Tätigkeit finden, bei der man im Flow ist und Zeit und Raum vergisst), Relationship (gute soziale Verbindungen zu anderen Menschen), Meaning (Sinn des eigenen Lebens) und Accomplishment (Ziele setzen und erreichen).

Motiviert sein, mit Stress umgehen, den Sinn im Studium finden: Das Leben an der Hochschule bietet viele Herausforderungen. Wie kommen Studis glücklich durch diese Zeit? Tipps von einer Glücksbotschafterin.

Elf Tipps von Motivation bis Ernährung

GLÜCKLICH DURCHS STUDIUM

Natalia Villanueva ist Frau Happy. Die 44-Jährige beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Glück, gibt Kurse an Schulen und in Unternehmen. Sie sagt: „Glück kann man trainieren“. Für UniFRIZZ hat die gebürtige Frankfurterin elf Tipps zusammengestellt, von kurzen Hacks bis langfristigen Verhaltensänderungen, vom positiven Start in den Tag bis hin zur Reflexion, welche Rituale Dir gut tun.

1. ENTSCHEIDE DICH FÜR DAS GLÜCK

Dies ist der wichtigste Tipp. Entscheide Dich dafür, dem Thema Glück jeden Tag Zeit zu widmen und der Arbeit an Deinem Glücksempfinden Priorität einzuräumen. Wie Du das konkret tust, dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Ebenfalls wichtig an dieser Stelle: Zwar gibt es einige Glückshacks in dieser Liste, die sich schnell umsetzen lassen. Die Arbeit am Glück erfordert aber auch Ausdauer und Disziplin.

2. FINDE DEINEN ME-TIME-MOMENT

Glück ist Beziehungsarbeit, und dazu gehört auch die Beziehung zu Dir selbst. Glückliche Menschen schließen mit sich selbst Freundschaft und pflegen sie, indem sie sich Zeit

frizz-frankfurt.de

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›› UNI FRIZZ SERVICE ››
Natalia Villanueva ist Glücksbotschafterin und gibt Kurse rund ums Glück für alle Altersstufen ›› frau-happy.de
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gönnen. Wie diese Me-Time-Momente aussehen, ist hoch individuell: Medita tion, Yoga, ein gutes Essen, ein positiver Gedanke am Morgen beim Zähneput zen. Wenn es Dir gut tut, ist es gut.

3. FÜHRE EIN DANKBARKEITSTAGEBUCH

Das schärft die Sinne und fördert das nachhaltige Glücksempfinden. Die regelmäßige Beschäftigung mit Dankbarkeit hat einen positiven Effekt auf das Empfinden von Glück. Zum Beispiel kannst Du immer vor dem Schlafengehen drei Dinge aufschreiben, für die Du dankbar bist. Weitere Fragen können sein: Was hat mich heute glücklich gemacht? Was habe ich heute für mein Glück getan?

4. LÄCHLE EINE MINUTE LANG

Wenn wir lächeln, wirkt das direkt auf die für das Glück verantwortlichen Hirnareale. Mit dieser Übung überlistet ihr das Gehirn. Also: Mundwinkel nach oben. Ist anstrengend!

5. FINDE DEINE GLÜCKSPOSE

Auch über unseren Körper können wir das Glücksempfinden beeinflussen, denn unsere Emotionen sind mit dem Körper verbunden. Eine Übung ist zum Beispiel, die eigene Haltung zum Glück zu finden. Aufrichten? Hände nach oben? Linker Fuß nach vorne? Finde es heraus! Wer sich mit einer solchen Pose nicht wohl fühlt, kann auch mit Atemübungen beginnen.

6. TANZEN, SCHÜTTELN, HÜPFEN

Wer sich bewegt, beeinflusst seinen Hormonhaushalt inklusive der Glückshormone positiv. Also: Lieblingslied an, Lautstärke hoch und wild tanzen.

7. SINGE!

Ein weiterer Glückshack, so simpel wie gut. Ob für Dich allein oder im Knei penchor: Beim Singen werden körpereigene Glückshormone wie Endorphin, Serotonin, Dopamin und Adrenalin ausgeschüttet. So verbessert sich unser Gefühlszustand. Und noch besser: Stresshormone wie Cortisol oder Adrenalin werden abgebaut.

8. VERBRINGE ZEIT MIT MENSCHEN UNTER 6 UND ÜBER 70

Lass Dich inspirieren und beflügeln, erkenne andere Perspektiven. Kindliche Neugier tut dabei genauso gut wie die Weisheit des Alters.

9. FINDE HERAUS WAS DIR SCHMECKT

Wir reden hier nicht über den Standardtipp „Schokolade macht glücklich.“ Sondern über Lebensmittel, die Tryptophan und Serotonin enthalten, wie Bananen, Avocado, getrocknete Feigen, Cashewnüsse oder Haselnüsse. Auch Kukumin, Safran und Ingwer leisten gute Dienste, denn sie gelten als Stress reduzierer.

10. GEH IN DEN WALD

Und nein, Du musst keine Bäume umarmen. Aber nicht ohne Grund gibt es in Japan „Waldbaden“ auf Rezept. In der Natur sein senkt den Blutdruck und re duziert Stresshormone. Womöglich liegt das an der Ruhe, die ein Wald aus strahlt. Außerdem wirkt das Grün der Bäume stimulierend für das Immun system. Oder wie es der amerikanische Philosoph Ralph Waldo Emerson formulierte: „Auch streift der Mensch in den Wäldern seine Jahre ab wie die Schlange ihre Haut und ist, in welchem Jahre seines Lebens er auch immer stehen mag, doch immer ein Kind.“

11. ENTWERFE DEIN VISION BOARD!

Was ist Deine Vision? Was sind Deine Ziele? Finde Bilder für Deine Wünsche und Träume und halte sie auf einem großen Plakat fest. Leite Dir einen Plan daraus ab. Setze Dir Zwischenziele. Feiere kleine Erfolge auf Deinem Weg. Und feiere auch die Misserfolge. Sie sind Chancen, um zu wachsen.

Wissensdurst?

Neues lernen, bekanntes auffrischen oder vertiefen, Drinnen oder Draußen, in der Gruppe oder für sich.

Wir bieten dir pro Jahr ca. 5.600 Kurse, Vorträge, Führungen u.v.m. zu den unterschiedlichsten Interessen.

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GEHT UM DIE WURST

ADLERS WORSCHT – IMBISS Einmal

Veggie Meier bitte!

Kein Gourmetfood, dafür aber ehrliche Worscht mit Eintracht-Feeling.

METZGEREI ILSE SCHREIBER –IMBISS

Lebende Legende

Abgewogene Wurst mit oder ohne Brötchen: So einfach, aber genial lautet die Erfolgsformel.

CURRYWURST TAUNUS 25 –

IMBISS

Großer Name

Die besten Zeiten liegen leider hinter dem „Taunus 25“: Der Weg dorthin lohnt nur noch bedingt.

Hier wird mittags oder abends, aber vor allem nachts nach dem Feiern in „Alt-Sachs“ eingekehrt: Die legendäre Alt-Sachsenhäuser Dönermeile kann sich über einen schwarz-roten Neuzugang freuen: Adlers Worscht ergänzt das Angebot, das ansonsten libanesische Spezialitäten, Traditions-Pizza von Petro, Kebab und Burger umfasst. Hinter dem neuen Wurst-Imbiss steht Ex-Eintracht-Kicker Aymen Barkok (jetzt beim FSV Mainz). Kein Wunder, erinnert hier alles an den Traditionsverein Eintracht Frankfurt: Name des Lokals, Adlerwappen und sogar die Benennung der Menüs: Scharfer Peter Fischer, Hintisworscht, Hot Chandler oder Europas beste Mannschaft. Dabei finden nicht nur Fleischfans etwas auf der Karte. Auch an Vegetarier wurde gedacht: Das Menü Veggie Meier (9,90 €) mit veganer Wurst, Guacamole, einer halben Scheibe Brot, Pommes und Getränk probieren wir als erstes. Die vegane Wurst ist leider sehr weich und matschig. Auch reichlich würziger Curry-Ketchup kann darüber nicht hinwegtäuschen. Die Pommes kommen mit Schale, und sie schmecken: knackig und aromatisch und schön ergänzt durch das Guacamole. Der Hot Dog (4,90 €) mit Röstzwiebeln und Jalapeños kann sich auch sehen lassen. Besonders gut steht ihm die cremige, mediterran angehauchte AndalouseSoße. Daniela Halder-Ballasch

›› Adlers Worscht

Paradiesgasse 46 (Sachsenhausen) So-Do 12-2, Fr/Sa 12-5 Uhr

Was wäre ein Test Frankfurter Wurstspezialitäten ohne den Imbiss von Ilse Schreiber? Zumindest nicht vollständig. Seit Ende der 1950er Jahre steht die mittlerweile 82-Jährige hinter dem Tresen ihres kleinen Stands in der Kleinmarkthalle, der längst weit über die Stadtgrenzen hinaus Berühmtheit erlangt hat. Zur Rushhour bekommt sie auf engstem Raum Unterstützung, um die teilweise über 20 Meter lange Schlange zügig abarbeiten zu können. Die große Nachfrage nach ihrer Fleisch- Gelb- und Rindswurst sowie Krakauer sind bereits ein erstes Indiz, dass Geschmack und Qualität hier groß geschrieben werden. Bezüglich des Preises wird abgewogen: Die Krakauer kostet 2,97 € / 100g, die Fleischwurst 2,67 € / 100g. Das zusätzliche Brötchen schlägt mit 55 Cent zu Buche. Insgesamt lässt sich für beide Sorten sagen, dass sie perfekt gewürzt sind. Das häufige Problem mit dem inflationären Salzeinsatz bei gleichzeitig mäßiger Aromatik ist hier nicht der Fall. Insbesondere die Krakauer kann mit einem angenehmen Mundgefühl und wunderbarem Aroma punkten, das – abgesehen von ein wenig Senf – eigentlich schon für sich spricht. Lediglich die fehlende Möglichkeit zum Verweilen trübt ein wenig den Gesamteindruck. Ein kleiner Tresen zum Vor-Ort-Verzehr fehlt leider völlig. Michael Faust ›› Metzgerei Ilse Schreiber Kleinmarkthalle, Hasengasse 5-7 (Innenstadt) (069) 77 45 09 kleinmarkthalle.de/haendler/schreiber Mo-Fr 8-18, Sa 8-16 Uhr

frizz-frankfurt.de

Am Rande des zuletzt nicht gerade oft mit positiven Schlagzeilen bedachten Bahnhofsviertels liegt mit dem „Taunus 25“ eine weitere SchnellimbissLegende. Die Probleme des Viertels schrecken wahre Fans der gehobenen Currywurst nicht ab, ihrem Stammimbiss die Treue zu halten. Dann schon eher diverse Inhaberwechsel in letzter Zeit: Unter Peter Jung erarbeitete sich der kleine Laden gegenüber von Bordellen und am Rande des Bankenviertels Kultstatus. Eine bunte Mischung aus Promis, Bankern und Normalos ging hier täglich ein und aus. Zwar haben es einige Klassiker wie etwa der „Feinschmecker“ mit hausgemachter Soße, Mozzarella, Curry und Röstzwiebel im Menü mit Pommes und Getränk (9,70 €) auf die aktuelle Karte geschafft. So richtig überzeugen kann die Kreation aber nicht: Zwar sind die Pommes sehr gut gelungen, die Soße, der Käse und die Zwiebeln aber allesamt recht fade. Auch die recht kleine Bratwurst bleibt nicht wirklich im Gedächtnis. Darüber hinaus wurde scheinbar komplett das Chili vergessen. Von Schärfe auf der dritthöchsten von sieben Stufen ist nichts zu spüren. Ein ähnliches Urteil trifft dementsprechend auch auf die normale Wurst mit Soße und Curry im Menü mit Getränk und Pommes (8,20 €) zu. Michael Faust

›› Currywurst Taunus 25 Taunusstraße 25 (Bahnhofsviertel) (069) 46 09 08 58 currywurst-frankfurt.de Mo-Do 11.30-20, Fr 11.30-2, Sa 20-2 Uhr

UNI FRIZZ GASTRO›› ES
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Im Wintersemester geht es um die Wurst –und zwar in allen Formen, Farben und Geschmäckern. Auch die veganen Varianten werden immer populärer und können sich mit denen aus Fleisch durchaus messen.
›› Redaktion: Michael Faust
© Josh Pereira Unsplash
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Immer noch gut

Lars Obendorfer hat Best Worscht in Town zur überregionalen Marke gemacht. Aber schmeckt es noch gut?

ESSEN: nnnnn n SERVICE: nnnnn n AMBIENTE: nnnn nn

Lars Obendorfer, gerne als „Godfa ther of Worscht“ bezeichnet, hat et was Bemerkenswertes geschafft. Er hat einen eigentlich einfachen Snack wie die Currywurst zum Kult ge macht. Die Gründe sind vielfältig. Das „Worschtdealergelaber“ gehört genauso dazu wie die vielen ver schiedenen Geschmacksrichtungen der Saucen und natürlich die Schär fegrade, die von 0 bis 1.200.000 Sco ville Units variieren. Über 20 Filialen von Best Worscht gibt es mittlerweile, die größtenteils im Rhein-Main-Ge biet aktiv sind. Für unseren Test wäh len wir „BW1“, das Mutterschiff im Grüneburgweg. Wir probieren eine Curryrindswurst mit Jambalaya, ei ner Mischung aus 17 Gewürzen und dem Schärfegrad B (4,10€) sowie eine vegane Curryworscht auf Soja- und Weizenproteinbasis (4,10 €) mit dem Monatsstyle „Best Worscht All Stars“, der BBQ-Soße mit Jalapenos kom biniert. Es ist die erste vegane Wurst unseres Lebens, aber es wird nicht die letzte sein. Denn sie überzeugt uns geschmacklich, ist knackig und hat Biss. Die begleitenden Pommes (3,20 €) sind außen knusprig und in nen cremig – herrlich. Und ein steter Pluspunkt von Best Worscht ist das Sauerteigbrot mit Naturkruste der Bäckerei Huck, von dem uns der freundliche Service gerne noch eine Extra-Scheibe gibt. Jürgen Mai ›› Best Worscht in Town Grüneburgweg 37 (Westend) (069) 72 11 29 bestworschtintown.de Mo-Fr 10.30-19, Sa 11.30-16 Uhr

GREF-VÖLSINGS – IMBISS Der schnellste Snack der Stadt

Die traditionelle Rindswurst ist unschlag bar, der Mittagstisch bietet allerlei Deftiges.

ESSEN: nnnn nn SERVICE: nnnnn n AMBIENTE: nnnn nn

Das Einzige, was man bei der Metz gerei Gref-Völsings falsch machen kann, ist zu spät zu kommen. Nach 13.30 Uhr ist mancher Suppentopf schon leer. Doch eine Leckerei ist meist noch zu haben – seit über 125 Jahren existiert die Frankfurter Tradi tionsmetzgerei, die mit ihrem Num mer-Eins-Produkt sogar internatio nal Bekanntheit erlangen konnte: Die heiße Rindswurst aus dem Wasser bad wird wie seit den Anfangstagen frisch gepellt und mit Senf und Brot (2,80 €) gereicht. Ebenso schmack haft wie der deftige Klassiker mit dem deutlichen Räucheraroma ist et wa die rote Chili-Bratwurst (3 €). Ge rade Fans von etwas schärferen Wür sten dürften hier ihre Freude haben.

Die üppige Beilagenauswahl bietet alles, was Freunde der Hausmanns kost begehren: Bratkartoffeln, Kar toffelplätzchen, Gemüse, Püree oder Nudelsalat. Wem die Wurst zu we nig ist und einmal über den Wurst zipfel hinausblicken möchte, kriegt auch ein Schnitzel oder Leberkäs.

Von der langen Warteschlange, die sich oft bis nach draußen auf den Gehweg zieht, sollte man sich nicht abschrecken lassen. Die ServiceDamen sind routiniert und schnell und dabei auch noch freundlich.

Das Mittagstisch-Angebot (6-10 €) wechselt täglich und ist auf der In ternetseite von Gref-Völsings zuverlässig nachzulesen. Melanie Straub ›› Gref-Völsings Hanauer Landstraße 132 (Ostend) (069) 43 35 30 gref-voelsings.de Mo 7-14, Di-Fr 7-16, Sa 9-13 Uhr

Öffnungszeiten:

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Montag bis Freitag 8.30–18.00 Uhr Samstag 8.30–9.30 Uhr + 17.00–18.00 Uhr Bockenheimer Landstr. 133 60325 Frankfurt/Main Telefon: 069/798 230 48, Fax: 069/707 900 40 www.kfz-referat.de, transporter@kfz-referat.de Flugbörse wird Berger Reisebüro.. weil wir mehr können als Flüge.. Bergerstr. 21 • 069/490 90 76 WWW.Berger-Reisebuero-Frankfurt.de info@berger-reisebuero-frankfurt.de

„Oh Gott!“ – auf die Frage, was ihm als erstes einfällt, wenn er an sein Studium zurückdenkt, muss Matthias Thoma zunächst pas sen. Das ist ungewöhnlich für den 50-Jährigen, der das Ein tracht-Museum in der Haupttribüne des Waldstadions leitet. Denn er ist „Das Gedächtnis der Eintracht“ (bundesliga.de), „Ein Mann wie ein Lexi kon“ (Frankfurter Rundschau) oder „Eine Instanz, wenn es um die Frankfurter Sport- und Fußballgeschichte geht“ (frankfurt.de). Im Verlauf des Gesprächs kommen dann die Erinnerungen an das Studium der Sozialpädagogik mit Schwerpunkt Kulturpädagogik an der Fachhoch schule Frankfurt zurück. „Beim Studium war für mich neu, dass ich ganz ohne Stechkarte meine Zeit frei einteilen und das Studium nach meinen Interessen ausrichten konnte“, sagt Thoma, der nach der Schule zunächst eine Lehre als Bankkaufmann absolviert und dann etwa zehn Jahre bei der Taunussparkasse gearbeitet hat. Da durch den Zivildienst bei der Caritas sein Interesse für sozi ale Arbeit geweckt war, entschied er sich im Alter von 27 für das FH-Studium. „Ursprünglich war mein Plan, nach dem Grundstudium an die Goethe-Uni versität zu wechseln, um Geschichte und Politikwissenschaften zu studieren“, erinnert sich der gebürtige Hofheimer, „durch meinen späten Studieneinstieg hatte ich aber das Gefühl, dass mir die Zeit wegläuft“. Also schloss er sein Pä dagogik-Studium ab. Auch ohne einen Abschluss in Geschichte ist Thoma heute zu einem gefragten Historiker geworden. Er hat das Eintracht-Museum aus der Taufe gehoben und die Pflichtlektüre „Wir waren die Juddebube“ über die Eintracht in der NS-Zeit geschrieben. 2021 wurde das Museum mit dem Julius-Hirsch-Preis des Deutschen Fußballbunds (DFB) ausgezeichnet. Bei der Preisübergabe heißt es: „Das Museum von Eintracht Frankfurt hat die Geschichte des Vereins in den Jahren der Nazi-Diktatur in einer vorbildlichen methodischen Vielfalt und Tiefe ergründet.“ Mit dem Julius-Hirsch-Preis erinnert der DFB seit 2005

DIE LIEBLINGE DER PROFS

Der kooperative Professor: Prof. Dr. Meron Mendel

jährlich an den deutsch-jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch (1892-1943) und an alle Opfer des Nationalsozialismus. Ausgezeichnet werden Personen, Initiativen und Vereine, die sich gegen Antisemitismus und Rassismus, für die Vielfalt aller Menschen und gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit einsetzen.

Mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen kooperiert das Eintracht-Mu seum regelmäßig. So hat das Fritz-Bauer-Institut eine Studie über die NS-Zeit des Vereins angefertigt. Und eine Studierendengruppe der Technischen Hoch schule Mittelhessen entwickelte für das Eintracht-Museum eine App, mit der die Besucher:innen des Museums zusätzliche Informationen abrufen können. Aktuell kooperieren Thoma und sein rund 20-köpfiges Team erneut mit dem Fritz-Bauer-Institut für Workshops und die sogenannten Spurensuchen, die ses Mal zum Thema „Arisierung“ jüdischen Vermögens in der NS-Zeit. Zu dem wird das Museum mit Blick auf die Weltmeisterschaft in Katar kritische Lesungen und Gesprächsrunden anbieten. ›› museum.eintracht.de

ZU GUTER LETZT: DER ABSACKER

City Kiosk

›› Adolf-Haeuser-Straße 1, Höchst, Mo-So 0-24 Uhr

Die Frankfurt University of Applied Sciences hat Prof. Dr. Meron Mendel zum 1. August 2022 als ersten Professor auf eine kooperative Professur berufen. Das bedeutet, dass Mendel in den kommenden drei Jahren zu je 50 Prozent an der Hochschule in seiner Professor für Transnationale Soziale Arbeit arbeiten und parallel als Direktor die Bildungsstätte Anne Frank leiten wird. Mendel wurde 1976 in Israel geboren und lebt seit 2003 in Frankfurt.

Lieblingsbuch: „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“ von David Grossman. Sehr beeindruckend! Das Buch spielt an vielen Orten, an denen ich selbst war.

Lieblingsort: Das Mittelmeer. Ich war als Kind viel am Strand und bin es heute mit meiner Familie nach wie vor, zuletzt in Sizilien. Mein Lieblingsort in Frankfurt ist der Lohrberg.

Lieblingsfilm: Blade Runner. Für mich ist das ein hoch aktueller und nahezu philosophischer Film, der die Frage nach dem Mensch-Sein klug bearbeitet. So etwas findet man heutzutage auf Netflix nicht.

Lieblingsmusik: Orientalische Musik

Liebstes Zitat: „If it ain‘t broke, don‘t fix it“. Das hilft mir, meine Prioritäten schnell zu sortieren.

„Wir haben immer auf“: Die Bedienung im City Kiosk schaut uns etwas müde wie ungläubig an, als wir nach den Öffnungszeiten fragen. Es ist ein Donnerstagabend kurz nach Mitternacht, wir sind auf dem Heimweg von einem Konzert in Sachsenhausen, haben noch Lust auf ein Wegebier und sind mit der S-Bahn im Frankfurter Westen gestrandet. Es stimmt tatsächlich: Das Kiosk gegenüber dem Haupteingang des Höchster Bahnhofs, umgeben von Pizzerien und Dönerläden, hat von Montag bis Sonntag rund um die Uhr auf. Es ist einer dieser Läden, der schon eher ein Mini-Supermarkt denn eine Trinkhalle ist. Die Jungs an der Kasse sind freundlich und aufmerksam. Der Bier-Kühlschrank ist mit mehr als 20 Sorten gut diversifiziert gefüllt. Eine Flasche kostet zwischen 1,60 und 2,30 €.

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Matthias Thoma, Leiter des EintrachtMuseums, blickt zurück auf sein Studium „Ich hatte das Gefühl, dass mir die Zeit wegläuft“
© Bildungsstätte Anne Frank

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