Uni FRIZZ Frankfurt Sommersemester 2015

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U NI

2015/2016

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Das Magazin für Studierende | Wintersemester

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Leidensdruck Psychische Probleme machen Studierenden zu schaffen

Garantiert engagiert Was ist effektiver Altruismus?

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›› UNI FRIZZ INHALT 04

FORUM Studi-Wohnheime, Dreikönigskeller schließt, Green City Guide & Geburtstag mit Keith Richards

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WOMAN ON TOP Uni-Präsidentin Birgitta Wolff im Interview

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„WIR BRAUCHEN EINE GERECHTE UNIVERSITÄT“ Die neuen AStA-Vorstände im Interview

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HELFENDE HÄNDE Projekte für Flüchtlinge

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HILFE, ICH DREH DURCH! Psychische Probleme bei Studierenden nehmen zu

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DAS GUTE OPTIMIEREN Was ist Effektiver Altruismus?

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Ausgehtipps fürs ganze Semester

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Herausgeber und Verlag SKYLINE Medien Verlags GmbH Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Tel. 069/97951720, Fax 069/9795 1729 ISDN 069/97 95 17 483 Internet-Adresse: www.frizz-frankfurt.de E-Mail Adresse: info@frizz-frankfurt.de Redaktion: Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Redaktionsleitung: Daniela Halder-Ballasch, Jürgen Mai Redaktionelle Mitarbeiter: Markus Farr, Michael Faust, Vanessa Gennaro, Sinan Kement, Antje Kroll, Sohra Nadjibi

Anzeigen: Erk Walter (verantw.), Uwe Bauer, Barbara Beaugrand, Anja Weigand Geschäftsführung: Erk Walter Assistenz: Yvonne Wittmann Gesamtherstellung: FRITZ&friends Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Tel. 069/97951741, Fax 069/9795 1729 Herstellungsleitung: Axel Wenzel Grafik: Silke Beck Scans: Friedhart Riedel Bildnachweis: Alle Fotos ohne nähere Angaben sind uns zur Verfügung gestellte Pressefotos. Druck und Verarbeitung: Druckhaus Main-Echo GmbH & Co. KG

Beilage: MASTER AND MORE Messe Frankfurt Bankverbindung: Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE59 5005 0201 0000 3454 66 Nachdruck von Bildern und Artikeln nur mit Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Artikel wird keine Haftung übernommen. Bei Anfragen bitte Rückporto beifügen. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die durch den Verlag gestalteten bzw. erstellten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages weiterver-wendet werden. ISSN: 0946-5537

DIE ANDEREN SEITEN DER STADT Studentische Stadtführer zeigen alternatives Frankfurt

IMPRESSUM FRIZZ Das Magazin Uni-Special

VORSCHAU

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RAUS AUS DER KOMFORTZONE Faulenzen im Winter? Nein!

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FLATRATE-FUTTERN All you can eat in Frankfurt

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ARENA Student Jan-Philip Glania bereitet sich auf die Olympischen Spiele vor

Master-Studium gesucht? Business School • Energiemanagement (M.Sc.) • International Pharmacoeconomics & Health Economics (M.Sc.) • Sustainable Marketing & Leadership (M.A.)

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Infos und Termine

School of Chemistry, Biology & Pharmacy • Bio- and Pharmaceutical Analysis (M.Sc.) • Wirtschaftschemie (M.Sc.)

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Informationen und Bewerbung: Hochschule Fresenius | 0 61 26 93 52-0 | beratung@hs-fresenius.de

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April 2013

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›› Uni FRiZZ forum

Texte: Jürgen Mai, Daniela Halder-Ballasch

Bebauung des Campus Westend geht weiter

Neue Heimat für Sprachund Kulturwissenschaften ›› Goethe-Uni: www.uni-frankfurt.de

Das Land Hessen investiert in die Goethe-Uni. Der dritte Bauabschnitt auf dem Campus Westend, in den die sprachund kulturwissenschaftlichen Fächer einziehen sollen, ist der Realisierung einen wichtigen Schritt näher gekommen. Den ausgeschriebenen Architektenwettbewerb gewann das Konzept des Büros BLK2 Böge Lindner K2 Architekten aus Hamburg, der nun realisiert wird (Foto). Uni-Präsidentin Birgitta Wolff lobte den Entwurf für das rund 70 Mio. Euro teure Bauvorhaben als „gelungene Synthese zwischen zwei scheinbar schwer zu vereinbarenden Polen: Einerseits eine möglichst homogene Campusentwicklung mit architektonisch klarer Formsprache, andererseits der Ausdruck von Lebendigkeit und Aufbruch. Das neue Gebäude vereint beides und ist damit auch ein würdiger Schlussstein der Campusentwicklung entlang der Hansaallee.“ Neben den Institutsräumen beinhaltet das künftige Gebäude die gemeinsame Bereichsbibliothek, eine Cafeteria, Verwaltungsräume des Studentenwerks, des Immobilienmanagements und des Hochschulrechenzentrums sowie eine Tiefgarage für 250 Stellplätze.

Wohnungsnot

Bittere Silbermedaille ›› Wohnraumkampagne: www.wohnraum-gesucht.de, www.gbi.ag

Wenn Frankfurt im Hochschulbereich in einem Ranking von Platz drei auf Platz zwei aufsteigt, ist normalerweise Freude angesagt. Nicht so bei der aktuellen Studie des Immobilienentwicklers GBI über den Wohnungsmarkt für Studenten mittels 23 Kriterien an 87 deutschen Hochschulstandorten. Demnach ist die Suche nach einem Dach über dem Kopf nur in München schwieriger, und Frankfurt hat Hamburg von Platz zwei verdrängt. Für die insgesamt 65.000 Studenten stehen nur rund 4.000 Wohnheimplätze zur Verfügung. Wie jedes Jahr zum Semesterbeginn versucht die konzertierte Aktion „Wohnraum gesucht“ Linderung zu schaffen und ruft private Anbieter auf, Wohnangebote zu machen. Die Initiative wird von zahlreichen Hochschulen, ASten und der Stadt Frankfurt unterstützt. Momentan sind auf der Webseite rund 130 Wohnungsangebote verfügbar. Auch die Präsidentin der GoetheUniversität wirbt: „Jede Unterstützung, jede Hilfe, jedes Zimmer ist willkommen“, so Birgitta Wolff, die einen Standortnachteil Frankfurts befürchtet, sollte sich die Lage am Wohnungsmarkt nicht entspannen.

Ticker Notunterkunft: Die ABG Frankfurt Holding hat den ehemaligen Labsaal auf dem Campus Bockenheim zur Notunterkunft für 150 Flüchtlinge umfunktioniert. Die Kosten hierfür betragen 150.000 bis 200.000 Euro. Die ehemalige Mensa wird seit rund 20 Jahren nur noch sporadisch genutzt und wartet auf den Abriss. +++ Premiere: Mit der Wahl der Juristin Brigitte Haar als Vizepräsidentin der Goethe-Universität erreicht das sechsköpfige Führungsgremium von Frankfurts größter Hochschule erstmals in seiner Geschichte einen Frauenanteil von 50 Prozent. +++ Ausgezeichnet: Frankfurt hat den e-Town-Award gewonnen, mit dem Google Städte auszeichnet, deren lokale Wirtschaft besonders stark auf das Internet setzt. Bewertet werden Digitalisierungsniveau und -dynamik. +++ Engagement ohne Ende: Die Giersch-Stif-

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Deutsche Gesellschaft für Ästhetik an der HfG

Offenbach wird schöner

›› Hochschule für Gestaltung: www.hfg-offenbach.de, www.dgae.de

Die HfG bringt mehr Schönheit in Frankfurts Nachbarstadt! Denn die deutsche Gesellschaft für Ästhetik hat ihren Sitz für drei Jahre an die Offenbacher Hochschule verlegt. Prof. Dr. Juliane Rebentisch (Foto), Professorin für Philosophie und Ästhetik an der HfG, hat für diese Zeit die Präsidentschaft der Gesellschaft übernommen. Auch der nationale Kongress, den der gemeinnützige Verein alle drei Jahre veranstaltet, wird 2018 in Offenbach stattfinden. Das Ziel der Gesellschaft mit rund 400 Mitgliedern ist es, Ästhetik in Deutschland zu fördern und zu koordinieren. Dabei ist sie keiner bestimmten ästhetischen Tradition oder philosophischen Richtung verpflichtet, sondern widmet sich allen Spielarten der Ästhetik in Kunst-, Medien- und Kulturwissenschaften.

tung gibt der Goethe-Universität in den nächsten sechs Jahren 600.000 Euro für die Einrichtung einer Professur im Fach Bioinformatik. In den vergangenen Jahren hat die Organisation bereits das Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) unterstützt, das Giersch Science Centre gebaut und das Museum Giersch an die Uni übertragen. +++ Die FH Frankfurt ist laut „Hochschulranking 2015“ des Wirtschaftsmagazins „WirtschaftsWoche“ die beste hessische Hochschule für angewandte Wissenschaften. 540 Personalverantwortliche wurden befragt und wählten den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen auf Platz 4 aller hessischen Fachhochschulen; Betriebswirtschaft landete auf Platz 6 und Informatik auf Platz 7.

www.frizz-frankfurt.de

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© Fotolia kunertus

FH-Studenten entwickeln Broschüre

Crowdfunding für Flüchtlinge ›› Willkommens-Broschüre: www.kickstarter.com – im Suchfeld „Willkommen“ eingeben

Einfach helfen – so könnte das Motto von sechs Studenten der Fachhochschule Frankfurt gelautet haben. Die Gruppe um Greta Bauer, sämtlich Studenten der sozialen Arbeit, haben eine „Willkommens-Broschüre“ entwickelt, die geflüchteten Menschen das Ankommen in Frankfurt erleichtern soll. Wichtige Informationen, Adressen und Beratungsangebote rund um Grundversorgung, Lebensmittel und Kleidung haben die Studierenden übersichtlich zusammengestellt. Die Finanzierung wurde über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter binnen weniger Tage gesichert, dort ist auch eine PDF-Version der Broschüre verfügbar, die in Englisch, Arabisch und Tigrinia, der Sprache, die in Äthiopien und Eritrea gesprochen wird, veröffentlicht werden soll. Bauer kommentiert: „Die Broschüre soll dabei helfen, soziale Isolation zu durchbrechen, einen Überblick über Möglichkeiten geben und die Willkommenskultur verbessern.“

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Wohnen in Frankfurt

© Uwe Dettmar

Drei Mal neue Apartments für Studierende

Studentischer Wohnraum ist knapp, aber gerade wird an drei Stellen in der Stadt für Abhilfe gesorgt. 270 voll möblierte Einzimmer-Apartments für Studenten und Wochenendpendler verteilt auf zwei Gebäude entstehen derzeit an der Ecke Weserstraße/Mainzer Landstraße. Die Fertigstellung ist für Sommer 2017 geplant. Nicht mehr ganz so lange dauert es beim Umbau des Philosophicums in Bockenheim, wo rund 240 Apartments entstehen. Der Bau verzögert sich, weil die Bauaufsicht Nachweise für die Autostellplätze und die Statikberechnung gefordert hat. Die Eröffnung ist voraussichtlich im August 2016. Bereits fertiggestellt und eröffnet sind die Studierenden- und Zollbedienstetenwohnheime an der Hansaallee (Foto) in direkter Nachbarschaft des Campus Westend der Goethe-Uni mit Einzelappartements für 408 Studierende. In ihrer Freizeit können diese einen Gemeinschafts-, Musik-, Fitness- und einen Partyraum nutzen, außerdem stehen Wäscheräume und Fahrradstellplätze zur Verfügung. Die Mietpreise liegen im Mittel bei rund 350 Euro (Nebenkosten inklusive).

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FÜR

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›› Uni FRiZZ forum Weihnachtsvorlesung am 15. Dezember

Geburtstag mit Keith Richards

© Universal Music

›› Weihnachtsvorlesung der Frankfurter Pharmazieschule: 15.12., Hörsaal B1, Campus Riedberg (Biozentrum), 11 Uhr c.t., www.uni-frankfurt.de/53311915/Weihnachtsvorlesungen

Weihnachten und Geburtstag an einem Tag! Die Weihnachtsvorlesung, ein gemeinsames Projekt der Professoren Dieter Steinhilber (Institut für Pharmazeutische Chemie) und Theo Dingermann (Institut für Pharmazeutische Biologie) feiert ihren 10-jährigen Geburtstag. Erstmals 2006 luden die Wissenschaftler die Öffentlichkeit dazu ein, sich anhand der Geschichte eines prominenten Künstlers mit einer Krankheit zu beschäftigen. Elvis Presley machte damals den Auftakt. Es folgten u. a. Bob Marley, Michael Jackson und im vergangenen Jahr Amy Winehouse. Den Antrieb für die gemeinsame Vorlesung mit Prof. Steinhilber beschrieb Dingermann einst wie folgt: „Wir interessieren uns als Pharmazeuten grundsätzlich für die Behandlung von Krankheiten. Meist behandeln wir Themen, bei denen der Einzelne durchaus auch präventiv vorgehen kann. Um das zu vermitteln, wollen wir eine Art von Betroffenheit erzeugen, und zwar anhand der Geschichte einer prominenten Persönlichkeit.“ Das Thema in diesem Jahr lautet „Keith Richards und Osteoarthrose – wenn die Gelenke schmerzen“.

Dreikönigskeller muss schlieSSen

Der Letzte trinkt das Licht aus ›› Dreikönigskeller: www.3koenigskeller.de Eine Institution dankt ab: Der Dreikönigskeller, laut Selbstdarstellung ein Mix aus Liveclub, Tanzboden, Slow-Drink-Etablissement, Wohnzimmer und Irrenhaus, schließt nach 28 Jahren seine Pforten in der Färberstraße in Sachsenhausen. Grund sind die zu geringen Einnahmen, die auf ein verändertes Freizeitverhalten zurückgehen. „Die Besucher sind zu Rosinenpickern geworden“, erläutert Inhaber Alexander Bardorff. „Sie checken vorher ganz genau, wo sie wann für wie lange sein müssen, kommen fünf Minuten vor einem Konzert und gehen zehn Minuten danach. Das bricht einem Club wie unserem, der von den Umsätzen in der Kneipe lebt, das Genick.“ Am 1. Januar 2016 ist Schluss, bis dahin gibt es im Dreikönigskeller das gewohnte Programm aus Rock- und Blueskonzerten, Disco und auch ein ganz kleines bisschen Film. Um es mit den Worten der Macher zu sagen: „Noch ist es zu früh, in Schockstarre zu verfallen. Vor uns liegen noch mehr als zwei Monate mit fantastischem Programm. Wir sehen uns am Tresen – der Letzte trinkt das Licht aus!“

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Ausstellung von Promovenden der Goethe-Uni

Geisteswissenschaften multimedial ›› Ausstellung „Menschen | Tun | Dinge“: bis 20.12., Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, Foyer des IG-Farben-Hauses, www.Menschen-Tun-Dinge.de

Vergnüglicher Erkenntnisgewinn, das bieten 16 Doktorandinnen und Doktoranden des Graduiertenkollegs „Wert und Äquivalent“ in ihrer Ausstellung „Menschen | Tun | Dinge“, die derzeit an der Goethe-Uni zu sehen ist. Im Zentrum der Ausstellung und ihrer virtuellen Präsentation steht die Frage, wie Menschen und Dinge sich wechselseitig beeinflussen. Die Promovenden nehmen die Besucher mit auf eine interaktive Entdeckungsreise. In vier Themenbereichen werden die Ausstellungsstücke vorgestellt, die die Wandelbarkeit der Dinge und die Möglichkeiten unterschiedlicher Interpretationen zeigen. Die vier Themenkreise „Produktion und Gebrauch“ (ab 15.10.), „Tradition und Wandel“ (ab 29.10.), „Landschaft und Urbanisierung“ (ab 12.11.) sowie „Wirtschaft und Verwaltung“ (ab 26.11.) bespielen jeweils zwei Wochen die interaktive Box im Foyer des IG-Farben-Hauses. Auf der Webseite www.Menschen-Tun-Dinge.de sind alle vier Bereiche seit 15. Oktober frei geschaltet.

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Meilenstein für den Kulturcampus

Heureka!

›› Hochschule für Musik und Darstellende Kunst: www.hfmdk-frankfurt.info, www.kulturcampusfrankfurt.de

Langer Atem zahlt sich aus: Nachdem in den vergangenen Monaten schon der Abgesang auf den Kulturcampus angestimmt wurde, strahlt nun ein fetter Silberstreif am Horizont. Das Land Hessen hat das Hochschulinvestitionsprogramm Heureka mit einer Milliarde Euro für die Jahre 2021 bis 2026 verlängert. Davon sollen 100 Millionen Euro in den Neubau der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) in Bockenheim fließen. Gebaut werden soll auf der Fläche, wo momen-

Neubau der HfG bewilligt

Und noch ein Heureka! ›› Hochschule für Gestaltung: www.hfg-offenbach.de

© Felicitas von Lutzau

Auch in Offenbach knallten die Korken, nachdem das Land Hessen die Verlängerung des Hochschulbauprogramms Heureka bekannt gegeben hatte. Die Hochschule für Gestaltung bekommt 100 Millionen Euro, um einen Neubau im Offenbacher Hafenviertel zu realisieren. Und wie die Worte sich gleichen – auch HfG-Präsident Bernd Kracke sprach von einer „Jahrhundert-Entscheidung“. Die HfG sah sich in den vergangenen Jahren zunehmend mit der Schwierigkeit konfrontiert, dass sich der Standort am Isenburger Schloss für das sich wandelnde Studienangebot immer weniger geeignet präsentierte. Im Hafenviertel wurden bereits zwei Grundstücke reserviert, die Planungen können nun mit Hochdruck vorangetrieben werden. Wissenschaftsminister Boris Rhein kommentierte: „Ich hoffe, dass es uns nun mit der gesicherten Finanzierungsperspektive gemeinsam mit der Stadt Offenbach gelingt, der Hochschule für Gestaltung einen Neubau an der Hafeninsel und damit den dringend benötigten Ausbau zu 1822_Az_AdlerCard-Attila_10_2015_220x100_4c 05.10.15 14:58 Seite 1 ermöglichen.“

tan das Juridicum steht, welches nach dem endgültigen Auszug der Uni 2018 dem Abriss geweiht ist. Die Stadt Frankfurt, so Bürgermeis-ter und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne), prüft nun, welche weiteren Kulturschaffenden der HfMDK folgen könnten. Im Gespräch sind die Forsythe Company, das Frankfurt LAB, das Ensemble Modern, die Hessische Theaterakademie, die Junge Deutsche Philharmonie und das Hindemith Institut. Alle Beteiligten sind happy, besonders HfMDK-Präsident Thomas Rietschel, der in den vergangenen Jahren angesichts der Platznot am momentanen Standort an der Eschersheimer Landstraße 29 besonders ausdauernd für die Idee des Kulturcampus gekämpft hatte: „Das ist eine Jahrhundert-Entscheidung, die unsere Hochschule beflügeln und im internationalen Wettbewerb stärken wird.“ Der Neubau soll bis 2025 realisiert werden, schon 2016 startet ein erster Gestaltungswettbewerb.

Soziologische Untersuchung

Amokläufe wegen Bologna? ›› Andreas Braun: Campus Shootings – Amok an Universitäten als nicht-intendierte Nebenfolge der Hochschulreform, erschienen im Transcript-Verlag, ISBN: 978-3-8376-3130-2, 34,99 € Mit „Campus Shootings“ legt der Soziologe Andreas Braune eine rund 400 Seiten starke Studie über Amokläufe an Universitäten legt vor. Seine These: Die Gewalttaten sind Nebenfolgen der Hochschulreformen und der Ökonomisierung der Universitäten. Das Buch ist logisch klar strukturiert. Zunächst beschreibt Braun die Ökonomisierung von Gesellschaft und Hochschulen und sieht als Konsequenz einen neuen Akteurstyp, den Homo Academicus Oeconomicus. Für diesen Typ stehen nicht mehr nur das Streben nach Wahrheit im Fokus, sondern auch das Sammeln von Leistungspunkten und die Profitmaximierung. Angehörige von Universitäten sind demnach mit einem Bruch ihrer bisherigen Identität konfrontiert. Um damit umzugehen, existiert ein breites Repertoire an Möglichkeiten – und als letzter Ausweg: der Ausstieg aus der Rolle per Amoklauf. „Campus Shootings“ ist mitunter schwer verdaulich und basiert auf einer – glücklicherweise – dünnen Datenlage. Braun, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der RWTH Aachen University, bezieht sich auf elf Fälle, davon acht in Nordamerika. Dennoch ist die Argumentation durchaus stringent. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt.

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›› Uni FRiZZ forum

Hochschulwatch kämpft für Transparenz

Drittmittel – Fluch oder Segen?

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›› www.hochschulwatch.de

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30–18.00 Uhr Samstag 8.30–9.30 Uhr + 17.00–18.00 Uhr Bockenheimer Landstr. 133 60325 Frankfurt/Main Telefon: 069/798 230 48, Fax: 069/707 900 40 www.kfz-referat.de, transporter@kfz-referat.de

Drittmittel sind ein – mindestens – zweischneidiges Schwert. Je nachdem, welche Organisation eine Hochschule unterstützt, unterscheiden sich die Reaktionen der Öffentlichkeit. Spenden ein Privatmann oder eine Stiftung Gelder in Millionenhöhe, wird das Hohelied des bürgerschaftlichen Engagements gesungen. Engagiert sich ein Unternehmen oder – noch schlimmer – eine Bank, wird reflexartig die Unabhängigkeit der Wissenschaft bezweifelt. In dieser Gemengelage versucht das Portal Hochschulwatch, für Transparenz zu sorgen. Über 9.000 Datensätze zu den Verflechtungen von Wirtschaft und Wissenschaft hat die Webseite systematisch aufgearbeitet und geht auf Forschungskooperationen und Stipendien genauso ein wie auf Stiftungsprofessuren und Sponsoring. So lässt sich bspw. ermitteln, dass an der Goethe-Universität 14 Prozent der Mittel extern eingeworben wurden, bei der FH 11 Prozent, bei der Frankfurt School of Finance and Management hingegen 30 Prozent. Kurz nach der Aktualisierung Anfang des Jahres geriet Hochschulwatch wegen fehlerhafter Datensätze selbst in die Kritik, hat diese nun jedoch aktualisiert. Das Portal wird von Transparency International Deutschland, der taz und dem freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) betrieben. Ein regelmäßiger Besuch lohnt sich.

Neue Ausgabe von Reflecta

Frankfurts grüne Seite ›› Green City Guide: 11,50 €, im Buchhandel und auf www.refleca.org, Filmfestival im Mousonturm vom 27.-29.11.

Wer fair, ökologisch, regional orientiert und sozial gerecht einkaufen und konsumieren möchte, hat nun einen eigenen Stadtführer: Der Green City Guide des gemeinnützigen Vereins Reflecta führt auf rund 200 Seiten und nach Stadtvierteln sortiert insgesamt über 500 Einkaufsgelegenheiten, Freizeittipps, Cafés, Restaurants und Ausflugsmöglichkeiten in Frankfurt auf, die inkognito getestet wurden. Gutscheine mit Vergünstigungen sowie Interviews mit Kiezprotagonisten runden das informative und ansprechend gestaltete Werk ab.

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Perspektiven nach dem Bachelorstudium ›› MASTER AND MORE: 5.12., Goethe-Universität, Campus Westend, Casinogebäude (Grüneburgweg 1), 9-16 Uhr, 5 €, Online: 3 €, www.master-and-more.de/master-messe-frankfurt ›› BACHELOR AND MORE: 6.12., gleiche Adresse, 9-16 Uhr, 5 €, Online: 3 €, Infos & Anmeldung: www.bachelor-and-more.de/bachelor-messe-frankfurt

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Was tun nach dem Bachelor? Direkt ins Berufsleben einsteigen oder weiter Gültig bis 31.03.2016 im studieren? Wer einen Überblick über die Masterstudiengänge in Deutschland Outlet Frankfurt gegen und im Ausland bekommen möchte, der sollte im Dezember der MASTER Vorlage dieser Anzeige. Nur AND MORE Messe einen Besuch abstatten. Renommierte Universitäten, solange der Vorrat reicht. Fachhochschulen und Business Schools aus Deutschland und ganz Europa – u. a. die Frankfurt School of Finance and Management, die Uni Siegen, die Globetrotter Ausrüstung Hanauer Landstraße 11–13 Aarhus University und die Huddersfield Business School – stellen über 1.500 60314 Frankfurt am Main Studiengänge aus verschiedensten Fachrichtungen, Vollzeit- und berufsbegleiDi. – Sa. 10.00 –19.00 Uhr tenden Masterprogrammen vor. Studenten, Absolventen und Young Professionals haben die Möglichkeit, individuelle Beratungsgespräche mit Hochschulvertretern zu führen und Vorträge zu Themen rund um das weiterführende GLOB-4-15-1002-05 Anzeigenadaption_Schuhaktion_FFM_95x130_4c_RZ2.indd Studium zu besuchen. Im Rahmen des begleitenden Kongressprogramms referieren Experten über die richtige Strategie zur Wahl des passenden Masters, Einstiegsgehälter und Finanzierungsmöglichkeiten. Ergänzt wird das Programm durch Vorträge und Podiumsdiskussionen zum Master-Angebot ausgewählter Länder sowie zu verschiedenen Studienschwerpunkten. Über die Online-Anmeldung gibt es die exklusive Möglichkeit, den Messebesuch bereits im Voraus zu planen und auch noch den Eintrittspreis zu reduzieren. Wer nach dem Abi noch Informationen zum Studium sucht oder mit dem Gedanken spielt, den Bachelorstudiengang zu wechseln, kann sich bei der BACHELOR AND MORE Messe am 6. Dezember umschauen. Hier präsentieren inund ausländische Hochschulen ihre Bachelorstudiengänge.

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„Wir möchten mit dem Guide nicht nur einen Stadtführer anbieten, der eine Aufzählung ökologischer Einkaufsorte enthält, sondern den Menschen zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, sodass z. B. die Umstellung der Essgewohnheiten keinen größeren Aufwand zur Folge hat“, erläutert Initiatorin Daniela Mahr. Vertrieben wird der Green City Guide über die Webseite des Vereins sowie beim Reflecta-Festival im Mousonturm, das unter dem Leitmotiv „Rethink your world“ vom 27. bis 29. November wieder zu einem anspruchsvollen Programm aus Filmen, Workshops und Aktionen im Stadtgebiet einlädt. Die Frage „Was macht uns zu dem, was und wie wir sind?“ steht dieses Mal im Mittelpunkt. Das Projekt Reflecta wurde 2014 als Beitrag zur UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.

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›› Uni FRiZZ forum Goethe-Uni erforscht die Partnersuche im Internet

Zwischen Romantik und Ökonomie

Auf zu neuen Ufern

›› Frankfurt School of Finance and Management: www.frankfurt-school.de

Wenn drei bauen, freut sich auch der Vierte: Neben der HfG und der HfMDK bekommt auch die Frankfurt School ein neues Zuhause. Im Sommer wurde der Grundstein für den neuen Campus auf dem Gelände der ehemaligen Oberfinanzdirektion (OFD) an der Adickesallee zwischen Polizeipräsidium und Hauptfriedhof im Nordend gelegt. Das alte OFD-Hauptgebäude, das seit 2009 leer steht, wurde abgerissen. Der neue Bau, der mehr Platz für die derzeit über 1.500 Studierenden bieten wird, soll bis 2017 abgeschlossen sein. Neben den Hochschulgebäuden, in denen 2.500 Studierende und mehrere Tausend Menschen, die die Weiterbildungsangebote der Frankfurt School besuchen, Platz finden sollen, werden auch Gastronomieflächen entstehen. Ein Wohnheim für mehr als 200 Studenten der privaten Business School bietet der Campus schon jetzt.

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© Fotolia_ georgejmclittle

Frankfurt School beginnt mit Bau des neuen Campus

Wer sich bei Tinder, Lovoo und Co. anmeldet, ist nur auf flüchtige, vor allem sexuelle Kontakte aus. Das könnte man zumindest denken. Glaubt man jedoch Wissenschaftlern der Goethe-Uni, suchen viele im Internet ernsthafte Beziehungen. Aber kann man beim Online-Dating den Partner fürs Leben finden? „Unsere Forschung zeigt: Diese Beziehungen finden die Suchenden häufig auch“, betont Dr. Oliver Voirol, assoziierter Wissenschaftler am Institut für Sozialforschung (IFS). Zusammen mit seinem Kollegen Dr. Kai Dröge erforscht er im Rahmen des Projekts „Online Dating. Mediated Communication between Romantic Love and Economic Rationalization“ die Partnersuche im Internet. Einen Widerspruch sehen die Forscher in dem Konzept der „Passung“ oder „Matching“, das Dating-Portalen zugrunde liegt. Wenn bei zwei Menschen die Persönlichkeitseigenschaften in hohem Maße kompatibel sind, ruft das eher Langeweile hervor als Neugier, Aufregung und Verliebtheit.

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Umzug ins Westend beschlossen

Akademie der Arbeit erfindet sich neu ›› Akademie der Arbeit: www.akademie-der-arbeit.de

Die Akademie der Arbeit erfindet sich neu: Im März 1921 als „erste deutsche Hochschule für das Volk der Arbeit“ gegründet, seit 1957 auf dem Campus Bockenheim ansässig und seit 2009 als „Europäische Akademie der Arbeit“ firmierend, steht ihr nun ein großer Schritt bevor. 2017 wird das als gemeinnützige Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Landes Hessen und der Stadt Frankfurt betriebene Institut nicht nur auf den Campus Westend (Eschersheimer Landstraße/Ecke Miquelallee) umziehen. Auch soll sich die Akademie als „House of Labour“ neu erfinden und vermehrt Angebote für die wissenschaftliche Weiterbildung sowie MBA-Studiengänge entwickeln. Mit Sicherheit erhalten bleibt das elfmonatige, interdisziplinäre Studium Generale, das rund 40 Arbeitnehmer aus allen Branchen der Wirtschaft Jahr für Jahr mit den Schwerpunkten Rechtswissenschaften, Sozialpolitik, Wirtschaftswissenschaften sowie Organisation und Management absolvieren – und das schon im 79. Jahrgang. Das Land Hessen unterstützt den Umbau und wird 50 Plätze im neuen Wohnheim an der Hansaallee für Studierende der Akademie reservieren.

Nobelpreis der Philosophie

Kluge-Preis für Jürgen Habermas ›› Kluge Prize: www.loc.gov/loc/kluge/prize

© Wikimedia_Wolfram Huke

Er ist die zentrale Figur der zweiten Generation der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule: Jürgen Habermas. Nun wurde der 86-Jährige, einst Assistent von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer am Institut für Sozialforschung, mit dem Kluge-Preis ausgezeichnet. Die Auszeichnung gilt als Nobelpreis für Philosophie, wird in unregelmäßigen Abständen verliehen und war im Jahr 2015 mit 1,5 Mio. US-Dollar dotiert. Der Preis geht zurück auf eine Stiftung des US-amerikanischen Medienunternehmers und Multimilliardärs John W. Kluge. Mit Habermas, zu dessen Hauptwerken „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ (1962), „Theorie des kommunikativen Handelns“ (1981) und „Der philosophische Diskurs der Moderne“ (1985) zählen, ging der 2003 ins Leben gerufene Preis erstmals an einen Deutschen. Uni-Präsidentin Birgitta Wolff kommentierte stolz: „Die Juroren würdigen ausdrücklich auch Habermas’ außergewöhnliches Engagement als Intellektueller: In zahlreichen gesellschaftspolitischen Debatten hat er sich beherzt zu Wort gemeldet und die Werte der Demokratie und Freiheit verteidigt. Das ist gesellschaftlich relevantes Engagement der Wissenschaft ganz im Sinne der Mission der Goethe-Universität.“

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›› uni FRiZZ Hochschulpolitik

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rauenpower im Uni-Präsidium: Seit Anfang 2015 leitet Prof. Dr. Birgitta Wolff Hessens größte Hochschule – als erste Frau in der Geschichte der Goethe-Uni. Im Gespräch mit UniFRIZZ zeigte sich die 50-Jährige ebenso nahbar wie zielstrebig und verriet, an welche Frankfurter Tradition sie sich noch nicht recht gewöhnen konnte. Frau Wolff, Sie sind nun rund 300 Tage im Amt. Was nervt Sie an der Hochschule und was haben Sie lieben gelernt? Was mich fasziniert, ist, dass die Uni historisch zwei Besonderheiten hat: Zum Ersten wurde sie von Bürgern für Bürger – und zwar unter Einbeziehung einer damals stark diskriminierten Minderheit, nämlich der jüdischen – gegründet. Das prägt bis heute ihre Kultur. Zum Zweiten sind es die 68er. Das Erbe dieser beiden historischen Episoden spürt man bis heute, und das unterscheidet die Goethe-Universität von vielen anderen Unis weltweit. Was mich stört und belastet: das mit 1:90 unglaublich schlechte Betreuungsverhältnis zwischen Profs und Studieren-

den. Die Zahl der Professuren ist nicht im gleichen Maß gestiegen wie die Zahl der Studierenden. Das ist absolut nicht in Ordnung und führt zum Teil zu Frust auf beiden Seiten. Was tun Sie für die Verbesserung der Studienbedingungen der mehr als 47.000 jungen Männer und Frauen an der Goethe-Uni? Wir nehmen an verschiedenen Sonderprogrammen des Bundes und Landes teil, bewerben uns um Sondermittel und versuchen, weitere Ressourcen zu mobilisieren. Wir schaffen zusätzliche Stellen und Professuren, die aber in der Regel leider zeitlich befristet sind. Und wir versuchen durch zusätzliche Betreuungsangebote, Studierenden zu helfen. Wenn man die Schleuse so aufmacht wie wir – nur 30 Prozent unserer Studiengänge haben einen NC –, kommen natürlich auch viele, die nach Studienbeginn schnell merken, dass sie doch nicht ganz glücklich sind mit ihrer Wahl. Hier beraten wir gezielt zu Studiengangs- und Hochschulwechsel oder gar Wechsel in eine duale Ausbildung. Damit wollen

wir Studierenden den Druck und die Angst vor dem vermeintlichen Versagen nehmen. Sie sagen, Bildung ist ein „elementares Bürgerrecht, für das es zu kämpfen gilt“. Mit welchem Waffen ziehen Sie in diesen Kampf? Ich hoffe mit dem zwanglosen Zwang des besseren Arguments. Bildung ist elementare Voraussetzung für ein selbstbestimmtes, bewusstes Leben und für das Funktionieren von Demokratie. Wenn man Wähler hat, die überhaupt nicht kapieren, worum es geht, kommt man zu allen möglichen Verwerfungen, wie wir sie etwa im Dritten Reich erlebt haben. Eine stabile Demokratie setzt einen hohen Bildungsstand voraus. Ich glaube, diese Argumente sind so gut, dass man nicht zu anderen Waffen greifen muss.

„Mich stört und belastet das mit 1:90 unglaublich schlechte Betreuungsverhältnis“

Woman on Top Uni-Präsidentin Birgitta Wolff im Interview

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Wie stehen Sie zu den anderen Frankfurter Hochschulen? Mit Frank Dievernich von der FH Frankfurt habe ich regelmäßigen Kontakt. Die Überschneidungen mit der Fachhochschule sind relativ gering, wir sehen uns nicht als Konkurrenten. Wir kooperieren bei Projekten, z. B. entwickeln wir gerade ein Konzept für eine gemeinsame Universitätsbibliothek für die Hochschulen der Stadt und die Bürger der Region. Ich bin optimistisch, dass wir gemeinsam noch viel mehr auf die Beine stellen können. Welche ersten Berührungspunkte gab es mit dem im August neu gewählten AStA-Vorstand? Wir haben einen regelmäßigen AStA-Jour-fixe, der mit dem neuen Vorstand bislang einmal stattfand. Das habe ich als sehr konstruktiv und produktiv empfunden. Ein Knackpunkt ist im Moment das neue Studierendenhaus, das ist in der Vergangenheit ziemlich schwach geplant worden. Ich verstehe nicht, wieso fast alle universitären Einrichtungen schon auf den Campus Westend umgezogen sind, nur das Studierendenhaus ist noch immer in Bo-

ckenheim. Außerdem ist es für die Nordseite des Campus geplant und bekommt damit nicht den zentralen Standort, den man ihm hätte geben können. Auch bei Planung und Budgetierung gab es Schwächen. Wir versuchen gerade, das Budget zusammen zu kriegen, damit der Kick-off noch in diesem Jahr erfolgen kann und nicht noch mehr Kosten anfallen. Wichtig ist, dass hier alle Seiten lösungsorientiert kommunizieren.

„Academic Welcome Program for highly qualified refugees“ ins Leben gerufen. Der Grundgedanke: Wer Interesse an einem Studium hat, soll reinschnuppern können, und zwar ohne einen teuren Gasthörerstatus zu „kaufen“. Auch mit dem Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr wollen wir helfen. Wir haben Geld aus der Präsidiumskasse bereitgestellt und sammeln Spenden, um Flüchtlingen den Zugang zur Uni zu finanzieren.

Der AStA wünscht sich Studierendenhäuser auf dem Campus Riedberg und dem Campus Ginnheim. Ist das realistisch? Ich wünsche mir hier, dass wir gemeinsam überlegen, wie wir Probleme lösen können. Weitere Studierendenhäuser halte ich im Moment für „far out of reach“. Ich wäre froh, wenn wir erst mal das eine hinkriegen. Wir arbeiten daran, dass der Startschuss für das Studierendenhaus auf dem Campus Westend schnellstmöglich fällt und dass es für die Zwischenzeit eine Übergangslösung gibt – vielleicht mit einem offenen studentischen Café, das fände ich ganz charmant. Utopische Forderungen ohne Lösungsvorschläge helfen uns an dieser Stelle nicht.

„Frankfurt ist weltoffen und welcoming, das habe ich in anderen deutschen Großstädten so nicht erlebt“

„Die Uni ist sehr auf sich selbst fixiert, ich will sie öffnen“ Zur Person

Birgitta Wolff studierte nach einer Banklehre Wirtschaftswissenschaft in Witten/Herdecke, an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Harvard University. Nach der Habilitation in München hatte sie Lehrstationen an der Georgetown University in Washington D.C., der Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg und der Stanford Graduate School of Management. Gastprofessuren führten sie in verschiedene Länder u. a. Osteuropas, nach Brasilien, China und Kuba. 2010 wurde Wolff Kultusministerin des Landes Sachsen-Anhalt. 2011 übernahm sie das sachsen-anhaltinische Landesministerium für Wissenschaft und Wirtschaft und wurde im April 2013 entlassen, weil sie sich gegen massive Einsparungen im Hochschulbereich aussprach. Seit Januar 2015 leitet die 50-jährige Wirtschaftsprofessorin die Goethe-Universität Frankfurt.

Jedes Jahr zum Semesterbeginn ist der fehlende Wohnraum für Studierende ein gravierendes Thema. Was tut die Goethe-Uni, um hier Verbesserungen einzuleiten? Studentenwerk, Land, Stadt und wir sowe die anderen Hochschulen ziehen hier an einem Strang. Und es passiert einiges. Im Sommer haben wir mit dem Studentenwerk ein neues Wohnheim auf der Hansaallee eröffnet, in dem mehr als 400 Studierende sehr schön unterkommen. Die Kooperation mit dem Studentenwerk klappt sehr gut. Gemeinsam stellen wir auch in Ginnheim etwas Neues auf die Beine, wo noch mal 100 Einheiten entstehen werden. Wir hoffen darüber hinaus, auch auf dem Campus Westend auszubauen. Sofern es gelingt, einen Teil des Areals der Philipp-Holzmann-Schule zu bekommen, wollen wir dort auch studentisches Wohnen realisieren, und zwar nicht nur 100 oder 200 Plätze, sondern wenn möglich eine größere Zahl. Der Sportcampus Ginnheim wird temporär als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt. Wieso hilft die Uni? Abgesehen davon, dass ich uns alle in der Pflicht sehe zu helfen, hat sie durch ihre Geschichte eine besondere Verpflichtung. Die Geschichte der Goethe-Universität ist leider auch eine Geschichte von Vertreibung und Exil ab 1933. Einige unserer berühmtesten Köpfe sind unter anderem deshalb erfolgreich geworden, weil sie dort, wohin sie fliehen mussten, gut aufgenommen wurden. Wenn wir nun umgekehrt die Chance haben, davon etwas zurückzugeben, müssen wir das unbedingt tun. Sehen Sie auch Möglichkeiten, die Hörsäle für Flüchtlinge zu öffnen? Wir haben das Programm www.frizz-frankfurt.de

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Wenn Sie in fünf Jahren auf Ihre sechsjährige Amtszeit zurückblicken, was wollen Sie erreicht haben? Eine noch bessere Vernetzung. Die Goethe-Uni hat sich in den letzten Jahren neu erfunden, ist sehr leistungsorientiert und forschungsstark geworden. Dabei war sie allerdings sehr auf sich selbst fixiert. Wir wollen uns noch stärker öffnen für andere Hochschulen, auch länderübergreifend, für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und forschungsinteressierte Unternehmen. Zudem müssen wir weiterhin unser Profil schärfen. Ich möchte, dass wir für bestimmte Themen bekannt werden, zum Beispiel die Frankfurter Schule und ihre Bedeutung heute oder den Cluster Normative Ordnung, der u. a. zu Fragen der Gerechtigkeit forscht. Das dritte Thema ist die Bürgeruniversität. Ich will die Uni noch mehr mit der Stadt und den Bürgern vernetzen. Hier erhalten wir viele wichtige Impulse, und die Frankfurter erleben, wofür sie eigentlich eine Uni haben. Studium in Harvard, Gastprofessuren in der Ukraine, Brasilien und China – Sie sind weit gereist. Welchen Ihrer Auslandsaufenthalte vermissen Sie am meisten? Ich vermisse sie eigentlich gar nicht. Sie waren alle schön, aber ich habe mich auch immer wieder gefreut, nach Europa zurückzukehren. Die meiste Zeit habe ich in den USA verbracht. Ich habe dort, aber auch bei meinen anderen Aufenthalten unendlich viel gelernt. Das finde ich für Uniprofessoren sehr wichtig. Schon Goethe wusste: Reisen bildet. Was schätzen Sie an der Stadt Frankfurt besonders? Und an was konnten Sie sich noch nicht gewöhnen? An Ebbelwoi. Ein Sauergespritzter im Sommer ist ok, aber ich schwenke dann doch lieber auf ein schönes Bier um. Was ich schätze, selbst wenn ich es nicht oft nutzen kann: Frankfurt ist eine Kulturstadt mit einer Vielfalt an hochwertigen Angeboten. Und Frankfurt bedient die positiven Klischees, die man kennt. Es ist weltoffen und welcoming. Es gibt hier eine liberale Bürgerschaft, die einen aufnimmt, die keine Abschottungstendenzen zu haben scheint und international ist. Das habe ich in anderen deutschen Großstädten so nicht erlebt.

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Die neuen AStA-Vorstände im Interview

Hi ››Wir brauchen eine gerechte Universität‹‹

Psychische Probleme bei Studierenden nehmen zu

Max Rudel

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Frankfurter Goethe-Uni hat zwei neue Vorstände: Max Rudel (32), der Soziologie, Sozialpsychologie, Politik und Philosophie auf Diplom studiert, und Politikwissenschaftsstudent Valentin Fuchs (21). Die beiden Mitglieder der Grünen Hochschulgruppe wurden Ende August vom Studierendenparlament (StuPa) gewählt. UniFRIZZ hat ihnen einen Besuch abgestattet. ›› Text + Fotos: Daniela Halder-Ballasch

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Valentin Fuchs

Herr Rudel, Herr Fuchs, woher kommt Ihr Interesse an politischem Engagement? Rudel: Ich komme aus einer „anpolitisierten“ Familie. Als ich 2009 an die Uni kam, tobten gerade die Studienproteste. Der Punkt, an dem ich von politisch interessiert in den aktiven Modus gewechselt bin, war die Casino-Besetzung, mit der Studierende gegen steigende Studentenzahlen, Mittelkürzungen und schlechte Studienbedingungen protestiert haben. Das Casino wurde gewalttätig geräumt, da war ich mittendrin. Das und die Beschäftigung damit waren das auslösende Moment. Fuchs: Ich habe schon in der Schulzeit mit politischem Engagement angefangen und war in der Schüler(innen)vertretung. Richtig politisiert wurde ich erst an der Uni selbst. Als ich anfing zu studieren, ging ich zum Protest-Plenum. Es wurde gerade der Bildungsstreik 2014 organisiert. Da habe ich mitgewirkt und bin in die Kreise der Hochschulpolitik gekommen. Man lernt die Akteure kennen, macht mit bei Arbeitskreisen. Und schon ist man drin.

Wieso wollen Sie den AStA anführen? Rudel: Anführen ist ein schwieriges Wort. Wir sehen uns selbst nicht als Anführer, sondern als Kollektiv. Wir sind zwar zeichnungsberechtigt und machen den Verwaltungskram. Aber wir sind nicht die, die alles entscheiden. Das machen wir gemeinsam im KlAStA, dem Kleinen AStA, der sich aus uns beiden, den AStA-Referenten und Vertretern aller koalierenden StuPa-Parteien zusammensetzt. Es gibt innerhalb unserer Hochschulgruppenkoalition nicht viele, die den Job des AStA-Vorstandes machen wollen. Da werden dann einige wenige ausgedeutet, die das Potenzial haben. Das hat nichts mit einem Führungsanspruch zu tun. Fuchs: Der AStA ist ja die Studierendenvertretung. Es gibt ein sehr großes Feld an Aufgaben, das er bewältigen muss. Wir machen Aktionen für die Studierenden, verhandeln Verträge mit verschiedenen Institutionen, wirken in die Stadtpolitik hinein. Von der Struktur her ist der AStA nicht dazu geeignet, dieses riesige Feld zu bearbeiten. Häufig schei-

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›› uni FRiZZ Hochschulpolitik tert unsere Arbeit daran, dass hier alles zu starr in Hierarchien organisiert ist. Ich habe die Hoffnung, dass ich den AStA aus dieser starren Struktur herausholen und damit die tatsächliche studentische Selbstverwaltung stärken kann. Wieso glauben Sie, dass Sie gute Vorstände sind? Rudel: Ich bin relativ erfahren, da ich schon AStAReferent, Mitglied im Rechnungsprüfungs- und Wahlausschuss, StuPa- und Fachschaftsmitglied war. Ich kenne die verfasste Studierendenschaft inund auswendig. Deswegen habe ich mich bereit erklärt, AStA-Vorstand zu werden. Fuchs: Ich glaube, es gibt viele, die das gut können. Aber auch viele, die das nicht wollen, weil sie z. B. die Regelstudienzeit einhalten müssen. Ich halte es für eine wichtige Aufgabe. Deshalb ist es mir das wert, mich hier zu engagieren.

››Die Konkurrenz zwischen Universitäten ist absurd‹‹ Herr Rudel, Sie beklagen die „Ökonomisierung der Hochschule“. Wie wollen Sie diesen Missstand beheben? Rudel: Die Uni ist mehr und mehr auf rein wirt-

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schaftliche Zwecke ausgerichtet. Studiengänge sind so strukturiert, dass sie in erster Linie berufsbildend sind. Die Folge ist z. B. bei meinem Fach, dass bestimmte Methoden und Paradigmen bevorzugt werden. Dabei fallen aber einige Dinge unter den Tisch. Ich will dem, was mehr und mehr unter den Tisch fällt, Kraft geben und es weiterentwickeln. Ganz konkret engagieren wir uns hier mit Veranstaltungen und unterstützen entsprechende Gruppen, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen. Fuchs: Bildung wird immer mehr als Ware gesehen. Auch die Hochschule wird immer mehr zum Unternehmen, das wirtschaften muss. Die Stiftungsuni akquiriert Drittmittel. Und die Unis werden im Landesvergleich in Konkurrenz gesetzt, um sich über einen leistungsbezogenen Verteilungsschlüssel Gelder zu sichern. Das ist absurd. Herr Fuchs, Sie fordern eine „radikale Demokratisierung und die Ausfinanzierung der Hochschulen“. Aus welchem Grund? Fuchs: Es sind zwar alle Interessensgruppen an der Universitätspolitik beteiligt. Studierende, die den größten Teil des Unibetriebs darstellen, sind hier aber faktisch stark marginalisiert. Sie haben wenige Möglichkeiten zu partizipieren. Die Uni kann also Probleme leicht auf dem Rücken der Studierenden austragen, weil sich diese nicht adäquat wehren können. Es besteht die Gefahr, dass studentische

Interessen unter den Tisch fallen. Wir brauchen eine gerechte Universität. Das kann nur funktionieren, wenn alle die Möglichkeit haben, auf ihre Verhältnisse Einfluss zu nehmen. Die Ausfinanzierung braucht es, weil Bildung und Wissenschaft in einer Gesellschaft eine immense Rolle spielen. Damit investiert man in die Zukunft.

››Wir kämpfen weiter um den Tarifvertrag für Hilfskräfte‹‹ Wieso verlangen Sie eigene, selbstverwaltete Studierendenhäuser auf dem Campus Riedberg und dem Campus Ginnheim? Fuchs: Studierende brauchen Räume, in denen sie sich treffen und diskutieren können. Und zwar abseits von Hörsälen und Lehrveranstaltungen. Diese Räume müssen an allen Unistandorten zur Verfügung stehen, auch auf dem Campus Riedberg und dem Campus Ginnheim. Welche Punkte stehen sonst noch auf Ihrer Agenda? Fuchs: Wir hatten gerade wieder das Ersti-IndoorCamp „Mieten – ja wat denn?“. Das ist eine Aktion, die wir seit 2011 regelmäßig machen. Jedes Jahr haben wir das Problem, dass zum Semesterbeginn

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neue Studierende nach Frankfurt kommen und keinen Wohnraum finden. Wir helfen hier kurzfristig mit Schlafplätzen im Studierendenhaus aus. Das Thema ist ein Dauerbrenner in jedem Semester. Ansonsten ist für uns gerade das Thema Tarifvertrag für Hilfskräfte relevant. Die Uni Frankfurt ist eine der Hochschulen, die ihre Hilfskräfte am geringsten bezahlt. Der AStA hat für einen entsprechenden Tarifvertrag gekämpft. Der Senat hat diesen zwar beschlossen, er wurde allerdings bislang nicht vom Präsidium realisiert. Wir werden weiterhin ein Auge darauf haben, dass er endlich kommt.

››Mit der Präsidentin haben wir eine strategische Partnerschaft und Feindschaft‹‹ Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der Unipräsidentin Birgitta Wolff? Rudel: Wir treffen uns monatlich zum Jour fixe, bei dem wir aktuelle Themen besprechen. Man könnte sagen, wir haben eine strategische Partnerschaft und eine strategische „Feindschaft“. Da wo wir sachbezogen zusammenarbeiten können, tun wir es. Wo es Konflikte gibt, da werden sie über ei-

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ne politische Auseinandersetzung ausgetragen. Fuchs: Vom politischen Stil her ist sie ein ganz anderer Mensch als die vorherigen Unipräsidenten. Was wir gut finden: Sie setzt auf Kommunikation und nimmt unsere Probleme ernst. Das war bei ihren Vorgängern nicht der Fall. Es gibt aber auch Themen, bei denen wir nicht einer Meinung sind, z. B. beim Tarifvertrag, dem Studierendenhaus, dem Universitätszugang für alle oder barrierefreiem Studieren. Auf diesen Feldern müssen wir politisch gesehen wieder verstärkt auf Konfrontation setzen.

ken und kritische Theorie an der Uni fördern. Fuchs: Ich möchte die Demokratisierung der Uni voranbringen, Menschen politisieren und für die hochschulpolitische Arbeit motivieren. Und ich würde mir wünschen, dass wir es schaffen, dass endlich der Tarifvertrag für Hilfskräfte eingeführt wird.

Wie viel Zeit stecken Sie in der Woche in AStAArbeit und wie viel bleibt da noch zum Studieren? Rudel: Ich schreibe gerade nebenher meine Diplomarbeit, Valentin studiert. Wir haben ausgemacht, drei Tage in der Woche für den AStA zu reservieren und zwei Tage fürs Studium zu nutzen. AStA-Vorstand ist man aber rund um die Uhr. Auch wenn wir uns zurückziehen, bekommen wir Mails und Anrufe. Oft funktioniert das mit der Zeitaufteilung nicht, aber wir arbeiten daran. Wenn Sie am Ende Ihrer Amtszeit zurückblicken, was wollen Sie erreicht haben? Rudel: Ein ganz konkretes Projekt, das mir sehr am Herzen liegt ist ein Zentrum für kritische Theorie. Das bauen wir gerade auf. Es soll kritisches Den-

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›› uni FRiZZ FLÜCHTLINGE Die Tandemfahrer ›› ACADEMIC EXPERIENCE WORLDWIDE: Jeden Donnerstag trifft sich die Gruppe zum als „offenem Raum“ konzipierten Kolloquium auf dem Campus Westend im PEGGebäude, Raum 1.135, 18 Uhr, www.aeworldwide.de, info@aeworldwide.de

„Wir sorgen dafür, dass aus Wünschen Wirklichkeit wird“ – mit diesem Slogan haben Merle Becker und Melusine Reimers vor rund 18 Monaten das Projekt Academic Experience Worldwide gegründet. Die Gründerinnen möchten asylsuchende Akademiker in den Wissenschaftsbetrieb integrieren und ihre Kompetenzen sichtbar machen. Das Projekt vermittelt Tandempartnerschaften mit Studierenden der Goethe-Universität. Die Asylsuchenden erhalten so Unterstützung bei Behördengängen, aber auch die Chance, Deutschkurse zu besuchen, die von aeWorldwide zusammen mit Organisationen wie „Teachers on the Road“, „Netzwerk Konkrete Solidarität“ und „No Border“ organisiert werden. Becker, die Friedens- und Konfliktforschung studiert, und Reimers (Philosophie, Theater-, Film- und Medienwissenschaften, Soziologie), erläutern: „Wir haben momentan ca. 30 Tandems. Die Zahl ist nur ungefähr, weil sich bei manchen Tandems erst nach einigen Wochen zeigt, ob

es klappt oder nicht – auch menschlich.“ Den beiden Gründerinnen, die von der Stadt Frankfurt unlängst mit dem Bürgerpreis 2015 ausgezeichnet wurden, ist wichtig, dass sich die Teilnehmer auf Augenhöhe begegnen und voneinander lernen. So haben sich auch schon Freundschaften entwickelt. Wer mitmachen möchte, kommt einfach bei den wöchentlichen Treffen vorbei. Neben Tandempartnern sucht aeWorldwide, das mit dem Konzept auch an andere Standorte expandieren möchte, auch Freiwillige zur Unterstützung bei Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit und Administration.

Die Pragmatiker ›› KIRON UNIVERSITY: http://kiron.university/

Möchte ein Flüchtling in Deutschland studieren, muss er eine lange Liste abarbeiten: Besuch eines vorbereitenden Studienkollegs, für das wiederum Deutschkenntnisse nötig sind, Anerkennung des Schulabschlusses aus der Heimat, Nachweis der eigenen Identität sowie die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geprüfte Schutzwürdigkeit. Da insbesondere aus Kriegs- und Krisengebieten solche Dokumente nur sehr schwer zu be-

Helfende Hände

kommen sind, dauert es oft mehrere Jahre, bis ein Flüchtling ein Studium in Deutschland aufnehmen kann. In diesem Dilemma prescht nun die Kiron Universität nach vorne: Sie ermöglicht das Studium mit Hilfe von frei zugänglichen, von Elite-Universitäten wie Harvard, Stanford oder Yale konzipierten Online-Kursen, die bei bekannten Plattformen wie edx, coursera, iversity oder open HPI verfügbar sind. Markus Kressler, einer der beiden Gründer des mittlerweile rund 50 Köpfe starken Projektkernteams, sagt: „Die Warterei ist völlig unnötig. Wer nach Deutschland geflüchtet ist, kann sich bei uns einschreiben.“ Nicht einmal ein Ausweis ist nötig bei der Universität, die bislang unter dem Projektnamen „Wings“ firmierte. Das Experiment startet in diesem Semester mit 1.000 Studierenden. Sie haben zwei Jahre Zeit, um alle Dokumente nachzureichen. Nach dieser Zeit und den Online-Kursen wechseln sie auf eine der 15 deutschen und ausländischen Partnerunis, um im Präsenzstudium einen staatlich anerkannten Abschluss zu machen. Momentan gibt es fünf Studiengänge, alle auf Englisch: Informatik, Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Architektur und Kulturwissenschaften. Den Auftakt bildet für alle ein Studium Generale. Zu den Part-

Projekte für Flüchtlinge

Die Flüchtlingsdebatte ist das beherrschende Thema in den Nachrichten der vergangenen Wochen. Was tun die Frankfurter Hochschulen? UniFRIZZ stellt ausgewählte Projekte vor.

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›› Text: Jürgen Mai

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ner-Hochschulen zähen bislang u. a. die Universität Heilbronn und die Berliner Macromedia Hochschule. Zur Finanzierung hat die Kiron Universität eine Crowdfunding-Kampagne erfolgreich abgeschlossen und damit 1,2 Mio. Euro eingeworben. Dies soll das Studium der ersten 1.000 Studierenden für drei Jahre absichern. Die Fundingschwelle lag bei 120.000 Euro (=100 Vollstipendien). Die Macher kalkulieren mit etwa 400 Euro pro Student jährlich, womit auch Sprachkurse, Beratung und Bibliothekszugang abgedeckt werden sollen. Kressler ist hinsichtlich der weiteren Finanzierung optimistisch: „Wenn die Regierung erst merkt, wie günstig wir Flüchtlingen ein Studium ermöglichen können, wird sie uns schon unterstützen!“

Die Routiniers ›› ÜBERGÄNGE BEGLEITEN: www.uni-frankfurt.de/50294336/Fluechtlingsprojekt2, Ansprechpartner: Dr. Robert Bernhardt, r.bernhardt@em.uni-frankfurt.de.

Während viele Projekte und Initiativen erst angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen der vergangenen Monate ins Leben gerufen wurden, blickt das Frankfurter Praxisprojekt auf eine lange Historie zurück: Schon seit zehn Jahren begleiten Pädagogik-Studenten der Goethe-Uni Migrantenkinder und Flüchtlinge beim Übergang in weiterführende Schulen wie auch beim Schritt von der

Schule in die Arbeitswelt. Viele kommen aus Afghanistan, Äthiopien, Eritrea oder Syrien. Die Förderung, die sowohl in individueller Begleitung als auch in Kleingruppen erfolgt, umfasst vier Wochenstunden, in der Regel an zwei Wochentagen zu jeweils zwei Stunden. Das Spektrum ist vielseitig und beinhaltet Deutschunterricht genauso wie Hausaufgabenbetreuung oder Alltagsbegleitung. Die Studierenden werden durch die Universität ausgewählt, für ihre Aufgabe fachlich vorbereitet und lernen, individuelle Förderpläne zu entwickeln und sich mit Fragen der Erziehung und Bildung in „fremden Lebenswelten“ auseinander zu setzen. Seit Kurzem segelt das Projekt, das im Laufe der Jahre schon über 1.000 Kinder und Jugendliche gefördert hat, unter neuem Namen und heißt nun: „Übergänge begleiten“. Es wird gefördert durch die Peter Fuld-Stiftung, Crespo Foundation, das Staatliche Schulamt, die randstad stiftung sowie die Stiftung Citoyen. Neben der Praxiserfahrung können Studierende Modulscheine für Lehramtsstudiengänge sowie im Bachelor Erziehungswissenschaften erwerben, außerdem ist die Tätigkeit mit 10 Euro pro Stunde vergütet. Projektleiter Dr. Robert Bernhardt sagt: „Wir wollen unsere Studierenden auf die interkulturellen Herausforderungen ihres künftigen Berufsalltags bestmöglich vorbereiten. Interkulturelles Lernen sollte grundsätzlich ein Bestandteil der Lehrerausbildung in Deutschland werden.“

Links rund um Flüchtlingshilfe: www.frankfurt-hilft.de: Um die zahlreichen freiwilligen und ehrenamtlichen Initiativen besser zu vernetzen, hat die Stadt Frankfurt gemeinsam mit diversen Stiftungen „Frankfurt hilft“ ins Leben gerufen. Sachspendenangebote werden hier genauso koordiniert wie professionelle Beratungsangebote. http://peoplelikeme.hr.de: Die Aktion „People Like Me“, auf Initiative des Hessischen Rundfunks entstanden, vermittelt mit einer interaktiven Karte zwischen Hilfsangeboten und -gesuchen in ganz Hessen. www.buergerinstitut.de/Sich-engagieren/BueroAktiv-Freiwilligenagentur: Das BüroAktiv – Freiwilligenagentur vermittelt Freiwillige in ehrenamtliche Aufgabenfelder und hat auf seiner Webseite eine umfangreiche Linkliste rund um die Flüchtlingshilfe erstellt. www.freiwillig-agentur.de/4_4.html: „Herzlich ankommen“, ein Projekt der AWO Frankfurt zur Willkommenskultur im Rahmen von Freiwilligenarbeit für unbegleitete Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ww.fluechtlingsrat-hessen.de: Der Hessische Flüchtlingsrat ist eine Dachorganisation, die sich für die Anerkennung der Rechte von Flüchtlingen und die Verbesserung ihrer Lebenssituation einsetzt. www.fluechtlinge-willkommen.de: Wer ein freies Zimmer zur Verfügung stellen möchte, ist beim deutschlandweit agierenden, in Berlin ansässigen Projekt „Flüchtlinge willkommen“ an der richtigen Adresse.

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Psychische Probleme bei Studierenden nehmen zu

Immer mehr Studierende klagen über psychische Probleme. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) leidet mehr als jeder fünfte Student mittlerweile einmal im Jahr an einer psychischen Störung. UniFRIZZ weiß, wer hier weiterhilft. ›› Text: Daniela Halder-Ballasch

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eminare besuchen, Hausarbeiten schreiben, Geld verdienen beim Nebenjob und in jeder freien Minute für die wichtigen Prüfungen lernen. Studieren ist längst nicht so entspannt, wie die Eltern immer glauben. Dass das auch Auswirkungen auf die Psyche hat, zeigt eine aktuelle Studie, für die die TK 1.000 Studierende in Deutschland zu ihrem Lebensstil befragt und die ambulanten Diagnosedaten von 190.000 versicherten Studierenden ausgewertet hat. Erschreckendes Ergebnis: Insgesamt erhielten 21,4 Prozent der Studierenden 2013 eine psychische Diagnose. Betroffen sind hier 30 Prozent der weiblichen und 15 Prozent der männlichen Studierenden. Spitzenreiter bei den psychischen Erkrankungen ist die Depression. Laut Studie sind mehr als zehn Prozent der Frauen und fünf Prozent der Männer depressiv. Auch somatoforme Störungen, also körperliche Beschwerden, die psychischen und nicht organischen Ursprungs sind, Anpassungs- und Belastungs- sowie Angststörungen plagen die Hochschüler. Zudem zeigt der Report, dass 4,3 Prozent der Befragten psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch nahmen. Fast vier Prozent der angehenden Akademiker bekamen 2014 Antidepressiva verordnet – 43 Prozent mehr als 2006.

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55 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig Stress zu haben, ein weiteres Viertel steht sogar unter Dauerstress. Die Hälfte der Studentinnen und vier von zehn Studenten litten unter stressbedingter Erschöpfung. Zu den wichtigsten Auslösern gehören dabei laut Umfrage Prüfungen (52 Prozent), der Lernstoff (28 Prozent), die Doppelbelastung von Studium und Jobben (26 Prozent), die Angst vor schlechten Noten (26 Prozent) oder keinen Job zu finden (23 Prozent) sowie finanzielle Sorgen (20 Prozent).

Besonders Langzeitstudenten sind gefährdet Besonders Langzeitstudenten sind gefährdet. „Bis zum Alter von 26 Jahren bekommen Studierende seltener Antidepressiva verschrieben als ihre berufstätigen Altersgenossen. Dann steigt das Volumen bei den Hochschülern deutlich stärker und ab 32 bekommen Studierende beider Geschlechter etwa doppelt so viel verschrieben wie die Erwerbspersonen“, weiß Dr. Thomas Grobe vom Aqua-Institut, das die Daten für die TK ausgewertet hat. Dass so viele Studierende den Stress aus Studium und Prüfungszeiten nicht mehr allein bewältigen

können und sich medizinischen Rat und Hilfe suchen, findet Dr. Jens Baas von der TK „beunruhigend“. Seine Erklärung: „Das Abschalten fällt der Generation Smartphone schwerer. Informationen prasseln ständig auf sie ein. Sie haben Probleme, sich zu konzentrieren, wenn die Ablenkung durch soziale Netzwerke etc. nur einen Mausklick entfernt ist.“ Sein Rat: einen guten Umgang mit Stress, eine vernünftige Medien- und vor allem Computernutzung sowie viel Bewegung. Rat weiß neben der psychotherapeutischen Beratung der Goethe-Uni auch die Psychologin der FH Frankfurt. Sie dient den Studierenden als erste Anlaufstelle bei studienspezifischen Schwierigkeiten und anderen psychischen Problemen wie Selbstwertproblemen, Partnerschaftskonflikten, Essstörungen oder Arbeits- und Konzentrationsproblemen. „Die meisten kommen vordergründig wegen depressiver Symptome und Angstsymptome zu mir. Darunter sind auch studienbezogene Themen wie Prokrastination, Prüfungsängste und soziale Ängste“, berichtet Jannika Albrecht, die für die psychotherapeutische Beratung zuständig ist. Die Psychologin bietet kurzfristige Hilfe in akuten Krisensituationen und therapeutische Unterstützung bei längerfristigen Schwierigkeiten.

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Vorbehalte seitens der Studierenden Noch ist die Beratungsstelle recht neu an der FH. „Seit meinem Beginn im Juli hatte ich knapp 70 Gespräche mit 35 Personen. Aber ich denke, dass der Bedarf deutlich höher ist und im anlaufenden Semester mehr Studierende das Angebot in Anspruch nehmen werden.“ Die meisten Anfragen kommen von Studentinnen, nur etwa ein Drittel der Hilfesuchenden sind Männer. Wenn sich jemand an Albrecht wendet, nimmt sie eine erste Diagnostik der Problemlage vor, informiert über mögliche Therapieverfahren, vermittelt bei Bedarf weiter an Therapeuten und wird auch präventiv tätig, bevor das Problem krankheitswertig wird. „Oft hilft schon ein Gespräch, um Lösungsmöglichkeiten und neue Wege zu erarbeiten“, sagt sie. „Vermutlich gibt es auf Seiten der Studierenden aber oft auch Vorbehalte, zu einer an die Hochschule angegliederten Stelle zu gehen“, bedauert Albrecht, „Das ist unnötig, wir unterstehen natürlich der Schweigepflicht und behandeln alle Informationen streng vertraulich.“ Sabine* hatte Vertrauen und nahm die Hilfe der Beratungsstelle in Anspruch. „Ich hatte psychische Probleme, weil mein Studium Konflikte aus der Kindheit aufgewirbelt hat.“ Die 26-Jährige kam in den Seminaren nicht mehr mit, konnte sich nicht mehr konzentrieren. Dazu kamen finanzielle Schwierigkeiten. Das BAföG reichte nicht aus, und sie musste Geld verdienen. Das war irgendwann alles zu viel. „Frau Albrecht hat mir sehr geholfen. Sie hat für mich den Kontakt zu einer anderen Psychologin hergestellt, bei der ich jetzt in Therapie bin.“ Aus Scham und Unsicherheit brauchte die Studentin der Sozialen Arbeit fast ein Jahr, um das Thema in Angriff zu nehmen. Albrecht ermutigte sie. „Ich würde jedem raten, sich Hilfe zu holen, wenn man solche Probleme hat. Mit einer Person mit objektiver Perspektive darüber zu sprechen, kann weiterhelfen.“ Sabine weiß, dass sie kein Einzelfall ist: „Das Studium kann schon sehr belastend sein. Erst recht, wenn man parallel arbeiten gehen muss. Ich kenne einige, die damit ihre Schwierigkeiten haben.“ Auch Albrecht sieht eine Zunahme von Diagnosen psychischer Erkrankungen, und zwar gesamtgesellschaftlich wie auch an der Hochschule. „Studierende sind nicht anfälliger für psychische Erkrankungen als andere. Allerdings kann der Studienalltag für Menschen, die dazu neigen, eine Depression zu entwickeln, ein Belastungsfaktor sein“, sagt die Psychologin. Der Grund: Die Tagesstruktur geht verloren, man muss sich viel mehr selbst organisieren als bei einem regulären 40-Stunden-Bürojob. „Oft spielen auch Selbstwertprobleme eine große Rolle, z. B. bei Prüfungsängsten. Die kann ich als Studierender schwerer kompensieren, wenn ich damit jedes Semester konfrontiert werde.“ *Name von der Redaktion geändert

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›› uni FRiZZ ENGAGEMENT

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Was ist Effektiver Altruismus?

Das Gute optimieren Spenden sind eine gute Sache – aber werden Spendengelder immer effektiv eingesetzt? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich der Effektive Altruismus (EA). Studenten der Goethe-Universität haben nun eine EA-Gruppe für Frankfurt gegründet. ›› Text: Jürgen Mai

Z

um Einstieg zwei Gedankenexperimente: Du spazierst alleine am Waldrand und beobachtest, wie ein Kind von einem Holzsteg in einen Teich fällt. Weit und breit ist keine Aufsichtsperson zu sehen. Das Kind droht zu ertrinken. Du sprintest zum Wasser, legst Handy und Geldbörse ab – nur um die 3.000 Euro teure, nicht-wasserdichte Armbanduhr abzulegen, dafür bleibt keine Zeit mehr. Was tun? Die meisten Menschen würden wohl sagen: Ich rette das Leben des Kindes. Experimentieren wir weiter: Du liest einen Artikel über eine Organisation, die Hilfswerke auf ihre Effektivität hin überprüft. Du erfährst dadurch

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von einem geprüften Projekt, das für 3.000 Euro so viele Malarianetze an Moskito-geplagte Haushalte verteilt, dass damit im Durchschnitt ein Menschenleben gerettet wird. Du hast mehr als 3.000 Euro auf Deinem Konto und kannst das Geld entbehren. Was tust Du? Die beiden Denkübungen führen direkt zur Kernfrage des Effektiven Altruismus: Wie können Spenden möglichst effektiv eingesetzt werden? Anhänger dieser Denkrichtung agieren teilweise so konsequent, dass sie einen bestimmten Teil ihres Monatsgehalts regelmäßig spenden und teilweise auch unpopuläre, rein rational argumentierende Statements vertreten, z. B. zu bevorzugen, mit

einer bestimmten Summe lieber eine große Zahl an Menschenleben in Entwicklungsländern zu retten als ein einzelnes Leben in einer Industrienation. Prominente Vertreter sind beispielsweise der auch in anderen Kontexten nicht unumstrittene australische Philosoph Peter Singer oder Pokerweltmeister Martin Jacobson. Seit ein paar Monaten gibt es auch an der Goethe-Universität eine Gruppe des Netzwerks „Effective Altruism Hub“. UniFRIZZ hat sich mit Mathematik-Studentin Denise Melchin (21) unterhalten, die zusammen mit Christoph Hartmann die Frankfurter Gruppe organisiert.

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UniFRIZZ: Wie bist du dazu gekommen, dich mit dem Thema Effektiver Altruismus zu beschäftigen? Denise Melchin: Ein Bekannter hat mir Mitte 2012 davon erzählt und mir ein paar Links geschickt. Das hat mich überzeugt. Was fasziniert dich am Effektiven Altruismus? Ich finde die Orientierung an der Frage interessant: Wie kann ich möglichst vielen Menschen helfen? „Gutes zu tun“ hat mich vorher schon interessiert und ich bin einigen Aktivitäten in dieser Richtung nachgegangen (z. B. Vegetarismus, Konsumverzicht). Außerdem war ich aktives Mitglied bei der Grünen Jugend, der Jugendorganisation der Grünen. Effective Altruism (EA) versucht die Frage zu beantworten, wie ich das Ziel „Gutes zu tun“ systematisch verfolgen kann, sodass ich eine möglichst große Wirkung erziele. Das ist natürlich schwierig zu ermitteln, aber EA versucht zumindest, gute Näherungen zu finden, was ich für sehr sinnvoll halte. Welche Aktivitäten führst du konkret durch? Zum einen spende ich, z. B. an die Against Malaria Foundation. Darüber hinaus habe ich schon einmal zusammen mit meinem Partner eine Fundraising-Aktion für diese Organisation durchgeführt, wobei etwa 18.000 Euro eingenommen wurden. Dann sind da natürlich unsere regelmäßigen Tref2015_AnzeigeWeiterbildungsdatenbank_220x145mm_3mmBeschn.pdf fen in Frankfurt, und ich habe ein Praktikum bei

GivingWhatWeCan macht.

ge-

Dir Hilfsorganisation GivingWhatWeCan verfolgt zwei Ziele: Sie ermuntert ihre Mitglieder zum einen, freiwillig mindestens 10 % ihres aktuellen oder zukünftigen Einkommens zu spenden. Das zweite Postulat lautet „Effektiver Spenden“. Um hier unterstützend tätig zu sein, sammelt GivingWhatWeCan wissenschaftliche Studien zu der Frage: „Wie viel Positives erreicht eine Hilfsorganisation mit jedem Euro, den sie empfängt?“ Für ihre Zeit nach dem Studium hat Melchin bereits ein Auge auf „80,000 hours“ geworfen. Dieses Projekt postuliert, dass man versuchen sollte, seine 80.000 Stunden Lebensarbeitszeit möglichst so einzusetzen, dass man den größtmöglichen Nutzen damit erzielt. Dies ist jedoch Zukunftsmusik – die Gegenwart besteht unter anderem aus den Treffen der Frankfurter Gruppe, die bislang rund 30 Mitglieder stark ist. Die Treffen finden meist als „Pub Socials“ statt, die teilweise durch kleine Vorträge angereichert werden, und stehen allen Interessenten offen. Mel1 chin 01.10.2015 10:58:16 erläutert typische Themen: „Was sollten wir

als Einzelner und als Gruppe tun, an welche Charitys möchten wir wie viel spenden, wie könnte unser nächster beruflicher Schritt aussehen? Außerdem halten wir uns auf dem Laufenden, was der Rest der EA-Community gerade tut und wie wir dazu stehen bzw. ob wir uns daran beteiligen wollen.“ Aktuelle Informationen gibt es auf der Facebook-Seite. Im Wintersemester wird es zudem eine Kooperation mit dem Career Center der Goethe-Universität geben, zum Beispiel am 27. Oktober (14-18 Uhr) mit einem Workshop zu der Frage „Wie kann ich meine Karriere so gestalten, möglichst viel Gutes zu bewirken?“. ›› www.facebook.com/groups/eafrankfurt/events, www.careercenter-jobs.de

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›› ›› UNI FRIZZ VORSCHAU

Texte: Markus Farr, Antje Kroll, Sorah Nadjibi

Ausgehtipps fürs ganze Semester

VORSCHAU

©Felix Holland

Gloria

›› OKTOBER FILM Kristen Stewart und Jesse Eisenberg spielen in der Komödie Amercian Ultra ein Kifferpärchen auf der Flucht, Johnny Depp darf in Black Mass als Verbrecher-Baron glänzen (beide Kinostart: 15.10.). Guillermo del Toros neuester Horror-Streifen Crimson Peak mit Jessica Chastain startet ebenfalls am 15.10. Auch Paranormal Activity muss weitergehen, während Vin Diesel als The Last Witch Hunter brilliert (beide 22.10.). Robert Zemeckis hat mit Joseph Gordon-Levitt in The Walk die Geschichte des Akrobaten Philippe Petit verfilmt – dem Mann, der die New Yorker Twin Towers balancierend auf einem Drahtseil verband (22.10.). Und Michael Fassbender darf Shakespeares Macbeth spielen (31.10.).

LIVE Der Musik-Monat Oktober geht mit den von FRIZZ Das Magazin präsentierten Konzerten von Gloria (17.10., Sankt Peter) und Health (19.10., Mousonturm) in die heiße Phase. Die HipHop-Kings A$AP Rocky & Wiz Khalifa spielen in der Jahrhunderthalle, Mocky im Sankt Peter Café (beide 22.10.). Johannes Oerding tritt in der Batschkapp auf (23.10.), Kid Ink in der Stadthalle Offenbach und The Fratellis im Gibson auf der Zeil (beide 24.10.). Den „Final Countdown“ gibt‘s mit Europe in der Batschkapp, Jam-Rock mit der Dave Matthews Band in der Jahrhunderthalle (beide 25.10.). Culcha Candela feiern ihr Comeback in der Kapp (27.10.), Julia Holter beehrt die Brotfabrik (29.10.). Die fabelhaften Schnipo Schranke spielen im Zoom, die ebenso fabelhafte Sophie Hunger im Schlachthof Wiesbaden (beide 30.10.). Und am 31.10. müsst ihr euch entscheiden: Simply Red in der Festhalle, Battles im Zoom oder das vorzügliche Souljazz Orchestra im Hafen 2 Offenbach.

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Talk Radio Inside WikiLeaks

BÜHNE Zum Auftakt der neuen Spielzeit, die unter dem Motto „The American Dream“ steht, zeigt das English Theatre bis zum 24.10. täglich außer montags Tennessee Williams‘ Klassiker The Glass Menagerie . Die Pluspunkte der Inszenierung: intensives Spiel und ein reduziertes Bühnenbild, das die Handlung wirkungsvoll unterstreicht. Mit schrägem Witz parodiert Jacques Offenbachs Operette Orpheus in der Unterwelt die bildungsbürgerliche Moral und die Allmacht der Öffentlichkeit. Zu sehen am 17. und 24.10. im Papageno Theater. Zwei von Oliver Reese inszenierte Stücke zum Thema Justiz im Schauspielhaus des Schauspiel Frankfurt: Heinrich von Kleists Lustspiel aus dem Jahr 1811 Der zerbrochne Krug steht am 16. und 30.10. auf dem Spielplan, Ferdinand von Schirachs aktuelles Stück Terror am 17. und 29.10. Beide fragen nach dem Vertrauensverhältnis zwischen Bürgerinnen und Bürgern und modernem Staat. Die Showgirls präsentieren am 31.10. auf der PUT Eventbühne ihre Show Mit Schirm, Charme und Perücke: lustige Performances, leidenschaftliche Balladen, schräge Nummern, lange Beine, kurze Röckchen, rote Lippen, dicke Bäuche ... alles ist dabei!

KUNST Die Zeitschrift „der STURM“ war ein Signal zum Aufbruch in die moderne Kunst und ein Versuch, die internationale Avantgarde zu vereinen. Herausgeber Walden war aber nicht nur Künstlern wie Marc Chagall, Franz Marc, Wassily Kandinsky und Paul Klee zugetan, sondern auch weiblichen Künstlerinnen. Die Schirn widmet diesen Frauen mit STURM-Frauen. Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910-1932 eine große Themenausstellung, die rund 280 Kunstwerke von Künstlerinnen des Expressionismus, Kubismus, Futurismus, Konstruktivismus und der Neuen Sachlichkeit versammelt (30.10.2015-7.2.2016). Pablo Llanas zwei- und dreidimensionale Arbeiten Sweet Death in der Gale-

Unschuld

rie Art Virus kreisen thematisch um den Komplexen Kapitalismus, Identität, Konsum und Adipositas. Seine Materialien sind Verpackungsabfall und Etiketten von Junk Food mit hohem Zucker-, Fett- und Kohlenhydratgehalt (bis 6.11.). Das Museum Giersch der Goethe-Universität zeigt Expressiv. Experimentell. Eigenwillig. Der Künstler Reinhold Ewald 1890-1974 . Die expressiven Werke des Künstlers sind geprägt von seiner ausdrucksstarken und variantenreichen Formensprache (bis 24.1.2016).

›› NOVEMBER FILM Darauf warten alle: James Bond 007 – Spectre mit Daniel Craig und Christoph Waltz als Bösewicht startet am 5.11. Joaquin Phoenix spielt die Hauptrolle in Woody Allens neuestem Drama Irrational Man , Danny Boyle hat die Autobiografie von Steve Jobs mit Michael Fassbender in der Titelrolle verfilmt (beide 12.11.). Jennifer Lawrence ist der Star in Die Tribute von Panem 4 – Mockingjay 2 . (19.11.). Weihnachten mit den Coopers 6 startet außergewöhnlich früh am 26.11., ebenso Bridge of Spies, ein Agenten-Thriller von Steven Spielberg mit Tom Hanks. Ewige Jugend , Paolo Sorrentinos hochgelobte Drama-Komödie mit Michael Caine und Harvey Keitel sowie Gaspar Noés Skandalstreifen Love komplettieren den 26.11.

LIVE Calexico spielen in der Batschkapp (2.11.), The Dø in der Centralstation Darmstadt (3.11.). FRIZZ Das Magazin präsentiert das Konzert von Darwin Deez im Zoom (7.11.). Boy spielen gleich zweimal im Gibson (7.+17.11.), Sea + Air nur einmal im Bett (9.11.). Ebenfalls am 9.11. lädt Michael Wollny – Jazz Nights 2015 präsentiert von FRIZZ Das Magazin in die Alte Oper. The Prodigy und Public Enemy rocken die Festhalle, die Edi-

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© Yann Orhan

The Walk

tors die Stadthalle Offenbach, Chris Norman das Capitol in Offenbach und Ferris MC das Frankfurter Zoom (alle 10.11.). Five Finger Death Punch und Papa Roach besuchen die Jahrhunderthalle (13.11.) und LaFee Das Bett (15.11.) – alle präsentiert von FRIZZ Das Magazin. Auch Nena beehrt die Jahrhunderthalle (14.11.), und es wird noch härter in Höchst: Slayer (16.11.) und Judas Priest (18.11.) gastieren beide ebenfalls dort. Weichere Töne gibt es mit MS MR in der Batschkapp und Black („Wonderful Life“) im Frankfurter Hof Mainz (beide 18.11.). Der Rest im Schnelldurchlauf: Years & Years in der Stadthalle Offenbach (20.11.), Ought im Hafen 2 (21.11.), Therapy? im Bett (21.11.), Fettes Brot im Schlachthof Wiesbaden (21.11.), Mark Forster in der Kapp (24.11.), Motörhead in der Jahrhunderthalle (24.11.), Deep Purple in der Festhalle (27.11.), Marsimoto in der Batschkapp (28.11.) und Wanda im Schlachthof Wiesbaden (28.11.).

BÜHNE Wo hat eine schier unfassbare Tat ihren Ursprung? Um diese Frage geht es in Gesine Schmidts und Andres Veiels Stück Der Kick über einen Mord, der tatsächlich begangen wurde. 2002 quälten und töteten drei Jugendliche aus dem rechtsradikalen Umfeld im brandenburgischen Dorf Potzlow einen Gleichaltrigen. Das theaterperipherie zeigt diesen brisanten Stoff am 5. und 15.11. Im Theater Alte Brücke ist am 6., 7., 27. und 28.11. Stephen Adly Guirgis‘ Der Drecksack mit dem Hut zu sehen. Im Mittelpunkt steht ein ehemaliger Drogendealer, dessen Leben wieder im Gleichgewicht zu sein scheint, bis er seine Freundin verdächtigt, eine Affäre zu haben. Was braucht der Mensch wirklich, um glücklich zu sein? Dieser Frage widmet sich das Freie Schauspiel Ensemble mit einer Trilogie. Am 21. und 22.11. steht Dea Lohers Unschuld über acht sehr unterschiedliche Menschen auf dem Spielplan, am 7., 13. und 14.11. Ingrid Lausunds Soloperformance Der Weg zum Glück über einen jungen, rastlosen Wan-

Olgas Raum

derer wider Willen. Bis Ende November ist die Naxoshalle eine Plattform für junge Künstlerinnen und Künstler aus Hessen. Im Bereich Sprechtheater und Performance werden die Inszenierungen STANDARDMAßNAHME – Begegnungen mit dem Apparat (5.+7.11.), Wo stehst du Kolleg*in? (13.+14.11.) und Strategien be-

grenzter Beunruhigung für ein weiterhin beruhigtes Leben (19.+20.11.) gezeigt.

KUNST Welche Geschichte gehört uns und welche übernehmen wir einfach? Trennt uns Territorium oder verbindet es? Territorium im Ausstellungsraum Eulengasse geht mit den Arbeiten von u. a. Andrea Blumör, Vládmir Combre de Sena und Marcelo Coutinho diesen Fragen nach (26.11.-20.12.). Die Ausstellung Mode bewegt Bild. The Fashion Film Effect im Museum Angewandte Kunst präsentiert ausgewählte Modefilme. Längst haben Designer und Modeunternehmen Internetclips für sich entdeckt. Die gezeigten Exponate vereinen Bewegung, Ton und visuelle Effekte zu einem eigenständigen Genre (bis 31.1.2016). Roots. Indonesian Contemporary Art im Frankfurter Kunstverein zeigt Arbeiten indonesischer Künstler, die sich mit der indonesischen Gesellschaft im Spannungsfeld von traditioneller Kultur und einer sich schnell verändernden Lebensrealität in einer globalisierten Welt auseinandersetzen (bis 10.1.2016).

›› DEZEMBER FILM Walfisch-Action gibt‘s mit Ron Howards Im Herzen der See mit Chris Hemsworth, und mit Rings den dritten Teil der „Ring“-Horror-Reihe (beide Kino-Start 3.12.). In der Komödie Rock The Kasbah schickt Regisseur Barry Levinson Bill Murray nach Afghanistan (3.12.), und Angelina Jolie inszeniert im Drama By The Sea erstwww.frizz-frankfurt.de

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Andreas Bourani

mals ihren Gatten Brad Pitt (10.12.). In der Komödie Die Highligen drei Könige darf Seth Rogen mal wieder einen Kiffer spielen, während Bruno Ganz als Alm-Öhi in der Neuverfilmung von Heidi glänzt (beide 10.12.). Keanu Reeves spielt in die Hauptrolle in Eli Roths Thriller Knock Knock , während Noah Baumbach in Mistress America mal wieder die großartige Greta Gerwig besetzt (beide 10.12.). Carol von Todd Haynes mit Cate Blanchett startet am 17.12., ebenso wie Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht , die jüngste „Krieg der Sterne“-Fortsetzung ohne das Zutun von George Lucas. Da gibt‘s nur noch eins: Ich bin dann mal weg mit Devid Striesow (24.12.).

LIVE Natürlich schon ausverkauft, aber trotzdem geil: Kraftwerk in der Jahrhunderthalle (1.12.). Noch zu haben sind Karten für diese beiden von FRIZZ Das Magazin präsentierten Events: Gleis 8 in der Batschkapp (1.12.) und Night of the Proms in der Festhalle mit den verbliebenen Beach Boys , Johannes Oerding , Scala & Kolacny Brothers (1.+2.12.). Miss Platnum beehrt das Zoom (3.12.), Scott Matthew den Schlachthof Wiesbaden (7.12.) und IAMX die Kulturkirche Sankt Peter (8.12.). K.I.Z. spielen in der Jahrhunderthalle (9.12.), Dieter Thomas Kuhn in der Batschkapp (10.12.), und Sasha im Gibson (11.12.). Funk gibt‘s mit Tower of Power im Frankfurter Hof in Mainz, Indie mit Phillip Boa & The Voodooclub in der Centralstation Darmstadt (beide 11.12.). Schandmaul gastieren im Capitol Offenbach (12.12.), Peaches präsentiert von FRIZZ Das Magazin im Mousonturm (13.12.) und Ex-Go-Betweens-Frontmann Robert Forster im Zoom (14.12.). Die letzten Drei des Jahres: Curse in der Batschkapp (17.12.), Katzenjammer in der Jahrhunderthalle und Rummelsnuff im Mousonturm (beide 19.12.).

BÜHNE Am 2.12. steht Andreas Wellano mit Dario Fos Die Ge-

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›› ›› UNI FRIZZ VORSCHAU

Mit Schirm, Charme und Perücke

© Archäologisches Museum Frankfurt

Bärenkult und Schamanenzauber

Kraftwerk Diana Buddha

Star Wars Episode VII

schichte einer Tigerin auf der Bühne des Stalburg Theaters: Ein schwer verwundeter chinesischer Revolutionskämpfer begegnet in einer Höhle einer Tigerin und ihrem Sohn. Virtuos schlüpft der Schauspieler von einer Rolle in die andere, lässt Soldat, Tigerin, Tigerchen und Bauer gleichermaßen lebendig werden. Mit drastischen Bildern beleuchtet das Budapester Proton Theater unter der Regie von Kornél Mundruczó aktuelle Machtverschiebungen auf der politischen Landkarte. Die Inszenierung nach dem Roman Schande des südafrikanischen Nobelpreisträgers J.M. Coetzee ist am 11. und 12.12. im Künstlerhaus Mousonturm zu sehen. Auch in gutbürgerlichen Kreisen kann die heile Welt jederzeit aus den Fugen geraten und Der Gott des Gemetzels siegt über die Vernunft – das Kellertheater zeigt Yasmina Rezas viel gespielte Theatersatire am 11., 12., 18. und 19.12. Die Katakombe bringt in einer Wiederaufnahme Carola Moritz‘ Adaption von E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Sandmann auf die Bühne (1.3./7.-9./14.-16.12.): Ausgelöst durch eine Traumatisierung in der Kindheit steigert sich ein Student immer mehr in wahnhafte Ideen hinein.

KUNST A LABOUR OF LOVE. Kunst aus Südafrika – die 80er jetzt widmet sich einem Schwerpunkt der Gegenwartskunstsammlung des Weltkulturen Museums, nämlich 600 Arbeiten aus Südafrika, die das Museum im Jahr 1986 ankaufte. Alle Werke wurden von schwarzen Kunstschaffenden während der Apartheid produziert. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die unterschiedlichen Formen und Auslegung von Liebe (3.12.24.7.2016). Die Verehrung von Bären zählt zu den ältesten schamanischen Phänomenen der nördlichen Hemisphäre. Bereits 15.000 v. Chr. wurde der Tanz des Schamanen in Hirsch- oder Reh-Vermummung in Höhlenmalereien wiedergegeben. Die Ausstellung Bärenkult und Schamanenzauber. Rituale früher Jäger im Archäologischen Museum stellt Höhlenmalereien, archä-

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ologische Funde und Geräte sowie zahlreiche ethnografische Objekte sibirischer und samischer Völker vor (5.12.-27.3.2016). Berührt-Verführt – Werbekampagnen, die Geschichte machten im Museum für Kommunikation zeigt die populärsten und erfolgreichsten Werbekampagnen von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart (bis 28.8.2016).

›› FRÜHJAHR FILM Welch ein Start: Jennifer Lawrence spielt die Erfinderin des Wischmopps in David O. Russells Joy, OscarPreisträger Eddie Redmayne einen Crossdresser in den 1920ern in The Danish Girl (beide Kinostart: 7.1.). Alejandro González Iñárritu schickt in The Revenant – Der Rückkehrer Leonardo DiCaprio als Entdecker in die USA des 19. Jahrhunderts (14.1.), Boulevard ist der letzte Film mit Robin Williams (21.1.). The Hateful Eight , Quentin Tarantinos Western mit Samuel L. Jackson und Kurt Russell, kommt am 28.1. in die Kinos, Meryl Streep als Suffragette am 4.2. Im „X-Men“-Spinoff Deadpool darf sich Ryan Reynolds mal wieder als Superheld verausgaben, während Zoolander von und mit Ben Stiller eine späte Fortsetzung erfährt (beide 11.2.). George Clooney steht in Hail, Caesar! mal wieder für Ethan und Joel Coen vor der Kamera (18.2.), und am 25.2. schickt Til Schweiger seinen Tatort-Kommissar in Tschiller a. D. in die Kinos.

LIVE Neues Jahr, neues Glück: Henry Rollins macht den Anfang am 8.1. im Frankfurter Mousonturm, dicht gefolgt von Steven Wilson in der Alten Oper (19.1.). Auch Manowar gibt es noch, zu überprüfen in der Jahrhunderthalle Frankfurt (23.1.). Am gleichen Datum spielen Mrs. Greenbird in der Centralstation Darmstadt. Andreas Bourani gibt sein Debüt in der Festhalle (24.1.)

und Fraktus feiern ihr Comeback im Schlachthof Wiesbaden (27.1.). Unheilig verabschieden sich in der Festhalle (30.1.). Zweimal Batschkapp mit The Maccabees (1.2.) und Prinz Pi (5.2.). Stefanie Heinzmann gastiert auf Sankt Peter (9.2.), Deichkind , präsentiert von FRIZZ Das Magazin, in der Festhalle (11.2.). Christina Stürmer ist im Frankfurter Hof Mainz zu Gast, Jens Friebe im Nachtleben (beide 21.2.). Schon wieder Motörhead , diesmal in der Stadthalle Offenbach (23.2.). Auch Helge Schneider tourt mit neuem Programm – unter anderem spielt er in der Alten Oper (26.2.). Art Garfunkel gibt sich im Capitol Offenbach die Ehre (26.2.), Namika im Gibson (27.2.), und auch K.I.Z. werden im Schlachthof Wiesbaden zu Wiederholungstätern (22.3.). Und noch eine FRIZZ-Präsentation: Revolverheld kommen in die Frankfurter Festhalle (28.3.).

BÜHNE Liebe und Leid der schönen Kaiserin Elisabeth sind am 1., 2. und 3.1. in der Alten Oper zu erleben. Die Musik des Musicals reicht von anrührenden Balladen bis zu rockigen Kompositionen. Packende Orchestermusik und überwältigende Filmaufnahmen sind bei Eisige Welten – Live in Concert (2.+3.2.) in der Frankfurter Festhalle – präsentiert von FRIZZ Das Magazin – zu sehen. Die Oper Le cantatrici villane von Valentino Fioravanti wirft einen satirischen Blick auf die Welt des Belcanto und deren Protagonisten, darunter rivalisierende Primadonnen und ein eifersüchtiger Tenor. Nach der Premiere am 23.1. sind weitere Aufführungstermine im Bockenheimer Depot: 25./27./29./31.1./4./6./7.2. Für Lokalpatrioten ein Muss: Das Stand-up-Programm Den Schal enger schnallen und in die Ohren spucken mit Henni Nachtsheim rund ums Thema Fußball am 3.2. in der Käs. Bernhard Mikeska setzt mit dem preisgekrönten Stück Die Netzwelt von Jennifer Haley die Verheißungen und Abgründe des virtuellen Zeitalters in Szene. Die Inszenierung feiert im März 2015 in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt Premiere.

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›› Uni FRiZZ Kultur

Künstlerische Positionen zum Thema Natur

Kunst für das ganze Semester Vier Ausstellungen stehen derzeit in der Pipeline im Museum Sinclair-Haus. „Himmelwärts“ zeigt Kunst über den Wolken, das Frühjahr bringt Fotografien von Darren Almond, und die zweite Jahreshälfte wartet mit „Sünde und Erkenntnis“ und „Die zweite Haut“ auf. ›› Text: Daniela Halder-Ballasch

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ede Ausstellung wird von der Reihe „Kopfstand! Ein Kunstabend mit Studierenden“ begleitet. Dabei bringen Studierende der Kunstpädagogik den Besuchern die Kunstwerke spielerisch näher – bei freiem Eintritt. Ein Muss für alle, die einen interaktiven und experimentellen Zugang zur Kunst der klassischen Museumsführung vorziehen. Zum Wintersemesterbeginn startet die Ausstellung „Himmelwärts“ mit Gemälden, Zeichnungen, bewegten Rauminstallationen und Videoarbeiten, die den thematischen Kosmos zwischen Erde und Unendlichkeit, Gravitation und Schwerelosigkeit, Himmelskörpern und Auflösung zeigen. Die zeitgenössischen Kunstwerke internationaler Künstler erschließen sich den Raum über den Wolken auf unterschiedlichste Art und Weise. Dabei beziehen sie sich u. a. retrospektiv auf Erkenntnisse von Galileo Galilei und nachfolgenden Wissenschaftlern als auch auf neueste Projekte und Daten der NASA. Um Schatten und Licht ranken sich die Fotografien von Darren Almond. Der Brite folgt mit seiner Kamera den Spuren von Landschaftsmalern wie William Turner, John Constable, Caspar David Friedrich oder Paul Cézanne. Dieselben Ausblicke und Landschaften, die sie malerisch festhielten, fotografiert er mit langer Belichtungszeit (bis zu einer Viertelstunde) in Vollmondnächten, in denen keine Wolken am Himmel stehen. Empfindlicher als das menschliche Auge schafft es die weit geöffnete Linse, Farben und Schattierungen dieser Nachterscheinungen zu erfassen und die fremdartige, traumwandlerische Atmosphäre, in die das Mondlicht die Landschaften taucht, zu offenbaren. „Während der langen Belichtung sieht du nie, was du gerade fotografierst“, gibt Almond zu. „Aber du gibst der Landschaft mehr Zeit, sich auszudrücken.“ So bewegen sich die Fotografien zwischen Wirklichkeit und Trugbild. Zitronen, Birnen, Beeren – die einzigartige Sammlung Wild beschäftigt sich mit der Frucht in Malerei und Grafik des 20. Jahrhunderts, die das Museum Sinclair-Haus unter dem vielsagenden Titel „Sünde und Erkenntnis“ zum Start der Sommersemesterferien präsentiert. Dieses Sujet ist durch die gesamte Kunstgeschichte hinweg vertreten und fasziniert durch den grenzenlosen Ideenreichtum der Natur. Früchte sind die Lockmittel der Natur, die deren Fortpflanzung und Fortbestehen sichern sollen. In der Kunst sind sie seit jeher Symbol für Leben und Vitalität, aber auch für Vergänglichkeit und Verfall, so beispielsweise in Vanitas-Darstellungen. Die Ausstellung nimmt damit ein Thema in den Blick, das in der Kunst eine große Bedeutung einnimmt und dennoch oft unbeachtet bleibt. Pünktlich zum Start des Wintersemesters lockt die Ausstellung „Die zweite Haut“ und wirft einen Blick auf das Phänomen Mode. Seitdem sich Adam und Eva nach einem Biss vom Apfel mit Feigenblättern bedeckten, ist Bekleidung aus dem Leben der Menschen nicht mehr wegzudenken. Mehr noch, sie folgt nicht mehr nur funktionalen Zwecken, sondern entwickelte sich zu einem unverzichtbaren ästhetischen Element. Da sie in der Gesellschaft einen wichtigen Stellenwert einnimmt, reflektieren zeitgenössische Künstler mit ganz unterschiedlichen Herangehensweisen über Sinn und Bedeutung von Mode. Es entstehen etwa Accessoires, die aus Weidenkätzchensamen hergestellt werden und in ihrer Beschaffenheit gleichsam einen Tierpelz zu ersetzen vermögen, oder Kleider aus monumentalen Blumen, die durch ihre Vergänglichkeit den schützenden und bedeckenden Sinn der Mode verfehlen. Auch die Tierwelt spielt in einigen Werken eine Rolle, und es stellt sich die Frage: Wenn sich Menschen mit Leder und Pelz einkleiden, könnten sich dann Tiere auch beispielsweise einen menschlichen Arm als Stola umlegen?

Darren Almond: Fotografie und Film, 6.3.-26.6.16, Kopfstand!: 27.4., 19 Uhr Sünde und Erkenntnis: Gemälde, Zeichnungen, Installationen, Filme, 17.7.-25.9.16, Kopfstand-Termin über die Webseite Die zweite Haut: Natur, Kreatur und Mode, 16.10.16-19.2.17, KopfstandTermin über die Webseite Himmelwärts – Kunst über den Wolken: Gemälde, Zeichnungen, Installationen, Filme, 18.10.15-14.2.16, Kopfstand!: 4.11., 19 Uhr

›› Kopfstand!: 4.11.15, 27.4.16, Museum Sinclair-Haus, Löwengasse 15 (Eingang Dorotheenstraße), Bad Homburg v. d. Höhe, (06172) 40 41 28, Di 14-20, Mi-Fr 14-19, Sa/So/Feiertage 10-18 Uhr, 5 € (ermäßigt 3 €), mittwochs freier Eintritt, www.altana-kulturstiftung.de

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›› uni FRiZZ STADT

Die anderen Seiten der Stadt Studentische Stadtführer zeigen alternatives Frankfurt

Sagenumwoben: Freimaurerloge in der Kaiserstraße in Frankfurt / Spiderman in einem Innenhof der Berliner Straße / Tolles Panorama: Blick von der Zeilgalerie / Das Ende der Tour: Die Teilnehmer zahlen je nach Gusto.

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Seit rund einem Jahr bietet eine Gruppe von Studierenden sogenannte „Free Alternative Walking Tours“ an, um Touristen und Interessierten die weniger bekannten Seiten Frankfurts nahe zu bringen. Der Clou: Die Teilnehmer zahlen, soviel sie möchten. UniFRIZZ hat das Angebot getestet. ›› Text: Jürgen Mai

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Es ist ein herrlich sonniger Sonntagnachmittag, als sich eine Gruppe von rund 30 Menschen im Bahnhofsviertel an der Ecke Kaiserstraße/Moselstraße trifft. Sie folgen dem Angebot der Free Alternative Walking Tour und wollen während der folgenden rund zweieinhalb Stunden die etwas abseitigeren und weniger bekannten Pfade Frankfurts kennen lernen, so das Versprechen der Anbieter. Die Gruppe ist bunt gemischt: Ein junges Pärchen aus Frankreich ist am Start, genauso wie einige Europa-Rundreisende aus den USA. Eine Handvoll Asiaten mit Selfie-Sticks und großen Kameras halten das Klischee ihres Kontinents hoch, sind hier aber deutlich in der Minderheit. Das Durchschnittsalter ist recht niedrig. Unser heutiger Guide ist Luis, der an der Goethe-Universität in Frankfurt im dritten Semester Philosophie studiert. Er ist Teil einer Gruppe von etwa zehn Studierenden, die vor rund einem Jahr die Free Alternative Walking Tour ins Leben gerufen haben. Ihre Intention: „Stadtführungen in Frankfurt sind oft etwas langweilig und zeigen viele Kirchen. Wir möchten den Blick auch auf die alternativen Seiten der Stadt richten.“ Eine Besonderheit des Angebots: Die Teilnehmer entscheiden am Ende der Führung

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nach eigenem Gusto, welche Summe ihnen die Tour wert war und ob sie überhaupt etwas dafür bezahlen. „Wir werden von keinem Hostel unterstützt oder von der Stadt bezahlt. Ausschließlich die Teilnehmer entscheiden.“

Gesundheit hat Zukunft. Wir haben die Ausbildung!

VON ELVIS ZU DEN HELLS ANGELS Die erste Hälfte der englischsprachigen Tour wird dem Versprechen, „alternativ“ zu sein, mehr als gerecht. Wir laufen durchs Bahnhofsviertel, Luis spricht über die beiden großen Themen des Kiez: Drogen und Prostitution. Er erläutert das „Frankfurter Modell“ in der Drogenprävention und bittet die Teilnehmer darum, vor dem Bordell „Crazy Sexy“ keine Fotos zu machen, da sich die Hells Angels hierüber schon einmal beschwert hätten. Auch die Musik kommt nicht zu kurz: Die Jam Sessions im Orange Peel bei freiem Eintritt finden genauso Erwähnung wie der geschichtsträchtige Instrumentenladen Cream in der Elbestraße, in dem Elvis Presley einst eine Gitarre kaufte. Last but not least stoppen wir vor der Loge der Freimaurer in der Kaiserstraße. Die Gedanken schweifen um Verschwörungstheorien. Die Idee des „Pay what you want“ (PWYW) ist nicht neu und erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Ein Pionier war Radiohead, die den Preis für einen Download des Albums „In Rainbows“ 2007 frei bestimmen ließen. Ebenfalls hohe Aufmerksamkeit erzielte der Zoo in Wuppertal, der im Winter 2013 den Eintrittspreis seinen Besuchern anheim stellte. Im Bereich der Stadtführungen ist Sandemans der Platzhirsch, der in rund 20 Städten Free Walking Tours anbietet und in Deutschland in Berlin, Hamburg und München vertreten ist. Aber auch Restaurants wie das Kish in Frankfurt-Bockenheim vertrauen auf das PWYW-Prinzip, das auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung ist. So kam eine Studie von Prof. Dr. Ju-Young Kim, heute am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und seinerzeit an der Goethe-Universität tätig, zu dem Ergebnis, dass die Käufer eines Angebots die Chance, überhaupt nichts zu zahlen, fast nie ausnutzen. Kim weist zudem darauf hin, dass Kunden in der Regel mehr zahlen, wenn es einen persönlichen Kontakt gibt. Also gute Aussichten für Luis?

IB Medizinische Akademie Aschaffenburg Ergotherapeut (m/w) Logopäde (m/w) Physiotherapeut (m/w) Weitere Informationen zu unseren Bildungs- und Studienangeboten finden Sie unter www.ib-med-akademie.de oder www.ib-hochschule.de

Wir sind erreichbar unter Tel 06021 584930 und E-Mail an aschaffenburg@ib-med-akademie.de Erlenmeyerstraße 6 . 63741 Aschaffenburg

SPIDERMAN IN FRANKFURT

›› FREE ALTERNATIVE WALKING TOURS: jeden Tag um 14 Uhr, Treffpunkt Kaiserstraße/Ecke Moselstraße, www.alternative-walking-tour.com

Wissenshunger? Ca. 3.000 VHS-Kurse und Veranstaltungen pro Halbjahr lassen keine Wissenslücke offen.

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Druckfehler vorbehalten. | *Nur mit einem gültigen Studenten-/Schülerausweis mit Hauptwohnsitz in Frankfurt am Main. Beachte, dass auf Studienreisen, Prüfungsentgelte und Materialkosten keine Ermäßigung gewährt werden kann.

Nach etwa der Hälfte der Zeit schwenkt die Tour auf eher klassische Sightseeing-Pfade: Die Paulskirche, der Römer und der Eiserne Steg stehen unter anderem auf dem Programm. Als gebürtiger Frankfurter ist mir das meiste vertraut. Aber auch ich erfahre in einem unscheinbaren Innenhof der Berliner Straße noch etwas Neues, nämlich dass es in Frankfurt insgesamt sieben SpidermanFiguren gibt, die an Fassaden hängen. An einigen wenigen Stellen liegt Luis mit seiner Schilderung daneben. Ich bin mir z. B. ziemlich sicher, dass die Katzen auf der Außenfassade des Römers nicht angebracht wurden, um die „Mäuse“ zu sichern, die angeblich auf Messen in Frankfurt immer mal verloren gegangen sein sollen, sondern darauf verweisen, dass es einst in der Stadt eine Mäuseplage gab, zu deren Behebung die Stadt ganz offiziell sechs Katzen angeschafft und in ihren Büchern bilanziert hatte. Als letzte Station fahren wir auf das Dach der Zeilgalerie und genießen den kostenfreien Blick über die Stadt – einer der vielen guten Tipps von Luis, um Frankfurt preiswert kennenzulernen. Kurz darauf endet die Tour vor dem Café Hauptwache und unser Guide legt seinen Beutel auf den Boden und bittet ums Trinkgeld. Die meisten geben fünf bis zehn Euro, die eine mehr, der andere weniger. Am heutigen Tag ist es die hohe Zahl der Teilnehmer, die die Tour vermutlich zu einem guten Stundenlohn führt. Wie die Facebookseite der Free Alternative Walking Tour zeigt, sind solche hohe Teilnehmerquoten jedoch nicht die Regel. Unser Fazit: Die Zeit vergeht auf der zweieinhalbstündigen Tour wie im Flug und ist für Frankfurt-Anfänger in jedem Fall geeignet. Aber auch Insider können hier noch etwas Neues erfahren. Allerdings muss auch festgehalten werden: Es gibt auch andere „alternative“ Touren in der Stadt, erinnert sei zum Beispiel an die Touren von Christian Setzepfandt über Frankfurter „Unorte“.

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›› uni FRiZZ Service

Raus aus der Komfortzone

Faulenzen im Winter? Nein! Der Sommer ist rum, die kalte Jahreszeit hält Einzug. Wer im Winter nicht in der Stube hocken, sondern aktiv bleiben will, der sollte sich bei den reichhaltigen Sportangeboten in Frankfurt umsehen. UniFRIZZ stellt euch die besten vor. ›› Text: Daniela Halder-Ballasch Den anderen beim Schwitzen zuschauen ›› Fraport Skyliners: www.fraport-skyliners.de; Löwen Frankfurt: www.loewen-frankfurt.de; Frankfurt Cup: www.frankfurtcup.de

Klar kann man auch im Winter zur Eintracht ins Station gehen. Aber bei Minusgraden ist das – trotz heißem Apfelwein – eher was für hartgesottene Fußballfans. Also lieber ab in die Halle zu hochkarätigen Indoor-Sportevents: Da locken zum einen die Basketballprofis der Fraport Skyliners. Das Frankfurter Team spielt in der oberen Tabellenhälfte der Beko Basketball Bundesliga und hat eine große (und laute!) Fangemeinde. Angefeuert wird die Mannschaft, deren Durchschnittsalter bei 22,4 Jahren liegt, auch vom eigenen „Dance Team“, den 20 Cheerleadern. Wer es dynamischer liebt, der ist beim Eishockeyteam der Löwen genau richtig. Auch wenn die Mannschaft mit der DEL2 nur in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands spielt, ist der Besuch eines Spiel ein wahres Happening. Während der Puck übers Eis flitzt, brennt die Stimmung unterm Hallendach. Die Fans feiern, als gäbe es kein Morgen. Auch ein Highlight: das traditionelle Hallenfußballturnier „Frankfurt Cup“ in der Ballsporthalle zum Jahresauftakt, bei dem neben Eintracht Frankfurt weitere Mannschaften aus der Region gegeneinander antreten.

SchweiSStreibende Wände ›› Klettern: T-Hall Ffm, Vilbeler Landstr. 7, (069) 94 21 93 81, Mo-Fr 11-23, Sa/So/Feiertag 10-22 Uhr, www.t-hall.de/ffm Bouldern: Boulderwelt, August-Schanz-Str. 50, (069) 95 41 65 60, Mo-Fr 10-23, Sa/So/ Feiertag 8-23 Uhr, www.boulderwelt-frankfurt.de

Richtig schweißtreibend wird es beim Klettern. Nicht am Felsen, dafür aber an der Kletterwand. Egal ob es stürmt oder schneit, hier wird immer gekrakselt. Bei T-Hall in Frankfurt (Foto) können Besucher aus knapp 300 Routen von sehr leicht bis extrem schwer wählen und sich in Richtung der zwölf Meter hohen Kletterhallendecke heraufhangeln. Für Anfänger gibt es Kurse, bei denen die Grundlagen erklärt werden. Dann heißt es Klettergurt anlegen und hoch! Im gutbestückten Shop kann man sich Ausrüstung kaufen, im Bistro bei Bedarf pausieren. Eine Extra-Herausforderung ist das Bouldern, also das Klettern ohne Seil und Gurt. Hier geht es nicht über 3 bis 4,5 Meter, sodass die Verletzungsgefahr niedrig ist. Bei T-Hall gibt es eine Boulderwand. Wem das nicht reicht, der findet in der Frankfurter Boulderwelt noch mehr variantenreiche Klettermöglichkeiten in allen Schwierigkeitsstufen, sodass Anfänger und Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen.

Kühles Vergnügen ›› Eissporthalle, Am Bornheimer Hang 4, (069) 21 23 93 08, www.eissporthalle-ffm.de

Wem Jubeln nicht genug ist, der kann ein paar Runden auf der Frankfurter Schlittschuhbahn drehen. Pirouetten oder ein halber Rittberger sind was für die Profis, aber auch als Anfänger kann man mit Freunden Spaß auf dem Eis haben. Auf mehr als 9.000 qm Eisfläche kann man in der Frankfurter Eissporthalle seine Runden drehen. Wer noch etwas wackelig auf den Beinen ist, sollte sich an den umlaufenden Banden in der großen und der kleinen Halle sowie an der überdachten Außenfläche langsam herantasten. Zu Musik kann man in der großen Halle seinen richtigen Laufrhythmus finden, auf der Außenbahn unter freiem Himmel entlanggleiten und zwischendurch in der Pistenbar „Cool Running” eine Pause einlegen. Der angegliederte Schlittschuhverleih hilft mit der richtigen Ausrüstung (Größen 23 bis 50).

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ZUM ABSCHUSS FREIGEGEBEN ›› Lasertag Frankfurt, Schmidtstr. 12, (069) 380 795 160, tgl. 10-24 Uhr, www.lasertag-frankfurt.de

Den Jagdinstinkt schärfen könnt ihr beim Lasertag. Egal ob als Einzelspieler oder im Team – sobald man sich mit Infrarotsignalen markiert, steigt der Adrenalinspiegel. Hier kommt es auf Teamfähigkeit, Zielgenauigkeit, Taktik, Reaktionsfähigkeit und Ausdauer an. Das Ziel ist es, gegnerische Spieler mit dem Laser zu markieren und damit die meisten Punkte zu erspielen. Bei Lasertag Frankfurt gibt es verschiedene Spielmodi, bei denen man entweder als Team, jeder gegen jeden oder als „Vampir“ spielt. In der Halle können sich die Spieler hinter Hindernissen verstecken, Taktiken ausdenken und so als bestes Team vom Platz gehen.

IST DAS KUNST ODER KANN ICH DA EINLOCHEN? ›› Minds on Minigolf, Zeilgalerie (Laden Nr. 58, 4./5. OG), Zeil 112, (069) 95 86 04 47, Mo-Mi 10-20, Do-Sa 10-22, So 13-20 Uhr, www.mindsonminigolf.de

Minigolf im Winter? Gibt‘s! Und zwar alles andere als 08/15. In der Zeilgalerie lockt die Indoor-Minigolfanlage von Minds on Minigolf (MOM), und die ist mehr künstlerische Installation als Einlochbahn. Auf einer Festtafel, durch ein unordentliches Jugendzimmer, über eine Lochbahn oder ins Klosett – neun fantasievolle Minigolfbahnen erstrecken sich über das komplette Ladengeschäft. Auch auf Getränke und Snacks müssen Besucher nicht verzichten. Leider ist der Spaß nur noch ein kurzer: Die Zeilgalerie wird Ende des Jahres abgerissen. Ob und wo es mit MOM weitergeht, ist ungewiss.

NACH DEM SPORT KOMMT DIE SAUNA

© Roesli48_pixelio.de

›› Rhein-Main-Therme, Niederhofheimer Str. 67, Hofheim, (06192) 97 77 90, tgl. 9-23 Uhr, Mitternachtssauna jeden 1.+3. Samstag, www.rhein-main-therme.de

Nach dem Sportprogramm geht’s zum Ausruhen ab in die Sauna. Möglichkeiten, zur Ruhe zu kommen, auszuschwitzen und Entspannung zu finden, bietet zum Beispiel die Rhein-Main-Therme. Auf über 3.000 qm kann man aus sieben Saunen und Dampfbädern wählen oder im Ruhebereich relaxen. Wer lieber nicht stillsitzen will, der kann im Wellen- oder Sportbecken ein paar Bahnen ziehen. www.frizz-frankfurt.de

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›› UNI FRIZZ GASTRO

Redaktion: Daniela Halder-Ballasch

FLATRATEFUTTERN

All you can eat in Frankfurt Sich mal richtig den Bauch vollschlagen – das kann man in diversen All-youcan-eat-Restaurants in Frankfurt. UniFRIZZ hat die besten für euch getestet.

MAMOONA CUISINE - MAROKKANISCH-LIBANESISCHES BUFFET

RODIZIO GRILL - BRASILIANISCHE FLEISCHSPEZIALITÄTEN

SHANGRILA - CHINESISCH-MONGOLISCHES BUFFET

Wunschlos glücklich

Aufgespießt

Buffet-Invasion

Aus den Räumen des ehemaligen UnityClubs wurde 2011 das Mamoona Cuisine: eine rundum gelungene Verwandlung!

Solides Angebot, preislich gehobenes All-you-can-eat, beim Ambiente ist noch Luft nach oben.

Diese Masse hat auch Klasse.

ESSEN: ■ SERVICE: ■ AMBIENTE: ■

ESSEN: ■ SERVICE: ■ AMBIENTE: ■

ESSEN: ■ SERVICE: ■ AMBIENTE: ■

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Für das orientalische Buffet, das in einem Beduinenzelt aufgebaut ist, muss man mit 30 Euro tief in die Tasche greifen. Doch sobald man diese Erkenntnis verdaut hat, geht es steil bergauf mit der Stimmungskurve, denn hier bleibt kein Wunsch offen: Vorspeisen wie Okraschoten, Taboulé, Wildkräutersalat mit verschiedenen Ölen und Dressings, Reissalat, pikanter Kartoffelsalat oder Spinat sind köstlich. Zwischendurch serviert uns der freundliche Service süßen marokkanischen Tee mit Minze (7,50 €/2 Personen), Bastilla mit Hühnchen, Falafelbällchen und eine vegane Gemüsesuppe. Zum cremigen Hummus und Auberginenmus passt knusprig gebackenes Fladenbrot mit Oliven und Kräutern. Das Highlight: die üppige Fischplatte mit gebratenem Lachs, Calamares, Pulpo und Gambas und die drei Tajines: Lamm mit karamellisierten Pflaumen, Hühnchen oder Gemüse mit Couscous oder Safranreis - einfach herrlich! Rundum satt genießen wir zum Abschluss noch eine Crème brûlée. Daniela Halder-Ballasch

Seit fast 20 Jahren ist der Rodizio Grill in Frankfurt beheimatet. Das Interieur – Kronleuchter, goldene Spiegel, seidige Tapeten – wird durch vermeintlich typische brasilianische Bilder – Jesusstatue, Limetten, Palmen, Rio-de-Janeiro-Autoplaketten – gebrochen. Das All-you-can-eatAngebot für 24,90 Euro steht ganz im Zeichen der „Churrascos“, am Spieß gebratene unterschiedliche Fleischsorten, mit denen der freundliche Grillmeister von Tisch zu Tisch läuft und all jenen weiter auftischt, die ihre Holzampel auf grün stehen lassen. Der Variantenreichtum ist groß: Die Linguica-Würstchen sind vorzüglich würzig, das Lamm und die Coracao (Hähnchenherzen) leider etwas trocken, der Tafelspitz gut, die Kruste des Schweinenackens ebenfalls. Dazu trinken wir hiesiges Bier (4,80 €/0,4 l), da das brasilianische Brahma leider „aus“ ist. Am Beilagenbuffet mit Salaten, Gemüse oder dem Bohneneintopf Feijoada findet jeder etwas und kann dank der großen Auswahl an Salzen und Ölen nach Belieben nachwürzen. Jürgen Mai

Asiatische Küche begegnet uns an jeder Ecke. Hier hervorzustechen, ist da eine besondere Kunst. Doch genau das ist dem chinesisch-mongolischen Restaurant Shangrila gelungen. Das Zauberwort lautet „Buffet“: Für faire 14,80 Euro erhält man gefühlt alles, was nach „Asia“ klingt: Reis- und Nudelgerichte mit Schwein, Huhn oder Tofu, Frühlingsrollen, Sushi, überbackene Früchte, scharfe Suppe und und und ... Als i-Tüpfelchen kann man sich seinen eigenen Teller zusammenstellen mit verschiedenen Gemüse- und Fleischsorten (darunter auch Exoten wie Hai oder Känguru), sie mit der Wunschsoße abschmecken und auf der 400 Grad heißen Edelstahlplatte braten lassen. Neben der üppigen Speisenauswahl trägt auch das Ambiente zum Charme vom Shangrila bei: Von den Aquarien, massiven Tischen, der Festtafel für große Gruppen oder den japanischen Separees spricht man noch tags darauf. Gute Qualität bei prima Quantität – perfekt für einen geselligen Asia-Abend mit einem Hauch Erlebnis. Sinan Kement

›› Mamoona Cuisine Hanauer Landstr. 2 (Ostend) (069) 17 42 75 97, www.mamoona-cuisine.de Di-So 18-2 Uhr

›› Rodzio Grill Germaniastr. 47-49 (Bornheim) (069) 37 40 81 14, www.rodizio-frankfurt.de tgl. 18-1 Uhr

›› Shangrila Friedberger Anlage 1 (Ostend) (069) 90 47 65 77, www.shangrila-restaurant.de tgl. 11.30-23.30 Uhr

© Jörg Brinckheger_pixelio.de.

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“BREAKFAST DEAL” Mo - Sa: 8 – 13

Brötchen o. Croissant o. Rühreier mit 1 Heißgetränk 4,95 €

“MAHL ZEIT?” Mo - Fr: 12 – 14.30 Wechselnde Gerichte mit 1 Softdrink 7,45 €

Bagan Sushi - Sushi-Buffet

Kish - Persische Küche

Das beste Sushi-Preis-LeistungsVerhältnis in ganz Frankfurt!

Das Buffet im Kish ermöglicht einen Einblick in die persische Küche.

Sushi für kleines Geld Buffet aus 1001 Nacht An Sa-, Sonn- und Feiertagen “ALL YOU CAN EAT” Frühstücksbuffet 10,95 € p.P.

“WECHSELNDE GERICHTE…” Essen: n Service: n Ambiente: n

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Nicht aus Japan, sondern aus Myanmar kommen die Betreiber des Sushi-Imbiss, der den Namen einer historischen Stätte mit prachtvollen Tempeln aus Ziegelsteinen in ihrer Heimat trägt. Wegen der Nachbarschaft zur Uniklinik tummeln sich unter den Gästen viele Ärzte und Medizinstudenten. Aber auch andere werden von den guten Preisen angelockt. Mittags ist das All-you-caneat-Buffet für 11,90 Euro zu haben, abends kostet es 15,90 Euro pro Person. Der Service ist freundlich und bringt flugs die Getränke (Softdrinks für 2,60-4,50 €, Tee für 2,50-4,50 €), bevor wir uns an der Kühltheke die leckeren Häppchen schnappen, die stetig nachgefüllt werden. Neben so viel Sushi, wie man essen kann, bekommen wir für unser Geld auch Miso-Suppe, warme Gerichte wie gebratene Nudeln und Reis und Eis zum Nachtisch. Abends sind die Häppchen etwas raffinierter als mittags, doch frisch und schmackhaft sind sie immer und haben ein Top-PreisLeistungs-Verhältnis!

Essen: n Service: n Ambiente: n

Käsespätzle o. Pizza mit Salat, Paella…

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Daniela Halder-Ballasch

Hier entscheidet der Gast, was er bereit ist zu bezahlen. Schon seit der Eröffnung vor wenigen Jahren praktiziert das Kish mit Erfolg dieses Zahlungsmodell, allerdings nur unter der Woche in der Mittagszeit. Abends und am Wochenende wird à la carte gegessen. Das Mittagsbuffet bereiten abwechselnd zwei Köche zu, die jeweils eine andere persische Regionalküche vertreten. Bei unserem Besuch erwarten uns diverse Salate, eine Suppe, Safranreis, Hackbällchen in einer würzigen Soße und Pute. Aber auch das Angebot für Vegetarier kann sich in Form einiger fleischloser Spezialitäten (Kichererbsen, Auberginen und Okraschoten) sehen lassen. Alle Gerichte sind fein abgeschmeckt, auch wenn der Koch für ein unvergessliches orientalisches Erlebnis durchaus noch etwas tiefer in die Gewürztrickkiste hätte greifen dürfen. Der einzige Nachtisch in Form einer Dattelpaste ist mit einem Schuss Rosenwasser angereichert. Er verzaubert unsere Gaumen und entfaltet mit der Safran-Joghurt-Soße sein volles Potenzial. Michael Faust

›› Bagan Sushi Gartenstr. 187 (Sachsenhausen) (069) 63 30 70 53, www.bagansushi.de Mo-Fr 12-15 u. 18-22, Sa 18-22 Uhr

›› Kish Leipziger Str. 16a (Bockenheim) (069) 77 03 98 88, www.kish-restaurant.de tgl. 11.30-23.30 Uhr

Bockenheimer Landstraße 141 60325 Frankfurt-Bockenheim 069 – 79 403 999 www.cafe-extrablatt.com Mo-Do 8 - 1 Fr + Sa 8 - 2 So + Feiertage 9 - 1

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›› uni FRiZZ Arena

Texte: Daniela Halder-Ballasch

Zahnarztstuhl statt Beckenrand Student Jan-Philip Glania bereitet sich auf die Olympischen Spiele vor

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Meter in 53,48 Sekunden. Nicht an Land, sondern im Wasser. Der durchschnittliche Student schafft das nicht. Jan-Philip Glania ist hier eine Ausnahme. Er ist Profischwimmer – und studiert Zahnmedizin an der Goethe-Universität. Wenn er nicht in der Bibliothek sitzt, zieht Glania seine Bahnen im Becken des Olympiastützpunkts beim Landessportbund Hessen in Frankfurt. 100 Meter und 200 Meter Rückenschwimmen sind seine Paradedisziplinen. Zehn Mal pro Woche trainiert der 26-Jährige zwei Stunden im Wasser, morgens und abends, dazu kommen zehn Stunden Krafttraining, vier Jogging- und drei Physiotherapie-Einheiten sowie Diagnostiktraining. Dieses Pensum mit dem Studium zu vereinbaren ist schier unmöglich. Als Glania Anfang des Jahres die praktischen Prüfungen des Physikums absolviert hat, musste er das Training zurückfahren. Trotzdem ging er um 6.30 Uhr aus dem Haus, fuhr von der Schwimmhalle direkt in die Bibliothek und kam abends erst um 22 Uhr zur Ruhe. „Das war eine sehr stressige Zeit, in der ich gar keine Freizeit hatte. Ich bin heilfroh, dass das rum ist“, so der Leistungssportler. Mit fünf Jahren fing er mit dem Schwimmen an und wollte eigentlich Sport studieren, aber dann kam ihm die Idee mit der Zahnmedizin. Sein Studium hat er 2009 aufgenommen. „Das dauert so lang, weil ich immer wieder Urlaubssemester eingelegt habe, um intensiv zu trainieren.“ Für seine Teil-

nahme an den Olympischen Spielen 2012 hat Glania zur Vorbereitung gleich drei Urlaubssemester eingelegt. „Bei den Spielen dabei zu sein und zu wissen, dass Millionen Menschen vor dem Fernseher zuschauen, hat sich toll angefühlt.“ Sein nächstes sportliches Ziel sieht man ihm an, wenn er in Badehose vor einem steht. An der seitlichen Brust hat er die fünf olympischen Ringe tätowiert. „Ich trainiere wie verrückt, denn ich will unbedingt zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.“ Dafür legt er gerade zwei Urlaubssemester ein. Ein großer Erfolg auf dem Weg dorthin war die Bronzemedaille bei der diesjährigen Schwimm-WM in Kasan/Russland bei der 4x 100 m Lagen Mixed-Staffel. „Auf dem Siegerpodest zu stehen war ein unbeschreibliches Gefühl.“ Nach den Spielen will sich Glania wieder auf das Studium konzentrieren. Er hat dann noch fünf Semester vor sich, dann kommen die Abschlussprüfungen und zwei Jahre Assistenzzeit. „Ich finde Frankfurt toll, liebe das Mainufer und Sachsenhausen mit seinen idyllischen Apfelweinkneipen. Aber ich denke, ich kehre nach dem Studium in meine Heimat Fulda zurück.“

Die Lieblinge der Profs

Zu guter Letzt: Der Absacker

Der Beobachter der kleinen Dinge: Prof. Dr. Tilmann Allert

Zum Sternchen in Sachsenhausen ›› Zum Sternchen, Diesterwegstr. 39, (069) 621289, tgl. 10-2 Uhr, ein kleines Pils: 1,50 €

Allert lehrt an der Goethe-Uni Soziologie und Sozialpsychologie mit dem Schwerpunkt Bildungssoziologie. Gerade ist sein Buch „Latte Macchiato: Soziologie der kleinen Dinge“ erschienen, in dem er die vermeintlich unbedeutenden Dinge des Alltags unter die Lupe nimmt (Was verrät uns die „Raute“ der Kanzlerin? Warum trinken wir nicht mehr nur Kaffee, sondern Cappuccino, Café Creme oder Latte Macchiato mit Sirup?), um zu zeigen, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickelt hat. UniFRIZZ hat ihn nach seinen Lieblingen befragt. Lieblingsbuch: „Stechlin“ von Theodor Fontane, ein wunderschöner Roman über eine verschwundene Welt. Lieblingsort: Der Strand der französischen Atlantikküste. Lieblingsfilm: „Die letzte Metro“ von François Truffaut. Lieblingsmusik: Die Sonaten von Domenico Scarlatti. Lieblingszitat: „Am schönsten ist es, nicht geboren zu werden, aber wem passiert das schon?“ von Kurt Tucholsky.

Letzte Seite, letzter Text. Ende gut, alles gut. Das ist „Der Absacker“. Ganz entspannt ein Feierabendbier trinken gehen, das kann man im Sternchen. Keine Vintagemöbel, kein Industrialschick, keine stylishen Accessoires. Stattdessen Holzverkleidung in Buche, ein Tresen, an dessen Decke die Pilstulpen hängen, Schnapsflaschen und Spielautomaten. Kein Chichi, kein Schnickschnack. Aus dem Radio dudeln Popsongs, das Publikum ist im Schnitt 50. Hier kann man ein ungezwungenes Pils trinken. Ein kleines ist für studentenfreundliche 1,50 Euro zu haben. Interessante Zufallsbekanntschaften gibt’s gratis obendrauf. So wie Gerd, 54, aus Duisburg, der im Messebau tätig ist und vom Ruhrgebiet, Geschäftsreisen nach Paris und seiner Liebe zu Frankfurt erzählt. Gerd redet gern, und das erste Bier ist schnell ausgetrunken, es darf also noch ein zweites sein. Als wir die Kneipe verlassen, sind wir um ein paar Geschichten reicher und nur um wenige Münzen ärmer als beim Kommen.

Leibgericht: Dibbelabbes (mundartlich für „Topfkuchen“), ein Pfannengericht aus Kartoffeln, Zwiebeln und Lyoner Wurst.

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