FRIZZ Das Magazin Kassel September 2021

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›› FRIZZ INTERVIEW

Redaktion: Kathrin Bode

Der Besitzer vom Theaterstübchen Kassel Markus Knierim mit seinem Jazz-Taxi – mit dem die Künstler chauffiert werden.

UND KEIN BISSCHEN LEISER

Wir feiern 25 Jahre Theaterstübchen Kassel! Vor 25 Jahren begann ein Stück Kasseler Musik- und Kulturgeschichte: Markus Knierim eröffnete seinen legendären Club – das Theaterstübchen Kassel. Seitdem geben sich regionale, nationale und internationale Persönlichkeiten die Klicke in die Hand – in der Corona-Zeit mit Pausen. Eine Zeit mit fulminaten Höhen, aber auch grässlichen Tiefen. Wir haben Markus zum Interview eingeladen und mit ihm über Anekdoten, die aktuelle Situation und den Neustart im Oktober gesprochen. Und er hat weitere große Pläne, die er uns aber nicht verraten hat. Wir dürfen gespannt sein. Im September 2021 feiert das Theaterstübchen Kassel sein 25-jähriges Jubiläum. Ein Rückblick. Was sind deine persönlichen Highlights? So drei Dinge, die dir in den Kopf kommen, bei denen du denkst: unvergesslich. Das ist zum einen das Till Brönner-Konzert hier im Theaterstübchen. Und eine Anekdote mit Klaus Doldinger. Alle Künstler*innen unterschreiben auf meinen Wänden und Klaus Doldinger hattte ich damals zu Gast im Opernhaus. Vorher war ich mit ihm bei Da Toni essen und auf dem Weg zum Opernhaus sind wir dann hier ins Stübchen vorbeigefahren, weil ich gesagt habe, ich muss dir auch noch meinen Club zeigen, weil er auf der Wand unterschreiben sollte.

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Und da hat er gesagt: „Hier muss ich auftreten!“ Und zwei Jahre später war Klaus Doldinger hier bei mir unten im Theaterstübchen. Bei Till Brönner war es genau das gleiche. Mit dem war ich auch in der Oper – Till Brönner mit der Big Band. Ich habe ihm gesagt, dass es schön wäre, wenn er morgen, bevor er zurückfährt, noch mal kurz bei mir in den Club gucken könnte und auch an einer Wand unterschreibt. Hat er natürlich auch gemacht und dann sind wir runter – er war bestimmt eine Stunde unten. Wir haben uns über das Stübchen, über den Club und überhaupt über ganz viele Themen unterhalten und da hat er gesagt: „Ich spiele eigentlich viel lieber in kleinen Clubs als vor so großen Sälen. Hier kann ich die Leute sehen.“ Und dann habe ich ihn gefragt, wollen wir nicht hier mal was machen. Und dann habe ich sofort gedacht, sowas traust du dich ja gar nicht zu fragen: Früher waren das für mich Götter da oben. Heute sitzt du mit solchen Persönlichkeiten am Tisch und isst mit ihnen ganz normal Abendessen und unterhältst dich über Gott und die Welt. Auch unvergessen: Ich wurde vom Chef von Austria Tabak zum Nil-Leuchtturm ernannt. Die hatten recherchiert, dass wir in Kassel vor Berlin mit Nil-Pro-Kopf-Umsatz liegen. Damals wurde ja noch richtig geraucht und ich hatte zwei Zigarettenautomaten im Theaterstübchen. Ich habe alle www.frizz-kassel.de

Marken raugeschmissen und habe nur mit Nil bestückt. Was ist das für eine Zigarette, wo Regie draufsteht und das gegenüber vom Schauspielhaus, wo das Theaterstübchen früher war. Er hat mir erzählt, wer noch Leuchtturm ist, und dass ich, wenn ich einverstanden wäre, jedes Jahr 5.000 Mark kriegen würde und hat mir den ersten Scheck über 5.000 Mark in die Hand gedrückt. Dann habe ich wirklich jedes Jahr 5.000 Mark bekommen – mein erstes Sponsoring. Leider wurde dann ja die Zigarettenwerbung verboten. Ihr seid kräftig am Umbauen und Renovieren: Was ist in den letzten Monaten alles passiert? In den letzten Monaten ist so viel passiert: Als am 13. März 2020 Corona kam, habe ich sofort gesagt, dass das mindestens zwei Jahre dauert, bis Veranstaltungen wieder normal ablaufen können. Alle haben sich natürlich kaputtgelacht. Zu einem späteren Zeitpunkt bin ich sogar von drei Jahren ausgegangen. Und da haben sie mich echt alle für bekloppt gehalten. Aber leider habe ich Recht behalten. Ich war der erste Club, der am 22. Mai wieder geöffnet hat, nach schon doch zwei Monaten Corona, weil ich gesehen habe, dass die Restaurants wieder aufmachen durften. Und wenn die Restaurants wieder aufmachen dürfen, dann darf ich auch aufmachen. Also beim Ordnungsamt angerufen und eine Holzlatte im Maß 1,50


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