konsum.ch Magazin Nr. 54

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konsum.ch Das Magazin des Konsumentenforums kf | Nr. 54 | Oktober 2016

Smog ohne Rauch

So schützen Sie sich vor Elektrosmog

Das Leben der Hühner

Legehennen und ihre Haltungsbedingungen

Wenn der Kühlschrank schwitzt

Schon gewusst? Nützliche Tipps für Kühl- und Gefrierschränke


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Das Konsumentenforum sch+tzt Sie vor zu hohen Preisen und ideologischer oder b+rokratischer Bevormundung

Unterst+tzen Sie das Konsumentenforum! Das Schweizerische Konsumentenforum steht f+r eine liberale Konsumentenpolitik. Das bedeutet, wir betreiben keine Bevormundung der Konsumenten sondern informieren objektiv +ber Konsumthemen, indem wir alle Seiten zu Wort kommen lassen. Die Leser sollen sich selber eine Meinung machen d+rfen. Die Arbeit des Konsumentenforums ist nur Dank der Unterst+tzung von Mitgliedern und G*nnern m*glich. Bereits ab einem Mitgliederbeitrag von Fr. 30.- pro Jahr leisten Sie einen wichtigen Teil zu einer liberalen Konsumentenpolitik. konsum.ch/ueber-uns/mitglieder-goenner

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Editorial Liebe Leserinnen und Leser

H+hner sind intelligent. Sie k*nnen komplexe Probleme l*sen und mit bedrohten Artgenossen mitf+hlen. Ihre Kommunikationsf'higkeit steht der von Primaten kaum nach. Und H+hner sind Heimlichtuer. Ihre Signale und Verhaltensweisen waren f+r die Wissenschaft lange nicht richtig erfassbar und erst seit ein paar Jahren weiss man, dass diese V*gel trotz "Walnuss-Hirn" +ber kognitive F'higkeiten verf+gen. Die neuen Forschungsergebnisse sind nicht nur f+r den Tierschutz relevant: Das Kaufverhalten der Konsumenten entscheidet dar+ber, was im Supermarkt in den Regalen steht und wie H+hner schlussendlich gehalten werden. In unserem Magazin berichten wir ausf+hrlich +ber die Haltungsbedingungen in der Schweiz. Apropos: Haben Sie schon mal +ber Ihre eigenen Haltungsbedingungen nachgedacht? Die Rede ist von Elektrosmog: Unsichtbar und beinahe unaufhaltsam breitet er sich in unseren Schlafzimmern aus und beschert vielen Menschen Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen. Unser Leitartikel "Smog ohne Rauch" zeigt auf, welche Krankheiten im Zusammenhang mit Elektrosmog auftreten k*nnen und wie Sie sich wirksam davor sch+tzen.

Ich w+nsche Ihnen gute Unterhaltung Dominique Roten Kommunikationsverantwortlicher

PS: Am 1. Dezember feiert das Schweizerische Konsumentenforum seinen 55. Geburtstag und was w're passender als Ausgabe Nr. 55? Eben. Halten Sie die Augen offen...

Agenda Volksabstimmung Atomausstiegs-Initiative Die Initiative will den Bau neuer Kernkraftwerke in der Schweiz verbieten und die Laufzeit bestehender Kernkraftwerke begrenzen. Der Bund soll daf+r sorgen, dass weniger Energie verbraucht, die Energieeffizienz erh*ht und erneuerbare Energien gef*rdert werden. 27. November 2016

kf-Medienpreis Allj'hrliche Preisverleihung des kfMedienpreises in Z+rich. Es werden Preise f+r den besten Kurzfilm, die originellste Konsumentenstory und den kreativsten Schreibprofi verliehen. Mehr dazu in dieser Ausgabe auf Seite 17. 18. November 2016

55 Jahre skf Das Konsumentenforum feiert am 1. Dezember sein 55j'hriges Bestehen. In der n'chsten Ausgabe widmen wir uns ausf+hrlich seiner Geschichte. 1. Dezember 2016

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R+ckblende Artikel | Interviews | Anl'sse

Neu beim kf

Zu radikal, zu gr+n Am 25. September lehnten knapp zwei Drittel der Stimmb+rger die Initiative "Gr+ne Wirtschaft" ab. Obwohl die Initiative gute Ans'tze hatte und viele B+rger f+r Umweltthemen sensibilisierte ("*kologischer Fussabdruck"), wurde sie letzten Endes Opfer ihrer eigenen Radikalit't. Dass Produktion und Konsum ressourceneffizienter und umweltschonender werden m+ssen, ist unumstritten; dass wir bspw. nicht mehr Recycling-Weltmeister sind, muss uns zu denken geben. Der Weg zu mehr %kologie sollte aber schrittweise erfolgen und nicht mit der Brechstange erzwungen werden.

Seit 1. September arbeitet die angehende Juristin Rahel Nyffenegger in der skf-Rechtsberatung und hilft Konsumenten in Not. Die ehemalige Military-Reiterin arbeitete davor in der Administration bei einer Consulting Firma in Bern und stammt aus Kerzers.

Volks-Abstimmung vom 25. September 2016 / Magazin "konsum.ch" Nr. 53

Pillen Widerwillen "Dragon Slim Xtreme": Nein, dabei handelt es sich nicht um ein neues Shooter-Game oder eine Trendsportart sondern um Schlankheitspillen mit zweifelhaftem Ruf. Mehrere Konsumenten haben via www.dragonslim.ch Gratis-Muster bestellt, ohne dabei eine Kaufzusage gemacht zu haben. Ungeachtet dessen verschickte Dragonslim weitere Pillen-P'ckli inklusive hoher Rechnungen. Unsere Telefonate und Mailanfragen wurden nicht oder nur unzureichend von Dragonslim-Mitarbeitern beantwortet, weshalb wir davon abraten, diese Pillen +berhaupt zu bestellen. Wir empfehlen sowieso statt Schlankheitspillen eine ausgewogene Ern'hrung, mehr Bewegung und gen+gend Schlaf. www.konsum.ch (Stichwort: Dragon Slim Xtreme)

Salt mit gesalzener Rechnung Ebenfalls neu in unserer Rechtsberatung ist Nina Ramseyer. Seit Anfang Oktober k+mmert sie sich fachfrauisch um juristische Probleme von Konsumenten. Nina stammt aus Sch+pfen und trainiert ihre Schlagfertigkeit einmal pro Woche beim Kickboxen.

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Vor +ber einem Jahr benannte sich Orange in Salt um und lancierte eine Imagekampagne, die Salt m*glichst schweizerisch, erwachsen und professionell darstellen sollte. Monate danach ist von diesem Image nicht mehr viel +brig geblieben: In unserer Rechtsabteilung geh*rt Salt n'mlich zu den meist genannten !rgernissen f+r Konsumenten. Neuerdings werden Kunden, die ihr Abo vorzeitig k+nden wollen, mit einer irregul'ren Busse von Fr. 800.- abgestraft. Fairer Weise sei gesagt, dass sich Salt jedesmal einsichtig zeigte, sobald sich die skf-Juristinnen einschalteten.


R+ckblende

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"Viele Apotheken sind diagnoseberechtigt" skf-Pr'sidentin Babette Sigg folgte einer Einladung von toppharm und referierte vor Bundesangestellten, !rzten und Apothekern dar+ber, wie Konsumenten und Patienten die Grundversorgung im Gesundheitswesen wahrnehmen. Im internationalen Vergleich sei das Schweizer Gesundheitswesen nach wir vor Spitze, so Sigg. Sie zeigte sich aber besorgt dar+ber, dass vor allem auf dem Land ein massiver R+ckgang von Hausarzt- und Notfallpraxen zu verzeichnen sei, w'hrend immer mehr Bagatellf'lle die Notaufnahmen verstopfen w+rden. "Das Paradoxe daran ist, dass die Menschen durch das Internet generell besser informiert sind als fr+her - im Gesundheitswesen macht sich das aber nicht bemerkbar." Zu wenige Menschen w+ssten beispielsweise, dass es viele Apotheken g'be, die bei Bagatellen auch diagnoseberechtigt seien. Ein weiteres Thema, das Babette Sigg ansprach, war das elektronische Patientendossier, welches zwar viel Potential habe, momentan aber noch in den Kinderschuhen stecke. "Das e-Patientendossier soll die Qualit't der medizinischen Behandlungen verbessern und die Sicherheit der Patienten erh*hen. Das Problem momentan ist aber, dass mehrere Anbieter um den Markt buhlen und deren Software ist untereinander gar nicht kompatibel." Babette Sigg pochte darauf, die Zusammenarbeit unter den Anbietern zu intensivieren. Nicht das am Ende die Patienten das Nachsehen h'tten und sich die hohe Qualit't im Gesundheitswesen verringern w+rde.

toppharm-event vom 8. September / www.toppharmevent.ch/download/praesentation-babette-sigg

Rechtsberatung mit neuen %ffnungszeiten Die bisherigen %ffnungszeiten der skf-Rechtsberatung von 08:30 bis 11:30 haben zwar den +blichen B+rozeiten entsprochen, waren aber nicht wirklich kundenfreundlich. Viele unserer Klienten mussten fr+her den Arbeitsplatz verlassen oder nahmen sich einen halben Tag frei, um juristisch beraten zu werden. Aus diesem Grund 'ndert unsere Rechtsberatung ihre %ffnungszeiten und hat neu nun auch +ber Mittag offen: Mo - Do 10:30 bis 13:30 Fr 12:30 bis 15:30 Telefon 031 380 50 34 / kfberatung@konsum.ch / Belpstrasse 11, 3007 Bern

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Das Leben der H+hner Boden- oder Freilandhaltung bei Eiern? Eier kann man kochen, braten, pochieren, verr+hren, oder backen - sie schmecken in jeder Form. Und seit nachgewiesen wurde, dass ein oder zwei Eier t'glich den Cholesterinspiegel nicht erh*hen und sehr gesund sind, ist der Eierkonsum angestiegen: 180 Eier essen Herr und Frau Schweizer pro Jahr! Entsprechend breit ist das Angebot und wer vor dem Supermarkt-Regal steht, hat die Qual der Wahl: Boden- oder Freilandhaltung, Gross- oder Kleinbetrieb, Aus- oder Inland, g+nstig oder teuer? Obwohl ein Ei dem anderen gleicht, gibt es wesentliche Unterschiede bei der H+hnerhaltung. Wir kl'ren auf. Seit 1992 ist die K'fig- und Batteriehaltung von Legehennen in der Schweiz verboten, dennoch lohnt es sich, vor dem Kauf von Eiern +ber die Haltungsbedingungen nachzudenken. Die konventionelle H+hnerzucht von heute unterscheidet zwischen Masth+hnern und Legehennen. Zur Mast eigenen sich m'nnliche und weibliche K+ken, zur Legehenne logischerweise nur Weibchen. Die Folge: Die meisten m'nnlichen K+ken werden aussortiert (Bild unten) und get*tet. Allein in der Schweiz werden

j'hrlich +ber 2 Millionen „unn+tze" m'nnliche K+ken gleich nach dem Schlupf vergast.

Bodenhaltung Bodenhaltung ist das gesetzliche Minimum in der Schweiz, welches bei der H+hnerhaltung eingehalten werden muss. Die Tiere sehen in ihrem kurzen Leben

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ein bisschen Tageslicht und haben, im Vergleich zu Freilandh+hnern, weniger Platz und sind gestresster. Damit sich die H+hner nicht gegenseitig verletzen, werden ihnen in Grossbetrieben oft die Schn'bel gek+rzt. Diese Methode ist ethisch bedenklich, da der Schnabel als Tastorgan gilt.

Es gibt zwei Arten von Bodenhaltung: die reine Bodenhaltung ohne Aussenklimabereich (Bild oben) und die BTS-Bodenhaltung (BTS = besonders tierfreundliche Stallung) mit Aussenklimabereich, eine Art "Wintergarten" f+r H+hner. Grosse Unterschiede gibt es +brigens auch bei ausl'ndischer und inl'ndischer Bodenhaltung. Die Haltungsbedingungen in der EU sind wesentlich schlechter als in der Schweiz. Verdeckte Kontrollen bei Grossbetrieben in Deutschland und Holland offenbarten Bedenkliches: Zehntausende H+hner in d+steren St'llen auf viel zu engem Raum die vor sich hin vegetierten. Statt Einstreu, welches die H+hner zum Scharen ben*tigen, gab es festgedr+ckten Mist als Unterlage. Den Tieren wurden die Sch'bel abgeschnitten, einige H+hner lagen bereits verendet am Boden. Der einzige Grund warum diese Eier in der Schweiz verkauft werden, liegt am Preis: Ein inl'ndisches Ei kostet ca. 40 Rappen, ein ausl'ndisches dagegen nur 22 Rappen (z.B. Im 15er Pack f+r Fr. 3.30 bei der Migros) - dies trotz h*herer Transportkosten. Gespart wird anderswo...


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Das Leben der HĂźhner

Freilandhaltung Eine gute Nachricht: Rund 70% aller Legehennen in der Schweiz leben in Freilandhaltung und unterliegen der RAUS-Anforderung. Das heisst, den Hennen steht zus'tzlich zum "Wintergarten" noch eine Weide zur Verf+gung (Bild unten). Im Vergleich zur Bodenhaltung ist die Freilandhaltung wesentlich tiergerechter und kostet nat+rlich auch etwas mehr.

Ein wichtiger Unterschied ist auch, dass BioLegehennen Futtermittel aus biologischem Anbau erhalten. Die Hennen stammen zudem von biologisch gehaltenen Elterntieren und sind in einer Bio-Br+terei geboren. Ein Bio-Freilandei kostet ca. 80 Rappen und ist damit knapp 60 Rappen teurer als ein ausl'ndisches Ei aus Bodenhaltung.

Demeter und KAGfreiland

Der Preis eines Freilandeis betr'gt etwa 60 Rappen, also knapp 20 Rappen mehr als ein inl'ndisches Ei aus Bodenhaltung.

Bio-Freilandhaltung Die Bio-Freilandhaltung entspricht grunds'tzlich der Freilandhaltung, die Haltungsanforderungen sind jedoch in mehreren Bereichen strenger. Die Hennen leben in der Regel in kleineren Herden und den Tieren steht im Stall und Auslauf mehr Platz zur Verf+gung.

Demeter und teilweise auch KAGfreiland gehen noch einen ethischen Schritt weiter. Zus'tzlich zu den BioFreiland-Bestimmungen werden die m'nnlichen K+ken nach dem Schl+pfen nicht get*tet, sondern zu Jungh'hnen aufgezogen, bevor sie als Suppenh+hner enden. Ausserdem d+rfen sich die Demeter-Hennen mausern, d.h. sie haben eine Legepause von drei Wochen und wechseln in dieser Zeit ihr Federkleid. &blicherweise werden Legehennen nach einem Lebensjahr geschlachtet und k*nnen sich nicht mausern. Ein solches Ei kostet durchschnittlich etwa Fr. 1.- und ist damit fast 80 Rappen teurer als ein ausl'ndisches Ei aus Bodenhaltung. Man k*nnte auch sagen, je billiger umso besser zwar f+r den eigenen Geldsack, umso schlechter aber f+r das Huhn. Diese Entscheidung muss jeder f+r sich selber treffen.

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energyday16 Winterzeit, Energiesparzeit.

Am 29. Oktober ist energyday und wie jedes Jahr spannen namhafte Firmen und Organisationen zusammen, um gemeinsam den Stromverbrauch im Privathaushalt zu senken. Der energyday wird von der energie-agentur-elektroger'te (eae) zusammen mit dem Bundesamt f+r Energie (BFE) organisiert. Wollen Sie ein altes Elektroger't ersetzen? Brauchen Sie Tipps, wie Sie den Energieverbrauch zuhause senken k*nnen? Haben Sie Fragen zu Licht, TV, Staubsauger, Kaffeemaschinen, Gefrierger'te, Back*fen oder Waschmaschinen? Dann ist www.energyday.ch genau die richtige Webseite f+r Sie!

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Smog ohne Rauch Titelthema: Elektrosmog

W+rde man Trendforscher fragen, wie sie die Zeit nennen, in der wir leben, so w're die Antwort: "Sensual Age", das sensible Zeitalter. W'hrend die Stressfaktoren in unserer Gesellschaft zunehmen und immer vielf'ltiger werden, ist der Mensch um Ausgleich bem+ht. Er "work-life-balanciert" durchs Leben, orientiert sich an Wellness und sucht Entlastung vom Stress. Und obwohl Elektrosmog uns weniger augenf'llig belastet als lauter Krach oder Termindruck, kann er uns dennoch gef'hrlich werden. Dabei geh*rt ein gewisses Mass an elektromagnetischer Strahlung zum Leben dazu. Unser Planet gibt sie ab und unser biologisches System, das Gehirn zum Beispiel, funktioniert nicht ohne zahlreiche elektromechanische Prozesse. Diese Fakten werden oft f'lschlicherweise dazu benutzt, Elektrosmog als "ganz normal" zu verharmlosen. Fakt ist n'mlich auch, dass

die Zahl der elektrosensiblen Menschen zugenommen hat. Beschwerdebilder wie St*rungen des Zentralnervensystems in Form von Schlafst*rungen, Kopfschmerzen oder Herzrhytmusst*rungen sind nur die Spitze des Eisbergs. Viele Studien best'tigen mittlerweile sogar St*rungen des Zellstoffwechsels, Zyklusst*rungen und Kinderlosigkeit als Folge des Elektrosmogs. Dass uns +berm'ssiger Elektrosmog nicht gut tut, ist unbestritten und nachvollziehbar. Viele Menschen verbringen einen grossen Teil des Tages an Arbeitspl'tzen, die von Elektrosmog belastet sind. Abends ist der Organismus dann weiteren Elektrobelastungen ausgesetzt und kann sich nicht regenerieren. Auf den folgenden Seiten erl'utern wir, wie man sich vor Elektrosmog sch+tzen kann und vor welchen Quellen man sich h+ten sollte.

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Smog ohne Rauch

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Quellen & Beschwerden Bestandesaufnahme (Quelle: MPA - Zentrum f+r Elektrobiologie) Bei allen Studien und Gutachten die Verbrauchern und Laien kaum greifbare Informationen vermitteln - denn die Interpretation h'ngt auch von den Auftraggebern ab - ist eine Tatsache unumstritten: Die Zahl der elektrosensiblen Menschen nimmt st'ndig zu und Elektrosmog stellt einen weiteren, ernst zu nehmenden Faktor in der Liste bereits

Hochspannungsleitung und Transformerstation

Eisenbahn und Tramlinien

bestehender Umweltbelastungen dar. Dadurch k*nnen k*rperliche oder psychische Beschwerden entstehen. Denn f+r m*gliche Beschwerden ist prim'r die Dauer der Belastung entscheidend. Und aufgrund der fortschreitenden Technik gibt es mittlerweile eine Vielzahl an belastenden Quellen:

Handy-Strahlung

Mobil-Funkantennen

Die Summe aller Dinge Elektroinstallationen werden immer anspruchsvoller und deutlich mehr Funkanwendungen kommen zum Einsatz. Sowohl privat wie am Arbeitsplatz ist die Dauer und Intensit't von elektromagnetischer Strahlung st'ndig angestiegen. Mikrowelle, W-LAN, Kopfh*rer ohne Kabel, Radiowecker etc.

Meist stellt der "hausgemachte" Elektrosmog eine weit h*here Belastung dar als Strahlung, die von aussen auf das Wohnumfeld einwirkt.

M*gliche Beschwerden: -Schlaf- und Konzentrationsst*rungen, Nervosit't, Kopfschmerzen, Migr'ne, Bluthochdruckschwankungen, Herzklopfen, Herzrhytmusst*rungen, n'chtliches Z'hneknirschen -Zyklusst*rungen, Kinderlosigkeit, Pankreasschw'che -St*rungen des Mineralstoffhaushalts -Therapieresistente Muskelverspannungen -Vermutet werden auch St*rungen des Zellstoffwechsels

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Da sind sie! St*rfelder finden und unsch'dlich machen

Jeden Morgen, wenn die Mutter ins Zimmer eintritt, schl'ft ihr Kind verkehrt herum im Bett. In einem anderen Fall will das Kind dauernd bei den Eltern schlafen, weil es im eigenen Bett nicht einschlafen kann. H'tten Sie gedacht, dass unter Umst'nden der Elektrosmog schuld daran sein k*nnte? Doch wie erkennt man nun, ob die eigene Wohnung mit "ESmog" verseucht ist? Und kann man den Smog selber messen? Eines gleich vorweg: Wer nicht in der Messung elektromagnetischer Strahlung bewandert ist, sollte sich von Experten helfen lassen. Zwar bietet der Fachhandel bereits ab 200 Franken Messger'te f+r den Eigenverbrauch an, doch erstens haben verschiedene Produkttests ergeben, dass die Ger'te teils massive Abweichungen bei den Messresultaten aufweisen und zweitens ist die Auswertung sehr kompliziert. Wer dennoch selber messen m*chte, kann professionellere Ger'te bei Fachleuten mieten und die Daten anschliessend f+r 200 bis 300 Franken auswerten lassen - in jedem Fall empfiehlt es sich aber einen Messtechnik-Einf+hrungskurs zu absolvieren. F+r verl'ssliche Resultate sollte man eine Fachperson konsultieren. Diese unterteilt bei der Hausuntersuchung elektrische und magnetische Wechselfelder und unterscheidet zus'tzlich die Belastung durch Funkwellen. Die Kosten f+r eine Wohnungsanalyse liegen zwischen 500 bis 1'000 Franken. Achtung: Es gibt auch eine Reihe von selbst ernannten Experten, die ihre Dienste zu Tiefstpreisen anbieten und deren Analysen alles andere als professionell sind. Die Quelle ist identifiziert, doch was kann man nun dagegen unternehmen? Das Haushaltsstromnetz verursacht magnetische und elektrische Wechselfelder. W'hrend die magnetischen Felder mit dem Ausschalten der Ger'te verschwinden, bleiben die elektrischen Felder im gesamten Stromnetz bestehen. Hier setzt der Netzabkoppler an: Er wird im Sicher-

rungsrungskasten eingebaut und trennt den Stromkreis automatisch vom Netz, sobald das letzte Ger't ausgeschaltet wurde. Schaltet man ein Ger't wieder ein, erkennt der Netzabkoppler dies und stellt automatisch und ohne Verz*gerung wieder die Versorgungsspannung auf die Leitung her. Der Markt f+r Netzabkoppler ist relativ +berschaubar, laufend werden neue Ger'te entwickelt oder bereits bestehende optimiert. Es gibt jedoch qualitativ sehr grosse Unterschiede. F+hrend d+rfte momentan der Netzabkoppler von MPA sein, weil er die Belastung auf dem Neutralleiter - im Gegensatz zu den anderen Ger'ten - komplett eliminiert. Zudem l'sst sich dieser Netzabkoppler ohne abgeschirmte Zuleitungen in Betrieb nehmen, was die Installationskosten reduziert. Das Ger't ist ab Fr. 880.- erh'ltlich. Wem das zu aufwendig und teuer ist, kann trotzdem kosteng+nstig etwas gegen Elektrosmog unternehmen: Einfach die elektrischen Ger'te aus dem Schlafzimmer entfernen oder in der Nacht die Kabel herausziehen. Dem Schlafplatz kommt n'mlich die wichtigste Bedeutung zu, da es nachweislich zur Beeintr'chtigung des Wohlbefindens und zu gesundheitlichen St*rungen f+hren kann, wenn sich der Organismus w'hrend der Nacht nicht erholen kann. F+r weiterf+hrende Informationen kann man sich an folgende Adressen wenden:

Kontakte Bundesamt f+r Umwelt BAFU www.bafu.admin.ch/Elektrosmog nis@bafu.admin.ch MPA Engineering AG - Zentrum f+r Elektrobiologie www.mpa-ag.ch info@mpa-ag.ch

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&ber uns Schweizerisches Konsumentenforum skf Wie bei allen Organisationen gibt es auch beim skf hin und wieder Personalwechsel. Vor allem die Rechtsabteilung befindet sich in stetem Wandel: Unsere Jus-Studenten stehen jeweils kurz vor dem Abschluss und m+ssen uns nach knapp zwei Jahren verlassen, um weitere Praktika zu absolvieren. Wesentlich best'ndiger sind da unsere beiden Beir'te und der Vorstand. Wer setzt sich aktiv f+r eine liberale Konsumenteninformation beim skf ein? Eine &bersicht:

Vorstand skf

Petra Rohner

Blanca Ramer

Babette Sigg

Präsidentin | Fachfrau Fachfrau InformationsFachfrau Energie, gesellschaft Mobilität, Technologien Konsumentenrechte

Fachbeirat Beda Stadler Heinz Beer Eva Brechtb+hl Hanspeter H'ni Karin Geser Ursula Gross Yvo Gut Margrit Kessler Marc M+ller Blanca Ramer Pascal Rudin Peter S+tterl+ti Ursula Tr+eb Gabriela Winkler Paul Zwiker Felix Frey

Susanne Staub Fachfrau Landwirtschaft

Fachfrau Gesundheitswesen

Politischer Beirat

Immunologe, Gesundheitswesen Energie, Nachhaltigkeit Tourismus Banken, Finanzen Bildung Recht Mehrwertsteuer Gesundheitswesen Versicherungen Energie, Mobilit't, Technologie Kinder- und Jugendrecht Kepmail, Post, Service Public Codex Alimentairus, Lebensmittel Energie Codex Alimentairus, Obsts'fte Energie

Alois Gm+r Sebastian Frehner Bernhard Guhl Beat Flach Tiana Moser

Nationalrat CVP, Kt. Schwyz Nationalrat SVP, Kt. Basel-Stadt Nationalrat BDP, Kt. Aargau Nationalrat GLP, Kt. Aargau Nationalr'tin GLP, Kt. Z+rich

Geschäftsstelle Dominique Roten Jan Ramseyer Rahel Nyffenegger Nina Ramseyer Simone Baumberger

Belpstrasse 11 | 3007 Bern Tel. 031 380 50 30 | forum@konsum.ch www.konsum.ch

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Liliane Legrand

Medienverantwortlicher Projektverantwortlicher Rechtsberaterin Rechtsberaterin Administration


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Interessenkonflikte TV-Werbung: Segen und Fluch zugleich

1984, 19:55 Uhr. Gem+tlich sitzen wir vor dem Fernseher und schauen uns das Ende der Tagesschau an. Dagmar Berghoff weist auf den n'chsten Programmpunkt "Vier F'uste f+r ein Halleluja" hin und w+nscht uns allen im Namen der ARD einen sch*nen Abend. Es folgt Werbung. "Ich muss auf's Klo!", "Und ich geh' schnell in' Keller!". F+nf Minuten sp'ter betritt Bud Spencer den Saloon. "Mach Platz, ich bin der Landvogt!", t*nt es grossspurig aus der Stube und getreu Nina Hagen's Song "glotzen" wir wieder TV. 1994. 21:20 Uhr. Wiederum sitzen wir eintr'chtig vor dem TV. Gestern lief "Das Schweigen der L'mmer" auf RTL. Wir schauen's heute. Der VHSRekorder rattert leise vor sich hin. Pl*tzlich bricht der Film ab und eine Stimme will uns das Waschmittel "Der Weisse Riese" verkaufen. "Boah, spuhl bloss die Werbung weiter!" Die Werbung flimmert im Schnelldurchlauf an uns vorbei. Endlich, Hannibal Lecter's Gesicht! Wir atmen auf. Was haben die beiden Szenarien gemeinsam? In beiden wird Fernseh-Werbung ignoriert. Was unterscheidet sie voneinander? 1984 schlug man die Zeit tot - 1994 beschleunigte man sie, genau wie heute. Freilich benutzen wir 2016 keine VideoKassetten mehr, sondern greifen zur+ck auf das zeitversetzte Fernsehen, welches von TV-Verbreitern wie Swisscom und UPC angeboten wird. Durch die M*glichkeit des &berspulens der Werbung "gewinnen" wir je nach Sender und Filml'nge 10 bis 20 Minuten - ein Komfort den wir liebgewonnen haben. Dieser Komfort ist nun bedroht. Zahlreiche TV Sender beklagen sinkende Werbeeinnahmen aufgrund

der Spuhl-Funktion und wollen die Konditionen von zeitversetztem Fernsehen mitbestimmen. Der Ausfall der Werbeeinnahmen der Sender belief sich letztes Jahr auf 67 Millionen Franken und wurde durch die Rechteabgeltung mit 5.4 Millionen Franken nicht kompensiert. F+r 2017 rechnet man sogar mit einem Ausfall von 123 Millionen Franken. "L'ngerfristig k*nnen so die werbefinanzierten Free-TV-Sender nicht +berleben", argumentiert die Interessengemeinschaft Radio und Fernsehen IRF. Mitschuldig an sinkenden Werbeeinnahmen sind auch d i e Z us c h a u e r - A n a l y s e n : Knapp 2'000 Leute in der Schweiz lassen sich beim Fernsehschauen "messen". Es wird nicht nur analysiert, welche Sender laufen, sondern auch, an welchen Stellen nicht zugeschaut wird. Dadurch, dass man die Messungen verfeinert hat, ist nun analytisch das belegt, was eigentlich alle schon wussten: Die Werbung wird am liebsten ignoriert. Die Resultate dieser Analysen f+hren dazu, dass die Werbepartner nicht mehr bereit sind, im selben Ausmass f+r Werbung zu bezahlen wie fr+her. Die TV Sender wollen logischerweise die &berspuhlFunktion w'hrend der Werbung verbieten lassen. Wir h'tten damit wieder 'hnliche Zust'nde wie 1984. Gegen so ein Vorhaben kann man als Konsumentenorganisation eigentlich nur dagegen sein. Oder? Konsumenten sollen die freie Wahl haben, ob sie sich die Werbung anschauen wollen oder nicht. Sender wie SAT 1, RTL, VOX oder ProSieben sind f+r viele Leute erst "schaubar" geworden, seit sie die Werbung +ber-

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Interessenkonikte

spuhlen k*nnen. Lief bspw. ein Film gleichzeitig auf einem *ffentlich-rechtlichen Sender und auf einem privaten Sender mit vier bis f+nf Werbebl*cken, sparte man locker 20 bis 25 Minuten ein, wenn man sich den Film auf dem *ffentlich-rechtlichen anschaute. Kein Wunder landen die TV-Spots bei Befragungen nach der nervigsten Werbung immer auf Platz 1 - noch vor der Internet-, Briefkasten- und Radiowerbung.

Was noch mehr ins Gewicht f'llt: Die Sender haben zunehmend Probleme, vor allem j+ngere Menschen zum Einschalten zu bewegen. Sie sind es gewohnt, Filme und Serien ohne Werbeunterbrechungen auf Netflix oder anderen Streaming-Diensten +ber das Internet anzuschauen. Zuviele Werbespots k*nnen aber auch nicht im Interesse der Werbetreibenden sein. In der Masse mit anderen Spots versinken ihre Botschaften in der Bedeutungslosigkeit. Damit werden die hohen Werbeausgaben immer weniger lohnenswert. Einige Medienkonzerne wie Time Warner und Viacom haben darum bereits angek+ndigt, die Werbezeiten massiv zu reduzieren. Zu den besten Sendezeiten sollen nur noch halb so viele Spots wie bisher laufen. Der amerikanische Medienkonzern Fox hat sogar versprochen, die Werbebl*cke auf 30 Sekunden zu reduzieren. Das digitale Fernsehen hat den Fernsehmarkt komplett ver'ndert. Swisscom und UPC bescheren Schweizer Haushalten +ber 300 TV-Kan'le. Die Sender k'mpfen in einem stagnierenden Markt mit immer mehr Konkurrenten um ihr &berleben. Die Aufnahme- und &berspuhl-Funktion hat uns zu unseren eigenen Programmdirektoren gemacht und 14

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den Sendern gehen dadurch massiv Werbeeinnahmen verloren. Es ist klar, dass viele Sender nicht +berleben werden, sollte sich nichts 'ndern. Ob dies im gesellschaftlichen Kontext wirklich ein Verlust ist, sei dahingestellt. Die Qualit'tsunterschiede zwischen den Sendern sind teilweise frappant und manch einer h'lt eine "reinigende" Regulation der Sender schon lange f+r +berf'llig. Betrachtet man diese Entwicklung langfristig, werden wahrscheinlich alle Seiten Zugest'ndnisse machen m+ssen - auch die Zuschauer, die von der Digitalisierung bisher profitiert haben. Eine M*glichkeit, bei der die &berspuhl-Funktion die Werbung nicht umgehen kann, wird +brigens bereits umgesetzt: Werbeeinblendungen w'hrend der Sendung, siehe unten. Nicht sch*n, aber ein Kompromis.


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konsumpreis.ch Preisverleihung vom 18.11.2016 in Z+rich

Am 18. November ist es endlich wieder so weit: Das Schweizerische Konsumentenforum vergibt den Konsumpreis an junge Unternehmer, Regisseure und Autoren, die sich in skf-Augen besonders hervorgetan haben. Die Preisverleihung findet dieses Jahr im Cabaret Voltaire in Z+rich statt. Pr'miert wird unter anderem der beste Kurzfilm zum Thema "Mein Handy - mein Leben". Die letztj'hrigen Teilnehmer hatten bereits ein hohes Niveau und konnten das Publikum sehr gut unterhalten. Man darf deshalb gespannt sein auf die diesj'hrigen Kurzfilme der Jung-Regisseure. Der Gewinner darf sich +ber 4'000 Franken freuen. Interessantes darf man von den Konsumentenstories erwarten: Das skf will jenen Personen Aufmerksamkeit schenken, die sich in besonderem Masse und innovativ im Bereich Konsum einsetzen. War letztes Jahr noch "Littering" das dominierende Thema, wird

dieses Jahr ein Projekt ausgezeichnet, welches zur F*rderung einer innovativen Schweizer Landwirtschaft beitr'gt. Das skf belohnt den Sieger mit 2'000 Franken. Eine Premiere stellt die Verleihung des Medienpreises dar: Junge Autorinnen und Autoren messen sich im Schreibwettbewerb der mit 1'000 Franken dotiert ist. Die Themenwahl kann frei gew'hlt werden und bisherige Texte handeln vom WEF in Davos, von Tanzdarbietungen und dem Hotelalltag von Putzfrauen. Wer +brigens selber gerne teilnehmen m*chte, kann seinen Film, Text oder die Konsumentenstory noch bis am 11.11.2016 eingeben. Einfach unter www.konsumpreis.ch die richtige Kategorie anklicken und die Teilnahmeregeln beachten. Wir w+nschen gute Unterhaltung.

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Wenn der K+hlschrank schwitzt Tipps rund um den K+hlschrank Haben Sie gewusst, dass leere K+hlschr'nke mehr Energie verbrauchen als solche, die mit Lebensmitteln gef+llt sind? Oder das moderne Gefrierger'te bei Aussentemperaturen unter 5°C nicht mehr richtig funktionieren?

Heutige K+hl- und Gefrierger'te sind wahre Meisterwerke der Technologie. Sie entziehen dem Innenraum W'rme, erh*hen dadurch die Haltbarkeit von Lebensmitteln und ben*tigen daf+r nur einen Bruchteil der Energie, die Ger'te vor zwanzig Jahren verbraucht haben. Die neue Technologie bringt aber nicht nur Vorteile mit sich, sondern verwirrt auch so manchen Konsumenten. Wer sich fragt, warum man die neue Gefriertruhe nicht mehr auf den Balkon stellen kann oder warum es im Innern des K+hlschranks kondensiert, dem sind die folgenden Zeilen gewidmet.

Energieverschwendung Leere K+hlschr'nke verbrauchen mehr Energie als mit Lebensmitteln gef+llte Ger'te. Was auf den ersten Blick unlogisch erscheint, l'sst sich physikalisch leicht erkl'ren: Sind die Lebens16

mittel im K+hlschrank auf die Umgebungstemperatur heruntergek+hlt, leisten sie, 'hnlich wie K'lteakkus, ihren Teil zur K+hlung bei. Ein leerer K+hlschrank hingegen muss mehr Leeraum k+hlen und verbraucht deshalb mehr Energie. Achtung: Wenn Sie eine heisse Suppe in den K+hlschrank stellen, erh*ht sich die Innentemperatur. Dadurch muss das Ger't seine Leistung solange erh*hen, bis die Ziel-Innentemperatur wieder erreicht worden ist. Es empfiehlt sich auch, die K+hlschrankt+r nur kurz offen zu lassen. Laut einer Studie von co2online ben*tigt ein K+hlschrank nach jedem kurzen T+r*ffnen so viel Strom wie eine 60-Watt-Gl+hlampe in zehn Minuten verbrauchen w+rde, um sein Inneres wieder auf die urspr+ngliche K+hltemperatur zu bringen.

Was ist A+++-20%? In der Schweiz ist das gesetzliche Minimum f+r K+hlschr'nke zum Privatgebrauch A++. Etwa 20%

EFFIZIENZ

weniger Energie verbraucht ein Ger't der Klasse A+++. Es gibt bereits K+hlschr'nke, die vom Energieverbrauch her der Klasse A++++ entsprechen w+rden, diese sind aber seltsamer Weise mit A+++-20% gekennzeichnet. &bersetzt bedeutet dies, dass das Ger't ca. 20% weniger Energie verbraucht als ein Ger't der A+++ Klasse. Grund f+r diese spezielle Kennzeichnung: Es gibt noch keine Verordnung, die A++++ offiziell zul'sst.

Wieviel spare ich? Wieviel spart man nun effektiv, wenn man z.B. von A+ auf A+++ umsteigt? Eine allgemein g+ltige Formel gibt es nicht, zu verschieden sind Stromquellen, Stromkosten und der individuelle Gebrauch des K+hlschranks. Beim unten stehenden Beispiel wurde der Energieverbrauch eines 300 Liter K+hlschranks auf 10 Jahre hochgerechnet (die durchschnittliche Lebensdauer eines K+hlschranks). Bei Stromkosten von 28 Rp/kWh betr'gt die Einsparung knapp Fr. 160.- f+r den Konsumenten.

A+++

A+

ERSPARNIS

Stromverbrauch pro Jahr

75 kWh

132 kWh

57 kWh

Stromkosten pro Jahr

Fr. 21.-

Fr. 37.-

Fr. 16.-

Stromkosten in 10 Jahren

Fr. 210.-

Fr. 370.-

Fr. 160.-


Wenn der K+hlschrank schwitzt

konsum.ch

Auch ein Eisschrank friert Das heutige Ger'te so sparsam im Energieverbrauch sind, ist neben einer verbesserten Isolation dem speziellen K+hlsystem zu verdanken. Neue Ger'te verwenden ein Isobutan-Gas welches empfindlich reagiert, wenn die Aussentemperatur weniger als 5°C betr'gt. Es besteht die Gefahr, dass sich das Gas verfestigt und die K+hlung nicht mehr richtig funktioniert. In der Regel wird das Ger't dadurch nicht besch'digt und f'ngt automatisch wieder an zu arbeiten, wenn es w'rmer wird. Darum sollten moderne Ger'te nicht auf dem Balkon stehen. Die ideale Umgebungstemperatur f+r K+hl- und Gefrierschr'nke liegt bei ca. 20°C.

Warum kondensiert es? Moderne Ger'te k+hlen meistens mit kalter Umluft. D.h. im Inneren des Ger'tes wird ein K'ltekreislauf aus Luft erzeugt, der nicht blockiert werden darf. Aus diesem Grund sollte man keine Lebensmittel bis ganz an die Wand und an die Decke stellen: Die Zirkulation wird sonst unterbrochen, das Ger't k+hlt nicht mehr optimal, ben*tigt mehr Energie und es k*nnen sich Kondensationen bilden.

Nicht in den K+hlschrank Exotische S+dfr+chte wie Avocados, Bananen oder Ananas lagert man am besten ausserhalb des K+hlschranks. Das gilt auch f+r k'lteempfindliches Gem+se und Obst wie beispielsweise Tomaten, Gurken oder Zucchini,

welche ungek+hlt ein wesentlich feineres Aroma entfalten k*nnen. Honig und Brot - ausser man gefriert es - sollten ebenfalls ungek+hlt bleiben.

Karotten, die schimmeln Viele kennen das: Die Karotten, vor ein paar Tagen erst gekauft, fangen bereits an zu schimmeln.

und machte Lebensmittel durch R'uchern, P*keln und Einmachen l'nger haltbar. Gelagert wurden die Lebensmittel in Erdl*chern, Kellern oder k+hlenden Gew'ssern. 1748 war es dann soweit: William Cullen stellte die erste k+nstliche K+hlung an der Universit't Glasgow vor. Bis der erste K+hlschrank kommerziell verkauft werden konnte, dauerte es aber noch bis 1834. Die wenigsten privaten Haushalte konnten sich damals einen K+hlschrank leisten und benutzten alternativ Holzkisten mit Eisbl*cken. Aus dieser

Dann ist es wahrscheinlich zu trocken, denn Karotten lieben es feucht. Betr'ufeln Sie die Karotten entweder im Plastiksack leicht mit Wasser oder wickeln Sie sie in feuchte Servietten ein.

Zeit stammt der Begriff „Eisschrank“. Dies 'nderte sich in den 1930er Jahren als K+hlschr'nke zur Standartausstattung von amerikanischen Haushalten geh*rten.

K+hlschrank-Geschichte

In der Schweiz blieb der K+hlschrank lange ein Luxusartikel. Er war zu teuer und sperrig und die meisten Schweizer Haushalte hatten damals keinen Strom. Erst in den 1950er Jahren setzte sich der K+hlschrank auch bei uns durch – die !ra der Sahnetorten u n d k a l t e n P l a t t e n kon nt e beginnen...

Laut dem Magazin GEO Epoche geh*rt der K+hlschrank zu den 100 wichtigsten Erfindungen der Menschheit. Er revolutionierte den Haushalt des 20. Jahrhunderts, brachte mehr Komfort mit sich, verl'ngerte die Haltbarkeit von Lebensmitteln und wirkte sich positiv auf die Gesundheit des Menschen aus. War es in der Steinzeit noch +blich, den Nahrungsquellen zu folgen und erjagte oder gesammelte Nahrung direkt zu verzehren, 'nderte sich dies, als der Mensch sesshaft wurde. Er fing an, Tiere zu domestizieren, wendete sich dem Ackerbau zu

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Babettes Schlusswort Unseren ersten Bericht in diesem Magazin nehme ich zum Anlass, um gleich wieder einmal ein paar Dinge zu kl'ren. Das Ei – das ist so eine Sache. Von Architekten als die perfekteste aller Formen ger+hmt, ist es f+r viele Konsumenten, die in ihm nur ein Lebensmittel sehen, zur Glaubensfrage geworden (Fleisch und Wurst haben das gleiche Schicksal zu erleiden). Welches Ei? Wann und wieviel? Welche Haltung? Wie verh'lt sich nun eine liberale Konsumentenorganisation in dieser Frage? Eben: liberal. Das skf sammelt Informationen und bereitet sie kundengerecht auf. Ohne zu werten, ohne zu dogmatisieren, ohne zu skandalisieren. Diese Informationen und Preisvergleiche stehen allen Konsumenten zur Verf+gung, die zur guten Letzt +ber ihre Eink'ufe selber entscheiden und sich nicht bevormunden lassen wollen. Nicht jeder kann oder will sich Schweizer Bio-Eier leisten, zumal der landesweite Bedarf ohne Import gar nicht gedeckt werden kann. Dank strenger EU-Richtlinien d+rfen wir darauf vertrauen, dass importierte Produkte unseren Standards durchaus gen+gen. Auch muss immer wieder betont werden, dass nicht alles, was ennet der Grenze w'chst und gedeiht, von minderer Qualit't ist. Denken wir nur an das zarte Poulet de Bresse, die kernigen Grenobler N+sse, den scharfw+rzigen ungarischen Paprika, den Parmesan und so weiter! Dies ist nun kein Aufruf zum Einkaufstourismus – im Gegenteil. Wir unterst+tzen das Schweizer Gewerbe und den Schweizer Handel mit Beitr'gen und Kolumnen aller Art und ermuntern unsere Mitb+rger, sich der Konsequenzen der Auslandeink'ufe bewusst zu werden.

Impressum Herausgeber Schweizerisches Konsumentenforum Belpstrasse 11 3007 Bern Tel. 031 380 50 30 Fax 031 380 50 31 forum@konsum.ch www.konsum.ch Twitter: @kf_schweiz

Beratung Tel. 031 380 50 34 kfberatung@konsum.ch

Spendenkonto PC 80-59025-0 (Verein)

Pr'sidentin Babette Sigg Frank

Redaktion/ Gestaltung

Doch zur+ck zum Ei. Dass wir ohne Bedenken in jedem Laden, auf jedem Hof Eier Dominique Roten erstehen k*nnen und uns keine Gedanken zur G+te machen m+ssen, geh*rt ebenfalls zur T'tigkeit einer Konsumentenorganisation. Missst'nde aufdecken, die Betroffenen Druck Rub Media AG, Bern zusammenbringen, mit Branchenvereinbarungen L*sungen offerieren. K*nnen Sie sich noch an unsere Zeitung, das „Pr+f mit“, erinnern? Der frisch gegr+ndete skf-Vorstand Auflage. deckte anfangs der Sechzigerjahre den viel zu hohen Anteil des Phosphats in ca. 1'500 Ex. Waschmitteln auf. Nun – einfach so und von heute auf morgen verschwand das Zusatzmittel nicht; es brauchte dazu schon die entsprechenden politischen Interventionen. Der Anspruch, dass eine Konsumentenorganisation nicht politisch agieren d+rfe, ist somit weltfremd und schr'nkt den Handlungsspielraum ebendieser Organisation ein. Alles, was wir im Sinne des Konsumenten machen, ist letztendlich politisch. Die Frage, wie weit das politische Engagement gehen soll, ist hingegen gestattet. Doch entscheidet dies jede Organisation f+r sich – auch dies ist ganz im Sinne des liberalen Konsumentenforums skf. Herzlich, Ihre Babette Sigg Frank, Pr'sidentin

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Vielen Dank! Unterst+tzer, Sponsoren und Berater

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konsum.ch Das Magazin des Konsumentenforums kf Nr. 54 | Oktober 2016

P.P.

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