4 minute read
Nicht-binär und mehr: Begrifflichkeiten
from Furios 27 - Körper
by FURIOS
Wir haben uns dazu entschieden in unserem Heft Begrifflichkeiten zu verwenden, die möglichst antidiskriminierend sind. Im Folgenden haben wir einige dieser Begriffe genauer erläutert. Unsere Auflistung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und unsere Definitionen sind nicht starr, denn Sprache und Gesellschaft unterliegen einem ständigen Wandel. Die Begriffe dienen lediglich als Orientierung.
Schwarz: Wir schreiben Schwarz in unseren Artikeln absichtlich groß. Der Begriff wird oft als Selbstbezeichnung von Menschen afrikanischer und afro-diasporischer Herkunft verwendet. Mit der Großschreibung soll verdeutlicht werden, dass es sich nicht um eine faktische Bezeichnung von Hautfarbe handelt. Vielmehr handelt es sich um eine soziale Position, welche manchen Menschen in einer rassistischen und hierarchischen Gesellschaftsordnung zugeschrieben wird, und die diese durch ähnliche Rassismuserfahrungen verbindet.
weiß: Wir schreiben weiß in unserem Heft absichtlich kursiv. Auch hierbei geht es nicht um die faktische Bezeichnung von Hautfarbe, sondern um eine gesellschaftlich konstruierte, hierarchisierte und privilegierte Position, die Menschen innehaben, welche nicht aufgrund äußerlicher Merkmale oder ihrer Herkunft als anders, fremd, normabweichend oder weniger wertvoll gesehen werden.
PoC/BIPoC: PoC ist eine Abkürzung der englischen Bezeichnung Person of Colour und beschreibt Individuen und Gruppen, die Rassismus ausgesetzt sind. Häufig wird auch der Begriff BIPoC verwendet (Black, Indigenous and People of Colour) um verschiedene, oft ungleiche Rassismuserfahrungen sichtbarer zu machen.
LGBTQ+: LGBTQ+ steht für Lesben, Schwule (Gays), bisexuelle, transgender und/oder transsexuelle und queere Personen. Das + schließt alle sexuellen Orientierungen ein, die sich in keinem der Begriffe wiederfinden. Mit LGBTQ+ werden Menschen bezeichnet, die in einer heteronormativen, patriarchalen Gesellschaft Diskriminierung erfahren.
trans: trans ist ein Überbegriff für transsexuelle, transidente und transgender Menschen, also für alle Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Transgeschlechtlichkeit ist dabei unabhängig von der sexuellen Orientierung.
cis: cis Menschen sind Personen, denen bei ihrer Geburt ein Geschlecht zugewiesen wurde, mit dem sie sich auch identifizieren. Die Bezeichnung soll gängige Denkmuster aufbrechen, bei denen cis Personen als die Norm angesehen und trans Personen stets als Abweichung oder Fehler begriffen werden.
binär: Der Begriff binär bezeichnet, bezogen auf gesellschaftliche Geschlechternormen, die Vorstellung, es gebe nur zwei Geschlechter: Mann und Frau. Menschen, die sich mit keinem der beiden Geschlechter identifizieren, werden meist trotzdem entlang dieser zwei Pole eingeordnet, welche als ›natürliche Ordnung‹ wahrgenommen werden.
FLINTA*: FLINTA* ist eine Abkürzung und steht für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen. Das angehängte Sternchen dient dabei als Platzhalter für alle Personen, die sich in keinem der Buchstaben wiederfinden. Der Begriff wird für Menschen verwendet, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität und durch patriarchale Gesellschaftsstrukturen Diskriminierung erfahren. Er steht also für alle, die nicht cis männlich sind.
Eine Ausnahme bietet die Bezeichnung Lesbisch in diesem Kontext, da es sich hierbei nicht um eine Geschlechtsidentität, sondern eine sexuelle Orintierung handelt. Deswegen ist auch oft von FINTA* oder FINT* die Rede. Lesbische Personen werden trotzdem oft mit eingeschlossen, um für mehr Sichtbarkeit zu sorgen.
Männer/Frauen: Es ist nicht immer leicht Sachverhalte außerhalb der Vorstellung cis binärer Geschlechterrollen darzustellen und zu formulieren, speziell da die meisten Statistiken und Studien entlang dieser Normen erhoben werden. Deswegen verwenden wir an einigen Stellen die Bezeichnungen »Männer« oder »Frauen«, wenn aus Quellen nicht eindeutig hervorgeht, ob beispielsweise nicht-binäre Identitäten mitbedacht wurden, oder wenn wir über ein bestimmtes, stark von Binarität geprägtes Gesellschaftsbild oder Phänomen sprechen.
Anna-Lena Schmierer bemerkt dadurch, dass sie die Begriffe überhaupt erklären musste, wie viel gesellschaftlich noch passieren muss.
Daniel Sax bereut nicht, sein Maschinenbaustudium hingeschmissen zu haben, um Mediengestalter zu werden.
Laura von Welczeck hat dieses Mal mehr Sonnenaufgänge wegen des Illustrierens als wegen des Feierns erlebt.
Tim Gassauer fotografiert Autobahntoiletten, Angelruten und Apfelbäume.
Luca Klander verwechselt gern mal Lösch- und Speichertaste.
Ella Rendtorff zeigt für das perfekte Foto ab und zu auch Körpereinsatz.
Sara Harton hat die Hälfte ihrer Illustrationen verlegt und verloren bevor sie fürs Heft abfotografiert werden konnten.
Nina Schlömer war froh, durch das Illustrieren eine Verschnaufpause von ihrer Masterarbeit zu haben. Johanna Böker ist immer so excited, dass sie sich viel zu viel vornimmt.
Malin Krahn schiebt für’s Illustrieren auch gerne mal die ein oder andere Hausaufgabe auf.
Cathrin Weil studiert Architektur an der TU Darmstadt.
Akane Lang prokrastiniert für eine Illustration gerne das Lernen für die nächste Klausur.
Leona Ley ist bei der Umsetzung ganz der Philosophie von Learning by Doing gefolgt.
Nora Borkenhagen studiert Illustration an der HAW in Hamburg.
Simon Geiger
Impressum
HERAUSGEGEBEN VON Freundeskreis Furios e.V. REDAKTIONSSCHLUSS 30.06.2022 ERSCHEINUNGSDATUM 19.07.2022 AUFLAGE 3000 REDAKTION AUSGABE 27 Clara Baldus, Caroline Blazy, Marie Blickensdörfer, Lisa Hölzke, Pauline Hofmann, Luca Klander, Sophie Dune Korth, Laura Kübler, Valentin Petri, Lena Rückerl, Anna-Lena Schmierer, Julia Schmit, Lucie Schrage, Laura von Welczeck, Gesine Wolf, Julia Wyrott COVER Laura von Welczeck SATZ, LAYOUT UND GESTALTUNG Daniel Sax CHEF*INNEN VOM DIENST Caroline Blazy, Anna-Lena Schmierer LEKTORAT Caroline Blazy, Anna-Lena Schmierer, Lena Rückerl ISSN 2191-6047 CHEFREDAKTION Caroline Blazy, Anna-Lena Schmierer (V.i.S.d.P., Freie Universität Berlin, JK 28/106, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) POLITIKRESSORT Marie Blickensdörfer, Valentin Petri CAMPUSRESSORT Gesine Wolf, Julia Wyrott KULTURRESSORT Lisa Hölzke, Laura Kübler WISSENSCHAFTSRESSORT Lucie Schrage, Laura von Welczeck COMMUNITYRESSORT Pauline Hofmann, Sophie Dune Korth BILDRESSORT Luca Klander, Lena Rückerl
www.furios-campus.de redaktion@furios-campus.de
Jede*r Autor*in ist im Sinne des Pressegesetzes für den Inhalt ihres*seines Textes selbst verantwortlich. Die in den Artikeln vertretenen Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Ansicht der Redaktion wider. Gemäß dem Urheberrecht liegen die Rechte an den einzelnen Werken bei den jeweiligen Autor*innen.