Redaktion: Kathrin Bode
Foto : © Charlie Rolff | Fuldaer Zeitung
›› FRIZZ INTERVIEW
Freuten sich über die gelungene Premiere von „Robin Hood“ in Fulda: Chris de Burgh sowie Dennis Martin und Peter Scholz, die beiden Geschäftsfüher der spotlight musicals GmbH.
FÜR GERECHTIGKEIT UND FREIHEIT Kürzlich feierte das Musical „Robin Hood“ seine Welturaufführung in Fulda. Das Stück komponierte Dennis Martin gemeinsam mit dem irischen Weltstar Chris de Burgh, dessen persönliche Familiengeschichte sich bis in die Zeiten von Richard Löwenherz zurückverfolgen lässt. Wir haben den Komponisten und Produzent Dennis Martin nach der Welturaufführung zum Interview eingeladen und mit ihm über Entstehungsprozesse von Musicals, Erfolg und seine Inspiration gesprochen.
zen des historischen Kontextes aufgeführt. Wir haben 2004 unser erstes Musical Bonifatius in Fulda zum Geburtsjubiläum des Stadtgründers Bonifatius uraufgeführt. Das Interesse der Menschen vor Ort war dementsprechend groß und darüberhinaus hatte es natürlich auch für die überregionalen Besucher einen gewissen Reiz. Mittlerweile sind 75 % unserer Gäste Besucher aus ganz Deutschland. Der Originalschauplatz ist zumindest in Fulda kein Kriterium mehr für weitere Uraufführungen.
Auf Bonifatius, Elisabeth und Die Päpstin folgt nun das Musical Robin Hood. Ein Stück mit einer ganz anderen Botschaft? Eine ganz andere Botschaft würde ich nicht sagen, in allen genannten Stücken geht es im Kern um Identitätsfindung. Robin Hood beispielsweise findet zu sich selbst, indem er sich mit den Armen und Unterdrückten solidarisiert und für Gerechtigkeit und Freiheit kämpft.
Mit „Die Päpstin – Das Musical“ übertrafen Sie alle Erwartungen und Ihr Unternehmen erlangte internationale Aufmerksamkeit. Und Sie haben – um nur einige zu nennen – mit den Pointer Sisters, La Toya Jackson und Meat Loaf zusammengearbeitet. Wie bleibt man da auf dem Boden? Der Erfolg kam nicht über Nacht, sondern er ist im Laufe der vergangenen 20 Jahre stetig gewachsen. Insofern konnte ich das immer gut einordnen.
Ihr Anspruch ist es, Musicals mit historischem Hintergrund am Originalschauplatz zu spielen. Was ist dabei die größte Herausforderung? Der Originalschauplatzbezug ist nicht unser unbedingter Anspruch, aber viele unserer Stücke wurden tatsächlich an den jeweiligen Schauplät-
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Juli 2022
Das Musical „Robin Hood“ haben Sie gemeinsam mit Chris de Burgh komponiert. Gab es einen Moment in dieser Zusammenarbeit, den Sie nie vergessen werden? www.frizz-kassel.de
Chris und ich haben mit „Robin Hood“ viel gemeinsame Zeit verbracht, auch bedingt durch die zweijährige Verschiebung der Premiere wegen der Coronapandemie. Aus der Zusammenarbeit ist eine enge Freundschaft entstanden, wir sehen uns oft und haben fast täglich Kontakt. Insofern gibt es viele unvergessliche Momente, vor allem bin ich um unzählige Anekdoten der Rock- und Popgeschichte reicher! Aber einen Moment kann ich herausheben, und zwar den Moment kurz bevor wir zum Schlussapplaus der Premierenvorstellung auf die Bühne gehen wollten. Da sah er mich an, stolz, aber auch völlig aufgelöst und sagte: „Unbelievable, it really did happen!“ Da kamen uns beiden die Tränen. Zahlreiche Musicals sind unter Ihrer Feder entstanden? Was inspiriert Sie? Ich bin ehrlich. Man darf sich das nicht zu romantisch vorstellen. Mein spotlight-Geschäftsführerkollege Peter Scholz und ich diskutieren permanent Themen und Ideen für neue Musicals. Hierbei ist natürlich auch entscheidend, welches kommerzielle Potenzial wir sehen, denn unsere Produktionsfirma ist mittlerweile nicht mehr so ganz klein und daher vom kommerziellen Erfolg unserer Stücke abhängig. Aber natürlich muss