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Mobilität der Zukunft – Der Umwelt zuliebe
Der Umwelt zuliebe
Ob Telematik-Tarife, Auto-Abos, Applikationen auf dem Smartphone, die ein unkompliziertes Reisen von A nach B mit unterschiedlichsten Verkehrsmitteln ermöglichen oder das große Thema Elektro-Mobilität – der Markt der Fortbewegungsmittel ist im Umbruch. finanzwelt hat einen Blick auf zwei dieser Aspekte geworfen, die auch Auswirkungen auf Versicherer und den Vertrieb haben.
Telematik-Tarife sind in der Kfz-Versicherung auf dem Vormarsch. Entscheidend für die Versicherer ist natürlich die Konnektivität der Fahrzeuge und die Akzeptanz entsprechender Systeme bei den Fahrern. Aktuell erschienen ist die empirische Studie „Customer Insights: Connected Car Services in Deutschland“ der PFH Private Hochschule Göttingen. Dabei handelt es sich um eine der ersten Untersuchungen, welche die aktuell im Fahrzeug verfügbaren Konnektivitätsdienste, wie zum Beispiel Unfall- und Pannenmanagement und Verkehrszeichenerkennung, aus der Kundenperspektive analysiert. Im Fokus steht die Frage, welche gegenwärtig verfügbaren und welche zukünftig vorstellbaren Konnektivitätsdienste eine besonders hohe Relevanz bieten, wodurch sich die Akzeptanz dieser Zusatzleistungen in Fahrzeugen steigern könnte. Im Mittelpunkt der Studie stehen insbesondere Aussagen zur Relevanz der aktuell verfügbaren und zukünftigen Connected Car Services sowie Erkenntnisse zur Entwicklung und zu den Perspektiven dieser Dienste. Zudem sind die konkreten Einflussfaktoren wie die Zahlungsbereitschaft, der Umgang mit Daten und die Akzeptanz dieser Services untersucht worden. Eine wichtige Erkenntnis: Die Studie bestätigt, dass eine überwiegende Mehrheit der Befragten ein großes Potenzial in der Konnektivität von Fahrzeugen sieht. Die Studie unterstreicht damit die zunehmende Bedeutung solcher Dienste für die Kunden.
Auto-Abos im Blick
Dies ist jedoch nicht der einzige Trend, den Versicherer und Makler im Auge behalten sollten. Laut der internationalen Studie „Elektrofahrzeuge und Nachhaltigkeit“ des Leasing- und Fuhrparkmanagment-Anbieters Lease-Plan wollen vor allem jüngere Autofahrer auf E-Mobilität umsteigen. Der Befragung nach ist die Gruppe der 18- bis 34-jährigen Autofahrer in Deutschland
die mit der positivsten Einstellung zu Stromern, junge Fahrer würden sich als nächstes Fahrzeug eher ein Elektroauto kaufen als ältere. Die Einstellung gegenüber Elektrofahrzeugen hat sich in Deutschland der Studie zufolge verbessert: Ein Anteil von 40 % der Befragten gab an, die emissionsfreie E-Mobilität positiv zu bewerten.
67 %
der Makler, die ihre Kunden bereits zum Thema Telematik in der Kfz-Versicherung beraten haben, taten dies nur deshalb, weil sie vom Kunden explizit danach gefragt wurden.
Quelle: „AssCompact AWARD – Private Kfz- & Flotten - versicherung 2021“ Von den 18- bis 34-Jährigen sind 59 % Elektroautos gegenüber sehr positiv oder positiv eingestellt. Diese Zahl hat sich im Vergleich zu einer Befragung im Vorjahr erhöht, damals sprach sich noch knapp die Hälfte der Befragten für Elektromobilität aus. 42 % aller Teilnehmer sagten, dass ein Elektrofahrzeug für sie infrage komme. Im Vergleich der Altersgruppen lagen auch hier die jungen Fahrer mit 60 % vorn. In der Gruppe der 35- bis 60-Jährigen waren es 36 % und bei den älteren Fahrern 29 %. Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten eines EAutos sind bei über der Hälfte der jungen Fahrer geringere CO2-Emissionen und geringere, laufende Kosten.
Die Studie gibt auch Auskunft zum persönlichen Fahrverhalten und zur Einstellung an Besitz und Eigentum: Unabhängig vom Alter gaben 70 % der Befragten an, das Auto lieber als ein anderes Transportmittel zu nutzen. Vielfahrer mit einer Fahrleistung über 20.000 km im Jahr sind in der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen mit 23 % anzutreffen im Vergleich zu 14 % ab 35 Jahren und 6 % bei einem Alter ab 61 Jahren. Die jungen Autofahrer nutzen das Auto hauptsächlich für die Arbeit (63 %) – der Rest entfällt auf die Freizeit und den Urlaub. In der Altersgruppe darüber sind Beruf und Freizeit nahezu gleichauf (51 % / 49 %). 49 % der jungen Fahrer wollen ihr eigenes Auto für sich allein haben, jedoch nicht unbedingt der rechtliche Eigentümer sein. Die Gruppe der 18- bis 34-jährigen Fahrer ist aber auch am meisten überzeugt, dass im Jahr 2030 Auto-Abos eine Zugangsmöglichkeit zu Fahrzeugen sein werden (30 %). (hdm)
Automobilclub von Deutschland
Für die eigene Mitgliedschaft beim AvD erhalten Versicherungsmakler einen dauerhaften Nachlass. Makler-Kunden profitieren von einem Beraterbonus.

Makler können AvD Mitgliedschaft mit Beraterbonus anbieten
AvD Mitglieder erhalten auf Wunsch Fachberatung durch die Makler
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) und die Apella AG haben eine exklusive Vereinbarung über Mitgliedervermittlung abgeschlossen. Die in Neubrandenburg ansässige Apella AG ist als Maklerpool und Dienstleister für Versicherungsmakler bekannt.
Wer auf Straßen in Deutschland oder im Ausland unterwegs ist, dem gewährt der AvD Sicherheit und Schutz. Rund um die Uhr sorgt der AvD für Hilfe nach Panne und Unfall. So fährt jeder Autofahrer sicher und entspannt. Nicht nur als Einzelperson kann man die AvD Mitgliedschaft abschließen, auch Familien können sich umfassend schützen. Daneben gibt es Tarife etwa für junge Leute, Partner und speziell für Versicherungsmakler und deren Kunden.
Wagdi Rosebrock, Leiter der Vertriebsorganisation Vermittler & Versicherungen beim AvD
„Versicherungsmakler sind im Auftrag des Kunden tätig und keinem Versicherungsunternehmen gegenüber verpflichtet. Das deckt sich mit der Unabhängigkeit unseres Clubs und der Interessenvertretung der AvD Mitglieder. Versicherungsmaklern steht ab sofort eine Top-Alternative zur ADAC Mitgliedschaft und den ADAC Versicherungen zur Verfügung.“
Beraterbonus und Sondertarif für Makler
Im Rahmen der Kooperation mit dem AvD bieten ApellaMakler ihren Kunden die AvD Mitgliedschaft als ADAC Alternative an. Neu-Mitglieder, die Versicherungsmakler vom AvD überzeugen, erhalten den „Beraterbonus“ in Form eines reduzierten Beitrags im ersten Mitgliedsjahr. Der Beraterbonus wird dem Mitglied gegenüber gesondert ausgewiesen und unterstreicht die Vorteile einer Beratung durch Makler. Mit dieser Regelung stärkt der AvD die Bindung zwischen Maklern und Kunden.
Zugang zu gemeinsam entwickelten Versicherungslösungen
AvD Mitglieder profitieren auf Wunsch vom Fachwissen der Versicherungsmakler: Neben dem klassischen Portfolio des Versicherungsmaklers können individuelle Versicherungslösungen mit AvD-Sonderkonditionen angeboten werden.
AvD – Die Mobilitätsexperten seit über 120 Jahren
Als traditionsreichste automobile Vereinigung in Deutschland bündelt und vertritt der AvD seit 1899 die Interessen der Autofahrer. Mit seiner breiten Palette an Services wie der weltweiten Pannenhilfe, einschließlich einer eigenen Notrufzentrale im Haus, weltweitem Auto- und Reiseschutz, Fahrertrainings und attraktiven Events unterstützt der AvD die Mobilität seiner Mitglieder und fördert die allgemeine Verkehrssicherheit. Das Gründungsmitglied des Automobilweltverbandes FIA betreut seine rund 1,4 Millionen Mitglieder und Kunden ebenso persönlich wie individuell in allen Bereichen der Mobilität und steht für Leidenschaft rund ums Auto.
Kontakt
Automobilclub von Deutschland e. V. Goldsteinstraße 237 60528 Frankfurt am Main Tel. 069 / 6606 - 335 makler@avd.de
Bei ihrem neuen Kfz-Tarif bietet die R+V einen Umweltbonus. Was sich dahinter verbirgt, welche Autofahrer davon profitieren und woher der Wiesbadener Versicherer die Bedürfnisse seiner Kunden kennt, erläutert Rainer Grim, Produktentwickler bei der R+V Allgemeine Versicherung AG.
finanzwelt: Beim neuen Kfz-Tarif der R+V Versicherung setzen Sie auf Nachhaltigkeit. Was ist das Besondere an diesem Tarif? Rainer Grim» Der neue Tarif belohnt klimafreundliches Fahren. Konkret heißt das: Für Pkw mit geringem CO2Ausstoß hat die R+V Gruppe einen Umweltbonus eingeführt. Versicherte, deren Fahrzeug kein oder weniger als 115 g/km CO2 ausstößt, profitieren von günstigen Beiträgen in der Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung.
finanzwelt: Gibt es auch Anreize für Kunden, die auf ein Elektrofahrzeug umsteigen? Grim» Ja, in der Vollkaskoversicherung profitieren auch diese Kunden. Pkw-Fahrer, die nach einem Totalschaden oder dem Diebstahl ihres Fahrzeugs von einem Verbrenner auf einen neuen Elektro-Pkw umsteigen, bekommen zusätzlich zur Entschädigungsleistung eine Wechselprämie von 2.000 EUR. Das Angebot gilt innerhalb des Zeitraums der Neupreisentschädigung – je nach Tarif also bis zu 24 Monaten nach der Erstzulassung des Pkws. Vorausgesetzt, der neue Elektro-Pkw wird wieder in der R+V Gruppe versichert – sowohl in der Kfz-Haftpflicht als auch in der Vollkasko.
finanzwelt: Eines der teuersten Bauteile des Elektroautos ist der Akkumulator – ist er defekt und muss ersetzt werden, kommt das in vielen Fällen einem Totalschaden gleich. Das schreckt manchen Autokäufer ab… Grim» Aus diesem Grund haben wir im neuen Tarif die Leistungen für Schäden an den kostspieligen Akkus verbessert, bei Folgenschäden durch Überspannung oder Tierbiss gibt es keine Obergrenze mehr und für die Entsorgungskosten der Akkumulatoren entfällt das Limit. Betriebsschäden am Akku, die beispielsweise durch Fehlbedienung entstehen, können Kunden jetzt über den Baustein Kasko-Extra versichern.
finanzwelt: Welche Ziele haben Sie sich mit Ihrem neuen Kfz-Tarif und dem damit verbundenen Aktionspaket rund um Nachhaltigkeit und E-Mobilität gesteckt? Grim» Grundsätzlich gehen wir bei unseren neuen Tarifen immer auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein. Dieses Mal wollen wir bei Nachhaltigkeit und Elektromobilität besondere Akzente setzen. Das gilt auch für das große Thema Verkehrswende.
finanzwelt: Woher wissen Sie denn, welche Aspekte und Bedürfnisse rund um das Thema Elektromobilität die Autofahrer bewegen? Grim» Die R+V Gruppe hat zum Beispiel vor einiger Zeit eine Facebook-Gruppe zum Thema Elektromobilität initiiert. In dieser Gruppe diskutieren wir über aktuelle Fragen und Entwicklungen in diesem Bereich. Wir tauschen uns mit E-Auto-Besitzern aus und erfahren so aus erster Hand von den Themen, die sie beschäftigen. Daraus leiten wir den konkreten Versicherungsbedarf ab.
finanzwelt: Warum hat das Thema Elektromobilität für Sie einen so hohen Stellenwert? Grim» Die genossenschaftliche Grundidee beruht auf dem Gedanken, wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme gemeinsam zu lösen. Dies betrifft auch die Herausforderungen, die die Verkehrswende mit sich bringt – und die Versicherungslösungen, die dabei gefragt sind. Genauso ist Nachhaltigkeit auch bei der R+V Gruppe ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Eine klimafreundliche Ausrichtung ist uns wichtig, wenn wir unsere Versicherungsprodukte weiterentwickeln. Wir haben schon lange attraktive Leistungen und Versicherungsbeiträge für Elektro-Pkw im Portfolio, hier haben wir schon vor Jahren die Rolle eines Vorreiters übernommen. Der neue Tarif führt unser Bestreben konsequent fort, mit ihm setzen wir gezielt Anreize für ein umweltbewusstes Autofahren. Gleichzeitig wollen wir unseren Kunden den Einstieg in die E-Mobilität erleichtern.
finanzwelt: Die Kfz-Versicherung gilt als Türöffner im Kundengespräch. Versuchen Sie, mit dem besonders umweltbewussten Kfz-Tarif neue Kunden zu gewinnen? Grim» Natürlich wollen wir mit diesem Tarif auch Autofahrer erreichen, für die Umweltbewusstsein bei der Versicherung eine wichtige Rolle spielt. Bei alternativen Antriebsarten sehen wir einen Zukunftsmarkt. Uns geht es natürlich auch um KRAVAG-Kunden, die über einen Wechsel in die E-Mobilität nachdenken. Ihnen wollen wir attraktive Versicherungslösungen anbieten und bei dem Umstieg als Versicherungspartner zur Seite stehen. So gesehen ist der neue Tarif sicherlich ein interessanter Zusatzaspekt in der Kundenansprache.
finanzwelt: Im Juli ist der neue Kfz-Tarif an den Start gegangen. Wie ist er bisher angelaufen? Grim» Wir sehen jetzt schon, dass der Tarif gut ange» Dieses Mal wollen wir bei Nachhaltigkeit und Elektromobilität besondere Akzente setzen. Das gilt auch für das große Thema Verkehrswende. «

nommen wird. Für konkrete Zahlen ist es allerdings so kurz nach Einführung noch zu früh. Aussagekräftige Daten haben wir sicher erst zum Jahreswechsel.
finanzwelt: Welche Vorteile bringt der neue Kfz-Tarif für Versicherungsvermittler? Grim» Immer mehr Menschen legen auch bei ihren Versicherungen Wert auf Nachhaltigkeit. Die neuen Kfz-Tarife der R+V Gruppe bieten Vermittlern eine gute Gelegenheit, ihre Kunden auf dieses Thema anzusprechen.
finanzwelt: Welche Unterstützung oder verbesserte Rahmenbedingungen wünschen Sie sich von der Politik im Bereich E-Mobilität? Grim» Das größte Problem ist sicherlich, dass es immer noch zu wenig Ladesäulen gibt. Hier ist eine flächendeckende Infrastruktur zwingend notwendig. Auch beim einheitlichen Authentifizieren und Bezahlen an den Ladesäulen besteht noch Optimierungspotenzial. Beim Thema Elektromobilität gibt es also noch einigen Handlungsbedarf. (fw)