German n7

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N7_Mai | 2015

Willkommen beim HORGANIC Newsletter! Das Pilotprojekt HORGANIC, das in Spanien, Slowenien und Deutschland durchgeführt wird, findet bald seinen Abschluss. Deshalb ist es an der Zeit, einen Blick zurück zu werfen und über die vergangenen 12 Monate nachzudenken. Was haben wir gelernt? Wen haben wir getroffen? Wir haben uns gedacht, dass es interessant wäre, die Sichtweise der Lernenden und Auszubildenden, kurzum, die der Involvierten des HORGANIC-Kurses, kennenzulernen. Erfahren Sie nachfolgend etwas über die Erfahrungen der Trainer und Trainees, die wir in einem Interview befragt haben. Viel Spaß beim Lesen! Das HORGANIC Team

Dieses Projekt wird finanziert mit Hilfe des Lebenslanges-Lernen-Programm Grundtvig, Sub-Programm der Europäischen Union.


DER HORGANIC-KURS IN SPANIEN Wir haben 3 Trainees zur HORGANIC-Ausbildung befragt: Santos und Mariano aus dem Bereich Gartenbau (G) und Aurora aus dem Bereich Erfahrungslernen (EL). Interviewer: Was gefällt Dir an dem HORGANIC-Kurs am besten? Mariano (G): Mir hat die Art und Weise des Arbeitens am besten gefallen…besonders beim Umtopfen der Setzlinge. Es hat mir auch gefallen, dass wir zum Psychodrama übergegangen sind, weil wir über viele wichtige Dinge gesprochen haben. Santos (G): Am besten haben mir die Lerntechniken gefallen und die Aufgaben, bei denen wir einen Garten angelegt und gepflegt haben, wie zum Beispiel das Umpflanzen. Außerdem hat mir gefallen, dass ich durch dieses Wissen selbständiger sein kann. Aurora (EL): Es gab in der Gruppe eine bunte Mischung und alle waren integriert. Mir hat auch gefallen, dass der Kurs uns einen Raum dafür geboten hat, unsere Gefühle in neuen Situationen auszudrücken, die wir vorher nicht kundtun konnten. Außerdem habe ich gelernt, wie man neue Leute kennenlernt und Freunde gewinnt. Interviewer: Gibt es etwas, dass Du am Kurs ändern würdest? Mariano (G): Nein, ich finde es großartig, so wie es jetzt ist. Santos (G): Ich würde überhaupt nichts ändern. Aurora (EL): Ich würde überhaupt nichts ändern. Ich würde höchstens gerne die Gelegenheit bekommen, noch mehr zu arbeiten und mehr Aktivitäten auszuüben. Interviewer: Wie würdest Du Deine Erfahrungen als TeilnehmerIn des HORGANIC-Kurses zusammenfassen? Mariano (G): Ich habe viele gute Erfahrungen gemacht; Ich habe dank unseres sehr guten Trainers Jose Manuel viele Dinge gelernt, über die ich vorher nichts wusste. Santos (G): Es war eine großartige Erfahrung. Das Lernen hat mir Spaß gemacht und ich habe gesehen, dass ich Fortschritte gemacht habe. Ich bin jetzt noch motivierter, neue Dinge zu lernen und Gartenarbeit zu tätigen. Aurora (EL): Ich weiß nicht, wie ich das zusammenfassen soll...solange ich einige Dinge noch nicht verbessern konnte. Kurz gesagt, war es eine positive Erfahrung. Also, der Kurs hat mir geholfen und ich habe z.B. gelernt, Menschen wertzuschätzen, ihre Handlungen zu interpretieren und sie zu verstehen. Interviewer: Denkst Du, dass der HORGANIC-Kurs sinnvoll ist? Und wenn ja, warum? Mariano (G): Ja, weil es dir etwas für die Zukunft bringt, wenn du dich für die Gartenarbeit engagierst, ob nun auf der Arbeit oder Zuhause.


Santos (G): Ja, weil ich ohne den HORGANIC-Kurs all diese Dinge nicht gelernt hätte. Beispielsweise weiß ich jetzt, wie und mit welchen Gartengeräten ich einen Garten anlagen kann und wie ich ihn pflegen muss. Außerdem habe ich viel über das Anpflanzen und Beackern von Boden und die Gartenwelt gelernt. Aurora (EL): Die Psychodrama-Workshops waren sehr hilfreich, weil ich durch sie mehr über mich selbst erfahren habe. Beispielsweise nehme ich jetzt Dinge wahr, die ich vorher übersehen habe. Die Workshops haben mir geholfen, diese Dinge zu sehen, auch wenn es mir immer noch viel abverlangt, z.B. besser mit Menschen umzugehen, angemessen zu denken und zu handeln. Ich denke, dass es mir geholfen hat und es kann anderen helfen. Beispielsweise habe ich gelernt, dass man Menschen mit den richtigen Worten eine Hilfe sein kann. Man fühlt sich anders, wenn eine Person respektvoll mit einem umgeht und die andere Person fühlt sich auch gut. Es ist eine ganz andere Situation, wenn du jemanden freundlich nach etwas fragst, als wenn du es auf eine aggressive Art machst. Der Kurs war sinnvoll, weil ich durch ihn mehr über mich selbst erfahren habe, z.B. darüber, was ich alles schaffen kann, möchte und was ich an mir ändern möchte.

Fragen an die Trainer Wir haben 3 Trainer interviewt: Ana Rodríguez und José Manuel Iglesias, Ausbilder im Bereich Gartenbau, und Daniel Bustamante im Bereich des Erfahrungslernens. Interviewer: Wie würdest Du jemandem den Kurs beschreiben, der nichts darüber weiß? Ana (G): Der HORGANIC-Kurs ist ein Kurs, indem Gartenbau symbolisch für das Leben steht. Anhand von verschiedenen Aktivitäten soll die persönliche Entwicklung von Menschen mit Förderschwerpunkten gefördert werden. Es ist möglich, durch Gartenarbeit reelle Situationen zu erleben. Deshalb dient der Kurs der Vermittlung von professionellen Hilfsmitteln, so dass sie dieselben Arbeitsmöglichkeiten (Gartenbau oder Ähnliches) wie Menschen ohne Förderschwerpunkte haben. Daniel (EL): Ich würde den Psychodrama-Workshop als einen Ort beschreiben, an dem man einfach und effektiv mit den Teilnehmern zusammenarbeiten kann. Der Workshop „Psychodrama” ist gut strukturiert und setzt sich aus verschiedenen praktischen Übungen mit therapeutischem Hintergrund zusammen. Beispielsweise bezieht er sich direkt auf die Selbstwahrnehmung der TeilnehmerInnen, die Wahrnehmung ihres Umfeldes und ihre sozialen Kompetenzen, die für das alltägliche Leben und das Arbeitsleben notwendig sind. Es handelt sich also um einen inklusiven Workshop zur Entwicklung wichtiger Elemente für die persönliche Entwicklung und Ausbildung sozialer Kompetenzen einer Person; der Psychodrama-Workshop und die Arbeit im Bereich Gartenbau dienen als Medium zwischen der Person und ihrem Umfeld. Abschließend lässt sich sagen, dass der Workshop die Entwicklung neuer Fähigkeiten und Hilfsmittel für das Leben ermöglicht, die Genesung fördert und das Leben von Menschen mit Förderschwerpunkten verbessert. José Manuel (G): Das Erste, was du in dem Kurs lernst, sind die Grundkenntnisse; nach und nach wird dieses Wissen ausgebaut und man lernt in den Sitzungen alles, was man in Bezug auf Gartenbau und Hortikultur wissen muss, sowohl über die Theorie als auch über die Praxis. Interviewer: Würdest Du als Trainer des HORGANIC-Kurses sagen, dass die angewandte Methodik auf die Arbeit mit Menschen mit Förderschwerpunkten abgestimmt ist? Ana (G): Im Allgemeinen schon, aber man muss im Hinterkopf behalten, dass nicht alle Krankheiten, Krankheitsprozesse und Menschen gleich sind. Deshalb muss die Methodik auf die einzelne Person und/oder Gruppe angepasst werden, falls nötig.


Daniel (EL): Die Methodik ist sehr effektiv, weil sie durch ihre Struktur für eine klare und einfache Durchführung seitens der Instruktoren und für Verständnis seitens der TeilnehmerInnen sorgt. Durch das praxisnahe Konzept bleiben Interesse und Motivation der TeilnehmerInnen erhalten, die normalerweise Freizeitaktivitäten gegenüber Arbeit bevorzugen. Durch die klar formulierten Ziele und den Fokus auf Arbeit und Professionalität werden selbige effektiver erreicht. Abschließend ist der progressive Charakter nach dem Motto „vom Allgemeinen zum Spezifischen“ zu nennen, durch den die TeilnehmerInnen schrittweise ihre Gefühle ausdrücken und ihre Veränderungen wahrnehmen können. José Manuel (G): Im Verlauf des Kurses gab es keine Probleme mit den Teilnehmern, da die einzelnen Sitzungen sehr gut beschrieben waren und es somit leichter war, zu unterrichten. Erwähnenswert ist auch, dass die TeilnehmerInnen nach jeder Sitzung Kopien von der besprochenen Theorie erhalten haben, um jederzeit auf sie zurückgreifen zu können. Interviewer: Welches sind die größten Errungenschaften, die die Zielgruppe aus dem HORGANICProjekt mitnehmen? Ana (G): Ich denke das Wesentliche hierbei war, dass sie sich als Teil von etwas gefühlt haben und nicht nur Angebot einer Stiftung für Menschen mit Förderschwerpunkten nutzen. In HORGANIC sind sie es, die die Aktivitäten ermöglichen; sie sind die Protagonisten, weshalb die durch diese Rolle und Anerkennung gewonnene Selbstwertschätzung und das Selbstbewusstsein ebenfalls zu den Errungenschaften zählen. Daniel (EL): Ich denke die größte Errungenschaft ist die, dass sie Gleichgesinnte treffen konnten und jetzt eine positive Wahrnehmung ihrer selbst haben, da sie jetzt über die nötigen Hilfsmittel und Fähigkeiten verfügen, um den Problemen des Alltags- und Arbeitslebens zu begegnen. Es hat sich ebenso positiv auf die Wahrnehmung der Bezugsgruppe und entsprechend auf das Erreichen der Gruppenziele ausgewirkt. Ein Konflikt wird jetzt auch als Möglichkeit angesehen, eine positive Veränderung im Umfeld zu erreichen. Ebenso wurden die TeilnehmerInnen dazu animiert, ihre Gefühle auszudrücken und zu erkennen, wie wichtig diese sind, wenn sie anderen Menschen begegnen und welche wichtige Rolle sie im Arbeitsumfeld spielen. Abschließend hat das Projekt die TeilnehmerInnen auf dem Weg begleitet, ihre persönlichen Interessen zu verfolgen, ihre Möglichkeiten zu erkennen und in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. José Manuel (G): Die TeilnehmerInnen haben ihr Wissen sowohl im theoretischen als auch im praktischen Bereich erweitert. Erwähnenswert ist es auch, dass das Projekt auch mir als Trainer etwas gebracht hat, vor allem die Theoriestunden waren hilfreich; durch sie habe ich neue Dinge gelernt und kann die TeilnehmerInnen jetzt besser unterstützen. Ebenso haben die TeilnehmerInnen gelernt, in Gruppen zu arbeiten und ich habe gelernt geduldiger zu sein, weil ständige Wiederholungen nötig waren. Interviewer: Was war die größte Herausforderung für Dich als Trainer? Ana (G): Die größte Herausforderung für mich als Trainer war, HORGANIC für die TeilnehmerInnen zu einer wichtigen Aktivität werden zu lassen und ihnen das Gefühl zu geben, wichtig und ein unersetzbarer Teil in dem Projekt und der Aktivität zu sein… Das galt insbesondere für TeilnehmerInnen, die an keinem weiteren Workshop teilgenommen haben.


Daniel (EL): Die größte Herausforderung war, die TeilnehmerInnen in ihrem Prozess angemessen zu unterstützen. Als Experte war mein Ziel, die Möglichkeiten, die dieses Projekt bietet, so weit wie möglich auszuweiten. Das Wichtigste bei der Arbeit mit Menschen mit Förderschwerpunkten war dennoch, ein positives Klima zu schaffen, zu bewahren und bedacht zu handeln sowie einen genormten und inklusiven Raum zu schaffen. José Manuel (G): Eine der schwierigsten Aufgaben ist es, während der Theoriestunden nicht ihre Aufmerksamkeit zu verlieren. Ich musste viele Dinge mehrfach erklären, bis sie sie verstanden haben. Andererseits gab es auch Schwierigkeiten, bei der Gartenarbeit die Geschwindigkeit, Qualität und Effektivität zu handhaben. Interviewer: Würden Du diesen Kurs als jemand, der mit Menschen mit Förderschwerpunkten arbeitet, anderen Experten empfehlen? Wenn ja, warum? Ana (G): Ja, weil ich denke, dass das Projekt eine gute Möglichkeit bietet, um den Arbeitsumfang, den Gartenbau und Hortikultur mit sich bringen, abzuschätzen. Ich bin der Meinung, dass dieser Berufszweig für Menschen mit Förderschwerpunkten geeignet ist. Der Kurs ermöglicht ebenfalls, Bericht über das physische und emotionale Wohlergehen der TeilnehmerInnen zu erstatten. Außerdem stellen Psychodrama-Sitzungen die beste Ergänzung zur praktischen Ausbildung dar, da sie Raum für den Austausch von Erfahrungen auf beruflicher und persönlicher Ebene schaffen. Daniel (EL): Ich möchte diesen Kurs jedem ans Herz legen. Ich denke, dass Räume wie dieser Kurs sie schafft, für das Wachsen und die Unterstützung von Menschen mit Förderschwerpunkten notwendig und wichtig sind. Die Methodik ist den Ergebnissen zufolge angemessen und effektiv. Außerdem lässt sich anhand des Verhaltens der TeilnehmerInnen beobachten, wie wichtig die Auseinandersetzung mit ihren eigenen Gefühlen ist und dass wir ihnen Hilfsmittel an die Hand geben, mit denen sie einem diskriminierendem Umfeld und begrenzten Möglichkeiten begegnen können. Zweifellos hat dieser Workshop vielen Teilnehmern zu einer positive Selbstwahrnehmung und verholfen und ihnen die Fähigkeit, mit dem alltäglichen Leben und der Arbeit zurechtzukommen, gegeben; ohne diese Sitzungen wäre es schwieriger und möglicherweise auch weniger effektiv gewesen. Trotz alledem werden wir immer vor der Herausforderung stehen, Alternativen im Umgang mit Behinderten zu entwickeln und Unterstützung anbieten zu können. Wir als Experten müssen immer im Hinterkopf behalten, wie wichtig es ist, diesen Menschen zu vermitteln, dass wir an sie und ihre Fähigkeiten glauben und sie als normale, integrierte und gleichwertige Menschen wahrnehmen. José Manuel (G): Ich würde den Kurs auf jeden Fall empfehlen, aus dem einfachen Grund, dass es ein vollständiger Kurs ist. Es fängt mit der Vermittlung von Grundkenntnissen an und führt schrittweise heran an sämtliches notwendiges Wissen über Gartenarbeit und Gartenbau. Abschließend muss ich sagen, dass ich sehr zufrieden war mit dem, was unsere TeilnehmerInnen gelernt haben. Deshalb muss ich sagen, dass der Kurs sowohl für TeilnehmerInnen als auch für mich als Monitor sehr nützlich war.


DER HORGANIC-KURS IN SLOWENIEN

Fragen an die Teilnehmerin: Petra Pongračič Interviewer: Was gefällt Dir an dem HORGANIC-Kurs am besten? Petra: Während des HORGANIC-Projektes habe ich viele Dinge gelernt. Die Gruppenarbeiten haben mir sehr gefallen, genauso wie die Gespräche über Gefühle. Interviewer: Gibt es etwas, dass Du am Kurs ändern würdest? Petra: Ich würde gar nichts ändern. Mit hat alles gefallen. Interviewer: Wie würdest Du Deine Erfahrungen als Teilnehmerin des HORGANIC-Kurses zusammenfassen? Petra: Der HORGANIC-Kurs war eine ganz neue, interessante Erfahrung für mich! Wenn es ein Anschlussprogramm für den HORGANIC-Kurs gäbe, würde ich sofort wieder mitmachen. Interviewer: Denkst Du, dass der HORGANIC-Kurs sinnvoll ist? Und wenn ja, warum? Petra: Die fachlichen Qualifikationen, die wir durch das HORGANIC-Projekt erlangt haben, sind sehr nützlich. Ich werde das Wissen in meinem eigenen Garten anwenden; das Wissen und die Fähigkeiten, die ich aus den Psychodrama-Sitzungen mitgenommen habe, werden mir helfen, meine Tochter großzuziehen. Ich werde jetzt dazu in der Lage sein, mit ihr auch über Gefühle zu reden.


Fragen an den/die Trainer/In Interviewer: Wie würdest Du jemandem den Kurs beschreiben, der nichts darüber weiß? Trainer/In: Die HORGANIC-Ausbildung war eine interessante Erfahrung, aber durch die PsychodramaWorkshops auch eine neue. In diesen Sitzungen sind die einzelnen Gruppenmitglieder in Rollen geschlüpft, haben sie gespielt und hinterher haben wir über ihre Gefühle und Empfindungen, die sie dabei hatten, gesprochen. Es hat sich herausgestellt, dass die Gruppenmitglieder in ihrem Alltagsleben nicht viel über Gefühle nachdenken und noch schlimmer, nie über sie sprechen. Interviewer: Würdest Du als Trainer des HORGANIC-Kurses sagen, dass die angewandte Methodik auf die Arbeit mit Menschen mit Förderschwerpunkten abgestimmt ist? Trainer/In: Die Methodik hat sich als sehr angemessen herausgestellt, muss aber trotz alledem den Bedürfnissen der einzelnen Gruppen angepasst werden, wenn bestimmte Themen angesprochen werden. Beispielsweise bestand unsere Gruppe aus Menschen mit speziellen Förderschwerpunkten und die Methodik musste dementsprechend angepasst werden. Interviewer: Welches sind die größten Errungenschaften, die die Zielgruppe aus dem HORGANICProjekt mitnehmen? Trainer/In: Die Psychodrama-Sitzungen haben am meisten Nutzen für die Trainees gehabt, weil wir uns sehr darum bemüht haben, sich ihrer eigenen Gefühle bewusst zu werden und ihnen zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, offen über Gefühle zu sprechen. Durch die Übungen haben die TeilnehmerInnen ihr Einfühlungsvermögen und ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessert. Interviewer: Was war die größte Herausforderung für Dich als Trainer/In? Trainer/In: Die größte Herausforderung in meiner Gruppe war es, zu beurteilen, wie ich Menschen mit speziellen Bedürfnissen die Anweisungen am besten gebe, damit sie verstehen, was sie tun sollen. Manchmal haben wir erst nach Beginn der Übung gemerkt, dass einige der TeilnehmerInnen die Aufgabe nicht richtig verstanden haben. Deshalb mussten wir von vorne beginnen und die Aufgabenstellung auf eine komplett andere Art und Weise erklären. Trotz alledem hatten ihre speziellen Bedürfnisse keinen großen Einfluss auf die Durchführung der Aufgabe. Interviewer: Würden Du diesen Kurs als jemand, der mit Menschen mit Förderschwerpunkten arbeitet, anderen Experten empfehlen? Wenn ja, warum? Trainer/In: Ich bin der Meinung, dass die Psychodrama-Sitzungen auch in Kindergärten und in Schulen, von Spezialpädagogen, Sozialarbeitern und vielleicht sogar von einzelnen Experten aus anderen Arbeitsbereichen, die vor allem mit Menschen arbeiten, abgehalten werden können. Ich bin der Meinung, dass diese Art der Ausbildung das Leben vieler Menschen verbessern würde. Wir sprechen oft von sozialen Kompetenzen und Expertise, aber nur wenige Menschen wissen wirklich, wie man diese anwendet und in ihr Leben integriert.


DER HORGANIC-KURS IN DEUTSCHLAND

Fragen an die Teilnehmer/Innen Interviewer: Was gefällt Dir an dem HORGANIC-Kurs am besten? Teilnehmer/In 1: Ich mochte die Einheiten, die wir im freien durchgeführt haben, wie den Aufbau des Folienhauses und den Bau des Vogelhauses, auch die Exkursionen fand ich gut. Teilnehmer/In 2: Mir hat es gefallen die Frühbeetkästen und das Vogelhaus zu bauen und auf Exkursionen zu gehen Interviewer: Gibt es etwas, dass Du am Kurs ändern würdest? Teilnehmer/In 1: Eigentlich nicht. Teilnehmer/In 2: Wenn es anstrengende Arbeiten wie das Umgraben gibt, wäre es besser die Einheit aufzuteilen. Interviewer: Wie würdest Du Deine Erfahrungen als TeilnehmerIn des HORGANIC-Kurses zusammenfassen? Teilnehmer/In 1: Die Einheiten fördern das Gespür für den Gartenbau. Ich habe gelernt genauer zu schauen. Teilnehmer/In 2: Sehr lehrreich, weil ich viele Erfahrungen in Bezug auf Pflanzen, Kräuter, Sommerblumen, Gemüse und Schädlinge sammeln konnte. Interviewer: Denkst Du, dass der HORGANIC-Kurs sinnvoll ist? Und wenn ja, warum? Teilnehmer/In 1: Ja, weil mir viele Dinge dadurch bewusster wurden. Teilnehmer/In 2: Ja, auch für die ganze Gruppe. Es hat die Teamarbeit verbessert, weil wir uns näher kennengelernt haben. Zusätzlich haben wir unsere Fertigkeiten in der Kulturführung von Pflanzen verbessert.


Fragen an den/die Trainer/In Interviewer: Wie würdest Du jemandem den Kurs beschreiben, der nichts darüber weiß? Trainer/In 1: Mit Hilfe von vielen kleinen Einheiten sollen junge Menschen mit Förderschwerpunkten einen Gemüsegarten aufbauen. Der Kurs ist so gewählt und aufgebaut, dass vielseitige Erfahrungen gemacht werden können und parallel die Gruppe gefördert wird. Trainer/In 2: Der HORGANIC-Kurs motiviert Jugendliche mit Förderschwerpunkten sich mit Pflanzen zu beschäftigen. Der Kurs soll Begeisterung und Freude an dem Thema wecken. Er fördert zusätzlich das Gruppengefühl. Interviewer: Würdest Du als Trainer des HORGANIC-Kurses sagen, dass die angewandte Methodik auf die Arbeit mit Menschen mit Förderschwerpunkten abgestimmt ist? Trainer/In 1: Ja, unbedingt. Die Einheiten sind abwechslungsreich, nicht zu lang und sprechen viele Bereiche an, nicht nur aus dem Gartenbau. Was mir auch gefällt, ist das ergänzende Teilnehmerhandbuch. Trainer/In 2: Ja, weil einfach Mittel für die Herstellung von Gemüse benutzt werden. Interviewer: Welches sind die größten Errungenschaften, die die Zielgruppe aus dem HORGANICProjekt mitnehmen? Trainer/In 1: Interesse an gartenbaulichen Zusammenhängen wurde geweckt und das Beobachten vom Wachstum der Pflanzen. Trainer/In 2: Man lernte sich besser kennen und der Umgang miteinander wurde besser. Die Erfahrung „Ich verwerte, was ich produziert habe“ (Salat zum Beispiel) ist sehr wichtig. Interviewer: Was war die größte Herausforderung für Dich als Trainer? Trainer/In 1: Bei der Gruppengröße alle zu beschäftigen und die Gruppe im Auge zu behalten. Trainer/In 2: Die Gruppe bei unangenehmem Wetter zu motivieren und Frustrationserlebnisse der Teilnehmer zu kompensieren. Interviewer: Würden Du diesen Kurs als jemand, der mit Menschen mit Förderschwerpunkten arbeitet, anderen Experten empfehlen? Wenn ja, warum? Trainer/In 1: Grundsätzlich ja. Gartenbaubücher gibt es viele, aber eine kleinschrittige Anleitung für diese Zielgruppe ist mir nicht bekannt. Das Projekt ist erfolgsorientiert, praktisch, ganzheitlich und fördert die Gruppendynamik. Trainer/In 2: Ja, weil es den gesamten Menschen in Beziehung zur Natur setzt und die Gruppenbildung fördert. Zudem fordert es die einzelnen Teilnehmer individuell heraus und bringt Erfolgserlebnisse.


Dieses Projekt wird finanziert mit Hilfe des Lebenslanges-Lernen-Programm Grundtvig, Sub-Programm der Europ채ischen Union. Diese Website spiegelt nur die Ansichten des Autors wieder. Die Kommission kann f체r etwaige Nutzbarmachung und Missbrauch der enthaltenen Informationen nicht verantwortlich gemacht werden.

Kontakt: Gesa Schiller Gesa.Schiller@cjd.de www.cjd-bbw-frechen.de phone +49 2234 516231 mobile: +49 151 40638408 Schauen Sie auch unsere Homepage an http://horganic.intras.es Horganic


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