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SUVOT SUVOT
Númmer. 6 Dezember 2012
Spicing Up Vocational
Training
w w w. i n t r a s. e s
Ozara w w w. o z a r a . o r g
Nach einem langen und harten Arbeitsjahr ist endlich die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel gekommen! 2012 geht zu Ende, aber wir haben den Eindruck, dass es ein sehr ertragreiches Jahr voller guter neuer Erfahrungen, neuer Freundschaften und neuen Wissens gewesen ist. Das SUVOTProjekt ist in vollem Gange und mit jedem Tag wächst das Engagement der Teilnehmer. In dieser Ausgabe erfahrt ihr aus erster Hand über deren Sicht des Projektes und die Perspektive der Trainer.
Te a t r G r o d z k i w w w. t e a t r g r o d z k i . p l
Das SUVOT-Team wünscht euch ein frohes neues Jahr 2013!!! CJD Frechen
Suvot TEAM
w w w. c j d - b b w - f r e c h e n . d e
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Spicing Up Vocational Training
1. Was denken die Lehrgangsteilnehmerüber SUVOT?
SUVOT-LEHRGANG IN SPANIEN: INTERVIEW MIT ANGELES VEGA,
MARIA
Interviewer: Guten Morgen Frau Ángeles, wie gefällt Ihnen der SUVOT - Kurs? Maria Ángeles: Ich bin sehr glücklich damit; ich habe Freude daran, die Mahlzeiten vorzubereiten und sie mit meinen Wohnhauskameraden zu teilen. Das ist sehr angenehm. Interviewer: Gibt es etwas, das Sie nicht mögen an SUVOT? Maria Ángeles: Samstags morgens komme ich nicht so gerne weil ich eher ein Langschläfer bin. Außerdem ist der gruppendynamische Teil manchmal nur schwer verständlich. Interviewer: Was ist Ihrer Meinung nach das Beste an SUVOT? Maria Ángeles: Ich esse gerne die Mahlzeiten, die wir zubereiten. Und ich tausche mich gerne mit meinen Freunden aus über das, was wir in der Küche machen. Interviewer: Frau Ángeles, wenn Sie an SUVOT irgendetwas ändern könnten, was wäre das? Maria Ángeles: Ich würde gerne häufiger einfache Rezepte zubereiten, zum Beispiel an jedem zweiten Tag. SUVOT-LEHRGANG IN SPANIEN: INTERVIEW MIT ALBERTO BORJA CHOLLA, EINEM SUVOT-TEILNEHMER Interviewer: Hi Alberto, erzähl uns doch ein Bisschen über eure Tätigkeiten bei SUVOT! Alberto: Es ist ein sehr guter Lehrgang, sehr unterhaltsam. Montags komme ich sehr gerne weil wir dann üben wie man Zwiebeln schneidet, Mahlzeiten vorbereitet und kocht. Am Mittwoch komme ich auch gerne. Da machen wir Teamtraining. Interviewer: Was magst du nicht so gerne? Alberto: Das Teamtraining, das die Trainer uns geben ist schwierig für mich, aber ich mag es trotzdem. Interviewer: Was machst du am liebsten? Alberto: Das Essen schneiden! Ich bereite gerne gute Mahlzeiten zu, zuletzt haben wir Pizza gebacken. Ich mag SUVOT sehr gerne. Interviewer: Alberto, wenn du an SUVOT irgendetwas ändern könntest, was wäre das? Alberto: Nichts, ich mag alles an diesem Lehrgang.
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Interviewer: Erzähl uns von dem gruppendynamischen Teil, was gefällt dir daran am besten? Alberto: Die schauspielerischen Gruppen-Spiele.
SUVOT-LEHRGANG IN SLOWENIEN Interviewer: Hi Milena, wie würdest du jemandem das Projekt beschreiben, der es nicht kennt? Milena: In diesem Projekt werden wir mit den Grundlagen des Kochens vertraut gemacht. Wir lernen neue Rezepte und traditionelle Gerichte anderer Länder. Das SUVOT -Projekt gibt uns die Möglichkeit, uns persönlich weiter zu entwickeln, unser Selbstbewusstsein zu stärken und in der Küche mutiger zu agieren. Interviewer: Was magst du am meisten an dem Projekt? Milena: Die Arbeit in der Gruppe mag ich am liebsten. Aber ich lerne auch gerne neue Geschmacksrichtungen kennen – Gewürze, bei denen mir sonst der Mut gefehlt hätte, sie dem Essen hinzuzufügen. Interviewer: Was gefällt dir am Wenigsten und was würdest du ändern? Milena: Ich würde nichts ändern. Ich mag das Projekt so, wie es ist. Interviewer: Glaubst du das Projekt ist sinnvoll und wenn ja, warum? Milena: Das Projekt ist sehr sinnvoll. Ich habe mehr Selbstbewusstsein, wenn ich koche. Ich stehe zu dem, was ich zubereite und bin stolz darauf. Der gruppendynamische Teil ist auf den ersten Blick einfach und bedeutungslos. Aber wenn man jede Aktivität einzeln betrachtet und darüber nachdenkt, kommt man zu dem Schluss, dass man anhand der unterschiedlichen Tätigkeiten Verhaltensmuster des alltäglichen Lebens übt. Wenn man sich diese Muster bewusst macht kann man sie auch ändern, sofern das nötig ist.
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SUVOT-LEHRGANG IN DEUTSCHLAND, INTERVIEW MIT JULIA , EINER SUVOT-TEILNEHMERIN Der SUVOT-Lehrgang des CJD läuft seit August. Die Gruppe hat sich eingewöhnt. Routine hat sich eingestellt und die Teilnehmer wissen, wie das Projekt funktioniert. Wir haben Julia, eine Teilnehmerin des Lehrgangs, gefragt, wie es ihr gefällt. Interviewer: Hi Julia, danke, dass du dir für dieses Interview Zeit genommen hast! Julia: Gerne! Interviewer: Kannst du mir ein bisschen was von SUVOT erzählen? Julia: Natürlich, SUVOT ist ein internationales Projekt. Vier Länder sind daran beteiligt: Polen, Slowenien, Spanien und Deutschland. SUVOT besteht aus zwei Teilen: dem TeamTraining und dem Koch-Part. Interviewer: Kannst du mir ein bisschen mehr über diese Teile erzählen? Julia: Einmal die Woche treffen wir uns mit einem Trainer und sprechen über uns selber, unsere Wünsche und Probleme, unsere Gruppenarbeit, oder wir machen Entspannungsübungen… immer abhängig von der jeweiligen Situation. Oft spielen wir Spiele, die es uns erleichtern, uns auf uns selber zu konzentrieren. Das stärkt unsere Zusammenarbeit; wir lernen viel über einander und die Art, wie wir kommunizieren. Ungefähr zweimal die Woche treffen wir uns, um theoretisches und praktisches Wissen über das Kochen zu gewinnen. Wir bereiten traditionelle Gerichte aus allen Partner-Ländern zu und lernen auch etwas über deren Kultur. Interviewer: Was hat dir die Teilnahme an SUVOT bisher gebracht? Julia: Ich hatte eine Menge Spaß und komme in den Genuss, viel über fremde Länder zu lernen. Ich liebe gutes Essen, und davon hatten wir reichlich :-) Es ist großartig, dass wir uns in der Gruppe so gut verstehen und Gäste einladen, die dann unsere Gerichte probieren. Da ich später im Bereich Kochen und Hauswirtschaft arbeiten möchte, ist es gut, ein paar nationale Gerichte zu kennen. Das verschafft mir einen Vorteil im Gegensatz zu anderen Bewerbern. Außerdem denke ich, dass wir als Gruppe mehr über uns selber erfahren sollten, denn wie man mit Problemen und Konflikten umgeht lernt man nicht unbedingt in der betrieblichen Ausbildung. Das könnte später zum Problem werden. Wenn ich einen guten Job finde, aber
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nicht in der Lage bin, Konflikte angemessen zu lösen, könnte das ein Kündigungsgrund sein! SUVOT kombiniert professionelle Koch-Inhalte mit der Förderung sozialer Kompetenzen, und genau das benötige ich, um für den Arbeitsmarkt gerüstet zu sein. Interviewer: Du glaubst also, dass SUVOT dir den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert und dir hilft, eine Festanstellung zu finden? Julia: Definitiv, ja! Wie ich schon sagte, ich gewinne zusätzliche Fertigkeiten und einen besonderen Beitrag zu meiner Bewerbung: internationale Erfahrung. Ich glaube fest daran, dass SUVOT meine Chancen verbessert! Interviewer: Was war bis jetzt das Highlight bei SUVOT? Julia: Ich glaube, das größte Highlight bis jetzt war der Tag, an dem wir slowenische Schweine-Zunge zubereitet haben. Wir waren alle so aufgeregt und- um ehrlich zu sein – ziemlich angewidert, haben die ganze Zeit gekichert. Schon Tage vorher sprachen wir darüber, wie es wohl ist, Zunge zu essen, da wir so gar nicht daran gewöhnt waren. Am Anfang sah die Zunge einfach nur aus wie gewöhnliches rohes Fleisch. Wir waren schon fast enttäuscht…. Aber nach dem Kochen sah sie aus wie eine echte Zunge, die aus einem Mund kommt und wir haben uns sehr darüber amüsiert! Es war wirklich lustig! Wir bereiteten sie auf slowenische Art zu, mit Zwiebeln und Kürbissamen-Öl, deckten den Tisch und probierten. Keiner wollte der Erste sein, aber dann traute sich unsere wagemutigste Kollegin. Das war ein großer Moment und alle starrten sie ängstlich an. Sie schob das Stück Zunge in den Mund und – lächelte! Sie mochte es und fand wirklich Gefallen daran. Das ermutigte den Rest der Gruppe! Leider waren es am Ende nur zwei von uns denen es schmeckte, aber fast jeder hat es versucht und wir waren alle sehr stolz auf uns! Die Kollegin, die als erste probiert hatte, nahm zufrieden die Reste mit nach Hause Interviewer: Das klingt nach einer sehr guten Erfahrung! Zumindest haben fast alle Teilnehmer es probiert… Julia: Ja, es war großartig! Ich könnte noch viele ähnliche Geschichten erzählen, zum Beispiel von der Zubereitung einer polnischen Pilzsuppe. Die Gruppenmitglieder waren am Anfang sehr argwöhnisch. Am Ende fand es jeder toll! Aber das sprengt wohl den Rahmen? Interviewer: Ja, da hast du recht. Ich glaube, wir sind am Ende angelangt. Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast! Julia: Gern geschehen!
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2. Betriebliche Ausbildung für Menschen mit Behinderung– was sagen die Trainer?
Die Hälfte unseres einjährigen Pilot-Workshops in Spanien, Deutschland und Slowenien liegt hinter uns. In dieser Zeit wurde unsere innovative betriebliche Koch-Ausbildung für Menschen mit mentalen Krankheiten, Lernstörungen oder/ und Verhaltensstörung auf die Probe gestellt. Was macht das SUVOT-Training so neuartig? Neben dem Mitwirken an den dreimal wöchentlich stattfindenden Koch-Veranstaltungen beteiligen sich die Teilnehmer in allen drei Ländern an gruppendynamischem Training. Dies beinhaltet Soziodrama und Theaterübungen, welche den Beteiligten helfen sollen, persönliche und soziale Kompetenzen zu erlangen, die bei der Arbeit unerlässlich sind. Die Lernmethode wurde von unserem polnischen Partner – der Grodzki Theatre Association aus Bielsko-Biała-entwickelt. In Spanien, Deutschland und Slowenien, wo die Pilot-Workshops stattfinden, machen die Teilnehmer gute Fortschritte und die Trainer sind zufrieden mit den Resultaten. In Spanien arbeiten die Teilnehmer für gewöhnlich in Gruppen, doch manchmal versuchen sie auch eigenständig zu kochen. Die Meisten von ihnen haben ihre Fähigkeiten bedeutend verbessert. Manchmal überraschen sie sogar die Trainer mit ihren Erfolgen: “Ich hätte nie gedacht, dass sie so eine köstliche Béchamel-Sauce zubereiten können“ – erzählt Cristina Garcia de Tiedra, die spanische Trainerin der Stiftung INTRAS. “Sie haben sich sehr daran gefreut, dass einfache Kniffe es uns ermöglichen, ganz viele verschiedene Gerichte zu herzustellen. Unser Leitsatz heute war: Koche mit Liebe und staune über die Ergebnisse.” Mitwirkende in Slowenien, die in zwei Gruppen an unterschiedlichen Orten arbeiten, fingen mit der Zeit an, während der Koch-Veranstaltungen mehr Initiative zu zeigen und wollten zum Beispiel ihr eigenes Menu erschaffen, also ließen die Trainer sie gewähren. Das Resultat war sehr gut! “Die Teilnehmer haben mittlerweile große Freude am eigenständigen Kochen” – kommentiert Samo Kramberger, der slowenische Trainer von OZARA. “Die Weiterentwicklung ihrer Koch-Fertigkeiten macht sich bemerkbar”. In Deutschland herrscht innerhalb der Gruppe weitgehend Offenheit darüber, was die Gruppenmitglieder an der Teamarbeit mögen bzw. nicht mögen. Manchmal geht die Offenheit vielleicht etwas zu weit… In solchen Situationen sind Soziodrama und theatralische Übungen sehr hilfreich, da sie es den Teilnehmern ermöglichen, an schwierigen Gefühlen zu arbeiten. “Heute kam heraus, dass die Gruppe sehr sensibel ist” – erklärt die deutsche Trainerin Odilia vom CJD. “ Es ist gut, dass der simulations-methodische Trainer genau an diesem Bereich ansetzt.“ Hierbei unterstreicht sie die Tatsache dass die Teilnehmer sich mittlerweile trauen, ihre wahren Gefühle zu äußern, was aufrichtig und gut ist. Manchmal nutzen die Teilnehmer die gruppendynamischen Sitzungen auch, um sich
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ein wenig von der harten Arbeit beim Koch-Training zu erholen. “Sie gehen danach mit besserer Stimmung als sie gekommen sind.” – erwähnt Ruth, die Trainerin. “Die Kommunikation zwischen den Mitwirkenden hat sich durch die Bewegungsspiele verbessert. Sie haben alle viel Freude daran.“ Anja Rozman, eine slowenische Trainerin, betont speziell den therapeutischen Effekt des Soziodrama und der Theaterübungen : “Durch diese Aktivitäten haben die Teilnehmer viel über ihre Ängste, ihre Dilemmata und Frustrationen gelernt ”. Indem sie unterschiedliche Situationen spielen, lernen die Beteiligten neue Möglichkeiten und Lösungsansätze zu finden. Die spanische Trainerin Veronica Estrada betont besonders die integrative Funktion von Gruppenspielen und Übungen. “Jede neue Sitzung ist profitabler und entspannter als die Vorherige. Der Zusammenhalt in der Gruppe wächst jeden Tag und so auch der gegenseitige Respekt und die Unterstützung, welche die Gruppenmitglieder an den Tag legen.“ Für andere kochen Nicht nur die Teilnehmer erfreuen sich an den Mahlzeiten, die sie zubereiten, sie kochen auch für andere! Und sie sind sehr stolz auf ihre Arbeit. “Es leben 44 Menschen hier an diesem Ort” – erklärt Laura Martinez Dominguez, Koordinatorin des SUVOT Projektes. “Zweimal die Woche kochen wir für all diese Menschen. Es ist ein gutes Beispiel für Sozialwirtschaft”. In Slowenien kochen beide Workshop-Gruppen für die Bewohner ihres Tageszentrums. Insgesamt 60 Menschen, die sich in Maribor und Ptuj von mentalen Krankheiten erholen, essen jede Woche Mahlzeiten, die von den Teilnehmern zubereitet wurden! In Deutschland werden Besucher, wie zum Beispiel Angestellte, andere Schüler oder sogar der Vorsitzende der Organisation, zum Mittagessen oder zu Kaffee und Kuchen eingeladen. “Es ist schön, Besucher zu haben” – kommentiert die deutsche Trainerin Odilia. “Es befördert die Gruppenidentität. Sie sind sehr stolz auf ihre Erzeugnisse.” Die Trainer bringen viele motivierende Aktivitäten ein. Zum Beispiel zeigen sie den Teilnehmern Fotos und Filme, die während des Unterrichtes gemacht wurden. Des Weiteren wurden, entsprechend dem Kursprogramm, Ausflüge zu lokalen Läden und Märkten gemacht, um sich ökologisch angebaute, selbst gemachte Produkte anzuschauen. “Unsere Teilnehmer begriffen,
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dass ein Markt wie eine kleine Familie ist, die ihnen gerne hilft, wenn es nötig ist.” –hebt Cristina Garcia de Tiedra, die spanische Trainerin hervor. “Ich denke der Kontakt zu Menschen, die sie nicht kennen ist sehr wichtig für sie. So realisierten sie dass sie mit viel Liebe behandelt werden und dass andere Menschen gerne bereit sind, ihnen zu helfen. “ Wir wünschen allen Teilnehmern in Slowenien, Spanien und Deutschland alles Gute für die nächsten 6 Monate!
“Dieses Projekt wurde finanziert mit Hilfe der Europäischen Kommission(LebenslangesLerne nProgramm, Leonardo Da Vinci Subprogramm) der EU“. Diese Veröffentlichung spiegelt nur die Ansichten des Autors wieder und die Kommission kann nicht verantwortlich gemacht werden für jedweden Gebrauch, der von den enthaltenen Informationen gemacht werden kann. “
Kontakt
Aktualisierte Informationen über das SUVOT-Projekt:http://suvot. intras.es Unsere Facebook-Seite: http://es-es.facebook.com/pages/Suvot-Project/166486543372824
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