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Nr. 62

AZB 3000 Bern 65

Juni 2009

Bitte nachsenden, neue Adresse nicht melden. Prière de réexpédier; ne pas annoncer la nouvelle adresse. Si prega di rispedire e di non segnalare il nuovo indirizzo.

Die Kundenzeitung der Atupri Krankenkasse

Beilage:

Wandern mit Atupri

Geschäftsjahr 2008

Gesundheitskosten

Bewegung und Gesundheit

Das vielsprachige Service Center

Auch im wirtschaftlich schwierigen 2008 hat sich die Finanzplanung von Atupri als sehr solid erwiesen. Infos zur Jahresrechnung finden Sie auf

Wo kommen die Gesundheitskosten her? Wer ist verantwortlich für die Höhe der Prämien? Der Versuch einer einfachen Antwort auf

Wer sich bewegt, hat mehr vom Leben. Ob mit Fahrrad oder auf Schusters Rappen – Vorschläge und Ideen auf der «Gesundheitsseite»

Das ist Vielfalt: Im Service Center Zürich arbeiten Beraterinnen und Berater mit Wurzeln in fast ganz Europa. Mehr darüber auf

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Liebe Leserinnen Liebe Leser

Gefährliche Schönheitsideale

Fühlen Sie sich wohl? Nun riecht es bereits stark nach Sommerferien. Das heisst auch, mehr nackte Haut als in den zugeknöpften Wintermonaten. Und dies bedeutet bei vielen im Frühjahr: «Itze muess dr Buuch wäg», damit man im Sommer auch im Badeanzug eine gute Falle macht. Einige gehen auf eigene Faust vor nach dem Motto «fdH», andere probieren verschiedene Diäten mit frustrierendem Jojo-Effekt. Etliche versuchen es über nachhaltige Ernährungsumstellung. Meine Erfahrungen mit Gewichtsproblemen zeigen, dass vor allem eine gesunde und ausgewogene Ernährung zählt. In unserer Verbrauchergesellschaft wird alles immer extremer: zum einen wird den Schlankheits- bzw. Mageridealen, vor allem getrieben durch die Modebranche, nachgeeifert. Zum andern führen Stress, wenig Zeit, aber auch Gleichgültigkeit zu Fastfood – Gewohnheiten mit bekannten Übergewichtseffekten. Beide Extreme erhöhen das Risiko für Spätfolgen gewaltig und belasten die Gesundheitskosten immer mehr. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Prämie, welche alle, Gesunde und Kranke, zahlen müssen. In dieser und der nächsten News-Ausgabe finden sich interessante Beiträge zum Spannungsfeld Schlankheitswahn und Übergewicht. Ich hoffe, Sie können für sich Wissenswertes und Nützliches daraus herauspicken. Schlussendlich ist ja das Wichtigste, dass man mit sich selbst zufrieden ist. Dies ist langfristig nur möglich, wenn Körper und Geist im Einklang sind, einfach gesagt, wenn man sich wohl fühlt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine wunderschöne und wohlige Sommerzeit.

Wenn Äusserlichkeiten innere Werte markant dominieren, nimmt die Seele Schaden. Daraus können sowohl psychische als auch physische Probleme entstehen. Sie äussern sich vorab in einem Schlankheitswahn, der sich von einem gestörten Essverhalten über die Ess-Brechsucht bis hin zur äusserst

Alfred Amrein Stv. Vorsitzender der Geschäftsleitung

gefährlichen Magersucht entwickeln kann. Betroffen davon sind insbesondere Mädchen und junge Frauen, wobei die Auslöser der Krankheiten nicht mit letzter Klarheit definiert werden können: Welche Rolle spielen die von Medien transportierten fragwürdigen Schönheitsideale, die Familie, die

Schule, das persönliche Umfeld – gibt es genetische Gründe? In dieser Ausgabe gehen wir, in Gesprächen mit Expertinnen der Entstehung, Entwicklung und Behandlung von Bulimie und Anorexie nach. Und erlauben uns auch einen Seitenblick auf die Kosten. Mehr dazu auf Seiten 4 und 5

Wir sind für Sie da! Service Center Bern Tel. 031 555 08 11 Fax 031 555 08 12 bern@atupri.ch Atupri Krankenkasse Zieglerstrasse 29, 1. Stock Postfach 8721 3001 Bern Service Center Lausanne Tel . 021 555 06 11 Fax 021 555 06 12 lausanne@atupri.ch Atupri Caisse-maladie Avenue Benjamin-Constant 1 Case postale 5075 1002 Lausanne Service Center Luzern Tel. 041 555 07 11 Fax 041 555 07 12 luzern@atupri.ch Atupri Krankenkasse Töpferstrasse 5 Postfach 2064 6002 Luzern Service Center Zürich Tel. 044 556 54 11 Fax 044 556 54 12 zuerich@atupri.ch Atupri Krankenkasse Baumackerstrasse 42 Postfach 5245 8050 Zürich Oerlikon Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8–17 Uhr, am Telefon und für Besuche Service Center Lugano Tel. 091 922 00 22 Fax 091 924 26 44 lugano@atupri.ch Atupri Cassa malati Piazza Cioccaro 7 6900 Lugano

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Unternehmen

Juni 2009

2008: Seriöse Geschäftspolitik zahlt sich aus Die Gesundheitskosten sind weiter gestiegen, deren Wachstum übertrifft selbst pessimistische Prognosen. Das führte bei stark gestiegenen Bruttoleistungen zu einem negativen Unternehmensergebnis. Guten Grund zur Freude bilden die Konstanz der Versichertenzahl und erfolgreiche Atupri Innovationen.

Die Kosten für kassenpflichtige Leistungen stiegen ungebremst um weitere 5,5 Prozent. Seit 2007 nehmen die Leistungen stärker zu als die Prämien, mit negativer Auswirkung auf die Reserven. Auf Grund der bundesrätlichen Anordnung, die Reserven bis Ende 2010 auf den Mindestsatz von 10 Prozent zu senken, hat Atupri den Reservensatz auf den neuen Stand von 14,5 % reduziert. Bei den Kapitalanlagen fiel das Minus durch die seriöse Anlagepolitik von Atupri eher gering aus und belastet die Reserven nur mit rund 1 Prozent. Für Atupri und ihre Versicherten besteht aus finanzieller Sicht nach wie vor kein Grund zur Sorge.

Die von schlechten Wirtschaftsprognosen gesteigerte Lust der Bevölkerung zu Billigkassen zu wechseln, hat Atupri 2008 nur am Rande tangiert: Die Versichertenzahl ist sogar noch leicht angestiegen. Das neue Prämiensparmodell TelFirst fand sein Publikum auf Anhieb und die im 2007 lancierte Innovation Mivita − die Zusatzversicherung für jede Lebensphase − ist weiterhin auf Erfolgskurs. Sind Sie interessiert an der detaillierten Jahresrechnung?

Unseren Geschäftsbericht 2008 erhalten Sie bei

Geschäftsjahr 2008

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Kostenmanagement – 2. Teil

Leistungscenter In einer dreiteiligen Reihe zeigen wir auf, was Atupri konkret gegen die steigenden Kosten im Gesundheitswesen unternimmt. Im 1. Teil in der Märzausgabe stellten wir das Leistungsaudit vor. Im 2. Teil stehen unsere Leistungscenter im Mittelpunkt.

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Geschäf tsbericht 2008

Atupri Krankenkasse

Kommunikation Zieglerstrasse 29 3000 Bern 65 Tel. 031 555 09 11 Fax 031 555 09 12 bestellungen@atupri.ch oder www.atupri.ch > Über uns > Atupri Publikationen

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Die Rechnungen der Atupri Versicherten werden im Leistungscenter Zürich (Deutschschweiz und Tessin) und im Leistungscenter Freiburg (Westschweiz) verarbeitet. Im Jahr 2008 haben die beiden Leistungscenter über 1,3 Millionen Rechnungen vergütet. Neben der Verarbeitung ist eine der Hauptaufgaben der Leistungscenter die Rechnungskontrolle. Was ist darunter zu verstehen? Bei jeder Rechnung wird geprüft, ob diese den vertraglichen, tariflichen und gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Es geht also darum, unkorrekte oder falsch verrechnete Leistungen zu erkennen und beim Leistungserbringer (Arzt, Spital usw.) zurückzufordern. Neben dem eigentlichen Ziel der Kosteneinsparung hat die Rechnungskontrolle gegenüber Leis-

tungserbringern auch eine präventive Wirkung. Ihnen wird signalisiert, dass Atupri bei den Rechnungen genau hinschaut und Fehler beanstandet. Die Rechnungskontrolle durch die Leistungscenter zahlt sich aus: Im Jahr 2008 hat Atupri damit über 42 Millionen Franken an Kosten eingespart. Das ist gegen 8 Prozent der von Leistungserbringern verrechneten Kosten. Sie sehen also, die Leistungskontrolle ist ein wirksames Instrument gegen den Kostenanstieg im Gesundheitswesen. Zudem werden dadurch auch die Prämien beeinflusst: Jeder eingesparte Franken hilft mit, dass die Prämie etwas weniger stark steigt.

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Gesundheitskosten

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Warum kostet die Gesundheit so viel? Schon wieder steigen die Prämien der Grundversicherung, Prognosen zufolge so massiv wie noch nie. Auf der Suche nach den Gründen dafür schieben sich alle Beteiligten – Politiker, Beamte, Ärzte, Pharmaindustrie, Spitäler, Apotheken, Krankenversicherer und die Versicherten – in kompromisslos geführten Diskussionen den Schwarzen Peter zu. So dreht sich die Spirale weiter: Die Konsumenten nehmen zu gerne alle Angebote wahr, welche die Ärzteschaft, Spitäler, Therapeuten, Heilmittelproduzenten und Apotheken noch so gerne und grosszügig erbringen ... und via Krankenkassen vergütet bekommen. Franchisen, tiefen Verwaltungskosten, staatlichen Zuschüssen, Telefonmedizin und allen Sparmodellen zum

Unternehmen

Nr. 62

Trotz: Die Kostenwahrheit – und Prämien sind nichts anderes – lässt sich nicht verdrängen. Atupri wagt nun einen neuen Ansatz, die verzwickte Situation zu schildern: Mit der spitzen Feder unseres Cartoonisten Bruno Fauser, und dem ihm eigenen Humor, werden in Form eines Comics Verhaltensmuster offenbart und allen erwähnten Beteiligten wird der Spiegel vorgehalten. Hier eine von vielen Episoden aus dem Mitte September 2009 erscheinenden Sammelband «Familie Kunz weiss wies geht». Wer sich alle Stories zu Gemüte führen möchte, sichert sich bereits heute ein Exemplar und benutzt nebenstehenden Bestelltalon oder sendet uns ein Mail an bestellungen@atupri.ch.

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Thema

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Gesundheit

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Essstörungen

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Thema

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Vom Schlankheitswahn bis zum tödlichen Suchtverhalten Hinter dem harmlos wirkenden Begriff «Essstörungen» verbergen sich auch ausserordentlich komplexe und gefährliche Krankheitsbilder, wie Magersucht (Anorexia nervosa) oder Ess-Brechsucht (Bulimie). Um Suchtverhalten und Leiden, die sich zu dramatischen Erkrankungen entwickeln können – in jedem fünften Fall enden sie mit dem frühen Tod. Ausgelöst unter anderem von fragwürdigen Schönheitsidealen, sind besonders Mädchen und junge Frauen betroffen. Gleichzeitig sind Anorexie und Bulimie auch Tabus, selbst für nahe stehende Personen – Eltern, Lehrer, enge Freunde – ist es schwierig, sie rechtzeitig zu erkennen und mit den Betroffenen darüber zu reden. Für uns ein Grund näher hinzusehen und über Hintergründe, Krankheitsbild, Auswirkungen sowie Erkenntnisse von Expertinnen zu informieren.

Annina – ein Fallbeispiel der Anorexia nervosa Das folgende fiktive Beispiel einer Magersuchterkrankung hat weitgehend repräsentativen Charakter. Er schildert nüchtern auf Grund von allgemeinen ärztlichen Erfahrungen die Entstehung und Entwicklung der Krankheit, Behandlungsziele, Therapieverlauf und längerfristige Prognosen. Denn trotz des nachfolgend beschriebenen günstigen Verlaufes ist eine Ende der Behandlung schwer absehbar.

Setting. Annina war in dieser Zeit mit ihrem Körper jedoch immer noch sehr unzufrieden. Sie hat zwar gegessen, gleichzeitig aber intensiv Sport (Konditionstraining) getrieben.

«Laut Annina begann die Essstörung im Sommer 2005. Damals hätten Schulkolleginnen angefangen, aufs Gewicht zu schauen und mit Diäten begonnen. Annina ass immer weniger. In den fünf Wochen Sommerferien entwickelte sie dann grosse Angst, nach den Ferien zu dick zu sein, und dass dies von den Schulkolleginnen bemerkt würde.

Annina trat bei einem Gewicht von etwa 38 kg direkt vom Spital in eine offene Therapiestation über. Die für einen Austritt erforderliche Gewichtsgrenze von 40 kg war für sie schwer zu überwinden.

Im Frühjahr 2006 kam es auf Grund einer Abnahme auf unter 33 kg (BMI 14) zum ersten, mehrmonatigen stationären Aufenthalt in einem Spital. Anschliessend erfolgte ein ambulantes Setting, wobei sich das Gewicht immer wieder reduzierte. Im Sommer 2006 folgte eine erneute, mehrmonatige Hospitalisation und im Anschluss daran ein mehrmonatiger Aufenthalt in einer psychosomatischen Psychotherapiestation. Das Gewicht beim Eintritt betrug 38 kg. Danach kam es zu einem weiteren ambulanten

Die Gefährdung der körperlichen Gesundheit erforderte im Sommer 2007 wieder eine stationäre Behandlung. Doch auch im Spital lebte sie – gegen alle Hindernisse – ihren Zwang zu Sport aus. Erst durch Medikation konnte dieser etwas eingedämmt werden.

Heute hat Annina ein Gewicht von ca. 47 kg erreicht und ist in psychotherapeutischer Behandlung (monatlich 1 Stunde).» Es scheint unangebracht, bei solch schweren Erkrankungen von den Therapiekosten zu sprechen – wir tun dies hier zur umfassenderen Illustration für das geschilderte Beispiel aber trotzdem. Für das Fallbeispiel ist auf Grund von Erfahrungszahlen von folgenden Kosten auszugehen: für stationäre Behandlungen: über CHF 100'000.–. für ärztliche und ambulante Behandlungen: rund CHF 17'000.–.

Essstörungen reichen von der Verweigerung jeglicher Nahrungsaufnahme bis zum phasenweise zwanghaften In-sich-Hineinstopfen grosser Nahrungsmengen. Diese Ausgabe der Atupri News widmet sich diesen Essstörungen: • Magersucht (Anorexia nervosa) Betrifft vor allem Mädchen und junge Frauen zwischen 12 bis 25 Jahren. Ziel ist eine massive Abnahme, die Betroffenen essen auf niedrigster Sparflamme – vielfach weniger als 600 Kalorien täglich (statt ca. 2000). Um das Gewicht noch mehr zu reduzieren, treiben viele zwanghaft viel Sport, nehmen Abführ- oder harntreibende Mittel ein. • Ess-Brechsucht (Bulimie) Betrifft vorwiegend Mädchen und Frauen von 15 bis 35 Jahren, doch auch Männer sind zunehmend betroffen. Bulimie kommt vom Griechischen «Bulimos», das so viel heisst wie Ochsenhunger. Betroffene wechseln zwischen unkontrollierten Essattacken (z.T. bis der Magen reisst!) und nachfolgenden extremen Versuchen der Gewichtsreduktion (Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln, Fasten, übermässiges Sporttreiben).

« Am Anfang stehen Defizite

und der Wunsch, zu gefallen » Im Gespräch mit Marcela Jegerlehner, leitende Psychologin Fachklinik für Frauen mit Abhängigkeitserkrankungen und Essstörungen Wysshölzli (www.wysshoelzli.ch). Frau Jegerlehner, gibt es typische Magersüchtige? Nein. Unter gestörtem Essverhalten leiden schätzungsweise 30 Prozent der Mädchen und jungen Frauen. Bei an Magersucht Erkrankten handelt es sich um Persönlichkeiten, die sehr hohe Anforderungen an sich stellen. Es sind leistungsorientierte, willensstarke, perfektionistische Frauen. Wie beginnt die Erkrankung? Ausgelöst werden Essstörungen sehr oft in der Pubertät. Dabei eifern viele Jugendliche – in einer der entscheidenden Entwicklungsphasen, in der sie sehr beeinflussbar sind und sich übers Äussere definieren – einem verzerrten Schönheitsideal nach: erfolgreich scheint nur, wer «schön» und «sportlich» ist. Doch dies ist nur die Oberfläche – Anorexie und Bulimie haben tiefer gehende Gründe. Am Anfang stehen Defizite, ein tiefes Selbstwertgefühl, auch Beziehungskonflikte, traumatische Erlebnisse im persönlichen Beziehungskreis. Die Komplexität des Lebens wird auf Figur und Gewicht reduziert. Die vermeintliche Kontrolle des Gewichts und der Nahrungsaufnahme vermittelt eine scheinbare Sicherheit gegenüber der Unvorhersagbarkeit der Welt. Also spielen die Eltern eine Rolle − welchen Einfluss haben sie? Es gibt zu viele Einflüsse, als dass man den Eltern «Schuld» geben sollte. Aus meiner Erfahrung ist häufig das Besondere an betroffenen Familien, dass nichts Besonderes vorliegt. Wir nehmen bei Essstörungen auch genetisch bedingte Veranlagung an. Zusätzliche Faktoren können Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht oder Fütterungsschwierigkeiten im Babyalter sein. Es gibt verschiedene Studien, doch ist noch vieles nicht erforscht. Pubertierende sind ja auch Schüler – welche Funktion geben Sie den Schulen? Lehrer/innen sind zwar nah dran, aber es ist auch für sie schwierig, Betroffene

Beispiel Frau, 50 kg, 1.68 m gross = 50 : (1.68 x 1.68) = BMI 17 = Untergewicht

Untergewicht

Gewicht (in kg) Grösse in m x Grösse in m

Auf einen Blick BMI bis 16 Starkes BMI 16 – 17 Mässiges BMI 17 – 18 Leichtes BMI 18.5 – 25 Normalgewicht BMI 25 – 30 Übergewicht BMI 30 – 35 1 Grad BMI 35 – 40 2 Grad BMI ab 40 3 Grad

Adipositas

Body-Mass-Index (BMI)

Die Medien erwecken den Eindruck, Magersucht sei eine Zivilisationskrankheit. Man kann in den Entwicklungsländern nicht von Magersucht reden, da ungenügend Nahrung vorhanden ist. Diese Erkrankung ist nur möglich, wenn ein Überfluss da ist. Doch die Magersucht gibts schon lange. Ältere erinnern sich etwa an die frühen 1960-er Jahre, an das superdünne Mannequin Twiggy. Doch auch einige Heilige («Fastenheilige») waren magersüchtig. Ein anderes Beispiel ist Sissi (1837 – 1898), in ihrer Zeit ein Idol vieler Frauen. Zurück zur Frage: Da Medien Bilder verbreiten, in welchen sich Idole und Stars – immer öfter superschlank – präsentieren, trifft der Eindruck, dass Magersucht eine Zivilisationskrankheit ist, auch zu. Es gibt klare Hinweise, dass Medien für die Verbreitung verzerrter Schönheitsideale verantwortlich sind und als Auslöser von Essstörungen gelten können. Auf den Südseeinseln galt seit je her eher rund und wohlgenährt als attraktiv. Mit der Übernahme amerikanischer TV-Sendungen begannen sich dort Essstörungen zu häufen.

Im Gespräch mit Marie-Hélène Stäger, Lehrerin und Vizepräsidentin des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (www.lch.ch).

Frau Stäger, wie vertraut sind Ihnen die Mager- und EssBrechsucht? Sie sind mir vertraut. Ich kenne Betroffene und habe durch meine Kinder betroffene Jugendliche kennengelernt. Das Thema ist aktuell, aber komplex. Wenn etwa eine Kollegin betroffen ist, ist es schwierig zu reagieren. Es handelt sich nach meiner Erfahrung meist um sehr «kontrollierte» Frauen mit starken Abwehrmechanismen sowie «guten Erklärungen», und sie weichen Diskussionen geschickt aus.

Gilt das auch für Bulimie? Nein, Bulimikerinnen sind meistens normalgewichtig. Diagnosekriterien der EssBrechsucht sind Essattacken, mindestens 2 x pro Woche während mehreren Monaten, eine andauernde Gier nach Essen sowie gegensteuernde Massnahmen: Erbrechen, Abführmittelmissbrauch, Hungern. Verbindend von Anorexie und Bulimie ist die krankhafte Furcht, zu dick zu sein, und häufig durchlebten Bulimieerkrankte zuvor eine Anorexie. Sind sich Betroffene der Erkrankung bewusst? Viele Patientinnen sind überzeugt, gesund zu leben und haben eine falsche Vorstellung von gesunder Ernährung. Andere spüren, dass sie krank sind. Verhängnisvoll ist dabei, dass nur jene Hilfe annehmen, die Einsicht zeigen.

Die Massenmedien, aber auch die Nahrungsmittel-, Freizeit- und Spielwarenindustrie, transportieren täglich Schönheitsideale, welche auf Kinder und besonders junge Frauen eine starke Wirkung haben – das können Puppen, Fotomodelle und sogenannte «It-Girls» sein. Letztere erhalten ihre Prominenz bzw. Medienpräsenz in der Regel aufgrund von Äusserlichkeiten und der inneren Disziplin, alles dem Aussehen unterzuordnen. Der «Erfolg», den sie dadurch erzielen, kann aber leider ansteckend sein und bei den «Zielgruppen» zu gesundheitsgefährdenden Essstörungen führen.

Und wie ist das mit Schülerinnen*, ist Gesundheit ein offizielles Thema, gibt es, sagen wir, ein «Reglement»? Gesundheit ist ein wichtiges Anliegen, aber wir wehren uns gegen eine Übernahme der Verantwortung für die Gesundheit der Schülerinnen. Sehen Sie, Lernen funktioniert nur in einer Beziehung zu den Schülerinnen. Dadurch entsteht in entsprechenden Fällen zwar eine moralische Pflicht zu handeln. Aber wir haben weder das Recht noch die Pflicht, eine Schülerin bspw. zum Zahnarzt zu schicken. Was empfehlen Sie aus Ihrer Erfahrung als Pädagogin? Ich bin der Meinung, dass die Lehrerin hinschauen und in gegebenen Fällen, bei dauerhaft schlechtem Gesundheitszustand einer Schülerin, handeln

soll. Das gehört zu Elterngesprächen. Nur: Nicht alle Eltern schätzen das und empfinden es als unfreundliche Einmischung. Also gibt es keine «Alarmpflicht»? Gegenfragen: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Handeln? Wer soll die Initiative ergreifen? Die Lehrerin, und wenn überhaupt: welche? Wie ist die Schule organisiert, gibt es eine Schulsozialarbeiterin? Sie sehen – eine sehr schwierige Situation. Natürlich bemüht sich jede gute Lehrkraft, das Gesundheitsbewusstsein ihrer Schülerinnen zu fördern, und ich bin sicher, dass Lehrerinnen, die etwas konkret feststellen, auch handeln. Daraus aber eine Pflicht abzuleiten, etwa eine Essstörung zu melden oder mit den Eltern zu besprechen, wäre fatal. Es würde bedeuten, dass für die Gesundheit der Kinder nicht das Elternhaus, sondern die Schule haftbar ist – diese Aufgabe kann sie nicht erfüllen.

Welches sind die typischen Begleiterscheinungen der erwähnten Essstörungen? Sie beginnen, wie zuvor gesagt, meist in der Pubertät, der Wachstumsphase. Aus Studien wissen wir, dass bereits ein über ein Jahr andauerndes Untergewicht die Knochenmasse und -struktur schädigen kann. Bei Bulimie kommt es zu Zahnschäden, da der Zahnschmelz durch den regelmässigen Kontakt mit Magensäure (beim Erbrechen) stark angegriffen wird. Auch Organe werden in Mitleidenschaft gezogen: häufig sind Entzündungen der Speiseröhre, Schädigungen der Leber oder der Nieren. Bei Frauen, die jahrelang unter Magersucht leiden, besteht die Gefahr zu Hirnschwund, unter Umständen verbunden mit Einschränkungen bei Wahrnehmungs- und Denkprozessen (bei einer kürzeren Anorexie kann diese Auswirkung rückgängig gemacht werden). Im Weiteren hat Magersucht hormonelle Einflüsse, wie das Wegbleiben der Menstruation oder Fehlen des Wachstums der Brust bei Frauen, oder Potenzverlust bei Männern. Neben körperlichen Schädigungen sind die seelischen Folgen dramatisch: Viele leiden unter Depressionen und Stimmungsschwankungen. Einige finden den Weg ins normale Leben nicht mehr zurück und rutschen dauerhaft in die Invalidität. Und, ja, eine dauerhafte Magersucht führt zu lebensbedrohenden Mangelerscheinungen und bis zum Tod. Aber Betroffene können geheilt werden? Ja, wobei die Erfolgsquote nachdenklich stimmt. 50 % können geheilt werden, bei etwa 30 % erreichen wir immerhin eine Besserung. Doch Magersucht geht auch häufig in einen dauerhaften Verlauf über. Das betrifft etwa 20 % der Fälle und zeigt eine hohe Sterberate von, je nach Studie, 6 bis 18 %. Zusammengefasst: Je länger Erkrankte keine Besserung erreichen, desto höher das Risiko, an den Folgen zu sterben. Deshalb sind Früherkennung und rascher Behandlungsbeginn sehr wichtig.

Wie oft kommen Essstörungen vor? Anorexie zwischen 1 und 2 % und Bulimie zwischen 2 und 5 %, bei einer Geschlechterverteilung Frau:Mann von 9:1. Mager- oder Ess-Brechsucht betreffen also etwa jede 20. junge Frau.

« Eine Alarmpflicht kann es nicht geben »

Die nächste Ausgabe der Atupri News (September 2009) widmet sich diesen Essstörungen: Esssucht (Binge Eating Disorder) sowie Fettleibigkeit und Fettsucht (Adipositas).

mit dem Thema zu konfrontieren, da diese häufig keine Krankheitseinsicht haben. Wenn jedoch Symptome wirklich deutlich sind, müssten Lehrpersonen auch vertrauensvoll alarmieren können. Etwa die Eltern, welche sich wiederum an den Hausarzt wenden können.

Wie diagnostiziert man Anorexie? Bei starkem Untergewicht, d.h. bei einem BMI (Body-Mass-Index) von unter 17,5, wobei der Gewichtsverlust von den Betroffenen selbst herbeigeführt wurde – Diät, Abführmittel, Erbrechen, extreme Sportaktivität. Betroffene haben eine Körperwahrnehmungsstörung (fühlen oder «sehen» sich zu dick) und haben Angst vor dem Zunehmen (Gewichtsphobie).

Die Psychologin Marcela Jegerlehner hilft magersüchtigen Frauen im Kampf gegen schwere und unterschätzte Suchtleiden: Anorexie und Bulimie.

Essstörungen betreffen vorwiegend Jugendliche, also Schülerinnen, darum: Was könnte hinsichtlich eines Warnsystems verbessert werden? Ich möchte an folgende Tatsache erinnern: Anorexie und Bulimie sind schlimm ... aber leider nur zwei von vielen Problemen! Wir werden bei Heranwachsenden täglich mit so vielem konfrontiert: Kindsmissbrauch, Schulden, Alkohol, Tabak, Drogen, Adipositas, Bewegungsmangel, Computersucht, Kriminalität, Links- oder Rechtsextremismus, Sekten ... ergo Gegenfrage: Wo sollen wir beginnen? Wann? Bedenken Sie, dass Gewichtsveränderungen bei Jugendlichen auch nichts Ungewöhnliches sein müssen! Andererseits: eine Sucht, wie Anorexie und Bulimie es sind, beginnt schleichend. Wenn die Lehrerin etwas merkt, z.B. eine dramatische Gewichtsabnahme, ist die Krankheit schon viele Monate alt! Den Beginn verpassen wir – so wie die Eltern meistens auch. Erkennen Sie dennoch einen Handlungsbedarf an Schulen?

Wie behandeln Sie Essstörungen? Zuerst sollte möglichst bald eine ambulante Psychotherapie erfolgen. Wenn keine Verbesserung erzielt wird oder gar eine Verschlechterung eintritt, sollte eine stationäre Behandlung geprüft werden. Diese Behandlung dauert in der Regel drei Monate und mehr. Sie beinhaltet das gemeinsame

Marie-Hélène Stäger steht mitten im Leben und Kontakt mit jungen Menschen – als Pädagogin, aber auch als Mutter von fünf, in der Zwischenzeit erwachsenen, Kindern.

Ja. Es wäre gut, wenn uns Fachkräfte zur Verfügung stehen würden, denn: Lehrerinnen sind keine Gesundheitsexpertinnen. Es ist aber nicht so, dass wir nichts tun, die Forderung der Lehrerschaft und der Lehrerorganisationen nach mehr Schulsozialarbeit ist alt. * Der Einfachheit halber wird für Schüler und Lehrer immer die weibliche Form verwendet – gemeint sind immer beide Geschlechter.

Erarbeiten eines Esskonzepts: es gilt gesund zu essen und das Essverhalten zu normalisieren. In der Psychotherapie suchen wir nach den Ursachen und aufrechterhaltenden Faktoren der Essstörung. Das geschieht in Gesprächen, auch in Gruppen von

Leidensgenossinnen, in einem Umfeld von Entspannung sowie sportlicher und künstlerischer Betätigung. Nach dem stationären Aufenthalt ist eine psychotherapeutische ambulanteAnschlussbehandlung absolut notwendig.

« Eine Früh-

erkennung ist wichtig »

« Zeitinseln schaffen » Im Gespräch mit Heike Hinsen, dipl. Ernährungsberaterin HF, psychologische Beraterin und Atemtherapeutin (www.hinsen.ch).

Heike Hinsen: «Zum Gleichgewicht und Wohlbefinden gehören ein aktives und erfülltes Leben – dazu gehören auch Passivität, Entspannung und ein wertschätzendes soziales Netz».

Frau Hinsen, wie gross ist der Anteil der Patient/innen, die wegen Anorexie oder Bulimie zu Ihnen kommen? Es sind 5 – 10 % wegen Anorexie und etwa 20 % wegen Bulimie. Oder anders: mehr als jede 4. Patientin ist wegen schwerer Essstörungen bei mir in ambulanter Behandlung. Wie kommen diese Patientinnen zu Ihnen? Bei Anorexie auf Einweisung durch den Arzt, wenn eine Mangel- oder Fehlernährung oder andere ernährungsabhängige Erkrankungen vorliegen. Solche Behandlungen sind dann Teil der medizinischen Grundleistung und der Informationsaustausch mit dem Arzt ist intensiv. Es handelt sich um ambulante Therapien, die unbedingt Erfolge zeigen müssen (Verbesserung des Gewichts und des Essverhaltens). Bleibt der Erfolg aus, muss in Kliniken stationär behandelt werden. Bei Bulimie kommen Patient/innen auch direkt zur Ernährungsberatung, wobei ich sie in der Regel zur Abklärung der medizinischen Indikation zum Hausarzt schicke. In meiner Arbeit konzentriere ich mich aufs Essverhalten, d.h. das Erreichen einer Tagesgrundversorgung (mindestens die Hälfte des täglichen Nahrungsbedarfs) bis 17 Uhr. Wenn das gelingt, sinkt die Gefahr eines Blutzuckerabfalls und der körperlichen Gier; diese ist bei der Ess-Brechsucht einer der drei Hauptgründe für Essattacken. Was sind die anderen Gründe? Neben der Gier sind es eine hohe innere Anspannung und Erschöpfungszustände. Also nicht ein Schönheitsideal? Doch, Äusserlichkeiten spielen bei Anorexie und Bulimie eine grosse Rolle, aber den Ursprung bilden emotionale Unstabilität, etwa in der Familie. Wo es genügend Wärme und emotionales Gleichgewicht gibt, sinkt die Gefahr von Essstörungen. Also ist die Familie schuld, wenn junge Frauen an Esstörungen leiden?

Pauschalisierungen sind falsch und gefährlich. Lassen Sie es mich so erklären: Menschen mit Essstörungen sind sehr wahrnehmungsstark und spüren früher als andere die Bedürfnisse ihrer Umgebung oder der Gesellschaft – die Familie ist nur ein Teil davon. Sich selbst spüren diese Menschen weniger. Was können Eltern tun, um Essstörungen vorzubeugen? Als Mutter weiss ich, dass Eltern nicht Alleskönner sind. Auch differieren die individuellen Gründe einer Sucht. Wenn es Eltern allerdings schaffen, einen «gspürigen» Dialog mit ihrem Kind zu pflegen, die Wesensart des Kindes positiv zu bewerten, also nicht etwa nur die Schulnoten und Äusserlichkeiten, dann ist die Gefahr von Essstörungen bedeutend kleiner. Eltern müssen aber auch ein gutes Beispiel sein. Wenn sie ständig vom Idealgewicht oder von Diäten sprechen, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass dies aufs Kind abfärbt. Wie kommt es aber gerade zu Essstörungen? Essen ist für den Menschen die schnellste «Lösung», es gibt in schwierigen Situationen nichts, das so rasch, so einfach und so wirkungsvoll einsetzbar wäre. Essen verbessert Stimmungen, es tröstet, belohnt, verwöhnt, schafft einen Ausgleich. Aber nur scheinbar. Die wahren Probleme werden durchs Essen nicht gelöst, sondern nur deren Symptome gemildert. Warum werden offenbar magersüchtige Stars zu Idolen? Junge Menschen sprechen auf Äusserlichkeiten eher an, und die sogenannten Idole – Mannequins und «It-Girls» –, werden nur auf der Ebene von Äusserlichkeiten fixiert, von dort erhalten sie ihre MedienAufmerksamkeit. Das sagt schon alles über die Qualität solcher Schönheitsideale. Wie formulieren Sie ein gesundes Essverhalten bzw. Essen? • Es berücksichtigt die echten Hungersignale (also nicht die Lust) und die feinen Sättigungsgefühle. • Es ist ausgewogen und deckt den Bedarf. • Es bietet Genuss! Mit allen Sinnen geniessen heisst auch sich Zeit lassen. Essen ist auch Tasten, Riechen und Schmecken.Wer unkonzentriert sein Essen runterschlingt, verzichtet auf den Genuss. • Mehrmals essen, nicht nur einmal täglich. Und was empfehlen Sie jenen, die das wegen Stress oder bestimmten Tagesabläufen nicht schaffen? Unsinn – jede und jeder kann sich die Zeitinseln für ein entspanntes und ausgewogenes Essen schaffen.

Martin Burkhardt Fachleiter Leistungen martin.burkhardt@atupri.ch.

Wann übernimmt eine Krankenkasse die Kosten von essstörungsbedingten Therapien? Martin Burkhardt: Wenn dies vom Hausarzt oder vom beauftragten Spezialarzt diagnostiziert und verordnet wird. Wie bei jeder Krankheit. Die Grundversicherung (Obligatorische Krankenpflegeversicherung) übernimmt die Kosten für Leistungen zur Behandlung von physischen oder psychischen Problemen. Wie man aus dem geschilderten realen Beispiel von Priska B. erkennen kann (siehe Beitrag links), sind Behandlungen von Essstörungen übrigens sehr teuer. Magersucht wird in den meisten Fällen auch stationär behandelt, meist über längere Zeit. Diese Kosten machen einen signifikanten Anteil der Gesamtkosen aus. Die Behandlung beginnt in schweren Fällen in Akutspitälern (Zwangsernährung), danach folgt die stationäre psychiatrische Behandlung. Ziel ist es, die Sucht in den Griff zu bekommen, im Idealfall zu überwinden. Das wiederum bedingt, nach der stationären Phase auch längere ambulante Nachbetreuungen. Wie hoch sind die Kosten einer stationären Behandlung? Hoch. In einer Vertragsklinik werden pro Behandlungstag bis zu 300 Franken bezahlt. Bei einer Dauer von 100 Tagen, bei Anorexie im Minimum die Regel, sind das schon 30'000 Franken. In einem öffentlichen Spital teilen sich Krankenkasse und Kanton die Kosten je zur Hälfte. Noch nicht erwähnt haben wir die Folgekosten. Das können neben der ambulanten Nachbehandlung auch Heilungskosten von verschiedenen Schädigungen (z.B. Organe, Zähne) sein. Aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gründen ist die Früherkennung einer Essstörung wichtig. Im Frühstadium hat die weniger aufwändige, ambulante Behandlung gute Erfolgschancen!

Ein Link zu weiteren Informationen: Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen AES Zweck des Vereins ist u.a. die Hilfe zur Selbsthilfe für Betroffene und ihre Angehörigen www.aes.ch


Bewegung und Gesundheit

Juni 2009

Nr. 62

Bewegungstipps

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Velofahren – Tour de Fit Sportmediziner sagen, dass kaum eine andere Sportart die Fitness so effektiv verbessert und erhält wie das regelmässige Velofahren. Mehr noch: Biken hält jung, da es dem vorzeitigen Leistungsabbau vorbeugt. Denn gerade mit zunehmendem Alter sind Übergewicht und Abbau von Muskulatur und Gleichgewicht zentrale Probleme, denen man entgegenwirken sollte. Wann haben Sie sich zum letzten Mal auf den Velosattel geschwungen?

Bruno Omlin Stiftung Pro Sport und CareShop GmbH bfo@gmx.ch Mit zunehmendem Alter nimmt der Körper immer weniger Sauerstoff auf. Ausdauersportarten wie Radeln, Laufen oder Schwimmen verbessern hingegen die Fähigkeit, Sauerstoff zu tanken und in Energie umzuwandeln. Die Wissenschaft hat zudem nachgewiesen, dass mit Ausdauersportarten wie Velofahren das biologische Alter bis zu zwölf Jahren verringert werden kann. Oder anders: Wer radelt, kann an der Altersuhr drehen. Pedalen Sie also los, wer will denn nicht ein paar Jährchen gewinnen, fitter und gesünder sein? Nun, wahrscheinlich gehts Ihnen wie vielen andern auch: das mit dem Übergewicht und der Bewegungsarmut kennt man langsam zur Genüge. Und «wollen» wollen wir eigentlich auch alle. Motivation und Spass muss sein

Es ist ein bisschen wie mit dem Essen und Trinken. Nur Roh- und Vollwertkost, nur alkohol- und kohlensäurefreies Mineralwasser − nein danke. Was fehlt ist schlicht die «Motivation» den ersten Schritt zu machen und dann auch durchzuhalten, denn solange es darum geht, nichts Anstrengendes tun zu müssen, sind Menschen Weltmeister der kreativen Ausrede. Die Trägheit hat uns fest im Griff. Das ideale Fitnessgerät: Velo

Die Psyche steht in direkter Verbindung zum körperlichen Wohlbefinden. Warum sich also nicht mit Gleichgesinnten, Freunden oder der Familie zusammentun und losradeln? Eine gemeinsame Velotour macht Spass und fördert die seelische Harmonie. Und so kann Radeln Lebensqualität, Gesundheit

und Fitness rundum verbessern. Der positiven Auswirkungen für Körper, Geist und Seele sind viele: • Für Herz und Kreislauf Herz und Kreislauf werden gestärkt, Kreislaufstörungen beseitigt, niedriger Blutdruck stabilisiert und ein zu hoher gesenkt. • Verbesserte Atmung Der Brustkorb weitet sich, die Atmung wird vertieft und geht über in ein freies, gleichmässiges Fliessen. • Anregung des Fett- und Energiestoffwechsels Bei Trainingsstrecken über eine Stunde verbessert sich der Fettstoffwechsel. Der Energiestoffwechsel schaltet um auf Fettverbrennung, Fett wird abgebaut, die Gewichtsabnahme erleichtert. Hinzu kommt eine Senkung der Blutfettwerte. • Gesteigerte Sauerstoffaufnahme = biologische Verjüngungskur Durch richtiges Ausdauertraining können Sie Ihre Sauerstoffaufnahmefähigkeit um 10 bis 20 % verbessern und so biologisch um 10 bis 20 Jahre jünger werden (pro Lebensjahr nimmt die maximale Sauerstoffaufnahme um ca. 1 % ab)! Im Idealfall lässt sich die Sauerstoff- Aufnahmefähigkeit sogar verdoppeln! • Stärken des Immunsystems Durch moderate Ausdauerbewegung, vermehrte Sauerstoffaufnahme und Kontakt mit Klimareizen (Wind, Luft, Sonne) wird das Immunsystem gekräftigt. • Balsam für die Psyche Die stimmungsaufhellenden Endorphine werden beim Radeln und unter Einfluss von UV-Strahlen vermehrt ausgeschüttet.

Biken macht also im wahrsten Sinn des Wortes gute Laune. Das Velo ist nicht nur ideal für Psyche und Fitness, mit ihm lässt sich auch individuelles Ausdauer- und Muskeltraining betreiben, immer mit dem Vorteil, Gelenke und Bänder wenig zu belasten. • Trainingsdosierung: Tempo und Streckenlänge Prinzipiell dosiert man die Trainingsbelastung in allen Sportarten nach Umfang (Streckelänge oder Dauer), Intensität (Tempo) und Häufigkeit. Für Gesundheit und Fitness ist in allen Sportarten ein moderates Tempo optimal. Dieses – wie auch die Dauer – richtet sich nach der individuellen Verfassung. Fahren Sie nur so schnell, dass Sie einen Satz mittlerer Länge ohne Atemnot sprechen können, so haben Sie genügend Sauerstoff und überlasten nicht das Herz. • Dauer und Häufigkeit Optimal ist eine Belastung von 30 bis 60 Minuten – mindestens zwei- bis dreimal pro Woche, am besten jedoch täglich. Will man den Stoffwechsel noch mehr trainieren, bietet es sich an, einmal in der Woche – z. B. am Wochenende – etwas mehr zu tun.

• Optimales Muskeltraining mit dem Fahrrad Velofahren spricht viele Muskelgruppen an, vor allem die der Beine, im Besonderen der Oberschenkel, und des Rückens, gerade im Hüftbereich. Nicht umsonst zählen Radprofis zu den fittesten Athleten. Als ideales Fortbewegungsmittel entlastet das Fahrrad die Beine von statischer Muskelarbeit und beansprucht durch die Vorwärtsbewegung den dynamischen Muskelanteil. Radeln wirkt sich zudem günstig auf das dynamische Gleichgewicht aus, während Koordination und Kraft der unteren Extremitäten gestärkt werden. • Wichtig: Radeln Sie hin und wieder im Stehen. So optimieren Sie Ihr Muskeltraining, denn andere Muskeln werden belastet und der Rücken gedehnt. Velofahren im Alter, bei Übergewicht und Beschwerden

Reifere Menschen, mit Übergewicht oder Gelenkbeschwerden, neigen dazu, ihren Bewegungsapparat zu schonen. Doch auch für Senioren ist es nie zu spät, ein Muskeltraining zu beginnen und, gerade bei Gelenkbeschwerden, aufs Velo zu steigen. Biken hält auch Rheuma-

patienten fit, denn ein wichtiger Gesundheitsaspekt des Velofahrens ist der Aufbau der Muskulatur. Was wiederum die Gelenke entlastet und Schmerzen reduziert. Fahrradfahren ist eine knochen- und gelenkschonende Sportart mit geringen Stauch- und Stossbelastungen. Zudem fördern kräftige Muskeln in Rücken, Bauch und Beinen die Körperstabilität und eine aufrechte Haltung. Nicht zuletzt lässt sich mit gezieltem Muskeltraining Arthrose und Osteoporose entgegen wirken. Mit «E-Bikes» der Bequemlichkeit ein Schnippchen schlagen

Falls Sie kaum zu motivieren sind und keine Tipps von Freunden und Familie ausreichen, um Sie in den Sattel zu bekommen, dann gehören Sie vielleicht zur zukünftigen, neuen eKick-Generation. Wie wäre es also mit einem E-Fahrrad? Elektro-Fahrräder sind gewaltig im Kommen. Elektrovelo fahren macht Spass, weils einfach leichter geht (besonders bergauf) und auf gesundeste Weise mehr Mobilität verschafft. Dabei handelt es sich keinesfalls um einen faulen Kompromiss, denn die gesundheitlichen Aspekte werden ähnlich wie beim Velofahren erfüllt.

Weil es gesund ist und Freude macht Seit diesem Jahr engagiert sich Atupri als enge Partnerin einer vorbildlichen Organisation – der Schweizer Wanderwege. Mit einem bunten Strauss an Ideen und laufend erweiterten Angeboten will Atupri ihre Versicherten für die gesündeste Outdoor-Freizeitaktivität gewinnen. Hier stellen wir erste Highlights vor.

Wandern mit Atupri

Wandern mit Atupri

Zusammen wandern!

Als Beilage dieser Atupri News erhalten Sie ein handliches Wanderbüchlein. Darin finden Sie ausführlich dokumentierte Wandervorschläge und eine Menge an Gutscheinen im Wert von über 200 Franken. Mit diesem Angebot möchten wir signalisieren: Wandern ist eine Aktivität aller Sinne, und dazu gehören unter anderem auch Gaumenfreuden.

In Zusammenarbeit mit den Schweizer Wanderwegen werden wir spezielle Wanderanlässe durchführen, bestimmt sind auch Events für Sie dabei. Etwas Besonderes ist die vom 4. auf den 5. Juli geplante Schweizer Wandernacht mit sieben Routen in allen Landesteilen. Mehr über überraschende Outdoor-Aktivitäten finden Sie auf atupri-aktiv.ch oder informieren Sie sich bei Ihrem Service Center.

www.atupri-aktiv.ch

Wenn Sie sich in diese neue Website einwählen, erwarten Sie viele nützliche Informationen und Anregungen zu Outdoor-Aktivitäten.

10 Wanderungen mit ausführlichen Infos und mit Bons im Wert von über 200 Franken

Neben monatlich ergänzten Wandertipps finden Sie hier eine Checkliste der richtigen Ausrüstung, Empfehlungen fürs Wandern mit Kindern, Veranstaltungshinweise, einen Link zu Meteo sowie das elektronische Newsletter-Bestellformular.

Monatliche Wandertipps – auch als e-Newsletter!

Ab sofort finden Sie auf der Wander-Website von Atupri monatlich einen ausgesuchten Wandertipp. Mal gehts in eine Gegend in Ihrer Nähe, ein andermal in eine noch weniger bekannte Ecke des Landes. Auf Wunsch erhalten Sie die monatlichen Wandertipps aber auch als Newsletter per E-Mail. Das elektronische Bestellformular des Newsletters finden Sie unter atupri-aktiv.ch.


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Unter uns gesagt

Juni 2009

Backstage

Nr. 62

Fast ganz Europa – in einem Service Center Wenn wir in dieser Ausgabe Dejan Jovanovic, den Verantwortlichen des Atupri Service Center Zürich als Backstage-Gast zu Besuch haben, dann kommen wir nicht umhin, auch die Zusammensetzung seines Teams mitzuberücksichtigen. Denn so wie er und seine Familie, ein Brückenschlag von der Schweiz über Serbien bis Tibet – symbolisiert auch seine Mannschaft das Ebenbild der Metropole Zürich oder der heutigen Schweiz – eine internationale Vielfalt im Kleinformat.

Zu Besuch im Service Center an der Baumackerstrasse in Zürich Oerlikon fallen als erstes wohl zwei Dinge auf: ein recht tiefes Durchschnittalter von knapp 30, und eine angenehme und von unaufgeregt entgegenkommender Freundlichkeit geprägte Atmosphäre. Für das gute Klima verantwortlich sind sechzehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche zwar im Grossraum Zürich heimisch sind, ihre Wurzeln aber in zehn verschiedenen Nationen haben, neun europäischen und einer aus dem Fernen Osten. Viel mehr heutige urbane Schweiz ist also kaum vorstellbar. Doch auch wenn in Europa Grenzen fallen, im Kopf bleiben sie bestehen, und manch einer mag sich fragen: Wie klappt diese Internationalität im beruflichen Alltag? Darüber sprachen wir mit Dejan Jovanovic, ebenso wie über die Arbeit bei Atupri und deren Produkte ganz allgemein, aber natürlich auch über seine persönlichen Ziele. In Ihrem Team arbeiten Frauen und Männer aus der Schweiz,

aber auch solche mit Wurzeln in Griechenland, Österreich, Bosnien, Deutschland, Holland, der Türkei und Slovakei, von den Philippinen ... Sie selbst sind in Serbien geboren. Wie kommt es zu einer solchen Zusammensetzung?

«Wir erleben sie als etwas völlig Normales, Natürliches. Ich behaupte, es würde eher auffallen, wenns nicht so wär! Wie ist denn die Realität? Wer sich auf dem Markt, im Strassenbild, oder eben in einem modernen Unternehmen in einer von Dynamik und Austausch geprägten Wirtschaftsmetropole wie Zürich eine ist bewegt, begegnet immer einer solchen oder gar noch reicheren Vielfalt», sagt Dejan Jovanovic und ergänzt lachend: «Um wirklich repräsentativ zu sein, müssten wir mindestens noch einige Vertreter mit italienischem oder spanischen Background haben». Und es funktioniert?

«Aber sicher! Wir leben ja alle sehr aktiv und im gleichen wirtschaftlichen, technologischen und kulturellen Umfeld ‹Zürich›, wir haben

Zur Person

Ein Stimmungs- und Gruppenbild des Service Center Zürich – am Fototermin waren ferienhalber nicht alle Mitarbeitenden anwesend.

alle die gleiche Basis und widerspiegeln auch die Bevölkerungsstruktur. Mit anderen Worten: Unsere Zusammensetzung ist ein grosses Qualitäts-Plus.» Welches wäre denn der wichtigste Vorteil?

Dejan Jovanovic Leiter Service Center Zürich dejan.jovanovic@atupri.ch

Dejan Jovanovic absolvierte am Kaufmännischen Lehrinstitut Zürich KLZ die kaufmännische Grundausbildung, 2005 diplomierte er an der Betriebswirtschafts- und Verwaltungsschule BVS als Betriebsökonom. Paralell dazu bildete er sich auch in ergänzenden Kursen weiter, so u.a. auch in der Informatik. Im Krankenkassen-Fach ist er seit 2001 aktiv, seit 2008 bei Atupri. Der 29-Jährige Zürcher beeindruckt durch Ruhe und Besonnenheit, aber auch durch seinen familiären Hintergrund. In einem kleinen Ort nahe Belgrad (Serbien) geboren, zog die Familie 1983 ins vorarlbergische Bregenz am Bodensee. 1990 erfolgte dann der Wechsel in die Schweiz. Seine Lebenspartnerin (24) hat ihre familiären Wurzeln im Tibet. Das Paar hat eine 2-Jährige Tochter, Seylha, und «sie ist das Zentrum unserer Freizeit». Weitere Hobbies sind Fitness, Snowboard und Fussball. Bis vor wenigen Jahren mit grosser Leidenschaft – Dejan Jovanovic spielte in der 2. Liga. Welches sind Ihre privaten Pläne oder Wünsche? «Vielleicht ein Haus? Auch Weiterbildung im Management ist Teil meiner Zukunftsplanung. Ganz sicher aber, dass wir eine glückliche Familie bleiben. Und, man darf ja auch träumen ... ein mintgrüner Aston Martin!»

«Das hat viel mit unseren Zielen für das Service Center zu tun. Meine Zielsetzung ist der Erfolg, ich möchte, dass sich unsere Versicherten bei uns wohl fühlen, dass sie gerne Atuprianerinnen und Atuprianer sind. Um das zu erreichen, müssen wir nicht nur gut, sondern besser als die anderen sein. Und genau das ist die Stärke unseres Teams, nämlich das Plus an Individualität.» Wie ist das zu verstehen?

«In einem harmonischen, aber engagierten Zusammenwirken bringen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt ein, zeigen ein aktives Interesse für die Abläufe und Inhalte. Daraus ergeben sich nicht selten Prozessoptimierungen, und das schweisst noch mehr zusammen. Es ist schon so, alle setzen sich für die Sache und füreinander sehr ein – es ist ein gutes Gefühl, Teil dieser Equipe zu sein.» Die letzte Aussage erstaunt schon ein bisschen, wenn man weiss und bedenkt, dass Sie sich eigentlich noch grösserer Teams gewohnt sind – immerhin arbeiteten Sie bis unlängst viele Jahre bei einer der grössten Schweizer Krankenkassen.

«Richtig, dort war in der Tat alles ‹grösser›. Nicht nur die Teams, auch die Distanz zwischen den Abteilungen und Unternehmensebenen.

Hier bei Atupri – die mittlerweile auch eine ansehnliche Grösse hat! – erlebe ich eine produktivere Hierarchiestruktur. Ein Beispiel: In den acht Jahren bei der vorherigen Arbeitgeberin hatte ich mit dem obersten Chef nie Kontakt. Das war so, als lebten oder arbeiteten wir auf verschiedenen Planeten. Hier bei Atupri haben wir mit der Geschäftsleitung mindestens einmal monatlich persönlichen Kontakt und Erfahrungsaustausch. Mal bin ich in Bern, mal kommt die Leitung zu uns. Es ist deshalb völlig logisch, dass wir unsere Erkenntnisse direkter einbringen können. Daraus resultiert eine Kette von Vorteilen: Wir sind motivierter, erbringen ergo unsere Serviceleistung mit mehr Herzblut und erzielen so eine höhere Kundenzufriedenheit. Diese wiederum schlägt sich in Kundentreue nieder – für eine Dienstleisterin die beste Grundlage für erfolgreiches Wirken.» Welche anderen Ziele verfolgen Sie?

«Noch mehr Stabilität, d.h. ich möchte an einem Arbeitsklima bauen, welches die Mitarbietenden lange Jahre fasziniert und an Atupri bindet. Die heutige Wirtschaft ist sich eine hohe Personalfluktuation gewohnt – ich selbst bin aber überzeugt, dass Routine einen hohen Wert hat»

Bedürfnisabklärung –, um danach optimale Antworten zu geben, also Ansprüchen der Kunden in idealer Weise und nachhaltig entsprechen.» Hat Atupri «die richtigen Antworten» ?

«Absolut. In der obligatorischen Grundversicherungen sind wir in der Promotion von Prämiensparmodellen – im Managed Care – sehr aktiv und haben ein ‹komplettes› Angebot. Neben den HMO- und Hausarzt-Lösungen bieten wir seit diesem Jahr mit TelFirst eine dritte Variante. Sie richtet sich an moderne Technologien gewohnte und mobile Versicherten. TelFirst war vom Start weg sehr gefragt. Bei den Zusatzversicherungen verfügen wir mit Mivita über eine wirklich einzigartige Patentlösung.» Gibt es Verbesserungspotenzial?

«Weniger im Angebot, als im Bewusstsein der Leute. Ich denke da etwa an die Ferien- und Reiseversicherung, die bei Auslandreisen eigentlich selbstverständlich sein sollte. Aus Unkenntnis verzichten aber zu viele darauf. Wer allerdings Mivita hat, um auf ‹die richtigen Antworten› zurückzukommen, hat den Schutz im Ausland schon inklusive und benötigt keine separate Lösung.» Und sonst?

Was verstehen Sie unter Routine?

«Hohes Know-how! Die vertiefte Fachkenntnis der Materie, bzw. der Angebote sowie der Kundenbedürfnisse – beides hängt unmittelbar voneinander ab. Wer gut beraten will, muss jederzeit die richtigen Fragen stellen können – fundierte

«Eine Versicherung, die alle unglücklichen Menschen glücklich macht. Das gibt’s noch nicht», sagt unser Backstage-Gast, und fügt lächelnd an: «Aber wir arbeiten daran!» Dejan Jovanovic, wir danken für das Gespräch.


Atupriville

Juni 2009

8

Bravissima

Nr. 62

Bravissima sucht Ab in die Natur – Picknick inklusive! Ihre persönlichen Gesundheitsrezepte Kinderwettbewerb Atupriville

Berg

.

3 Std

Atupriville 5 Std.

Je höher die Gesundheitskosten steigen, umso wichtiger werden die Gesundheitsförderung und das persönliche Kostenbewusstsein von uns allen. Gerade darum bleibt «Bravissima» so aktuell – wer sich auf atupri.ch unter Bravissima umsieht, kommt ob der grossen Zahl von Tipps zur Gesundheitspflege rasch ins Staunen. Tatsächlich sammelten wir durch die Monate hunderte von Einsendungen, ein grosser Teil davon ist im Internet publiziert und über 100 Rezepte und Anregungen gibts in einem handlichen Ratgeber in gedruckter Form (siehe Angebot unten). Das Atupriland ist wunderschön, Berge und Täler, Wiesen und Wälder, Flüsse und Seen ... die Natur beginnt immer gleich um die Ecke. Darum verbringen die grossen und kleinen Atuprianerinnen und Atuprianer ihre Freizeit so oft wie möglich unter freiem Himmel. Die Schuhe sind schnell geschnürt und der Rucksack rasch gepackt. Mit Sonnenbrille, Fernrohr, Regenschutz und, für einen der Höhepunkte jeder Wanderung, einem leckeren Picknick ... Apfel, Tutti Frutti und Cervelat, was brauchts mehr, um happy zu sein! Und jetzt zum heutigen Wettbewerb – findest du alles? Wenn Ja, und wenn du 1998 oder später geboren bist, dann mach unbedingt beim Wettbewerb mit. Vielleicht gewinnst du sogar einen der vielen Preise. Viel Glück! Was musst du tun?

Diese Preise können gewonnen werden: 1. Preis 1 RailAway Freizeitgutschein

Einfach nur gut hingucken, und die sechs Tiere auf dem Talon im grossen Bild suchen.

2. Preis 3. Preis 4.–77. Preis

Wenn du sie gefunden hast:

Schreib im Wettbewerbstalon auf, in welchem Feld sich welches der gesuchten Tiere befindet. Dann schneidest du den Talon aus, klebst ihn auf eine Postkarte und schickst diese an: Atupri Krankenkasse, «Atupriville», Zieglerstrasse 29, 3000 Bern 65.

Wettbewerbstalon

im Wert von CHF 100.– 4 Kinotickets im Wert von CHF 80.– 1 Brettspiel im Wert von CHF 30.– 74 × tolle MitmachÜberraschungspreise

Einsenden bis 31. August 2009

Haben auch Sie «geheime» Tipps?

Die Aktion Bravissima ist beliebt und wird fortgesetzt, denn wahrscheinlich gibt es noch Dutzende von Anregungen und Verhaltensweisen, die es noch nicht in die grosse Bravissima-Sammlung geschafft haben! Gibt es in Ihrer Familie bewährte persönliche Erfahrungen oder andere Vorschläge aus den Kategorien Bewegung, Ernäh-

rung, Hausmittel zur Vorbeugung und Therapie, Kostenbewusstsein oder anderem mehr? Dann schicken Sie uns diese zu – alle noch unveröffentlichten individuellen und wirksamen Einsendungen werden im Internet publiziert und mit Rail-Away Gutscheinen von 50 Franken belohnt! Und für den besten Tipp, den Tipp des Jahres 2009, gibt es zusätzlich einen RailAway Gutschein von 100 Franken! Ihre Geheimrezepte schicken Sie bitte an: Atupri Krankenkasse «Bravissima» Zieglerstrasse 29 3000 Bern 65 oder an die Mailadresse bravissima@atupri.ch

Machen Sie mit – Selbstverantwortung lohnt ich! Der Link zu den Gesundheitstipps: www.atupri.ch > Gut zu Wissen > Bravissima

Bravissima – als handliches Buch

Meine Antworten Feld (Kombination aus Buchstabe und Zahl, zum Beispiel B/4)

ist im Feld

ist im Feld

ist im Feld

ist im Feld

ist im Feld

ist im Feld Für Kinder im Vorschulalter dürfen die Eltern beim Ausfüllen natürlich behilflich sein. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden bis am 30. September 2009 schriftlich benachrichtigt. Die Gewinner der ersten drei Preise werden in den Atupri News veröffentlicht.

Vorname Name Strasse/Nr. PLZ/Ort Ich bin im Jahr

Der kleine Bravissima Ratgeber mit über 100 ausgewählten Tipps: Aussergewöhnliche, ganz persönliche Bewegungs-, Ernährungsund Verhaltenstipps und altbewährte und durch Familientraditionen überlieferte Hausmittel.

geboren.

Wer sich noch keinen der kleinen handlichen Ratgeber (Format A6, 100 Seiten) gesichert hat, kann dies nach wie vor tun – nutzen Sie dazu den untenstehenden Bestellcoupon oder senden Sie uns ein Mail an bestellungen@atupri.ch.

1. Preis RailAway Freizeitgutschein im Wert von CHF 100.–

Kinderwettbewerb in der Ausgabe vom März 2009

Magdalena Erni aus Thun (BE), Jahrgang 2003

2. Preis 4 Kinotickets im Wert von CHF 80.– Das sind unsere jungen Gewinnerinnen und Gewinner aus dem Wettbewerb in der letzten Ausgabe:

Noée Studer aus Wangen (SO), Jahrgang 2003

3. Preis 1 Brettspiel im Wert von CHF 30.–

Bestellcoupon

Dirk Schmid aus Mettlen (TG), Jahrgang 2003

Auf Postkarte kleben und einsenden an: Atupri «Ratgeber», Zieglerstrasse 29, 3000 Bern 65

Bitte schicken Sie mir kostenlos ein Büchlein «Bravissima Gesundheitstipps» an folgende Adresse: Vorname

Impressum Atupri News Nr. 62/2009 Atupri News

Erscheint 4-mal jährlich, D,F,I 15. Jahrgang Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung

Redaktionsadresse

Übersetzung

Druck

Atupri Krankenkasse Kommunikation Zieglerstrasse 29, 3000 Bern 65 redaktion@atupri.ch www.atupri.ch

Vision Translations AG, Küsnacht ZH

Vogt-Schild Druck AG, Gutenbergstrasse 1 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch

Adressänderungen

Redaktionsleitung

Bitte an Ihr Service Center

Jürg Inäbnit

Grafik und PrePress

Fruitcake W & P AG Bollstrasse 61, Postfach 777 3076 Worb worb@fruitcake.ch www.fruitcake.ch

Name

Fotos

Strasse / Nr.

fotolia.de, fruitcake.ch Fotos Zürich: Micha Riechsteiner, Worb

PLZ / Ort

Cartoon

Bruno Fauser, Bern, www.fauser.ch

Internet: Die wichtigsten Beiträge der Atupri News sind abrufbar unter www.atupri.ch > Über Atupri > Atupri Publikationen

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