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Bester Aufsatz 2016 «Lernen – eine Bereicherung des Lebens» auf Seite 6
UNTERWEGS IN
BOLIVIEN Höhenluft und ein wenig Gelassenheit von Anja Méroz ab Seite 8
A Voice from Chicago
What Is This? Pokémon Go!
Reportage ab Seite 20
VIERT E LJAHR E SBUL L E TI N DE S VE RE I N S E H E M A L I G E R D E R WI R T S C H A F T S M I T T E L S C H U L E B E R N
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IMPRESSUM
Werbung, wie sie sein sollte.
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Reisebericht Bolivien
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11 Preview Ausflug der Wandergruppe ins Dählhölzli Wandergruppe WMB
Programm 2016
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Aus dem Verein 4 Review der Abschlussfeier 4 Abschlüsse 2016 5 Editorial 6 Bester Aufsatz 2016 «Lernen – eine Bereiche- rung des Lebens» 7 Abschlusspreise 2016 24 Im nächsten dialog ... Titelthema 8 Reisebericht Bolivien – Das Titelthema von Anja Méroz
Leitartikel von Anja Méroz
Ankündigungen 15 Preview: Wandergruppe WMB – Programm 2016 16 Preview: Weindegustation im Mövenpick Weinkeller 16 Preview: Weihnachts anlass 2016 Termine und Aktivitäten 23 Ehemaligen-Höck Fitness + Stretching Und ... 2 Impressum 22 Weiterbildungen
13 Preview Weihnachtsanlass im Hotel Kreuz, Bern
Reportage 20 A Voice from Chicago: What Is This? Pokémon Go! Portrait 17 10 Fragen an Elisabeth Küpfer
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Portrait Interview mit Elisabeth Küpfer Titelbild: Salzwüste in Bolivien © Anja Méroz
16 A Voice from Chicago:
Pokémon Go!
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NEWS
r e i e f s s u hl c s b A 6 e 1 0 Di 2 i n Ju . 0 3 m vo D
von fü n f inerseits e e ed r u er Imag ier w ch lussfe -m inütig s 2 « b A a k e m e L in Th h r ig en z u m r d iesem ie d iesjä Ku rzfi lm nen u nte n n b/) ö te k m r e ie -w pr ä m h /bwd Ku rzfi lm ( .c n » r B e b M d ie a nde .bw er d ie W M B sow p://w w w W tt r h F il m ü b : e er n d e s d ritz Jenz iläu m aut wer ek tor), F igen Ju b R r ( h a ng e s c h r ä e -j k 0 li 4 d An h des 1 Ray mon a n lässlic Wyss den von e R d ie d Ursu la n n o u v ) s d it w e w u rden b s r s re t. Fer ner Verein s m e a r t Lüth i r d u t K m n u r t) u nd Ber n) t o ( P räside d p S ta S d n n ) u nter fie u deräti istration (Geog ra in l (Gemein e m h d sc A u , n n nd entla ued i K n ikatio Ru hesta L eh rer R n Kom mu , te n n o ie ti a d lver for m den woh (IK A = In plaus in p A m e tosend sen . , r A n lass u rde de w t e o riche. r d é n p u A bger inem A e it m r, s Ja h w ie jede Katr in Zu
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Aufruf für An ekdoten/Ber icht e au s d e r S c hule, aus Pro jek twochen, Dip lomreisen, F o t os – zum 10 0 -jä hrigen Jubilä um des Vereins der Ehemali gen d e r W MB
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iebe Ehemal ig e, un ser Vere in w ird nächst jä hr ig. Zu dies es Ja hr 10 0em A nlass plan en w ir ei nen Ju log m it A nekd bi läumsd iaoten /Ber ichten aus Ih rer ak tiv Schu lstu nden, en Schu lzeit, au aus Projek twoc s hen, von Diplo St ud ienreisen) m reisen (neu: , illustr iert m it Fotos (fa lls vorh verstä nd lich w anden). Selbst erden w ir nich t al le Ei nsendu ng tigen können. Sc en berück sichhön wäre es, ei nen M ix aus fr üh eren Zeiten zu eren und neuerha lten. Die Dok umen te können vo rzugsweise pe kzum br un nen@ r E-Mai l an: gm x.ch oder pe r Post an K. Postfach 399, 37 Zumbrunnen, 00 Spiez gesend et werden. Ei nsendeschlus s ist der 5. Mär z 2017. Besten Dan k fü r die ak tive M ith ilfe zu r Ges Ju bi läumsd ia lo ta ltu ng dieses ges! Katrin Zum br un nen
Abschlüsse 2016 EFZ Kaufmann/Kauffrau Am 30. Juni 2016 haben 36 Lernende der Wirtschaftsmittelschule Bern das EFZ Kaufmann/Kauffrau erhalten: Klasse 6a Abdullahi Mohamed, Bern, Anesi Anthony, Bern, Aufiero-Affione Fabio Luca, Schliern b. Köniz, Bunjaku Alban, Kehrsatz, Gomez Zeus, Thörishaus, Gutfeldt Simone Salome Andrea, Belp, Kreuzer Till, Bern, Lanzrein Michelle, Neuenegg, Mazlum Umut, Liebefeld, Mihandust Mahsa, Studen, Nguyen Julia, Köniz, Pulfer Leonie Tamara, Belp, Schneider Sarina, Zollikofen, Schütz Marc, Boll, Sivabalan Seenuka, Bern, Thekkeveettil Bettina, Thörishaus, Wymann Sarah, Zollikofen
Klasse 6b Aeberhard Selina, Köniz, Born Nicolas, Langenthal, Di Pietrantonio Lisa Mariah, Fraubrunnen, Güler Sabriye, Worb, Jafari Radmehr, Münchenbuchsee, Juricic Valentina, Ittigen, Miletic Dusan, Langenthal, Mirena Laura, Bern, Muster André Daniel, Burgdorf, Naim Fey, Lyss, Reiser Chantal, Kerzers, Rodrigues Gondim Elenor, Hindelbank, Scheurmann Cyril, Münchenbuchsee, Sridhar Vithursigan, Bern, Srikaran Sinthuja, Burgdorf, Tasyürek Eda Royem, Wabern, Vadackumchery Rahul, Neuenegg, Vincent Phillip Jenushan, Oberwangen b. Bern, Winkler Cyril Vincent, Allmendingen b. Bern
BM-Abschluss bwd WMB 2016 nach Langzeitpraktikum Diese 62 Lernenden haben nach dem Langzeitpraktikum das EFZ Kaufmann/Kauffrau und das BM-Zeugnis erhalten: Klasse 8a Bättig Kira, Bärau, Briguet Guillaume, Ostermundigen, El Lakkis Loris, Muri b. Bern, Federico Delia, Bern, Gaye Racine Bernard, Bern, Habegger Sarah, Rümligen, Hadorn Livia Anna, Belp, Köhli Selina Julia, Langenthal, Kunkler Jessica, Bätterkinden, Maag Tasmin, Neuenegg, Murgotti Estella, Rüfenacht, Nussbaumer Lea, Alchenflüh, Oetliker
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EDITORIAL
Editorial
Ein wunderbarer Sommer neigt sich langsam dem Ende zu. Die Erinnerungen aber bleiben.
Isabelle, Stettlen, Pham Thi Thao Anh, Bern, Ribeaud Sabrina, Bassecourt, Rindlisbacher Franziska, Boll, Rothenbühler Yannick, Grosshöchstetten, Schaffer Simon, Stettlen, Schmuckli Carmen Helena, Moosseedorf, Stäldi Jan Alexander, Münchenbuchsee, Stucki Lorine, Konolfingen, Tavares de Almeida Soares Jacqueline, Aarberg, Westphale Michelle, Zollikofen, Wittwer Julia, Bärau
Klasse 8b Ballerstedt Lucas Robert, Brüttelen, Bohler Rémy, Zollikofen, Burri Jan Otto, Muri b. Bern, Imeri Blerta, Oberwangen b. Bern, Joseph Maria, Schliern b. Köniz, Krasniqi Belina, Urtenen-Schönbühl, Leuenberger Franziska, Belp, Lüthi Michelle, Bremgarten b. Bern, Marti Michelle, Boll, Nadarajah Sujitha, Ostermundigen, Rajakulendran Jasika, Bern, Rehmann Joel, Muri b. Bern, Schaffer Stefanie, Hinterkappelen, Seiler Julian, Ins, Stoffel Pascale Maria, Bern, Torrado Adrian, Bern, Wong Lilian, Neuenegg, Wüthrich Jonas, Belp, Zürcher Pascal, Bern
Klasse 8c Alilovski Medina, Worblaufen, Amarilla Jessica Nathalie, Zollikofen, Bardet Noemi Josephine, Bern, Bernold Yanel, Liebefeld, Choffat Louisa Jeanne, Bolligen, Duc Amir Alexandre, Köniz, Fröhls Maike, Lanzenhäusern, Gabaldon Alena, Münchenbuchsee, Glaus Linda, Belp, Hirschi Lena, Albligen, Krasniqi Donika, Bern, Marti Nadja, Grosshöchstetten, Schafroth Julien Léonard, Oberburg, Vo Mong Tuyen, Bern, Wenger Cindy, Boll, Willms Niklas, Ittigen, Yavuz Tayfun, Zollikofen, Zimmermann Pascale, Bremgarten b. Bern, Zwyer Mitchell, Worb
Wir gratulieren allen Lernenden recht herzlich.
An Festivals habe ich getanzt als gäbe es keinen Morgen und dabei die ausgelassene Stimmung genossen. Ich habe viel Zeit mit meiner Familie verbracht, ein Buch nach dem anderen gelesen und mich über jeden Sonnenaufgang und den anbrechenden Sommertag gefreut. Ich wünsche mir, dass auch Sie solch schöne Erinnerungen an diesen Sommer behalten und die Sorglosigkeit und Zufriedenheit mit in den Herbst nehmen. Denn auch den Herbst kann man, wie früher als Kind, sorglos und glücklich erleben. Probieren wir’s aus. Im Namen des Vorstands
Stefanie Staub 4/2016
«Älter werden ist unvermeidbar, erwachsen werden optional.»
Im Mai habe ich einen Artikel in einer Zeitschrift gelesen, welcher von den Sommern handelte, wie man sie als Kind erlebt hat. Für diesen Sommer habe ich mir das fest vorgenommen. Ich wollte den Sommer wie ein Kind geniessen. Sorgenfrei und glücklich. Ich habe Rahmglacés ohne Reue verschlungen und den Geschmack des Sommers auf der Zunge genossen. Ich habe mich nach dem erfrischenden Aarebad auf die sonnengewärmten Plättli gelegt. Ich bin ungeschminkt in die Badi und habe bemerkt, wie viele Sommersprossen ich habe. Ich habe mich in den warmen Sommernächten auf den Liegestuhl gelegt und nach Sternschnuppen gesucht. Wenn mich fröstelte, habe ich mich ins Pyjama gekuschelt und eine warme Schoggi geschlürft.
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BESTER AUFSATZ
Lernen – eine Bereicherung des Lebens
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erne Mathematik, lerne Französisch, lerne Geschichte!» Auf diese Art versuchen Eltern ihre Kinder zu motivieren, etwas Neues zu lernen, doch heutzutage haben junge Leute nicht mehr den Ansporn dazu, weil sie das Gefühl haben, dass der ganze Schulstoff zu nichts führt und die Zukunft nicht fördert. Themen wie Algebra, Chemie oder sonst etwas, das einem nicht entspricht, werden schnell als nicht nötig angesehen und so vernachlässigt - die Motivation sinkt. Im Gedicht von Bertolt Brecht „Die Antwort“, geschrieben im Jahre 1940, fragt der Sohn seinen Vater, ob er Mathematik, Französisch oder Geschichte lernen soll. Daraufhin möchte der Vater alles verneinen, doch am Schluss spornt er seinen Sohn an, alles zu lernen und daran zu wachsen. Für Bertolt Brecht schien es sinnvoll, dass ein Mensch viel Wissen mit sich bringt, doch der Lernstoff von heute ist für viele junge Leute ein grosser Aufwand, bei dem nichts Gutes oder Effizientes zum Vorschein kommt. Nun stellt sich die Frage, warum der Mensch in Bezug auf Bertolt Brechts Gedicht so viel lernen sollte, obwohl ohne grosses Wissen auch viel möglich ist? Bertolt Brecht hat viele Bücher und Gedichte geschrieben, bei denen etwas im Hintergrund steht und die den Leser zum Nachdenken anregen. Als Schriftsteller und als Mensch war er der Meinung, dass jeder auf dieser Welt sich viel Wissen aneignen sollte, um das Leben zu verstehen. Der Mensch muss viele Dinge lernen, weil es eine Bereicherung des eigenen Lebens darstellt. Das Wissen füllt das Gehirn und auch den Menschen selbst. Lernen kann überall geschehen - bei Reisen, in der Schule oder bei der Arbeit, bei einem Fussballspiel. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich selbst mit Wissen zu bereichern und dabei kann man nichts verlieren, sondern nur gewinnen. Zum Beispiel beim Erkunden von verschiedenen Kulturen kann ein Mensch so viel Neues aufnehmen. Er versteht plötzlich, wie sich diese fremde Welt verhält und verständigt. Alles wirkt so interessant und spannend, sodass er mit neuen Erlebnissen und Erfahrungen weitergeht und in Erinnerung behält. Auch sollte jeder versuchen, neue Gedanken zu sammeln, weil je mehr Wissen uns prägt, desto mehr
verstehen wir und diskutieren wir. Auf diese Art und Weise ist es für uns einfacher, unsere Meinung preiszugeben und zu argumentieren. Mit mehr Wissen stossen wir auf neue Kontakte und es entstehen tiefgründige Gespräche, was einen grossen Vorteil in Beziehungen aufweist. Meine Mutter zum Beispiel, sagt mir immer wieder, wie viel ich an der Wirtschaftsmittelschule gelernt habe und wie gut ich dieses neue Wissen auch umsetze. Als erwachsene Frau versuche ich, mich bei Gesprächen in der Familie oder bei Fremden zu beteiligen und meine eigene Meinung zu äussern. Es ist sehr spannend und aufregend, sich neu zu entwickeln und an neuen Erfahrungen zu wachsen. Als schlauer Mensch oder als Mensch mit viel Lernpotenzial und Lernmotivation reagiert man auf überlegte Art und Weise im Gegensatz zu einem Nichtwissenden. Der wissende Mensch denkt nach, bevor er handelt und darum sollte sich jeder ein gewisses Wissen aneignen, um fähig zu sein, etwas auf kluge und verantwortliche Art in die Hand zu nehmen. Beispielsweise bei einer heftigen Diskussion spricht der Klügere nicht ohne nachzudenken und fällt den anderen nicht ins Wort, sondern hört sich zuerst alles an und erklärt danach seine Meinung zu dem jeweiligen Thema. So entsteht ein angenehmer Austausch zwischen Menschen mit gegenseitigem Respekt. Jeder sollte den Willen haben, Neues zu lernen und weitere Wissenszweige zu sammeln, da diese Fähigkeit das eigene Selbstbewusstsein stärkt und innerlich gesund macht. Je mehr eine Person weiss, desto mehr kann sie preisgeben und erzählen, was dazu führt, dass sie sich klug fühlt und dementsprechend auch eine starke Persönlichkeit aufbaut. Wenn, beispielsweise, ein Junge etwas über die Artenvielfalt gelesen hat und dies seinen Freunden erzählt, die ihn bewundern, so etwas zu wissen, stärkt das automatisch sein Selbstbewusstsein und er schätzt sich glücklich, neue Erfahrungen oder Gedanken gesammelt zu haben. Zusätzlich gibt er es anderen weiter, welche dadurch ebenfalls bereichert werden, was für beide Seiten einen grossen Vorteil darstellt. Da spielt es keine Rolle, ob das Thema sinnvoll erscheint oder nicht. Die Hauptsache ist, dass sich Menschen viel Wissen aneignen und dieses weitergeben.
Es ist wichtig, viel Neues zu lernen, weil davon die eigene Zukunft abhängig ist und durch neues Wissen hat der Mensch die Möglichkeit, sich weiterzubilden, um in der Karriere oder im Privatleben weit zu kommen. An der Wirtschaftsmittelschule lernen die Schüler sehr viel in Bezug auf den kaufmännischen Bereich, doch es gibt auch Fächer, die uns nicht weiterhelfen. Um diese Schule jedoch bestehen zu können, müssen wir Schüler auch die „weniger hilfreichen“ Fächer erfolgreich abschliessen. Und, wer weiss, vielleicht möchte einer von uns später an die Universität und Chemie studieren? Nichts ist unmöglich mit einem Rucksack voll Wissen auf dem Rücken und jeder einzelne Teil, den wir lernen, macht uns reicher und klüger. Aus dem Gedicht von Bertolt Brecht interpretiere ich, dass jeder Mensch auf dieser Welt möglichst viel lernen sollte und da spielt es keine Rolle, ob man ohne Wissen auch zurechtkommen könnte. Es geht darum, dass sich jeder mit neuen Erlebnissen und Erfahrungen füllt und neue Energie tankt, um daran zu wachsen und sein Umfeld motiviert, sich neues Wissen anzueignen und anzusammeln. Ich gebe Bertolt Brecht völlig recht, da viel Wissen einen Menschen unendlich weit bringen kann und seine Gegenwart und Zukunft fördert. Es ist überall möglich, Neues zu lernen, da steht die Schule nicht dringend im Vordergrund, wie viele Leute denken. Sie stellt einfach eine Grundbasis dar, doch ist sie sehr wichtig für unser Erwachsenwerden und für unser gesundes Gehirn. Ich möchte somit alle jungen Leute aufrufen, so viele Erfahrungen zu erleben, wie es in ihrer Macht steht, um die Chance zu erhalten, ein überlegter, vielwissender und bereichernder Mensch zu werden. Auch die älteren Leute können täglich Neues erlernen, also gebt nicht auf und entwickelt eure Persönlichkeit. Ihr alle könnt dabei überhaupt nichts verlieren, sondern nur gewinnen. Dem Sieg steht somit nichts im Weg!
Nadja Marti (Klasse 8c) gewinnt mit «Lernen – eine Bereicherung des Lebens» den Preis für den «Besten Aufsatz BM-Klassen 2016
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ABSCHLUSSPREISE 2016 | IN EIGENER SACHE
Abschlusspreise 2016 Bester Abschluss BM
Hervorragende Leistungen im letzten Schuljahr
Preis CSL Behring, Fr. 400.00 2 PreisträgerInnen (je Fr. 200.00) Seiler Julian, Klasse 8b (Notendurchschnitt 5.3) Choffat Louisa, Klasse 8c (Notendurchschnitt 5.3)
Preis der Berner Kantonalbank (Konto Fr. 300.00) (alle Klassen) Federico Delia, Klasse 8a (Notendurchschnitt 5.3)
Beste Leistung in den Fremdsprachen Französisch und Englisch EFZi
Bester Abschluss EFZi Preis Wankdorf Center (Gutscheine Fr. 400.00) Miletic Dusan, Klasse 6b (Notendurchschnitt 5.3)
Preis von Die Mobiliar, Fr. 150.00 Aufiero-Affione Fabio, Klasse 6a (Notendurchschnitt 5.1)
Beste Leistung W+G EFZi Preis des Handels- und Industrievereins des Kantons Bern, Fr. 250.00
Beste IdPA (BM) Preis Jordi Druck AG (Printzessin-Gutscheine, Fr. 300.00) Titel: Zu gut für die Tonne – Auf den Spuren der Nahrungsmittelverschwendung (Note 6.0) Leuenberger Franziska, Klasse 8b Stoffel Pascale, Klasse 8b
Miletic Dusan, Klasse 6b (Notendurchschnitt 5.5)
Beste Leistung IKA EFZi Preis des Handels- und Industrievereins des Kantons Bern, Fr. 250.00 Miletic Dusan, Klasse 6b (Note 5.3)
Bester Abschluss BM 2 Bester Aufsatz BM
Preis des Schulfonds der WMB, Fr. 300.00 2 PreisträgerInnen (je Fr. 150.00) Hufschmid Fiona, Klasse 2o (Notendurchschnitt 5.2) Burkhalter Michel, Klasse 2p (Notendurchschnitt 5.2)
Preis des Vereins Ehemaliger der WMB, Fr. 300.00 Marti Nadja, Klasse 8c (Note 6.0) Preis des Schulfonds der WMB, Fr. 150.00
Beste Prüfungsleistung Mathematik BM Choffat Louisa, Klasse 8c (Note 6.0)
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bereits e jüd isc im M it ta he G e m me h r e r la einde in lt e r fa h ren S ex istier B er n ie zu r jü te? Dies der F ü h d ischen e s u nd r u ng in v G ie der S y n emein sc les ag o g e B ha ft a n lä er n . sslich F üh r un g du r c h die Syn Diensta agoge B g 31. Ja er n nua r 2 0 17 nach m ittags Die Aus sch reib u ng m it A n m eldeta lo n fi nden S ie im nä chsten Dia log 1 /2017.
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TITELTHEMA «HÖHENLUFT UND EIN WENIG GELASSENHEIT»
Höhenluft und ein w Drei Wochen unterwegs in Bolivien
„H
ey! You look so happy today, are you going on vacation?“ Der uniformierte Mann am Flughafen Zürich grinst mich an und stellt mir ein paar Sicherheitsfragen. Vor mir liegen drei Flüge, bis ich in Bolivien ankomme. Dort besuche ich mit einer Mitbewohnerin, die direkt aus ihren Kuba-Ferien kommt, eine andere Mitbewohnerin, die seit einem halben Jahr mit ihrem Freund durch Südamerika reist. Ich fliege zum ersten Mal alleine, was sich jedoch als völlig unproblematisch herausstellt. Nach fast 24 Stunden Reisezeit ist es in dann endlich soweit: Wir landen in La Paz, der höchsten Regierungsstadt der Welt. Übermüdet stolpere ich aus dem Flugzeug und bringe die Formalitäten des Einreisens hinter mich, um meine Freunde begrüssen zu können. Die Luft ist dünn. Die wenigen Treppenstufen zum Hostel reichen, um uns ausser Atem zu bringen. Wir gönnen uns noch ein paar Stunden Schlaf und einige Tassen Tee aus Cocablättern, die von den Einheimischen zu jeder Gelegenheit gekaut werden. Sie wirken leistungssteigernd und bekämpfen die Höhenkrankheit, die sich nach einigen Stunden auf 4'000 m.ü.M.
auch bei mir bemerkbar macht. Deshalb sehen wir für heute ein lockeres Programm vor. Die Stadt, die aus dem unteren Teil La Paz und dem oberen Teil El Alto besteht, ist mit mehreren Gondelbahnen ausgestattet, damit die Einwohner sich in der felsigen Umgebung fortbewegen können. Damit fahren wir nach El Alto an einen Markt. Der Ausblick aus der Gondel verschlägt mir die Sprache. Die einfach gebauten Häuser stehen dicht und erstrecken sich bis an
La Paz – höchste
Regieru
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den Fuss einer mächtigen Bergkette. Vor uns drängen sich die Häuser zwischen Felsen sogar über einen Hügel ins Bild hinein – das ist El Alto. Hier fühle mich wie in einem früheren Jahrhundert. Auf der Strasse stossen „Cholitas“, Frauen in traditionellen Kleidern, ihre Handkarren mit Früchten vor sich her und verkaufen frisch gepressten Saft. Die Marktstände sind teilweise mit bunten Blachen abgedeckt und erstrecken sich, soweit das Auge reicht. Dahinter rufen die Verkäufer ihre Ware aus – Obst, Gemüse, Elektroware, Hygieneartikel, Werkzeuge oder Kleider: hier ist einfach alles erhältlich. Auf der Strasse zwischen den farbigen Häusern ist es eng. Oben herrscht ein Gewirre von sichtbaren Kabeln, unten von zahlreichen Menschen, viele davon in traditioneller Kleidung. Aber auch Baseballmützen sind oft zu sehen. Unsere blasse Haut in mehrere Schichten modernster Funktionskleidung gehüllt, fallen wir auf. Immer wieder schauen mir Kinder so verwundert ins Gesicht, dass ich den Eindruck habe, die erste hellhäutige Person zu sein, die sie sehen. Wir lassen uns in der Menschenmenge durch die engen Strassen treiben, verlaufen uns absichtlich ein wenig und kom-
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Eine Reise in Bolivien
wenig Gelassenheit Am nächsten Tag entdecken wir andere Flecken dieser besonderen Stadt, die wir mit Sammeltaxis erreichen. In die eher lädiert aussehenden
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Autos quetschen sich mehr als zehn Personen. Jedes Mal, wenn ich denke, nun passe
aber wirklich niemand mehr hinein, klopft von aussen jemand ans Fenster und wird vom Fahrer hereingebeten. Dicht gedrängt sitzen wir auf Klappsitzen und lauschen dem säuselnden Spanisch der Einheimischen. Wir sehen eine Demonstration von Personen mit einer Behinderung, die eine Invalidenrente fordern. Unsere HostelGastgeberin erzählt, dass unter dem sozialistischen Staatspräsidenten Evo Morales, dem ersten indigenen Regierungsoberhaupt, zwar vieles besser geworden sei. Zahlreiche notwendige Reformen liessen jedoch immer noch auf sich warten. Salz, wohin das Auge reicht. Am Abend packen wir die Rucksäcke und gehen, wegen der Höhenluft immer noch ein bisschen atemlos, zum Bus, der uns nach Uyuni bringen wird. Wir haben einen für bolivianische Verhältnisse sehr luxuriösen Bus gebucht, es gibt Abendessen und
sogar eine Toilette. Ich döse ein und wache mitten in der Nacht auf, als wir in einem verlassenen, heruntergekommenen Industriegebiet anhalten. Ein Rudel wilder Hunde durchsucht auf der Strasse lautstark eine Mülldeponie nach Essbarem. Ich schlafe wieder ein und werde um sieben Uhr von einem Sonnenstrahl geweckt. Die Landschaft sieht anders aus als in
Salar de Uyuni – grösste Salzwüste der Welt.
La Paz. Eine flache braune Schotterpiste verwandelt sich am Horizont in einen weissen Strich: Dort beginnt der Salar de Uyuni, die grösste Salzwüste der Welt. Die Stadt Uyuni auf 3’670 m.ü.M. in der Hochlandeinöde lebt hauptsächlich vom Tourismus, das merken wir sofort. Beim Aussteigen werden wir von Einheimischen nahezu überfallen, die eine Salar-Tour verkaufen wollen. Wir schütteln sie mit Mühe ab und machen uns selber ein Bild der Reiseagenturen. Die Reiseführer warnen vor defekten Jeeps ohne Sicherheitsgurte oder Reifenprofil und vor betrunkenen Fahrern. Wir finden eine Agentur, der wir vertrauen, und buchen eine Tour für morgen. In der einfachen Hostelküche kochen wir uns eine wärmende Suppe, in Uyuni
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men kaum aus dem Staunen heraus.
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TITELTHEMA
Steininse
Sandwü l in der
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ist es kalt. Das Wasser ist knapp, wir dürfen keine Wäsche waschen und nur kurz duschen. Aus dem Wasserhahn in der Küche kommt nur ein braunes Rinnsal, weshalb wir mit Mineralwasser kochen. Unser Guide für die nächsten drei Tage heisst Felix und hat, wie fast alle Einheimischen, eine dicke Wange, weil er ständig Cocablätter kaut. Wir fahren durch Uyuni, besuchen einen Eisenbahnfriedhof und
Aus dem Wasserhahn in der Küche kommt ein braunes Rinnsal.
fahren anschliessend in die Salzwüste, die sich über 12'000 km2 erstreckt. Dieser Anblick lässt sich mit nichts vergleichen: Der harte weisse Salzboden bildet ein unendliches Wabenmuster aus Sechsecken und zieht sich in alle Himmelsrichtungen. Am Horizont wird das weisse Meer durch das intensive Blau des fast wolkenlosen Himmels gebrochen. Die salzige Oberfläche reflektiert die gleissende Höhensonne überall – als ich zum Test meine Sonnenbrille kurz abnehme habe ich das Gefühl, in Kürze zu erblinden. Mit dem Finger kratze ich einige Salzkristalle vom Boden und lecke sie prüfend ab. Entstanden ist der Salzsee, als ein Anden-Binnenmeer vor zehntausenden Jahren austrocknete.
Heute bauen Einheimische rund 20'000 Tonnen Salz für den nationalen Markt ab. Die Zukunft des Naturphänomens ist jedoch unklar: Unter der Salzkruste befindet sich das grösste Lithiumvorkommen der Welt, das eine neue Einkommensquelle für Bolivien werden könnte. Der Abbau dieses Rohstoffs, der in Zukunft immer wichtiger wird, soll 2018 beginnen. Felix steuert den Jeep mitten durch das weisse Nichts, aber er scheint genau zu wissen, wohin er fahren muss. Wir besichtigen eine Insel mit Riesenkakteen, die aussieht, als würde sie im Nichts schweben, und essen mittags ein zähes Lamaschnitzel, das Felix aus dem Kofferraum zaubert. Am Nachmittag fahren wir weiter durch die weissblaue Landschaft, bis vor uns einige Bergspitzen erscheinen. Den kitschigen Sonnenuntergang geniessen wir trotz des eisigen Windes im Freien. Plötzlich ändern sich die Farben noch einmal, alles wird schwarz-weiss. Felix spielt seine Kassette mit indigener Volksmusik zum vierten Mal ab und wir summen vereinzelt mit. Die Dunkelheit holt uns ein und wir sind froh, als wir bei unserer Unterkunft, einem Hostel ganz aus Salz, ankommen. Schon im Gemeinschaftsraum beginnen wir zu frieren und stürzen uns auf den warmen Tee. Leider ist die versprochene heisse Dusche ebenfalls kalt, weshalb wir uns rasch in unsere die Schlafsäcke kuscheln. Originell, aber etwas mühsam ist die knöcheltiefe Schicht aus feinem Salz auf dem Boden des Schlafzimmers. Früh geht es am nächsten Morgen weiter,
wir verlassen den Salzsee und kommen in eine unendlich scheinende Steinwüste. Wir sehen Felsen, die der kalte Wind zu fantasievollen Formationen gruppiert hat, und die schneebedeckten Spitzen von Vulkanen. An der höchsten Stelle, auf über 5'000 m.ü.M., holen uns die Höhen-Kopfschmerzen ein, wir knabbern an Cocablättern. Die erste der Lagunen,
Lithium: neue Einkommensquelle oder Gefahr für ein Naturphänomen?
zu denen wir fahren, begeistert uns sofort mit den unzähligen wilden Flamingos, die als farbige Tupfen in der kargen Landschaft herausstechen. Doch auch der nächste Halt an der Laguna Colorada lohnt sich. Wegen kupferhaltiger Mineralien und Plankton schimmert das Wasser dieses Sees rötlich, was zusammen mit dem blauen Himmel und den braunen Bergen im Hintergrund aussieht, als hätte jemand mit dem Pinsel wahllos Farbschichten übereinander gestrichen. Zu den Klängen derselben schnulzigen Lieder wie am Vortag verbringen wir wieder viel Zeit im Jeep. In der Unterkunft ist es noch deutlich kälter als gestern, wir tragen bereits im Esssaal unsere Jacken und die Mützen aus Lamawolle, die wir in La Paz gekauft haben. Bevor wir zu Bett gehen, sehen wir im klaren Himmel Tausende von funkelnden Sternen und bleiben eine ganze Weile staunend stehen.
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«HÖHENLUFT UND EIN WENIG GELASSENHEIT»
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TITELTHEMA
Um halb fünf Uhr klingelt mich der Wecker aus dem frierenden Halbschlaf – wir haben eine lange Rückreise vor uns. Unterwegs bewundern wir wilde Lamas und Vicuñas, eine zierliche Lama-Art, besuchen zischende Geysire und gönnen uns ein Bad in einer warmen Thermalquelle. Der Wechsel von Thermowäsche zu Badesachen braucht Überwindung, lohnt sich aber. Wir tanken Energie für die lange Fahrt zurück nach Uyuni. Abends im Hostel fallen wir erschöpft ins Bett. Aus der weissen Wüste in die weisse Stadt Am nächsten Morgen nehmen wir einen Bus für die Fahrt hinunter in die Hauptstadt Sucre. Die Reise dauert lange und ist kurvenreich. Sucre gilt als schönste bolivianische Stadt und sogar als die am besten erhaltene spanische Kolonialstadt Südamerikas. Tatsächlich wirken die ganz in Weiss gehaltenen Gebäude sehr edel. Rasch haben wir den Eindruck, dass die Bevölkerung hier weniger arm ist als im höher gelegenen Gebiet. Wir gönnen uns zwei gemütliche Tage, spielen Kartenspiele auf einem Kirchendach und geniessen die Aussicht, trinken das traditionelle Maisgetränk Api und essen Quinoa und Pique Macho – ein bolivianisches Gericht aus Rindfleisch, Wurst, Kartoffeln und Ei, das nicht wirklich der Linderung unserer MagenSanta
probleme dient. Immer wieder schmunzeln wir über die bolivianische Auffas-
Heute nicht, heute ist geschlossen. Eine warme Dusche? Heute leider nicht. sung von Alltagsregeln. Öffnungszeiten ab sieben Uhr? „Heute nicht, heute ist geschlossen.“ Internet, wie im Schaufenster angekündigt? „Heute nicht möglich.“ Eine warme Dusche? „Heute leider nicht.“ Von die-
Cruz - K olonials ta
dt im w eissen K leid
ser Gelassenheit heben wir uns ein Stück auf für zu Hause, nehmen wir uns vor. Am Busbahnhof kaufen wir uns ein Ticket für die Weiterreise. Hinter den unzähligen Ständen von Reiseanbietern stehen Einheimische jeglichen Alters und preisen lautstark Destinationen an. Durch das stetige Wiederholen der Städtenamen entsteht ein seltsamer Sprechgesang. So wird aus der Stadt „Oruro“ beispielsweise „Orurorurorurorurooooooo!“ und aus La Paz „Palapalapaaaaz!“. Diese Rufe aus zahlreichen Mündern wirken erst ein bisschen befremdend, dann finden wir aber Gefallen daran und stellen uns vor, wie solche Rufe in der Schweiz klingen könnten.
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TITELTHEMA «HÖHENLUFT UND EIN WENIG GELASSENHEIT»
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TITELTHEMA «HÖHENLUFT UND EIN WENIG GELASSENHEIT»
Feuchtgrünes Tiefland Unsere nächste Station heisst Samaipata, ein Städtchen etwa zwei Stunden von Santa Cruz entfernt. Die nächtliche Busfahrt dorthin gestaltet sich als abenteuerlich; die schlecht präparierte Strasse ist schmal, unbeleuchtet und stellt mit ihren Kurven jede Schweizer Passstrasse in den Schatten. Zwei Mal gibt es eine kurze Toilettenpause, allerdings ohne Toilette in der Nähe. Um vier Uhr morgens lässt uns der Busfahrer leicht verschlafen auf einer Seitenstrasse im Nieselregen stehen. Auf nur 1’640 Metern Höhe ist das Klima milder, die feuchte
Luft bringt viel Grün hervor. In den beiden Tagen hier besuchen wir einen Tiergarten für obdachlose Wildtiere und besichtigen die präinkaische Felsenruine Fuerte de Samaipata. Eine halsbrecherische Taxifahrt bringt uns nach Santa Cruz und von dort aus in den Amboró-Nationalpark. Am Rand des Parks steigen wir um in einen klapprigen Jeep, mit dem wir im Schlamm einen eigentlich unbefahrbar steilen Weg hinunterschlingern bis zu unserer Unterkunft. Die Waldlichtung, auf der das weisse Haus steht, ist umsäumt von rötlichen Felsen – ein schöner Kontrast zum Grün der Pflanzen. Für zusätzliche Idylle sorgen der gurgelnde Fluss, wunderschöne Vogelschwärme und eine Kuh. In den nächsten Tagen unternehmen wir geführte Wanderungen durch den Urwald. Leider sehen wir wegen Dauerregens, abgesehen von einem Affen und diversen Vögeln, keine Tiere – und das im 6’376 Quadratkilometer grossen Nationalpark, in dem sogar Pumas leben. Doch auch die Termitenhäuser, Orchideen, Lianen, Pilze, Kaffeepflanzen, Bananenstauden und Erdlöcher von Ameisenbären und Gürteltieren vermögen uns zu begeistern. Immer wieder überqueren wir den Fluss, der im selben Rot schimmert wie die Felsen. Dazu hüpfen wir über Steine, die wegen des Regens rutschig geworden sind, was ein nicht ganz freiwilliges, kaltes Bad meinerseits zur Folge hat. Wir bestaunen Farben und Formen, die wir noch nie gesehen haben, und essen Mandarinen und Avocados aus der Gegend.
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Nach drei Tagen fahren wir nach Santa Cruz, wo wir wiederum in eine andere Welt eintauchen. Zum ersten Mal in Bolivien sehen wir teure Boutiquen, und es gibt mehr Gelaterias als Strassenhunde. Doch auch hier gibt es nicht nur die schöne Seite: Auf einem Platz verkauft ein etwa vierjäh-
riger Junge anderen Kindern Schleckzeug und im Supermarkt arbeiten Kinder als Hilfskräfte. Bettelnde Menschen erhalten von allen Passanten etwas Geld, weil
In Santa Cruz gibt es mehr Gelaterias als Strassenhunde. bekannt ist, dass sie sonst verhungern. Die Strassen sind in schlechtem Zustand, so manches Mal stolpere ich fast in ein Loch, wenn ich nicht auf meine Schritte achte. Unser Hostel liegt mitten im gepflegten Stadtzentrum und beherbergt zwei Tukane, die im offenen Gang und im Innenhof umherflattern. Die schönen Vögel eignen sich aber nicht als Haustiere, sondern zeigen ein aggressives Verhalten – einer davon pickt mich mit seinem riesigen Schnabel von hinten in den Fuss, als ich am Waschbecken stehe. Das tut richtig weh! An unserem letzten gemeinsamen Abend essen wir in einem zum Restaurant umgebauten Museum zu Abend, als uns eine Hochzeitsgesellschaft überrascht. Wegen unseres Wäscherei-Tags etwas unpassend gekleidet, werden wir Zeugen einer lautstarken bolivianischen Trauung. Nach einer Weile ziehen wir uns ins Nebenzimmer zurück und widmen unsere Aufmerksamkeit einem Kartenspiel. Und dann heisst es leider auch schon Abschied nehmen. Mit unzähligen neuen Eindrücken und Erinnerungen trete ich die lange Heimreise an. Im Flugzeug holen mich rasch Gedanken an den Alltag ein. Was ist in den drei Wochen im Büro alles passiert? Doch lächelnd schiebe ich sie noch ein wenig von mir weg: „Heute nicht.“ Anja Méroz
Quellen: Katharina Nickoleit: Bolivien kompakt, 2015. Spiegelonline.de, eda.admin.ch
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ANKÜNDIGUNGEN – WANDERGRUPPE
Wandergruppe WMB Programm 2016 Routenänderungen und wetterbedingte Annullierung eines Ausfluges bleiben vorbehalten. Achtung: Anmeldung jeweils am Vortag, 13.00 – 16.30 bei der Wanderleitung oder (Co-Leitung)
Datum
Ausflug
Billet
Dienstag 11.10.2016
Champ-Pittet bei Yverdon (Grande Cariçaie)
Bern – Yverdonles-Bains, retour ab Yvonand
Picknick oder Restaurant
-
3h gute Schuhe, evtl. Stöcke
Bus ab Champ-Pittet (- 1 ½ h)
Nanni Burkhard 034 422 88 40 (Fränzi Rhyner)
Freitag 11.11.2016
Wanderung bei Mund/VS
Bern – Mund retour
Restaurant
+/- 100m
1h
-
Elisabeth Küpfer 031 901 14 56 (Therese Kurth)
Mittwoch 7.12.2016
Dählhölzli
Marzilibahn
Restaurant
-
ca. ½ - 1 h
Direkt mit ÖV
Anita Schwab 031 992 58 08 (Vroni Meli)
ählhölz nt im D
Höhendifferenz
Wanderzeit / Ausrüstung
Abkürzung / Verlängerung
Wanderleitung
li
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aura Das Rest
Mittagessen
ANKÜNDIGUNGEN – PREVIEWS
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Ankündigungen – Previews Auch in diesem Jahr werden den Mitgliedern des Vereins viele spannende Aktivitäten geboten.
6 1 0 2 s s a l uz, Saa tel Kre htsanl
o c , ein. s im H tsanlas 016, um 17:00h h c a n h Weihnwa i 2 um We ember ir Sie z 22. Nov m laden se 41, a Ger ne ausgas h g u e Z Anker,
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Hotel Kre uz
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:30 gelibeck ab 18 Apéro vom Än r Uh gustation 19:00 Uhr, Beginn De Wo? nkeller Bern, Mövenpick Wei 2, 30 08 Bern Laupenstrasse sich via An melde Bitte melden Sie er via Emai l ta lon im Dialog od ur i-be.ch) an. m (stefan ie.stau b@ ist der An meldeschluss . 28. Ok tober 2016 Stefan ie Staub
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10 Fragen an ... Elisabeth Küpfer, Revisorin Verein Ehemaliger der WMB
Welch gute Erinnerungen haben Sie an die WMB-Schulzeit? Als ich 1951 in die THB eintrat feierten wir mit einem tollen Fest „75 Jahre THB“, Ich fühlte mich wohl in meiner Klasse und schätzte unsere Lehrerinnen und Lehrer. Für mich war es komisch von den Lehrern nicht mehr gedutzt zu werden. Es gab mir das Gefühl Erwachsen zu sein. In besonderer Erinnerung blieb mir die Diplomreise ins Engadin und auf den Piz Languard. Auslandreisen waren damals noch nicht möglich. Seither sind 65 Jahre vergangen. Vieles hat sich in dieser Zeit grundlegend verändert.
Im Laufe des 3. Schuljahres machten wir alle ein von der Schule organisiertes Praktikum, das ich bei der Schweiz. Volksbank absolvierte. Mir gefiel die Arbeit dort sehr gut. Im folgenden Frühjahr, als wir mit der Stellensuche begannen, meldete sich die Volksbank zu meiner grossen Ueberraschung bei der Schule und sagte, dass sie in der Regel keine Schulabgänger anstellen, bei mir als THB-Abgängerin aber eine Ausnahme machen würden. Wenn ich interessiert sei, soll ich mich melden. So erhielt ich meinen ersten Arbeitsvertrag mit den üblichen Bedingungen wie u.a.: 6 Tagewoche zu 45 Stunden und 2 Wochen Ferien pro Jahr, bereits vor Diplomabschluss. Meine ersten beruflichen Erfahrungen sammelte ich als Sekretärin in der Kreditabteilung der Volksbank. Jeden Morgen musste ich mit meinem Stenoblock und gut gespitzten Bleistiften zum Diktat antreten. Mit meiner mechanischen Schreibmaschine tippte ich die Texte anschliessend fein säuberlich ab.
Was haben Sie nach der WMB beruflich alles gemacht? Wir Schülerinnen haben schon damals bedauert, dass es nicht möglich war, nach dem Diplom an der THB gleich eine Matura anzuschliessen. Die Berufsmatur war noch in weiter Ferne, eine Matura konnte man zwar erwerben, aber der Weg war länger, komplizierter und teurer als heute. Meine finanziellen Mittel waren knapp, und ich musste nach Diplomabschluss so schnell als möglich arbeiten und Geld verdienen. Die THB genoss damals einen ausgezeichneten Ruf und die Absolventinnen fanden in der Regel mühelos eine Stelle.
Nach etwa 1 ½ Jahren fragte mich eine Mitarbeiterin der Generaldirektion, ob ich an einer Stelle als KV-Stagiaire, ausgeschrieben von der „Société des Commerçants“ in Paris, Interesse hätte. Das tönte verlockend. Arbeiten im Ausland, ausser in einer Familie, war damals schwierig. Die Bank unternahm die nötigen Schritte. Bald traf die Antwort aus Paris ein. Entschuldigung, das ist ein Missverständnis. Wir brauchen einen jungen Mann und keine Frau. Wir sind aber gerne bereit, für ihre Angestellte eine Stelle als Steno-Dactylo zu suchen. Ich war wütend, glauben die tatsächlich, eine Frau tauge nur zur Steno-Dactylo.
Welches Fach hat Ihnen an der WMB besonders Spass gemacht? Alles in dieser Schule war neu und interessant, am meisten angetan haben es mir aber Geschichte und die verschiedenen Sprachen.
Dieser Geschlechter-Barriere begegnete ich mehrmals im Laufe meiner langen Berufstätigkeit. Nach 2 Jahren kündigte ich meine Stelle bei der Volksbank und plante einen Englandaufenthalt. Eine Vollzeit-Schule kam aus Kostengründen nicht in Frage. Eine Arbeitsbewilligung auf meinem beruflichen Gebiet war kaum erhältlich. So beantragte ich, wie die meisten meiner Kolleginnen, eine Arbeitsbewilligung als Haushalthilfe/Babysitter und verbrachte fast ein Jahr bei einer amerikanischen Offiziersfamilie mit zwei kleinen Kindern, die in der Nähe von London auf einem amerikanischen Stützpunkt stationiert war. Zusammen mit einer Deutschen, die ebenfalls bei Amerikanern arbeitete, reiste ich in der Freizeit durch die nähere und weitere Umgebung, um so viel als möglich zu sehen und zu profitieren. Wir waren begeistert von London. Nach neun Monaten kehrte ich mit vielen neuen Erfahrungen, auch über den „American way of life“, in die Schweiz zurück. Bei den „Grands Magasins Innovation“ in Lausanne war ich als Sekretärin in der Abteilung „Téchnique marchande“
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Drei Wochen vor Schulbeginn THB starb meine Mutter, worauf mir die selbständige Führung des ganzen Haushaltes zufiel. Welch ein grosses Glück, dass ich anstatt einer kaufmännischen Lehre die THB besuchen durfte. Nach einiger Zeit hatte ich keine Mühe mehr, Schule und Haushalt unter einen Hut zu bringen, im Gegenteil, meine Arbeit machte mir Spass.
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angestellt. Mir gefiel der lebhafte Betrieb. Der ständige Kontakt mit den verschiedenen Verkaufsabteilungen, den Verkäuferinnen und Verkäufern sowie Lieferanten machte die Arbeit interessant und abwechslungsreich. Am ersten Arbeitstag begann in meinem Büro plötzlich eine Maschine laut zu rattern, ich erschrak. Dann sah ich, dass sie ganz allein, wie von Geisterhand schrieb und ich staunte. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich einen „Fernschreiber“. Dieses Gerät arbeitete, modern ausgedrückt, online und offline. Für lange Texte erstellten wir offline einen Lochstreifen, der dann online gesendet wurde. So verkürzte sich die Sendezeit. Nach einem Jahr kehrte ich aus familiären Gründen nach Bern zurück und bewarb mich um eine Stelle bei der Dr. A. Wander AG. Dort sagte man mir, dass ich als Absolventin der THB die nötigen Voraussetzungen mitbringe, um den Posten als Mitarbeiterin im Zentralsekretariat (Spitzname Teppichabteilung) zu übernehmen. Mein neuer Arbeitsplatz, ausgerüstet mit einem Pult und einer mechanischen Schreibmaschine war in einem schönen Büro mit toller Aussicht. Nebst allgemeinen Sekretariatsarbeiten umfasste mein Aufgabenkreis hauptsächlich das Abtippen von Korrespondenz und Berichten nach Diktat, sowie die Reinschrift der Protokolle aus dem Bereich der Konzernverwaltung nach Manuskript. Die heutigen Fotokopierer gab es damals noch nicht, deshalb schrieben wir die langen Berichte und Protokolle auf „Schnapsmatrizen“. Diese bestanden aus zwei Blättern Papier, einem weissen und einem farbbeschichteten, Farbschicht gegen die Rückseite des weissen Blattes, so wurde auch dessen Rückseite beschrieben. Machte man einen Schreibfehler, konnte dieser mit einer Rasierklinge ausgekratzt und übertippt werden. Das war bei mir abends immer gut sichtbar, waren doch meine Hände und Arme ganz blau! Die fertige Matrize wurde in eine spezielle Maschine gespannt und die gewünschte Anzahl Kopien erstellt. Die Arbeitsbedingungen waren gut. Hier kam ich zum ersten Mal in den Genuss der 5-Tage-Woche. Trotzdem fand ich die Arbeit langweilig und unbefriedigend. Eine der Chefsekretärinnen,
einige Jahre älter als ich und ebenfalls THB-Absolventin, schwärmte immer wieder von ihrem Aufenthalt in Perugia. Kurz entschlossen kündigte ich meine Stelle und schrieb mich für das Frühjahrssemester an der „Università Italiana per straniere „ein. 45 Jahre später traf ich diese Sekretärin wieder im Ehemaligen-Verein der WBM. Die Zeit in Italien war sehr fruchtbar. Ich verbesserte mein Italienisch, lernte viel über italienische Literatur, Geschichte und Kunstgeschichte unternahm einige Exkursionen organisiert von der Uni und realisierte vor allem, dass ich eine Stelle finden musste, wo ich selbständig arbeiten und auch mein Organisationstalent einbringen konnte. Zurück in Bern las ich ein Stelleninserat von IBM. Ich hatte von der elektrischen IBM Schreibmaschine gehört, leider noch nie eine benützt, aber die Firma kannte ich nicht näher. Das Anstellungsgespräch war angenehm, und ich fühlte mich rasch sehr angesprochen. Habe ich wohl eine Chance? Ich war gespannt. Ja, es klappte! Ab 1. Januar 1961 arbeitete ich bei der damals grössten und wichtigsten Computerfirma der Welt. Am ersten Arbeitstag vernahm ich, dass ich wegen einer Notsituation vorübergehend eine andere als die für mich vorgesehene Tätigkeit übernehmen müsse, und zwar im „Technischen Dienst“. Für mich, wie sich zeigte, ein absoluter Glücksfall! Meine Aufgaben: Selbständige Erledigung der Sekretariatsarbeiten des Chefs TD. Hier schrieb ich zum ersten Mal mit einer elektrischen Schreibmaschine. Im Sekretariat arbeiteten wir noch nicht mit Computern. Für bestimmte Aufträge füllte ich Codierblätter aus, die zur Verarbeitung an die Computerabteilung weitergeleitet wurden. „Störungsdienst“, aufgeteilt in „Schreibmaschinen“ und „Computeranlagen“. Telefonische Entgegennahme der Störungen, die so rasch als möglich behoben werden mussten. Einsatz der ca. 30 Techniker, die auf verschiedene Systeme ausgebildet waren. Für mich war alles fremd, ein total neues
Gebiet. Was ist ein Computer, wie funktioniert er? Schon allein die rätselhafte Fachsprache, halb deutsch, halb englisch faszinierte. Die Computer waren damals enorm gross und brauchten
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Nach fünf Jahren hatte ich die Gelegenheit, eine Stelle als Sekretärin im Marketing bei IBM Canada in Montreal zu übernehmen, für mich ein neues Abenteuer. Dort war unser Tagesgespräch die im kommenden Jahr bevorstehende Weltausstellung in Canada. Mein geheimer Traum: Wenn ich dort arbeiten könnte! Das Kündigen meiner sicheren Stelle bei IBM wegen dieser Ausstellung war ausgeschlossen. Doch eines Tages ging mein Wunsch ganz unerwartet in Erfüllung. An einer Sitzung wurden wir über die IBM-Expo67-Pläne informiert. Ich wurde vor allem wegen meinen Sprachkenntnissen, in die Abteilung IBM-Expo67 versetzt. Für uns begann umgehend eine intensive Vorbereitungszeit. Unser Ziel: Mit einem sehr gut funktionierenden „Guest-Service“ unsere grosse IBM-Gästeschar bestens empfangen und betreuen zu können. Ab Eröffnungstag war ich verantwortlich für den Aufenthalt, das Besuchsprogramm, die Beratung und z.T. die persönliche Begleitung unserer wichtigsten internationalen VIP-Gästen aus Industrie und Wirtschaft. Diese anstrengende, verantwortungsvolle Tätigkeit brachte mir viel Lob und Anerkennung und war für mich zugleich die spannendste Zeit meines Lebens. Nach dem erfolgreichen Expo-Jahr wurde mir eine Stelle als „Account Administrator“ angeboten (nota bene, in der Schweiz wurde dieser Posten damals nur von Männern bekleidet). Jeder Kunde wurde von einem Team bestehend aus „Verkaufsberater“, System Engineer“ und „Account Administrator“ betreut. Dieser war für sämtliche administrativen Abläufe verantwortlich. viel Platz. Die Techniker hatten in der Regel eine Grundausbildung als Feinmechaniker oder Elektriker. In modernen, betriebsinternen Ausbildungszentren wurden sie auf die verschiedenen
Nach vielen interessanten, lehrreichen Jahren in Canada kehrte ich zu IBM Schweiz zurück. In Bern wartete die Stelle als erster weiblicher „Account
Administrator“ auf mich! Bei IBM blieb man nie lange am selben Ort sitzen. Nach dem Tod meines von mir betreuten Vaters wartete die nächste Herausforderung am Haupsitz in Zürich, in der Abteilung Information und Werbung auf mich. Nach 16 schönen, erlebnis- und lehrreichen Jahren kündigte ich meine Stelle bei IBM. In Bern erwartete mich mein zukünftiger Mann. Wir heirateten und ein neuer Lebensabschnitt begann. Welcher ist ihr liebster Wochentag? Weshalb? Samstag, die Arbeitswoche ist vorbei. Ich kann mich entspannen und freue mich auf einen gemütlichen Sonntag. Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, was würden Sie in Ihrem Leben anders machen? Nichts. Ich bin dankbar für mein Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Daraus konnte ich lernen und mich weiterent wickeln. Was interessiert Sie in Ihrer Freizeit? Reisen, wandern, zusammen sein mit Freunden, das Singen im Chor und vieles mehr. Welche in der WMB erlernten Fähigkeiten können Sie auch noch heute nutzen? Die THB/WMB vermittelte mir eine ausgezeichnete, stabile Grundlage, auf die ich immer wieder aufbauen konnte. Mit der Tastatur meines PC’s komme ich immer noch täglich in Berührung und sogar die Steno leistet mir ab und zu gute Dienste. Was raten Sie aktuellen WMB-Schülerinnen und Schülern? Lebenslanges Lernen, sich für seine Aufgaben voll und ganz einsetzen, Verantwortung übernehmen, neugierig sein, und nie das Gefühl haben, man sei zu alt Neues zu lernen. Auch mit 80 kann die Welt noch spannend sein. . Vielen Dank für das Interview 4/2016
IBM-Systeme ausgebildet. Der lebhafte Betrieb, die verantwortungsvolle, selbständige Arbeit und die kameradschaftliche Atmosphäre gefielen mir. Ich war in meinem Element und hatte sehr viel so schnell als möglich zu lernen. IBM förderte all ihre Angestellten in internen und externen Kursen. Das war für mich etwas ganz Neues absolut anders als in den Firmen, die ich kannte.
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REPORTAGE: A VOICE FROM CHICAGO
A VOICE FROM CHICAGO
What Is This? Pokémon Go! T
hroughout the year, I take walks in a small park on Lake Michigan, close to my home. On those occasions, I meet other walkers, runners, cyclists, children in strollers and on tricycles, roller skaters, and so on. But for the last
«Of course, his phone was right there, he called 911 (emergency service)» few weeks, I have noticed something different: there are more people wandering around, especially young ones, moving slowly, staring at their phones,
unaware of their surroundings. After one of them, a young woman, stumbled clumsily in front of me while barely raising her eyes from her phone, I inquired as to what she was doing. "Pokémon Go," she said, and added with a smile "I just caught one." Pokémon video games have been around for the last twenty years, in fact, their 20 th anniversary was celebrated by an ad at this year's Super Bowl (the major US football event of the year), using the theme "I can do that." The name started with the Japanese brand "Pocket Monsters" which became "Poketto Monsuta" in the Japanese language and was then contracted to "Pokémon." The original concept of the game itself stems from
the hobby of insect collecting which the game's creator, Satoshi Tajiri, enjoyed as a child in Japan. To put it very simply, you look for the many-shaped little creatures on your screen, you catch them, you train them, and you do battle with them. A somewhat more elaborate explanation from an early publication tells us that players are designed as "Pokémon Trainers" and have two general goals: complete the "Pokédex" by collecting all of the available species (variations of Pokémon) found in the fictional region where the game takes place, and train a powerful team of Pokémon from among those they have caught to compete against teams owned by other Trainers,
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WHAT IS THIS? POKÉMON GO!
which does not contain any Pokémon). In one way, I am glad to see more young people in the park. In another, I am upset because they are not really there. They
are fixed on their screen, they don't see their surroundings, they totally miss the beautiful sunset while moving around with their eyes glued to the screen. I don't know what criteria the creators of the game use to place their Pokémon Go creatures into the world of the players. To them, they seem randomly placed but are, of course, more numerous in large population centers. There tend to be "grass Pokémon" in parks, "fire Pokémon" near gas stations, and "ghost Pokémon" after dark. Here in Chicago, city lawmakers have already asked the Pokémon Corporation for some "no-go zones" for their busy critters. The reason was that a small urban park, recently re-planted with Illinois native plants, was trampled by eager and unseeing Pokémon hunters. The ubiquitous creatures were
apparently also running around in a small plaza and had traffic tied up in no time. On the other hand, when I was in the countryside with my grandson and
asked him to take me on a "Pokémon hunt," he explained there weren't any in this non-urban area. There have been accidents caused by Pokémon hunters concentrating on their screen image instead of the real world. There also was the older man chasing a Pokémon in the dark and falling into a mud hole. Of course, his phone was right there, he called 911 (emergency service) and the firefighters of his town pulled him out of the mud. Just a short while ago I went back to my little park for an evening stroll. The Pokémon hunters were out in full force. As I stepped around a bend, I was almost run over by a motorized wheelchair. A white-haired old lady apologized and cheerfully added: "I was just too absorbed." "By what?" I inquired. "Pokémon Go" she grinned, "I'm doing really well tonight." So everyone is into the game - maybe I shall be next? Vreni Naess-Brechbühl (1b 1949-52)
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and eventually, if they comply with other conditions and are excellent players, to win the fictional "Pokémon League." Starter games begin on fairly easy terms but evolve into ever more complicated versions with more rules and variations. Over the years, as new editions of Pokémon have been issued, they have become more complex and added new features. The Pokémon themselves, cartoonish inventions of all shapes and colors, have grown in numbers with every new version published and are presently at a total of 721. These themes of collecting, training, and battling are present in almost every version of the worldwide Pokémon franchise (owned by Nintendo) that includes video games, anime (animation of cartoons), manga (books of comics or pictures), films, a trading card game, a version of monopoly, sound tracks, and toys. But what about Pokémon Go? Although released just seven weeks ago (on July 6 in the US), it has taken the world by storm. Its most striking feature is the move from indoors to the outside world. But it's an incomplete move and keeps its adherents more in the virtual than in the real world. The technical description of Pokémon Go is "a free-to-play, location-based, augmented reality, multiplayer online mobile game." It is an application that can be downloaded to your mobile device for free, and it uses the actual outside world to change your usual indoor game experience. The game uses your mobile phone's GPS system to track where you are and makes use of a stylized Google map as the primary game board (which is, of course, only as large as the screen on your phone). The Pokémon you are trying to chase and catch (there are a total of 150 in the game) move on the (virtual) screen which represents the (real) landscape you are walking around in. Events and objects, known as PokéStops, are associated with specific locations in the "real" world so you have to actually walk to a particular place to interact with them. The interaction, however, will take place in the "virtual" world on your screen - which mirrors the "real" world you are standing in (and
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WEITERBILDUNG
Weiterbildungsangebot der bwd Weiterbildung
Mitglied er des V ereins der Ehe maligen erhalte für den n abgesch lossene Kurs CH n F 150.00 zurück!
Fachlehrgang für Anwaltssekretärinnen und –sekretäre mit Zertifikat 2017 Die bwd Weiterbildung bietet mit dem Träger der Ausbildung dem Bernischen Anwaltsverband (BAV) den Fachlehrgang für Anwaltssekretärinnen und -sekretäre an. Sekretärinnen/Sekretäre sind tragende Säulen eines Advokaturbüros. Sie unterstützen den Anwalt/die Anwältin nicht nur bei den anfallenden administrativen Arbeiten, sondern prägen auch das Erscheinungsbild der Kanzlei gegenüber Klienten, Gerichten und Behörden. Anmeldeschluss: Samstag, 31. Dezember 2016
Infos: Details und Anmeldung unter: www.weiterbildung-advokatur.ch
Diplomlehrgänge DLB, DLG und DLF 2017 Die Anmeldefrist für die Diplomlehrgänge der Gemeindeschreiber/-innen, Bauverwalter/-innen und Finanzverwalter/-innen (zwei Semester) läuft bis am Samstag, 31. Dezember 2016.
Infos: Details und Anmeldung unter: www.weiterbildung-gemeinden.ch
Lehrgang Gemeindepolitiker/in 2017 Die bwd Weiterbildung führt in Zusammenarbeit mit den Trägern Bernisches Gemeindekader (BGK), Verband Bernischer Gemeinden (VBG), Amt für Gemeinden und Raumordnung des Kantons Bern (AGR) einen berufsbegleitenden Lehrgang durch. Die Ausbildung vermittelt erweiterte Fachkenntnisse im Bereich der politischen Gemeindeführung.
Infos:
Ausbildungskurse und Weiterbildungskurse für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner der kaufmännischen Grundbildung
Infos:
Lehrgangsstart: Freitag, 28. April 2017 Details und Anmeldung unter: www.weiterbildung-politiker.ch
Details und Anmeldung unter: www.weiterbildung-berufsbildende.ch
Tages- und Halbtageskurse Weiterbildungsangebot Gemeinden – Dieses Kursangebot kann auch von anderen Branchen und Interessenten genutzt werden.
Auskunft:
Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern bwd Weiterbildung Papiermühlestrasse 65 CH-3014 Bern weiterbildung@bwdbern.ch Tel. 031 330 19 90
Infos: Details und Anmeldung unter: www.weiterbildung-gemeinden.ch
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TERMINE UND AKTIVITÄTEN
Schon Pläne fürs Jahr ...? Wir freuen uns auf die regelmässigen Treffen im neuen Jahr. Bitte reservieren Sie sich die folgenden Daten:
Ehemaligen Höck Am ersten Samstag des Monats findet unser Ehemaligen-Höck im Restaurant Schmiedstube, Schmiedenplatz 5, jeweils von 10 bis 12 Uhr statt. Man trifft sich am reservierten Tisch zum Plaudern, zum Abmachen, zum Plausch!
Daten 2016 1. Oktober 5. November 3. Dezember
Daten 2017 7. Januar 4. Februar 4. März
1. April 6. Mai 3. Juni 1. Juli 5. August 2. September 7. Oktober 4. November 2. Dezember
Fitness + Stretching Jeweils Donnerstag – startet jeweils wieder nach den Ferien: Donnerstag, 20. Oktober 2016 Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Schauen Sie doch einmal vorbei! Oder rufen Sie unverbindlich Frau Marlise Andrini an.
Infos Kursgeld: Fr. 150.– pro Jahr Kontaktperson: Marlise Andrini Telefon: 031 961 55 26
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Zeit: 19.00 - 20.30 Uhr Ort: Turnhalle Schulhaus Sonnenhof, Bern
Im nächsten dialog: Interviewpartnerin: Simone Brunner-Kohli Absolventin 1964
Im nächsten dialog: Das Titelthema: «Roboter unter uns - Zukunft oder bereits Gegenwart?» Redaktionsschluss 1/2017: 05. Dezember 2016